Im Namen der Kirche
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Er dachte schon, wahrscheinlich Glück gehabt, als sie an den<br />
Schalter zurückkam, um ihm mitzuteilen, dass sie über den<br />
Aufenthaltsort von Herrn Kramer keine Auskunft erteilen dürfe.<br />
Gleichzeitig schob sie ihm mehr als diskret einen<br />
zusammengefalteten Zettel zu, den er schnell in seiner Tasche<br />
verschwinden ließ.<br />
»Tut mir Leid, man sieht sich« und schon schlossen sich die<br />
Schalterflügel.<br />
Er verließ das Gemeindehaus und schielte draußen<br />
verstohlen auf die Notiz.<br />
Treffen sie mich um 12.15 Uhr im Café Twiny.<br />
Um die Zeit zu vertreiben, fuhr er wahllos eine Stunde durch<br />
Gabrielsberg und setzte sich um 11.30 Uhr ins Café.<br />
Pünktlich um 12.15 tippte ihm die Dame vom Schalter auf die<br />
Schulter, grüßte und nahm ihm gegenüber Platz.<br />
»Ich heiße Vreni, und Sie sind kein Neffe, und er ist auch<br />
nicht Ihr Onkel, stimmt‘s?«<br />
»Wenn Sie so wollen, ja. Wird das etwa ein Verhör?«<br />
»Was sind Sie denn nun?«<br />
»Ich bin freischaffen<strong>der</strong> Journalist und habe von einer<br />
Privatperson den Auftrag jemanden zu finden und dieser Kramer<br />
könnte mir vielleicht weiterhelfen.«<br />
Sie räusperte sich, blickte ihm in die Augen und bedachte ihn<br />
mit einem mehr als abgeklärten Blick.<br />
»Da ich ihn nicht in unserem System gefunden habe, wurde<br />
ich sofort stutzig, weil mich vor etwa zwei Wochen eine Dame<br />
angerufen hat und mir dieselbe Frage stellte. Durch Zufall habe<br />
ich nach diesem Telefonat herausgefunden, dass es Leute gibt,<br />
die einfach aus dem Computer entfernt, und in einer geheimen<br />
Datei aufbewahrt werden. Da ich unbedingt wissen wollte, was<br />
das für Menschen sind, habe ich begonnen herumzuspionieren<br />
und die Kartei in einem Schrank des Gemeindepräsidenten<br />
gefunden. Das Einzige, was ich entdeckte, waren drei <strong>Namen</strong>,<br />
die alle im Umfeld des Klosters angesiedelt sind. Sie müssen mir<br />
Ihr Ehrenwort geben, dass Sie die Quelle dieser Information<br />
niemals preisgeben werden, was auch geschieht.«<br />
»Ich verfahre gewöhnlich so mit meinen Informanten.«<br />
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