PDF-File - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität ...
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Grundlagen 6<br />
als Maß <strong>für</strong> die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion zwischen Lichtqu<strong>an</strong>t und Streuzentrum,<br />
und Rückstreuintensitäten stark von <strong>der</strong> Form und Größe <strong>der</strong> Aerosole abhängig<br />
sind (z.B. Mishchenko et al., 1999). Der Spezialfall des sphärischen Streuers wird<br />
Miestreuung gen<strong>an</strong>nt.<br />
Bei Cab<strong>an</strong>nes- und Reson<strong>an</strong>zstreuung wird ein Photon von einem Atom beziehungsweise<br />
Molekül absorbiert und später unter Emission <strong>der</strong> gleichen Wellenlänge<br />
wie<strong>der</strong> freigesetzt. Cab<strong>an</strong>nesstreuung liegt vor, falls die Anregung des Streuzentrums<br />
in ein virtuelles Energieniveau erfolgt. Der Begriff Reson<strong>an</strong>z wird verwendet, wenn<br />
ein Elektron des Streuers zwischenzeitlich in ein höheres Energieniveau übergeht.<br />
Der Wirkungsquerschnitt <strong>für</strong> Reson<strong>an</strong>z ist um einige Größenordnungen höher als <strong>für</strong><br />
Cab<strong>an</strong>nesstreuung (Schöch, 2007), jedoch muss hier<strong>für</strong> die Energie des Photons <strong>der</strong><br />
Differenz zwischen den eingenommenen Zuständen entsprechen.<br />
Ram<strong>an</strong>streuung benennt einen unelastischen Streuprozess. Hierbei wird ein Lichtqu<strong>an</strong>t<br />
von einem Molekül absorbiert, sodass ein Elektron in ein höheres Energieniveau<br />
übergeht. Während <strong>der</strong> Relaxion des Moleküls geht dieses in einen Zust<strong>an</strong>d über,<br />
welcher vom Ausg<strong>an</strong>gsniveau verschieden ist. Es wird vom Stokes- beziehungsweise<br />
Anti-Stokes-Prozess gesprochen, wenn die emittierte Wellenlänge größer/kleiner als<br />
die absorbierte ist (Demtrö<strong>der</strong>, 1977). Falls sich Ausg<strong>an</strong>gs- und Endniveau um einen<br />
Rotationsqu<strong>an</strong>t unterscheiden, wird dies als Rotations-Ram<strong>an</strong>streuung bezeichnet<br />
und wenn sie sich um einen Vibrationsqu<strong>an</strong>t unterscheiden, wird dies Vibrations-<br />
Ram<strong>an</strong>streuung gen<strong>an</strong>nt. Der Wirkungsquerschnitt <strong>für</strong> Rotation ist um vier und<br />
<strong>der</strong> von Vibration um drei Größenordnungen kleiner als bei <strong>der</strong> Cab<strong>an</strong>nesstreuung<br />
(Schöch, 2007).<br />
Rayleighstreuung beschreibt nach <strong>der</strong> Definition von Young (1981) die Summe<br />
aus Cab<strong>an</strong>nes- und Rotationsram<strong>an</strong>streuung. Der Wirkungsquerschnitt des rückgestreuten<br />
Lichtes ist umgekehrt proportional zur vierten Potenz <strong>der</strong> Wellenlänge<br />
σ Streu<br />
∝ λ −4 (Pedrotti et al., 1996). Somit wird violettes Licht (400 nm) zehnmal<br />
effizienter gestreut als rotes Licht (700 nm).<br />
2.3 Jod- Spektrum<br />
Aus dem Dopplereffekt ergibt sich, dass ein atmosphärischer Wind von 1 m/s eine<br />
ausges<strong>an</strong>dte Wellenlänge von 532 nm um nur 3,5 fm verschiebt. Als Vergleichsgröße