Positionspapier - CDU-Fraktion
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Kontrolle der persönlichen<br />
daten durch den Einzelnen,<br />
nicht durch Netzwerkbetreiber!<br />
Da muss jetzt was<br />
passieren!<br />
Die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung<br />
auf, eine umfassende Informationskampagne<br />
„Soziale Netzwerke“ zu<br />
starten, die sowohl Jugendliche als auch<br />
Eltern für den Umgang mit sozialen Medien<br />
trainiert und für ihre Chancen und Gefahren<br />
(Datenschutz, Phishing, Viren etc.)<br />
sensibilisiert. Zudem sollen den Schulen<br />
künftig Lehrerstunden für die Sensibilisierung<br />
zu einem verantwortlichen Umgang<br />
und Verhalten in sozialen Netzwerken, wie<br />
derzeit etwa Facebook, zur Verfügung gestellt<br />
werden. Im Schulfach „Informatik“<br />
sollte verstärkt der Bereich Medienkunde,<br />
Medienkompetenz und Datenschutz unterrichtet<br />
werden. Dafür bedarf es neben einer<br />
Verankerung in der Lehrerausbildung auch<br />
der systematischen Weiterbildung der Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Hierzu sind auch die<br />
Ausbildungsinhalte der Universitäten und<br />
Pädagogischen Hochschulen anzupassen.<br />
Begründung:<br />
Soziale Netzwerke, die deutsches Datenschutzrecht<br />
befolgten, verschwinden in der<br />
Bedeutungslosigkeit. Stattdessen erfreuen<br />
sich zumeist Angebote, die weitaus weniger<br />
strengen Datenschutzrichtlinien unterliegen,<br />
immer größerer Anmeldezahlen. Das<br />
Problem wird schnell deutlich: Die Durchsetzbarkeit<br />
von deutschem Datenschutzrecht<br />
ist nicht immer gegeben. Daten werden<br />
gesammelt und etwa für personalisierte<br />
Werbung verwendet. Diese Verwendungsform<br />
der Daten ist das Geschäftsmodell der<br />
zumeist unentgeltlichen Angebote.<br />
Soziale Medien bestimmen unsere heutige<br />
Lebenswelt. Immer mehr Menschen sind<br />
Mitglied in einem sozialen Netzwerk. So<br />
hat Facebook in Deutschland momentan<br />
23.750.160 aktive Nutzer. 3 Viele Bürgerinnen<br />
und Bürger haben inzwischen den Eindruck,<br />
den Überblick über die Verbreitung<br />
der eigenen Daten verloren zu haben. Unter<br />
den Nutzern sind außerdem viele Kinder<br />
und Jugendliche, die besonders schutzbedürftig<br />
sind. Der Einzelne muss jederzeit<br />
die Kontrolle über seine Daten haben und<br />
entscheiden können, wofür die Daten verwendet<br />
werden dürfen. Mittelfristig können<br />
global agierende Internetunternehmen nur<br />
über europäische oder gar internationale<br />
Datenschutzstandards angehalten werden,<br />
ihren Datenschutz im Sinne des Verbrauchers<br />
zu verbessern.<br />
> Wir fordern die Landesregierung<br />
auf, eine umfassende Informationskampagne<br />
„Soziale Netzwerke“<br />
zu starten, die sowohl<br />
Jugendliche als auch Eltern für<br />
den Umgang mit sozialen Medien<br />
trainiert und für ihre Chancen und<br />
Gefahren sensibilisiert.<br />
> Wir fordern, dass veröffentlichte<br />
Daten auch wieder gelöscht<br />
werden können. Speziell von den<br />
Betreibern sozialer Netzwerke<br />
fordern wir eine transparente und<br />
schnell ersichtliche Möglichkeit<br />
ein, das eigene Profil zu löschen.<br />
> Wir fordern die Landesregierung<br />
auf, im Schulfach „Informatik“<br />
verstärkt die Medienkompetenz<br />
zu unterrichten und dementsprechend<br />
in der Lehrerausbildung zu<br />
verankern.<br />
3<br />
http://www.n-tv.de/technik/Facebook-verliert-an-Reiz-article6657116.html (abgerufen am 01.08.2012)<br />
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