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InfoRetica - RhB

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Nr. 3 / September 2013<br />

<strong>InfoRetica</strong><br />

Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn<br />

Periodico della Ferrovia retica<br />

Periodica da la Viafier retica<br />

Gemeinsam besser werden


In dieser Ausgabe<br />

Editorial/Editoriale<br />

Novitads aus der Direktion<br />

Novitads dalla Direzione<br />

Rückblick 100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp<br />

IT-Avegnir<br />

Stammnetztriebzüge<br />

Bahnhof St. Moritz<br />

Mitarbeitendenumfrage<br />

Mitarbeitergespräch<br />

Risikohinweiskarte Naturgefahren<br />

Baustellen im Prättigau<br />

GUZ Surselva<br />

Gebäudeverschiebung Schnaus – Strada<br />

Schwertransport bei der <strong>RhB</strong><br />

Neue <strong>RhB</strong>-Kreditkarte<br />

Inframation<br />

Wagenvorheizanlage<br />

Auffrischung «s’Blaue Bähnli»<br />

Gak – Neues Zuhause<br />

Medienbahn<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Damals, vor 100 Jahren<br />

Neues vom Bahnmuseum Albula<br />

125 Jahre <strong>RhB</strong><br />

Glacier Express<br />

Social Media<br />

Movis<br />

Peko – Verbeiständigung<br />

login Lehrabgänger<br />

login Lehrabschlussfeier<br />

login Go-Tag<br />

Nachruf Hotel Bellaval<br />

Neues in Kürze<br />

Nachruf<br />

Personalchronik<br />

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53<br />

Herausgeber:<br />

Redaktion:<br />

Frontbild:<br />

Nächster Redaktionsschluss: 1. November 2013<br />

Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn<br />

7002 Chur<br />

Simon Rageth (sr), s.rageth@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch<br />

Manuela Gallati (mg), m.gallati@rhb.ch<br />

«Gemeinsam besser werden» (Alexander Zimmermann, links, Marco Bernhard, rechts)<br />

Foto Andy Mettler<br />

Auflage:<br />

3200 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />

© by <strong>RhB</strong>: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier


Editorial/Editoriale<br />

Von Manuela Gallati/Di Manuela Gallati<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Es ist leicht, sich um seinen eigenen Kram zu kümmern.<br />

Schwieriger wird es dann, wenn man über den Tellerrand<br />

hinausschaut und versucht, sich in andere<br />

hinein zuversetzen. Denn dafür braucht es Interesse,<br />

Offenheit und eine Portion Empathie. Und den Willen,<br />

bekannte Pfade auch mal zu verlassen. Der Austausch<br />

mit anderen birgt aber einen unbezahlbaren Mehrwert:<br />

Es entstehen neue Ideen und Wege. Und genau<br />

aus diesem Grund bin ich als Social Media und Online<br />

Marketing Managerin immer wieder auf der Suche nach<br />

dem Austausch mit jeder und jedem von Ihnen. Das ist<br />

Inspiration pur, die für meine täglichen Aufgaben unabdingbar<br />

ist. Und ich bin sicher, dass diese nicht nur<br />

bei meiner Arbeit hilfreich ist. Wir alle können davon<br />

profitieren, verschiedene Ansichten zu kennen.<br />

In den neun Monaten, die ich nun bei der <strong>RhB</strong> bin,<br />

durfte ich schon <strong>RhB</strong>-Mitarbeitende aus den verschiedensten<br />

Geschäfts- und Fachbereichen kennenlernen.<br />

Sei es im Gespräch mit einer Zugbegleiterin, beim<br />

Umsetzen eines Filmprojekts in der Werkstatt in Landquart<br />

oder als Voluntari beim 100-jährigen Jubiläum<br />

Bever – Scuol-Tarasp. Und eines habe ich schnell<br />

gemerkt: In der <strong>RhB</strong>-Familie stösst man auf offene<br />

Ohren, hier kann man mit einem Gespräch (fast) alles<br />

erreichen, hier herrscht eine offene Feedbackkultur.<br />

Das zeigt auch die Mitarbeitendenumfrage, die diesen<br />

Frühling wieder durchgeführt wurde. 66 % aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter haben den Fragebogen<br />

ausgefüllt. Lassen Sie sich inspirieren!<br />

Care collaboratrici, cari collaboratori,<br />

è facile occuparsi dei propri affari. Più difficile è guardare<br />

oltre il proprio naso e cercare di mettersi nei<br />

panni altrui: a questo fine sono necessari interesse,<br />

apertura e una buona dose di empatia. Oltre alla volontà<br />

di uscire dai soliti schemi conosciuti. Ma lo<br />

scambio con altri porta con sé un incalcolabile valore<br />

aggiunto: sorgono nuove idee e nuovi percorsi. Ed è<br />

proprio per questo motivo che io, in quanto manager<br />

addetta a Social Media e Online Marketing, sono<br />

sempre alla ricerca di opportunità di scambio con ciascuno<br />

di voi: si tratta di pura ispirazione, ineludibile<br />

per i miei compiti di tutti i giorni. E sono sicura che ciò<br />

sia di grande aiuto non soltanto a livello professionale;<br />

tutti quanti possiamo trarre vantaggio dalla conoscenza<br />

delle opinioni degli altri.<br />

In questi miei primi nove mesi alla FR ho già potuto<br />

fare la conoscenza di collaboratori dei più diversi settori<br />

commerciali e tecnici: nel colloquio con una capotreno,<br />

nella realizzazione di un progetto video presso<br />

l’officina di Landquart oppure nell’incontro con i<br />

volontari per il centenario della linea Bever – Scuol-<br />

Tarasp. Una cosa mi è subito risultata evidente: la famiglia<br />

FR è composta da persone che sanno ascoltare;<br />

basta un colloquio per ottenere (quasi) tutto ed è presente<br />

una sana e aperta cultura di feedback. Ne è testimonianza<br />

anche il sondaggio tra i collaboratori che è<br />

stato nuovamente effettuato questa primavera: il 66 %<br />

di tutte le collaboratrici e di tutti i collaboratori hanno<br />

compilato il questionario. Lasciatevi ispirare!<br />

3


Gemeinsam geht es besser<br />

Von Christian Florin<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Die Aussage «gemeinsam geht es besser» leuchtet jedem<br />

sofort ein – interessant ist aber, dass fast jeder<br />

etwas anderes darunter versteht.<br />

Ich bin nun seit über acht Jahren bei der <strong>RhB</strong>, und es<br />

macht mir immer noch so viel Spass wie am ersten Tag.<br />

Etwas aber hat mich während dieser Zeit immer wieder<br />

beschäftigt: das sagenumwobene und immer wieder<br />

betonte «Gärtlidenken».<br />

So erscheint es immer wieder bei Mitarbeiterumfragen,<br />

Kaderanlässen oder bei Besuchen in der Fläche. Dabei<br />

höre ich immer wieder, dass dies oder das besser gemacht<br />

werden könnte, wenn nur der oder die andere<br />

doch auch endlich sich so verhalten würde, wie ich<br />

das gerne hätte.<br />

Sie spüren sicher aus meinem leichten zynischen Unterton<br />

heraus, dass häufig der andere seine Gewohnheiten<br />

ändern muss, damit man gemeinsam besser wird. Schön<br />

wäre es doch, wenn jeder einzelne zuerst bei sich selber<br />

anfangen würde, gute Lösungen zu finden. Denn wenn<br />

alle so denken würden, bin ich überzeugt, wird das Wort<br />

«Gärtlidenken» an Bedeutung verlieren.<br />

Dass es auch anders geht, zeigen mir die vielen Situationen,<br />

bei denen rasch gehandelt werden muss, um<br />

ein unerwartetes Ereignis zu bewältigen. Ein Beispiel<br />

ist der Steinschlag in Brusio oder der Murgang im Val<br />

Parghera bei Domat/Ems: Unabhängig von Hierarchie,<br />

Funktion oder Geschäftsbereich arbeiten hier alle aus<br />

einer Hand, und siehe da, es macht auch noch Spass.<br />

Kürzlich hat die <strong>RhB</strong> die Strecke zwischen Klosters und<br />

Davos für total drei Monate geschlossen, damit in dieser<br />

Zeit 15 Projekte für den Substanzerhalt unserer Infrastrukturanlagen<br />

optimal umgesetzt werden konnten.<br />

Dieser Entscheid fiel nicht zuletzt auch aus unternehmerischen<br />

Überlegungen, konnten die Kosten doch um gut<br />

15 Prozent reduziert, die Qualität ohne ständige Provisorien<br />

gesteigert und die Sicherheit der Arbeiter sowie die<br />

Lärmbelastung markant verbessert werden. Dies war nur<br />

möglich, weil alle Bereiche aktiv und mit grossem Engagement<br />

mitgearbeitet haben. So hat der Güterverkehr<br />

für seine Kunden eine gute Ersatzlösung gefunden, die<br />

Bereiche Produktion und Vertrieb konnten mit der Bahnersatzlösung<br />

zwischen Klosters und Davos unsere Kunden<br />

begeistern und erst noch die Expresszüge aufrecht<br />

erhalten. Der Bereich Rollmaterial hat den Unterhalt des<br />

Wagenparks flexibel auf die Baustelle angepasst und in<br />

der Öffentlichkeit konnten wir dank unserer Unternehmenskommunikation<br />

viel «Goodwill» schaffen. Da versteht<br />

es sich von alleine, dass die beiden Bereiche Immobilien<br />

und Infrastruktur diese Ausgangslage genutzt<br />

haben und – trotz teils sehr schlechten Witterungsverhältnissen<br />

– alles in bester Qualität und erst noch innerhalb<br />

der Termine und der Kostenvorgaben umsetzten.<br />

Hier darf man zu Recht von einer perfekten Mannschaftsleistung<br />

sprechen, und mein Dank gilt all jenen,<br />

die zu diesem Erfolg beigetragen haben.<br />

Mein Dank gilt aber auch all jenen, die nicht bereits<br />

von Beginn an fragen, was der andere zu einem erfolgreichen<br />

Projekt beitragen muss, sondern uneigennützig<br />

jeden Tag selber Lösungsvorschläge suchen und<br />

sich damit konstruktiv einbringen.<br />

Das freut mich persönlich sehr, und ich hoffe, dass wir<br />

getreu diesem Motto weiterhin gemeinsam besser<br />

werden und noch lange von einander lernen.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Christian Florin<br />

4


Insieme è meglio<br />

Di Christian Florin<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Care colleghe, cari colleghi,<br />

l’espressione «insieme è meglio» appare immediatamente<br />

chiara a chiunque; è però interessante notare<br />

come quasi tutti ne diano una diversa interpretazione.<br />

Lavoro per la FR ormai da oltre otto anni, con lo stesso<br />

piacere che avevo il primo giorno; tuttavia, c’è una cosa<br />

che mi ha sempre dato da pensare in tutto questo tempo:<br />

la fantomatica e tanto spesso citata questione del<br />

«coltivare il proprio orticello»; si tratta di un concetto<br />

che riaffiora ripetutamente nei sondaggi tra i collaboratori,<br />

negli incontri con i quadri o in occasione di visite<br />

alla base. In queste circostanze sento continuamente<br />

ripetere che questa o quella cosa potrebbe essere fatta<br />

meglio se solo questa o quella persona si decidesse a<br />

comportarsi come «io» vorrei.<br />

Avrete intuito, dal mio tono leggermente cinico, che<br />

spesso si pretende che siano gli altri a cambiare le proprie<br />

abitudini al fine di poter migliorare la collaborazione.<br />

E invece sarebbe bello se ognuno cominciasse da sé<br />

a trovare delle buone soluzioni. Sono convinto che se<br />

tutti ragionassero così il concetto del «proprio orticello»<br />

perderebbe significato.<br />

Che le cose vadano anche in altro modo lo dimostrano<br />

del resto le molte situazioni nelle quali bisogna agire<br />

rapidamente per gestire un evento inaspettato. Un<br />

esempio in questo senso è rappresentato dalla caduta<br />

massi a Brusio o dalla frana in Val Parghera presso Domat/Ems:<br />

indipendentemente dalla posizione gerarchica,<br />

dalla funzione o dal settore commerciale di appartenenza,<br />

tutti hanno lavorato insieme e, per giunta,<br />

divertendosi.<br />

Recentemente la FR ha chiuso per tre mesi il tratto compreso<br />

tra Klosters e Davos, al fine di consentire durante<br />

questo periodo la realizzazione ottimale di 15 progetti<br />

per la manutenzione dei nostri impianti di infrastrutture.<br />

Questa decisione è stata presa anche in base a considerazioni<br />

aziendali: si potevano ridurre i costi di un<br />

buon 15 %, migliorare la qualità senza ricorrere continuamente<br />

a misure provvisorie, incrementare la sicurezza<br />

dei lavoratori e ridurre in modo significativo l’inquinamento<br />

acustico. Ciò è stato possibile solamente<br />

perché tutti i settori hanno collaborato attivamente e<br />

con grande impegno: il reparto Trasporto merci ha trovato<br />

una buona soluzione alternativa per i suoi clienti,<br />

mentre il reparto Produzione e Vendita ha riscosso l’ammirazione<br />

della clientela con la soluzione sostitutiva per<br />

la ferrovia tra Klosters e Davos, mantenendo inalterato<br />

solo il servizio dei treni express. Il reparto Materiale rotabile<br />

ha adeguato in modo flessibile la gestione del<br />

parco vetture nella zona del cantiere e grazie al nostro<br />

settore per la Comunicazione aziendale abbiamo ricevuti<br />

ottimi riscontri da parte dell’opinione pubblica. Va da<br />

sé che i due reparti Immobili e Infrastruttura hanno<br />

sfruttato queste condizioni e, nonostante le situazioni<br />

atmosferiche talvolta davvero pessime, sono riusciti ad<br />

eseguire tutti i lavori con il massimo della qualità ed<br />

entro i tempi ed il preventivo spese previsti.<br />

Si può quindi davvero parlare di un perfetto lavoro di<br />

squadra ed il mio ringraziamento va a tutti coloro che<br />

hanno contribuito a questo successo.<br />

Ma ringrazio anche tutti quelli che non cominciano da<br />

subito a chiedersi quello che gli altri dovrebbero fare per<br />

contribuire al successo del progetto, bensì cercano loro<br />

stessi ogni giorno in modo disinteressato di formulare<br />

proposte risolutive e di impegnarsi in modo costruttivo.<br />

Questo è ciò che personalmente mi fa più piacere; mi<br />

auguro che continuiamo a migliorare insieme sulla base<br />

di questo motto e che possiamo ancora imparare a lungo<br />

gli uni dagli altri.<br />

Cordiali saluti<br />

Christian Florin<br />

5


Rückblick 100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp<br />

Fotos von Andy Mettler, Geni Rohner und Florian Ambauen<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

6


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

7


IT-Avegnir in der Umsetzungsphase<br />

Von Marcel Fischer, Projektoffice IT-Avegnir<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Das Projekt IT-Avegnir bewegt sich termingerecht fort<br />

Richtung Zukunft. Die neuen zentralen Systeme sind<br />

eingerichtet, haben den Sicherheitsreview bestanden,<br />

sind abgenommen und an die Betriebsorganisation<br />

übergeben.<br />

Seit Mitte August arbeiten knapp 30 Quality Scouts, verteilt<br />

auf alle Geschäftsbereiche, bereits mit den neuen<br />

Systemen. An der IT-Hotline unterstützt ein eigens für<br />

IT-Avegnir eingesetzter Systemspezialist unsere Supporter.<br />

So erhält das Projektteam wertvolle Hinweise zur<br />

weiteren Optimierung der neuen Systemumgebung. Die<br />

Rückmeldungen der Quality Scouts haben die Qualität<br />

erheblich verbessert, denn wer schon einmal ein IT-<br />

Projekt erlebt hat, weiss, dass ausführliche Tests Gold<br />

wert sind. Das Projektteam wurde stark motiviert durch<br />

Aussagen über die hohe Geschwindigkeit beim Starten<br />

der Programme und die begeisterte Aufnahme der neuen<br />

Thin Clients.<br />

Urs Püntener, Projektleiter IT-Avegnir und Leiter IT, zieht<br />

eine positive Bilanz, hat doch das produktive Rollout<br />

planmässig Anfang September begonnen. Als Erstes<br />

wurden alle Bahnhöfe auf die Avegnir-Umgebung umgestellt.<br />

Diese Arbeiten werden in den nächsten Tagen<br />

abgeschlossen sein. In der ersten Oktoberwoche werden<br />

in Samedan die Computer der Werkstätten und des Güterzentrums<br />

aktualisiert. In der zweiten Oktoberhälfte<br />

ist Landquart und in der ersten Novemberhälfte Chur an<br />

der Reihe. An diesen beiden grossen Standorten wird<br />

das Rollout nach Geschäfts- und Fachbereichen gestaffelt<br />

durchgeführt. Damit ist sichergestellt, dass Organisationseinheiten,<br />

die thematisch zusammenarbeiten,<br />

auch möglichst zeitnah wieder mit den gleichen Systemen<br />

arbeiten.<br />

Neue Hardware ist eingetroffen<br />

Pünktlich zum vereinbarten Termin traf eine LKW-Ladung<br />

Thin Clients im Zentrallager in Landquart ein. Zur<br />

Bereitstellung musste die Ware nach Chur zur IT transportiert<br />

werden. Eine schweisstreibende Arbeit, weil das<br />

Stellwerk über keinen Lift verfügt. Alle Schachteln mussten<br />

in den ersten Stock getragen werden. Wie Patrick<br />

Senti, Mitarbeiter im IT-Support erklärte, werden die<br />

neuen Geräte zuerst inventarisiert, dann werden die<br />

neuen Programme aufgespielt und alle Grundeinstellungen<br />

gemacht. Dieser Vorgang, der «Staging» genannt<br />

wird, dauert etwa 90 Minuten. Eine grosse Zeitersparnis<br />

gegenüber der alten Methode, mit der die<br />

Bereitstellung zwei bis vier Stunden in Anspruch nahm.<br />

Was ist ein Thin Client?<br />

Ein Thin Client ist grundsätzlich ein normaler Computer. Er<br />

ist jedoch darauf «spezialisiert», eine Verbindung zu einem<br />

zentralen Sever aufzubauen. Dieser stellt alle Programme<br />

zentral zur Verfügung. Der Thin Client enthält nur die notwendigsten<br />

Komponenten. Dadurch ist er kleiner, kann auf<br />

Lüfter und Kühler verzichten und verbraucht lediglich 1/5<br />

der Energie eines alten PC’s.<br />

15 Minuten Erstinstruktion in Ilanz.<br />

Rollout-Briefing.<br />

Bei der Anlieferung Thin Clients in Landquart …<br />

8


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Interview mit Felix Caviezel, Quality Scout<br />

Wir haben Felix Caviezel, Reiseberater und Quality Scout<br />

am Tag des Rollouts begleitet.<br />

In einer halben Stunde treffen die Rollouter von<br />

Abraxas ein. Was sind Ihre Erwartungen an die<br />

IT-Avegnir-Umgebung?<br />

Ich hoffe, dass Aufbau und Struktur der neuen Umgebung<br />

ähnlich ist wie die Bestehende und dass ich alle<br />

meine Daten nach der Umstellung wieder finde.<br />

Was ist für Sie ein absolutes MUSS für die neue<br />

Umgebung?<br />

Das System muss moderner und vor allem schneller<br />

sein als das Alte.<br />

Was soll die neue Umgebung auf keinen Fall bringen?<br />

Ein Rückschritt in der Technologie oder der Bedienung<br />

wären ein absolutes NoGo. Auch wenn die Zuverlässigkeit<br />

oder die Geschwindigkeit abnehmen würden,<br />

wäre das nicht akzeptabel.<br />

Sie haben sich schon sehr früh mit dem ganzen Team<br />

des Bahnhofes Ilanz als Quality Scouts zur Verfügung<br />

gestellt. Warum ist es so wichtig für Euch, in dieser<br />

frühen Phase dabei zu sein?<br />

Wir sind interessiert an der neuen Umgebung und an<br />

der Technologie. Bis anhin waren wir in Sachen Geschwindigkeit<br />

mit unseren alten Dell-PC’s nicht verwöhnt.<br />

Zudem ist es spannend, bei so einem wichtigen<br />

Projekt aktiv dabei sein zu können.<br />

Die neuen Thin Clients sind nun installiert, und ihre<br />

Anmeldeprofile sind auf die neue Umgebung umgestellt.<br />

Von den Rollout-Mitarbeitenden haben Sie<br />

und Ihre KollegInnen eine Kurzschulung erhalten.<br />

Wie haben Sie die Umstellung und die anschliessende<br />

Schulung erlebt?<br />

Die Umstellung verlief problemlos und im angekündigten<br />

Rahmen. Die anschliessende Kurzschulung hat einen<br />

guten Überblick zur Handhabung der neuen Thin<br />

Clients gegeben. In den ersten Tagen werde ich für die<br />

Bedienung den Quickflyer zu Hilfe nehmen und auch<br />

selber etwas «tüfteln».<br />

In der Zwischenzeit haben Sie schon kurze Zeit<br />

auf dem neuen System gearbeitet. Wie sind ihre<br />

Eindrücke?<br />

Das System ist tatsächlich viel schneller als die alte<br />

Umgebung. Soweit ich es in der kurzen Zeit beurteilen<br />

kann, funktioniert fast alles perfekt. Mit der Zuweisung<br />

des Standarddruckers scheint etwas noch nicht zu<br />

klappen. Aber dafür habe ich beim Helpdesk bereits<br />

ein Ticket erstellt. Nachdem ich die Anleitung «Einstellungen<br />

nach dem Rollout» durchgearbeitet hatte, habe<br />

ich meine Daten auf dem Laufwerk P sofort wieder gefunden.<br />

Die Struktur auf dem Laufwerk L hat sich nicht<br />

verändert, und meine Mails sind auch alle noch da.<br />

Praktisch finde ich, dass ich mir über das eLearning<br />

selber aussuchen kann, welche Schulung ich online<br />

absolvieren will. Ich selbst werde mich auf die Umsteigerschulung<br />

2010 konzentrieren. Für unsere Lernende<br />

sind die Word- und Excel-Kurse perfekt. Sobald ich Zeit<br />

habe, werde ich die zusätzlichen Kurzanleitungen im<br />

Intranet einmal durchstöbern und das eine oder andere<br />

ausprobieren.<br />

… ist Muskelkraft gefragt.<br />

15 Minuten Erstinstruktion von Felix Caviezel in<br />

Ilanz durch einen Abraxas Mitarbeiter.<br />

Die Installation in Ilanz erfolgt strikt nach<br />

Checkliste.<br />

9


Stammnetztriebzüge in Betrieb<br />

Von André Bieri<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Seit Montag, 29. Juli 2013, sind die ersten, lang ersehnten<br />

