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Herbst / Winter 2013 / 14<br />
<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Brauchtum<br />
Bündner Bräuche<br />
rund ums Jahr<br />
Aus Berufung<br />
Ein Mann, ein Plan:<br />
der Fahrplaner<br />
Glacier Express<br />
Kleine grosse Welt<br />
im Glacier Express
Freibillett<br />
Alpenrauschen<br />
Flurina stieg in Landquart in die Rhätische Bahn um. Die Plättchen der<br />
elektronischen Anzeige auf dem gegenüberliegenden Gleis klapperten. Wie<br />
müde Augenlider rieselten sie herunter. Aus der Zehn wurde eine Elf. Aus<br />
der Elf eine Zwölf. Nach der 23 kam die Doppelnull und dann nichts mehr.<br />
Der rote Zug auf dem anderen Gleis hatte sich bereits in Bewegung gesetzt.<br />
Er fuhr Richtung Davos.<br />
Sie schaute auf den langen schwarzen Zeiger der Bahnhofsuhr. Noch zwei<br />
Minuten. Die Uhr am Perron gegenüber zeigte die gleiche Zeit. Die roten<br />
Sekundenzeiger bewegten sich im selben Takt. Einmal 360 Grad rundherum.<br />
Auf zwölf Uhr hielten sie kurz inne, machten zusammen mit den Minutenzeigern<br />
einen Sprung und glitten weiter.<br />
Dieses kurze Innehalten sei nötig, um alle Uhren zu synchronisieren. Das<br />
hatte sie einmal gelesen. Die schnelleren wurden abgebremst, damit die<br />
langsameren aufholen konnten. Wie viele Bahnhofsuhren es wohl in der<br />
Schweiz gibt?, fragte sie sich. Und alle zeigen dieselbe Zeit? Aber vor allem:<br />
Wie lässt sich kontrollieren, ob es wirklich so ist?<br />
Das Zugteam begrüsste die Reisenden über Lautsprecher. Der Minutenzeiger<br />
schnellte auf den nächsten Strich. Noch eine Minute. Sie hätte Zeit auszusteigen.<br />
Mit dem nächsten Zug nach Zürich zurückfahren. Oder nach Chur.<br />
Der Sekundenzeiger näherte sich der Zwölf und stand still. Es erschien ihr<br />
wie eine Ewigkeit. Dann sprang er weiter und der Zug setzte sich mit einem<br />
Ruck in Bewegung. Flurina atmete tief durch.<br />
Die Abfahrt hatte etwas Endgültiges, obwohl sie wusste, dass die Bahn<br />
schon bald wieder in Malans halten würde. Doch zum Aussteigen war es<br />
nun zu spät. Sie hatte in Landquart einen Entscheid gefällt, sie war in den<br />
Zug nach Sursass eingestiegen. Nun konnte sie nicht mehr zurück. Auch<br />
wenn sie wieder umkehrte. Sie war sicher, dass die Angst bleiben und vielleicht<br />
noch schlimmer werden würde.<br />
aus: «Alpenrauschen», Sabina Altermatt<br />
© by Limmat Verlag, Zürich<br />
2<br />
www.rhb.ch/contura
Editorial<br />
Traditionsgemäss vorne mit dabei<br />
Sie rollt und rollt, seit bald 125 Jahren: die Rhätische<br />
Bahn. Sie gehört ganz selbstverständlich dazu: zu Grau-<br />
angeht<br />
mit der <strong>RhB</strong>, auch im 21. Jahrhundert, ist jedoch<br />
nicht selbstverständlich. Und nicht so einfach, wie man<br />
sich das vorstellen würde. Wir bestellen heute Triebwagen<br />
Ivo Hutter und Pendelzüge, die wir in fünf bis zehn Jahren benötigen<br />
und die auch in 40 Jahren noch betrieben werden. Da<br />
Leiter Rollmaterial<br />
braucht es Weitblick, wie und wie oft Menschen sich mit der Bahn dann fortbewegen<br />
wollen. Wer hier nicht jahrhundertelange Erfahrung mitbringt, steht<br />
auf verlorenem Posten. Oder landet vermutlich rasch auf dem Abstellgleis.<br />
Ich garantiere Ihnen: Auf eine topmoderne <strong>RhB</strong><br />
können Sie auch in Zukunft zählen.<br />
Jede/r weiss: Die <strong>RhB</strong> ist eine attraktive Arbeitgeberin in<br />
Graubünden, die drittgrösste in diesem Bergkanton. Mit<br />
Betonung auf: altbewährt, aber nicht altbacken. Rund<br />
1400 Mitarbeitende halten unsere Bahn in Bewegung –<br />
und damit jung. So bilden wir momentan 107 Lernende<br />
aus. Oder sind aktuell auf der Suche nach mehr Frauen<br />
Stephanie im Führerstand. Auch arbeiten bei der <strong>RhB</strong> ganz selbstverständlich<br />
Talente Teilzeit: zum Beispiel zur Hälfte als<br />
Rielle La Bella<br />
Leiterin Personal<br />
Lokführer und daneben als Linienpilot oder Önologe. Sie<br />
alle gehen meilenweit für die <strong>RhB</strong> – wie der langjährige Verkehrswegbauer<br />
Walter Gubser. Begleiten Sie ihn in dieser Ausgabe von <strong>Contura</strong>.<br />
Viel Vergnügen unterwegs auf der gedanklichen Reise<br />
mit der <strong>RhB</strong> und unseren Mitarbeitenden.<br />
PS: Auf dem Laufenden bleiben mit dem spannenden <strong>RhB</strong>-Newsletter –<br />
noch heute abonnieren: www.rhb.ch/newsletter<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
<br />
14<br />
Brauchtum Bündner Bräuche rund ums Jahr<br />
20<br />
Tradition<br />
Voll im Saft:<br />
der Bündner Röteli<br />
32 46<br />
UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
Bernina – Herrscher über<br />
Legenden und Leidenschaft<br />
Nächster Halt<br />
Engadin Skimarathon:<br />
Hier läuft was!<br />
4<br />
Impressum: © Copyright /Herausgeber: Rhätische Bahn AG, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur | Technische Daten:<br />
r | Fotos: Archiv Rhätische Bahn,<br />
Archiv Graubünden Ferien, Y. Andrea, A. Badrutt, G. Brüngger, Foto Geiger, T. Keller, M. Kobald, G. Krischker,<br />
A. Mettler, Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, © ZHdK, M. Schade, Sedrun Bergbahnen, Chr. Sonder<br />
egger, Tourist Board St. Moritz, S. Triacca | Gedruckt in der Schweiz, Ausgabe Nr. 3, 2013
<strong>Contura</strong> gibt’s online via<br />
www.rhb.ch/contura oder<br />
als App passend für Ihr iPad.<br />
16 Scena<br />
Es war einmal …<br />
10 Aus Berufung<br />
Ein Mann, ein Plan:<br />
der Fahrplaner<br />
14 Brauchtum<br />
Bündner Bräuche rund ums Jahr<br />
20 Tradition<br />
Voll im Saft:<br />
der Bündner Röteli<br />
24 Fensterplatz<br />
26 Albulalinie<br />
Nachts auf der schönsten<br />
Bahnstrecke der Welt<br />
32 UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
Bernina: Herrscher über<br />
Legenden und Leidenschaft<br />
36 Glacier Express<br />
Kleine grosse Welt<br />
im Glacier Express<br />
41 <br />
Zahlenkultur<br />
42 Was machen eigentlich …<br />
… die Pistenbully-Fahrer<br />
von Sedrun im Sommer?<br />
44 Berühmte Namen<br />
Die Lok zum Berg: «Bernina»<br />
45 Wir stellen vor<br />
«C 2012»: der älteste<br />
Drittklasswagen der <strong>RhB</strong><br />
46 Nächster Halt<br />
Engadin Skimarathon:<br />
Hier läuft was!<br />
50 Aus der Werkstätte<br />
Echt bündnerisch: der<br />
Schlittenbauer aus Sri Lanka<br />
56 Streckennetz<br />
Höhepunkte der<br />
Rhätischen Bahn<br />
58 Gut zu wissen<br />
Grün, rot, orange: die Signale<br />
und Schilder der <strong>RhB</strong><br />
60 Wettbewerb<br />
61 Agenda<br />
Die Veranstaltungen<br />
auf einen Blick<br />
62 <strong>RhB</strong> handlich<br />
Broschüren und Erlebniskarten<br />
63 Railshop<br />
Souvenirs für Gross und Klein<br />
Handlich: <strong>RhB</strong>-Erlebniskarten<br />
und Broschüren<br />
zum Downloaden.<br />
Webcode 2187<br />
Wie funktioniert der Webcode?<br />
Geben Sie auf www.rhb.ch die entsprechende Nummer im Feld «Webcode»<br />
ein und Sie erhalten mehr Informationen zum jeweiligen Angebot.<br />
5
Scena<br />
Es war<br />
einmal …<br />
Graubünden entdecken:<br />
Zum Beispiel auf der<br />
Engadin Rundfahrt durch<br />
das Inntal. 1579<br />
6 Plakat von 1921: Zuoz – Switzerland – Engadine, Gestaltung: Ernst Emil Schlatter
1 Stunde, 1000 Höhenmeter:<br />
Mit der Arosa Bahn<br />
zu Erholung und Spass im<br />
Luftkurort. 552<br />
Plakat von 1937: Arosa, Gestaltung: Hugo Laubi<br />
7
Ab aufs Eis: Mit den<br />
<strong>RhB</strong>-Extrazügen zu den<br />
Meisterschaftsspielen<br />
des HC Davos. 974<br />
8 Plakat von 1914: Winter in Davos, Gestaltung: Burkhard Mangold
Historik in St. Moritz:<br />
Mit dem eleganten Pullman<br />
Express aus den<br />
30er-Jahren von St. Moritz<br />
nach Zermatt. 234<br />
Plakat von 1924: St. Moritz, Gestaltung: Carl Moos<br />
9
Aus Berufung<br />
Ein Mann, ein Plan:<br />
der Fahrplaner<br />
Arbeiten bei der <strong>RhB</strong>:<br />
Wir suchen Menschen<br />
mit Zug – alle Infos<br />
unter 89<br />
10 Weitblick und 35 Jahre Erfahrung: Marco Margadant vor «seinem» Taktfahrplan in Chur
Auf die Minute kommt es an: Chef-Fahrplaner<br />
Margadant sorgt eigenhändig für<br />
Pünktlichkeit – natürlich mit der legendären<br />
Bahnhofsuhr am Arm.<br />
Er ist so etwas wie der Chef des laufenden Fahrplans. Bei ihm und<br />
den Kollegen der Betriebszentrale Landquart laufen die Drähte zusammen.<br />
Und bisweilen auch heiss, wenn draussen Wind und Wetter<br />
den Weichen oder der Stromzufuhr zusetzen. Marco Margadant,<br />
oberster Fahrplaner bei der <strong>RhB</strong>, entscheidet in Sekundenschnelle,<br />
damit die Züge im Takt bleiben. Pünktlichkeit ist oberstes Gebot.<br />
Ist es ein Spinnennetz? Oder eher ein Schnittmuster, was hier auf dem Tisch<br />
<br />
wenn es um Marco Margadants Arbeit geht. Hier sitzt er: der oberste Fahrplaner.<br />
Vor seinem Bildschirm spinnt er gerade Gedanken, wie der Fahrplan<br />
des übernächsten Jahres aussehen könnte: «Wir sind der Zeit immer<br />
voraus. Wir müssen es sein, denn unsere Partner wie SBB oder PostAuto,<br />
welche die Zubringer und Anschlüsse garantieren, planen<br />
auch immer schon eineinhalb Jahre im Vorfeld.»<br />
«Wir sind der Zeit<br />
immer voraus. Das<br />
Im Fingerumdrehen simuliert<br />
müssen wir sein – so<br />
Mit wenigen Klicks entwirft er aufgrund des vorgegebewie<br />
unsere Partner.» <br />
Marco Margadant<br />
Auf dem Bildschirm erscheint ein wirres Gebilde aus<br />
Strichen, das Streckennetz sozusagen. Der erste Durchgang<br />
beim Fahrplanen gehört nämlich dem Fahrweg. «Wobei, um präzise<br />
zu sein: Zuoberst steht immer der Kundenwunsch – soweit er wirtschaftlich<br />
umsetzbar ist. Wir müssen uns fragen: Können wir diese Strecke sinnvoll<br />
betreiben und auslasten?» Nächster Klick, andere Farbe: Der Strecke<br />
werden eine Lokomotive und eine Zugformation mit Wagen zugeordnet.<br />
Und noch ein Klick, wieder in einer neuen Farbe: Der Zug ist bestückt, mit<br />
Lokführer und Zugbegleiter. Das ist zwar Handarbeit, aber nicht mehr wie<br />
früher, als sämtliche Fahrpläne noch von Hand mit Bleistift aufgezeichnet<br />
und mit Stecknadeln an der Wand befestigt werden mussten. Heute<br />
erledigt dies eine Standardsoftware. «Wenn mein PC nicht läuft, kann ich<br />
nur noch die Post leeren. Dann geht hier nichts mehr.» Doch wer meint,<br />
11
Der Teufel steckt<br />
im Detail: Strich<br />
um Strich, Ebene<br />
um Ebene entwickelt<br />
Marco<br />
Margadant seinen<br />
Netzplan – bis<br />
alles perfekt sitzt.<br />
Margadant sitze nur vor dem PC, irrt: 50 Prozent seiner Arbeitszeit verbringt<br />
