April 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.

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6 Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 4 · April 2013 Fazit zum 102. Berliner Sechstagerennen Faszinierender Sport im Velodrom Nun gehört das diesjährige Berliner Sechstagerennen schon wieder der Vergangenheit an und die Planungen für 2014 können beginnen, wo der Termin vom 23.01. bis zum 28.01. schon feststeht. Fest steht aber auch, dass das 102. Berliner Sechstagerennen erneut ein großer Erfolg war und die langjährige Tradition aus dem Jahre 1909 wohl auch in der Zukunft fortgesetzt werden wird und das nicht nur im nächsten Jahr. Dann wird aber ein Mann, dem Berlin mit der Wiederbelebung der Sixdays im Jahre 1997 zu besonderem Dank verpflichtet ist, nicht mehr aktiv an der Organisation beteiligt sein: es handelt sich um Heinz Seesing, der mit seinem Geschäftspartner Reiner Schnorfeil, der seit 2005 dabei ist, dieses großartige Event, das als fester Bestandteil des sportlichen und gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt gilt, nahezu perfektioniert hat und nun guten Gewissens aus der Geschäftsleitung bis Mitte des Jahres ausscheiden kann. Die Weichen sind gestellt, die entsprechenden Schritte, um das Unternehmen in guten Händen zu wissen, sind getan und nun liegt es an dem weiteren Geschäftsführer, Reiner Schnorfeil, die notwendigen innerbetrieblichen Regelungen für die Zukunft sicherzustellen. Bis Mitte des Jahres werden noch offene Fragen geregelt, so dass dann Heinz Seesing aus seiner Mitverantwortung freigestellt werden kann. Das seit Wiederbeginn im Jahre 1997 bestehende Leitmotiv „Tradition mit Zukunft“ wird auch weiterhin Bestand haben, denn nur mit einem entsprechend ausgebildeten Nachwuchs lässt sich die Sechstagetradition fortsetzen. In diesem Zusammenhang unverzichtbar ist nicht nur der jährlich ausgetragene UIV-Cup mit seinem jeweils internationalen Fahrerfeld, sondern auch die vielen anderen Nachwuchswettbewerbe für Schüler, Jugend und Junioren, für die vor allem Michael Drabinski verantwortlich zeichnet, der es immer wieder schafft, mit vielen Sponsoren und einem guten Organisationsteam, u.a. mit dem Sportlichen Leiter Guido Fulst, diese Rennen zu ermöglichen. Im Vorfeld des Sechstagerennens lud zum Beispiel Frank Börner von Thule Concept Store, seit Jahren sponsert er ein Team des UIV-Cups, sämtliche weiteren Sponsoren zu einem Beisammensein in die Friedrichstraße ein, bei dem die einzelnen Teams den Sponsoren zugelost wurden. Dieses Engagement im Nachwuchsbereich, das von den Sixdaysmachern immer unterstützt wurde, sucht in der Welt seinesgleichen und ist nur noch mit Kopenhagen in etwa vergleichbar, wo der Nachwuchs auch stark integriert wird. Allein die Tatsache, dass in den Siegerlisten der Nachwuchswettbewerbe Namen wie Robert Bartko, Andreas Klöden, Andreas Müller, Leif Lampater, Iljo Keisse, Marc Hester, Michael Mörköv, Erik Mohs, Tim Mertens oder Nick Stöpler auftauchen, unterstreicht die Bedeutung dieser Rennen und lässt hoffen, dass die Sechstagerennen nicht gänzlich aussterben. Die Veranstalter waren ob der unverändert guten Zuschauerresonanz – es strömten insgesamt über 75.000 Besucher an den sechs Abenden in das Velodrom – mehr als zufrieden. Gleichwohl hat sich die Struktur der Zuschauer ein wenig verändert, wobei der Anteil jüngerer Besucher offensichtlich