Stammnetztriebzüge (STZ) (ABe 4/16 3101,<br />

3103 und 3104) fahrplanmässig auf dem <strong>RhB</strong>-Netz im<br />

Einsatz. Im Zeitraum zwischen dem Ertüchtigungsbetrieb<br />

und der Betriebsübergabe wurde viel getestet,<br />

validiert und optimiert. Nebst den vom Zweispannungstriebzug<br />

bekannten Systemen wurden unter<br />

anderem die für die <strong>RhB</strong> neue «Videoüberwachung»<br />

sowie zusätzlich die «automatische Fahrgastzählung»<br />

in Betrieb genommen. Der Diagnose und dem Redundanzsystem<br />

wurde besondere Beachtung geschenkt.<br />

Diese erhöhen die Zuverlässigkeit, erleichtern die Problemanalyse<br />

und begünstigen eine rasche Problembehebung<br />

bei allfällig auftretenden Problemen.<br />

Bei der fünf Wochen dauernden Netzabnahme sind die<br />

ersten drei Stammnetztriebzüge auf Herz und Nieren<br />

geprüft und abgenommen worden. Hierbei wurden<br />

nicht nur die Einzelfahrzeuge für sich, sondern auch<br />

deren Kombinationen mit unterschiedlichem <strong>RhB</strong>-<br />

Rollmaterial getestet. Bei diesen umfangreichen Untersuchungen<br />

wurden beispielsweise auch Szenarien<br />

durchgespielt, wie viele und welche Teilausfälle verkraftbar<br />

sind, wie das System darauf zu reagieren hat<br />

und wie die Ausfälle beherrscht werden können. Nach<br />

Behebung der festgestellten Abnahme-Pendenzen<br />

sind nun die STZ für die Betriebsarten «Einzel- und artenreine<br />

Doppeltraktion (STZ-STZ)» freigegeben.<br />

Dennoch gibt es noch einiges zu tun. So sind weitere<br />

Optimierungen an der Traktionsregelung notwendig<br />

und zusätzliche Anstrengungen erforderlich, die anderen<br />

Betriebsarten für den Fahrgastbetrieb fertig zu<br />

stellen und frei zu geben. So konnte beispielsweise der<br />

Steuerwagenbetrieb aufgrund der laufenden Steuer-<br />

wagen-Umbauten noch nicht freigegeben werden.<br />

Ebenso derzeit noch pendent ist die Mischtraktion mit<br />

den Zweispannungstriebzügen und die Dreifachtraktion.<br />

Um die betriebliche Flexibilität zu wahren sind<br />

die oben genannten Betriebsarten notwendig.<br />

Die letzten beiden STZ (ABe 4/16 3102 und 3105) wurden<br />

auf der Strasse als Einzelwagen von Winterthur zur<br />

MGB nach Brig überstellt. Dort wurden sie fertig gestellt,<br />

und auch ein Teil der Testfahrten wurden im<br />

Wallis durchgeführt. Nach der erfolgreichen Werkabnahme<br />

wurden die Züge in ihre zukünftige Heimat<br />

über den Oberalppass überführt und in Reichenau parkiert.<br />

Es sind wohl die einzigen zwei Stammnetztriebzüge,<br />

welche im «Ausland» Luft schnuppern durften.<br />

Seit Ende Juli sind diese beiden STZ nun in Landquart.<br />

Die Inbetriebsetzung schreitet zügig voran und kann<br />

demnächst abgeschlossen werden. Die beiden Stammnetztriebzüge<br />

werden von Stadler für die ausstehenden<br />

Mischtraktionsversuche mit dem ZTZ benötigt.<br />

Bevor die Mischtraktion jedoch getestet und erprobt<br />

werden kann, sind einige der ZTZ auf dasselbe Niveau<br />

des STZ anzuheben. Aktuell arbeitet Stadler an diesem<br />

Upgrade. Die Betriebsarten Doppel-, Dreifachtraktion,<br />

Steuerwagen- und Mischtraktion sind auch beim ZTZ<br />

noch umzusetzen.<br />

Sobald die Zweispannungstriebzüge erfolgreich mit<br />

den beiden Stammnetztriebzügen und den Steuerwagen<br />

die Mischtraktion absolvieren, können die restlichen<br />

ZTZ sukzessive nachgezogen, die STZ dem Betrieb<br />

übergeben und die noch offenen Betriebsarten freigegeben<br />

werden.<br />

Testfahrten des STZ im Wallis © Stadler Rail.<br />

… und in Graubünden © Willy Hartmann.<br />

10


Bahnhof St. Moritz – Ein stimmiges Gesamtpaket<br />

Von Christopher Richter<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Ein attraktives und belebtes Tor zur «Top of the World»-<br />

Destination – dies ist das Ziel der Arealentwicklung<br />

rund um den Bahnhof St. Moritz. Am 24. November 2013<br />

ist der Abstimmungstermin vorgesehen, an welchem<br />

die Stimmbürger von St. Moritz über die Zukunft des<br />

Bahnhofareals entscheiden. Von Juni bis August wurden<br />

die Anwohner, Stimmbürger und auch die Mitarbeitenden<br />

vor Ort bereits vertieft über das Projekt informiert.<br />

Geplant ist, dass die <strong>RhB</strong> ab 2014 ihre Infrastrukturanlagen<br />

am Bahnhof St. Moritz umbaut. Für Sicherungsanlagen,<br />

neue Gleisanlagen und Perrondächer werden<br />

rund 53 Millionen Franken investiert. Diese Arbeiten<br />

werden rechtzeitig auf die Ski-WM 2017 beendet sein.<br />

In der Volksabstimmung vom November geht es um die<br />

Baufelder, welche künftig attraktive Nutzungsmöglichkeiten<br />

auf dem Bahnhofareal ermöglichen. Das Areal<br />

soll zu einem einladenden «Tor» aufgewertet werden,<br />

das der Destination «Top of the World» angemessen ist,<br />

da dieser Bahnhof jedes Jahr von rund 1.1 Millionen<br />

Reisenden frequentiert wird.<br />

Verkehrsseitig beinhaltet das Projekt einen neuen Bushof,<br />

optimierte Verkehrsflüsse sowie bessere, ebenerdige<br />

Umsteigewege, welche 2016 umgesetzt werden.<br />

Die Torwirkung entsteht durch den Bahnhofplatz und<br />

einen neuen Kopfbau als Abschluss der Perrons (Bild).<br />

Mittelfristig ist beim Bahnhofplatz die Realisierung eines<br />

zusätzlichen Geschäftsgebäudes möglich. Dieses<br />

soll unter der Federführung privater Investoren entstehen.<br />

Im östlichen Teil des Bahnhofareals ist zudem ein<br />

Baufeld für Wohnbauten mit einzelnen Dienstleistungen<br />

wie Arztpraxen und Büros reserviert. Die Gemeinde<br />

hat die Möglichkeit, dieses Areal nach dem Umbau der<br />

Infrastrukturanlagen von der <strong>RhB</strong> im Baurecht zu übernehmen<br />

und Erstwohnungen zu realisieren.<br />

Die Gemeinde St. Moritz und die <strong>RhB</strong> haben für die<br />

Entwicklung des Bahnhofareals sehr eng zusammengearbeitet.<br />

Die Gemeinde kann im Zuge des Gesamtprojekts<br />

mehrere eigene Projekte durchführen: Im Gebiet<br />

Dimlej, unterhalb des Bahnhofs, ist ein neuer Kreisel<br />

vorgesehen. Dieser stellt einerseits die Erschliessung<br />

einzelner Baufelder auf dem Bahnhofareal sicher. Anderseits<br />

kann die Gemeinde damit den Zugang zum<br />

Quartier Dimlej verbessern und die bestehende Gefahrensituation<br />

auf der Hauptstrasse entschärfen. Ebenfalls<br />

mit dem Kreisel verknüpft ist eine Haltemöglichkeit<br />

für fünf Reisebusse und eine öffentliche Toilette,<br />

die auch Spaziergängern zur Verfügung stehen wird.<br />

Zusätzlich ist von der Gemeinde ein Radweg vorgesehen,<br />

der die Seepromenade mit dem Dorf verbindet.<br />

All diese Projekte sind eng miteinander verknüpft, sodass<br />

für die Bevölkerung und die Feriengäste ein optimaler<br />

Nutzen entstehen wird. Die Kosten für diese<br />

flankierenden Massnahmen auf dem Bahnhofareal, im<br />

Gebiet Dimlej und entlang der Kantonsstrasse werden<br />

durch die <strong>RhB</strong> und die Gemeinde als Bauherren sowie<br />

dem Kanton Graubünden gemeinsam getragen.<br />

Modell Bahnhof St. Moritz.<br />

Neuorganisation Verkehr.<br />

11<br />

11<br />

11


Mitarbeitendenumfrage 2013<br />

Von Sonja Lubini<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

66 Prozent oder geradeaus 900 Mitarbeitende haben<br />

sich an der Mitarbeitendenumfrage 2013 beteiligt.<br />

Damit liegen wir leicht über den Werten der letzten<br />

Befragung von 2011.<br />

Für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ist die Mitarbeitendenumfrage<br />

von grosser Bedeutung. Die Resultate<br />

zeigen auf, womit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zufrieden sind und wo allenfalls der Schuh noch drückt.<br />

Dadurch können wir Schwachstellen gezielter angehen<br />

und vorhandene Stärken aufbauen. In diesem Jahr<br />

konnten wir uns sowohl mit den Unternehmen des<br />

Swiss Arbeitgeber Awards als auch anderen öV-Unternehmen<br />

vergleichen. Dies erlaubt uns nicht nur Vergleiche<br />

mit der letzten Umfrage der <strong>RhB</strong>, sondern gibt uns<br />

auch Hinweise, wie wir in den einzelnen Themen im<br />

Benchmark zu anderen Unternehmen stehen.<br />

Die Auswertungen der Ergebnisse laufen derzeit auf<br />

Hochtouren. Voraussichtlich Ende Oktober bis Anfang<br />

November werden die Mitarbeitenden über die Ergebnisse<br />

in ihren Bereichen informiert und es werden gemeinsam<br />

mit den Führungskräften gezielte Massnahmen<br />

definiert.<br />

Wir danken Ihnen für Ihr Mitwirken an der Mitarbeitendenumfrage<br />

und Ihr grosses Engagement bei Ihrer<br />

Arbeit.<br />

3 Fragen – 3 Antworten<br />

Interview mit Stefanie Rielle von Simon Rageth<br />

Stefanie Rielle, im Anschluss an die letzte Umfrage wurden<br />

220 Massnahmen definiert und davon bis heute 90 %<br />

umgesetzt. Hat sich dieser enorme Aufwand gelohnt?<br />

Auf jeden Fall! Die Organisation <strong>RhB</strong> hat durch diese vielen<br />

kleinen Puzzle-Steine gelernt, die Mitarbeitenden wurden<br />

aktiv in den Verbesserungsprozess einbezogen, gemeinsam<br />

wurden Lösungen erarbeitet, und eine offene Kommunikation<br />

wurde gelebt. Ich werte die Massnahmen, auch wenn nicht<br />

alle umgesetzt wurden, als einen grossen Erfolg – für die<br />

Mitarbeitenden, aber auch für die Unternehmung.<br />

Werden 2013 wiederum so viele Massnahmen und Workshops<br />

in Bewegung gesetzt?<br />

Wir lassen zuerst die Massnahmen aus den Jahren 2012 und<br />

2013 wirken. Die Geschäftsleitung möchte den Massnahmeprozess<br />

in diesem Jahr weniger aufwendig gestalten. Wichtig<br />

ist, dass alle Mitarbeitenden über die Unternehmens- und<br />

jeweiligen Bereichsergebnisse informiert werden. Selbstverständlich<br />

werden wir wiederum gezielt Verbesserungsmöglichkeiten<br />

suchen und auch umsetzen.<br />

Die <strong>RhB</strong> hat sich für den Swiss Arbeitgeber Award beworben,<br />

aber nicht gewonnen. Enttäuscht?<br />

Nein, denn wir konnten nicht ernsthaft von einem Sieg ausgehen,<br />

zumal Arbeitgeber mit geringer Anzahl Mitarbeitenden<br />

erfahrungsgemäss höher bewertet werden. Vielmehr war und<br />

ist uns wichtig, dass wir uns mit anderen Unternehmen aus<br />

der Schweiz und der Verkehrsbranche mit gleichen Messkriterien<br />

vergleichen können.<br />

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Mitarbeitergespräch – eine Chance<br />

Von Stephanie Rielle La Bella<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Die Mitarbeitergespräche (MAG) starten in diesen Tagen<br />

erneut. Ziel des Gesprächs ist es, die Mitarbeitenden<br />

bei der Entwicklung Ihrer Fähigkeiten und der Vorbereitung<br />

künftiger Aufgaben zu unterstützen, ihre Zufriedenheit<br />

in der Arbeit zu erhalten, die Qualifikation<br />

zu besprechen sowie die Ziele für die nächste Beurteilungsperiode<br />

festzulegen. Insbesondere ist das MAG<br />

damit auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung.<br />

Hier einige Tipps aus der Personalabteilung:<br />

«Seien Sie neugierig und aufmerksam!»<br />

Sehen Sie das Gespräch als Chance für Ihre persönliche<br />

Weiterentwicklung: Fordern Sie aktiv Feedback ein und<br />

geben Sie Ihrem Vorgesetzen Rückmeldung. Das darf<br />

übrigens auch mal ein Lob sein, und wenn Sie wirklich<br />

etwas an Ihrem Vorgesetzten stört, versuchen Sie ihm<br />

zu sagen, was Sie sich an seinem Verhalten anders<br />

wünschen, oder was Sie generell von Führung erwarten.<br />

Dann wird Ihr Vorgesetzter sich auch nicht persönlich<br />

angegriffen fühlen.<br />

«Bereiten Sie sich auf das MAG vor!»<br />

Bereiten Sie sich gut vor: Welche erreichten Ergebnisse<br />

erfüllen Sie mit Stolz? Was haben Sie besonders gut gemacht?<br />

Was lief schief und warum? Wo möchten Sie<br />

sich weiterentwickeln? In welchen Bereichen benötigen<br />

Sie mehr Unterstützung von Ihrem Vorgesetzten?<br />

«Seien Sie mutig!»<br />

Sprechen Sie auch Dinge an, die Sie stören und die Sie<br />

sich anders wünschen. Nur wenn Sie Ihre Anliegen zum<br />

Ausdruck bringen, entsteht Veränderung. Sie werden<br />

sehen, dass es Ihnen danach besser geht.<br />

Sind Sie überfordert, unterfordert, möchten Sie in absehbarer<br />

Zeit andere Aufgaben übernehmen? Was<br />

müsste passieren, dass Sie noch effizienter arbeiten<br />

können? Gibt es Dinge über die Sie sich häufig ärgern?<br />

Teilen Sie es Ihrem Vorgesetzten mit und suchen Sie gemeinsam<br />

nach Lösungen.<br />

Überlegen Sie sich, wo sie in 3 bis 5 Jahren stehen<br />

möchten. Haben Sie Entwicklungs- oder Karriereziele?<br />

Wenn Sie ihn nicht schon haben, was wäre Ihr Traumjob<br />

bei der <strong>RhB</strong>? Haben Sie Fähigkeiten, die Sie auf<br />

Ihrer Stelle überhaupt nicht nutzen können? Reden Sie<br />

auch darüber offen mit Ihrem Vorgesetzten.<br />

Sie sehen, es gibt viele Themen, die das MAG bereichern<br />

können. Tragen Sie durch eine gute Vorbereitung<br />

Ihren Teil dazu bei. Zur Unterstützung finden Sie im Intranet<br />

einen überarbeiteten Leitfaden.<br />

Und noch etwas: Sehen Sie das MAG vorrangig als<br />

Chance für Ihre persönliche Weiterentwicklung und als<br />

Chance für einen vertrauensvollen Austausch mit Ihrem<br />

Vorgesetzten.<br />

Wenn Sie Fragen haben, oder nicht wissen, wie Sie ein<br />

Thema ansprechen sollen, wenden Sie sich doch vertrauensvoll<br />

an Ihren Bereichspersonalleiter oder an<br />

andere Mitarbeitende des HR-Teams Ihres Vertrauens.<br />

Wir sind für Sie da!<br />

13


Risikohinweiskarte Naturgefahren<br />

Von Ralph Rechsteiner<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Bei einer Gebirgsbahn wie der <strong>RhB</strong> gibt es diverse Orte,<br />

welche von einem Naturereignis betroffen sein könnten.<br />

Der Ausbaustandard bei den Verbauungen und somit<br />

der Schutz der <strong>RhB</strong> ist bereits heute sehr hoch.<br />

Wenn man alle bestehenden Verbauungen wie Mauern,<br />

Schutznetze, Lawinenrechen etc. aneinanderreiht,<br />

kommt man auf 50 Kilometer Schutzwerke, welche<br />

grösstenteils weit oberhalb der Gleise stehen und gar<br />

nicht sichtbar sind. Zusätzlich sind nochmals 42 000 m 2<br />

Verbauungen vorhanden, welche sich nicht in Länge<br />

ausdrücken lassen (flächige Lawinenanrissverbauungen<br />

etc.). Trotzdem bestehen noch Schutzlücken, welche<br />

sich bei Steinschlägen wie in Lüen oder Lawinenabgängen<br />

wie im Februar 2009 manifestieren. Die <strong>RhB</strong><br />

ist bestrebt, diese Schutzlücken zu schliessen, wo dies<br />

machbar und sinnvoll ist. Wo aber ist das Geld in Massnahmen<br />

am besten investiert? Wo erreicht man die<br />

grösste Reduktion des Risikos und erhöht dadurch die<br />

Sicherheit am meisten?<br />

Weshalb eine Risikohinweiskarte?<br />

Das Wissen bei unseren Mitarbeitenden in der Fläche<br />

ist sehr gross, auch was Naturgefahren betrifft. Die<br />

wichtigsten Gefahrengebiete sind bekannt. Dieses Wissen<br />

war einerseits bisher aber nicht sauber dokumentiert.<br />

Andererseits könnte es durchaus sein, dass es<br />

Gefahrengebiete gibt, welche bislang noch nie zu einem<br />

Ereignis geführt haben und deshalb wenig bekannt<br />

sind. Deshalb wurde eine Karte über das gesamte<br />

Netz der <strong>RhB</strong> erarbeitet, welche die Gebiete mit<br />

einem Naturgefahrenrisiko aufzeigt und auf welcher<br />

die Risiken priorisiert sind – die Risikohinweiskarte.<br />

Richtige Priorisierung der Mittel<br />

Bis anhin hat die <strong>RhB</strong> dort in Schutzmassnahmen investiert,<br />

wo grössere oder häufige Ereignisse stattgefunden<br />

haben, oder wo Ereignisse mit Schadenfolge zu verzeichnen<br />

waren. Sicherlich war dies immer gut investiertes<br />

Geld wie beispielsweise das Folgeereignis in<br />

Brusio diesen Januar gezeigt hat – und trotzdem konnte<br />

sich wegen der fehlenden Gefahrenanalyse über das<br />

ganze Netz niemand ganz sicher sein, ob es nicht 20<br />

Kilometer weiter oben oder unten eine Stelle gibt, welche<br />

gefährlicher ist und an welcher die Investitionen<br />

noch besser gewesen wären. Mit der Risikohinweiskarte<br />

besteht ein Instrument, welches dank der Risikopriorisierung<br />

erlaubt, die Investitionen in die richtigen Projekte<br />

zu tätigen. Darin werden die Gefahrenprozesse<br />

Lawinen, Sturz (z. B. Steinschlag, Felssturz), Wasser (z. B.<br />

Hochwasser, Murgang) und Rutschungen abgebildet.<br />

Vom Groben ins Feine<br />

Die Risikohinweiskarte wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren<br />

(AWN) erstellt. Das Vorgehen wurde in vier<br />

Phasen unterteilt:<br />

Modellierung der Gefahrenprozesse auf dem Computer<br />

Anhand von Daten aus der Landeskarte 1:25 000 wie<br />

der Steilheit des Geländes, Angaben über Felsbänder,<br />

Waldflächen etc. wurden alle Gefahrenprozesse ermittelt,<br />

welche die Bahn treffen können. Zusätzlich wurde<br />

das Schadenpotenzial ermittelt. Dieses ist beispielsweise<br />

grösser, je mehr Züge unterwegs sind, je höher<br />

der Besetzungsgrad oder je steiler das Gelände ist. Das<br />

Gefahrenpotenzial wurde im Anschluss mit dem Schadenpotenzial<br />

zum Risiko verrechnet. Dies gab erste flächendeckende<br />

Hinweise, wo die <strong>RhB</strong> ihre grössten<br />

Risiken aufweist, wobei eine Skala von 0 bis 5 gewählt<br />

wurde. Erwartungsgemäss waren die Resultate aus<br />

dieser reinen Modellierung «am Schreibtisch» aber<br />

noch von zu tiefer Qualität.<br />

Steinschlagverbauung Sils i. D.<br />

(2011–2015).<br />

Geplante Steinschlagverbauung Glatscheras<br />

(2014).<br />

Geplante Sprengmasten Val Bever (2014).<br />

14


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Einbezug von weiteren bekannten Grundlagen<br />