er mit Koordinationssitzungen – mit Kollegen aus der Produktion,<br />
aber auch mit Beauftragten aus der Personalabteilung.<br />
Von der Pike auf gelernt<br />
Sein Handwerk hat Margadant von Grund auf erlernt. Die ersten Gehversuche<br />
bei der <strong>RhB</strong> machte er 1974 bis 1978 als Maschinenzeichner in den<br />
technischen Büros der Werkstätten in Landquart. Am 1. April 1979 startete<br />
er die Ausbildung als Lokführer. Bis 1990 kurvte er auf dem ganzen<br />
Streckennetz umher. So auch ein Jahr auf der Bergstrecke von Chur nach<br />
Arosa. «Das war besonders interessant. Technisch, weil wir mit einer anderen<br />
Spannung – 2400 Volt Gleichstrom – unterwegs waren. Praktisch,<br />
weil diese speziellen Triebwagen eher störungsanfällig waren – und die<br />
Strecke auch nicht ohne ist. Im Winter wartete da ab und zu eine Überraschung:<br />
ein Baum, der die Fahrleitung trennte, oder Schneemassen, die<br />
uns am Weiterkommen hinderten.» Unterdessen kennt Margadant fast<br />
jede Schwelle auf den 384 Kilometern <strong>RhB</strong>. 1990 wurde er Ausbildner der<br />
Lokführer, 1995 übernahm er die Lokleitung. Seine Passion sind die 1500<br />
bis 3200 Kilowatt der <strong>RhB</strong>-Maschinen. «Lokführer sein ist wie eine Krankheit.<br />
Und auch als Fahrplaner bin ich gerne bei meinen Kollegen an der<br />
Front. Wenn ich die Routen selbst abfahre, spüre ich am besten, wo die<br />
fahrplantechnisch heiklen Stellen sind, und plane realistischer», ist Margadant,<br />
seit 2001 nun Leiter Produktion (oder wie es heute korrekt heisst:<br />
Netzplanung und -steuerung), überzeugt.<br />
12<br />
www.rhb.ch/contura
Kopfweh wegen sechs Minuten<br />
Es geht um wenige Minuten, wenn es – neben der Sicherheit – ums oberste<br />
Credo von Margadant geht: pünktlich, pünktlich, pünktlich sein. In 96<br />
Prozent der Fälle ist dies die <strong>RhB</strong> auch – sprich: Die Züge fahren innert der<br />
erlaubten fünf Minuten Toleranz ein. Heikel wird es bei Baustellen, wo<br />
langsames Fahren angesagt ist. Das frisst am meisten Zeit. Mit den Infrastruktur-Fachleuten<br />
muss er monatelang im Voraus<br />
bewusst Verspätungen einkalkulieren, damit<br />
«Wenn ich die Routen<br />
punkt<br />
sind die Umsteigebahnhöfe von Landquart<br />
selbst abfahre, erkenne ich<br />
die heiklen Stellen.» und Chur. Hier müssen die Gäste die Anschlüsse<br />
Marco Margadant<br />
der SBB erwischen. Sechs Prozent Fahrzeitreserve<br />
und Umsteigezeiten von nur sechs Minuten sieht<br />
Margadant vor. Und dann und wann kann der sonst ruhige Bündner unangenehm<br />
werden. «Eigentlich ist das Fahrplaner-Dasein ein undankbarer<br />
Job: Man muss immer allen auf die Füsse treten. Aber es geht nicht anders.<br />
Das Gerüst muss eingehalten werden, gehauen oder gestochen.» Und<br />
wenn trotzdem alle Stricke reissen, erinnert sich Margadant an den Tipp<br />
eines Polizeikommandanten bei den gemeinsamen Einsätzen am World<br />
Economic Forum in Davos: «Morgen ist ein neuer Tag.» Wie zum Beispiel<br />
im Lawinenwinter 1999, wo die Fahrplaner keinen Tag wussten, wie ihnen<br />
geschieht, sprich: was läuft oder eben auch nicht.<br />
Macht sich einen Sport aus den speziellen Tagen<br />
Wenn wir gerade bei den anspruchsvollen Momenten sind: Wann kommt<br />
Marco Margadant so richtig in Fahrt? «Wenn ich meinen eigenen Fahrplan<br />
machen kann, zum Beispiel während des Swiss Alpine Marathon in Davos»,<br />
gibt er zu Protokoll. Dann erstellt der weitsichtige Churer einen Interimsfahrplan<br />
– mit geplanten Verspätungen! «Natürlich nicht zufällig, sondern<br />
exakt nach Sonderfahrplan, den aber die Kunden nicht im Detail kennen.<br />
Oder besser: kennen müssen. Hauptsache, wir haben die vorgesehenen<br />
<br />
grosse Gästezahl transportiert sein will, hat Margadant liebend gerne seine<br />
Finger im Spiel. Dann kann er schalten und walten, wie es ihm gefällt.<br />
13
Brauchtum<br />
Bündner<br />
Bräuche rund<br />
ums Jahr<br />
14 Graubünden legt Wert auf den Erhalt seiner Bräuche – hier die romantische «Schlitteda»
Der Erhalt von Brauchtum und Tradition<br />
wird in Graubünden grossgeschrieben:<br />
Das ganze Jahr über pflegen<br />
verschiedene Gemeinden und<br />
Dörfer jahrhundertealte Bräuche.<br />
<strong>RhB</strong> RailHit: Eine<br />
Person bezahlt, die<br />
zweite fährt umsonst<br />
mit. 2308<br />
Januar<br />
«Dreikönigs- und Sternsingen»<br />
Um den Dreikönigstag ziehen in den katholischen<br />
Gegenden Schülerinnen und<br />
Schüler als die Heiligen Drei Könige verkleidet<br />
von Haus zu Haus. Sie singen<br />
alte und neue Dreikönigslieder, darunter<br />
auch religiöse Weisen aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Oft werden die drei Könige von<br />
einem Sternträger, Dienern oder Soldaten<br />
begleitet. In bunten Kostümen und mit<br />
glänzenden Kronen wandern sie durch<br />
die Dörfer und sammeln Geld für Kinderhilfswerke<br />
– und für Süssigkeiten.<br />
15
Februar<br />
«Schlitteda Engadinaisa»<br />
Alljährlich an einem Sonntag im Januar<br />
oder Februar feiern die Oberengadiner<br />
die «Schlitteda Engadinaisa» – das ge-<br />
<br />
die «Guiventüna», ein Rat der jungen<br />
Burschen. Mit festlichen Pferdeschlitten<br />
und in der rot-schwarzen Engadiner<br />
Tracht machen sich die Dorfbewohner<br />
an diesem Tag auf zu einer rund zweistündigen<br />
Pferdeschlittenfahrt durch die<br />
verschneite Landschaft. Früher war die<br />
«Schlitteda» ausschliesslich ein Fest für<br />
ledige Paare: Der Bursche lud sein Mädchen<br />
formell zur gemeinsamen Fahrt<br />
ein. Mit der Zeit hat sich der Brauch zu<br />
<br />
sowohl Ledige wie auch Verheiratete erfreuen.<br />
Die Feierlichkeiten werden mit<br />
dem «Schlitteda-Ball» beendet.<br />
Februar / März<br />
«Scheibenschlagen»<br />
Am ersten Fastensonntag wandert die<br />
männliche Jugend aus Untervaz sobald<br />
es dunkelt zu sogenannten Scheibenplätzen<br />
oberhalb des Dorfes. Jeder trägt<br />
eine Fackel, eine lange Haselrute und<br />
Holzscheiben aus Buchenholz mit sich.<br />
Oben angelangt, stecken sie die Scheiben<br />
einzeln auf die Rute, bringen sie im Feuer<br />
zum Glühen und schleudern sie dann<br />
mit Schwung von der Abschussrampe ins<br />
Tal hinunter. Jede Scheibe wird begleitet<br />
von einem Ruf: einer Widmung für<br />
ein Mädchen oder eine ledige Frau. Die<br />
Musikgesellschaft begleitet danach den<br />
Fackelabzug mit Blasmusik. Zurück im<br />
Dorf besuchen die Burschen die Mäd-<br />
lich<br />
wird die Tradition auch in der Surselva<br />
noch heute gelebt.<br />
16<br />
www.rhb.ch/contura
März<br />
«Chalandamarz»<br />
Am 1. März ziehen Schulkinder – meist<br />
in blauen Bauernkitteln und roten Zipfelmützen<br />
– am frühen Morgen mit Kuhschellen<br />
und Peitschen durch die Dörfer<br />
und singen Lieder. So wird der Winter<br />
lautstark vertrieben. Schön dargestellt<br />
wird der «Chalandamarz» im Kinderbuch<br />
«Schellenursli». Der Brauch, der im Engadin,<br />
Münstertal, Bergell, Puschlav, Misox,<br />
Oberhalbstein und Albulatal ausgeübt<br />
wird, gestaltet sich von Dorf zu Dorf<br />
verschieden: Die Scuoler duellieren sich<br />
im Peitschenknallen, der Ftaner «Chalandamarz»<br />
gleicht einem Fasnachtsumzug<br />
– die Burschen sind kostümiert und<br />
hauen die Mädchen mit aufgeblasenen<br />
Schweinsblasen. In Poschiavo und im<br />
Misox wird ein Schneemann als Symbol<br />
des Winters verbrannt.<br />
April<br />
«Hürnä»<br />
<br />
Männer und Burschen in Furna an zwei,<br />
drei Sonntagen zum «Hürnä», einer einfachen<br />
Form des Spiels Hornussen, wie<br />
man es nur in diesem Prättigauer Dorf<br />
kennt und spielt. An der tiefsten Stelle<br />
des Hangs wird die hölzerne Schlaglatte<br />
aufgestellt, etwa 20 Meter oberhalb<br />
<br />
Schläger ist es, den «Huri» – die hölzerne<br />
Spielscheibe, ähnlich einem Eishockey-Puck<br />
– mit dem zwei Meter langen<br />
Haselstock von der Schlaglatte ins Zielfeld<br />
zu schleudern. Die Fänger andererseits<br />
versuchen, den Huri mit Fangschindeln<br />
in der Luft zu stoppen. Jeder Huri,<br />
der im Zielfeld nicht abgefangen wird,<br />
<br />
<br />
17
Mai<br />
«Maiensässfahrt»<br />
<br />
in Chur jedes Jahr an einem sonnigen Tag<br />
im Mai die «Maiensässfahrt» der Schuljugend<br />
statt: Morgens um sieben Uhr<br />
wandern die rund 3 000 Schulkinder mit<br />
ihren Lehrerinnen und Lehrern durch das<br />
Obertor aus der Stadt hinaus und zu den<br />
umliegenden Maiensässen hinauf, wo<br />
sie den Tag in den Bergen beim Spiel und<br />
Bräteln geniessen. Am Abend empfängt<br />
die Spalier stehende Stadtbevölkerung<br />
die Schulkinder, die durch die Strassen<br />
von Chur zur Quaderwiese ziehen, wo<br />
sammen<br />
das Churer Stadtlied und das<br />
Maiensässlied singen. Als Höhepunkt<br />
gilt der Moment, wenn eine Lehrperson<br />
den Kindern zuruft: «… und<br />
moora isch schualfrei!».<br />
Die Alpenstadt:<br />
Chur bietet Bergzauber<br />
und Stadtleben.<br />
2203<br />
Mai / Juni<br />
«Kränzli und Tschäppel»<br />
<br />
Mütter und Grossmütter im Prättigau<br />
Enzian, Vergissmeinnicht, Hahnenfuss,<br />
Gänseblümchen und andere Frühlingsblumen,<br />
die auf den Prättigauer Wiesen<br />
<br />
Töchter und Enkelinnen in sorgfältiger<br />
Handarbeit Haarkränzchen. Für die Buben<br />
gibt es kleine Sträusschen, sogenannte<br />
«Tschäppel», die am Revers befestigt<br />
werden. So geschmückt und in<br />
feiner Tracht oder Kutte besuchen die<br />
Dorfbewohner dann gemeinsam den<br />
Gottesdienst. Die Kinder aus Luzein und<br />
Pany werden sogar mit Ross und Wagen<br />
<br />
verbringen die einzelnen Dörfer unterschiedlich,<br />
oft mit einem festlichen Umzug<br />
vor oder nach dem Gottesdienst.<br />
18<br />
www.rhb.ch/contura
November<br />
«Kastanien-Klopfen»<br />
Den eigentümlichen Brauch des Kastanien-Klopfens<br />
kennt man nur im Bergell.<br />
Hier werden die Kastanien in speziellen<br />
Dörrhäusern, den «Cascine», fünf<br />
bis sechs Wochen lang getrocknet. Bei<br />
einem geselligen Fest im November<br />
«klopfen» die Bergeller dann die Kastanien,<br />
um die Frucht von der Schale zu<br />
trennen. In einem grossen Teil der italienischen<br />
Schweiz und im bündnerischen<br />
Bergell spielte die Edelkastanie während<br />
Jahrhunderten in der Ernährung<br />
eine bedeutende Rolle. Wichtig war insbesondere<br />
auch die Aufbewahrung der<br />
Früchte, die in den kleinen, zu diesem<br />
Zweck errichteten Gebäuden erfolgte.<br />
Noch heute ehren die Bergeller jedes<br />
Jahr «ihre» Kastanie: mit dem Kastanienfestival<br />
im Herbst.<br />
Dezember<br />
«Barchinas»<br />
