April 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
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4 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 4 · <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>Berliner</strong> Fahrradschau<br />
Das Rad als Designobjekt<br />
Am 09. und 10. März fand in der Station<br />
Berlin, einem Veranstaltungs- und<br />
Kongresszentrum nahe dem Potsdamer<br />
Platz, eine Fahrradschau ganz besonderer<br />
Art statt. Die Schwerpunkte lagen dabei nicht<br />
mehr nur auf das Fahrrad als<br />
Fortbewegungsmittel oder Sportgerät,<br />
sondern vielmehr als Symbol des modernen,<br />
urbanen Lebens. Hier wurde ein Lebensstil<br />
auf zwei Rädern von BMX-Fans,<br />
durchtrainierten Radkurieren oder auch von<br />
stilbewussten Nostalgieradlern zelebriert. Es<br />
ging bei dieser Messe nicht um die neuesten<br />
Carbonrahmen, sondern eher um coole<br />
Biker oder schräge Accessoires.<br />
Dabei sah man ausgefallene Räder, wie zum<br />
Beispiel eine Art Mountainbike mit Reifen so<br />
dick wie bei einem Motorrad, mit dem man<br />
wunderbar durch tiefen Schnee und Sand<br />
fahren kann. Patrick Laible von der Firma<br />
TotemBikes hat dieses Vehikel konstruiert,<br />
das er unter dem Namen Fatbike präsentiert<br />
und dieses nur für sich selbst gebaut hat.<br />
Aber auch Zubehör wurde auf dieser Messe<br />
gezeigt, das man in normalen<br />
Fahrradgeschäften kaum findet. Da gab es<br />
eine Hotelfahrradglocke nach einer Idee des<br />
Amsterdamers Anton Firma, der die runde<br />
Hotelglocke an der Kasse, mit der man den<br />
Verkäufer herbeiruft zum Anlaß nahm, eine<br />
derartige Glocke am Lenker zu montieren.<br />
Der Gong ist gut zu hören, wenn man mit<br />
Schwung draufhaut, was z.B. in Amsterdam<br />
beim dortigen Lärmpegel durchaus Sinn<br />
macht. Für 20 Euro kann man diese Glocke<br />
käuflich erwerben.<br />
Es gibt aber auch Fahrradzubehör, das um<br />
ein vielfaches teurer ist und z.B. von Fanny<br />
Rybarsch von der <strong>Berliner</strong><br />
Lautsprechermanufaktur Klara Geist<br />
angeboten wird. Diese baut mobile<br />
Soundsysteme, die ein Fahrrad zur<br />
rollenden Disco werden lässt, so dass alle<br />
auf der Straße die Musik mithören können.<br />
Einen großen Platz auf dieser Messe<br />
nahmen auch die Sportevents in den Hallen<br />
ein. Da konnte man waghalsige Sprünge<br />
von Mountainbikern ebenso verfolgen wie<br />
Tricks von BMX-Fahrern. Darüber hinaus<br />
konnten sich Männer und Frauen in einem<br />
zehn Meter langen Velodrom in<br />
schweißtreibenden Verfolgungsrennen<br />
duellieren. Erstmals sah man auch Bikepolo<br />
auf dieser Ausstellung, eine Art Hockey auf<br />
Rädern, das sogar schon 1908 bei<br />
Olympischen Spielen auf dem Programm<br />
stand.<br />
Interessant war auch eine vom <strong>Radsport</strong><br />
inspirierte Modekollektion der Firma<br />
H&M, die in diesem Frühjahr verkauft<br />
wird. In Zusammenarbeit mit Brick Lane<br />
Bikes London, dem ersten Fixie-Laden<br />
Großbritanniens, ist diese Kollektion<br />
entstanden, die einmal mehr zeigt, dass<br />
coole Biker auf schicken Rädern „in“<br />
sind.<br />
Wissenswertes in Kürze aus dem In- und Ausland<br />
Scharping bleibt BDR-Präsident<br />
Auf der Bundeshauptversammlung in<br />
Gelsenkirchen behauptete sich ein bestens<br />
vorbereiteter und angriffslustiger Rudolf<br />
Scharping gegen seine Widersacherin<br />
Sylvia Schenk, für die allein ein strikter Anti-<br />
Doping-Kurs Priorität hatte, und gewann die<br />
Wahl zu seiner erneuten Präsidentschaft mit<br />
