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htl up to date 48.pdf - HTL Braunau

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Abschied<br />

h t l u p t o d a t e 11<br />

Tief erschüttert haben wir im Jänner 2007 von Mag. Brigitte Nitschko und von OSR Josef Esterbauer Abschied genommen,<br />

die viele Jahre lang ein wesentlicher Bestandteil unserer Schule waren.<br />

Zum Tod von Josef Esterbauer<br />

Esterbauer Sepp ist am 8. Jänner<br />

2007 nach langer schwerer<br />

Krankheit im Alter von 57 Jahren<br />

viel zu früh von uns gegangen.<br />

Als er im März 2005 in<br />

den Ruhestand ging, steckte die<br />

tödliche Krankheit schon in ihm<br />

und es war ein harter und<br />

schwerer Weg, den Sepp und<br />

auch seine Familie in den letzten<br />

beiden Jahren, insbesondere<br />

in den letzten Monaten gehen<br />

mussten. Am Schluss war sein<br />

Tod eine Erlösung für ihn, uns<br />

lässt er traurig zurück.<br />

Sepp Esterbauer wurde 1978 als<br />

Lehrer an die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />

geholt. Sein Name ist eng mit<br />

dem Aufbau der mechanischen<br />

Werkstätten an der <strong>HTL</strong> verbunden<br />

und so galt Sepp als „Urgestein“<br />

der mechanischen Werkstätte.<br />

Sein umfangreiches technisches<br />

Wissen und Können hat<br />

er in der Grundausbildung, beim<br />

Schweißen, Drehen und Fräsen<br />

auf die ihm eigene menschliche<br />

Art den Schüler/innen vermittelt.<br />

Sepps fachliche Stärke lag vor<br />

allem in der Entwicklung und<br />

Umsetzung von technischen<br />

Lösungen, was für die Schüler/<br />

innen besonders im Projektunterricht<br />

eine große Hilfe war.<br />

Seine Kreativität, seine Beharrlichkeit<br />

und seine Verlässlichkeit<br />

wurden von Schüler/Innen und<br />

Kollegen/innen sehr hoch<br />

geschätzt.<br />

Zu seinen großen Hobbys zählten<br />

Au<strong>to</strong>s, Mo<strong>to</strong>rräder, Trak<strong>to</strong>ren,<br />