In Scuol feiert die Dorf bevölkerung zum<br />
Jahresende am 31. Dezember den alten<br />
nas»,<br />
rätoromanisch im Idiom Vallader<br />
<br />
aus heidnischer Zeit: Am Silvesterabend<br />
<br />
aus Nussschalen oder Rindenholz mit<br />
nem<br />
Docht, zünden ihn an und legen<br />
<br />
der alten Scuoler Quartiere. Dem Sinn<br />
nach feiert der Brauch die Wintersonnenwende<br />
vom 21. oder 22. Dezember,<br />
er wurde aber womöglich durch das<br />
christliche Weihnachtsfest nach hinten<br />
verdrängt. Die schwimmenden Lichter-<br />
<br />
Licht, das die Nacht durchdringt.<br />
19
Tradition<br />
Voll im Saft:<br />
der Bündner Röteli<br />
20 Ausgewogenheit ist das A und O, weiss Rico Kindschi, Hersteller des Kindschi Bündner Röteli
Bündner «Zwipf»: Die <strong>RhB</strong>-<br />
Marenda-Box ist gefüllt mit<br />
Bündner Spezialitäten –<br />
unter anderem einem Röteli<br />
von Kindschi. 33<br />
Man braucht nicht rot zu werden, wenn man ihn (noch) nicht kennt.<br />
Doch wer den dunkelroten, traditionsreichen Gewürztrank erst<br />
einmal für sich entdeckt hat, dem wird warm ums Herz. Denn er<br />
weckt Feriengefühle – oder Heimweh. Für alle Davos-Fans, die auf<br />
dem Weg ins Landwassertal auch in Schiers einen Halt einlegen<br />
wollen: für ein Glas Röteli von Kindschi Söhne AG.<br />
«Mein Grossvater, der war so ein richtiger Charmeur. Er zog von Hof zu Hof<br />
– und machte den Bauernfräulein buchstäblich den Hof. Ganz en passant<br />
entlockte er jeder ihr Geheimnis. Und so entstand es: unser Geheimrezept<br />
für den Bündner Röteli», stellt Rico Kindschi nüchtern fest. Der trockene<br />
Schalk eines Berglers steht ihm ins Gesicht geschrieben. Die Davoser Wein-<br />
<br />
den Ohren, als es um die richtige Zusammensetzung dieses feinen Tropfens<br />
<br />
Dieser «Chriesi-Schnaps» – eigentlich ein Likör aus Trockenkirschen –bringt<br />
Heimwehbündner nicht erst seit heute ins Schwärmen.<br />
Wer hat’s erfunden? Die Walser<br />
Rötelis gab es einst wie Sand am Meer. Oder mit den Worten von Rico Kindschi:<br />
«Röteli-Rezepte gibt’s so viele wie Schwiegermütter, sagt man.» Jede<br />
Bauernfrau in und um Davos, im Prättigau, im Domleschg und sogar bis in<br />
die Hauptstadt Chur hat ihren eigenen Röteli zu Hause angesetzt. Wo der<br />
Röteli ist, waren auch die Walser. Dieser Bergstamm, der einst aus dem<br />
Wallis über die Pässe nach Graubünden vorstiess, hat diesen Zaubertrank<br />
21
Für den feinen<br />
Röteli braucht<br />
es schaufelweise<br />
edle Kirschen<br />
und Gewürze.<br />
erfunden und verbreitet. Von Familie zu Familie, von Generation zu Generation<br />
wanderten die Rezepte. Im Prinzip ist der Röteli nichts anderes als<br />
Wasser, Schnaps, gedörrte Kirschen und Gewürze. Getrunken wurde das<br />
feine Mazerat damals zur Silvesternacht. «Dann läuteten die verheirateten<br />
Männer das Altjahr aus. Und das neue Jahr wurde durch die Junggesellen<br />
eingeläutet. Sie zogen los, von Hof zu Hof, um Glück und Segen zu wünschen,<br />
zum neuen Jahr und im Stall. Oder genauer: um den Töchtern des<br />
Hofs den Hof zu machen. Als Belohnung gab es jeweils einen Schluck Röteli.<br />
Und der Schlucke wurden mehr und mehr – und der guten und bisweilen<br />
auch frommen Wünsche ebenso», schmunzelt Kindschi, der dieses Ritual<br />
noch selbst mitgemacht hat. Er, aufgewachsen in Davos Dorf, wo nicht weit<br />
vom Bahnhof Dorf bis 2012 die Produktionsstätte von Kindschi Söhne AG<br />
gestanden hat, ist auch um die Häuser gezogen. Es sei eine Art von Dating<br />
gewesen, lange vor Internet und Facebook. Freundschaften und auch<br />
Liebschaften fürs Leben seien hier entstanden, dank des Liebestranks.<br />
Der Beste ist der Ausgewogenste<br />
«Ein guter Röteli soll im Gaumen eine Vielfalt von Geschmacksnoten freisetzen.<br />
Kein Gewürz darf vorherrschen. Ausgewogenheit ist das A und O»,<br />
erklärt Kindschi. Und weist nicht ganz ohne Stolz auf die 100 000 Liter hin,<br />
die er jährlich produziert. Tendenz steigend. Davos ist klar Nummer eins<br />
bei der Herstellung des Likörs. Und wie macht man einen guten Röteli?<br />
Zuerst brauche er hochqualitative Dörrkirschen. Wie bitte: Kirschen in Davos,<br />
auf 1500 Metern über Meer, weit über der Fruchtbaum-Grenze? Ganz<br />
früher hätten die Säumer mit ihren Lasttieren die getrockneten und lange<br />
haltbaren Köstlichkeiten aus Italien und dem Orient hergebracht. Später<br />
habe er diese in der Schweiz beziehen können. Nun aber müsse er die drei<br />
bis vier Tonnen Kirschen aus der Türkei anliefern lassen, weil die Schweizer<br />
nicht mehr genügend Menge garantieren könnten. Auf 240 Kilogramm<br />
Kirschen pro Stahltank kommen 16 Kilogramm Gewürze: Zimt, Vanille, Nelken<br />
und Kardamom – der Rest bleibt geheim. Dazu kommen 2000 Liter<br />
Kernobstschnaps, zumeist Apfel oder Birne, mit einem Alkoholgehalt von<br />
40 Prozent. Fünf Monate liegen die Kirschen im Saft. Ab und zu werden sie<br />
durchgerührt. «Es geht darum, dass der Schnaps möglichst viele Aroma-<br />
22<br />
www.rhb.ch/contura
den feinen Bittermandelton verleihen.» Danach werden die eingelegten<br />
<br />
Nektar wird mit Wasser verdünnt, auf die gewünschten 22 Volumenpro-<br />
<br />
grosse weite Welt spediert: als Bündner Röteli, verpackt mit der bekannten<br />
Etikette. Zum Beispiel nach Bangkok, wo ein Schweizer typische Spezialitäten<br />
anbietet. Auch das World Economic Forum war schon Abnehmer<br />
von Röteli, der den Teilnehmenden in «Alphörnli» aus Glas serviert wurde.<br />
Man kennt und liebt ihn<br />
«Sie können sich nicht vorstellen, welche Emotionen unser Röteli weckt.<br />
Beziehungsweise neuerdings der Steinbock», berichtet Kindschi. Als er und<br />
sein Werber nämlich beschlossen, das Sujet auf der Etikette zu verändern,<br />
meldete sich allerhand Kundschaft. Die einen schwärmten, weil sie sich jetzt<br />
noch näher an den Bündner Bergen wähnten, andere<br />
meinten eine Veränderung im Geschmack festge-<br />
«Der Name kommt von<br />
<br />
den roten Kirschen.»<br />
sein kann, denn das Rezept blieb haargenau dasselbe.<br />
Rico Kindschi<br />
Seit Generationen. Und seit Kindsbeinen arbeitet Rico<br />
Kindschi im Betrieb mit. In Berlin erlernte er einst am<br />
Institut für Gärtechnologie das Schnapsbrennen.<br />
Dann destillierte er eineinhalb Jahre bei Volg, bevor<br />
er zusammen mit seinem Bruder das Geschäft<br />
übernahm. «Ob es eine sechste Generation geben<br />
wird, die den Betrieb weiterführt, wissen wir noch<br />
<br />
wir auch nochmals tüchtig», erklärt Kindschi. Per<br />
2012 sind die Kindschis talwärts gezogen – wie<br />
einst ihre Vorfahren, die Säumer. Nach Schiers,<br />
auch eine Walsersiedlung übrigens. Dort steht die<br />
topmoderne Produktions- und Verkaufszentrale,<br />
gerade vis-à-vis dem Bahnhof. Und Rico Kindschi<br />
pendelt: mit der <strong>RhB</strong> zum neuen Arbeitsplatz.<br />
23
Fensterplatz<br />
1-Franken-Vergnügen:<br />
Freipass für Pistenspass<br />
in ausgewählten<br />
Winter sportregionen!<br />
222<br />
Shep Sonstegard (23)<br />
aus Minnesota in den<br />
USA ist auf dem Weg<br />
von Bergün nach Basel.<br />
«Ich bin schon fast das ganze Netz der<br />
Rhätischen Bahn abgefahren.»<br />
Entschuldigung, dürfen wir uns<br />
kurz zu Ihnen setzen?<br />
Excuse me? I don’t understand.<br />
ist die Schweiz ein sehr schönes Land –<br />
und vom Zug aus kann man die einmalige<br />
Aussicht richtig geniessen.<br />
Oh, Sie sprechen Englisch.<br />
Woher kommen Sie?<br />
Aus Minnesota, USA. Das liegt im Norden<br />
des Landes, an der Grenze zu Kanada.<br />
Und was verschlägt Sie nach Bergün,<br />
in diesen Zug der <strong>RhB</strong>?<br />
Ich reise gerade für zwei Monate durch<br />
die Schweiz und bin immer mit dem Zug<br />
unterwegs. Mein Vater und mein Bruder<br />
sind ebenfalls hier, in Basel – da fahre<br />
ich jetzt auch hin, via Chur.<br />
Was haben Sie in Bergün gemacht?<br />
Heute war ich snowboarden. Aber ich<br />
war auch einmal beim Nachtschlitteln,<br />
das war wirklich grossartig! Überhaupt<br />
Wo sonst waren Sie in der Schweiz noch<br />
unterwegs?<br />
Ich habe auch St. Moritz, Davos und Laax<br />
besucht – dort hat mir das Snowboarden<br />
<br />
Dann sind Sie heute nicht das erste Mal<br />
mit der <strong>RhB</strong> unterwegs …<br />
Nein, tatsächlich nicht. Ich glaube, ich<br />
bin schon fast das ganze Netz der <strong>RhB</strong><br />
abgefahren.<br />
Und was hat Ihnen unterwegs mit der<br />
<strong>RhB</strong> am besten gefallen?<br />
Das ist einfach: Die Fahrt mit dem Glacier<br />
Express war fantastisch! Das würde ich<br />
jedem Touristen weiterempfehlen.<br />
24<br />
www.rhb.ch/contura
Anette Joos mit ihrem<br />
Mann Ingo Geiselhart<br />
und den zwei Söhnen<br />
Lukas und Fabian.<br />
«Dass die <strong>RhB</strong> die Schlittelstrecke von Bergün<br />
<br />
Grüezi! Sie sehen eindeutig nach<br />
Schlittenfahrern aus. Fahren Sie grad<br />
nochmals hoch nach Preda?<br />
Ja, wir warten auf den Zug hinauf nach<br />
Preda. Aber das Schlittelabenteuer ist für<br />
heute zu Ende.<br />
Und weshalb fahren Sie nochmals rauf<br />
nach Preda?<br />
Wir übernachten jeweils dort. Wir waren<br />
schon einige Male hier zum Schlitteln –<br />
das ist jetzt … das vierte Mal.<br />
telstrecke<br />
von Preda nach Bergün …<br />
Und wie! Sie ist super lang – das ist wirklich<br />
toll. Und dass wir dank der Tageskarte<br />
der <strong>RhB</strong> beliebig oft wieder rauf<br />
nach Preda fahren können, ist besonders<br />
praktisch. Aber wir kommen natürlich<br />
nicht nur zum Schlitteln hierher.<br />
Uns gefallen auch die Gegend und die<br />
vielen kleinen Dörfer hier.<br />
Verstehen Sie denn das Schweizerdeutsch,<br />
das in diesen Bündner Dörfern<br />
gesprochen wird?<br />
Unsere Stadt, Weingarten in Baden-<br />
Württemberg, ist nur eine gute halbe<br />
Autostunde vom Bodensee und der<br />
Schweizer Grenze entfernt. Und wir waren<br />
wie gesagt schon öfter hier. Schweizerdeutsch<br />
ist also kein Problem für uns<br />
– zumindest das Verstehen …<br />
Dann waren Sie bei Ihren Besuchen<br />
hier also auch schon öfters mit der <strong>RhB</strong><br />
unterwegs?<br />
Wir sind oft mit der Bahn unterwegs<br />
– auch zu Hause in Deutschland. Auf<br />
den Zugfahrten mit der <strong>RhB</strong> ist aber die<br />
Landschaft schon ganz besonders schön.<br />
25
Albulalinie<br />
Nachts auf<br />
der schönsten<br />
Bahnstrecke<br />
der Welt<br />
Bahnerlebnisse:<br />
Für Bahnliebhaber und<br />
Nostalgiker hat die <strong>RhB</strong><br />
ideenreiche Bahnfahrten<br />
im Angebot. 233<br />
26 www.rhb.ch/contura
