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Vogelsberger Waldbote 2013 - Hessen-Forst

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Für Abnehmer individuell konfektionierter Kleinmengen gelten derzeit folgende Einheitspreise im<br />

<strong>Forst</strong>amt Schotten (soweit ein betreuter Waldbesitzer nicht eine andere Preislinie vorgibt): „Mischlaubholz“:<br />

55 €/fm, Bu/Es „schwach“: 60 €/fm und Bu/Es „Topholz“: 65 €/fm. Diese Preise sind<br />

gerechtfertigt durch den deutlich höheren Aufwand, den der Waldbesitzer bei der Herstellung und<br />

Vermarktung dieser individuellen Kleinmengen hat.<br />

3. Energieholz macht Industrieholz Konkurrenz<br />

Holz, welches für die industrielle oder öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wird, unterliegt<br />

derzeit einer deutlich steigenden Nachfrage. Energieholz wird vom Erzeuger angeboten als<br />

sog. „Waldhackholz“ (Kronenreste werden an der Waldstraße gehackt und als Hackschnitzel aus<br />

dem Wald transportiert) oder als „Stangen“ (sieht aus wie Industrieholz, aber ohne Zopfbegrenzung)<br />

angeboten. Waldhackholz wird nach Schüttraummeter und werksseitig ermitteltem Gewicht, „Stangenholz“<br />

im forstseitig ermittelten Raummaß abgerechnet. Da prinzipiell jede Holzart als Energieholz<br />

eingesetzt werden kann und diese Frage beim Preis primär keine Bedeutung hat, eröffnen sich für<br />

den Waldbesitzer, der namentlich Jungbestände pflegen will, neue und lukrative Waldpflege- und<br />

Vermarktungschancen. Im Vergleich zu den etwa für Weichlaubholz erzielbaren Industrieholzpreisen<br />

können für dasselbe Holz als Energieholz inzwischen konkurrenzfähige Erlöse erzielt werden.<br />

Schließlich wird als Nadel - Industrieholz (Sortiment „K“) auch zur Pelletproduktion eingesetzt. Aktuell<br />

besteht eine direkte Nachfrage aus dem Rhein–Main–Gebiet nach 10.000 fm Industrieholz jährlich.<br />

4. Buchen – Furnierschichtholz als neues Sortiment<br />

Für schwaches Buchenstammholz der Stärkeklasse 2 bis 3 gab es in der Vergangenheit kaum spezielle<br />

Vermarktungsmöglichkeiten. Bis vor einigen Jahren wurde dieses Holz überwiegend in das Industrieholz<br />

sortiert (mit etwas höheren Preisen), da für potentielle Parkettholzproduzenten die<br />

Frachtkosten zu hoch waren. Erst in den letzten Jahren konnte durch die Etablierung eines „Premium<br />

– Brennholzsegmentes“ ein adäquater Preis im Bereich von 60 €/fm erreicht werden. Ab dem Frühjahr<br />

2014 wird nun die Fa. Pollmeier ein neues Sortiment einkaufen, das sog. Buchenfurnierschichtholz.<br />

Nachgefragt wird ausschließlich die Holzart Buche im Stärkeklassenbereich von 25 bis 39 cm<br />

Mittendurchmesser. Der Preis wird derzeit noch verhandelt, wahrscheinlich wird er bei etwa 60 €/fm<br />

liegen. Da der Kunde plant, große Mengen abzunehmen (> 200.000 fm), könnte sich je nach Qualitätsanforderungen<br />

und Abrechnungsbedingungen ein lukratives Geschäft für die <strong>Forst</strong>betriebe ergeben.<br />

5. Rohstoffknappheit bei den Nadelholzsägern<br />

Es vergingen nur Stunden nach den Orkanstürmen des 20.Juni <strong>2013</strong>, bis am folgenden Vormittag<br />

gleich mehrere regionale Sägewerke beim <strong>Forst</strong>amt Schotten nachfragten, wie viel Fichte mehr sie<br />

denn bekommen könnten.<br />

Aufgrund dieses Holznotstandes bestand die Hauptaufgabe vor allem darin, aus den Revieren einigermaßen<br />

tragfähige Mengen- und Sortimentsinformationen zu erhalten und diese dann vernünftig<br />

und mit Blick auf die Gesunderhaltung des Abnehmermarktes zu verteilen. Da der ungeplante Mehranfall<br />

an Holz in einen Zeitraum fiel, zu dem über Preissteigerungen zum 2. Halbjahr verhandelt wurde,<br />

versuchten einzelne Säger durch unmittelbare Preisangebote Mengen zu sichern. In der aktuellen<br />

Phase ist kein einziger der größeren hessischen (bzw. deutschen) Säger ausreichend mit Fichtenholz<br />

versorgt. Damit ist es für die Werksbetreiber eine Überlebensfrage, wie weit die Produktion gedrosselt<br />

werden kann, ohne dass das Werk geschlossen werden muss. Mit der Schließung des Werkes<br />

Bien - Zenker in Birstein fällt ein langjähriger und zuverlässiger Langholzkunde aus, im Hinblick auf<br />

Absatzalternativen braucht sich das <strong>Forst</strong>amt aber aus den oben geschilderten Gründen keine Sorgen<br />

zu machen.<br />

Holzpreis - Situation<br />

Trotz leichten Rückgangs liegt der Eichenpreis weiterhin auf hohem Niveau bei etwa 75 €.<br />

Eichen – Industrieholz kommt zu rund 5 % niedrigeren Preisen auf den Markt als das der Buche. Es<br />

gelten folgende Preiskennzeichen: fortgesetzt stabile Preise im B-Holz, Preissteigerungen von 5-15<br />

€/fm im C-Holz ab der Stärkeklasse 3b+, leichte Preissteigerungen im D-Holz um bis zu +5 €/fm.<br />

Stammholz B 4. Klasse 260 – 330 €/fm, C 4. Klasse 120 – 140 €/fm<br />

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