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htl up to date 48.pdf - HTL Braunau

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p<strong>up</strong>ils <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong><br />

Arbeitsmoral<br />

Amadeus Lobe, Leonhard<br />

Moser und Martin Schalk<br />

Die Semesterferien sind in Sicht, ein Test jagt den anderen, der Terminplan scheint aus allen Nähten zu platzen,<br />

die Arbeitsmoral ist <strong>to</strong>p. Aber Moment mal ..... Arbeitsmoral? Welche Arbeitsmoral??<br />

Die Semesterferien sind in<br />

Sicht, ein Test jagt den anderen,<br />

der Terminplan scheint<br />

aus allen Nähten zu platzen,<br />

die Arbeitsmoral ist <strong>to</strong>p. Aber<br />

Moment mal …Arbeitsmoral ?<br />

Welche Arbeitsmoral ??<br />

Wie wohl jeder aus eigener<br />

Erfahrung am besten<br />

weiß, gibt es mehrere Phasen<br />

der „Arbeitsmoral“.<br />

Wo am Anfang eines Schuljahres<br />

noch eine sauber geführte<br />

Mitschrift war, lässt sich nach<br />

den ersten paar Wochen von<br />

Kritzeleien über Zeichnungen<br />

bis zur in der letzten Stunde<br />

gegen den Nachbarn gespielten<br />

Partie „Vier gewinnt“ so<br />

ziemlich alles finden – nur<br />

nicht ein noch so kleiner Hinweis<br />

darauf, was eigentlich der<br />

Inhalt des Faches sein könnte.<br />

Doch grundsätzlich, so die allgemeine<br />

Meinung, ist das alles<br />

ist ja kein Problem, denn: “Von<br />

irgend einem werde ich es<br />

mir schon kopieren können.“<br />

Bekannterweise verändert sich<br />

die Arbeitsmoral proportional<br />

zur Entfernung vom Lehrerpult.<br />

Während also die SchülerInnen<br />

in der ersten Reihe verzweifelt<br />

versuchen dem S<strong>to</strong>ff nur halbwegs<br />

zu folgen und wenigstens<br />

die komplizierten Gleichungen<br />

in den Taschenrechner<br />

einzutippen, beschränkt sich<br />

die Mitarbeit der Schüler in<br />

den letzten Reihen nur mehr<br />

auf das komplizierte Manövrieren<br />

von Tetrisbausteinen auf<br />

besagtem Taschenrechner, mit<br />

dem Ziel, anschließend einen<br />

neuen Highscore zu erreichen.<br />

Umso erstaunlicher ist es,<br />

dass die Lehrer dies meist<br />

nicht wirklich zu unterbinden<br />

verstehen. Ob dies auch<br />

an fehlender Arbeitsmoral<br />

liegt, können diese wohl<br />

selbst am besten beantworten.<br />

Am interessantesten finden wir<br />

jedoch, dass LehrerInnen, obwohl<br />

sie allem Anschein nach<br />

meist nicht darauf erpicht sind,<br />

Berge von Hausübungen zu<br />

kontrollieren und zu verbessern,<br />

diese doch immer wieder<br />

einsammeln. Es wäre doch viel<br />

effizienter und zeitsparender,<br />

nur jene Hausübungen einzusammeln,<br />

die von den zwei<br />

bis drei Schülern kommen,<br />

denen auch wirklich zuzutrauen<br />

ist, diese selbst gemacht<br />

zu haben. Von allen anderen<br />

ist doch ohnehin nur zu erwarten,<br />

dass sie die Arbeiten<br />

gequälterweise in der vorhergehenden<br />

Pause von eben<br />

diesen zwei bis drei Schülern<br />

abgeschrieben haben. Der<br />

Grund, der Lehrer dazu bewegt<br />

Hausübungen aufzugeben,<br />

ist uns unter Berücksichtigung<br />

dieser Aspekte daher<br />

noch nicht offenbar geworden.<br />

Doch wie auch immer. Mag<br />

auch manches an der Arbeitsmoral<br />

nicht stimmen, so kann<br />

man dennoch nicht sagen,<br />

dass man in der <strong>HTL</strong> eine<br />

sogenannte „Fleischerausbildung“<br />

bekäme, in der alles „für<br />

d´Würscht is“. Vieles lernt man<br />

nebenbei, Fingerfertigkeit zum<br />

Beispiel (beim Taschenrechner-<br />

Tippen), vernetztes Denken<br />

(Tetris und Elektrotechnik zu<br />

kombinieren, ist nicht immer<br />

leicht) oder Überzeugungskraft<br />

(„I woar´s net, ganz ehrlich!“).<br />

Vieles aber lernt man<br />

auch wirklich, dann, wenn´s<br />

„drauf ankommt“, vor der Prüfung<br />

oder vor dem Test. Und<br />

nicht zuletzt die doch immer<br />

wieder guten Noten sind ein<br />

überzeugender Beweis dafür,<br />

dass man auch mit einer nicht<br />

immer tadellosen Arbeitsmoral<br />

eine einigermaßen tadellose<br />

Ausbildung absolvieren kann.<br />

<strong>HTL</strong>er/innen und ihre Zukunft!<br />

Die Rivalitäten zwischen den einzelnen berufsbildenden Schulen sind nicht zu übersehen. Sie sind da und man spürt<br />

sie. Sicher ist, dass jede einzelne Schule ihre Vor- und Nachteile hat, doch kann man sie auch miteinander vergleichen?<br />