Nachts unterwegs auf den Gleisen der <strong>RhB</strong> – eine aussergewöhnliche Atmosphäre<br />
27
Die <strong>RhB</strong>-Strecke zwischen Bergün und Preda ist schon tagsüber ein<br />
Erlebnis. Nach 22 Uhr wird sie zum exklusiven Abenteuer. Verkehrswegbauer<br />
Walter Gubser lässt sich von <strong>Contura</strong> bei der Arbeit über<br />
die Schulter blicken – unterwegs auf den Gleisen der <strong>RhB</strong>.<br />
Warum nur wollen eigentlich alle als kleine Buben Lokführer werden? Die<br />
wahren Helden der Eisenbahn sind nämlich nicht sie, sondern die Männer<br />
in ihren orangen «Gwändli». Walter Gubser ist einer von ihnen. Er führt<br />
uns in dieser Frühlingsnacht über die Albulalinie der Rhätischen Bahn.<br />
Unzählige Sterne leuchten die Gleise, Viadukte und Kehrtunnel aus, ab<br />
<br />
nach 22 Uhr ist der letzte Zug zwischen Bergün und Preda durchgefahren,<br />
nun gehört die Strecke uns, und wir tun etwas, das nur wenigen Menschen<br />
erlaubt ist: Wir laufen zwischen den Schienensträngen, über Brücken und<br />
lassen uns von Gubser hinter die Kulissen dieser Strecke führen, die zum<br />
UNESCO Welterbe gehört.<br />
Harte Arbeit – damals wie heute<br />
Der Verkehrswegbauer kennt jeden Meter, jede Schwelle und wahrscheinlich<br />
auch jeden Schotterstein. Das ist nicht übertrieben: «Unsere Erkennungsmelodie<br />
war früher das Tic, Tic, Tic, Tic», erzählt er. Das Geräusch<br />
kam von den Gramper genannten Gleisarbeitern, die immer zu viert mit<br />
ihren Pickeln den losen Schotter unter die Schwellen beförderten. «Und<br />
<br />
wurden zuerst Gleismonteure, dann Verkehrswegbauer. Das Grampen selber<br />
besorgt heute ein Stopfhammer. Doch<br />
weniger hart ist die Arbeit nicht geworden.<br />
Gubser, der sich gerne auch mal als eidg.<br />
dipl. Schottersteinunterschlagungsbeamter<br />
bezeichnet, ist während 10 bis 15 Wochen<br />
pro Jahr nachts unterwegs. Anders geht<br />
es bei den intensiven Zugfrequenzen gar<br />
nicht. Und ob es dann 25 Grad unter null<br />
28<br />
www.rhb.ch/contura
UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong>:<br />
Die Albulalinie – eine<br />
Meisterleistung in Sachen<br />
Bahntechnik und Linienführung.<br />
2180<br />
Auch nachts<br />
ist Wachsamkeit<br />
gefragt: Die<br />
Arbeit auf den<br />
Gleisen ist nicht<br />
ungefährlich.<br />
ist, ob es schneit oder «nur» regnet: Ausgefahrene Schienen müssen ersetzt,<br />
Rutsche beseitigt, Weichen von Eis und Schnee befreit werden. «Am<br />
Anfang geht’s noch, doch so ab zwei Uhr in der Nacht zerrinnt dir die Zeit<br />
zwischen den Fingern. Du pickelst, schaufelst, kontrollierst die Befestigungen,<br />
schaust auf die Uhr, legst noch einen Zahn zu, schon kommt der<br />
erste Zug.» Pause? In der Nacht meist im Stehen. Essen? Aus dem Rucksack.<br />
Schnee gegen Eis<br />
Auf dem Weg von Schwelle zu Schwelle, die jeweils 60 Zentimeter Abstand<br />
haben, weist Gubser auf die Schotterkronen, diese symmetrisch perfekten<br />
Steinwälle links und rechts der Gleise. Die wirken wie Kunstwerke, doch<br />
sie stehen da nicht um ihrer Schönheit willen: «Die Kronen sind essenziell<br />
für die Stabilisierung des Schienenwegs und werden von uns besonders<br />
überwacht.» Dann erreichen wir den Zuondra-Tunnel und staunen: Der<br />
Boden des Tunnels ist selbst jetzt, im Frühling, noch mit Schnee bedeckt.<br />
«Den schaufeln wir gegen die Kälte hinein», sagt Gubser. «Sonst gefriert<br />
das Wasser der Tunnel-Entwässerung im Boden.» Vor Jahren wollte ein besonders<br />
kluger Kopf die Zeit für das Schneeschaufeln einsparen: «Das Eis<br />
wuchs immer wieder weit über die Schienen und wir haben gepickelt wie<br />
29
Walter Gubser in<br />
seinem Element:<br />
bei der nächtlichen<br />
Kontrollfahrt auf<br />
«seinen» Gleisen.<br />
die Wahnsinnigen. Tagelang.» Ein anderes Mittel gegen die Kälte wählte<br />
man beim Rugnux-Tunnel: Zwischen den Zugsdurchfahrten wird er jeweils<br />
mit Toren verschlossen.<br />
Traumjob – auch ohne Applaus<br />
Gubser kann sich keinen schöneren Job vorstellen. Auch wenn er mal die<br />
Überreste eines unter den Zug geratenen Hirschs beseitigen muss. Auch<br />
wenn seine Arbeit so nah bei den Stromleitungen und im steilen Gelände<br />
gefährlich ist. Auch wenn er einmal Todesangst hatte: Er war nachts mit<br />
der Draisine – dem kleinen Schienenfahrzeug – unterwegs,<br />
als ihm plötzlich im Tunnel ein Scheinwerferpaar<br />
«Wir sind stolz, wenn<br />
entgegenkam. Er schloss mit dem Leben ab. Doch die<br />
Zug und Passagiere<br />
Scheinwerfer gehörten zu einem Auto und leuchteten<br />
sicher auf den Gleisen von der nahen Strassenkurve einen endlosen Augenblick<br />
lang in den Tunnel hinein. Solche Schrecken ge-<br />
der <strong>RhB</strong> fahren.»<br />
Walter Gubser<br />
hen vorbei, die Freude bleibt: «Wir sind verantwortlich<br />
für den Unterhalt der Fahrbahn und Kunstbauten, für<br />
<br />
Gleis-Umgebung und vieles mehr – und dies in einer wunderschönen Gegend»,<br />
sagt Walter Gubser. «Sicher sind wir auch stolz, wenn der Zug und<br />
seine Passagiere sicher auf ‹unserem› Gleis vorbeifahren, das wir gerade<br />
umgebaut oder gerichtet haben.»<br />
Am nächsten Morgen stehen wir auf dem Bergüner Bahnhof. Unser Zug<br />
fährt ein, ein paar Touristen winken dem Lokführer zu. Weiter hinten ist<br />
eine Handvoll orange gekleideter Männer unterwegs. Denen winkt keiner.<br />
Text: Franz Bamert<br />
30<br />
www.rhb.ch/contura
Das dampfende Ungeheuer<br />
Nicht immer dient der Schnee auf den Gleisen als Isolation – nicht<br />
immer ist der Schnee auf den Gleisen deshalb erwünscht: Bis<br />
zu zehn Mitarbeitende der <strong>RhB</strong> kämpfen sich im Winter mit der<br />
Dampfschneeschleuder Xrot 9213 durch die manchmal meterhohen<br />
Schneemauern an der Bernina.<br />
Die <strong>RhB</strong> besitzt die weltweit einzige noch in Betrieb stehende Dampfschneeschleuder.<br />
Über hundert Jahre ist das 60 Tonnen schwere Ungeheuer<br />
alt. Auf der Berninalinie schleudert das rotierende Drei-Tonnen-Blatt der<br />
Xrot 9213 im Winter mühelos den Schnee von den Schienen. Im Ernstfall<br />
<br />
das Bahntrassee von Steinen oder ganzen Bäume befreien. Für die Mitarbeitenden<br />
ist die Arbeit im Innern des Ungeheuers aber alles andere als<br />
mühelos: Dampf und Rauch überall, schlechte Sicht, schier unerträgliche<br />
<br />
Lokführer und Heizer aus.<br />
Das muss man erlebt haben! Und die <strong>RhB</strong> macht’s möglich. Eine Fahrt<br />
mit dem heissen Unikum von 1910 ist für Bahnnostalgiker unvergesslich:<br />
Hautnah kann der Kampf gegen die Schneemassen miterlebt werden, ein<br />
Reisebegleiter erklärt die technischen Details – von den Ölschmierungen<br />
bis zum Heizvorgang. Und<br />
die Fahrt lohnt sich doppelt:<br />
Die Strecke gehört<br />
zum UNESCO Welterbe. Die<br />
Fahrt mit dem Schleuderzug<br />
führt von Morteratsch<br />
auf die Alp Grüm oder von<br />
Cavaglia nach Ospizio Bernina.<br />
Im Ristorante Albergo<br />
Alp Grüm warten Engadiner<br />
Spezialitäten: Mensch<br />
und Maschine haben sich<br />
eine Pause verdient.<br />
Ein kleines Weltwunder:<br />
Erleben Sie eine Dampfschneeschleuderfahrt<br />
mit<br />
dem Bernina-Ungeheuer.<br />
988<br />
31
UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
Bernina: Herrscher<br />
über Legenden<br />
und Leidenschaft<br />
Bernina Express:<br />
Ein Erlebnis der Ex t ra -<br />
klasse ist die Panoramafahrt<br />
von den Gletschern<br />
zu den Palmen. 33<br />
32<br />
Bernina: ein Berg, tausend Geschichten
Für Gian Luck ist der Bernina die grosse Liebe. Im wahrsten Sinn<br />
des Wortes: Der Bergführer aus Pontresina kennt den Berg wie<br />
seine Hosentasche. Wer seine Begeisterung spürt, möchte gleich<br />
losmarschieren. Patrick Burger vom Kulturhaus Bellaluna in Filisur<br />
bewundert den 4049 Meter hohen Riesen lieber aus der Ferne. Und<br />
empfiehlt ihn den sportlichen Gästen. Zwei Geschichten. Ein Berg.<br />
«Nach der Matura war mir schnell klar, dass ich meine<br />
Brötchen im Freien verdienen will.» Dieses Ziel hat<br />
Gian Luck ganz klar erreicht. Der 31-jährige Bündner<br />
aus Haldenstein verbringt sein Leben am Berg:<br />
als Bergführer in Pontresina, als Geschäftsführer<br />
der Bergsteigerschule Pontresina – und als Präsident<br />
des Bündner Bergführerverbandes. Und warum<br />
hat er sich fürs Engadin entschieden? «Ich arbeite<br />
quasi vor meiner Haustüre. Das Berninamassiv<br />
Gian Luck, leidenschaftlicher<br />
Bergführer ist einfach Heimat.» Und dann war da noch die Liebe<br />
zu seiner Freundin, die ihn nach Pontresina ge-<br />
aus Pontresina.<br />
zogen hat. Er habe das noch nie bereut – im Gegenteil.<br />
Rund 200 Tage pro Jahr ist Gian Luck mit Gästen unterwegs am Piz<br />
Bernina und Piz Palü. «Es ist einfach toll, auf dem Gipfel die leuchtenden<br />
Augen der Leute zu sehen und ihre Freude zu spüren. Ich teile mit ihnen<br />
ein Naturerlebnis, das sie nie mehr vergessen. Das macht auch mich<br />
glücklich.» Und wenn Gian Luck erzählt, leuchten auch seine Augen – und<br />
ter<br />
genannt. Du stehst da unterhalb des langen weissen Grats, der sich<br />
endlos zieht in Richtung Blau. Und auf dem Gipfel siehst du die ganze<br />
Alpen-Pracht: vom Ortler bis zum Monte Rosa und die ganzen Berner<br />
Gipfel.» Seine Gäste, so der Bergführer, das seien Leute mit<br />
dem Wunsch nach einem unvergesslichen Bergerlebnis. Jeder<br />
Teilnehmende brauche Vorkenntnisse, müsse schon anspruchsvolle<br />
Touren gemacht haben. Denn der Bernina sei nicht ohne.<br />
33
Mit den meisten Leuten machen die Bergführer von Pontresina eine<br />
2,5-tägige Tour, mit Übernachtung. Am ersten Tag geht man ganze acht bis<br />
neun Stunden. Zwischen Juli und September sei es am schönsten. Gian Luck:<br />
«Der Sonnenaufgang auf dem Bernina ist absolut fantastisch», schwärmt er.<br />
Und wo Leidenschaft im Spiel ist, sind auch Mythen und Geschichten nicht<br />
weit. Auch Gian Luck hat eine parat: «Ende der 70er-Jahre lebte auf der<br />
Diavolezza eine Katze, auch bekannt als Palü-Katze. Manchmal begleitete<br />
sie die Tourengänger auf den Piz Palü. Sie folgte ihnen in ihrer Spur bis auf<br />
den Gipfel. Als eines Tages zwei Bergsteiger am Bumillerpfeiler unterwegs<br />
waren, kam schlechtes Wetter auf. Am Gipfel angekommen, entschieden<br />
sie, dort zu biwakieren. Mitten in der Nacht wachten sie auf. Sie hörten<br />
ein Miauen – und waren überzeugt davon, total durchzudrehen und dem<br />
<br />
Die Palü-Katze hatte dort Unterschlupf gefunden.»<br />
<br />
auch «anders» schön. Zum Beispiel vom Zug aus, auf der Fahrt quer durchs<br />
UNESCO Welterbe. «Wer mit dem<br />
