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CULTNATURE - beim Institut Arbeit und Technik

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gensatz zur 2-MW-BGA wird das hier gewonnene Biogas komplett verstromt <strong>und</strong> nicht ins Erdgasnetz<br />

eingespeist. Der gewonnene Strom wird über einen Stromhändler an der Leipziger Strombörse (EPEX<br />

Spot SE Leipzig) gehandelt bzw. verkauft <strong>und</strong> darüber hinaus durch das EEG vergütet. Da der aus einer<br />

Biogasanlage gewonnene Strom ‚regelbar‘ ist (Gasspeicher), kann der Strom ins Netz eingespeist<br />

werden, wenn der Bedarf sehr hoch ist oder wenn die Preise entsprechend gut sind. Die Jahres-<br />

Strom-<strong>Arbeit</strong> des 635-kW-BHKWs liegt bei 4.127.500 kWh el .<br />

Die Vergütung für eingespeisten EEG-Strom in €/kWh richtet sich nach der Anlagengröße bzw. Leistung<br />

der BGA (vgl. Tab. 6). Die 635-kW-BGA wird demnach mit 0,11 €/kWh durch das EEG vergütet.<br />

Durch die Nutzung von Biomasse der Einsatzstoffklasse II, d.h. durch alternative Energiepflanzen wie<br />

z.B. Wildblumen, erhöht sich die EEG-Vergütung um ca. 0,08 €/kWh. In der Beispielrechnung der<br />

iNeG wurde von einem Anteil von 21 % ESVK II ausgegangen (z.B. Sonnenblumensilage, Leguminosengemenge).<br />

Die durchschnittliche Vergütung liegt daher bei ca. 0,189 €/kWh.<br />

Da der Strom direkt an der Leipziger Strombörse verkauft wird, wird der dort erzielte Preis mit der<br />

EEG-Vergütung verrechnet, d.h. der Differenzbetrag zwischen dem an der Strombörse erzielten Preis<br />

(0,052 €) <strong>und</strong> der EEG-Vergütung (0,189 €) wird durch das EEG finanziert (sog. Marktvergütung). Damit<br />

ist eine durchschnittliche EEG-Vergütung von 0,189 €/kWh garantiert. Um die EEG-Vergütung zu<br />

erhalten, müssen spezifische Vergütungsvorrausetzungen erfüllt sein. So müssen mindestens 60 %<br />

der erzeugten Wärme vermarktet werden oder alternativ ein Gülleanteil von mindestens 60 % erreicht<br />

werden. Der Maisanteil der eingesetzten Biomasse darf 60 % nicht übersteigen.<br />

Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist eine zusätzliche Vermarktung der anfallenden Wärme vorgesehen.<br />

Dies kann auf einem Temperaturniveau von 70-88 Grad Celsius zur Beheizung von Gebäuden<br />

genutzt werden. Knapp ein Drittel der anfallenden Wärme kann als Niederdruckdampf ausgekoppelt<br />

<strong>und</strong> als Prozesswärme oder zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Mittels einer Absorptionskältemaschine<br />

kann die Wärme auch als Kühlung eingesetzt werden. Die Kosten für die Wärmeinfrastruktur<br />

(z.B. Fernwärmeleitung zu Wärmeabnehmern) fallen weit geringer aus als die Investitionen,<br />

die bei der Einspeisung ins Erdgasnetz anfallen (Biogasaufbereitungsanlage, Gasnetz, etc.). Die<br />

Kosten für eine Fernwärmeleitung von ca. 2 km zum Transport der Wärme an einen Direktabnehmer<br />

liegen bei Inanspruchnahme entsprechender Fördergelder bei ca. 360.000 €. Die Jahres-Wärme-<br />

<strong>Arbeit</strong> liegt bei 4.387.500 kWh th . Ohne Eigenbedarfsanteil liegt die überschüssige Wärmemenge bei<br />

3.387.500 kWh th . Letztendlich lassen sich ca. 3.000.000 kWh pro Jahr Laufzeit für einen kostengünstigen<br />

Preis von 0,02 €/kWh th als Ersatz fossiler Energien an einen Wärmeabnehmer vermarkten. Die<br />

zusätzliche Vermarktung der anfallenden Wärme macht diese Anlagen wirtschaftlich besonders attraktiv.<br />

Die Baukosten der nutzungsspezifischen Anlage inklusive dem 635-kW-BHKW liegen in etwa bei<br />

1.650.000 €. Mit den Erschließungskosten, den Kosten des Bauwerks <strong>und</strong> anderen Kosten liegt der<br />

Gesamtinvest bei ca. 3.077.300 €. Gr<strong>und</strong>stückskosten wie der Erwerb einer dafür geeigneten Fläche<br />

oder eventuelle Pachtzahlungen sind nicht in die Kostenrechnung eingegangen.<br />

Bei einem Investitionsvolumen von 3.077.300 € beträgt der kumulierte Kassenfluss vor Steuer<br />

4.114.008 €. Dies entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 6,7 % bei einer Laufzeit von<br />

20 Jahren.<br />

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