CULTNATURE - beim Institut Arbeit und Technik
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3. Erneuerbare Energien<br />
Für die Wirtschaftlichkeitserwartungen des CultNature-Ansatzes ergeben sich zwei Fragen: Zum einen<br />
die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der Erzeugung <strong>und</strong> Verwertung von Biomasse auf ehemaligen<br />
Bergbauflächen <strong>und</strong> anderen Recyclingflächen <strong>und</strong> zum anderen die Frage nach der Vereinbarkeit<br />
einer wirtschaftlichen Erzeugung <strong>und</strong> Verwertung von Biomasse mit dem Anspruch, städtebaulich,<br />
landschaftsarchitektonisch <strong>und</strong> ökologisch hochwertige Parklandschaften zu schaffen.<br />
Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der verschiedenen Anlagetypen, die Maßnahmen eines effektiven<br />
Bodenmanagements, die Prüfung der Potenziale alternativer Energiepflanzen sowie die entsprechenden<br />
EEG-Vergütungsstrukturen zeigen insgesamt auf, dass die Umsetzung des CultNature-<br />
Konzepts wirtschaftlich darstellbar ist.<br />
Zwischen der Wirtschaftlichkeit der Biomasseerzeugung <strong>und</strong> der Gestaltung der Parklandschaften<br />
besteht ein gewisses Spannungsverhältnis. Hohe Ansprüche an die landwirtschaftsarchitektonische<br />
<strong>und</strong> städtebauliche Qualität oder an die Biotopqualität können die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.<br />
Dieser potenzielle Konflikt ist in den meisten Fällen durch eine entsprechende Bepflanzung <strong>und</strong><br />
Gestaltung vermeidbar oder lösbar. Das gilt insbesondere dann, wenn auf der Fläche nicht nur Bioenergie,<br />
sondern auch andere erneuerbare Energien eingesetzt werden können.<br />
In die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen wurden neben Biomasse auch Photovoltaik <strong>und</strong> Windenergie<br />
einbezogen. Dabei wurde jede Energieart für sich allein betrachtet. Das Ergebnis zeigt, dass auf<br />
ehemaligen Bergbauflächen in den nordrhein-westfälischen Bergbaurückzugsgebieten auch Windenergie<br />
<strong>und</strong> Photovoltaik wirtschaftlich produziert werden können.<br />
Ein für die Attraktivierung von Bergbauflächen als Wirtschaftsstandorte interessantes Ergebnis ist,<br />
dass die Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energien oft höher ausfällt, wenn die erzeugte Energie<br />
ganz oder teilweise direkt an Abnehmer verkauft wird.<br />
Im Produktionsmodell CultNature steht die Erzeugung von Biomasse naturgemäß im Fokus – Biomasse<br />
ist ein unvermeidliches Produkt jeder Parklandschaft. Diese Biomasse soll im CultNature-Konzept<br />
im Rahmen der städtebaulichen Vorgaben möglichst wirtschaftlich genutzt werden, um die Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Pflege der Parklandschaft zu finanzieren. Dazu kann die erzeugte Biomasse direkt vermarktet<br />
oder in Konversionsanlagen in Wärme, Gas oder Strom überführt werden.<br />
Soweit es auf den jeweiligen Flächen realisierbar erscheint, sollen auch andere Methoden zur Gewinnung<br />
erneuerbarer Energie eingesetzt werden. Das erhöht den wirtschaftlichen Ertrag der Fläche<br />
<strong>und</strong> eröffnet dadurch Möglichkeiten einer im städtebaulichen <strong>und</strong> ökologischen Sinn anspruchsvolleren<br />
Gestaltung. Wenn ein erheblicher Teil einer CultNature-Fläche durch andere erneuerbare Energien<br />
finanziert werden kann, können beispielsweise verstärkt Pflanzen einer hohen ästhetischen<br />
Qualität, aber mit einem geringen Biomasseertrag eingesetzt werden oder größere Teile der Fläche<br />
renaturiert werden.<br />
Die Realisierung von Photovoltaikanlagen auf ehemaligen Montanindustrieflächen ist nicht neu. Gerade<br />
im Bereich der teilweise unter Denkmalschutz stehenden sog. „aufstehenden Gebäuden“ sind<br />
bereits zahlreiche Pilotprojekte durchgeführt worden. Beispielsweise findet sich auf der Fläche des<br />
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