Bernina Expess gefahren ist und<br />
den Blick aufs Berninamassiv genossen<br />
hat, der vergisst die schöne<br />
Berglandschaft nicht so schnell.<br />
Bergseen in allen Farben und die<br />
andauernde Macht des Wassers,<br />
das unsere Täler geformt hat. Und<br />
immer wieder ein Tier, das scheu<br />
in der Gegend steht. Was gibt es<br />
Schöneres?» Gian Luck, ein leidenschaftlicher<br />
Bergführer – mit philosophischem<br />
Blick auf eine Gegend,<br />
die ihm alles bedeutet.<br />
Text: Angela Cadruvi<br />
So fühlt sich Gian Luck in seinem Element:<br />
mit Gästen unterwegs am Biancograt des Bernina.<br />
www.bergsteiger-pontresina.ch<br />
34<br />
www.rhb.ch/contura
Bellaluna – ein magischer Ort<br />
Hexen, Erz und Mordgeschichten: Ums<br />
Restaurant Bellaluna in Filisur ranken<br />
sich Geschichten, die einen erschaudern<br />
lassen. Und den Wunsch wecken, diesen<br />
Ort zu besuchen. Ein Gespräch mit Liegenschaftsbesitzer<br />
Patrick Burger.<br />
Warum heisst Ihr Haus Bellaluna?<br />
Es gibt verschiedene Geschichten. Grubenarbeiter<br />
sollen in einer feuchtfröhlichen<br />
Vollmondnacht das Haus so getauft<br />
haben. Andere Quellen behaupten,<br />
der Name werde von Bal a l’üna, dem<br />
Tanz nachts um eins, abgeleitet. Unsere<br />
Waldlichtung sei einer der berüchtigsten<br />
Hexenplätze Graubündens gewesen.<br />
Hier versammelten sich bei Vollmond die<br />
Vollmondfahrt: Die<br />
mysti sche Sonderfahrt<br />
von St. Moritz nach Alp<br />
Grüm ist ein besonderes<br />
Erlebnis. 1745<br />
Hexen zum Tanz, bevor sie auf ihren Besen<br />
Richtung Holland starteten.<br />
Paula Roth, die ehemalige Besitzerin<br />
vom Bellaluna, wurde 1988 ermordet.<br />
Wie ist das für Sie?<br />
Sie gehört zu unserem Alltag. Es gibt im<br />
Bellaluna einen Erlebnisraum und ein<br />
kleines Paula-Roth-Museum. Und es gibt<br />
einen interessanten Film über Paula Roth<br />
und viele Bücher.<br />
Haben Sie hier schon einen Spuk erlebt?<br />
Im Museum hängen Bilder von Paula<br />
Roth. Die sind im Sommer einfach so von<br />
der Wand gefallen. Und einmal ging der<br />
Kassettenrecorder an, ohne dass jemand<br />
Play gedrückt hatte.<br />
Haben Sie keine Angst, hier zu leben?<br />
Nein – wir haben einen guten Kontakt<br />
zu Paula. Es kommen auch immer wieder<br />
Leute vorbei, die Paula Roth kannten.<br />
Sie muss eine tolle Frau gewesen sein!<br />
Was ist denn so magisch an diesem Ort,<br />
dieser Gegend?<br />
Am Abend kann man nach den Sternen<br />
greifen. Die Albula plätschert – mal lauter,<br />
mal leiser, still und meditativ. Die<br />
Natur hier ist einfach einmalig.<br />
Eine Mischung aus Neugier,<br />
Natur und dem Wunsch nach<br />
Kultur und gutem Essen<br />
lockt die Gäste ins Bellaluna.<br />
www.bellaluna.ch<br />
35
Glacier Express<br />
Kleine grosse Welt<br />
im Glacier Express<br />
Immer eine Reise wert:<br />
Im Winter mindestens so<br />
schön wie im Sommer –<br />
die Fahrt mit dem Glacier<br />
Express. 34<br />
36 Begeistert von Essen und Aussicht: Namrata Surendar und Rahul Prasad im Glacier Express
Er gehört zu den Top Ten auf der Welt: der Glacier Express.<br />
Das Zugpferd der <strong>RhB</strong> zieht Menschen aus aller Herren Länder<br />
an. Jeden Tag formt sich so ein neuer Nationen-Mix – eine<br />
Welt für sich. Ein Protokoll von drei Begegnungen im rollenden<br />
Schmelztiegel der Kulturen von St. Moritz nach Zermatt.<br />
Wagen 44, Sitze 11 und 12, 2. Klasse:<br />
Indisch essen mit Namrata Surendar und Rahul Prasad<br />
Sie sind gerade seit zehn Tagen in der Schweiz. Beide stammen aus<br />
Bangalore im Süden Indiens. Und nun leben sie in Passugg, ob Chur.<br />
Was um Gottes Willen hat die jungen Inder in die Ferienecke der<br />
solvieren<br />
ein Nachdiplomstudium an der Swiss School of Tourism<br />
and Hospitality. Und ihr Antrittsbesuch gilt dem Glacier Express.<br />
Ihr erster Eindruck? «Unglaublich. Ich kann mich gar nicht sattse-<br />
dern.<br />
Ausser, dass wir hier nicht übernachten können, leider. Und<br />
ein wenig schaukeln tut’s auch – das Servicepersonal muss ganz<br />
schön vorsichtig sein, damit es nicht kleckert.» Natürlich habe man<br />
die Schweizer Berge und Züge in den Bollywood-Filmen gesehen,<br />
zuhauf sogar. Aber dass diese Natur eine derartige Ruhe ausstrahle,<br />
-<br />
<br />
haben indische Menüs vorbestellt. Namrata geniesst das vegetarische<br />
Jalfrezi-Gericht. Sie isst kein Fleisch, aus religiöser Überzeu-<br />
<br />
<br />
Das Joghurt-Dressing schmeckt soweit. Auf Brot verzichten sie: «Wir<br />
sind dunkles Brot nicht gewöhnt. Wir essen Fladenbrot, Roti Prata<br />
oder Naan, meistens zusammen mit dem Reis und Hauptgericht –<br />
und von Hand», so Namrata. Die Hauptgerichte schmecken authen-<br />
<br />
<br />
37
Reis kommt gut an: «Mit einigen kandierten Früchten, gerösteten Cashew-<br />
<br />
<br />
durch Lamm ersetzen, weil in Indien Kühe heilig sind.» Zum Dessert ist klar,<br />
was es braucht: Swiss Chocolate natürlich! «Das passt perfekt zu diesem<br />
<br />
Wagen 44, Sitze 45 und 46, 2. Klasse:<br />
Feiern mit Renate und Friedrich Schliephake<br />
<br />
St. Moritz, Zermatt plus Glacier Express in vier Tagen schienen uns gerade<br />
richtig, zumal der Preis für das Pauschalangebot auch stimmt, wenn man<br />
<br />
von Goslar im Harzgebirge, wo sie sonst mit der Brockenbahn – auch mal<br />
<br />
Der Zug durchquert die herbstliche Rheinschlucht, den Grand Canyon der<br />
Schweiz. Die Schliephakes staunen, kein Wort. «Toll. So wuchtig habe ich<br />
mir das nicht vorgestellt», sagt sie. Er stimmt zu: «Im Fernsehen sah das<br />
<br />
<br />
Reisen geht. Ist er nicht auch Schweizer?»<br />
Zweimal haben sie den Bericht über den Zug<br />
schon gesehen, bevor es endlich richtig los-<br />
tungen.<br />
Keine Spur von Langeweile, nicht<br />
eine Sekunde. «Alle sind so nett, freund-<br />
<br />
könne.» Der Tagesteller wird serviert: Gulasch,<br />
Reis und Gemüse. Sie hatten nur den<br />
<br />
das Menü. Da wollten sie sich überraschen<br />
lassen. Sie scheinen es zu geniessen, essen<br />
lautlos, weil sie den Informationen aus den<br />
38<br />
www.rhb.ch/contura
Erinnerungsfoto vor dem Glacier Express –<br />
diesem Zug, der das Beste der Schweiz in<br />
konzentrierter Form in sich vereint.<br />
ernd<br />
rauspurzeln. Sie muss lachen. «Wie machen das bloss die Koreaner<br />
re<br />
Ohren einfach zu gross – oder wir zu unbegabt. Denn das System ist perfekt,<br />
sehr diskret, niemand wird gestört.» Und schon wird der Nachtisch<br />
gereicht: Tiramisu. Schmunzelnd schiebt Renate Schliephake ihren Teller in<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
kauft.<br />
«70 Minuten Glacier Express. Statt 1000 Bilder zu knipsen, zeigen<br />
wir unseren Freunden zu Hause lieber professionelle Aufnahmen. Seien Sie<br />
<br />
39
Im Glacier Express ist für alles<br />
gesorgt: herrliche Aussichten<br />
<br />
Wagen 45, Sitze 43 und 44, 1. Klasse:<br />
Japanische Ansichten von Shoichi Tamura und Satuki Hirata<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der langsamste<br />
Schnellzug der Welt<br />
<br />
sich ein – mit Höhepunkten<br />
am Anfang und am Ende.<br />
In St. Moritz grüsst die Welt<br />
der Schönen und Reichen, in<br />
Davos die Höhenluft und in<br />
Zermatt das Matterhorn.<br />
Im Winter von St. Moritz nach<br />
Zermatt ab CHF 128.50<br />
inkl. 3-Gang-Menu am Sitzplatz<br />
www.rhb.ch/glacierexpress<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
40<br />
www.rhb.ch/contura
Hätten Sie das gewusst?<br />
Zahlenkultur<br />
Rund 1400 Menschen arbeiten bei der Rhätischen Bahn in über 200 unterschiedlichen<br />
Berufen: vom Verkehrswegbauer (ehemals «Gramper» genannt) auf der<br />
Berninalinie über die Zugbegleiterin im langsamsten Schnellzug der Welt bis zum<br />
IT-Spezialisten. Nebst Schweizerinnen und Schweizern sind Menschen aus Albanien,<br />
Deutschland, Italien, Kroatien, Marokko, Mazedonien, Nigeria, Österreich, Portugal<br />
und Serbien bei der <strong>RhB</strong> tätig – ein Potpourri aus 11 Ländern aus der ganzen Welt.<br />
Das Durchschnittsalter beträgt 45,8 Jahre – von den 107 Lernenden über die Praktikanten<br />
bis zu den 12 Pensionierten, welche die <strong>RhB</strong> beispielsweise als Reiseleiter<br />
unterstützen. Apropos mithelfen: 2003 wurde der Dachverband «historic <strong>RhB</strong>»<br />
zur Erhaltung, Restaurierung und Instandstellung sowie Zurschaustellung und den<br />
Betrieb von historischen Fahrzeugen der <strong>RhB</strong> gegründet. Der Dachorganisation gehören<br />
die 6 Mitgliedervereine «Club 1889», «Verein pro Salonwagen <strong>RhB</strong>», «Verein<br />
<br />
Schmalspurbahnen» und «Interessengemeinschaft Zügen-Landwasser» sowie die<br />
Stiftung «Bahnmuseum Albula Bergün» an. In deren Verzeichnis über das histori-<br />
52 Objekte, die sie der Nachwelt erhalten<br />
möchten. 2014 feiert die <strong>RhB</strong> ihren 125. Geburtstag: Während all dieser Jahre verkehrten<br />
241 Lokomotiven und Züge auf ihrem Streckennetz, davon 47 unterschiedliche<br />
Lok-Typen – Dienstfahrzeuge nicht mitgerechnet.<br />
Halten die eR<br />
<strong>RhB</strong>-Gleise in Top-Zustand: :die<br />
«Gramper», r», heute eV<br />
Verkehrswegbauer ehr<br />
genannt<br />
nt<br />
41
Was machen eigentlich …<br />
… die Pistenbully-<br />
Fahrer von Sedrun im<br />
Sommer?<br />
Ihr Job ist es, die Naturgewalt Schnee unter Kontrolle zu bringen,<br />
in einer Landschaft der Extreme mit bis zu minus 30 Grad Celsius,<br />
bei Wind und Wetter. Die Pistenbully-Fahrer im Skigebiet Sedrun<br />
Oberalp trotzen den frostigen Bedingungen von Anfang Dezember<br />
bis nach Ostern. Und wenn der Schnee weg ist?<br />
Eigentlich ist der 33-jährige Armin Manetsch gelernter Mechaniker. Mittlerweile<br />
hat er den elterlichen Bauernhof übernommen, wo er tatkräftig<br />
mit anpackt – solange kein Schnee fällt. Denn Manetschs wahre Leidenschaft<br />
ist das Pistenraupen-Fahren. «Wir Pistenbully-Fahrer haben meistens<br />
Saisonjobs, bei denen handwerkliches Geschick gefragt ist – das<br />
haben wir alle gemeinsam», so der Bauer. Das «Pistnen», wie es im Fachjargon<br />
heisst, gilt als idealer Nebenverdienst für Landwirte, Zimmermänner,<br />
Lastwagenfahrer und Bau- oder Forstarbeiter aus den Bergregionen.<br />
<br />
sein», sagt Manetsch, für den das Pistenbully-Fahren ein Bubentraum war.<br />
«Als Mechaniker fasziniert mich natürlich die Technik dieser gigantischen<br />
42<br />
www.rhb.ch/contura
Schneeschuhtouren:<br />
<br />
führt zu den schönsten<br />
Touren entlang dem<br />
<strong>RhB</strong>-Netz. 1756<br />