Die <strong>RhB</strong> verfügt mit dem Ereigniskataster, in welchem<br />

seit dem Bahnbau rund 1 000 Naturereignisse dokumentiert<br />

wurden, über wertvolle Daten. Zusätzlich<br />

wurden bis 2010 alle bestehenden Schutzbauten aufgenommen,<br />

und der Kanton verfügt vor allem im Siedlungsbereich<br />

über Gefahrenkarten. Diese Kenntnisse<br />

wurden in der zweiten Phase der Arbeiten berücksichtigt<br />

und die Resultate aus der Modellierung entsprechend<br />

verfeinert.<br />

Kenntnis aus der Praxis und Begehungen<br />

Die Resultate nach der Phase 2 wurden durch die<br />

Bahnmeister und die Leiter Bahndienstregionen kritisch<br />

begutachtet und wo notwendig angepasst. Im<br />

Anschluss wurden alle Standorte der Risikoklassen<br />

3 bis 5 durch spezialisierte Geologen begangen – an<br />

insgesamt 666 Standorten. Dabei wurden sie von erfahrenen<br />

Mitarbeitenden der <strong>RhB</strong> begleitet, welche<br />

wichtige Hintergrundinformationen lieferten. Bei den<br />

Begehungen wurden noch einmal Korrekturen vorgenommen<br />

und zudem mögliche Schutzmassnahmen<br />

ermittelt sowie deren Kosten-Nutzen-Verhältnis abgeschätzt.<br />

Dies ermöglichte eine weitere Priorisierung<br />

der Risikostellen mit einer Konzentration auf 24<br />

«Hotspots», welche das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

auf dem Netz der <strong>RhB</strong> aufweisen. Zusätzlich zu<br />

diesen 24 «Hotspots» befinden sich momentan acht<br />

Projekte in einer Studien-, Projekt- oder Ausführungsphase.<br />

<strong>RhB</strong> ist gut unterwegs<br />

Die <strong>RhB</strong> hat mit der Erarbeitung der vorliegenden Arbeiten<br />

eine Pionierrolle übernommen. Andere Verkehrsträger<br />

im Kanton und der Schweiz sind bei der<br />

Erarbeitung einer solchen Karte zeitlich weiter zurück<br />

oder haben damit noch gar nicht gestartet.<br />

Kompletten Schutz gibt es nie<br />

Die <strong>RhB</strong> ist eine Gebirgsbahn. Entsprechend bestehen<br />

höhere Risiken bezüglich Naturgefahren als dies bei einer<br />

Bahn im Mittelland der Fall ist. Die Risikohinweiskarte<br />

wird bis Ende 2013 erarbeitet sein. Wir werden in<br />

Zukunft besser wissen, ob unsere Mittel am richtigen<br />

Ort investiert sind und wir haben ein umfangreicheres<br />

Wissen über die Naturgefahren auf dem Netz der <strong>RhB</strong><br />

erarbeitet. Naturereignisse auf die Bahn werden sich<br />

dadurch nicht komplett vermeiden lassen. Sie sollten<br />

aber in der Anzahl und Intensität reduziert werden<br />

können.<br />

Massnahmen und Finanzen<br />

In der letzten Phase werden für die 24 «Hotspots»<br />

Massnahmen definiert und mit Kosten hinterlegt,<br />

welche in den Mittelfristplan der <strong>RhB</strong> eingearbeitet<br />

werden.<br />

Geplante Steinschlagverbauung La Livera<br />

(2013–2016).<br />

Steinschlagverbauung Lüen (2013). Steinschlagereignis Brusio (Januar 2013).<br />

15


Streckensperrung Klosters Platz – Davos Glaris<br />

Von Walter Schmid und Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Vom 2. April bis 28. Juni 2013 wurde die Strecke Klosters<br />

Platz – Davos Glaris total gesperrt, und es wurde<br />

auf zwölf Baustellen der <strong>RhB</strong>, einer des Tiefbauamtes<br />

Graubünden (Überführung Wolfgang), einer der Gemeinde<br />

Klosters (Unterführung Graströchni) und auf<br />

einer der Parsennbahnen (Unterführung Davos Dorf)<br />

gleichzeitig gearbeitet. Ausschlaggebend für die Streckensperrung<br />

waren die umfassenden Sanierungsarbeiten<br />

am Klosterstunnel oberhalb Klosters Platz. Die<br />

Sanierung der gesamten Tunnelsohle mit der Entwässerung<br />

und die Erneuerung des Gewölbes auf einer<br />

Länge von 90 Meter war die letzte Etappe der Gesamtsanierung<br />

des Tunnels. Die Ausserbetriebnahme<br />

des Klosterstunnels nutzte die <strong>RhB</strong>, um gleichzeitig<br />

zahlreiche weitere Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />

auf dem gesperrten Streckenabschnitt durchzuführen.<br />

Dabei war der Gesamtumbau des Bahnhofs<br />

Davos Platz die grösste von allen 15 Baustellen.<br />

Bündelung von Baustellen …<br />

Durch die Bündelung der Bauarbeiten wurden die Auswirkungen<br />

auf die Fahrgäste auf ein Minimum reduziert,<br />

indem diese sich nur einmal auf eine längere<br />

Sperrung einstellen mussten. Zudem wurden auch erhebliche<br />

Kosten eingespart: Allein bei der Umsetzung<br />

der Arbeiten im Klosterstunnel betragen die Einsparungen<br />

infolge der Totalsperre ca. 3.8 Millionen Franken<br />

und beim Bahnhof Davos Platz (Totalumbau der<br />

Gleis- und Perronanlagen) rund 2.5 Millionen Franken<br />

gegenüber der Ausführung unter Bahnbetrieb. Allerdings<br />

bedeutete die gleichzeitige Umsetzung der<br />

Arbeiten an 15 verschiedenen Baustellen für alle<br />

Beteiligten eine enorme Herausforderung bezüglich<br />

Logistik und Einhaltung der vorgegebenen Bauzeit.<br />

Rund 300 Personen, davon ca. 50 Mitarbeitende der<br />

<strong>RhB</strong>, haben bei den Arbeiten mitgewirkt und dazu beigetragen,<br />

dass die Strecke am 29. Juni 2013 rechtzeitig<br />

für den Bahnbetrieb und damit für die Kunden wieder<br />

freigegeben werden konnte. Die grossen Anforderungen<br />

wurden von allen Beteiligten bravourös gemeistert!<br />

Verschiedene Arbeiten werden nun im Herbst<br />

2013 und anfangs 2014 während dem regulären Betrieb<br />

noch zu Ende geführt.<br />

… in der Nebensaison<br />

Um die Auswirkungen auf den Tourismus in der Region<br />

Klosters und Davos so gering wie möglich zu halten,<br />

wurde die Streckensperrung absichtlich in die frequenzschwächere<br />

Nebensaison gelegt. Für den Transport<br />

der Fahrgäste zwischen Klosters Platz und Davos<br />

Glaris wurde während der gesamten Zeitspanne ein<br />

Ersatzbetrieb mit Bussen von PostAuto Graubünden<br />

eingerichtet.<br />

Fazit der Totalsperre<br />

Dieses Modell einer Totalsperre über mehrere Wochen<br />

und die dabei mögliche Bündelung von mehreren<br />

Baustellen wurde von der <strong>RhB</strong> auch schon im Unterengadin<br />

im Jahre 2009 beim Tasnatunnel praktiziert.<br />

Auch dieses Mal hat sich dieses Vorgehen bewährt, und<br />

es kann, wenn der Zeitpunkt optimal festgelegt wird,<br />

auch in Zukunft wegweisend auf anderen, geeigneten<br />

Streckenabschnitten angewandt werden.<br />

Bündelung von 15 Baustellen.<br />

16


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Impressionen der Bauarbeiten<br />

Der Klosterstunnel war 3 Monate ausser Betrieb.<br />

Logistikleiter Georg Caviezel und Bahnmeister Luis<br />

Delfino Marques.<br />

Streckengleis oberhalb Klosters umfunktioniert als<br />

«Skipistenabgang».<br />

Einfahrt erster Zug nach Unterbruch.<br />

Davos Platz vor dem Umbau.<br />

Davos Platz während dem Umbau.<br />

Davos Platz während dem Umbau.<br />

Davos Platz während dem Umbau.<br />

17


GUZ Surselva<br />

Von Wiro Capol<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Seit Anfang September 2013 steht dem Güterverkehr<br />

<strong>RhB</strong> in der Surselva nach mehrjähriger Planung und<br />

knapp einjähriger Bauzeit ein neues Güterumschlagszentrum<br />

(GUZ) zur Verfügung. Bereits im Jahr 2009<br />

wurden verschiedene Standorte im Raum Ilanz für den<br />

Bau des GUZ Surselva auf ihre Eignung geprüft. Schlussendlich<br />

entschied sich die <strong>RhB</strong> für den Standort<br />

Schnaus-Strada.<br />

Im Hinblick auf die geplanten Umbauarbeiten des<br />

Bahnhofs Ilanz sowie der Umstellung eines Grosskunden<br />

der Region vom konventionellen auf den kombinierten<br />

Verkehr, wurde der Bau eines neuen Güterumschlagszentrums<br />

in der Surselva lanciert. Ziel dieses<br />

Projekts war es, den Kunden des Güterverkehrs in der<br />

Surselva eine geeignete Plattform für den Umschlag<br />

von Wechselbehälter und Container anzubieten und<br />

gleichzeitig den Reise- wie auch Güterverkehr zu entflechten.<br />

Der Umschlag von Gütern fand bisher mitten<br />

in der Stadt statt, was schon zu mehreren Reklamationen<br />

wegen Lärm- und Emissionsbelästigungen führte.<br />

Deshalb unterstützte neben dem Amt für Raumentwicklung<br />

des Kantons Graubünden auch die Stadt Ilanz<br />

dieses Projekt.<br />

Vorteile des Standortes<br />

Die Vorteile des gewählten Standortes Schnaus-Strada<br />

sind vielfältig. Er befindet sich in einem Gewerbegebiet<br />

mit direktem Anschluss an die Kantonsstrasse. Es<br />

waren keine Rodungen notwendig, und es fand kein<br />

Verlust von Kulturland statt. Auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht war es die kostengünstigste Lösung. Ausserdem<br />

ist es möglich, den gewählten Standort, falls notwendig,<br />

in einer zweiten Bauetappe weiter auszubauen.<br />

Dies zum Beispiel mit einem zweiten Formationsgleis.<br />

Nach dem Bau der Umfahrungsstrasse Ilanz – Vals kann<br />

dann die Anlieferung per LKW des grössten Kunden in<br />

der Region (Valser Mineralquellen) ohne Durchquerung<br />

der Stadt erfolgen.<br />

Hindernis Aufnahmegebäude<br />

Grösstes Hindernis war der Standort des Aufnahmegebäudes<br />

mitten auf dem Verladeplatz. Anfänglich war<br />

geplant, das nicht mehr benutzte Gebäude abzubrechen.<br />

Gegen dieses Vorhaben gab es jedoch seitens des<br />

Bundesamtes für Kultur, der Denkmalpflege Graubünden<br />

sowie Gemeinde Schnaus-Strada grossen Widerstand.<br />

Dank guten Verhandlungen und dem Willen<br />

aller Parteien wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden:<br />

Das Gebäude bleibt nun am Ort Schnaus-<br />

Strada und wurde einfach an den Rand des Platzes<br />

verschoben (siehe auch Seite 20). Die Kosten einer<br />

Verschiebung von knapp 75 000 Franken schienen vertretbar.<br />

Ausserdem wurden die Technikräume, sanitäre<br />

Einrichtungen und der Aufenthaltsraum in das verschobene<br />

Aufnahmegebäude integriert.<br />

1. Bauphase im Jahr 2012<br />

Mit dem Abbruch von zwei Industriehallen auf dem Areal<br />

des Bahnhofs Schnaus–Strada wurde im Frühjahr<br />

2012 mit dem Ausbau des Platzes Seite Disentis/Mustér<br />

begonnen. Da der zukünftige Umschlag mit einem Reach<br />

Stacker (Containerstapler) erfolgt, musste der Platz entsprechend<br />

umgebaut werden. Deshalb wurde auf der<br />

Platzseite Richtung Disentis/Mustér ein Unterstand für<br />

den Containerstapler gebaut. Dieser soll das Fahrzeug<br />

während den Wintermonaten vor den Schneefällen<br />

schützen und damit die ganzjährige Einsatzbereitschaft<br />

gewährleisten. Ende 2012 wurden die Bauarbeiten der<br />

ersten Bauphase über die Wintermonate eingestellt.<br />

Schnaus-Strada vor Beginn der<br />

Bauarbeiten.<br />

Der neue Unterstand für den Reach Stacker<br />

(Containerstapler).<br />

Die gekaufte Wagenverschiebe-Anlage der<br />

Wyndental- und Suhrentalbahn (WSB).<br />

18


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Kauf einer Wagenverschiebe-Anlage<br />

András Besse, der für den Umbau Schnaus-Strada zuständige<br />

Projektleiter Infrastruktur und Produktmanager<br />

Wiro Capol hatten im Herbst 2012 die Möglichkeit,<br />

eine knapp zweijährige Wagen-Verschiebeanlage<br />

der Whynental- und Suhrentalbahn (WSB) zu besichtigen.<br />

Weil die Bahn ihren Schienengüterverkehr auf<br />

Ende Jahr 2012 einstellte, wurde diese Seilzuganlage<br />

nicht mehr benötigt und relativ günstig an andere<br />

Bahnen zum Verkauf angeboten. Die Anlage ist ideal<br />

geeignet, im neuen GUZ Surselva die abgestellten<br />

Tragwagen ohne Mithilfe eines Rangierfahrzeuges innerhalb<br />

des Verladegleises zu verschieben. Nachdem<br />

die Besichtigung und Verhandlung positiv verlaufen<br />

und die Finanzierung sichergestellt war, konnte die<br />

Anlage im Januar 2013 in Suhr durch die Firma Flück<br />

AG demontiert und bis zum Gebrauch eingelagert<br />

werden. Die Anlage wurde während den Bauarbeiten<br />

der zweiten Bauphase in die neue Gleisanlage von<br />

Schnaus-Strada integriert. Sie wird nach einer eingehenden<br />

Instruktion den Mitarbeitenden vor Ort zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Versetzung des Stationsgebäudes<br />

Ein wichtiger Meilenstein innerhalb der 2. Bauphase<br />

war die Verlegung des Aufnahmengebäudes vom bisherigen<br />

Standort in der Mitte des Platzes hinaus an den<br />

Rand auf die vorbereitete Unterkellerung Seite Ilanz.<br />

Nach Vorbereitungsarbeiten wurde das Gebäude am<br />

25. Juli 2013 mit zwei grossen Pneukranen angehoben<br />

und die ca. 50 Meter an den neuen Standort verschoben.<br />

Das mediale Interesse war entsprechend gross<br />

und zahlreiche Print- und elektronische Medien in der<br />

Schweiz haben über dieses Ereignis berichtet. Nach Abbruch<br />

des «alten» Fundamentes und der Planierung<br />

des Platzes steht nun genügend Umschlagsfläche für<br />

den Reach Stacker zur Verfügung.<br />

Restliche Arbeiten der 2. Bauphase<br />

Im Verlauf des Monats August wurden noch verschiedene<br />

Arbeiten fertig gestellt. Unter anderem musste<br />

noch das restliche Rangiergleis eingebaut, eingeschottert<br />

und gestopft werden. Ausserdem wird eine Anpassung<br />

an der Einfahrt notwendig, damit die Lastwagen<br />

von Seite Disentis besser in die Anlage einfahren können.<br />

Grösste Aufmerksamkeit wurde auf die Planierung<br />

des Umschlagsplatzes gelegt. Derzeit ist vorgesehen,<br />

den Platz nicht mit einem Bitumen- oder Betonbelag<br />

zu versehen. Die Achslasten des Reach Stacker betragen<br />

auf der vorderen Achse über 80 Tonnen. Damit wäre<br />

ein normaler Strassenbelag in der warmen Jahreszeit<br />

an sehr heissen Tagen überfordert und würde rasch<br />

unbrauchbar werden.<br />

Eröffnungsfeier im September 2013<br />

Am 13. September 2013 wurde das neue Güterumschlagszentrum<br />

Surselva mit Vertretern aus Politik und<br />

Wirtschaft offiziell eröffnet. Gleichzeitig veranstaltete<br />

der Güterverkehr einen Güterkundenanlass, bei dem<br />

die Vorteile des neuen GUZ Surselva vorgestellt wurden.<br />

Verschiebung des Aufnahmegebäudes im<br />

Juli 2013.<br />

Der neue Reach Stacker Kalmar DRF 450-60-C5X<br />

im Einsatz.<br />

Der neue Transportumlauf eines Containers<br />

der Post über das GUZ Surselva.<br />

19


Gebäudeverschiebung in Schnaus<br />

Text von Jasmin Epp, Bilder von Jasmin Epp und Christian Ticar<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Zwei Autokräne strecken ihre langen Ausleger in den<br />

blauen Himmel. Acht schwere, von Rost überzogene<br />

Stahlketten sind daran gespannt, umfassen vier Stahlträger<br />

am Boden. Auf diesen Stahlträgern ruht ein von<br />

der Sonne verbranntes Holzgebäude. Die 279 PS der<br />

Träger beginnen zu brummen, und das Stationsgebäude<br />

in Schnaus-Strada tritt am 25. Juli 2013 um 9.00<br />

Uhr seine Reise an.<br />

Die <strong>RhB</strong> erstellte bis Mitte September 2013 in Schnaus<br />

ein neues Güterumschlagszentrum für die Surselva. Um<br />

das Areal optimal für dieses nutzen zu können, wird<br />

das 100-jährige Stationsgebäude um etwa 50 Meter in<br />

Richtung Ilanz verschoben. Die Gebäudestreben wurden<br />

dafür in den vorangegangenen Wochen bereits<br />

vom alten Fundament gelöst, die Türen entfernt. Die<br />

Fenster bleiben. Die Fassade des Untergeschosses ist im<br />

Innern ringsum mit Holzbalken versehen. Diese «Aussteifung»<br />

ist für die Stabilität der Wände zuständig.<br />

Letzte Vorbereitungen für das Anheben laufen. Bei diesem<br />

Vorgang muss nämlich darauf geachtet werden,<br />

dass die beiden Kräne gleichlaufend sind. Hebt ein<br />

Kran das Gebäude schneller an, gerät das Gebäude ins<br />

Schwanken oder in Schräglage. Die dadurch entstehenden<br />

Kräfte verursachen Risse im Mauerwerk. Gespannte<br />

Erwartungen deshalb auf allen Seiten, als sich<br />

das Gebäude knarrend etwa einen Meter in die Höhe<br />

erhebt, bevor es präzise auf den Tieflader positioniert<br />

wird. Es ist das erste Mal, dass ein Gebäude auf diese<br />

Weise verschoben wird.<br />

Arbeiter der Iten AG und der <strong>RhB</strong> in gelben und orangen<br />

Warnwesten machen sich für den Transport mit<br />

dem Tieflader bereit. Er ist eine Spezialanfertigung aus<br />

Deutschland, die eigens für Schwertransporte gemacht<br />

wurden. «Bis zu elf Achsen können angehängt werden.<br />

Für so ein kleines Gebäude sind acht jedoch ausreichend»<br />

erzählen die Mitarbeitenden, während sich<br />

der LkW langsam in Bewegung setzt. Das Gebäude, das<br />

immerhin rund 60 Tonnen wiegt, balanciert ruhig auf<br />

der Abladefläche. Der Lastenausgleich erfolgt mittels<br />

einer speziellen Hydraulik, die um wenige Millimeter<br />

justiert werden kann. Bereits über 100 Gebäude hat<br />

die Iten AG verschoben. Mit stetem Blick auf die Wasserwaage<br />

erzählen die Mitarbeitenden, dass sie vor<br />

einem Jahr bei der grössten Gebäudeverschiebung Europas<br />

dabei gewesen seien. Damals wurde das<br />

6 200 Tonnen schwere Direktionsgebäude der Maschinenfabrik<br />

Oerlikon um 60 Meter verschoben. «Das hier<br />

ist ein vergleichsweise einfaches Unterfangen». Jedoch<br />

nicht minder spektakulär. Rund 50 Schaulustige<br />

versammeln sich an der Hauptstrasse und sehen gebannt<br />

zu, wie das Gebäude nach seiner Reise auf dem<br />

Lastwagen wieder in Ketten gelegt und über das neue<br />

Fundament gehoben wird. Während der Verschiebung<br />

sind ebenfalls Gemeindevertreter von Schnaus anwesend.<br />

Auf ihren Wunsch und der Denkmalpflege verschonte<br />

man das Stationsgebäude vor der Abrissbirne.<br />

Zentimeter für Zentimeter wird das Gebäude durch die<br />

zwei Kräne gesenkt, Anweisungen werden per Funk<br />

gegeben. Nach 2 ½ Stunden setzt das Gebäude auf.<br />

Wie gerufen fährt die <strong>RhB</strong> pünktlich am alten Stationsgebäude<br />

mit neuem Standort vorbei. Und die<br />

Fenster sind heil geblieben.<br />

Das Video dazu finden Sie unter:<br />

www.youtube.com/rhaetischebahn.<br />

András Besse, Projektleiter Infrastruktur<br />

<strong>RhB</strong>, steht der Presse Red und Antwort.<br />

Ein Arbeiter der Iten AG leisten Präzisionsarbeit beim<br />

Verladen auf den Tieflader.<br />

Zum ersten Mal wird ein Gebäude auf diese<br />

Weise verschoben.<br />

20


80 Tonnen Stahl auf Reisen<br />

Von Daniel Fratschöl<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Die Firma Tschudy & Co. transportierte für das ewz<br />

