Kostenlos zum Mitnehmen - Reiter Spektrum Saar
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TOP-THEMA<br />
Angekommen ist gewonnen - über die<br />
20<br />
Unterwegs auf langer Strecke<br />
Den Marathonwettbewerb zu<br />
Pferd gibt es in Deutschland<br />
bereits seit über 40 Jahren, jedoch<br />
ist vielen <strong>Reiter</strong>n diese Art<br />
des naturnahen Pferdesports<br />
eher unbekannt. 1976 wurde<br />
der Verein deutscher Distanzreiter<br />
(VDD) gegründet, unter dessen<br />
Flagge und Regeln seitdem<br />
Distanzwettbewerbe, bis hin zu<br />
Meisterschaften veranstaltet<br />
werden. Und natürlich finden<br />
auch im <strong>Saar</strong>land Distanzritte<br />
statt.<br />
Alle Rassen<br />
Wer <strong>zum</strong> Beispiel am dritten<br />
Wochenende im August nach Nuhweiler<br />
bei Wadern fährt, der findet<br />
auf dem Gelände des Lindenhofs<br />
ein buntes Camp vor: Pferdehänger,<br />
Zelte, Wohnmobile und jede Menge<br />
Paddocks mit Pferden. Hier haben die<br />
Distanzreiter für dieses Wochenende<br />
ihr Lager aufgeschlagen. Viele Teilnehmer<br />
sind bereits am Freitagabend<br />
angereist und bleiben bis Sonntag.<br />
Geplant sind in diesem Jahr Streckenlängen<br />
von 30 km (Einsteigerritt), 45<br />
km (kurzer Distanzritt) und 82 km<br />
(langer Distanzritt). Deutschlandweit<br />
gibt es Eintagesdistanzen bis 160 km,<br />
aber auch Mehrtagesritte, wie den<br />
10-Tages-Distanzritt über 700 km<br />
durch die schwäbische Alb.<br />
Die meisten Distanzritte sind markiert,<br />
das heißt die <strong>Reiter</strong> folgen<br />
den Richtungshinweisen, die auf der<br />
Strecke angebracht sind. Eine besondere<br />
Herausforderung dagegen sind<br />
die „Kartenritte“, bei denen der <strong>Reiter</strong><br />
die vorgegebene Strecke mittels Karte<br />
und Kompass - oder ganz modern mit<br />
GPS - finden muss.<br />
Die zwei Grundsätze für Distanzritte:<br />
“Alle <strong>Reiter</strong> - alle Pferde“<br />
und „Angekommen ist gewonnen“<br />
Das Erlebnis, eine lange Strecke innerhalb<br />
einer bestimmten Zeit mit seinem<br />
Pferd zu bewältigen, kann jeder <strong>Reiter</strong><br />
haben, der mit einem gesunden Pferd<br />
startet und gut in sein Pferd hinein<br />
horcht. Es kommt nicht unbedingt<br />
darauf an, wie schnell er war, ob er<br />
erster oder letzter wird. Wer sich noch<br />
nicht viel zutraut, kann auf Einführungsritten<br />
(ab 25 km) starten. Hier ist<br />
das Mindesttempo sehr moderat, in<br />
der Regel 6 km/h, das heißt, man darf<br />
durchschnittlich maximal 10 Minuten<br />
für einen Kilometer benötigen. Das ist<br />
eine Kombination aus flottem Schritt<br />
und Trab. Für so einen kurzen Ritt<br />
benötigt man auch keine spezielle<br />
Ausrüstung. Es gelten die Regeln, die<br />
eigentlich ohnehin jeder Pferdefreund<br />
beachten sollte: <strong>zum</strong> Beispiel der<br />
Sattel muss passen, die Zäumung darf<br />
nicht atembeengend sein. Wer vom<br />
Distanzvirus angesteckt wurde und<br />
längere Strecken in Angriff nehmen<br />
will, wird im Laufe der Zeit (oder<br />
Kilometer) seine Ausrüstung individuell<br />
optimieren. Auch auf langen<br />
Strecken sind fast alle Rassen zu finden.<br />
Die schlanken Rennaraber sind<br />
nicht immer im Vorteil. Auf Bergdistanzen<br />
mit schwierigen Böden oder<br />
nassen Wetterverhältnissen haben<br />
<strong>zum</strong> Beispiel auch Robustpferderassen<br />
die Nase vorn.<br />
Der Distanzritt beginnt immer mit<br />
der Voruntersuchung des Pferdes<br />
durch den Tierarzt: Rücken, Gurtlage,<br />
Schleimhäute, Darmgeräusche, Puls,<br />
Atmung, Muskeltonus und Gangwerk<br />
werden kontrolliert. Wenn die<br />
Reittauglichkeit festgestellt wurde,<br />
bekommt das Pferd die Startfreigabe.<br />
Bei Einführungsritten, kurzen und<br />
mittleren Distanzen wird zeitversetzt<br />
in kleinen Gruppen gestartet. Bei langen<br />
Distanzritten reitet das gesamte<br />
Teilnehmerfeld im Massenstart gleichzeitig<br />
los. Im Durchschnitt haben<br />
Pferd und <strong>Reiter</strong> alle 20 bis 25 km<br />
eine Zwangspause, in der das Pferd<br />
wieder untersucht wird, Zeit <strong>zum</strong><br />
Trinken, Fressen und Ausruhen hat.<br />
Pulswerte sind ein zentrales Thema:<br />
Jedes Pferd muss innerhalb von 20<br />
Minuten einen Pulswert von maximal<br />
64 Schlägen (international 60 Schläge)<br />
pro Minute erreicht haben. Bleibt der<br />
Wert darüber, ist dies ein Zeichen,<br />
Pulswerte nehmen