Der Umgang mit den tonnenschweren<br />
Pistenraupen verlangt viel Feingefühl.<br />
Maschinen.» So gesehen gibt es zwischen dem Bauern und dem Bully-<br />
Fahren durchaus Parallelen: Grosse Gefährte gehören bei der täglichen<br />
Arbeit dazu, egal ob Traktor oder eben Pistenfahrzeug.<br />
Warten, bis die Natur bereit ist<br />
Wie beim Bauern gibt auch beim Pistnen die Natur den Arbeitsrhythmus<br />
vor: Bei schönem Wetter schwärmen die Pistenbullys schon um 17 Uhr aus<br />
und präparieren bis lange nach Mitternacht. Fällt Schnee, beginnen die<br />
Fahrer um vier Uhr nachts. Dann dauert das Pistnen bis kurz vor neun Uhr<br />
<br />
brettern. «Als Pistenbully-Fahrer ist Flexibilität gefragt», erklärt Armin Manetsch,<br />
der sich im Alter von 20 Jahren zum ersten Mal hinters Steuer der<br />
Ungetüme wagte. «Es gibt längere und kürzere oder ausnahmsweise sogar<br />
Tage mit 13 bis 14 Stunden Arbeitszeit – zum Beispiel, wenn auf einen verschneiten<br />
Tag ein schöner folgt.» Geduld mit der Natur braucht es auch bei<br />
Lawinengefahr: Dann müssen die Pistenbully-Fahrer manchmal vier, fünf<br />
Tage lang auf dem Berg bleiben, weil die Rückfahrt zu gefährlich wäre. Zum<br />
keiten<br />
in Restaurants. Und worin liegt die Schwierigkeit bei der Arbeit mit<br />
den Pistenfahrzeugen? «Bei Neuschnee ist es schwierig, die steilen Hänge<br />
raufzukommen. Die grösste Herausforderung ist aber das Wetter: Nebel<br />
und Schneestürme lassen Konturen und Orientierungspunkte<br />
verschwimmen. Dann heisst es abwarten, bis die Sicht wieder<br />
besser ist.» Schliesslich sollen die Pisten aus einem Guss sein.<br />
Keine leichte Aufgabe: «Die Spuren der Pistenbullys sind vier<br />
Meter breit – diese eng anliegend, ganz ohne Unebenheiten zu<br />
ziehen, ist eine Kunst. Der Umgang mit den tonnenschweren<br />
Fahrzeugen erfordert viel Feingefühl», erklärt Manetsch, für<br />
den das Pistnen mehr Hobby als Beruf ist. Und brettert Armin<br />
Armin Manetsch (33):<br />
Manetsch auch selbst über «seine» schön präparierten Pisten?<br />
im Sommer Bauer, im<br />
«Ich fahre schon Ski, aber nicht täglich. Dafür habe ich die Pisten<br />
schon zu viel befahren – mit meinem Pistenbully.»<br />
Winter begeisterter<br />
Pistenbully-Fahrer.<br />
43
Berühmte Namen<br />
Die Lok zum Berg: «Bernina»<br />
Seit dem 7. März 2012 befindet sich die «Bernina» im wohlverdienten Ruhestand.<br />
Still geworden ist es um die Lokomotive mit Baujahr 1947 aber<br />
nicht – im Gegenteil. Ihren Lebensabend verbringt die Rentnerin im Verkehrshaus<br />
der Schweiz in Luzern. Ein letztes Engagement für eine Lok, die<br />
auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt.<br />
Die Rhätische Bahn übergab die «Bernina» im Jahr 2012 dem Verkehrshaus als Leihgabe<br />
für fünf Jahre. Ein Klacks verglichen mit den 66 Jahren, welche die Lok inzwischen<br />
bereits auf dem Buckel hat. Sie spulte während ihrer Aktivzeit eine Strecke von über<br />
sechs Millionen Kilometern ab – mit 1600 Pferdestärken und einem Gewicht von 47<br />
te<br />
die <strong>RhB</strong> zehn Lokomotiven des Typs Ge 4/4 I mit den Seriennummern 601 bis 610.<br />
Klassiker auf dem Streckennetz der <strong>RhB</strong><br />
Die «Bernina» und ihre Schwestern dominierten während Jahrzehnten das Bild<br />
der Traktionsfahrzeuge und verstärkten den durch die legendären Krokodilloks aus<br />
den 20er-Jahren geprägten Fuhrpark der <strong>RhB</strong>. Noch bis 2017 lässt sich die Ge 4/4 I<br />
Nr. 602 «Bernina» im Verkehrshaus bestaunen. Für ihre Schwester «Badus» mit<br />
der Seriennummer 603 ging die Reise noch ein bisschen weiter: Sie wurde dem<br />
Bahnpark Augsburg in Deutschland übergeben. Immer noch auf Achse sind die<br />
«Silvretta» (605) und die «Viamala» (610). Sie bereisen die Gleise des Kantons Graubünden<br />
auch im Jahr 2013.<br />
44<br />
www.rhb.ch/contura
Wir stellen vor<br />
«C 2012»: der älteste Drittklasswagen der <strong>RhB</strong><br />
1889 hiess er noch «C 32», 1911 nannte man ihn «C 2012» und 1940 dann<br />
«X 9034». Doch während seiner langen Dienstzeit machte der historische<br />
Drittklasswagen weit mehr durch als einige Umnummerierungen. 1994 rangierte<br />
die Rhätische Bahn den Wagen definitiv aus und stellte ihn aufs Abstellgleis.<br />
Erst der «Club 1889» hauchte dem Bahnrelikt wieder Leben ein.<br />
1989 feierte die Rhätische Bahn ihren hundertsten Geburtstag. Zu diesem feierlichen<br />
-<br />
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www.club1889.ch<br />
45
Nächster Halt<br />
Engadin Skimarathon:<br />
Hier läuft was!<br />
Über 12 000 Läuferinnen und Läufer, die an einem Tag transportiert<br />
werden wollen: Der Engadin Skimarathon ist für die <strong>RhB</strong> als Transportpartnerin<br />
eine logistische Höchstleistung. Eine Herausforderung<br />
sind die 42 Kilometer aber natürlich auch für die Langläuferinnen<br />
und Langläufer – unter ihnen Samuel Rindlisbacher, Leiter<br />
Controlling bei der <strong>RhB</strong>. <strong>Contura</strong> «lief» mit ihm mit.<br />
Schnell noch ein heisser Tee und eine Banane, die Schuhe wechseln, den<br />
Kleidersack beim Militärlastwagen 21 deponieren, dann geht es – die Ski<br />
gebuckelt – in Richtung Startgelände. Einige kurze Sprints, ein paar Armschwünge<br />
und Dehnübungen, dann werden die Ski angeschnallt und Samuel<br />
Rindlisbacher reiht sich ein, neben Hunderten anderer Läuferinnen<br />
und Läufer. Aus den Lautsprechern ertönt – ein wenig pathetisch – Vangelis’<br />
«Conquest of Paradise». Obwohl: Für die rund 12 000 Läuferinnen und<br />
46<br />
www.rhb.ch/contura
Läufer, die an diesem Morgen in Maloja bei strahlendem Sonnenschein auf<br />
dem schneebedeckten Lej da Segl zum 45. Engadin Skimarathon starten,<br />
fühlt es sich vielleicht tatsächlich so an, als würden sie gerade eben ein<br />
Stück Paradies erobern. Drei, zwei, eins – und los geht’s. Nach wenigen<br />
Minuten sind die Sportlerinnen und Sportler nur noch als kleine Punkte<br />
auf dem weissen Silsersee zu erkennen.<br />
Erfolgsrezept: Entspannung und Pasta<br />
Samuel Rindlisbacher ist 2013 zum dritten Mal beim Skimarathon dabei.<br />
Schon ganz Routinier zeigt er kaum Nervosität: «Ich mache aus Plausch<br />
mit», sagt er. Dieses Jahr habe er nicht so viel trainieren können wie die<br />
Male zuvor – er sei vor Kurzem Vater geworden. Ganz Sportler steht aber<br />
auf seinem Speiseplan am Abend vor dem grossen Lauf haufenweise Pasta.<br />
Der 34-Jährige begann vor fünf Jahren mit dem Langlauf – «aus Gwunder»,<br />
wie er sagt. Früher fuhr er Ski. Doch ihm gefällt, dass er beim Langlauf<br />
vom Gedränge am Skilift und auf den Pisten verschont bleibt. Samuel<br />
Rindlisbacher startet in der Kategorie Volksläufer: «Ich habe letztes<br />
<br />
Geschäftig und doch ganz locker geht es zu und her bei den Volksläufern;<br />
der Ehrgeiz, die 42 Kilometer von Maloja über Pontresina bis S-chanf<br />
mit den Langlaufski zu absolvieren, ist zu spüren, ein bisschen Aufregung<br />
schwingt mit, aber die Stimmung an diesem sonnigen Wintermorgen<br />
im Startgelände scheint ganz entspannt. «Der Engadin Skimarathon<br />
ist immer tipptopp organisiert, hier gibt es kein Chaos», so Rindlisbacher.<br />
Gut aufwärmen<br />
und eine Trinkpause<br />
in Pontresina:<br />
So macht<br />
Samuel Rindlisbacher<br />
den Marathon<br />
(fast) mit links.<br />
47
Samuel Rindlisbacher ist<br />
auf halber Strecke in<br />
Pontresina guter Dinge:<br />
«Es läuft rund!»<br />
Verschnaufpause mit Pippa Middleton<br />
In Pontresina, dem Halbmarathonziel, begegnen wir ihm wieder: Wie vor-<br />
-<br />
<br />
versorgen die durstigen Läuferinnen und Läufer mit Getränken. Musik, Partyzelte<br />
und Grillwürste: Für die Zuschauerinnen und Zuschauer zeigt sich hier<br />
ein Vorgeschmack auf das Volksfest im Zielgelände in S-chanf. Pippa Middleton<br />
sei soeben vorbeigedüst, klingt es aus den Lautsprechern. Die Schwägerin<br />
von Prinz William landet schliesslich auf dem 233. Platz von 494 Platzierten<br />
in ihrer Kategorie. Auch Samuel Rindlisbacher läuft es in der Halbzeit gut:<br />
«Der Start über den See war sehr schön», erzählt er. «Der Stazerwald gleich<br />
vor Pontresina ist allerdings immer ein Chrampf – aber ich bin gut in der Zeit.»<br />
Volksfest in S-chanf<br />
Mit dem Auto erreichen wir das Zielgelände – selbstverständlich – schneller<br />
als die Marathonläuferinnen und -läufer. Obwohl: Die Schnellsten legen<br />
die 42 Kilometer zwischen Maloja und S-chanf mit den Langlaufski in<br />
weniger als anderthalb Stunden zurück. Unser Läufer von der <strong>RhB</strong> braucht<br />
etwas länger: Samuel Rindlisbacher ist mit einer Zeit von 3 Stunden 33 Minuten<br />
im Ziel. Er freut sich: «Ich war nur eine Minute langsamer als letztes<br />
Jahr! Es hat Spass gemacht, bis zur Hälfte habe ich mich super gefühlt. Aber<br />
die ‹Golan-Höhen› zum Schluss, die waren schon sehr streng, da gibt es<br />
zwei, drei giftige Anstiege – da leiden alle, so kurz vor dem Ziel.» Mühelos<br />
hingegen erhält er beim Lastwagen 21 seine Habseligkeiten zurück. Perfekt<br />
organisert eben. Und dann stürzt sich Samuel Rindlisbacher zufrieden ins<br />
Getümmel aus Läuferinnen und Zuschauern, aus Food- und Getränkeständen,<br />
Guggenmusik und Massagezelten.<br />
48<br />
www.rhb.ch/contura
Einsteigen und abtauchen:<br />
Mit dem <strong>RhB</strong> Bade-Kombi –<br />
Entspannung pur, nicht nur<br />
für Sportler. 553<br />
Drei Fragen an die Leiterin Produktion Region West<br />
Patricia Demarmels koordiniert in enger<br />
Abstimmung mit dem OK des Engadin<br />
Ski marathon den Transport der Gäste.<br />
Wie viele Mitarbeitende der <strong>RhB</strong><br />
sind für den Engadin Skimarathon<br />
zusätzlich im Einsatz?<br />
Am Marathonsonntag arbeiten gut 50<br />
Mitarbeitende zusätzlich. Diese sind beispielsweise<br />
im Rangierdienst, als Kundenlenker<br />
oder Stellwerkbediener im<br />
Einsatz. Unser Personal freut sich aber<br />
immer auf diesen Anlass – es ist eine Abwechslung<br />
zum normalen Arbeitsalltag.<br />
Wie viele zusätzliche Züge stellt die<br />
<strong>RhB</strong> für den reibungslosen Ablauf des<br />
Grossanlasses zur Verfügung?<br />
Im 2013 verkehrten an diesem Tag zusätzlich<br />
25 Züge für Läufer und Zuschauer –<br />
sei dies frühmorgens für die Anreise oder<br />
nach dem Lauf für die Heimfahrt. Zudem<br />
halten die Regelzüge am speziell eingerichteten<br />
Bahnhof «S-chanf Marathon».<br />
Und der Transport dieser vielen<br />
Menschen klappt immer reibungslos?<br />
Die <strong>RhB</strong> transportierte am Marathonsonntag<br />
mehr als 12 000 Personen – das<br />
ist eine ganze Menge. Doch inzwischen<br />