Elektrizitätswerk der Stadt Zürich einen Transformator<br />

mit einem Eigengewicht von knapp 80 Tonnen ab Chur<br />

nach Surava (Kraftwerk Tinizong) auf der Schiene.<br />

Am 19. August 2013 fand in Graubünden zwischen Surava<br />

und dem ewz-Kraftwerk Tinizong die letzte Etappe<br />

des Schwetransportes eines Transformators statt.<br />

Vom Produktionsstandort der Firma Siemens in Linz<br />

(Deutschland) bis nach Chur wurde der Transport zunächst<br />

auf der Strasse durchgeführt. Dort wurde auf<br />

entsprechendes Rollmaterial der Rhätischen Bahn umgeladen<br />

und nach Surava befördert.<br />

Als Vorbereitung für diesen Schwertransport auf der<br />

Schiene wurde im Freiverlad Chur die «Tschudy-Brücke»<br />

auf die <strong>RhB</strong>-Drehgestelle der Serie 8251 mit 12<br />

Achsen montiert. Am Mittwoch, 14. August 2013, konnte<br />

dann im Verlauf des Tages der Transformator mit einem<br />

Pneukran vom LKW-Tieflader auf den Bahnwagen<br />

umplatziert werden.<br />

Die Firma Tschudy & Co. ist ein langjähriger Partner der<br />

Bündner Güterbahn bei Transporten von schweren Lasten<br />

auf der Schiene. Die vorhandene Ladebrücke der<br />

Firma wurde speziell für solche Schwertransporte mit<br />

der Bahn entwickelt und auf die <strong>RhB</strong>-Drehgestelle der<br />

Serie 8251 abgestimmt.<br />

In der Nacht vom Freitag, 16. August, auf Samstag,<br />

17. August 2013, fand der Transport mit einem Güterextrazug<br />

zwischen Chur und Surava statt. Wegen der<br />

Grös se und dem Gewicht des Trafos durfte der Güterextrazug<br />

nur mit maximal 40 km/h verkehren. Deshalb<br />

benötigte der Zug von Chur bis Surava eine Fahrzeit von<br />

knapp dreieinhalb Stunden.<br />

Für den Schwetransport wurde das Güterumschlagszentrum<br />

Surava gesperrt. Es wurde weder eine Zunoch<br />

eine Abfuhr bewilligt, da der Trafo mit der über<br />

30 Meter langen Ladebrücke hier für den Transport<br />

nach Tinizong gewendet werden musste.<br />

Am Bahnhof Surava wurde der Trafo am Montag, 19. August,<br />

auf den LKW-Tieflader umgeladen. Dazu musste<br />

erst der Bahnwagen Nr. 8251 weggestellt werden. Danach<br />

wurde der Tieflader mit dem LKW unter die Ladebrücke<br />

geschoben und der Trafo auf den Tieflader verladen.<br />

Dasselbe folgte auf der anderen Seite, was etwa<br />

3 Stunden dauerte. Der Bahnwagen besteht aus zwei<br />

Drehgestellen mit je 6 Axen. Um 10.30 Uhr wurde der<br />

Schwertransport mit dem Tieflader von insgesamt über<br />

30 Meter Länge durch Polizeibegleitung die letzte Etappe<br />

von über 15 Kilometer zum ewz-Kraftwerk Tinizong<br />

transportiert. Der Transport eines weiteren Trafos ist im<br />

Jahr 2014 geplant.<br />

Ich hätte den Transport zum ewz-Kraftwerk Tinizong<br />

gerne begleitet, doch dazu fehlte mir die Zeit.<br />

Das Güterumschlagszentrum Surava ist jederzeit bereit<br />

für solche Aufgaben. Ein herzliches Dankeschön an alle<br />

Beteiligten für diesen grossen Moment.<br />

Der Trafo wird von der Firma Tschudy auf<br />

den LKW-Anhänger verladen.<br />

Nach dem Verlad wird der 80 Tonnen schwere Trafo<br />

im Güterumschlagszentrum Surava abgedreht.<br />

Durch die Begleitung der Polizei geht’s nun<br />

weiter nach Tinizong.<br />

21


<strong>RhB</strong>-Kreditkarte auch für Mitarbeitende<br />

Von Ladina Gredig und Yvonne Dünser<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Die <strong>RhB</strong> lancierte in Zusammenarbeit mit dem Kreditund<br />

Prepaid-Kartenherausgeber Cornèrcard die <strong>RhB</strong>-<br />

Kreditkarte. Nebst der Möglichkeit, im Alltag, auf Reisen<br />

oder im Internet bargeldlos zu bezahlen und von<br />

exklusiven Rabatten für Bahn- und Freizeiterlebnisse<br />

zu profitieren, verfügt die <strong>RhB</strong>-Kreditkarte über eine<br />

weitere Funktion, mit welcher sie zum Erhalt von historischen<br />

Bahnwagen beiträgt. Auch <strong>RhB</strong>-Mitarbeitende<br />

können profitieren.<br />

Sonderkonditionen für Mitarbeitende<br />

Den Mitarbeitenden der <strong>RhB</strong> wird die Jahresgebühr im<br />

ersten Jahr erlassen. In den Folgejahren kostet die Karte<br />

50 Franken pro Jahr. Antragsformulare für die<br />

Bestellung einer <strong>RhB</strong>-Kreditkarte können an allen<br />

Bahnhöfen oder beim Vertrieb Schweiz/International<br />

bezogen werden. Weitere Informationen rund um die<br />

<strong>RhB</strong>-Kreditkarte sind unter www.rhb.ch/cornercard<br />

oder im Internet erhältlich.<br />

Eine gute Partnerschaft<br />

Cornèrcard ist ein Unternehmen der Cornèr Bank AG,<br />

eines privaten und unabhängigen Schweizer Bankinstituts,<br />

das 1952 in Lugano gegründet wurde. 1975 lancierte<br />

die Cornèr Bank AG als erste Schweizer Bank die<br />

Visa Kreditkarte und gestaltet seitdem dank ständiger<br />

Innovationsleistungen die Schweizer Kreditkartenlandschaft<br />

wesentlich mit. Die Partnerschaft zwischen<br />

der Rhätischen Bahn und Cornèrcard bietet für Kunden<br />

entscheidende Vorteile und dazu die Möglichkeit, die<br />

Vorzüge eines modernen Zahlungsmittels mit einem<br />

gemeinsamen Engagement für «historic <strong>RhB</strong>» zu kombinieren.<br />

Gemeinsam für «historic <strong>RhB</strong>»<br />

Der Verein historic <strong>RhB</strong> bezweckt auf gemeinnütziger<br />

Basis die Erhaltung, Restaurierung und Instandstellung<br />

sowie den Betrieb von historischen Fahrzeugen der<br />

<strong>RhB</strong> auf deren Netz. «Die neue <strong>RhB</strong>-Kreditkarte überzeugt<br />

mit erstklassigen und nützlichen Leistungen,<br />

verbunden mit einem Beitrag zur Kulturförderung»,<br />

freut sich Piotr Caviezel, Leiter Vertrieb und Marketing:<br />

Als Kooperationspartnerin von Cornèrcard und Initiantin<br />

der neuen Kreditkarte spendet die <strong>RhB</strong> vom ersten<br />

Jahresbeitrag jeder Kreditkarte 30 Franken zugunsten<br />

des Vereins historic <strong>RhB</strong>. Ergänzend dazu überweist<br />

Cornèrcard von jedem getätigten Einkauf mit der <strong>RhB</strong>-<br />

Kreditkarte 0,2 % an historic <strong>RhB</strong> – ohne Mehrkosten<br />

für die Karteninhaber.<br />

Vorteile auf der ganzen Linie<br />

Nebst der Förderung von «historic <strong>RhB</strong>» profitiert auch<br />

jeder Kreditkarteninhaber persönlich vom neuen <strong>RhB</strong>-<br />

Zahlungsmittel. Inhaber einer <strong>RhB</strong>-Kreditkarte erhalten<br />

einen Jahresumsatz-Bonus in Form von <strong>RhB</strong>-Railbons<br />

und exklusive Rabatte und Preisvorteile z. B. für<br />

Führerstandsfahrten, historische Dampffahrten durch<br />

Graubünden oder beim Besuch des Bahnmuseums<br />

Albula in Bergün. Für das Design der <strong>RhB</strong>-Kreditkarte<br />

stehen drei attraktive Motive zur Auswahl: Glacier Express,<br />

Bernina Express und Rhätische Bahn.<br />

Weitere Informationen: www.rhb.ch/cornercard<br />

Philippe Sundermann, Produkt Manager, Cornèrcard, Pascal Rechsteiner, Leiter Marktbearbeitung CH/International,<br />

Piotr Caviezel, Leiter Vertrieb und Daniel Frey, Supervisor Partner Managemen, Cornèrcard.<br />

22


Inframation<br />

Von Reto Sidler<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Zwischenstand Umbau Bahnhof Samedan<br />

Im Bahnhof Samedan sind die Bauarbeiten für den<br />

Umbau des Westkopfes und die Erweiterung der Abstellgleisanlagen<br />

abgeschlossen. Beim Umbau wurden<br />

auch die Wagenvorheizanlage und die Fahrleitung im<br />

ganzen Bahnhofbereich erneuert. Zudem sind in den<br />

langen Abstellgleisen neben den Heizstöcken neu auch<br />

stationäre Druckluftzapfstellen vorhanden. Die Kapazitäten<br />

der Abstellgleisanlagen in Samedan wurden für<br />

den Mehrbedarf während dem bevorstehenden Umbau<br />

des Bahnhofs St. Moritz und im Hinblick auf den Angebotsausbau<br />

Retica 30 erweitert. Noch im Gang ist der<br />

Ausbau der Sicherungsanlage mit der Vollfernsteuerung.<br />

Diese Arbeiten werden 2014 abgeschlossen.<br />

Umbau Perrons in Malans, Bonaduz und Diavolezza<br />

Die Bahnhöfe Malans und Bonaduz werden bis Ende<br />

2014 zu modernen, zweigleisigen S-Bahnstationen mit<br />

Aussenperrons von mindestens 150 Meter Länge ausgebaut.<br />

Im Herbst 2013 werden in Malans der neue<br />

Perron vor dem Bahnhofgebäude und die neue Wartekabine<br />

erstellt. In Bonaduz werden der neue Perron<br />

auf der Südseite sowie die neue Überdachung der<br />

Rampe und Treppe in die Personenunterführung ausgeführt.<br />

Ab Dezember 2013 stehen unseren Fahrgästen<br />

bei beiden Bahnhöfen je eine Hochperronkante und<br />

damit komfortable Ein- und Ausstiegsverhältnisse zur<br />

Verfügung. Die Ausführung des zweiten Hochperrons ist<br />

bei beiden Bahnhöfen 2014 geplant. Für die Kundeninformation<br />

ist künftig neben dem KIS zusätzlich pro<br />

Perron je ein Überkopfanzeiger vorhanden. Auch die<br />

Sicherungsanlagen beider Bahnhöfe werden mit einer<br />

Vollfernsteuerung ausgebaut.<br />

Ebenfalls im Gang ist der Ausbau der Perronanlage der<br />

Haltestelle Bernina Diavolezza.<br />

Zwischenstand des Umbaus am Bahnhof Samedan.<br />

Bahnhof Malans.<br />

23


Wagenvorheizanlage<br />

Von Mario Beck<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Eine Wagenvorheizanlage ist eine Einrichtung, die dazu<br />

dient, abgestellte Züge oder Wagen mit elektrischer<br />

Energie zu versorgen, ohne dass dazu eine Lokomotive<br />

angeschlossen werden muss. Oftmals werden Wagen<br />

auch ohne gekuppelte Lokomotive abgestellt, sodass<br />

eine externe Stromversorgung notwendig ist. Wie der<br />

Name vermuten lässt, dient diese Massnahme hauptsächlich<br />

der Vorheizung beziehungsweise der Klimatisierung<br />

der abgestellten Wagen, damit diese bei ihrem<br />

nächsten Einsatz angenehm temperiert zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die Rhätische Bahn betreibt in ihrem Netz insgesamt 14<br />

Wagenvorheizanlagen, die an folgenden Bahnhöfen<br />

aufgestellt sind: Arosa, Chur Personenbahnhof, Chur<br />

West, Davos Platz, Disentis/Mustér, Landquart Nord,<br />

Landquart Süd, Pontresina, Samedan, Scoul-Tarasp,<br />

Selfranga, St. Moritz, Tirano und Zernez. Ebenfalls zur<br />

Verfügung stehen zwei mobile Wagenvorheizanlagen,<br />

die auf einen Flachwagen aufgebaut sind und je nach<br />

Bedarf zwischen den Bahnhöfen verschoben werden<br />

können.<br />

Allzeit angenehme Temperaturen<br />

Um den Fahrgästen in jeder Jahreszeit eine angenehme<br />

Reise in beheizten oder gekühlten Reisewagen zu ermöglichen,<br />

müssen sich die Verantwortlichen der <strong>RhB</strong><br />

verschiedensten Herausforderungen stellen. So ist die<br />

Betriebssicherheit der Wagenvorheizanlage ein zentraler<br />

Punkt. Ebenfalls müssen Störungen oder Schäden<br />

an der Anlage so rasch als möglich behoben werden,<br />

um keine grössere Komforteinbussen in Kauf nehmen<br />

zu müssen. Eine weitere Hürde stellte der stetig wachsende<br />

Komfort in den Reisezügen dar, weshalb immer<br />

mehr Energie benötigt wird. Um genügend Leistung für<br />

alle diese Systeme über die Zugsammelschiene (ZSS)<br />

transportieren zu können, hat sich die <strong>RhB</strong> entschieden,<br />

längerfristig die ZSS-Spannung von den heutigen<br />

320VAC auf 990VAC zu erhöhen. Da diese Umstellung<br />

nicht «über Nacht» erfolgen kann, werden sich 320V<br />

und 990V Wagen nebeneinander im Betrieb befinden.<br />

Alle diese Herausforderungen haben die <strong>RhB</strong> dazu gezwungen,<br />

ihr bisheriges Wagenvorheizanlagen-System<br />

zu überarbeiten und den neuen Gegebenheiten anzupassen.<br />

Dieses besteht im wesentlichen aus zwei<br />

Transformatoren, wobei der eine 990V und der andere<br />

320V Heizspannung abgibt, einer zentralen Steuerung,<br />

auf die mittels Fernwartung zugegriffen werden kann,<br />

einer Niederspannungsschaltanlage, die die einzelnen<br />

Elektranten zu- und abschaltet, und den Elektranten,<br />

die eine integrierte Abreisskupplung haben. Diese integrierte<br />

Abreisskupplung hat den Vorteil, dass beim<br />

Abfahren eines Zuges, der am Elektrant angeschlossen<br />

ist, nicht der Elektrant beschädigt wird, sondern lediglich<br />

das Kabel ausgetauscht werden muss.<br />

Das neue Wagenvorheizanlagen-System wurde bereits<br />

an den Bahnhöfen Davos Platz, Samedan und Chur<br />

Personenbahnhof installiert und erfolgreich in Betrieb<br />

genommen. Ebenfalls in naher Zukunft plant die <strong>RhB</strong><br />

den Umbau der Wagenvorheizanlage St. Moritz.<br />

Elektrant mit Ausreissvorrichtung. Verkabelung der Transformatoren. Zentrale Steuerung mit Touch-Panel zur<br />

Bedienung vor Ort.<br />

24


Das Blaue Bähnli<br />

Von Bertram Dietsch und Verein «Ds Blaue Bähnli»<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Zur Betriebseröffnung nahm die damalige Worblentalbahn<br />

(WT) am 25. August 1913 den Triebwagen CFe 4/4<br />

101 (ab 1927 Cfe 4/4 36) in Betrieb, wo er bis ins Jahr<br />

1988 im Dienst stand. Dann erfolgte der Verkauf an die<br />

Bahngesellschaft Montreux–Oberland bernois, wo er<br />

bis zu seiner Ausrangierung im Jahr 2007 als Be 4/4 36<br />

diente.<br />

Der im September 2007 gegründete Verein «Ds Blaue<br />

Bähnli» setzte sich zum Ziel, dieses letzte noch betriebsfähige<br />

Blaue Bähnli für das 100-Jahr-Jubiläum<br />

der Worblentallinie im Jahr 2013 wieder Instand zu<br />

stellen. Am 21. November 2007 kehrte der Triebwagen<br />

36 von der MOB auf das RBS-Netz zurück. Umgehend<br />

begannen Vereinsmitglieder im RBS-Depot Solothurn<br />

mit der Demontage des Triebwagens. Im November<br />

2009 gelangte der Verein «Ds Blaue Bähnli» mit folgender<br />

Anfrage an die <strong>RhB</strong>: «Aufarbeitung und Wiederherstellung<br />

des damaligen VBW-Triebwagens 36<br />

(Vereinigte Bern-Worb-Bahnen) in einen betriebsfähigen<br />

Zustand». Nach einer intensiven Angebotserstellungsphase<br />

erhielt die <strong>RhB</strong> den Zuschlag für die Aufarbeitung<br />

des VBW-Bde 4/4 36 in Landquart. Am<br />

15. Februar 2011 erfolgte die Anlieferung per LKW.<br />

Da für diesen Oldtimer nicht genügend detaillierte Unterlagen<br />

zur Verfügung standen, wurde der Holzgerippe-<br />

Neubau in zwei Etappen durchgeführt und nur eine<br />

Seite des Fahrzeuges wurde demontiert. Die andere<br />

Hälfte blieb als Referenz stehen. Nach der Demontage<br />

des Holzgerippes kamen am Untergestellrahmen Roststellen<br />

zum Vorschein, welche saniert wurden, bevor<br />

das Untergestell grundiert und neu gestrichen wurde.<br />

Der Aufbau des Kastengerippes erfolgte nach Muster.<br />

Das dazu verwendete Eichenholz wurde aus «Klotzbrettern»<br />

herausgeschnitten und gehobelt. Die runden<br />

Deckenspriegel wurden eigens auf einer dazu hergestellten<br />

Presse gefertigt. Nachdem die erste Hälfte des<br />

Kastengerippes wieder aufgebaut war, wurde mit dem<br />

zweiten Teil begonnen.<br />

In der Folge wurde das Fahrzeug mit teils neu hergestellten<br />

Blechteilen an den Seitenwänden und im<br />

Dachbereich eingekleidet. Anschliessend konnten die<br />

Mechaniker und Elektriker mit der Arbeit am «neuen<br />

Schmuckstück» beginnen.<br />

Auf dem Dach, in den Führerständen und im Untergestell<br />

wurden sämtliche mechanischen Teile montiert. Im<br />

elektrischen Bereich wurden alle Kabel neu eingezogen<br />

und ein neues Elektrotableau aufgebaut. Im Innenausbau<br />

wurden die teilweise durch Vereinsmitglieder revidierten<br />

Fensterheber und Fenster montiert, Rollos angebracht,<br />

Sitzbänke eingebaut und Türen eingepasst.<br />

Anfang Dezember 2012 konnte die <strong>RhB</strong> dem Verein «Ds<br />

Blaue Bähnli» das Fahrzeug wieder übergeben.<br />

Am 11. und 12. Mai 2013 unternahm das fast 100-jährige<br />

«36i» im Depot Solothurn schliesslich seine ersten<br />

Fahrversuche. Im Juli erfolgte die erfolgreiche BAV Abnahme,<br />

sodass das Blaue Bähnli nach der Instruktion<br />

des Lokpersonals am Wochenende vom 23. bis 25. August<br />

2013 – exakt nach 100 Jahren seine zweite Jungfernfahrt<br />

absolvieren konnte.<br />

Mit der Restaurierung dieses Fahrzeuges stellte die<br />

Werkstatt Landquart der <strong>RhB</strong> wieder einmal eindrücklich<br />

ihr Fachwissen und ihre Fertigkeiten unter Beweis!<br />

Weitere Informationen: www.blausbaehnli.ch<br />

Die Anlieferung im Februar 2011. Das Fahrzeug Ende 2011. Das Blaue Bähnli heute.<br />

25


Zweites Leben für die Gak<br />

Von Pierre-Yves Kalbfuss<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Zwanzig vierachsige Güterwagen Gak (5401–4520)<br />

wurden 1979 bei der <strong>RhB</strong> in Betrieb genommen. Im<br />

Laufe der Jahre zeigte sich, dass diese Wagengattung<br />

für den modernen Güterverkehr nicht geeignet ist, und<br />

die Wagen wurden nur noch vereinzelt eingesetzt. Für<br />

Güter, welche mit den Gak transportiert werden könnten,<br />

werden heute Schiebewandwagen und immer öfter<br />

Container bevorzugt. Aus heutiger Sicht ist die damalige<br />

Beschaffung von Wagen mit Holz-Seitenwänden<br />

und konventionellen Toren kaum verständlich, denn zu<br />

diesem Zeitpunkt hatten sich bereits die ersten Schiebewandwagen<br />

im Betrieb bewährt.<br />

«Recycling» und Verkauf der Wagen<br />

Deshalb wurden die Gak 5412–5420 bereits 2007 und<br />

5404–5406 im Jahr 2010 abgebrochen. Die Drehgestelle<br />

wurden für die Sanierung von Kesselwagen der<br />

Serie Za 8101-8113 wiederverwendet. Die übrigen acht<br />

Wagen 5401–5403 und 5407–5411 wurden 2012 ausrangiert<br />

und nach Frankreich an die Chemin de fer du<br />

Vivarais verkauft. Der erste Wagen wurde im November<br />

2011 mit einem Tieflader nach Tournon im Rhônetal<br />

transportiert und diente als Prototyp für den Umbau in<br />

einen offenen Personenwagen. Fünf Wagen folgten im<br />

April 2012 und die letzten zwei im Oktober. So war diese<br />

Wagengattung nach erst 33 Jahren Einsatzzeit bei<br />

der <strong>RhB</strong> vollständig eliminiert.<br />

Das neue Zuhause der Gak<br />

Das Meterspurnetz im Vivarais wurde zwischen 1890<br />

und 1903 eröffnet und erschloss die Region zwischen<br />

den Flüssen Rhône und Loire. Die Streckenlänge betrug<br />

203 Kilometer. Es handelte sich um echte, aufwändig<br />

gebaute Bergstrecken mit einem Minimalradius von<br />

100 Metern. Über längere Steigungen von bis zu 32.5 ‰<br />

wurde der höchste Punkt bei 1060 Metern über Meer<br />

erreicht. Der Ausbaustandard war mit demjenigen der<br />

Rhätischen Bahn vergleichbar. Betreiber war die Compagnie<br />

de Chemins de Fer Départementaux (CFD), die<br />

mehrere Meterspurnetze und einzelne Normalspurstrecken<br />

in ganz Frankreich verwaltete. In dieser dünn<br />

besiedelten Region generierte der Güterverkehr anfänglich<br />

die grössten Einnahmen. Befördert wurde hauptsächlich<br />

Holz, das für die Abstützung von Stollen im<br />

Bergbau verwendet wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg<br />

waren die Verkehrszahlen rückläufig, einerseits<br />

wegen der aufkommenden Konkurrenz durch die Strasse,<br />

andererseits weil die Kohlen-Bergwerke in Mittelfrankreich<br />

nach und nach geschlossen wurden.<br />

Eine Strecke mit Geschichte<br />

Vierzehn sechsachsige Dampflokomotiven übernahmen<br />

den grössten Anteil der Zugleistungen. Die ersten acht<br />

dieser leistungsfähigen Maschinen wurden durch die<br />

SLM in Winterthur 1901–1905 hergestellt. Ab 1935<br />

wurde die Dampftraktion mehrheitlich durch wirtschaftlichere<br />

und schnellere Dieseltriebwagen abgelöst.<br />

Nach einer ersten Streckenschliessung 1952 wurden<br />

die übriggebliebenen 160 km am 31. Oktober 1968<br />

stillgelegt. Glücklicherweise wurden aber ab 1969 die<br />

Abschnitte Tournon – Lamastre (32 Kilometer) und ab<br />

1970 Dunières – St Agrèves (36 Kilometer) als Museumsbahnen<br />

wieder in Betrieb genommen.<br />

Gak 5405 war 2004 noch Graubünden … … wurde sorgfältig umgebaut und … … erfreut heute Touristen in Frankreich.<br />

