Download - Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS
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News aus der <strong>Wärmepumpen</strong>-Forschung<br />
19. Tagung des BFE-Forschungsprogramms<br />
«<strong>Wärmepumpen</strong> und Kälte»<br />
26. Juni 2013, HTI Burgdorf<br />
Seite 43<br />
Explosionsschutzdokumentes sinnvoll oder erforderlich. Die Wahrscheinlichkeit für<br />
Brandfälle bei Haushaltkühlgeräten wird mit 1 x 10 -8 beziffert und gilt somit als<br />
vernachlässigbar. Das Explosionsrisiko bei der Anwendung eines Split-Klimagerätes sei laut<br />
Untersuchungen 100-mal kleiner als bei einem Haushaltkühlgerät und lasse sich mit<br />
zusätzlichen Massnahmen wie selbstschliessenden Klappen oder Magnetventilen weiter<br />
reduzieren. Zudem sind weltweit mehrere Millionen Fahrzeuge unterwegs, deren Klimaanlage<br />
mit Kohlenwasserstoff gefüllt sind [25]. Trotzdem muss das Gefahrenpotenzial genau<br />
analysiert und insbesondere die Brandgefahr des Kältemittels klar von derjenigen des Gerätes<br />
selbst unterschieden werden [26]. Wird eine Anlage mit weniger als ca. 5 kg brennbarem<br />
Kältemittel in einem belüfteten Gehäuse installiert, ist der sicherheitstechnische<br />
Anlageaufwand relativ gering [5]. In <strong>Wärmepumpen</strong> findet das Kältemittel vereinzelt für die<br />
Komfortwärme in kleinen und mittleren Wohngebäuden Anwendung.<br />
Kohlendioxid (CO 2 )<br />
Während CO 2 als Kältemittel im Bereich Logistik, Lebensmittelproduktion und -verteilung,<br />
Eisproduktion und Eisbahnen vor allem im Tiefkühlbereich in der <strong>Schweiz</strong> bereits weit<br />
verbreitet ist, kommen laufend Anlagen in den Bereichen Klimatisierung, Logistik und<br />
<strong>Wärmepumpen</strong> dazu. Durch die thermodynamischen Eigenschaften von CO 2 ist das<br />
Kältemittel besonders bei grossen Temperaturhüben auf der warmen Seite energetisch<br />
vorteilhaft und gleichzeitig gut für den Einsatz in Wäschetrocknern geeignet [27]. Obwohl in<br />
der <strong>Schweiz</strong> kaum verbreitet, lässt sich CO 2 auch vorteilhaft für die Kühlung von<br />
Datenzentren und als Kältemittel in Flaschenkühlern einsetzen [23].<br />
Durch die sorgfältige und stetige Einführung von CO 2 als Kältemittel [28] hat sich die<br />
Technologie bei mittleren und grossen Gewerbekälteanlagen inzwischen etabliert und ist in<br />
der <strong>Schweiz</strong> zum Stand der Technik geworden. Während anfangs 2012 europaweit in<br />
schätzungsweise 1‘200 Lebensmittelmärkten transkritische CO 2 -Kälteanlagen in Betrieb<br />
waren [23], kühlen heute alleine in der <strong>Schweiz</strong> mehrere hundert Anlagen erfolgreich die<br />
Lebensmittel der Verteiler.<br />
Technisch bedingt die Anwendung von CO 2 einen Anlagebau mit höheren zulässigen<br />
Betriebsdrücken und Einsatz entsprechender Komponenten und Werkstoffe, die inzwischen<br />
gut verfügbar sind. Um die Energieeffizienz von CO 2 auch bei konstant hohen<br />
Wärmeabgabetemperaturen zu erreichen, ist es sinnvoll, dessen thermodynamischen Prozess<br />
zu verbessern und dadurch die Exergieverluste zu minimieren. Dazu sind weltweit einige<br />
Entwicklungsarbeiten im Gange.<br />
Abgeschlossene Forschungszusammenarbeiten mit dem BFE beinhalten Entwicklungen im<br />
Bereich CO 2 -Erdwärmerohr [29], CO 2 -Wärmepumpe [30], ölfreie Turboverdichter [31] sowie<br />
die Integration einer Expansionsmaschine in ein Kältesystem [32].