haben wir den Dreh<br />
raus. Und es gibt natürlich immer<br />
auch ein Notfallszenario.<br />
Dieses Jahr war eine der Loks<br />
defekt, doch unsere Fahrgäste<br />
haben davon nichts bemerkt.<br />
Wir verkehren auch an diesem<br />
Grossanlass meistens mit<br />
Patrica Demarmels,<br />
Leiterin Produktion<br />
höchstens ein bis zwei Minuten<br />
Verspätung.<br />
Rhätischen<br />
Region West bei der<br />
Bahn.<br />
49
Aus der Werkstätte<br />
Echt bündnerisch:<br />
der Schlittenbauer<br />
aus Sri Lanka<br />
50 www.rhb.ch/contura
Schlittelspass: Auf den<br />
berühmten Schienen<br />
zum rassigen Vergnügen<br />
auf Kufen. 223<br />
Geflüchtet aus Sri Lanka, heute ein Bündner: Schreiner Kavithas Jeyabalan<br />
51
Stabil steht er da, auf seinen zwei Kufen, von A bis Z aus hochwertigem<br />
Eschenholz und frisch geölt: der Schanfigger Schlitten<br />
– handgefertigt in der Kavi Schreinerei in Peist. Für die Rettung<br />
der alten Schweizer Handwerkskunst setzt sich «Kavi» persönlich<br />
ein: Kavithas Jeyabalan, der 1984 als tamilischer Flüchtling in die<br />
Schweiz kam. Ein wahres Märchen.<br />
Wie um Himmels willen ist er bloss hier gelandet? Diese Frage stellt sich<br />
unweigerlich auf der Zugfahrt von Chur nach Peist, wo der einstige tamilische<br />
Flüchtling Kavithas Jeyabalan seit bald 30 Jahren zu Hause ist. Berge<br />
und tiefe Schluchten wohin man schaut, ab und zu ein kleines Dorf. Nicht<br />
mehr als 200 Einwohner, wie in Peist, eine halbe Stunde von Arosa entfernt.<br />
Wunderschöne Natur, schweizerische Idylle, wie sie im Buche steht<br />
– aber scheinbar am Ende der Welt.<br />
Es ist die <strong>RhB</strong>, die ihn schliesslich hier hinauf gebracht hat: «Ich war<br />
gwundrig, wo dieser rote Zug wohl hinfährt», erzählt Kavi, wie er sich allen<br />
vorstellt. Und so stieg er eines Tages in Chur, wo er im Asylheim wohnte, in<br />
diese kleine rote Bahn und fuhr rauf, bis nach Arosa.<br />
«Die Schweizer schätzen In einer Schreinerei fragte er nach Arbeit – und blieb<br />
eine hohe Qualität. statt der geplanten zwei Monate ganze zehn Jahre.<br />
Wenn sie etwas kaufen,<br />
In der Werkstatt aufgewachsen<br />
soll es einfach halten.» Heute führt Kavi in Peist sein eigenes Schreinergeschäft<br />
mit sieben Angestellten. Was als Ein-Mann-<br />
Kavithas Jeyabalan<br />
Betrieb in einem Schuppen begann, ist inzwischen<br />
<br />
nicht den berühmten Schlitten verdankt, die er mit seinem Team hier oben<br />
fertigt: «Viel Geld lässt sich mit den Schlitten nicht verdienen – damit<br />
könnte ich nicht einmal einen meiner Angestellten bezahlen», lacht er.<br />
Mindestens acht Handwerksstunden und Materialkosten von bis zu 300<br />
Franken stecken in einem Schlitten – da bleiben bei einem Stückpreis von<br />
400 bis 500 Franken nicht viel mehr als 20 Franken pro Schlitten übrig.<br />
Doch die Schlitten, die sind für Kavi sowieso mehr Hobby und Leiden-<br />
52<br />
www.rhb.ch/contura
Traditionelles<br />
Schweizer<br />
Handwerk: Bei<br />
Kavis Schlitten<br />
lottert gar<br />
nichts – «die<br />
halten ewig».<br />
schaft denn Geschäft – Geld verdient er mit dem Ausbau von Küchen und<br />
Innenräumen. Qualität schreibt er aber bei all seinen Arbeiten gross: «Die<br />
Schweiz lebt von hoher Qualität. Und für mich ist das die beste Reklame.»<br />
Das handwerkliche Können hat ihm vermutlich sein Vater schon in die Wiege<br />
gelegt: Ihm gehörte in Sri Lanka ebenfalls eine Schreinerei / Drechslerei.<br />
Die Werkstatt war Kavis Kinderstube, und so verwundert es nicht, dass er<br />
am Technical College – einer Art Fachhochschule – in Sri Lanka Schreiner<br />
<br />
einigen Verbesserungen umbenannt hat, lernte der heute 49-Jährige erst<br />
bei seinem damaligen Chef in Arosa kennen.<br />
Handwerk für die Ewigkeit<br />
<br />
Ozean den Schweizer Edelschlitten rettet? «Nein», sagt er. «Ich bin stolz<br />
darauf, dieses Schweizer Handwerk zu erhalten.» Das Holz für seine Schan-<br />
<br />
Esche muss es sein: Eschenholz bleibt ruhig und verzieht sich auch bei<br />
Feuchtigkeit kaum. Mit der Fräse werden die 22 Einzelteile zugeschnitten,<br />
53
von Kavis Schlitten: Sie kommen ganz ohne Metallverstrebungen und fast<br />
ohne Schrauben aus. «Alles, wo hebe muess, isch gstämmt», erklärt Kavi<br />
cher<br />
in den Querleisten hindurch geführt werden – oder eben im Fachjargon:<br />
die Zapfen werden durch die Schlitze gestemmt.<br />
Sogar Eros Ramazotti Dadurch ist der Schlitten besonders stabil: «Da lottert<br />
gar nichts. So ein Schlitten hält 20 bis 25 Jahre»,<br />
hat einen echten<br />
sagt der Schreiner. Spezielles Augenmerk legen Kavi<br />
Schanfigger Schlitten. und seine Mitarbeitenden auch auf die zwei Kufen: Sie<br />
werden in einem Stück in die richtige Form gebogen,<br />
dann erst in zwei Teile geschnitten. So wird sichergestellt, dass die beiden<br />
Kufen sich nicht unterschiedlich verbiegen und absolut identisch sind –<br />
nur so bleibt der Schlitten perfekt in der Spur. Ist das Holzgefährt fertig zusammengebaut,<br />
wird bei der Endkontrolle nochmals geprüft, ob die Kufen<br />
<br />
angebracht, der für eine schnelle Fahrt sorgt. Die Sorgfalt lohnt sich: Bei<br />
den Schlittenrennen im Tal sind die Fahrer mit Kavis Schlitten jedenfalls re-<br />
<br />
einen Schlitten aus Kavis Schreinerei, auch viele Unterländer, Berner und<br />
<br />
Qualitätsarbeit ist eben tatsächlich die beste Reklame.<br />
Nicht nur Schweizer, sondern Einheimischer<br />
Diesen Erfolg als Schreiner hat sich Kavithas Jeyabalan Stück für Stück aufgebaut.<br />
Im Dorf und im Tal kennen und schätzen ihn alle – ein Beispiel<br />
gelungener Integration, das fast wie ein Märchen klingt. Doch dahinter<br />
stecken Fleiss und harte Arbeit: Als Kavi vor bald 30 Jahren in die Schweiz<br />
-<br />
<br />
Schwierigste. Irgendwann stellte sich die Frage: Kehre ich zurück nach<br />
Sri Lanka oder bleibe ich in der Schweiz? Ich hatte einen Job hier – und<br />
dann lernte ich Vreni, meine jetzige Frau kennen. Also entschied ich mich<br />
zu bleiben.» Und von da an setzte er alles daran, die hiesige Sprache zu<br />
54<br />
www.rhb.ch/contura
Perfekt bis ins Detail: Beim Bau seiner<br />
<br />
Kavi bei jedem einzelnen Arbeitsschritt<br />
auf hohe Qualität.<br />
lernen, um mit den Menschen zu kommunizieren, sich zu integrieren.<br />
Wort für Wort schrieb er sich auf, was er hörte, in Deutsch und Schweizer-<br />
<br />
Moment habe ich zwei Angestellte aus Sri Lanka, deshalb brauche ich ab<br />
und zu wieder Tamil. Aber meistens spreche ich auch mit ihnen konsequent<br />
Deutsch.» 1990 heiratete er seine Vreni und gründete eine Familie:<br />
Gleich gegenüber der Schreinerei bewohnen die beiden mit ihren fünf<br />
Kindern ein altes Bauernhaus, dessen Innenräume Kavi – selbstverständlich<br />
– renoviert hat. Er sei mindestens so schweizerisch wie die Einheimischen,<br />
sage seine Frau immer: Das viele «Chrampfen», die Pünktlichkeit,<br />
das Bewusstsein für Qualität, das alles ist Kavi in Fleisch und Blut übergangen.<br />
Das Tanzen in der Trachtengruppe ist gemeinsames Hobby von<br />
Vreni und Kavi Jeyabalan. Anfang der 90er-Jahre liess<br />
«Es dauerte zwei <br />
sich der Peister aber bewahrt: «Ich bin von Anfang<br />
Jahre, bis ich mich in<br />
an auf die Leute hier zugegangen und habe mit allen<br />
Bündnerdeutsch gesprochen. Egal ob alt oder jung, ich kann eigentlich<br />
verständigen konnte.» mit allen im Dorf gut. Und auch meine Familie ist so<br />
Kavithas Jeyabalan<br />
geworden: Wir mögen es, mit Besuch gesellig zusammenzusitzen<br />
oder zu kochen, auch ganz spontan und<br />
unkompliziert.» Ganz klar: Der Tamile Kavithas Jeyabalan hat im Bergdorf<br />
Peist seine zweite Heimat gefunden. Und die Schlitten? Die laufen wie eh<br />
und je – im übertragenen Sinn genauso wie auf dem Schlittelweg. Und<br />
wenn es nach Kavi geht, noch<br />
viele weitere Jahre: Darum hat<br />
er das traditionelle Handwerk<br />
auch seinen Mitarbeitenden<br />
beigebracht. Doch vorerst bleibt<br />
er noch selbst im Sattel – oder<br />
eben auf dem Schlitten: «Die<br />
nächsten 20 Jahre mache ich<br />
sicher noch weiter!», sagt Kavi<br />
überzeugt.<br />
55
Ve<br />
Valendas-Sa<br />
Streckennetz<br />
Höhepunkte der Rhätischen Bahn<br />
1<br />
Rheinschlucht<br />
N<br />
Basel<br />
Zürich<br />
2<br />
Langwieserviadukt<br />
Bern<br />
SCHWEIZ<br />
Genève<br />
Zermatt<br />
Chur<br />
Graubünden<br />
Lugano<br />
3<br />
4<br />
Landwasserviadukt<br />
Wiesnerviadukt<br />
Oberalppass<br />
Andermatt<br />
Visp<br />
Zermatt<br />
Sumvitg-Cumpadials<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Sedrun<br />
Rueun<br />
Waltensburg-Vuorz<br />
Tavanasa-Breil/Brigels<br />
Trun<br />
Rabius-Surrein<br />
Vorderrhein<br />
S u r s e l v<br />
Castrisch<br />
Ilanz<br />
Vals<br />
a<br />
5<br />
Albulaviadukte und -kehrtunnels<br />
Lukmanier<br />
Biasca<br />
SCHWEIZ<br />
SWITZERLAND<br />
SVIZZERA<br />
San Bernardino<br />
6<br />
Ospizio Bernina<br />
7<br />
Kreisviadukt Brusio<br />
Bellinzona<br />
Lugano<br />
Milano<br />
56<br />
www.rhb.ch/contura
graubündenPASS:<br />
Fahrspass im ganzen<br />
Kanton. Einsteigen bitte!<br />
1037<br />
Flims Trin<br />
ersam-Safien<br />
gogn<br />
1<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Landquart Ried<br />
Igis<br />
Zizers<br />
Untervaz-Trimmis<br />
Haldenstein<br />
Chur Wiesental<br />
Chur West<br />
Felsberg<br />
Domat/Ems<br />
Ems Werk<br />
Calanda<br />
2806 m<br />
Bonaduz<br />
Rhäzüns<br />
Rothenbrunnen<br />
Rodels-Realta<br />
Cazis<br />
Piz Beverin<br />
2998 m<br />
Reichenau-<br />
Tamins<br />
Thusis<br />
Hinterrhein<br />
Rhein/Rhine/Reno<br />
Chiavenna<br />
Lugano<br />
Landquart<br />
Chur<br />
Tiefencastel<br />
Malans<br />
Plessur<br />
Arosa<br />
P r<br />
Filisur<br />
Seewis-Valzeina<br />
Grüsch<br />
Schiers<br />
ä t t<br />
Chur Stadt<br />
Lüen-Castiel<br />
St. Peter-Molinis<br />
Peist<br />
Weisshorn<br />
2806 m<br />
Lenzerheide<br />
Savognin<br />
3<br />
2<br />
Bergün/Bravuogn<br />
Preda<br />
Furna<br />
Jenaz<br />
Fideris<br />
Küblis<br />
i g a<br />
Landwasser<br />
Landquart<br />
Langwies<br />
Litzirüti<br />
u<br />
Albula Tunnel<br />
Samedan<br />
St. Moritz<br />
Cavadürli<br />
Davos Laret<br />
Davos Wolfgang<br />
Davos Dorf<br />
Davos Platz<br />
Davos Frauenkirch<br />
Davos Glaris<br />
Davos Monstein<br />
Davos Wiesen<br />
Piz Ela<br />
3339 m<br />
Piz Nair<br />
3057 m<br />
Maloja<br />
4<br />
5<br />
Spinas<br />
Saas<br />
Celerina<br />
Celerina Staz<br />
Pontresina<br />
Klosters Dorf<br />
Klosters Platz<br />
Vereina Tunnel<br />