Wirft man einen Blick auf die<br />

HLW (früher bekannt unter<br />

HBLA), so erkennt man dort<br />

einen Ausbildungsschwerpunkt<br />

in Service- und Betriebswirtschaft,<br />

in den Sprachen<br />

sowie in der Ernährung. Auch<br />

auf ein umfangreiches Allgemeinwissen<br />

wird an dieser<br />

Schule Wert gelegt. Wenn man<br />

seine Fähigkeiten im Bereich<br />

der Gastronomie und allem,<br />

was damit zusammenhängt,<br />

hat, dann ist die HLW die für<br />

den jungen Menschen am besten<br />

geeignete Schule. Will man<br />

aber die <strong>HTL</strong> und die HLW im<br />

Bereich Informatik vergleichen,<br />

so kann ich das nur mit<br />

einem Lächeln quittieren. Die<br />

<strong>HTL</strong> ist eben eine Höhere<br />

TECHNISCHE Lehranstalt und<br />

somit liegt der Bereich Informatik<br />

eindeutig in unserer<br />

Sparte und Hand – und nicht<br />

nur dieser, denn unsere Technik<br />

gliedert sich ja in viele<br />

Bereiche auf. Genauso also,<br />

wie wir als Techniker uns nicht<br />

anmaßen dürfen über Ernährung,<br />

Rechnungswesen und<br />

Controlling in fundierter Weise<br />

sprechen zu können, können<br />

HLW-Absolvent/innen nicht<br />

professionell über Informatik,<br />

Mechatronik, Elektrotechnik<br />

oder Elektronik sprechen und<br />

haben auch eine deutlich verringerte<br />

Ausbildung im Bereich<br />

der Mathematik, der Physik<br />

und der Chemie. Und das ist<br />

auch gut so, denn wenn es<br />

anders wäre, bräuchte man<br />

nicht in eine berufsbildende<br />

Schule zu gehen, die einem<br />

die Theorie für einen speziellen<br />

Beruf nahe bringt. Die<br />

HAK ist für ihre gute Ausbildung<br />

im Bereich der Wirtschaftinformatik,<br />

Volkswirtschaft,<br />

Betriebswirtschaft und im Projektmanagment<br />

bekannt und<br />

natürlich gibt es auch einen<br />

deutlich höheren Sprachenanteil.<br />

Auch das kann man meiner<br />

Meinung nach nicht mit<br />

der <strong>HTL</strong> vergleichen. Es gibt<br />

bei allen 3 Schulen Gemeinsamkeiten,<br />

auch in den Berufsfeldern,<br />

die einem Schüler in<br />

der Zukunft offen stehen, aber<br />

der Schwerpunkt ist bei jeder<br />

ein anderer. Problematisch ist<br />

meiner Meinung nach, dass<br />

alle 3 Schultypen ihren SchülerInnen<br />

das Gefühl vermitteln,<br />

dass sie nach dieser Schule<br />

gefragt sind und dass ihnen<br />

alles offen steht. Was aber<br />

heißt alles? Klar ist, dass ich<br />

mich nicht nach der <strong>HTL</strong> in<br />

eine Küche stellen und Koch<br />

spielen oder mich als Buchhalter<br />

bei einer Firma bewerben<br />

kann. Genauso wenig kann<br />

sich ein Absolvent aus der<br />

HAK, rein danach zu urteilen,<br />

was ihm in der HAK beigebracht<br />

wurde, als Elektroniker<br />

versuchen. Deshalb sollte<br />

man, so finde ich, mit der Auss<br />

a g e „ D u k a n n s t n a c h<br />

Abschluss dieser Schule alles<br />

werden!“, ein bisschen vorsichtig<br />

sein und sie einschränken.<br />

Denn nicht zuletzt aufgrund<br />

dieser Aussage entstehen<br />

Rivalitäten, weil Schüler/<br />

innen natürlich der Meinung<br />

sind, die eigene Schule wäre<br />

mit Abstand die beste.<br />

Eines aber kann ich mit Sicherheit<br />

sagen: Wenn Berufschüler<br />

zu mir kommen und sagen, sie<br />

lernen in 10 Wochen das, was<br />

wir <strong>HTL</strong>erInnen in einem Jahr<br />

lernen, muss ich diese Aussage<br />

mehr als belächeln. Denn<br />

wenn das wirklich so wäre, so<br />

müsste jeder Berufsschüler mit<br />

der Matura abschließen können<br />

und dürfen.<br />

Miriam Thon<br />

[<strong>htl</strong>-<strong>up</strong>-<strong>to</strong>-<strong>date</strong>@<strong>htl</strong>-braunau.at]

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