26


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Die Museumstrecke Tournon – Lamastre wurde 2008<br />

mit dem Konkurs des Betreibers erneut stillgelegt.<br />

Mangelnde finanzielle Mittel zehrten an der Substanz,<br />

der Unterhalt wurde vernachlässigt, und die revisionsfälligen<br />

Dampflokomotiven nach und nach abgestellt.<br />

Der Zustand des Wagenparks und der Infrastruktur war<br />

bedenklich.<br />

Wiederaufbau für den Tourismus<br />

Für die Region war indes diese wichtige touristische<br />

Attraktion nicht mehr wegzudenken, und dank Investitionen<br />

von 8.6 Millionen Euro konnte der Wiederaufbau<br />

sichergestellt werden. Die regionalen, politischen<br />

Organe haben die Finanzierung übernommen<br />

(Region Rhône-Alpes, Conseil général de l’Ardèche,<br />

Communauté de communes du Pays de Lamastre und<br />

Communauté de communes du Tournonais). Der zwei<br />

Kilometer lange Dreischienenabschnitt ausgangs<br />

Tournon im Rhônetal musste jedoch aufgegeben werden,<br />

weil eine gemeinsame Nutzung der SNCF-Strecke<br />

finanziell nicht tragbar gewesen wäre. Ein Bahnhof<br />

mit Lokremise und Drehscheibe musste bei der Abzweigstelle<br />

der eigenen Strecke gänzlich neu aufgebaut<br />

werden. Eine erste Mallet-Dampflokomotive<br />

wurde revidiert und mit einem neuen Kessel ausgerüstet.<br />

Mehrere historische Wagen wurden ebenfalls<br />

instand gestellt. Wagenkästen aus Holz mussten<br />

vollständig neu aufgebaut werden. Im Allgemeinen<br />

wurden alle Arbeiten sehr sorgfältig und unter Berücksichtigung<br />

der historischen Aspekte stilgerecht<br />

ausgeführt.<br />

Gak-Wagen neu für Personentransport<br />

Die acht Gak-Güterwagen der <strong>RhB</strong> wurden in offene<br />

Personenwagen umgebaut. Im für höhere Lasten gebauten<br />

Rahmen wurde eine Aussparung für einen<br />

grosszügigen Mitteleinstieg geschaffen. Die Holzböden<br />

wurden geschliffen und lackiert. Unter dem Blechdach<br />

wurden eine ansprechende Holzverkleidung mit integrierten<br />

Lautsprechern sowie eine Beleuchtung eingebaut.<br />

Die neu gefertigten, sehr schön gestalteten Holzbänke<br />

bieten pro Wagen 66 Sitzplätze.<br />

Einweihung der Museumsbahn<br />

Am 2. Juli 2013 wurde die wieder aufgebaute Museumsbahn<br />

feierlich eingeweiht, der reguläre Betrieb<br />

wurde am nächsten Tag aufgenommen. Die Strecke<br />

folgt vom neuen Bahnhof Tournon – St Jean de Muzols<br />

bis Colombier-le-Vieux in einer Steigung von 20 ‰ der<br />

wilden Schlucht des Flusses Doux mit seinen sehr schönen<br />

Kunstbauten. Auf diesem Abschnitt verkehren täglich<br />

Dampfzüge mit der in der Schweiz durch SLM erbauten<br />

Dampflok. Auf dem attraktivsten Streckenteil<br />

werden zudem Talfahrten mit Schienenvelos angeboten.<br />

Fahrten von Tournon bis nach Lamastre mit<br />

Dampfzügen und Dieseltriebwagen werden vereinzelt<br />

durchgeführt (siehe www.trainardeche.fr). Mit der Einweihung<br />

sind noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen.<br />

Unter anderem wird bis Frühling 2014 eine zweite<br />

Mallet-Dampflok vollständig revidiert. Die ersten Erfahrungen<br />

mit den umgebauten Gak sind sehr positiv,<br />

und man kann zuversichtlich sein, dass diese Wagen in<br />

ihrem zweiten Leben besser geschätzt werden als in<br />

ihrem ursprünglichen Einsatz als Güterwagen.<br />

Die Anlieferung im Februar 2011. Niederflurfahrzeug aus dem Jahr 1938. Bahnhofgebäude im Jahr 2013 gebaut.<br />

27


Tagblatt – Zeitung fir Lëtzebuerg<br />

Freitag, 12. April 2013<br />

28


Damals, vor 30 Jahren<br />

<strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/1983<br />

29


Damals, vor 100 Jahren<br />

Von Gian Brüngger<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Damals, vor 100 Jahren, fanden Abnahmeversuche auf<br />

der Linie St. Moritz – Scuol-Tarasp statt. Zur Ermittlung<br />

des Energieverbrauchs in Wattstunden pro Bruttotonnenkilometer<br />

erfolgten in den Nächten vom 1. bis 4.<br />

Oktober 1913 mit den 1’D1‘ Lokomotiven à 600 PS, Nr.<br />

301 von Brown Boveri & Cie. (BBC), Nr. 351 von der<br />

Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), Nr. 391 von der Allgemeinen<br />

Elektrizitätsgesellschaft in Berlin (AEG), nachstehende<br />

Versuchsfahrten:<br />

n auf den 2. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens<br />

7 Uhr 33 je eine Leerfahrt St. Moritz – Scuol-Tarasp –<br />

St. Moritz;<br />

n auf den 3. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens<br />

7 Uhr 33 je eine Fahrt mit halbem Anhängegewicht<br />

St. Moritz – Scuol-Tarasp – St. Moritz;<br />

n auf den 4. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens<br />

7 Uhr 33 je eine Fahrt mit vollem Anhängegewicht<br />

St. Moritz – Scuol-Tarasp – St. Moritz.<br />

Um für einen Vergleich der drei Lokomotiven möglichst<br />

einwandfreie Werte zu bekommen, prüften die Techniker<br />

in einer Nacht jeweils alle drei Lokomotiven. Die<br />

Witterung war sehr günstig, meistens windstill und<br />

trocken.<br />

Sie registrierten in der Umformerstation Bever Spannung,<br />

Stromstärke, Leistung und auf den Lokomotiven<br />

die Fahrgeschwindigkeit. Zur Kontrolle der registrierten<br />

Leistungen diente ein Kilowattstunden-Zähler. Die in<br />

der abgehenden 11‘000 Volt-Einphasenleitung eingebauten<br />

Registrierinstrumente für Spannung, Stromstärke<br />

Tabelle zur Ermittlung der verbrauchten Wattstunden für den Bruttotonnenkilometer<br />

Gewicht Brutto- Verbrauchte kWStd. Wattstd.<br />

Loko- von der Anhänge- Zugs- tonnen- für den<br />

motive Loko- gewicht gewicht Kilometer BTkm<br />

Nr. motive<br />

Tal- und Mittelwert<br />

Talfahrt Bergfahrt<br />

t t t (BTkm) Bergfahrt<br />

Leerfahrt:<br />

301 BBC 55.17 0 55.17 6‘261 145.0 274.6 419.6 67.0<br />

351 MFO 49.57 0 49.57 5‘626 114.6 230.7 345.3 61.4<br />

391 AEG 55.38 0 55.38 6‘285 130.4 248.0 378.4 60.2<br />

Halblast:<br />

301 BBC 55.17 62.35 117.52 13‘338 154.5 393.9 548.4 41.1<br />

351 MFO 49.57 65.24 114.81 13‘030 140.4 375.8 516.2 39.6<br />

391 AEG 55.38 62.35 117.73 13‘362 142.0 383.5 525.5 39.3<br />

Volllast:<br />

301 BBC 55.17 124.7 179.87 20‘414 155.2 516.6 671.8 32.9<br />

351 MFO 49.57 130.62 180.19 20‘450 142.0 517.0 659.0 32.2<br />

391 AEG 55.38 124.7 180.08 20‘438 144.9 517.4 662.3 32.4<br />

Lok 352 in Landquart am 25. August 1972. Lok 391 in Samedan am 19. August 1972.<br />

30


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

und Leistung massen für jede Lokomotive den Energieverlust<br />

in der Fahrleitung, in der Speiseleitung und in<br />

den Schienen.<br />

Die Messergebnisse zeigten eigentlich bei allen drei Lokomotivtypen<br />

ähnliche Resultate. Einzig die von BBC<br />

gelieferte Nr. 301 wich überall etwas ab. Bei der Lokomotive<br />

351 von MFO überstieg die Temperatur in der<br />

Primärwicklung des Transformators leicht die zulässige<br />

Grenze. Die Versuchsfahrten dauerten mit jeder Lokomotive<br />

zwölf Stunden. Damit konnte nachgewiesen<br />

werden, dass sie jedem praktischen Dauerbetrieb genügen<br />

würden.<br />

Das Pflichtenheft für die Lieferung der Lokomotiven bezüglich<br />

Anfahrleistung lautete:<br />

«Die Lokomotive soll imstande sein, einem Zug von 180<br />

Tonnen Gesamtgewicht, bei normalem Schienenzustand<br />

und bei 10‘000 Volt mittlerer Fahrdrahtspannung, auf<br />

25 ‰ Steigung eine mittlere Beschleunigung von ca.<br />

15 cm/Sek 2 zu erteilen, so dass derselbe die volle Fahrgeschwindigkeit<br />

von 28 km/h in ca. 52 Sekunden erreicht».<br />

Die Anfahrversuche mit den Lokomotiven Nr. 301, 351<br />

und 391 fanden in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober<br />

1913 bei klarem und ziemlich kaltem Wetter statt;<br />

der Schienenzustand war gut. Da die Rampe von 25 ‰<br />

Steigung sich aber am Ende der elektrisch betriebenen<br />

Linie zwischen Ardez und Scuol befindet und die<br />

Durchführung der Anfahrversuche betreffend Verständigung<br />

mit der Umformerstation Bever sich somit<br />

schwerfälliger gestaltet hätte, begnügten sich die Verantwortlichen<br />

Techniker, die Versuche auf der Rampe<br />

von 20 ‰ Steigung nach der Ausfahrt aus der Station<br />

Bever durchzuführen.<br />

Bei Gegenüberstellung der Beschleunigungswerte der<br />

drei Lokomotiven ist festzustellen, dass die Lokomotive<br />

Nr. 351 die kleinsten Werte aufweist. Der Grund dazu<br />

liegt im Steuermechanismus dieses Lokomotivtyps, der<br />

ein so rasches Vorwärtsschalten nicht zulässt, wie es bei<br />

den andern Lokomotivtypen der Fall ist. Immerhin erreichte<br />

auch die Lokomotive Nr. 351 die Garantiewerte.<br />

Mittl.<br />

Zeit Spannung ab Höchst- Höchst- End- Anfahrzeit Anfahrweg<br />

Beschleunigung<br />

aus<br />

Umformerstation<br />

Stromstärke Leistung Geschwindigkeit<br />

V = b x t;<br />

kW<br />

V t m b in cm/sek 2<br />

a) Lokomotive Nr. 301 von BBC Zugsgewicht = 179,87 Tonnen<br />

22:11 10100 106 900 28 35 165 22<br />

22:19 10000 108 900 28 31 143.5 25<br />

22:28 10000 108 910 28 31.5 136 25<br />

b) Lokomotive Nr. 351 von MFO Zugsgewicht = 180,16 Tonnen<br />

01:54 10100 78 680 28 52 211 15<br />

01:59 10100 87 800 28 42 194 18<br />

02:04 10100 102 880 28 38 170 20<br />

c) Lokomotive Nr. 391 von AEG Zugsgewicht = 180,08 Tonnen<br />

23:58 10100 105 910 28 31 133.5 25<br />

00:04 10100 113 1050 28 26 126 30<br />

00:09 10100 108 1000 28 31 131 25<br />

Ge 4/6 301 beim Depot Landquart am 1. Mai 1960<br />

(Foto Peter Willen).<br />

Ge 4/6 351 Bever 1913 (Archiv <strong>RhB</strong>).<br />

31


Bahnmuseum – «My first sonic Lok»<br />

Von Gion Caprez, Konservator Bahnmuseum<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

In der neuen Wechselausstellung im Bahnmuseum Albula<br />

in Bergün kreiert der St. Galler Künstler und Musiker<br />

Andy Guhl vom 1. September 2013 bis 28. Februar<br />

2014 aus den unhörbaren elektromagnetischen Schwingungen<br />

einer Lokomotive hör- und sichtbare Klangund<br />

Lichtwellen. Die poetische Geräusch- und Bildkomposition<br />

lässt das Publikum die Kraft der Maschine<br />

ebenso ungewohnt erleben wie die virtuell vorbeiziehende<br />

Landschaft.<br />

Andy Guhl installiert im Raum für Wechselausstellungen<br />

eine 5-Kanal-Video-Arbeit. Mit den Aufnahmen nimmt<br />

der Künstler die Betrachter mit auf eine Reise von Samedan<br />

nach Landquart. Technik und Natur erscheinen in<br />

poetischen, ungewohnten Bildern – mal rasant und mal<br />

gemächlich ziehen die Landschaften vorbei.<br />

Für die Performance und Ausstellung im Bahnmuseum<br />

Albula verwendet er eine Lokomotive als Instrument. Er<br />

fängt die unhörbaren elektromagnetischen Schwingungen<br />

einer 65 Tonnen schweren und 2400 PS starken Maschine<br />

ein und formt daraus neue hör- und sichtbare<br />

Klang- und Lichtwellen. So kommt das Publikum der<br />

Maschine auf eine ungewöhnliche Weise nahe. Verschiedene<br />

Motive sind wahrnehmbar, wie die Kraft beim<br />

Anfahren, verschiedene Zustände des Motors oder der<br />

Zustand der Schienen. Mit dieser Installation knüpft<br />

Guhl an die Verwendung der Lokomotive als Motiv in der<br />

Musik durch bekannte Künstler wie Arthur Honegger an.<br />

Eröffnung mit Performance<br />

In der Performance am 1. September im Bahnmuseum<br />

hat Andy Guhl die Aufnahmen der Lok Ge 6/6 II vor Ort<br />

live gemischt und schaffte damit für Bähnler, Soundund<br />

Musikliebhaber, wie auch den Wandertouristen<br />

ein klangliches und visuelles Abenteuer und gab einen<br />

eindrücklichen und nachvollziehbaren Einblick in sein<br />

Schaffen.<br />

Visuelle Geräuschmusik<br />

Andy Guhl (*1952) hat sich mit dem Duo Voice Crack<br />

einen Namen gemacht. 2001 war das Duo an der Biennale<br />

Venedig, wo sie mit den Klängen des Canale Grande<br />

die Kirche San Staë bespielten. In seinem aktuellen<br />

Solo-Projekt «The Instrument» erweitert Andy Guhl<br />

seine Geräuschmusik um die Dimension des Visuellen.<br />

Neben den elektromagnetischen Schwingungen von<br />

Maschinen und Apparaten macht er Lichtwellen und<br />

Impulse hör- und sichtbar, collagiert sie zum Teil zusätzlich<br />

mit Fehlern von Hard- und Software und gibt<br />

sie als bewegte Bilder wieder aus. Er hackt dafür die<br />

bestehenden Funktionen von Alltagsgeräten wie Videokameras,<br />

Veloblinklichtern, Spielzeugen, Radios oder<br />

Blitzlichtern.<br />

Neues in der Sammlung<br />

Im Sommer 2013 organisierten wir zweimal Workshops,<br />

wo freiwillige Helfer während mehrerer Tage tatkräftig<br />

Hand anlegten: in verstaubten Kisten angelieferte Exponate<br />

wurden gereinigt und in die Datenbank aufgenommen,<br />

ein neuer Archivraum wurde eingerichtet,<br />

und an einigen Grossobjekten begannen die Restaurierungsarbeiten.<br />

Unsere Besucher können den Fortgang der Arbeiten im<br />

Schaudepot selbst verfolgen. Zurzeit arbeiten wir an<br />

der Aufstellung einer funktionsfähigen Hipp’schen<br />

Wendescheibe, an der Revision eines BBC-Stufenschalters<br />

aus einer CC-Lokomotive und der Reinigung und<br />

Präsentation unserer Sammlung von historischen Vermessungsinstrumenten.<br />

Wer gerne selbst mitmachen möchte, findet neue Termine<br />

und Kontaktadressen unter:<br />

www.bahnmuseum-albula.ch<br />

Im Bahnmuseum Albula: Elektromagnetische Schwingungen sichtbar aufbereitet.<br />

32


125 Jahre <strong>RhB</strong> – Bilder und Anekdoten gesucht<br />

Von Simon Rageth<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Schon bald ist es so weit: Die Rhätische Bahn wird<br />

125-jährig. Dies wollen wir mit einem Blick in die<br />

Geschichtsbücher auch gebührend aufarbeiten. Die<br />

Unternehmenskommunikation erarbeitet derzeit verschiedene<br />

Geschichten und Anekdoten aus der 125-jährigen<br />

Geschichte der Bündner Bahn, welche 2014 für<br />

Medien, Ausstellungen, Präsentationen oder sogar für<br />

ein Buch verwendet werden können. Das kommende<br />

Jahr steht unter dem Motto «<strong>RhB</strong> – 125 Jahre faszinierend<br />

unterwegs».<br />

Und: Wir brauchen Ihre Unterstützung!<br />

Wir suchen Folgendes:<br />

n Historische Bilder<br />

n Fotografisch festgehaltene, spezielle Situationen aus<br />

125 Jahren <strong>RhB</strong><br />

n Fotos von Promis bei der <strong>RhB</strong><br />

n Fotos mit Mitarbeitenden damals<br />

n Anekdoten<br />

n Alte Fahrpläne und Tickets<br />

n Briefmarken mit <strong>RhB</strong>-Sujets<br />

n Frühere Menüs aus den Speisewagen<br />

n Alte Werbeposter<br />

n Lohnbriefe aus den Anfängen<br />

n Kundenreklamationen anfangs des 20. Jahrhundert<br />

Und: Wir suchen noch viel mehr. Kurioses, Spezielles,<br />

Originelles und Seltenes.<br />

Als Beispiel sei diese «Anekdote» aus dem Geschäftsbericht<br />

1945 genannt:<br />

«Da der Verlauf der Kriegsereignisse im Sommer 1944<br />

erwarten liess, dass bis zum Inkrafttreten des Fahrplanes<br />

1945/46 der Krieg wenigsten in Europa beendigt<br />

sein werde, wurde in den Fahrplanentwürfen für die<br />

Fahrplanperiode 1945/46 die kriegsbedingten Einschränkungen<br />

fallen gelassen, (…). Wenn auch der Friede<br />

nicht so rasch einkehrte, wie man es allgemein erwartet<br />

hatte, so hat der Optimismus der Bahnen doch<br />

seine Rechtfertigung erhalten, indem der Tag des Inkrafttretens<br />

des ersten Friedensfahrplanes, der 7. Mai<br />

1945, genau mit dem Tag der Waffenruhe in Europa zusammenfiel.<br />

Möge darin ein gutes Omen für eine weitere<br />

glückliche Entwicklung der Eisenbahnen liegen!»<br />

Senden Sie oder teilen Sie uns mit, was Sie persönlich<br />

als eine spannende Geschichte aus den Annalen der<br />

Rhätischen Bahn empfinden.<br />

Wie erreichen Sie uns?<br />

Melden Sie sich doch zuerst telefonisch bei uns, damit wir gemeinsam<br />

besprechen können, in welcher Form wir die Unterlagen<br />

erhalten, ob Sie die Rechte an den Bildern besitzen und<br />

ob eine Rückgabe erwünscht ist. Anekdoten können Sie uns<br />

auch mündlich übermitteln. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />

Simon Rageth: Telefon 081 288 64 06<br />

Florian Ambauen: Telefon 081 288 64 02<br />

Minnie Silfverberg: Telefon 081 288 64 65<br />

Der japanische Thronfolger Akihito in<br />

den 50er Jahren bei der <strong>RhB</strong>.<br />

Kofi Annan bei der <strong>RhB</strong>.<br />

Briefmarke von Union Island.<br />

33


Der Glacier Express rollt weiter<br />

Von Sabrina Dattilo<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Der Glacier Express ist der Klassiker unter den Panoramazügen<br />

und international sehr beliebt. In diesem<br />

Jahr standen einige Neuerungen an: Eine Partnerschaft<br />

mit dem Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer wurde<br />

erfolgreich umgesetzt und das Produktkonzept für das<br />

Jahr 2014 erarbeitet.<br />

Kooperation mit TAG Heuer<br />

Seit diesem Sommer profitieren die Gäste des Glacier<br />

Express von einem Uhrenverkauf an Bord des langsamsten<br />

Schnellzugs der Welt. Im Angebot sind je eine<br />

TAG Heuer Herren- und Damenuhr, exklusiv kreiert für<br />

den Glacier Express in limitierter Edition. Der Verkauf<br />

auf dem Zug wird erfolgreich durch das <strong>RhB</strong>-Zugpersonal<br />

umgesetzt. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön<br />

an das Zug- und Bahnhofspersonal, das diese Aktion<br />

ermöglicht hat und sich täglich dafür engagiert!<br />

Das Ziel der Partnerschaft ist eine Aufwertung der Panoramabar<br />

sowie eine Zusatzleistung für den Gast im<br />

Glacier Express. Gleichzeitig werden gegenseitige Marketingkanäle<br />

genutzt. Das Uhrenmodell wird sowohl<br />

auf der Facebook-Seite von TAG Heuer als auch auf jener<br />

des Glacier Express mittels eines grossen Wettbewerbs<br />

kommuniziert.<br />

Mitarbeiter der <strong>RhB</strong> können die Uhren zu einem Vorzugspreis<br />

beziehen. Weitere Informationen erhalten<br />

Sie über s.dattilo@rhb.ch.<br />

Neues Betriebskonzept ab 2014<br />

Um einerseits den Rückgängen aus dem Euroraum sowie<br />

den wegfallenden Abgeltungen von Bund und Kanton<br />

entgegen zu wirken und andererseits die Wirtschaftlichkeit<br />

weiter zu optimieren, erfährt das Produkt einige<br />

Änderungen. Ziel ist es, die Erträge des Erlebnisproduk-<br />

tes weiter zu steigern und neue Kunden zu gewinnen.<br />

Die Partnerunternehmen Matterhorn Gotthard Bahn und<br />

<strong>RhB</strong> haben entschieden, dass der Glacier Express im<br />

Sommer um ein Zugpaar reduziert wird. Ab Sommer<br />

2014 verkehren auf der Strecke St. Moritz – Zermatt neu<br />

drei Zugpaare. Der Glacier Express wird auf der Albulalinie<br />

gemeinsam mit den Regionalzügen geführt.<br />

Ab Sommer 2014 wird Davos mit einem Glacier Express<br />

Bus an den langsamsten Schnellzug der Welt angebunden.<br />

Und neu auch die Ferienregion Lenzerheide! Der<br />

Glacier Express Bus wird ab Davos Dorf über die Lenzerheide<br />

bis nach Chur geführt. Der Bus garantiert in Chur<br />

den Anschluss auf den Glacier Express 903 sowie in<br />

umgekehrter Richtung die Abnahme des Glacier Express<br />

902. Die Ferienregion Lenzerheide, wird das Einzugsgebiet<br />

des Glacier Express vergrössern.<br />

<strong>RhB</strong> Jubiläums-Angebot<br />

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums bieten wir unseren<br />

Kunden im Sommer 2014 eine Schnupperfahrt<br />

im Glacier Express. Dieses Jubiläumsangebot verkehrt<br />

vom 31. Mai bis 21. September 2014 zwischen Disentis<br />

und St. Moritz. Es handelt sich hierbei um einen Glacier<br />

Express mit reduzierten Serviceleistungen zu einem<br />

tieferen Zuschlag von CHF 12.- pro Person. In Chur haben<br />

die Gäste einen Aufenthalt von rund 55 Minuten,<br />

welche für interessante Mini-Stadtführungen oder kulinarische<br />

Höhenflüge zum Vorzugspreis genutzt werden<br />

können.<br />

Die Partnerbahnen sind überzeugt mit diesen Massnahmen<br />

die Wirtschaftlichkeit des Glacier Express zu<br />

optimieren und das Produkt für die neuen Rahmenbedingungen<br />

fit zu machen.<br />

Das Damenmodell der TAG Heuer Special<br />

Edition Glacier Express.<br />

Der Glacier Express bei Disentis/Mustér.<br />

Das Herrenmodell.<br />

34


Ihre Bilder und Ideen sind gefragt<br />

Von Manuela Gallati<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Die <strong>RhB</strong> ist nicht nur auf Schienen, sondern auch in der<br />

Onlinewelt faszinierend anders unterwegs. Dazu gehört<br />

der Auftritt auf Social Media Plattformen wie Facebook,<br />

YouTube oder Twitter. Hier halten wir unsere<br />

Fans auf dem Laufenden über neue Produkte und Angebote,<br />

wir machen sie im Rahmen der Erbtage zu<br />

UNESCO Erben und gewähren ihnen immer wieder einen<br />

Blick hinter die Kulissen der <strong>RhB</strong>. So konnten wir<br />

eine sehr aktive, begeisterte und mittlerweile sehr<br />

grosse Community aufbauen. Je eher wir die Bedürfnisse<br />

unserer Fans befriedigen und ihre Feedbacks<br />

ernst nehmen, desto nachhaltiger wird die Bindung<br />

zur <strong>RhB</strong>. Um das umsetzen zu können, eruieren wir immer<br />

wieder, welche Inhalte am besten ankommen.<br />

Ganz oben auf der Liste stehen dabei gute Bilder. Am<br />

besten solche, die einen besonderen Blick auf die <strong>RhB</strong><br />

ermöglichen.<br />

Diese besonderen Schnappschüsse liegen in der Regel<br />

nicht im Bildarchiv. Sie sind auf den Kameras und Handys<br />

der <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden gespeichert, die einen<br />

Augenblick festhalten wollten. Vor einiger Zeit haben<br />

wir einen Versuch gestartet und die Zugbegleiter darum<br />

gebeten, uns ihre Bilder zu schicken. Das Ergebnis<br />

war sehr erfreulich, einige der Bilder wurden bereits<br />

mit viel Erfolg auf Facebook gepostet. So zum Beispiel<br />

das Bild eines Regenbogens im Prättigau von Fabio<br />

Peng: Mit 1 270 Likes, 139 Mal geteilt und 29 Kommentaren<br />

einer unserer besten Beiträge.<br />

Das Foto von Zugbegleiter Fabio<br />

Peng ist bei unserer Community<br />

sehr gut angekommen.<br />

Wir schätzen es sehr,<br />

wenn wir Fotos und<br />

Ideen zugeschickt bekommen,<br />

denn wir<br />

selbst haben als «Bürogummis»<br />

kaum die<br />

Möglichkeit, solche<br />

Bilder zu machen.<br />

Aus diesem Grund<br />

möch ten wir Sie alle<br />

dazu aufrufen, uns<br />

Ihre Bilder, Ideen<br />

und Inputs zu kommen<br />

zu las sen. Am<br />

besten schrei ben Sie<br />

eine E-Mail an:<br />

community @rhb.ch,<br />

und wir nehmen mit<br />

Ihnen Kontakt auf. Die<br />

Bilder werden gespeichert, und wir treten nochmals mit<br />

Ihnen in Kontakt, bevor wir sie online verwenden.<br />

P.S.: Möchten Sie gerne mal im Schaufenster der <strong>RhB</strong><br />

stehen? Wir suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die als Absender des <strong>RhB</strong>-Newsletters fungieren möchten.<br />

Melden Sie sich!<br />

Auch die Bilder von Max Deplazes … … und Claudio Brasser fanden grossen Anklang. Das Editorial des <strong>RhB</strong>-Newsletters neu als<br />

Plattform für <strong>RhB</strong>-Mitarbeitende.<br />

35


Neutrale Beratungsstelle Movis<br />

Von Claudia Christen Kühnis, Movis<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Seit März 2013 hat die <strong>RhB</strong> eine Partnerschaft mit der<br />

Movis. Anlässlich der Kadertagung in Klosters anfangs<br />

Juni stellten sich Claudia Christen Kühnis und Jasmin<br />

Meier von der Movis den Kadermitarbeitenden vor. Es<br />

zeigte sich von Anfang an, dass fast jeder Kadermitarbeitende<br />

im Verlaufe seines Berufslebens in irgendeiner<br />

Form mit der Themenvielfalt, welche die externe<br />

Mitarbeitendenberatung abdeckt, in Berührung gekommen<br />

ist – sei es im Privaten oder als Vorgesetzter.<br />

Welchen Gewinn hat die Partnerschaft zwischen der <strong>RhB</strong><br />

und der Movis für die Mitarbeitenden? Erstens ist es der<br />

<strong>RhB</strong> ein Anliegen, den Mitarbeitenden ausserhalb des<br />

Betriebes eine Möglichkeit zu bieten, Anliegen, Fragen<br />

und Probleme deponieren zu können und Antworten<br />

auf persönliche Fragen, zu betrieblichen Themen, zu<br />

Gesundheit und Krankheit oder zu Finanzfragen zu erhalten.<br />

Zweitens wollte die <strong>RhB</strong> diese Möglichkeit im<br />

vertrauten Rahmen anbieten können. Vertraulichkeit<br />

und Schutz der Persönlichkeit ist oberstes Gebot der Movis.<br />

Sie kann bei Bedarf sogar anonym kontaktiert werden.<br />

Von Montag bis Freitag sind ausgebildete Beraterinnen<br />

und Berater zwischen 8 und 20 Uhr erreichbar.<br />

Aus welchen Gründen wurde die Movis im ersten Quartal<br />

der Zusammenarbeit kontaktiert? Die <strong>RhB</strong>-Mitarbeitenden<br />

suchten die Beratungsstelle u. a. auf, weil<br />

sie herausfinden wollten, wie sie dem Druck am Arbeitsplatz<br />

standhalten können und welche Strategien<br />

sie zum Stressabbau und zur Vorbeugung eines Burn<br />

Outs entwickeln können. Natürlich gehen wir in diesem<br />

Falle auch der Frage nach, was dazu beiträgt, dass<br />

es zu einer überhöhten Belastung gekommen ist. Mit<br />

der Problemerkennung ist nämlich der erste Schritt zur<br />

Lösung getan!<br />

Im Weiteren konnten Fragen zu familiären Belastungen<br />

oder zu Sozialversicherungen geklärt werden. Wir begleiteten<br />

auch Mitarbeitende, die infolge einer Erkran-<br />

kung damit konfrontiert worden sind, in welchem<br />

Rahmen die angestammte Tätigkeit weiterhin ausgeübt<br />

werden könnte oder wo es allenfalls eine Möglichkeit<br />

der internen Neuorientierung geben dürfte.<br />

Wir erleben immer wieder, dass die Mitarbeitenden den<br />

vertraulichen Rahmen schätzen und froh darüber sind, in<br />

einer von Wertschätzung geprägten Atmosphäre Schwieriges<br />

ansprechen zu können. Auch die Hilfe, Dingen auf<br />

den Grund gehen zu können, zu reflektieren, was die<br />

Problemlage ist und wie die Lebens- und Arbeitssituation<br />

verbessert werden könnte, wird gerne angenommen.<br />

Unser Prinzip ist hierbei die «Hilfe zur Selbsthilfe».<br />

Besuchen Sie uns im <strong>RhB</strong>-Intranet unter «Für Mitarbeitende<br />

Neutrale Beratungsstelle». Sie finden da alle<br />

Zugangsdaten. Die Movis bietet über 150 Firmen in der<br />

Schweiz externe Mitarbeitendenberatungen an und ist<br />

an mehr als 20 Standorten präsent. Neu auch ganz<br />

zentral an der Engadinstrasse 2 in Chur.<br />

Wie erreichen Sie uns?<br />

Ihre persönlichen Beratungspersonen:<br />

Claudia Christen Kühnis (Deutsch)<br />

+41 81 353 48 00<br />

claudia.christen@movis.ch<br />

Ruth Latella-Klaus (Italienisch)<br />

+41 79 203 21 65<br />

ruth.latella@movis.ch<br />

Jasmin Meier (Deutsch)<br />

+41 71 220 99 29<br />

jasmin.meier@movis.ch<br />

Unsere Zentrale für telefonische Beratungen, Termine und<br />

alle weiteren Fragen:<br />

Movis AG | Engadinstrasse 2 | 7000 Chur<br />

0848 270 270 (Montag bis Freitag, 8.00–20.00 Uhr)<br />

www.movis.ch | www.movis24.ch<br />

Rico Wenk, Bereichspersonalleiter, überreicht<br />

Claudia Christen Kühnis und Jasmin Meier von<br />

der Movis einen Willkommensgruss der <strong>RhB</strong>.<br />

36


Verbeiständigung – was ist das?<br />

Von Reto Mathiuet<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Auszug aus dem Firmenarbeitsvertrag der <strong>RhB</strong>:<br />

31. Recht auf Aussprache und Verbeiständigung<br />

1. Die Mitarbeitenden haben das Recht auf eine Aussprache<br />

bei ihrer/ihrem Vorgesetzten.<br />

2. Die Mitarbeitenden haben das Recht, sich verbeiständigen<br />

zu lassen. Die verbeiständigende Person<br />

muss auf Verlangen eine Vertretungsvollmacht vorweisen.<br />

Das Recht auf Verbeiständigung des Mitarbeitenden gilt<br />

insbesondere im Fall eines Zweitgespräches beim Mitarbeitergespräch<br />

(MAG) mit dem nächsthöheren Vorgesetzten.<br />

In den nachfolgenden, nicht abschliessenden Fällen<br />

und Gesprächsgegenständen ist das Recht auf Verbeiständigung<br />

gegeben:<br />

n Der/Die Mitarbeitende hat zum Gespräch mit dem/der<br />

Vorgesetzten gebeten.<br />

n Zweitgespräch mit dem nächsthöheren Vorgesetzen<br />

bei Uneinigkeit im MAG.<br />

n In allen Fällen, die eine Zielvereinbarung zur Folge<br />

haben. Die Zielvereinbarung muss bei der Einladung<br />

zum Gespräch erwähnt sein.<br />

n Bei Reintegrationsgesprächen in eine andere Funktion,<br />

nach Krankheit oder Unfall.<br />

n Bei Angeboten für eine vorzeitige Pensionierung auf<br />

Wunsch der Arbeitgeberin.<br />

n Bei Eintritt in den IV-Pool respektive bei Pensionierungen<br />

aus dem IV-Pool.<br />

In der nachfolgenden, nicht abschliessenden Auswahl<br />

an Fällen und Gesprächsgegenständen ist das Recht auf<br />

Verbeiständigung nicht notwendig, weil es nach Meinung<br />

der Sozialpartner zu einem normalen Umgang<br />

zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden gehört:<br />

n Führungsgespräche nach Kundenrückmeldungen ohne<br />

weitergehende Massnahmen.<br />

n Führungsgespräche nach kleineren Vorfällen wie Verschlafen,<br />

Kassenunregelmässigkeiten, Fehlverhalten<br />

im Team usw., sofern diese keine Zielvereinbarung<br />

zur Folge haben.<br />

Wer kann und soll verbeiständigen?<br />

Grundsätzlich kann jede Person – sofern eine Vertretungsvollmacht<br />

vorhanden ist – verbeiständigen.<br />

Die PeKo-Mitglieder können natürlich auch verbeiständigen,<br />

es ist jedoch nicht in jedem Fall vorteilhaft, wenn<br />

das PeKo-Mitglied in der Sache befangen ist. Zum Beispiel<br />

bei gleicher Funktion im Beruf.<br />

Deshalb scheint es eher sinnvoll, wenn die verbeiständigende<br />

Person ausserhalb des Berufstandes noch besser<br />

durch einen Sozialpartner gestellt wird.<br />

Die PeKo-Mitglieder können natürlich auch in beratender<br />

Funktion, vor dem Gespräch mit dem nächsthöheren<br />

Vorgesetzten konsultiert werden.<br />

Es wird jedoch geraten, keine «Einzelkämpfe» einzugehen.<br />

Die PeKo-Mitglieder: Jürg Wielath, Andreas Brot, Heinz Zwicky, Emil Strub, Roger Tschirky und Reto Mathiuet.<br />

(Es fehlt: Beat Drittenbass)<br />

1. April 2012<br />

Firmenarbeitsvertrag<br />

FAV <strong>RhB</strong><br />

37


Viele Lehrabgänger bleiben bei der <strong>RhB</strong><br />

Von Erika Wismer<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

32 Lehrabgänger in acht verschiedenen Berufen haben<br />

Ende Juli ihre Lehre abgeschlossen. 16 von ihnen haben<br />

einen Arbeitsvertrag mit der <strong>RhB</strong> unterschrieben.<br />

Zusätzlich befinden sich noch weitere Lehrabgänger in<br />

laufenden Rekrutierungsverfahren. Wo früher vor allem<br />

Bahnbetriebsdisponenten und Kondukteure nach<br />

der Lehre übernommen wurden, sind es jetzt junge<br />

Berufsleute aus allen Sparten: Polymechaniker, Automatiker,<br />

Anlage- und Apparatebauer, Kaufleute öffentlicher<br />

Verkehr (darunter Fahrdienstleiter, Reiseberater,<br />

Zugbegleiter, Zugdisponenten/Reiseberater, Sachbearbeiter)<br />

sowie Logistiker (Rangier und Lager). Eine Übernahmequote<br />

von 50 % gab es letztmals im Jahr 2006.<br />

Die Lehrabgänger bewerben sich jeweils wie alle externen<br />

Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle und<br />

durchlaufen alle Tests und Bewerbungsgespräche. Ein<br />

Vorteil haben unsere Lehrabgänger auf ihrer Seite – sie<br />

haben sich während drei bis vier Jahre Bahnkenntnisse<br />

angeeignet. Die <strong>RhB</strong> ist bei den Lehrabgängern beliebt:<br />

24 der 32 diesjährigen Lehrabgänger wünschten sich<br />

eine Anstellung bei der <strong>RhB</strong>.<br />

Bei den übrigen Lehrabgängern stehen eine weiterführende<br />

Schule (Weiterbildung, Studium), ein Auslandsaufenthalt,<br />

ein neuer Arbeitsplatz oder die Rekrutenschule<br />

an.<br />

Für die jungen Berufsleute geht das Lernen auch bei<br />

der <strong>RhB</strong> weiter. In gewissen Berufen müssen die Fachausbildungen<br />

noch vertieft und abgeschlossen werden.<br />

Die Zugbegleiterinnen werden noch während vier Monaten<br />

ausgebildet und können dann ab Dezember<br />

selbständig Touren fahren. Im RCC werden die Fahrdienstleiter<br />

noch rund drei Monate ausgebildet – gleich<br />

lange, wie bei einer Versetzung von der Fläche ins RCC<br />

– und können nach den bestandenen Stellwerkprüfungen<br />

selbständig eingesetzt werden.<br />

Wir heissen die Lehrabgänger herzlich willkommen bei<br />

der <strong>RhB</strong> und wünschen viel Freude und Erfolg im Berufsalltag!<br />

Folgende Lehrabgänger arbeiten seit August bei der<br />

<strong>RhB</strong>:<br />

Geschäftsbereich Produktion<br />

Maura Derungs, Zugdisponentin und Reiseberaterin, Arosa<br />

Patrick Däscher, Disponent Netzplanung, RCC Landquart<br />

Matthias Horlacher, Fahrdienstleiter NPS, RCC Landquart<br />

Silvio Flisch, Betriebsangestellter, Arosa<br />

Etienne Reimann, Betriebsangestellter, Untervaz<br />

Marco Zwahlen, Betriebsangestellter, Untervaz<br />

Geschäftsbereich Vertrieb<br />

Natalie Bonotto, Zugbegleiterin, Chur<br />

Sina Casanova, Zugbegleiterin, Chur<br />

Andreas Diethelm, Reiseberater, Davos Platz<br />

Geschäftsbereich Finanzen<br />

Lina Dolf, Sachbearbeiterin, Rechnungswesen Chur<br />

Dario Pippia, Lagerist, Materialwirtschaft Landquart<br />

Geschäftsbereich Rollmaterial<br />

Lucian Bischof, Polymechaniker, Erneuerung Landquart<br />

Gino Marty, Konstruktionsschlosser, Erneuerung Landquart<br />

Gian Wetten, Elektrowickler, Erneuerung Landquart<br />

Clà-Fadri Gaudenz, Fachspezialist, Wartung Landquart<br />

Dominik Sprecher, Fachspezialist, Wartung Landquart<br />

Lehrbeginn im Jahr 2009. Lehrbeginn im Jahr 2010. Gian Wetten.<br />

38


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Stellvertretend für unsere jungen Berufsleute haben<br />

sich fünf von ihnen zu zwei Fragen geäussert:<br />

Wieso haben Sie sich bei der <strong>RhB</strong> beworben?<br />

Maura Derungs: Ich durfte diesen Sommer meine Lehre<br />

bei der <strong>RhB</strong> beenden. Aufgrund des familiären Zusammenhaltes,<br />

den hilfsbereiten Mitarbeitenden und<br />

den abwechslungsreichen Aufgaben wollte ich unbedingt<br />

bleiben. Das Arbeiten am Schalter und der Kundenkontakt<br />

bereiten mir sehr viel Freude.<br />

Etienne Reimann: Weil mich die <strong>RhB</strong> schon seit meiner<br />

Kindheit interessiert und fasziniert hat.<br />

Marco Zwahlen: Weil ich während der Lehre einen<br />

guten Eindruck von der <strong>RhB</strong> erhalten habe.<br />

Gian Wetten: Die letzten zwei Jahre meiner Lehre durfte<br />

ich in der Hauptwerkstatt der <strong>RhB</strong> in Landquart absolvieren.<br />