O b e r e n g a<br />
Bever<br />
d i n<br />
Zuoz<br />
Madulain<br />
La Punt Chamues-ch<br />
Punt Muragl<br />
Punt Muragl Staz<br />
Surovas<br />
Morteratsch<br />
Bernina Suot<br />
Piz Bernina<br />
4049 m<br />
Piz Palü<br />
3905 m<br />
Piz Linard<br />
3411 m<br />
Valposchiavo<br />
ÖSTERREICH<br />
AUSTRIA<br />
AUSTRIA<br />
Susch<br />
Poschiavo<br />
U n<br />
Sagliains<br />
Zernez<br />
Cinuos-chel-Brail<br />
S-chanf<br />
Muottas Muragl<br />
2450 m<br />
6<br />
Berninapass<br />
Bernina Diavolezza<br />
Bernina Lagalb<br />
Ospizio Bernina<br />
Alp Grüm<br />
Cavaglia<br />
Cadera<br />
Privilasco<br />
7<br />
t e r<br />
Ftan<br />
Ardez<br />
Guarda<br />
Lavin<br />
e n g<br />
Na tiona lpa rk<br />
Livigno<br />
Li Curt<br />
Le Prese<br />
Miralago<br />
Brusio<br />
Campascio<br />
Campocologno<br />
Tirano<br />
Samnaun<br />
i n<br />
a d<br />
Inn<br />
Scuol-Tarasp<br />
Müstair<br />
Rhätische Bahn<br />
UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
PostAuto / Bus<br />
Bernina Express Bus<br />
Landeck<br />
Mals<br />
Meran<br />
Lugano<br />
Edolo<br />
Val Camonica<br />
Brescia<br />
ITALIEN<br />
ITALY<br />
ITALIA<br />
57
Gut zu wissen<br />
Grün, rot, orange: Signale und Schilder der <strong>RhB</strong><br />
Verstehen Sie bei der Signalisation im Schienenverkehr mit den<br />
verschiedenfarbigen Lampen und den unbekannten Schildern auch<br />
nur Bahnhof? Genauso wie im Strassenverkehr braucht es selbstverständlich<br />
auch im Bahnverkehr fixe Regeln, damit Lokführer<br />
und Bahnmitarbeitende wissen, wie sie sich richtig verhalten.<br />
Der vielleicht grösste Unterschied zum Strassenverkehr: Ein Zug kann nicht<br />
auf Sichtdistanz anhalten, weil er je nach Geschwindigkeit viele Meter<br />
benötigt, bis er stillsteht. Deshalb gibt es auf Bahnstrecken immer ein<br />
Vorsignal, das dem Lokführer das folgende Hauptsignal rechtzeitig ankündigt<br />
– so kann er sich auf das Hauptsignal vorbereiten und entsprechend<br />
handeln.<br />
<br />
Damit die beiden Signal-Arten unterschieden werden können, sind Vorsignale<br />
bei der <strong>RhB</strong> quadratisch, Hauptsignale hingegen hochrechteckig.<br />
Je nachdem, welche Lampen und Farben leuchten, haben die Signale eine<br />
andere Bedeutung: Leuchten beispielsweise die zwei obersten Lampen<br />
des Vorsignals in Orange, bedeutet dies, dass der Lokführer seinen Zug vor<br />
dem nächsten Hauptsignal anhalten muss. Beim Hauptsignal selbst leuchtet<br />
dann ein rotes Lämpchen. Welche Höchstgeschwindigkeit auf welchen<br />
<br />
Anders als im Strassenverkehr werden Geschwindigkeitsbegrenzungen dem<br />
<br />
auch durch Lichterkombinationen aus Grün und Orange. Wenn ein Zug an<br />
einem Signal vorbeifährt, das eine Geschwindigkeitseinschränkung anzeigt,<br />
muss der Lokführer so lange dieses Tempo einhalten, bis das nächste<br />
Signal eine andere Geschwindigkeit oder «Freie Fahrt» anzeigt. Kurvenabschnitte,<br />
die im Vergleich zur üblichen Streckengeschwindigkeit langsamer<br />
befahren werden müssen, werden hingegen mit Geschwindigkeitstafeln<br />
<br />
gültige Geschwindigkeit anzeigt, ein Anfangs- sowie ein Endsignal, ab<br />
welchem wieder die normale Streckengeschwindigkeit gilt.<br />
58<br />
www.rhb.ch/contura
Vorsignal<br />
Signale<br />
Der Lokführer muss anhand der Vorsignale<br />
richtig reagieren, damit er ab dem<br />
derte<br />
Regel – zum Beispiel die richtige<br />
Geschwindigkeit – einhalten kann. Da<br />
heisst es: Augen auf! Eine kleine Auswahl<br />
an Signalen gefällig?<br />
Hauptsignal<br />
Halt vor dem Hauptsignal<br />
Das Hauptsignal «Halt» mit<br />
der roten Lampe wird dem<br />
Lokführer rechtzeitig mit einem<br />
Vorsignal angekündigt: zwei<br />
orange Lampen leuchten.<br />
Geschwindigkeitstafeln<br />
Vorsignal<br />
verminderte Geschwindigkeit<br />
Dieses Vorsignal kündigt an,<br />
dass ab dem folgenden Anfangssignal<br />
die angegebene Höchstgeschwindigkeit<br />
gilt.<br />
Anfangssignal<br />
verminderte Geschwindigkeit<br />
Ab diesem Signal gilt die verminderte<br />
Geschwindigkeit.<br />
Endsignal<br />
verminderte Geschwindigkeit<br />
Bei diesem Signal endet die verminderte<br />
Geschwindigkeit – jedoch<br />
erst, wenn das letzte Fahrzeug an<br />
diesem Signal vorbeigefahren ist.<br />
Freie Fahrt<br />
Die grüne Lampe signalisiert, dass<br />
mit der in der Strecken tabelle<br />
angegebenen Höchst geschwin digkeit<br />
gefahren werden darf.<br />
Fahrt mit Geschwindigkeit 30 km/h<br />
Diese beiden Signale kündigen<br />
an respektive signalisieren, dass<br />
der Zug auf der folgenden Strecke<br />
nur mit 30 km/h fahren darf.<br />
Fahrt mit Geschwindigkeit 45 km/h<br />
Ein paar grüne Lämpchen mehr<br />
und anders platziert, schon hat<br />
die <strong>RhB</strong> ein neues Signal: Hier<br />
kündigt das Vorsignal an, dass ab<br />
dem folgenden Hauptsignal die<br />
Geschwindigkeit 45 km/h gilt.<br />
Führerstandsfahrten:<br />
Erkunden Sie das UNESCO<br />
Welt erbe <strong>RhB</strong> so wie es sonst<br />
nur der Lokomotiv führer<br />
sehen kann! 256<br />
59
Wettbewerb<br />
Wie gut kennen Sie die <strong>RhB</strong>?<br />
Flink springt es von Baum zu Baum, knabbert<br />
lustig an einer Haselnuss und klettert<br />
rasch weiter aufwärts. Worum es sich bei<br />
diesem Waldbewohner handelt? Das Zahlenbild<br />
unten verrät es. Ein Tipp: Auf dem<br />
gleichnamigen Familien-Wanderweg in<br />
<br />
Die Rätselfrage:<br />
Wie viele Meter klettert die Arosa Bahn der<br />
<strong>RhB</strong> auf der Strecke von Chur nach Arosa<br />
während nur einer Stunde in die Höhe?<br />
a) 650 Meter b) 880 Meter<br />
c) 735 Meter d) 1 000 Meter<br />
76<br />
73 74<br />
72<br />
70<br />
71<br />
69<br />
68<br />
67<br />
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64<br />
63<br />
61<br />
54<br />
62 58<br />
60<br />
55<br />
59 57<br />
56<br />
50<br />
79<br />
77<br />
75 78<br />
53<br />
52<br />
51<br />
49<br />
92<br />
80<br />
93<br />
48<br />
91<br />
81<br />
94<br />
82<br />
90<br />
83<br />
84<br />
95<br />
47<br />
46<br />
85<br />
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96<br />
89<br />
45<br />
97<br />
99<br />
117<br />
98<br />
116<br />
1<br />
2<br />
101<br />
102<br />
38<br />
41<br />
43<br />
44<br />
88<br />
100<br />
39<br />
115<br />
40<br />
42<br />
3<br />
37<br />
4<br />
103<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
36 32<br />
34<br />
35<br />
11<br />
10<br />
28<br />
27<br />
12<br />
13<br />
15<br />
14<br />
16<br />
18<br />
17<br />
113 112<br />
19<br />
20 21<br />
114 110<br />
108<br />
22 23<br />
111 24<br />
106 109 25<br />
107<br />
105<br />
26<br />
104<br />
29<br />
Natur pur: Ein Ausflug<br />
30<br />
zum gleichnamigen<br />
31<br />
Wanderweg in Arosa.<br />
33<br />
552<br />
Wir verlosen zwei Zugbillette (2. Klasse) von Ihrem Wohnort nach Arosa und retour.<br />
<br />
Postkarte an: Rhätische Bahn, Marketing Kommunikation & E-Business, Bahnhofstrasse 25, 7002 Chur.<br />
Die Teilnahme ist gratis und unverbindlich. Billett gültig für Anreise aus der Schweiz. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />
Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.<br />
60 www.rhb.ch/contura
Für Ihre Agenda<br />
Die Veranstaltungen auf einen Blick<br />
125 Jahre Rhätische Bahn<br />
10. Mai 2014<br />
Schon seit 1889 bürgt die <strong>RhB</strong> mit ihren<br />
Gebirgsstrecken für aussergewöhnliche<br />
Bahnerlebnisse – ein Grund zum Feiern!<br />
125<br />
100 Jahre Chur – Arosa<br />
13. / 14. Dezember 2014<br />
Die <strong>RhB</strong> feiert das Streckenjubiläum<br />
Chur – Arosa: ein festliches Winterwochenende<br />
mit zahlreichen Überraschungen.<br />
100<br />
Clà Ferrovia – der Kinder-Kondukteur<br />
19. / 20. Oktober 2013 sowie<br />
15. und 20. / 21. Dezember 2013<br />
Mit Clà Ferrovia unterwegs zu Abenteuern im<br />
Farben- oder Lichterland. www.cla-ferrovia.ch<br />
100 Jahre Schweizerischer Nationalpark<br />
1. August 2014<br />
Mit der <strong>RhB</strong> schnurstracks in den<br />
Nationalpark Zernez – ans Jubiläum<br />
mit diversen Events. 1039<br />
61
D E F I<br />
Aus Berufung<br />
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UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
Botschafterin<br />
fder<br />
er Gleise<br />
Via Albulala / Ber<br />
nina<br />
grüsst st Heidi<br />
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06.02.13 15:02<br />
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<strong>RhB</strong> handlich<br />
Broschüren und Erlebniskarten<br />
Unsere Erlebniskarten und Broschüren – am<br />
<strong>RhB</strong>-Bahnhof mitnehmen oder bequem downloaden<br />
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Bernina Express – von den Gletschern zu den Palmen<br />
Erleben Sie eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen:<br />
die Albula- und Berninalinie der Rhätischen Bahn.<br />
Ein besonderer Hochgenuss ist die Panorama fahrt im<br />
Bernina Express – vorbei an Gletschern, hinunter zu<br />
den Palmen.<br />
The slowest express train in the world<br />
Glacier Express – der langsamste Schnellzug der Welt<br />
Sie rollen bis zu den Wolken, durch intakte Bergland-<br />
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Express durch die Schweizer Alpen prägt sich ein – mit<br />
Höhepunkten am Anfang und am Ende.<br />
Brauchtum<br />
Herbst Winter 2013 / 14<br />
<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Bündner Bräuche<br />
rund ums Jahr<br />
Frühling / Sommer 2013<br />
<strong>Contura</strong><br />
<br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Aus Berufung<br />
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der Fahrplaner<br />
Herr der Lüfte<br />
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Via Albula / Bernina<br />
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grüsst Heidi<br />
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Sommer 2012<br />
UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong><br />
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Erlebniswelt<br />
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<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn inspiriert<br />
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iPad-App im iTunes Store erhältlich.<br />
Erlebniskarten<br />
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Strecken auf dem Netz der <strong>RhB</strong>.<br />
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63
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Fax +41 (0)81 288 61 05<br />
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