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Entwurf ideexpress2 - i2b

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2 ideexpress<br />

IT und Medien<br />

Carsten Meyer-Heder<br />

1. Vorsitzender Bremen IT + Medien<br />

Neue Geschäftsmodelle mit WEB 2.0<br />

Die Grundidee der großen Firmen der 90er Jahre<br />

(wie z.B. Netscape), mit dem Web Geld zu verdienen,<br />

war es, monolithische Software anzubieten.<br />

Diese Idee hat ausgedient. Längst hat die Open<br />

Source Gemeinde so viel Anerkennung gewonnen,<br />

dass jedermann in der Lage ist, teure Software<br />

durch kostenlose zu ersetzen, die meist noch viel<br />

stabiler läuft. Teure Software-Plattformen sind<br />

kein gutes Geschäftsmodell mehr. Im Gegenteil,<br />

sie werden – wie man am Eclipse Projekt von<br />

IBM sieht - zu Geschenken an die Open Source<br />

Gemeinde.<br />

Bleibt uns nur noch das Web als Plattform.<br />

Nehmen wir Google: Google's Software wird nicht<br />

vertrieben, stellt nicht den Kern des Angebots dar,<br />

sondern die Daten, die mit dieser Software verwaltet<br />

und kollektiviert werden. Wenn wir<br />

„Google“ hören, haben wir auch keine Assoziation<br />

mit einer bestimmten Software. Denkt man an<br />

Netscape, denkt man an den Browser. Denkt man<br />

an Google, denkt man an den Suchdienst.<br />

WEB 2.0 ist keine neue Technik, sondern ein<br />

neues Geschäftsmodell. Die Kennzeichen dieses<br />

neuen Trends sind: Radikales Vertrauen zum<br />

Benutzer, Dezentralisierung, der Kunde wird zum<br />

Mitarbeiter, Dienste – keine Software. Alle oben<br />

erwähnten Beispiele folgen dem Grundsatz der<br />

„Participation“. Der Benutzer liefert durch die<br />

Verwendung des Services die Daten, die wiederum<br />

vom Service genutzt werden. Gemäß dem<br />

Amazon-Motto, „Kunden, die dieses System<br />

gekauft haben, kaufen auch dieses System“,<br />

sprießen immer mehr kostenlose Diensteanbieter<br />

aus dem Netz, wie del.icio.us (Bookmarkportal)<br />

und www.writely.com (Web-Wordprozessor), ohne<br />

dass konkrete Geschäftsmodelle sichtbar sind.<br />

Längst schon werden die ersten Dienste angeboten<br />

(http://www.housingmaps.com), die diese<br />

kostenlosen Angebote miteinander verknüpfen,<br />

nachdem sie unabhängig voneinander entwickelt<br />

wurden. Dadurch entsteht eine Spirale, welche die<br />

Qualität des Dienstes proportional mit der gesteigerten<br />

Benutzeranzahl erhöht.<br />

Ziel ist es, zunächst Benutzer anzulocken, um<br />

sie an den Service zu binden. Erst dann wird es<br />

möglich sein, durch kommerzielle AddOns den<br />

„return of invest“ zu realisieren. Wir dürfen also<br />

über die weitere Vernetzung des Web gespannt<br />

sein.<br />

Editorial<br />

Schwer zu sagen, was langfristig für den Standort<br />

Bremen erfolgreicher wäre: Die Investition von<br />

mehreren Millionen Euro in ein neues wissenschaftliches<br />

Institut, das die Roboter-Technologie<br />

in ganz neue Sphären führt, oder die Investition<br />

des gleichen Betrags in viele kleine Projekte, die<br />

örtliche Unternehmen Schritt für Schritt in ihrer<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken. Realisiert wird<br />

zurzeit der erste Ansatz mit der Gründung des<br />

DFKI (s. S.4).<br />

Selbstständige Unternehmer<br />

Helmut Kückens<br />

Vorstand Arbeitsgemeinschaft Selbständiger<br />

Unternehmer ASU e.V.<br />

Gemeinsam auf dem Weltmarkt<br />

positionieren<br />

Für inhabergeführte, selbstständige Unternehmen<br />

wird das Thema Vernetzung zunehmend wichtiger.<br />

Obwohl der Globalisierungsprozess noch längst<br />

nicht abgeschlossen ist und der Wettbewerb für<br />

die meisten von uns weiter an Schärfe gewinnen<br />

wird, schöpfen wir das Potenzial, das uns Kooperationen<br />

bieten, noch nicht genug aus.<br />

Beispielhaft für eine dauerhaft gelungene<br />

Vernetzung ist die Textilindustrie in Norditalien.<br />

Bereits in den 70er und 80er Jahren wurde dort<br />

begonnen, den Großunternehmen durch kleine,<br />

spezialisierte Einheiten Paroli zu bieten.<br />

Angesichts der beständigen Veränderungen in der<br />

Textilindustrie hat sich die großflächige Vernetzung<br />

kleinerer Betriebe als flexibles und damit probates<br />

Instrument im internationalen Wettbewerb<br />

erwiesen.<br />

Eine vergleichbare Entwicklung wäre in<br />

Bremen und Niedersachsen unter anderem in der<br />

Windenergie erstrebenswert. Unsere Region verfügt<br />

über zahlreiche kleinere Unternehmen, die in<br />

Cartoon: Bettina Bexte<br />

Dass der zweite Ansatz ebenfalls sehr vielversprechend<br />

ist, zeigt unser Beispiel auf Seite 5.<br />

Die Firma Desma aus Achim hat das Potenzial der<br />

Bremer Robotik-Kompetenz erkannt und genutzt –<br />

ohne staatliche Förderung. Bleibt zu hoffen, dass<br />

sich auch möglichst viele Bremer Firmen für das<br />

Thema öffnen, denn wenige Standorte verfügen<br />

über so gute Voraussetzungen.<br />

Axel Kölling<br />

ihrem Spezialgebiet ganz vorne dabei sind.<br />

Die Innovationskraft weiterzuentwickeln und Ihr<br />

volles Potenzial dauerhaft ausschöpfen können<br />

sie jedoch nur, wenn sie wesentlich enger zusammenarbeiten.<br />

Zwar gibt es bereits Kontakte und<br />

Vernetzungsbemühungen, aber das können nur<br />

die ersten Schritte sein. Die Kooperationen sollten<br />

unterschiedlichste Bereiche umfassen, um eine<br />

Kostenoptimierung – und vor allem eine Vertriebsoptimierung<br />

– zu erreichen.<br />

Dabei dürfen die Kooperationen sich nicht nur<br />

auf die Region beschränken. In Schanghai werden<br />

mittlerweile auch Windkraftanlagen gebaut – eine<br />

Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern wäre<br />

unter Kostenaspekten sicherlich überlegenswert.<br />

Auch japanische Unternehmen stehen als Forschungs-<br />

und Entwicklungspartner zur Verfügung.<br />

Generell wäre es gut für den Standort, wenn wir<br />

noch weiter über den Tellerrand blicken würden<br />

als bisher. Gemeinsam müssen wir uns auf dem<br />

Weltmarkt stärker positionieren und uns dabei<br />

auch für internationale Kooperationen stärker<br />

öffnen.

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