âLebenslanges Lernen mit Benachteiligtenâ - am Institut Arbeit und ...
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40 Abschlussbericht LeiLa<br />
5. Methodisch-didaktische Schlussfolgerungen:<br />
Empfehlungen zur Förderung des lebenslangen<br />
<strong>Lernen</strong>s für benachteiligte Zielgruppen<br />
Das Projekt LeiLa hat sich von der methodischen Einsicht leiten lassen, dass berufsbezogene<br />
Lern- <strong>und</strong> Qualifizierungsprozesse in lernbiographische Entwicklungsabschnitte <strong>und</strong><br />
da<strong>mit</strong> korrespondierende Übergänge eingebettet sind.<br />
Am Ausgangspunkt steht die Heranführung Bildungsbenachteiligter an eine berufliche<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Qualifizierung. Die Aufarbeitung spezieller Defizite, der Abbau von<br />
Motivationsbarrieren <strong>und</strong> die Entwicklung von Lernkompetenz <strong>und</strong> Selbstorganisation bilden<br />
phasentypische Inhalte der Förderung.<br />
Bildungsbenachteiligte Jugendliche, die in einer beruflichen Ausbildung ihre Berufsqualifikation<br />
erwerben, wurden bei der selbständigen Erweiterung ihrer Qualifikation unterstützt,<br />
um Selbstlernpotenziale zu entfalten, die für ein lebenslanges <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> die Bewährung<br />
<strong>am</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt unerlässlich sind.<br />
Schließlich zielte LeiLa auf die Förderung Erwachsener <strong>mit</strong> ausgeprägter Bildungsbenachteiligung,<br />
die in einem permanenten Weiterbildungsprozess ihre Berufsqualifikationen wechselnden<br />
Anforderungen anpassen müssen <strong>und</strong> daher auf ein gehöriges Quantum Selbstlernkompetenz<br />
angewiesen sind.<br />
Diese drei lernbiographischen Entwicklungsabschnitte, Passagen genannt, hat LeiLa durch<br />
vier verschiedene mediengestützte Lernprojekte unterstützt. Die Erfahrungen, die sich dabei<br />
herauskristallisiert haben, lassen sich zu didaktisch-methodischen Empfehlungen verdichten,<br />
die als Handreichung für künftige gleichgerichtete Anstrengungen gelten können.<br />
Die Schlussfolgerungen über didaktisch-methodisch sinnvolle Strategien zur Entfaltung von<br />
Selbstlernkompetenz bei Bildungsbenachteiligten beziehen sich auf die Felder Ver<strong>mit</strong>tlungsmethoden,<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungspersonal <strong>und</strong> Lerninfrastruktur.<br />
5.1 Didaktische Methoden zur Entwicklung von Selbstlernkompetenz<br />
bei Bildungsbenachteiligten: Empfehlungen<br />
Im Hinblick auf die spezielle Klientel sollten verbreitete, gleichwohl unzutreffende Fehleinschätzungen<br />
vermieden werden.<br />
1. <strong>Lernen</strong>twöhnung heißt nicht Lernunfähigkeit:<br />
Ob <strong>mit</strong> oder ohne Schulabschluss, zahlreiche Teilnehmer/-innen haben über längere<br />
Zeiträume nicht oder kaum an institutionellen Bildungsprozessen teilgenommen. Der<br />
Umgang <strong>mit</strong> Büchern, modernen Medien ist daher nicht vertraut, Routine schon gar<br />
nicht vorhanden. Aber: Ungewohnt sich in solchen Fällen bestenfalls die Formen des<br />
<strong>Lernen</strong>s, nicht dieses selbst.<br />
2. Lernwiderstände bezeugen keinen Lernunwillen:<br />
Negative Erfahrungen <strong>mit</strong> dem schulischen Lernumfeld, Sanktionen <strong>und</strong> schlechte Noten<br />
mögen Lernblockaden hervorrufen, aber für einen definitiven Lernunwillen steht dergleichen<br />
nicht. Das wird spätestens dann sichtbar, wenn innovativ gesteuerte Lernprozesse<br />
ganz oder vorübergehend ohne Zeit- <strong>und</strong> Notendruck operieren <strong>und</strong> partizipativ organisiert<br />
sind.