htl up to date 48.pdf - HTL Braunau

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4 h t l u p t o d a t e Eine äußerst aktive Schulpartnerschaft Eine ausgezeichnete Jahresbilanz 2006 konnte die Schulpartnerschaft zwischen dem IPLS León/Nicaragua und der HTL-Braunau vorlegen. Auch im 12. Jahr der Schulpartnerschaft gab es eine Reihe von bemerkenswerten Aktivitäten. Ausbau des Notstromaggregates vom Krankenhaus Einen umfangreichen Tätigkeitsbericht konnten die in der Schulpartnerschaft zwischen dem IPLS León/Nicaragua und der HTL-Braunau Engagierten für das Jahr 2006 vorlegen. Es gibt in Österreich wenig Projekte, die so gut und intensiv funktionieren. Intensive Kontakte Vom 9. Jänner bis 28. Februar 2006 waren die Lehrer/ innen Kelly Ramirez Soto, Rolando Lacayo Hernandez und Daniel Perez Brenes zur Weiterbildung in der HTL-Braunau. Die Informatik-Lehrerin Kelly Ramirez Soto erhielt Schulungen über objektorientierte Programmierung auf modernen Plattformen. Der Englisch-Lehrer Rolando Lacayo Hernandez hatte Gelegenheit, unsere didaktischen Methoden und Unterrichtsmittel kennen zu lernen. Daniel Perez Brenes konnte sich in Mikrokontroller-Technik weiterbilden. Sehr intensiv läuft auch die Vorbereitung auf die diesjährige Nicaragua-Reise. Von 25. Juni bis 28 Juli 2007 werden wieder rund 30 Schüler/innen und Lehrer/innen nach Nicaragua reisen, um einerseits Land und Leute kennen zu lernen und andererseits verschiedene technische Projekte an unserer Partnerschule durchzuführen. Die Schulpartnerschaft wird auch weiter durch die HTL Pinkafeld unterstützt. Ein Team arbeitet dort an einer funktionstüchtigen solaren Klimaanlage für das IPLS. Außerdem unterstützte die HTL Pinkafeld unsere Partnerschule mit verschiedenen Laborgeräten und englischen Fachbüchern. „Windenergie“ – weiterhin Schwerpunkt Viel Kraft wird weiterhin für das Projekt „Windenergie“ verwendet. Die 250 kW-Windkraftanlage im IPLS ist im vergangenen Jahr weitgehend störungsfrei gelaufen. Die enge Zusammenarbeit mit und die großzügige Unterstützung durch die „Windkraft Sigmundsfeld“ führte dazu, dass drei Techniker dieser Firma für zwei Wochen nach León reisten, um die Nicaraguaner praxisnah an der Anlage weiterzubilden. Die Windkraftanlage der Firma Gödecke mit 1 kW Nennleistung, die in Cinco Pino, einem Gebiet ohne elektrischem Netz aufgestellt ist, funktionierte problemlos zur Zufriedenheit der örtlichen Bauern. Sehr gut entwickelt sich auch das Projekt „Kleinwindkraftanlage“ mit der TU Berlin, Fachrichtung Maschinenbau/ Energietechnik, bei dem es darum geht eine für die Landbevölkerung finanzierbare Anlage zu entwickeln. Im Rahmen eines Maturaprojektes an der HTL-Braunau entwickeln die Schüler Noah Kogler und Bernhard Gruber ein kostengünstiges Messgerät zur Erfassung und Speicherung der Energiedaten von Klein- Windkraftanlagen. Bernhard Gruber wird im Herbst 2007 im Rahmen des Auslands-Zivildienstes den Prototyp am IPLS testen und weiterentwickeln. Konkrete Unterstützung Eine wichtige Unterstützung im Bereich der Energieversorgung in der Universität León stellt ein 600-kW-Notstromaggregat dar, das im Sommer 2006 im Krankenhaus Braunau ausgebaut und nach einer technischen Umrüstung nach Nicaragua gesandt wurde. Im Juni und im Dezember 2006 wurden Container mit technischem Material an unsere Partnerschule geschickt. Der Inhalt umfasste u. a. Computer, Laborgeräte, Ersatzteile