PDF-File - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität ...
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Grundlagen 5<br />
jeweils das rückgestreute Licht eines Hochleistungslasers in eine Glasfaser einkoppeln.<br />
Hierbei sollten die Gesichtsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Teleskope möglichst vollständig mit dem<br />
Laserstrahl überlappen, um das Signal auf <strong>der</strong> Nachweisb<strong>an</strong>k zu maximieren. Das<br />
Messinstrument wertet das aus zwei Raumrichtungen rückgestreute Licht aus. Somit<br />
k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> atmosphärische Wind, unter <strong>der</strong> Annahme kleiner Vertikalwinde, horizontal<br />
zweidimensional bestimmt werden. Beide Signale <strong>der</strong> Teleskopspiegel werden auf<br />
einer Nachweisb<strong>an</strong>k <strong>an</strong>alysiert. Der Wind, die Temperatur und auch die Aerosolverteilung<br />
k<strong>an</strong>n <strong>für</strong> Höhen zwischen 15 bis 90 km bestimmt werden.<br />
Verwendete Methoden <strong>der</strong> Temperaturbestimmung sind die hydrostatische Integration<br />
in den aerosolfreien Höhenbereichen sowie die Auswertung <strong>der</strong> Rotationsram<strong>an</strong>streuung<br />
in den aerosolbeladenen Höhenschichten (Baumgarten, 2010). Weiterhin wird<br />
auch die Größe und Größenverteilung <strong>der</strong> streuenden Aerosole durch Auswertung<br />
<strong>der</strong> Rückstreuintensitäten auf mehreren Wellenlängen untersucht (von Cossart et al.,<br />
1999). Für diese Arbeit von beson<strong>der</strong>em Interesse ist die Methode zur Bestimmung<br />
des Windes, welche in den Unterkapiteln 2.3 und 2.4 ausführlich beschrieben wird.<br />
Die Detektion von Photonen erfolgt im RMR-Lidar mittels Aval<strong>an</strong>che-Photodioden<br />
und Photomultipliern auf mehreren Wellenlängen. Das rückgestreute Rayleighsignal,<br />
welches zur Windauswertung genutzt wird, ist <strong>für</strong> Höhenbereiche über 49 km so klein,<br />
dass es die Messgenauigkeit begrenzt (Baumgarten, 2010). Für ein höheres Signal- zu<br />
Hintergrund-Verhältnis wird <strong>für</strong> Tageslichtmessungen ein Doppel-Etalon zur Frequenzfilterung<br />
des empf<strong>an</strong>genen Lichtes eingesetzt. Dieser, auch Fabry-Pérot-Interferometer<br />
gen<strong>an</strong>nte, Aufbau reduziert durch Vielfachinterferenz den Spektralbereich des Lichtes<br />
auf ein Intervall von 4,6 pm um die stabilisierte Wellenlänge.<br />
2.2 Streumech<strong>an</strong>ismen<br />
In <strong>der</strong> Atmosphäre gibt es <strong>für</strong> Licht eine Vielzahl möglicher Streuer. Dies sind<br />
beispielsweise Sauerstoff-, Stickstoffmoleküle o<strong>der</strong> Aerosole wie Vulk<strong>an</strong>asche o<strong>der</strong><br />
mineralische Partikel (Roedel, 2000). Diese Streuzentren haben gegenüber einer<br />
festgelegten Frequenz, aufgrund unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften, eine<br />
vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> abweichende Wechselwirkung.<br />
Aerosol- und Miestreuungen bezeichnen eine Approximation <strong>der</strong> Wechselwirkung<br />
zwischen Licht und festen o<strong>der</strong> flüssigen Schwebteilchen mit einem Durchmesser von<br />
1 nm bis 100 µm. Es h<strong>an</strong>delt sich um elastische Prozesse, <strong>der</strong>en Wirkungsquerschnitte