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Intelligente Logistik - i2b

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<strong>i2b</strong> express<br />

8<br />

Auf dem Weg zum gläsernen Steak<br />

Die Anforderungen bei der Rückverfolgung von Lebensmitteln werden immer umfangreicher.<br />

IT-Lösungen können Abhilfe schaffen.<br />

Die Globalisierung macht auch vor dem<br />

Frühstückstisch nicht halt: Butter aus Dänemark,<br />

Schinken aus Italien, Tomaten aus Spanien<br />

und Krabben, die in Marokko gepult wurden,<br />

bestimmen schon häufig das Bild. Auch die<br />

restlichen Mahlzeiten werden immer seltener<br />

mit Produkten aus der Region bestritten<br />

– Fleisch aus Argentinien, Obst aus Südafrika<br />

oder Wein aus Australien sind Normalität auf<br />

deutschen Speisezetteln.<br />

Die Risiken, die mit Nahrungsmitteln von<br />

weitgehend anonymen Herstellern für den<br />

Verbraucher einhergehen, haben sich in einer<br />

Reihe von Seuchen und Lebensmittelskandalen<br />

gezeigt. Aber auch die Transporteure und<br />

Händler der Waren haben ein Interesse daran,<br />

die Wege der Produkte genau verfolgen zu<br />

können. Einerseits, um rechtlich auf der sicheren<br />

Seite zu sein, andererseits aber auch, um durch<br />

optimale Transportbedingungen die Qualität der<br />

Lebensmittel zu erhöhen.<br />

Das Thema Lebensmittelverfolgung stand<br />

daher im Zentrum eines „<strong>i2b</strong> meet up“ im<br />

Großmarkt Bremen. Klaus Barkhofen vom<br />

Unternehmen „Transparent Goods“ erläuterte<br />

den Teilnehmern zunächst, wie umfangreich<br />

inzwischen die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

geworden sind: EU-Verordnungen und<br />

Bundesgesetze sind ebenso zu beachten wie<br />

ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das<br />

die Firma Lidl für die falsche Inhaltsangabe auf<br />

Likörflaschen verantwortlich machte, die in der<br />

Supermarktkette verkauft wurden.<br />

Mittlerweile stehen den Unternehmen<br />

IT-Lösungen für die umfassende Rückverfolgung<br />

der Lebensmittel zur Verfügung. Dabei können<br />

nicht nur die Transportketten verfolgt werden,<br />

sondern auch Details bis hin zur Verwendung<br />

der Medikamente, die einem Tier verabreicht<br />

wurden. Das Kölner Unternehmen Transparent<br />

Goods hat kürzlich eine Filiale in Bremen<br />

eröffnet, um mit der stark vertretenen Lebensmittelbranche<br />

in der Hansestadt arbeiten zu<br />

können. Die IT-Lösungen ermöglichen neben<br />

der Erfüllung der rechtlichen Vorgaben auch die<br />

Vorbereitung von Zertifizierungen für Produkte<br />

und Erzeuger.<br />

Die Diskussion beim <strong>i2b</strong> meet up zeigte, dass<br />

die Anforderungen an Lebensmittelproduzenten<br />

und –händler zwar groß sind, aber auch mit<br />

erheblichen Chancen einhergehen. Denn immer<br />

mehr Verbraucher achten auf die vertrauenswürdige<br />

Herkunft ihrer Nahrung und sind bereit,<br />

dafür auch etwas mehr Geld auszugeben.<br />

Container-Disposition per „Drag-and-drop”<br />

In Bremerhaven wird ab diesem Herbst ein neues Container-Dispositionssystem<br />