Flugzeuge und überha<strong>up</strong>t<br />

die Lösung technischer Fragestellungen<br />

im großen Bereich<br />

der Mechanik. Große Freude<br />

bereitet ihm das Mo<strong>to</strong>rradfahren.<br />

Er unternahm ausgedehnte<br />

Mo<strong>to</strong>rradreisen, die jedes Mal<br />

zu einem unvergessenen Erlebnis<br />

wurden. Wenn er zusammen<br />

mit Freunden unterwegs war,<br />

dann hatte man den Eindruck,<br />

dass er ein Stück jenes Glücks<br />

verspürte, das seine Augen zum<br />

Leuchten brachte.<br />

Sepp war ein Alleskönner und<br />

Gesellschaftsmensch. Sein verschmitztes<br />

Lächeln und sein<br />

Humor waren unter den Kollegen/innen<br />

und auch bei den<br />

Schüler/innen geschätzt und<br />

wenn es darum ging, den Schulalltag<br />

aufzulockern, dann konnte<br />

man auf Sepp zählen. Seine<br />

Ausdauer beim Kartenspiel sollte<br />

auf keinen Fall vergessen werden.<br />

Sein soziales Engagement stellte<br />

Sepp Esterbauer durch sein Wirken<br />

in der <strong>Braunau</strong>er Arbeitsbeschaffungscooperative<br />

(BAC)<br />

unter Beweis. Als Mitglied des<br />

Vorstandes baute er den Schlosser<br />

Anlernkurs mit Lehrabschluss<br />

auf und richtete entsprechende<br />

Werkstätten ein. Ohne seine<br />

fachliche Kompetenz und ohne<br />

sein Organisationstalent wäre<br />

dies nie möglich gewesen. Die<br />

Stadtgemeinde <strong>Braunau</strong> würdigte<br />

seinen sozialen Einsatz mit<br />

der Verleihung der Goldenen<br />

Verdienstmedaillie.<br />

Sepp nahm seine Aufgaben ernst<br />

und legte Genauigkeit an den<br />

Tag wo es notwendig war. Wenn<br />

er etwas übernommen hatte,<br />

dann blieb er „an der Sache<br />

dran“ und man konnte sich auf<br />

ihn verlassen. Wenn etwas über<br />

seinen Kopf hinweg entschieden<br />

wurde, dann zeigte er auch<br />

Ecken und Kanten, es war ihm<br />

wichtig, sich bei Entscheidungsfindungen<br />

einzubringen. In seiner<br />

inneren Haltung stand er<br />

immer auf Seite der Schwächeren.<br />

Ungerechtigkeit und Profilierungsgehabe<br />

waren ihm zuwider.<br />

Das Wohl seiner Familie war für<br />

Sepp immer an erster Stelle.<br />

Nachdem er selber schwere<br />

Schicksalsschläge zu verkraften<br />

hatte, war Sepp stets bestrebt für<br />

seine Frau und für seine Kinder<br />

gut zu sorgen. Als liebevoller<br />

Vater unterstütze er seine Kinder<br />

bestmöglich mit seiner ganzen<br />

Kraft.<br />

Sepp, wir danken dir für deine<br />

Arbeit, für deine Freundschaft,<br />

für dein Bei-uns-sein. Du bleibst<br />

uns für immer in lebendiger<br />

Erinnerung.<br />

Gerhard Klingesberger<br />

Brigitte Nitschko<br />

Unfassbar, tragisch, schwer zu<br />

begreifen – der plötzliche und<br />

völlig unvorhersehbare Tod<br />

unserer Kollegin Brigitte Nitschko,<br />

seit vielen Jahren Mathematik-<br />

und Physiklehrerin an unserer<br />

Schule! Wer immer sie<br />

gekannt hat, sieht sie gut gelaunt<br />

durch die Schule eilen, offen für<br />

alle, für Schülerinnen und Schüler<br />

genauso wie für Kolleginnen<br />

und Kollegen. Ihr oft sehr trockener<br />

Humor machten ihre Unterrichtsstunden<br />

und die Pausen<br />

kurzweilig und fröhlich. Sie wird<br />

uns abgehen, denn sie hinterlässt<br />

eine Lücke, die niemand<br />

füllen kann.<br />

Kinder aller Altersgr<strong>up</strong>pen waren<br />

ihr das größte Anliegen. Wann<br />

immer ein Babysitter im Kollegen-<br />

und Kolleginnenkreis benötigt<br />

wurde, war sie zur Stelle und<br />

ermöglichte den Eltern einen<br />

sorgenfreien Abend. Wann<br />

immer ein Schüler, eine Schülerin<br />

ein Problem hatte, war sie<br />

die richtige Ansprechpartnerin,<br />

hatte immer ein offenes Ohr,<br />

konnte zuhören und half, wo<br />

immer sie konnte. Wann immer<br />

jemand Unterstützung in Mathematik<br />

in Form von Nachhilfestunden<br />

brauchte, pilgerte er<br />

oder sie zu unserer Kollegin, die<br />

half, auch wenn sie mit der<br />

Schule genug Arbeit hatte. Generationen<br />

von Schülerinnen und<br />

Schülern hat sie in die Geheimnisse<br />

der Mathematik eingeweiht,<br />

ihnen zu positiven Noten<br />

verholfen und sich selbst am<br />

meisten darüber gefreut. Sie<br />

wird diesen Jugendlichen abgehen,<br />

denn auch diese Lücke<br />

kann nicht gefüllt werden.<br />

Für Kolleginnen und Kollegen<br />

war sie ein Mensch, der Rat<br />

anbot, wenn gefragt, der mit<br />

ihnen durch dick und dünn ging,<br />

der warmherzig Anteil nahm<br />

und immer den richtigen, wertschätzenden<br />

Ton im Umgang<br />

mit anderen fand. Ihr Engagement<br />

war breit gefächert: Aufklärung<br />

über Aids war ihr genauso<br />

ein Anliegen wie die Drogenprävention,<br />

die sie mit den Peers<br />

der <strong>HTL</strong>, geschult in gemeinsamen<br />

Fortbildungsseminaren,<br />

betrieb. Als Ombudsfrau für<br />

Mädchen hat sie verschiedene<br />

Veranstaltungen organisiert, bei<br />

denen die Mädchen der <strong>HTL</strong> mit<br />

ihr die anstehenden Probleme<br />

besprechen konnten. Sie wird<br />

den Schülerinnen, den Schülern,<br />

den Kollegen, den Kolleginnen,<br />

kurz der Schule abgehen, denn<br />

diese Lücke ist zu groß, um<br />

gefüllt werden zu können.<br />

Das für sie wichtigste und eindruckstärkste<br />

Ereignis war<br />

sicherlich die Geburt ihres Sohnes<br />

Philip, der ab seiner Geburt<br />

vor etwas weniger als 12 Jahren<br />

ihr Leben dominierte. Mit ihm<br />

verband sie eine unglaublich<br />

enge und zärtliche Zuneigung,<br />

er wurde ihr Zentrum, ihm widmete<br />

sie all ihre freie Zeit. Nächtens<br />

saß sie über ihren Korrekturen<br />

und Vorbereitungen, die sie<br />

akribisch betrieb, damit er ihre<br />

Nachmittage hatte. Jeder seiner<br />

Freunde konnte jederzeit kommen,<br />

nicht selten nahm sie sogar<br />

einen Freund Philips mit auf<br />

Urlaub. Ihr Sohn fühlt diese<br />

Lücke wohl am schmerzlichsten,<br />

und ihm gilt unser aller Mitgefühl.<br />

Er wird die gewaltsame und<br />

viel zu frühe Trennung von seiner<br />

Mutter durch den Tod nie<br />

vergessen, hoffen wir, dass es<br />

ihm eines Tages gelingt, sie zu<br />

verarbeiten.<br />

Brigitte Benischke

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