In den zwei Jahren konnte ich viel Neues erlernen<br />

und durfte zahlreich neue Menschen kennenlernen.<br />

Ich konnte mich sehr schnell in das Team der Wicklerei<br />

einleben und das zeigte mir, dass ich mich hier sehr<br />

wohl fühle. All diese positiven Aspekte haben mich dazu<br />

bewogen meine Bewerbung der <strong>RhB</strong> vorzulegen.<br />

Matthias Horlacher: Es war mir schon vor meiner Lehre<br />

klar, dass ich bei der <strong>RhB</strong> arbeiten möchte, weshalb, ist<br />

mir aber bis heute nicht wirklich klar. Ich wollte weg vom<br />

Flachland in die Berge. Ausserdem ist es bei der <strong>RhB</strong><br />

noch etwas gemütlicher und familiärer als bei der SBB.<br />

Was sind Ihre Berufswünsche und was ist wichtig,<br />

dass Ihnen die Arbeit Spass macht?<br />

Ebenso möchte ich mich voll und ganz in die <strong>RhB</strong>-Familie<br />

eingliedern. Das Arbeitsklima im Berufsumfeld<br />

und die Teamzugehörigkeit erachte ich als einen sehr<br />

wichtigen Faktor bei der Arbeit.<br />

Etienne Reimann: Mein Wunsch ist es, noch die Lokführerausbildung<br />

zu machen. Was mir an meiner jetzigen<br />

Arbeit gefällt, ist die Abwechslung: Kein Tag gleicht<br />

dem andern. Durch meine Lehrzeit habe ich den Zusammenhalt<br />

innerhalb der Unternehmung <strong>RhB</strong> kennen<br />

und schätzen gelernt.<br />

Marco Zwahlen: Mein Berufswunsch ist Lokführer zu<br />

werden. Wichtig ist mir, in einem Team zu sein, das gut<br />

zusammenarbeitet und man gut miteinander auskommt.<br />

Gian Wetten: Momentan geniesse ich das sorgenfreie<br />

arbeiten. Bis zu der Rekrutenschule im März habe ich<br />

keine besonderen Berufswünsche. Nach der RS könnte<br />

ich mir eine Weiterbildung gut vorstellen. Aber in so<br />

jungen Jahren wechseln die Wünsche von Tag zu Tag.<br />

Die Arbeit in der Wicklerei machte mir von Anfang an<br />

sehr viel Spass. Die Fachrichtung Elektromaschinenbauer<br />

war eine Herausforderung für mich. Nach zwei<br />

Jahren Grundausbildung bei login Berufsbildung kam<br />

etwas ganz Neues auf mich zu. Die Arbeit in der Wicklerei<br />

machte mir sehr viel Spass, weil ich etwas erlernen<br />

konnte, das nicht mehr viele Berufsleute können.<br />

Die Arbeit im Team kommt auch nicht zu kurz, was ich<br />

sehr schätze.<br />

Matthias Horlacher: Das Team muss stimmen, damit<br />

mir die Arbeit Spass macht. Das Ziel meiner beruflichen<br />

Laufbahn ist Lokführer.<br />

Maura Derungs: In erster Linie möchte ich Erfahrungen<br />

bei der Bahn sammeln und mein Wissen vertiefen.<br />

Etienne Reimann und Marco Zwahlen.<br />

Maura Derungs.<br />

Matthias Horlacher.<br />

39


Lehrabschlussfeier 2013<br />

Von Nora Zindel und Markus Cadosch<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Am 27. Juni 2013 war es endlich so weit: 43 stolze<br />

Lernende des login-Standortes Landquart und Ihre Berufsbildner/innen<br />

stürmten die Halle der Abteilung<br />

Rollmaterial in Landquart. Zu ihnen gesellten sich<br />

zahlreiche Gäste aus Verkehr und Politik. Darunter<br />

auch Herr Regierungsrat Mario Cavigelli, welcher mit<br />

seiner Anwesenheit den Anlass ehrte und im Namen<br />

des Kantons Graubünden einige Worte an die Lehrabgänger/innen<br />

richtete. Auch Herr Hans Amacker, Direktor<br />

der Rhätischen Bahn, und Herr Michael Schweizer,<br />

CEO von login, gaben den jungen Erwachsenen Botschaften<br />

mit auf ihren weiteren Lebensweg. Hans<br />

Amacker war sichtlich stolz auf die frischgebackenen<br />

Berufsleute, welche teilweise ihre Laufbahn in seinem<br />

Unternehmen fortsetzen werden. In seiner Ansprache<br />

zeigte er anhand seines eigenen Werdeganges die<br />

Möglichkeiten auf, welche das Bildungssystem in der<br />

Schweiz ermöglicht.<br />

Dann kam der Moment, auf den viele gespannt gewartet<br />

haben: Die Fähigkeitszeugnisse (ausser KV) wurden<br />

von Michael Schweizer und Christoph Bollinger, Standortleiter<br />

login Landquart, überreicht und von strahlenden<br />

Lehrabgängern entgegengenommen. Besonderen<br />

Applaus verdienten sich zwei Herren, deren Abschlussnoten<br />

alle Erwartungen übertrafen: Lucian Bischof, Anlagen-<br />

und Apparatebauer, schloss seine Lehre mit der<br />

sehr hohen Durchschnittsnote von 5.7 ab und Michael<br />

Halter, Polymechaniker, erreichte eine ebenfalls sehr<br />

hohe Durchschnittsnote von 5.5!<br />

Hungrig vom Zuhören und Applaudieren, begaben sich<br />

die zahlreichen Gäste zum Buffet, wo – nebst bunten<br />

Salaten – leckere Pizza, frisch aus dem heissen Ofen,<br />

gereicht wurde. Dazu einen feinen Tropfen Wein, und<br />

auch für das kulinarische Wohl war gesorgt – auf die<br />

erfolgreiche Lehre konnte gebührend angestossen<br />

werden. Beim munteren Zusammensitzen liessen einige<br />

ihre Lehrzeit noch einmal Revue passieren, philosophierten<br />

über ihre Zukunft oder genossen ganz einfach<br />

nur die Gesellschaft ihrer Kameraden, Berufsbildner/<br />

innen oder Ausbildungsleiter.<br />

Und doch fand auch dieses schöne Fest langsam aber<br />

sicher seinen Ausklang, auch der letzte Besucher fand<br />

irgendwann den Weg nach Hause und legte sich erschöpft<br />

aber glücklich ins Bett. So mancher Traum wird<br />

in dieser Nacht von einer ereignisreichen, spannenden<br />

Lehrzeit gehandelt haben.<br />

Herzliche Gratulation an alle erfolgreichen Lehrabgänger/innen<br />

und ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten,<br />

allen voran den Berufsbildner/innen, welche es<br />

ermöglicht haben, dass auch in diesem Jahr gut ausgebildeter<br />

und motivierter Berufsnachwuchs in die Welt<br />

des Verkehrs übergeben wurde!<br />

Gäste der Lehrabschlussfeier 2013.<br />

Die Lernenden Michael Halter und Lucian Bischof mit<br />

Rangnote, in der Mitte Regierungsrat Mario Cavigelli.<br />

40


Go-Tag 2013<br />

Von Fabienne Mühlemann<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Wie jedes Jahr sind Mitte August die neuen Lernenden<br />

von login, die bei der Rhätischen Bahn arbeiten, in<br />

Chur im Verwaltungsgebäude eingetroffen. Der Go-Tag<br />

war ihr erster Arbeitstag. Gespannt betraten sie den<br />

Verwaltungsratssaal.<br />

Leiterin Personal (HR) Stephanie Rielle und die Verantwortliche<br />

der Grundbildung <strong>RhB</strong>, Erika Wismer, begrüssten<br />

die 33 Lernenden. Danach führte ein kurzer<br />

Film ins Unternehmen ein, somit erhielten die Lernenden<br />

einen ersten Einblick. Herr Amacker, der Direktor<br />

der Rhätischen Bahn rundete dies mit einer passenden<br />

Präsentation ab. Anschliessend wurden die wichtigsten<br />

Verhaltensregeln im Berufsalltag von Erika Wismer kurz<br />

erläutert. Nach diesen ersten interessanten Informationen<br />

genossen alle die z’Nüni-Pause.<br />

Um 10 Uhr ging es an die Arbeit. Die Lernenden wurden<br />

in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhielt eine<br />

der fünf bestimmten Destinationen und die dazu gehörenden<br />

Aufträge, die sie im Verlauf des Tages lösen<br />

sollten. Zur Verfügung standen die Orte Davos, Arosa,<br />

Disentis/Mustér, Ilanz/Flims und Chur/Landquart. Jede<br />

Gruppe erhielt einen Laptop, eine Kamera und einen<br />

Stick. Mit diesen Geräten und vielen Ideen konnten<br />

sie eine Präsentation des ganzen Tages erstellen. Und<br />

dann hiess es: «Achtung, <strong>RhB</strong>, fertig, los!». Spätestens<br />

um 15.10 Uhr mussten alle Gruppen in Chur zurück<br />

sein. Motiviert machten sich die Lernenden auf<br />

den Weg.<br />

Ich begleitete die Gruppe, die nach Landquart aufbrach.<br />

Zusammen durften wir die Werkstatt und das<br />

Rail Control Center (RCC) besichtigen. Es war sehr interessant.<br />

Die Werkstatt ist riesig, und im RCC ist es spannend<br />

zu sehen, wie die Züge gelenkt werden und wie<br />

Unfälle passieren könnten. Vielen Dank an Thomas<br />

Leuener und Franz Bislin, die sich Zeit nahmen, uns<br />

herumzuführen. Zwischendurch assen wir den z’Mittag.<br />

Den ganzen Tag über mussten alle Gruppen fleissig Fotos<br />

schiessen. Nach der Ankunft der Lernenden im Verwaltungsgebäude<br />

präsentierten sie den anderen Lernenden<br />

und einigen Mitarbeitenden der <strong>RhB</strong> ihre<br />

zusammengestellten Präsentationen. Die Lernenden<br />

berichteten von Erfahrungen, Eindrücken, Erkenntnissen<br />

und lustigen Erlebnissen. Die Präsentationen wurden<br />

von einer ausgewählten Jury beurteilt. Natürlich<br />

wurden diese Arbeiten auch belohnt. Nach einer kurzen<br />

z’Vieri-Pause mit Crèmeschnitten fand die Rangverkündigung<br />

statt. Alle Mitglieder der Siegergruppe<br />

erhielten zwei Eintritte ins Bogn Engiadina in Scuol inklusive<br />

einer Tageskarte der <strong>RhB</strong> für die zweite Person.<br />

Markus Barth, auch ein Mitglied der Jury, übergab den<br />

stolzen Siegern der Gruppe Ilanz/Flims ihren wohlverdienten<br />

Preis.<br />

Nach einem lehrreichen und spannenden Tag waren<br />

alle ein wenig erschöpft. Wir verabschiedeten uns von<br />

den neuen Lernenden und wünschen ihnen für ihre<br />

Lehre und ihre Zukunft alles Gute.<br />

Die neuen Lernenden treffen langsam ein.<br />

Die Siegergruppe Ilanz/Flims.<br />

41


Abschied vom Hotel Bellaval in St. Moritz<br />

Von Christoph Benz<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

«Guten Morgen 06.30 Uhr, Gute Nacht 23.00 Uhr», verkündete<br />

ein Schild an der Eingangstüre zum Hotel Bellaval,<br />

wo während 110 Jahren unzählige Gäste eingekehrt<br />

sind, 365 Tage im Jahr, Sommer wie Winter. Tempi<br />

passati: Per 18. August 2013 schloss das Bellaval für immer.<br />

Das der <strong>RhB</strong> gehörende Gebäude muss der Umgestaltung<br />

des Bahnhofs weichen. Dieser einschneidende<br />

Schritt kam nicht von heute auf morgen, er war absehbar:<br />

2010 kündete die <strong>RhB</strong> den Vertrag mit dem Pächter,<br />

Hotelier Claudio Bernasconi. Geräumt werden musste<br />

das Hotel aber nicht sofort. Auf «Zusehen hin» wurde<br />

der Pachtvertrag jeweils um ein weiteres Jahr verlängert.<br />

Jetzt ist Schluss. Pikant: Bereits 1906 erwarb die <strong>RhB</strong> das<br />

Hotel, um sich dessen Boden für künftige Bahnhofserweiterungen<br />

zu sichern. Ein Entscheid, der sich jetzt gerechnet<br />

hat: Die Gleisanlagen des «Top of the World»-<br />

Bahnhofs sind für heutige Verhältnisse zu knapp<br />

bemessen und teilweise stark heruntergekommen, sie<br />

schreien längst nach einer Modernisierung. Daran wird<br />

schon lange herumstudiert, nun werden Nägel mit Köpfen<br />

gemacht – nicht zuletzt darum, weil 2017 die Wettkämpfe<br />

der Alpinen Ski-WM in St. Moritz ausgetragen<br />

werden, so wie bereits 1934, 1948, 1974 und 2003.<br />

Schon immer sorgte dieser Anlass dafür, dass mal mehr,<br />

mal weniger am Bahnhof gefeilt wurde. Böse Zungen<br />

sprachen dabei von «Pflästerli-Politik». Nicht so beim<br />

aktuellen Projekt, wo die Pläne den Eindruck erwecken,<br />

kein Stein bleibe auf dem anderen. Zumindest für das<br />

Bellaval trifft dies spätestens dann zu, wenn die Abbruchbagger<br />

auffahren und das Schicksal des ehrenwerten<br />

Hauses endgültig besiegeln.<br />

Dank sanftem Umgang mit seiner Struktur behielt das<br />

Hotel stets das Gesicht, welches Architekt Niclaus Hartmann<br />

dem 1903 errichteten Bau – ursprünglich Hotel<br />

Bahnhof genannt – schenkte. Von 1907 an hörte das<br />

Gasthaus vorerst auf Bristol, ehe ab den 1940er-Jahren<br />

der Name Bellaval an der Fassade prangte.<br />

Während den letzten zehn Jahren sorgten Daniela und<br />

Heini Mettier mit viel Herzblut für das Wohl der Gäste,<br />

und das mit Erfolg: Die 23 Hotelzimmer waren bei Touristen<br />

sehr gefragt, und besonders zur Mittagszeit fand<br />

man kaum freie Plätze im Restaurant – eine abwechslungsreiche<br />

Menukarte und moderate Preise sorgten<br />

für «Full House». Hier traf man sich: Der Tourist mit<br />

dem Einheimischen, der Fischer mit dem Jäger, der<br />

Zugbegleiter mit dem Lokführer – drinnen im Arvenbeizli,<br />

draussen auf der Terrasse. Oder im «Wagen»: Als<br />

Blickfang zügelte 2005 der Personenwagen B 2211 vom<br />

<strong>RhB</strong>-Netz auf den Vorplatz des Hotels, wo er als «Speisewagen<br />

2211» mit <strong>RhB</strong>ar und Fumoir zu einem beliebten<br />

Treffpunkt mutierte.<br />

Nicht nur für die Stammgäste bedeutet die Schliessung<br />

des Bellaval einen grossen Verlust, auch für uns <strong>RhB</strong>ler,<br />

welche die 365 Tage-Öffnungszeiten, die Flexibilität<br />

des Bellaval-Teams und letzten Endes auch die Preisgestaltung<br />

(Kaffee und Gipfel für 4 Franken oder Mittagsmenu<br />

ab 15 Franken) sehr zu schätzen wussten,<br />

fällt der Abschied alles andere als leicht.<br />

Liebe Daniela, lieber Heini, liebes Bellaval-Team, wir<br />

danken Euch ganz herzlich für die Gastfreundschaft<br />

und das familiäre Ambiente, welches Euer Bellaval zu<br />

einem Ort mit ganz besonderem Charme werden liess!<br />

1904: noch unter dem Namen «Hotel<br />

Bahnhof».<br />

ab 2005: der neue Speisewagen.<br />

Die Gastgeber: Daniela und Heini Mettier.<br />

42


Neues in Kürze<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Besuch aus Australien<br />

Von Vera Lynn Niklaus<br />

Am 8. Mai 2013 hatte ich Gäste aus Brisbane auf meinem<br />

Zug. Sie sind vor 20 Jahren nach Australien ausgewandert.<br />

In Brisbane haben sie an einem Wettbewerb<br />

teilgenommen und eine Reise mit Bernina Express von<br />

St. Moritz nach Tirano gewonnen.<br />

Ich fand das sehr speziell und habe von den beiden ein<br />

Foto gemacht und ihnen einen Kaffee offeriert. Sie waren<br />

durchwegs begeistert von der Fahrt und unserem<br />

Service.<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

Von Marc König<br />

Die Kooperation von Stadtbus Chur und <strong>RhB</strong> in Sachen<br />

Klimaerwärmung ist bereits weit fortgeschritten. Die<br />

neuen Haltestellentafeln des Stadtbusses haben die Eigenschaft,<br />

Abstrahlungswärme von <strong>RhB</strong>-Signalen zu<br />

absorbieren und helfen damit die globale Klimaerwärmung<br />

zu verlangsamen. Ob der Versuch in einer zweiten<br />

Phase, zwecks besserer Sichtbarkeit der Signale dahinter,<br />

mit einem durchsichtigen Material fortgeführt wird, ist<br />

noch nicht abschliessend geklärt.<br />

Grillabend im Engadin<br />

Von Gerhard Meister<br />

Im Engadin haben wir uns am Dienstag, 25. Juni 2013,<br />

zum <strong>RhB</strong>-Grillabend Team-Oberengadin im Zelt beim<br />

Fussballplatz Celerina/Schlarigna getroffen. Rund 40<br />

Personen aus verschiedenen Bereichen grillierten und<br />

genossen im Zelt den gemütlichen Anlass. Jeder hat was<br />

zum Bräteln mitgebracht, Getränke konnte man vor Ort<br />

günstig beziehen, und zum Nachtisch durften wir auch<br />

die hausgemachten Süssigkeiten, die einige mitgebracht<br />

hatten, kosten. Ein gelungener Abend neigte sich der<br />

Nacht entgegen. Besten Dank an unsere Organisatoren.<br />

Scuol – Vancouver direkt<br />

Von Simon Rohner<br />

Am Jubiwochenende waren sie noch im Engadin im Einsatz,<br />

gut eine Woche später bereits 8438 Kilometer weiter<br />

– in Vancouver. Unsere Lernenden Janin Brazerol<br />

(rechts) und Nadja Flütsch (links) entführten die Jubishirts<br />

bis nach Kanada. Ein Rechenspiel: Bei einer geschätzten<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h<br />

hätte die Reise mit der <strong>RhB</strong> rund 187 Stunden gedauert.<br />

43


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Feuerwehrübung in Landquart<br />

Von Michelle Amrein und Hansjürg Erhard<br />

Die <strong>RhB</strong> stellt in Landquart regelmässig ihr Areal für Feuerwehrübungen<br />

zur Verfügung. Am Mittwoch 5. Juni<br />

2013 war es wieder einmal so weit. Dies war die Übung:<br />

«Kurz vor Feierabend verschiebt ein Mitarbeiter der <strong>RhB</strong><br />

gefährliche, hochentzündbare Chemikalien mit dem<br />

Stapler. Nur einen Augenblick lang ist er unachtsam,<br />

schon ist es passiert. Der Mitarbeiter landet bei den Öltanks<br />

in der Tiefe. Die Gifte fallen zu den Öltanks und<br />

dem gestürzten Mitarbeiter herab. Durch den Schlag der<br />

giftigen Mittel entflammen sich diese und ein heftiger<br />

Rauch steigt auf.»<br />

Schon nach kurzer Zeit war die Feuerwehr auf dem Platz.<br />

Sofort wussten die Retter, was zu tun ist. Zuerst retteten<br />

sie den Mitarbeiter der durch den schweren Sturz ohnmächtig<br />

wurde. Die Sanitäter standen schon bereit und<br />

verarzteten ihn. Nach dem Absichern des Geländes und<br />

Verlegen der Schläuche, bedeckte die Feuerwehr zuerst<br />

den Boden mit Schaum, damit die hochentzündbare<br />

Flüssigkeit nicht noch einen grösseren Schaden anrichtet.<br />

Knietief mit Schaum bedeckt arbeiteten die Feuerwehrmänner<br />

sich bis zu den Tanks vor, löschten das<br />

Feuer endgültig und verhinderten so grösseren Schaden.<br />

Die Feuerwehrmänner und -frauen leisteten in dieser<br />

Übung gute Arbeit und sind für den Ernstfall hervorragend<br />

vorbereitet.<br />

Alles Gute im Ruhestand!<br />

Von Patrick Lipp<br />

Am Donnerstag, 18. Juli 2013, verabschiedeten wir unseren<br />

langjährigen Mitarbeiter (25 Dienstjahre) Adelino<br />

Rodriguez in den wohlverdienten Ruhestand. Wir wünschen<br />

ihm alles Gute und beste Gesundheit!<br />

44


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Wettbewerb für <strong>RhB</strong>-Mitarbeitende!<br />

Von Hans Amacker<br />

Herzlichen Dank an alle die am Wettbewerb in der<br />

letzten Ausgabe der <strong>InfoRetica</strong> teilgenommen haben.<br />

Die richtige Lösung ist Podbrdo auf der Wocheinerbahn<br />

in Slowenien.<br />

Die Glücksfee, Jasmin Epp, hat den Gewinner unter den<br />

16 richtigen Antworten gezogen. Herzliche Gratulation<br />

an Benno Scherrer!<br />

Loktaufe Lazzarini – 999 Luftballons<br />

Von Geni Rohner<br />

Hast Du etwas Zeit für mich<br />

Dann singe ich ein Lied für Dich<br />

Von 99 Luftballons<br />

Auf ihrem Weg zum Horizont<br />

Ganz bestimmt, beim Anblick der 999 gelben und 999<br />

schwarzen Luftballons hätte die deutsche Sängerin Nena<br />

am 22. Juni 2013 ihre helle Freude gehabt. Die Firma<br />

Lazzarini feierte ihr 100-jähriges Firmenjubiläum mit<br />

einem gelungenen Festakt auf dem Churer Bahnhofplatz.<br />

Die gesamte Belegschaft aus dem Engadin, Rheintal<br />

und Chur liess es sich nicht nehmen, «ihrer Lok» die<br />

gebührende Ehre zu erweisen. Auch für den VR-Präsidenten<br />

der Firma Lazzarini, Stefan Engler, dürfte es eine<br />

besondere Freude gewesen sein, gleich «zwei seiner<br />

bekanntesten Zugpferde der Bündner Wirtschaft» dem<br />

zahlreich erschienen Publikum zu präsentieren. Mit viel<br />

Witz und Humor führte der Komiker Archibald, in Form<br />

eines tölpelhaften Securitas-Angestellten, durch das<br />

abwechslungsreiche Festprogramm. Nach dem Aperitif<br />

auf dem Bahnhofplatz bewegte sich die Festgesellschaft<br />

zum Bankett in den nahen Titthof. Der neue Werbeauftritt<br />

der Ge 4/4 II Nr. 644 ist gelungen und wir wünschen<br />

der Lok für die Zukunft viel Anhängelast und weiterhin<br />

eine unfallfreie Fahrt auf Bündens Schienenstrang.<br />

45


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Team <strong>RhB</strong> gewinnt den Fairnesspreis<br />

Von Christian Ticar<br />

<strong>RhB</strong>-Team mit Fanclub: Sonja Fischer, Celine Derungs,<br />

Silvan Derungs und Karin Derungs (von links).<br />

Am 20. Juni 2013 fand in St. Gallen das gesamtschweizerische<br />

Plausch-Fussballturnier des Zugpersonals statt.<br />

Neun Mannschaften aus der ganzen Schweiz nahmen an<br />

diesem Plauschturnier teil.<br />

Douang Phommarath stellte eine <strong>RhB</strong> Team zusammen,<br />

welches durch SBB Zugpersonal verstärkt war.<br />

Dank eines Tores von Douang in der letzten Minute, beendeten<br />

wir das Turnier auf dem neunten Rang doch<br />

nicht torlos. Tatkräftige Unterstützung erhielten wir vom<br />

eigenen Fanclub.<br />

Die Kameradschaft, der Spass und das Mitmachen waren<br />

wichtiger als gewinnen.<br />

Das <strong>RhB</strong>-Badetuch auf Reise<br />

Von Erika Bärtsch<br />

Am 14. Juli 2013 begab sich das Badetuch der <strong>RhB</strong> auf<br />

grosse Fahrt. Innerhalb von drei Wochen ging die Reise<br />

mit Bus und Surfbretter von Bergün via Frankreich und<br />

Spanien der Küste entlang nach Portugal und zurück.<br />

Vielen Dank der <strong>RhB</strong> für das Badetuch!<br />

Beste Aussichten<br />

Von Simon Rageth<br />

Von unserem ehemaligen Mitarbeitenden und heutigen<br />

Pensionär Thuri Heldstab haben wir dieses spektakuläre<br />

Bild von der Baustelle Unterführung Chur Wiesental<br />

erhalten. Von seiner Wohnung aus hatte er beste Aussichten<br />

auf die Baustelle. Die Unterführung wurde am<br />

22. Juni 2013 eröffnet.<br />

Grillabend bei der Burgruine Belfort<br />

Von Erika Bärtsch<br />

46<br />

Am 7. August 2013 hat der Parc Ela als Teambildung für<br />

die Mitarbeitenden vom Dienstleistungszentrum Bergün,<br />

Bahnhof Tiefencastel sowie Savognin Tourismus einen<br />

Ausflug in die Burgruine Belfort mit anschliessendem<br />

Grillabend organisiert. Wir trafen uns gegen Abend auf<br />

dem Parkplatz bei der Burgruine Belfort und begaben<br />

uns mit einem gemütlichen Spaziergang zur Burgruine,<br />

wo wir eine spannende und imposante Führung erhielten.<br />

Während dem gemeinsamen Grillieren konnten wir<br />

uns besser kennenlernen, was auch die Synergiennutzung<br />

in der ganzen Region fördern wird.