für den Schienenverkehr eingesetzt.<br />

Unternehmen, die viele Fahrzeuge mit Wechselaufbauten nutzen,<br />

profitieren von der Software-Lösung „Codis“. Foto: KMS<br />

Interessant ist es auch für den unternehmensinternen<br />

Einsatz In Bremerhaven steht Umschlagsbetrieben<br />

und Transportunternehmen ab Herbst<br />

2007 ein zentrales, neutrales Dispositionssystem<br />

für Container im Schienenverkehr zur Verfügung.<br />

Das System, das von der dbh Logistics IT AG entwickelt<br />

wurde, kann auch in Binnenhäfen oder<br />

in Unternehmen mit umfangreichem Güterumschlag<br />

per Bahn eingesetzt werden.<br />

Pilotanwender des neuen Systems ist<br />

die Intercontainer-Interfrigo SA. Sie hatte im<br />

vergangenen Jahr ihre Zugverbindungen von<br />

der Schweiz in die norddeutschen Seehäfen neu<br />

ausgeschrieben und daraufhin den Dienstleister<br />

gewechselt: Die Schweizer Güterbahn SBB Cargo<br />

setzte sich gegen die Deutsche-Bahn-Tochter<br />

Railion durch. Intercontainer<br />

entwickelte daraufhin mit der dbh<br />

die Pläne, das neue neutrale Dispositionssystem<br />

bereits vorab zu<br />

nutzen, um sensible Informationen<br />

nicht mehr an Dritte weitergeben<br />

zu müssen.<br />

Der Bremer Senator für<br />

Wirtschaft und Häfen und die<br />

Umschlagsbetriebe unterstützen<br />

die Einführung des Systems als<br />

zentrale und neutrale Plattform für<br />

die Containerdisposition im Schienenverkehr<br />

für Bremerhaven. Auch<br />

für die neuen Containerterminals<br />

in Wilhelmshaven ist die „Container Disposition<br />

Schiene“ (Codis) der dbh aussichtsreich im<br />

Rennen, da sich die meisten Unternehmen ein<br />

einheitliches System in den verschiedenen Häfen<br />

wünschen.<br />

Die Lösung ermöglicht das komplette<br />

Auftragsmanagement bis zur Verladung. Zur Verfügung<br />

stehen Funktionen wie die Zuordnung<br />

von Ladungseinheiten auf die Waggons per<br />

„Drag-and-drop“, die Festlegung der Waggonreihenfolge<br />

und die Gleisbesetzung. Auch die<br />

Erfassung von Verladeaufträgen durch private<br />

Eisenbahnunternehmen, das Abrufen aktueller<br />

Statusmeldungen und die Freigabe von Ladelisten<br />

für die Disposition sind durchfürbar.<br />

„Gegenüber dem bisherigen zentralen Dispositionssystem<br />

in Bremerhaven hat Codis den<br />

Vorteil, dass keine Papierformulare mehr ausgefüllt<br />

und dann manuell in das System eingegeben<br />

werden müssen“, erläutert Holger Binieck<br />

von der dbh. „Die Aufträge können jederzeit frei<br />

geändert werden, bis sie an die Verladedisposition<br />

übergeben werden. Botenwege werden<br />

reduziert, der Personaleinsatz optimiert und die<br />

Arbeitsabläufe vereinfacht.“<br />

Ein weiterer großer Vorteil: Kein Unternehmen,<br />

das am Schienenverkehr beteiligt ist, muss<br />

Codis kaufen. Das System wird von der dbh als so<br />

genannte ASP-Lösung angeboten: Die Nutzung<br />

erfolgt über eine sichere Internetverbindung<br />

oder Schnittstellen, die Gebühr wird monatlich<br />

abgerechnet. Die Teilnehmer benötigen also nur<br />

einen internetfähigen PC.<br />

In der Praxis hat sich Codis nicht nur bei Intercontainer<br />

bewährt, sondern auch bei weiteren<br />

fünf großen Unternehmen, die in Bremerhaven<br />

Container umschlagen. Die Auftragsmanagement-Funktionen<br />

der Software sind bereits seit<br />

zwei Jahren einsetzbar, während die Disposition<br />

jetzt neu entwickelt wurde. Laut dbh ist das<br />

System auch für Unternehmen interessant, die<br />

viele Fahrzeuge mit Wechselaufbauten nutzen.<br />

Codis lässt sich entsprechend den individuellen<br />

Bedürfnissen anpassen.<br />

Weitere Informationen: www.dbh.de

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