größer geworden ist. Das wurde auch dadurch unterstrichen, dass sich die Halle gerade am Donnerstag und Montag bereits um Mitternacht auffallend leerte, da doch viele am nächsten Tag ihrem Beruf nachgehen mussten. Hier bietet sich gerade an diesen Tagen eine Straffung des Rennprogramms an, denn einige sehr interessante Disziplinen fanden vor recht leeren Rängen statt. Berlin ist aber und bleibt die Hochburg des Sechstagesports, wo die gesunde Mischung aus Sport und Unterhaltung einfach stimmt. Das überzeugt auch immer wieder die Sponsoren, die schon relativ langfristig dabei sind oder wie Esso, nach einer kleinen Pause, erneut ein Engagement mit den Veranstaltern eingegangen sind. Wie man hörte, war die Resonanz hier mehr als positiv und es sollen auch viele Gespräche mit neuen Sponsoren geführt worden sein, die ein Interesse für die Zukunft geäußert haben. Die Macher der Nachwuchsrennen v.l. Guido Fulst und Michael Drabinski. Foto: Hoffmann-Schon Radfahren im Stundenplan integriert Interessante Initiative des Hessischen Radfahrerverbandes e.V. In einer Pressemitteilung hat der Hessische Radfahrerverband (HRV) herausgestellt, dass die Fortbewegung mit dem Fahrrad nachweislich die beliebteste Freizeitaktivität in Deutschland ist. Um künftig diese Sportart zur Schulsportart in Hessen aufzuwerten, hat der HRV nach langen Planungen jetzt in der Landeshauptstadt Wiesbaden beim Ministerium des Inneren und für Sport ein entsprechend ausgearbeitetes Papier eingereicht. Der für die Sportentwicklung zuständige Vizepräsident des HRV, der in Berlin als früheres Mitglied der RVG Nord und auch als Fahrer des Agro-Adler Brandenburg Teams bekannte Thomas Franzl, hat mit seinen Mitarbeitern einen durchgängigen Lehrplan für die weiterführenden Schulen aufgestellt, ein Prozeß der über einen Zeitraum von drei Jahren ging und das Radfahren bis zum Abitur ermöglichen soll. Neben methodischen Fragen ging es vor allem um die Umsetzbarkeit und die Sicherheit. Trotz einiger an den Schulen bereits praktizierter Aktivitäten geht es vor allem darum, dass Fahrrad-AG’s, Bike-Pools und Werkstattprojekte die Möglichkeit zur Weiterentwicklung erhalten. Zwei Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte haben in diesem Zusammenhang großes Interesse an der neuen Schulsportart bekundet, wo neben der Vermittlung von Grundfertigkeiten das Radfahren vor allem als nachhaltiges, ökologisch sinnvolles und erlebnispädagogisch wertvolles Sporttreiben in der Schule neu zu entdecken war. Dabei wurde besonders auf das Verhalten als Radler in der Natur, im Straßenverkehr und in der Gruppe Wert gelegt, ohne etwa das Erlernen von Bewegungsfertigkeiten zu vernachlässigen. Aber auch die Technikschulung, Biomechanik, Materialkunde, Verkehrskunde bis hin zur Planung einer Radtour sind weitere Themenfelder. Der HRV hofft nun auf zeitnahe Behandlung seines Anliegens, um die Pläne möglichst schnell in die Praxis umsetzen zu können. Die Vereine hätten dann die Möglichkeit, insbesondere im Ganztagsangebot der Schulen die möglichen Talente zu begleiten und zu fördern. Wie es scheint, hat der ehemalige Berliner mit seinen Mitarbeitern in Hessen ein Konzept erarbeitet, das auch für andere Landesverbände nachahmenswert ist. Für den so dringend benötigten Nachwuchs im Radsport allemal ein geeignetes Mittel, um vielleicht auch künftige Olympiasieger oder Weltmeister hervorzubringen.
Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 4 · April 2013 7 Endstand der Sechstagerangliste der Saison 2012/13 bei jedem Rennen gab es 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Punkte für die besten acht Teams 1. Kenny de Ketele (BEL) 45 Punkte, 2. Peter Schep (NED) 44 Punkte, 3. Franco Marvulli (SUI) 40 Punkte, 4. Iljo Keisse (BEL) 38 Punkte, 5. Michael Mörköv (DEN) 25 Punkte, 6. Robert Bartko (GER) und Luke Roberts (AUS) beide 24 Punkte, 8. Marc Hester (DEN), Leif Lampater (GER) und Tristan Marguet (SUI) alle 21 Punkte, 11. Marcel Kalz (GER) und Andreas Müller (AUT) beide 19 Punkte, 13. Roger Kluge (GER), Wim Stroetinga (NED) und Niki Terpstra (NED) alle 18 Punkte, 16. Lasse Norman Hansen (DEN) und Gijs van Hoecke (BEL) beide 17 Punkte, 18. Pim Ligthart (NED), Glenn O’Shea (AUS) und Nick Stöpler (NED) alle 15 Punkte, 21. Silvan Dillier (SUI) 14 Punkte, 22. Robert Bengsch (GER) und Angelo Ciccone (ITA) beide 12 Punkte, 24. Christian Grasmann (GER) und Morgan Kneisky (FRA) beide 11 Punkte, 26. Yoeri Havik (NED) und Jiri Hochmann (CZE) beide 10 Punkte, 28. Vojtech Hacecky (CZE) 9 Der Beste dieses Winters war Kenny de Ketele (l.) aus Belgien. Punkte, 29. Bryan Coquard (FRA), Andreas Graf (AUT), Danilo Hondo (GER), Milan Kadlec (CZE) und Alois Kankovsky (CZE) alle 8 Punkte, 34. Vivien Brisse (FRA) 7 Punkte, 35. Fabio Masotti (ITA) und Jesper Mörköv (DEN) beide 6 Punkte, 37. Nolan Hoffman (RSA), Leonid Krasnov (RUS) und Nikolay Zhurkin (RUS) alle 5 Punkte, 40. Nicolo Bonifazio (ITA), Thomas Boudat (FRA), Barry Markus (NED) und Theo Reinhardt (GER) alle 4 Punkte, 44. Tomas Alberio (ITA), Jasper de Buyst (BEL), Kevin Fouache (FRA), Kabir Lenzi (ITA), Tim Mertens (BEL), Erik Mohs (GER), Jens Mouris (NED), David Muntaner (ESP), Jules Pijourlet (FRA) und Tino Thömel (GER) alle 3 Punkte, 54. Benjamin Edmüller (GER), Martyn Irvine (IRL), Max Stahr (GER) und Leon van Bon (NED) alle 2 Punkte, 58. Shane Archbold (NZL), Marcel Barth (GER), Martin Blaha (CZE), Sebastien Ivars (FRA), Geert-Jan Jonkman (NED), Morgan Lamoisson (FRA), Sebastian Lander (DEN), Sebastian Mora (ESP), Myron Simpson (NZL), Dylan van Baarle (NED) und Michael Vingerling (NED) alle 1 Punkt. Ohne Punkte blieben folgende Fahrer: Walter Perez (ARG), Lucas Gaday (ARG), Jiri Bares (CZE), Jan Dostal (CZE), Alex Buttazzoni (ITA), Benedikt Kendler (GER), Maximiliano Almada (ARG), Gaston Trillini (ARG), Mykhaylo Radionov (UKR), Sergiy Lagkuti (UKR), Gert-Jan van Immerseel (BEL), Manuel Cazzaro (ITA), Guy East (USA), Christopher Imrek (AUT), Roy Pieters (NED), Frederik Schwartz (DEN), Casper Degn Larsen (DEN), Melvin Boskamp (NED), Wesley Kreder (NED), Cyrille Thiery Foto: Uhlig (SUI), Loic Perizzolo (SUI), Jos Pronk (NED), Tim Veldt (NED), Clement Carisey (FRA), Bastien Ruffinengo (FRA), Austin Carroll (USA), Tosh van der Sande (BEL), Nicky Cocquyt (BEL), Moreno de Pauw (BEL), Jonathan Breyne (BEL), Steve Schets (BEL), Adam Blythe (GBR), Alexander Aeschbach (SUI), Jan Keller (SUI), Martin Hacecky (CZE), Samuel Horstmann (SUI), Bobbie Traksel (NED), Raymond Kreder (NED), Michel Kreder (NED), Lucas Liß (GER), Henning Bommel (GER), Kersten Thiele (GER), Hans Pirius (GER), Sebastian Wotschke (GER), Artur Ershov (RUS), Björn Schröder (GER), Mads Christensen (DEN), Simon Bigum (DEN) und Zachary Kovalcik (USA). Berliner U 17-Fahrer mit neuen Rädern ausgestattet Firma TREK sponsort zehn neue Rennmaschinen Auf Initiative von Wolfgang Köhn vom RC Charlottenburg hat die Firma TREK zehn nagelneue Rennmaschinen der Jugend U 17 zur Verfügung gestellt. Da aber weder der RC Charlottenburg noch andere Vereine über genügend Potenzial an Fahrern in dieser Leistungsklasse verfügen, werden die Räder von derzeit neun Fahrern genutzt, die verschiedenen Vereinen angehören und bei entsprechender Leistungsstärke zum Beispiel bei Sichtungsrennen, bei den Youngclassics in Hamburg oder bei der TMP Jugendtour auch unter der Obhut des Landesverbandstrainers Volker Winkler als Berliner Landesauswahl an den Start gehen könnten. Die Übergabe der Räder erfolgte am 08. März 2013 bei Fahrrad Hagi, Inhaber Jan Hagemann, in der Landsberger Allee Ecke Weißenseer Weg, wo die jungen Athleten ihre tollen Rennmaschinen in Empfang nahmen. Zu den Auserwählten gehören derzeit folgende neun Fahrer, die für künftige Erfolge sorgen sollen: Moritz Malcharek vom RSV Werner Otto, Max Sommerfeld, Christopher Schulz und Raphael Torres (alle RC Charlottenburg), Jeremy Lendowski, Bruno von Maydell und Tarik Haupt (alle Zehlendorfer Eichhörnchen), Poul Rudolph vom Radteam Cöpenick sowie Hugo Teßmann vom Berliner TSC, der als einziger nicht anwesend sein konnte. Die Firma TREK löst damit das Engagement der Firma Stadler ab, die nach einem Jahr die seinerzeit von ihr zur Verfügung gestellten Räder wieder zurückbekommen hat. Dabei wird Fahrrad Hagi den jungen Rennfahrern stets bei eventuellen Problemen behilflich sein und mit dafür sorgen, dass die jungen Sportler sich voll auf ihr Trainings- bzw. Wettkampfprogramm konzentrieren können. Unter den genannten Fahrern, die in dieser Klasse zukünftig eine gute Rolle spielen sollten, vermisst man eigentlich nur Fahrer des SC Berlin, der im Nachwuchsbereich in Berlin die führende Rolle inne hat. So fehlt zum Beispiel ein Enrico Schmidt, der derzeit zu den Besten Berlins in dieser Leistungsklasse zählt. Es scheint, als ob hier unter den Vereinen nicht an einem Strang gezogen wird, sei es aus sportlichen Gründen oder einfach aufgrund mangelnder Kommunikation untereinander, was der Nachwuchsförderung so nicht dienlich sein kann. Mit dieser Maßnahme hätte man die Möglichkeit, auch unter Beteiligung des Verbandes ein starkes Team aufzubauen, das sich als Mannschaft versteht und ganz im Sinne eines Mannschaftssportes wie dem Radsport für künftige Erfolge sorgt. Herausgeber/Anzeigenverwaltung: Berliner Radsport-Verband e.V., Paul-Heyse-Str. 29, 10407 Berlin, Tel.: 42 10 51 45, Fax: 42 10 51 46 Verantwortlicher Redakteur: Bernd Mülle Namentlich gekennzeichnete Artikel bzw. veröffentlichte Zuschriften müssen nicht der Meinung des Herausgebers entsprechen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. wird keinerlei Gewähr übernommen. Gesamtherstellung: KARO-Druck, Alt-Blankenburg 36, 13129 Berlin, Telefon: 474 34 76 e-mail: karodruck@arcor.de
Seite 1 und 2: Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 4
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