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Die <strong>RhB</strong> im ARTE TV<br />

Von Yvonne Dünser<br />

Unsere Lokführerin Vera Rudolf wirkte mit bei einer<br />

Film-Produktion für ARTE TV und das Westschweizer<br />

Fernsehen RTS. In der zweiteiligen Sendung wird einerseits<br />

das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina» vorgestellt und andererseits ein<br />

Arbeitstag von Vera portraitiert. Das TV-Team war von<br />

unserer Bahn als auch von Veras Einsatz und ihrem Engagement<br />

begeistert. Der Ausstrahlungstermin der<br />

Sendung steht zum Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

Herzliche Gratulation zum Weltrekord<br />

Von Wiro Capol<br />

Am Samstag 17. August um 11.15 Uhr führten 508 Alphornbläser<br />

– unter ihnen Urs Hugentobler, Leiter GUZO<br />

Samedan und seine Frau Sandra – bei schönem Wetter<br />

das grösste bisher durchgeführte Alphorn Gemeinschaftskonzert<br />

durch. Dabei kam es mit dem Stück «Uf<br />

em Gornergrat» von Gilbert Kolly zu einer Welturaufführung.<br />

Altbundesrat Adolf Ogi und der CEO der Air Zermatt,<br />

Gerold Biner, waren die offiziellen Zeugen des Guinness<br />

Weltrekords. Herzliche Gratulation Urs!<br />

Verein Tschernobyl Kinder<br />

Von Fabian Maasch<br />

Der Verein Tschernobyl Kinder wurde vor 10 Jahren von<br />

u. a. Zugbegleiter Luzi Oberer und seinem Bruder Daniel<br />

gegründet. Ziel der Gründung war, Kinder und Jugendliche<br />

in der Region Lugini, welche durch den Atomunfall<br />

betroffen waren, zu unterstützen. Dies ist eindrucksvoll<br />

gelungen. So wurde zwischen dem 16. Juli und 6. August<br />

2013 bereits das 10. Kinderlager mit 31 Kindern<br />

durchgeführt. Unsere Arbeitsgebiete sind das jährliche<br />

Kinderlager am Flumser Kleinberg, Einzelhilfe sowie<br />

Grossprojekte vor Ort. So konnten eine neue Bibliothek,<br />

ein Kindergarten sowie neue Schultoiletten erstellt werden.<br />

Ebenfalls konnte eine Zahnarztklinik, in welcher<br />

sich Kinder kostenlos behandeln lassen können, aufgebaut<br />

werden.<br />

Die Projekte und Kinderlager können auch in Zukunft<br />

nur dank der Spende vieler Personen ermöglicht werden.<br />

Alle Infos über den Verein und laufende Projekte finden<br />

Sie auf unserer Homepage: www.tschernobylkinder.ch,<br />

oder erhalten Sie bei Luzi Oberer, Zugführer Samedan<br />

oder Fabian Maasch, Zugbegleiter Chur.<br />

47


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Blutspende-Aktion bei der <strong>RhB</strong><br />

Von Reto Brunner<br />

Anfangs Juli nutzten nur wenige Mitarbeitende die<br />

Gelegenheit von der Blutspende-Aktion in den Werkstätten<br />

in Landquart. Von der Verlosung unter den Teilnehmenden<br />

profitieren und aus einer Palette attraktiver<br />

Preise auswählen durften Armin Hutter, Lorenz Frischknecht<br />

und Ruedi Philipp. Die nächste Spendeaktion in<br />

Chur findet am 12. Dezember 2013 im Verwaltungsgebäude<br />

in Chur statt.<br />

Eine versüsste Bahnreise<br />

Von Jolanda Picenoni<br />

Die Aktion «wir versüssen unseren Bahnreisenden die<br />

Fahrt auf der Berninalinie» war ein voller Erfolg. Vom<br />

13. Juli bis 16. August 2013 profitierten Bahnreisende<br />

von einem Glace-Angebot auf einigen <strong>RhB</strong>-Regionalzügen<br />

zwischen Alp Grüm und Bernina Lagalb. Die Reisenden<br />

schätzten diese Versüssung sehr. Initiant Primo Semadeni<br />

engagierte zwei «fliegende» Glaceverkäufer<br />

(Tamara und Marino Costa), die weit über 1 000 Glaces<br />

verkauften. Das schnelle Umsteigen in Bernina Lagalb<br />

auf den Gegenzug meisterten sie auch bravourös.<br />

«Orient-Express der Alpen» an der SuisseEMEX<br />

Von Eugen Rohner<br />

Nicht schlecht staunten die Besucher an der «Suisse-<br />

EMEX» (Fachmesse für Marketing, Kommunikation,<br />

Event und Promotion) in Zürich, als sie beim SBB-Stand<br />

den Alpine Classic Pullman Express entdeckten. Können<br />

die Gäste fortan bereits in Zürich unseren Pullmanzug<br />

benützen und die Fahrt entlang den Gestaden des Zürich-<br />

und Walensees nach Graubünden im bequemen<br />

Polstersessel geniessen? Leider nein, das Rollmaterial<br />

wurde nicht auf Normalspur umgerüstet… Unser Paradezug<br />

steht einfach stellvertretend für alle übrigen Charterwagen<br />

und symbolisiert «stilvolles Reisen auf Schienen».<br />

Die Töfflibuebe am Vereina<br />

Von Erhard Wattenhofer<br />

48<br />

Auch in diesem Jahr waren die «Töfflibuebe» wieder<br />

unterwegs. In der Sendereihe «SRF bi de Lüt» ratterten<br />

die Kabarettisten Simon Enzler und Dani Ziegler mit ihrem<br />

«Töffli» über die Landstrassen und machten dabei<br />

auch Halt am Vereina. (v.l.n.r.): Simon Enzler, Lehrlokführer<br />

Guido Ackermann, Hans Hassler und Dani Ziegler.


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Missiun bletsch: Die schönsten Badeplätze entlang<br />

des <strong>RhB</strong>-Streckennetzes<br />

Von Manuela Gallati<br />

In einer vierteiligen Videoserie präsentierte die <strong>RhB</strong> von<br />

Mitte Juli bis Mitte August auf ihren Social Media Kanälen<br />

die schönsten Badeplätze entlang des <strong>RhB</strong>-Streckennetzes.<br />

Die Videos sind mit der Go Pro aus der Ego-<br />

Perspektive gefilmt, ähnlich wie Webwandern. Die so<br />

vorgestellten Badeplätze sind – zusammen mit weiteren<br />

Badeplätzen im Kanton Graubünden – auf einer interaktiven<br />

Karte dargestellt. So sehen die User auf einen<br />

Blick, wo man baden gehen kann. Die Karte wiederum<br />

ist auf Facebook eingebunden und kann auch jetzt noch<br />

aufgerufen werden. Der Name der Serie «Missiun bletsch»<br />

ist rätoromanisch und bedeutet auf Deutsch «Mission<br />

nass». Langfristig ist angedacht, dieses Format jeweils<br />

einmal im Winter und einmal im Sommer zu nutzen und<br />

so laufend eine interaktive Erlebniskarte zu erschaffen.<br />

Im Winter könnten zum Beispiel die vier schönsten<br />

Schlittelwege, im nächsten Sommer die vier schöns -<br />

ten Grillplätze, etc. vorgestellt werden. Inputs an<br />

community @rhb.ch wie immer herzlich willkommen!<br />

Grüsse vom Kaeserberg<br />

Von Hans Wägli<br />

Seit bald sechs Jahren bin ich, die Ge 2/4 212, eine alte<br />

Engadinerin, im Exil in der Westschweiz – genaugenommen<br />

am Kaeserberg bei Freiburg. Und ich fühle<br />

mich hier sehr wohl. Ich bin so etwas wie das Markenzeichen<br />

einer grossen Modelleisenbahn geworden. Rund<br />

ein Drittel dieser Modellbahn, einer kleinen Schweiz im<br />

Massstab 1:87, zeigt nämlich meine frühere Heimat: die<br />

<strong>RhB</strong>. Ich habe hier 98 kleine Kolleginnen – ja, mehr als<br />

früher zuhause – die hier abwechslungsweise auf einem<br />

400 m langen Netz über 600 m2 zirkulieren.<br />

Zu meinem 100. Geburtstag habe ich übrigens ein neues<br />

Kleid bekommen. Das macht mich stolz. Mit einem<br />

lauten Achtungspfiff schicke ich freundliche Grüsse in<br />

meine alte Heimat, nach Graubünden und da vor allem<br />

auch ins Engadin.<br />

Herzlich Eure Ge 2/4 212<br />

PS: Wer weiss, vielleicht sehen wir uns wieder einmal –<br />

hier am Kaeserberg: Näheres unter www.kaeserberg.ch.<br />

49


Nachruf<br />

Ursin Casanova †<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Unser langjähriger Mitarbeiter Ursin Casanova verstarb<br />

am 9. Juli 2013 nach langer schwerer Krankheit im<br />

Alter von erst 47 Jahren. Sein Tod kam trotzdem unerwartet<br />

und hat uns alle tief betroffen.<br />

Ursin Casanova wurde am 28. Februar 1966 geboren.<br />

Seine Kindheit verbrachte er im Bündner Oberland,<br />

wo er die Primarschule in Siat und die Sekundarschule<br />

in Rueun besuchte. Nach einer dreijährigen Käserlehre<br />

arbeitete er in verschiedenen Käsereibetrieben<br />

in der Ostschweiz. Aufgrund einer Allergie musste er<br />

diesen Beruf aufgeben und absolvierte von 1992 bis<br />

1996 eine Ausbildung zum Bahnbetriebsdisponenten<br />

bei der Rhätischen Bahn. Auf verschiedenen Bahnhöfen<br />

des <strong>RhB</strong>-Netzes erwarb er sich das berufliche Fundament<br />

für seine Tätigkeit als Fahrdienstleiter im Rail<br />

Control Center Landquart, die er ab November 2009<br />

ausübte. Seit November 2011 konnte Ursin Casanova<br />

seine Aufgaben aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

mehr in vollem Umfange ausüben, im Herbst 2012<br />

musste er die Arbeit vollständig niederlegen.<br />

In seiner Freizeit ging Ursin Casanova gerne seinen<br />

Hobbys Jagen, Fischen und Skifahren nach. Einen besonderen<br />

Stellenwert nahm für ihn seine Familie ein,<br />

der wir unser herzliches Beileid aussprechen. Im Verstorbenen<br />

haben wir einen verantwortungsbewussten<br />

und zuverlässigen Mitarbeiter verloren, dem wir<br />

ein ehrendes Andenken bewahren werden.<br />

50


Nachruf<br />

Faik Nuhiji †<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Am 9. August 2013 verstarb unser Mitarbeiter, Faik Nuhiji,<br />

nach längerer Krankheit. Sein Tod hat uns getroffen und<br />

hinterlässt im Team eine grosse Lücke.<br />

Am 13. November 1958 wurde Faik Nuhiji in Jugoslawien<br />

geboren. Er verlebte seine Schul- und Jugendzeit in seinem<br />

Heimatland. Im Jahre 1981 kam Faik Nuhiji in die<br />

Schweiz und arbeitete neun Jahre lang als Gartenarbeiter<br />

bei der Firma Grischa Gartenbau in Chur. Am 28. Januar<br />

1991 begann Faik Nuhiji seine Tätigkeit bei der Rhätischen<br />

Bahn als Depotangestellter in Landquart. Ein halbes<br />

Jahr später wechselte er in die Wagenreinigung Chur,<br />

wo er auch bis zum Beginn seiner Krankheit tätig war.<br />

In der Freizeit traf man Faik Nuhiji am Fahrrad fahren<br />

oder joggen an.<br />

Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen,<br />

zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir<br />

ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen<br />

entbieten wir unser herzliches Beileid.<br />

51


Nachruf<br />

José Màrio Meira Oliveira †<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Am 12. Juli 2013 verstarb unser Mitarbeiter, José Màrio<br />

Meira Oliveira, nach einer schweren Krankheit im Alter<br />

von nur 57 Jahren. Sein Tod hat uns tief getroffen und<br />

hinterlässt im Team eine sehr grosse Lücke.<br />

José Màrio Meira Oliveira wurde am 14. August 1955 in<br />

Portugal geboren, wo er auch seine Schul- und Jugendzeit<br />

verbrachte. Im Jahre 1984 kam er in die Schweiz<br />

und arbeitete die ersten Jahre im Gastgewerbe. Seine<br />

Tätigkeit als Depotangestellter bei der Rhätischen Bahn<br />

begann er am 1. September 1993. Dank seiner engagierten<br />

Mitarbeit wurde José Màrio Meira Oliveira auf<br />

den 1. Juli 2002 zum Gruppenführer Stellvertreter gewählt.<br />

Ab dem Jahr 2007 war José Màrio Meira Oliveira<br />

immer wieder krank, musste sich verschiedenen Operationen<br />

und Behandlungen unterziehen und konnte so<br />

seine Tätigkeit nicht mehr in vollem Umfang ausführen.<br />

Seine Freizeit verbrachte José Màrio Meira Oliveira am<br />

liebsten in seinem Schrebergarten in Malans. Da pflanzte<br />

er Gemüse an, welches er nach der Ernte immer zu<br />

einem leckeren Essen verarbeitete. Dabei war es ihm<br />

auch immer wichtig, seine Familie und Freunde um<br />

sich zu haben und diese zu bewirten.<br />

Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen,<br />

zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir<br />

ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen<br />

entbieten wir unser herzliches Beileid.<br />

52<br />

52


Personalchronik<br />

vom 2. Juni bis 1. September 2013<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />

Eintritte<br />

Simon Allemann-Flütsch<br />

Flurina Ambühl<br />

Marcel Ancona<br />

Mike Kevin Birchler<br />

Natalie Bonotto<br />

Philipp Brunner<br />

Sina Casanova<br />

Michaela Caviezel<br />

Silvan Crameri<br />

Flavio Crivelli<br />

Patrick Däscher<br />

Andreas Diethelm<br />

Lina Dolf<br />

Silvio Flisch<br />

Clà-Fadri Gaudenz<br />

Rachid Heuberger<br />

Marc Hintermann<br />

Peter Hofer<br />

Rita Hofer<br />

Matthias Horlacher<br />

Damir Kaukovic<br />

Urban Kuntner<br />

Patrizia Lanfranchi<br />

Thomas Leuener<br />

Gino Marty<br />

Milan Nikic<br />

Dario Pippia<br />

Etienne Reimann<br />

Armando Roner<br />

Roberto Rossi<br />

Dominik Sprecher<br />

Tönet Stuppan<br />

Maurizio Troisio<br />

Marianne Ulmann<br />

Marco Walser<br />

Gian Wetten<br />

Marco Zwahlen<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Reiseberaterin, St. Moritz<br />

als Netzwerkspezialist, Landquart<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan<br />

als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan<br />

als Zugbegleiter in Ausbildung, Samedan<br />

als Gruppenleiter, Ilanz<br />

als Disponent Netzplanung, Landquart<br />

als Reiseberater, Davos Platz<br />

als Sachbearbeiterin Buchhaltung, Chur<br />

als Logistiker/Betriebsangestellter, Arosa<br />

als Fachspezialist, Landquart<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Zugbegleiterin, Samedan<br />

als Fahrdienstleiter Fernsteuerung, Landquart<br />

als Zugbegleiter in Ausbildung, Chur<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan<br />

als Fachleiter Fertigung, Landquart<br />

als Konstruktionsschlosser, Landquart<br />

als Zugbegleiter in Ausbildung, Samedan<br />

als Lagerist, Landquart<br />

als Logistiker/Betriebsangestellter, Untervaz<br />

als Gleismonteur, Zernez<br />

als Gleismonteur, Samedan<br />

als Fachspezialist, Landquart<br />

als Betriebsangestellter, Sagliains<br />

als Handwerker, Landquart<br />

als Zugbegleiterin in Ausbildung, Chur<br />

als Lokführer-Anwärter, Landquart<br />

als Elektrowickler, Landquart<br />

als Logistiker/Betriebsangestellter, Untervaz<br />

HERZLICH WILLKOMMEN!<br />

53


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2013<br />

Austritte René Allemann als Automatiker, Landquart<br />

Regula Brudermann<br />

als Disponentin Netzplanung, Landquart<br />

Franz Burtscher<br />

Karin Furger<br />

Sarah Hubert<br />

Marc König<br />

Samuel Marfurt<br />

René Müller<br />

Franco Schröttenthaler<br />

Vreni Spiller<br />

Cédric Steiner<br />

Patrick Suter<br />

als Immobilienbewirtschafter, Chur<br />

als Produktmanagerin, Chur<br />

als Assistentin, Chur<br />

als Spezialist QS, Chur<br />

als IT Supporter, Chur<br />

als Kaizen/Coach, techn. Assistent, Landquart<br />

als Gleismonteur, Chur-Sand<br />

als Reiseberaterin, Scuol<br />

als Lokführer, Landquart<br />

als Gleismonteur, Pontresina<br />

ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!<br />

Pensionierungen<br />

Marcel Albertini, Visiteur, Pontresina<br />

Bruno Cadosch, Bahnmeister, Ilanz<br />

Giacun Chistell, Mitarbeiter Kundendienst, Ilanz<br />

Peter Donau, Lokführer, Landquart<br />

Men Franziscus, Betriebsangestellter, Sagliains<br />

Josef Jäger, Betriebsangestellter, Arosa<br />

Hans Wyss, Bauleiter, Chur<br />

ALLES GUTE IM RUHESTAND!<br />

Dienstjubiläen<br />

25 Dienstjahre<br />

Bellinda Bärtsch, Betriebsdisponentin, Disentis<br />

Christian Derungs, Betriebsangestellter, Landquart<br />

Wanja Frey-Aliesch, Betriebsdisponentin, Landquart<br />

Lush Kamaj, Handwerker, Landquart<br />

Patrick Lüthy, Zugführer, Chur<br />

Douang Phommarath, Zugführer, Chur<br />

David Rudolf, Leiter Betrieb, Klosters<br />

Bruno Tschirky, Spezialhandwerker, Landquart<br />

Roland Uetz, Spezialist Controlling und Rechnungswesen, Chur<br />

Erhard Wattenhofer, Leiter Betrieb Vereina, Selfranga<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

54


HOFER BSW<br />

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Contura<br />

Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />

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Frühling / Sommer 2013<br />

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Das Magazin in gedruckter Version,<br />

für Zuhause und unterwegs, inspiriert<br />

und zeigt die schönsten Ecken und<br />

die spannendsten Geschichten rund<br />

um die <strong>RhB</strong>. Immer wieder neu – in<br />

den Sprachen deutsch und englisch.<br />

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Aus Berufung<br />

Herr der Lüfte<br />

und der Gleise<br />

UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />

Unterwegs auf der<br />

Via Albula / Bernina<br />

Botschafterin<br />

Und ewig<br />

grüsst Heidi<br />

Contura_Sommer_2013_DE.indd 1 06.02.13 15:02<br />

Rheinschlucht<br />

Zwischen Fels<br />

und Wasser<br />

UNESCO Welterbe<br />

Auf Zeitreise im<br />

neuen Bahnmuseum<br />

Glacier Express<br />

Besuch in der<br />

Bordküche<br />

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Spannende Contura-Artikel sowie<br />

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