411 zu 156 Stimmen recht eindeutig.<br />
Die von Scharping präsentierten positiven<br />
Zahlen, insbesondere auch der im letzten<br />
Jahr erwirtschaftete Gewinn von 65.000<br />
Euro, sorgten bei den Delegierten, aus<br />
deren Reihen Scharping im Vorfeld einige<br />
Kritik an seiner Amtsführung hatte<br />
einstecken müssen, für positive Stimmung.<br />
So wurde Scharpings Mannschaft komplett<br />
wiedergewählt mit Peter Streng als neuem<br />
stellvertretenden Präsidenten, der sich<br />
gegen den NRW-<strong>Verband</strong>s-präsidenten Toni<br />
Kirsch durchsetzen konnte. Zukünftig mit<br />
eingebunden in die <strong>Verband</strong>s-arbeit wird<br />
auch der ehemalige Bahnrad-<br />
Olympiasieger Robert Bartko, der zwar<br />
gegen Günter Schabel bei der Wahl zum<br />
Vizepräsidenten Leistungssport unterlag,<br />
aber von der Opposition noch am besten<br />
abschnitt.<br />
Zum Ehrenpräsident wurde das langjährige<br />
Präsidiumsmitglied Fritz Ramseier ernannt,<br />
während verdiente Mitglieder und Förderer<br />
des <strong>Radsport</strong>s wie Wolfgang Schoppe, der<br />
zum Ehrenmitglied ernannt wurde, sowie<br />
Heinz Seesing, Rainer Podlesch, Doris<br />
Dietrich und Alexander Donike, die die<br />
Ehrennadel des BDR in Gold erhielten,<br />
geehrt wurden.<br />
Team Stölting mit ersten<br />
Achtungserfolgen<br />
Bei der Istrian Spring Trophy in Kroatien<br />
feierte das deutsche Continentalteam um<br />
Luke Roberts und Björn Schröder die ersten<br />
Erfolge. Im Prolog über 2 km siegte Luke<br />
Roberts vor Jungtalent Silvio Herklotz,<br />
während mit Maximilian Werda ein dritter<br />
Fahrer des Teams noch Fünfter werden<br />
konnte. Auf der 1. Etappe über 163 km<br />
belegte Herklotz einen guten achten Platz,<br />
um sich tags darauf als Dritter über die 165<br />
km lange 2. Etappe erneut hervorragend zu<br />
platzieren.<br />
Auch wenn Herklotz auf der Schlußetappe<br />
über 153 km nicht unter den Top Ten zu<br />
finden war, so erreichte er doch in der<br />
Gesamtwertung, die vom Slowenen Matej<br />
Mugerli von Adria Mobil gewonnen wurde,<br />
mit einem Rückstand von nur elf Sekunden<br />
einen tollen vierten Platz, der für die Zukunft<br />
hoffen lässt.<br />
<strong>Berliner</strong> Thömel in guter<br />
Frühform<br />
Der beim letzten <strong>Berliner</strong> Sechstagerennen<br />
an der Seite von Christian Grasmann<br />
überzeugende Tino Thömel vom Team NSP-<br />
Ghost hat seine gute Form auch auf die<br />
Straße übertragen können. Bei der<br />
Normandie-Rundfahrt, einem Rennen der<br />
Kategorie 2.2 über insgesamt sechs<br />
Etappen zuzüglich Prolog, landete der<br />
<strong>Berliner</strong> auf der Schlußetappe über 137 km<br />
einen überraschenden Sieg vor dem<br />
Franzosen Maxime Le Montagner vom Team<br />
Roubaix-Lille Metropole und dem<br />
Niederländer Nick van der Lijke vom<br />
Rabobank Development Team. Damit<br />
bestätigte er seine guten Leistungen auf der<br />
dritten Etappe, wo er sich bereits als Fünfter<br />
platzieren konnte und auf der fünften<br />
Etappe, als er mit Platz 7 einen weiteren Top<br />
Ten Platz herausholte. In der<br />
Gesamtwertung, die der Schweizer Silvan<br />
Dillier vom BMC Development Team<br />
gewann, reichte es für Tino Thömel mit<br />
einem Rückstand von 3:50 Minuten zum 29.<br />
Platz. Er war damit bester Deutscher u.a. vor<br />
Christoph Pfingsten (32.) und Jacob Fiedler,<br />
der sich auf Rang 60 platzieren konnte.<br />
Fortsetzung auf S. 8<br />
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