und Betriebsmittel für die Windkraftanlage und Werkzeuge im Gesamtwert von 20 000 Euro. Kakao-Projekt Das ursprünglich geplante Projekt, Kakaomasse für den Export direkt in Nicaragua herzustellen, kann zurzeit nicht realisiert werden. Es gelang aber, den bekannten österreichischen Schokoladenhersteller Zotter für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Ab Mai 2007 werden Kakaoproduzenten/ innen aus Nicaragua biologisch produzierte Kakaobohnen nach Fair-Trade-Kritierien nach Österreich liefern. Neben den oben genannten Aktivitäten gab es eine Vielzahl von anderen Unternehmungen im Rahmen der Schulpartnerschaft – so wurde z.B. das Nica-Kaffee beim Maturaball der HTL gestaltet und verschiedene Informationsveranstaltungen für HTL-Schüler/ innen durchgeführt. „Ich bedanke mich herzlich bei allen Kollegen/innen, die es durch ihren großen Einsatz in ihrer Freizeit ermöglichen, dass die Schulpartnerschaft mit dem IPLS León auch im 12. Jahr ihres Bestehens wieder neue, interessante und umfangreiche Projekte in Angriff genommen hat. Besonders Ein nicaraguanischer Bauer beim Handschlag mit Herrn Zotter bedanken möchte ich mich bei Koll. Bruno Plunger, der als die treibende Kraft unermüdlich für die großen Ziele der Schulpartnerschaft arbeitet. Die Schüler/ innen der HTL werden durch die Aktivitäten der Partnerschaft hautnah mit den für uns alle so wichtigen Themen „Eine Welt“ und „Globalisierung“ konfrontiert“, so die Reaktion von Dir. Hans Blocher auf den Jahresbericht der Schulpartnerschaft.
Zu Besuch in Österreich h t l u p t o d a t e 5 Drei nicaraguanische Lehrer/innen sind zurzeit auf Besuch in der HTL-Braunau, um sich unser Land und Leben anzusehen und sich hier weiterzubilden. Sie freuen sich sehr über die freundliche und fürsorgliche Aufnahme, die sie hier erfahren, und sie sind fasziniert und auch ein wenig irritiert durch die für sie sehr ungewohnte Kälte. v.l.n.r.: Hans Blocher, Rafael Jerez Paiz, Yohania Gutierrez Carrion, Bayardo Vanegas Herandez und Bruno Plunger „Ich hab’ mir Österreich anders vorgestellt. Die vielen kleinen Dörfer, die Wälder, die Berge sind anders als ich es mir gedacht habe. Ich freu’ mich auch sehr über die liebevolle Aufnahme in meiner Gastfamilie. Diese Reise ist eine großartige Erfahrung für mich“, so Yohania Gutierrez Carrion, die seit 10. Jänner 2007 zusammen mit ihren beiden Kollegen Bayardo Vanegas Hernandez und Rafael Jerez Paiz auf Besuch in Braunau ist. Yohania, eine Nachrichtentechnikerin, Rafael, er ist Mathematiklehrer, und Bayardo, der Maschinenbau unterrichtet, waren bis 13. Februar in Österreich und absolvierten dabei ein Programm, das einerseits eine Erweiterung ihrer Ausbildung geboten hat, das aber vor allem auch ein Reinschnuppern in Lebensart und Kultur Österreichs ermöglichte. Die drei waren privat in Braunau und Umgebung untergebracht und verbrachten die meiste Zeit in der HTL, wo Yohania zum Beispiel viel Zeit dem Programmieren von Hardwareelementen widmete. Rafael begleitete die Mathematiklehrer/innen der HTL in den Unterricht und lernte so die wichtigsten Ausbildungsinhalte in Mathematik kennen, und Bayardo beschäftigte sich intensiv mit Auto- CAD. Anfang Februar verbrachten Yohania, Bayardo und Rafael eine Woche in der HTL Pinkafeld , die in unsere Schulpartnerschaft eingebunden ist, dabei besichtigten sie auch ein Wochenende lang Wien. Neben