14.01.2014 Aufrufe

November 2013 - Ev. Kirchengemeinde Rixdorf

November 2013 - Ev. Kirchengemeinde Rixdorf

November 2013 - Ev. Kirchengemeinde Rixdorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus der Gemeinde<br />

ES WAR EINMAL …<br />

Im Jahre 1954 zog ich mit meinen Eltern in die Wilhelm-Busch-Straße. Damals – so kurz<br />

nach Ende des zweiten Weltkriegs stand eine kleine Backsteinkirche auf dem Gelände des<br />

heutigen Wohnhauses Nr. 19/20. Sie hatte im Krieg stark gelitten. Die Wenigen, die sich<br />

dort wohlfühlten, waren Ratten, Mäuse und Vögel. Irgendwann wurde die Kirche abgerissen<br />

– richtig mit Abrissbirne und viel Krach. Für mich als Kind war das ausgesprochen<br />

spannend.<br />

Wie anders habe ich nun den zweiten Kirchenabriss in dieser<br />

Straße erlebt! Zur Ananiaskirche gehörte ich seit ihrem<br />

Aufbau, war gemeinsam mit meinen Eltern als Jugendliche<br />

und Erwachsene im Chor, dem ich auch verbunden blieb,<br />

als ich 8 Jahre im Wedding wohnte. Seit 1983 wieder zurück<br />

in der Wilhelm-Busch-Straße (diesmal mit meinem<br />

Mann) war auch Ananias erneut meine geistliche Heimat.<br />

Nach dem Tode meines Mannes – nach 16 Jahren Pause –<br />

wurde der Chor wieder eine Quelle der Erholung für mich.<br />

Somit wurden auch die Kontakte zur Gemeinde noch intensiver.<br />

Irgendwann drang dann die Kunde von Geldnöten zu uns<br />

durch. Mein Verstand konnte die Entscheidung zur Aufgabe<br />

der Kirche mittragen, aber der Kummer von vielen unserer<br />

an Lebensjahren alten und zum Teil kranken Gemeindeglieder,<br />

die um ihren vertrauten Zufluchtsort trauern, erreicht<br />

mich immer wieder. Am 29.9.13 überragte nur noch<br />

der Glockenturm die Schuttberge. Nun, da die<br />

Ananiaskirche nur noch ein Trümmerhaufen ist, hat die<br />

Wehmut auch mich erreicht.<br />

Aber: Bis zum Morgen des 23.9.13 begleitete uns (nach Einsturz<br />

und Abtragung des Daches des Kirchsaales) sehr zu<br />

meiner Freude und der anderer Gemeindeglieder das sowohl<br />

von der Treptowerstraße als auch der Wilhelm-Busch-<br />

Straße aus gut sichtbare weiß strahlende gemauerte Wandkreuz!!!<br />

Bei aller Traurigkeit bin ich dankbar, dass ich in der<br />

Ananiasgemeinde, wie auch in der fusionierten Gemeinde,<br />

freundliche, liebe und interessante Menschen und neue Aufgaben<br />

finden durfte. Eine dieser Aufgaben ist die Arbeit bei<br />

den „Legehennen“.<br />

Ihre Marianne Kootz<br />

<strong>November</strong> <strong>2013</strong> -29-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!