diesem schulischen Aspekt waren die freundschaftliche Begegnungen mit verschiedensten Leuten und die kulturellen Programmpunkte ganz wesentlich. „Es ist in meinen Augen ein wirklich gutes Zeichen, dass sich sehr rasch Freunde finden, die unsere Gäste für ein Monat beherbergen. Und auch um das Freizeitprogramm haben sich recht rasch Kollegen/innen angenommen, die Sehenswürdigkeiten vorstellen und unsere Gäste einladen. Salzburg, Passau, Burghausen und verschiedene Rundgänge in Braunau und Umgebung sind schon am Programm gestanden“, so FOL Bruno Plunger, ohne den dieser Besuch nicht möglich wäre. „Der Schneefall und die erste Begegnung mit dem Winter war ein großes Ereignis für die drei“, so Hans Scharinger, der als Zivildiener unsere Gäste betreute und viel Zeit mit ihnen verbrachte. Einige Langlaufversuche und die eine oder andere Schneeballschlacht haben den dreien einen direkten Kontakt mit „der Kälte“ ermöglicht. „Bisher habe ich Eis nur als Eiswürfel für Getränke gesehen, nun soviel Schnee und Eis zu erleben ist eine großartige Sache“, so Yohania, die wie ihre beiden Kollegen mit diesem Aufenthalt erstmals außerhalb Nicaraguas war. Dir. Blocher, dem die Schulpartnerschaft ein großes Anliegen ist, hatte auch heuer wieder intensiven Kontakt mit den nicaraguanischen Besuchern. „Ich freue mich,“ meinte er, „wenn wir Gäste aus Nicaragua auf Besuch haben und so unser Kontakt verstärkt wird, und ich bin wirklich froh, dass viele Kollegen/innen und Schüler/innen mithelfen, damit sich die Nicaraguaner bei uns wohl fühlen – herzlichen Dank allen, die sich hier engagieren“! Interesse, Mitgefühl und Handlungsbereitschaft Im Herbst 2006 ist ein HTL-Schüler mit einem Kuvert gekommen und hat es im Religionslehrerzimmer mit dem Hinweis, dass der Inhalt für das Schulgeld für äthiopische Schüler/innen bestimmt sei, abgegeben. Inhalt: 100,00 Euro. Ich habe dann mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass ich den Betrag für einen Schüler sehr hoch finde und dass er ja auch anders helfen könnte, indem er etwa bei einem Projekt mitarbeitet. Er hat darauf gesagt: „Ich hab’ mir das Geld gespart und die brauchen es notwendiger als ich.“ Mich hat diese Begegnung w i r k l i c h n a c h d e n k l i c h gemacht. Einer entwickelt Interesse an ihm ganz fremden Menschen, die arm sind und kein Geld für Schulbildung aufbringen können. Er denkt sich in diese Situation hinein, fühlt mit den Betroffenen und handelt. Er spart einen – im Vergleich zu seinem Taschengeld – sehr hohen Betrag und gibt ihn dann ganz einfach weiter. Ich spende zwar auch ein wenig von meinem Einkommen, aber nicht in diesen Dimensionen. Ich höre zwar auch nicht weg, wenn es um die Not anderer geht, aber den Weg vom Interesse zur Handlung, den gehe ich dann doch nicht so oft. Warum ich diese Begebenheit erzähle? Ich finde es wichtig, dass es uns immer wieder gelingt, Interesse und Mitgefühl für andere aufzubringen und dann auch konkrete Handlungen zu setzen. Das braucht keine Geldspende zu sein, es kann auch Zeit für die Mitarbeit an einem konkreten Projekt sein, oder ein Leserbrief an eine Zeitung oder konkrete Hilfe für jemand aus der Schule, die Möglichkeiten sind hier breit gestreut. Anton Planitzer
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Seite 11 und 12: Abschied h t l u p t o d a t e 11 T

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