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Zur Studie - CARE Deutschland e.V.

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Soziale Integration fördern | <strong>CARE</strong> auf dem Balkan<br />

Das Zentrum hilft Überlebenden beim Neuanfang und der Wiedereingliederung<br />

in die Gesellschaft, um aus dem Teufelskreis<br />

auszubrechen, in dem sich viele Betroffene befinden. Mit der<br />

Hilfe von <strong>CARE</strong> ist das Zentrum bekannter geworden und erreicht<br />

mehr betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen.<br />

Auch der Zugang zu Sozialämtern und zum Gesundheitswesen<br />

ist für Überlebende einfacher geworden.<br />

Durch die Arbeit von <strong>CARE</strong> und seinen Partnern werden ausgegrenzte<br />

Personen selbst zu Akteuren ihrer Eingliederung.<br />

<strong>CARE</strong> führte in Südserbien ein Projekt durch, um Flüchtlingen<br />

und Roma-Frauen und -Jugendlichen besseren Zugang zu sexueller<br />

und reproduktiver Gesundheitsvorsorge zu ermöglichen.<br />

Es wurden 44 Gesundheitsvermittler und 30 Gemeindeaktivisten<br />

geschult, die meisten von ihnen sind selbst Roma. Diese<br />

Vertreter werden als Experten für sexuelle und reproduktive<br />

Gesundheitsvorsorge anerkannt und erleichtern Mitgliedern ihrer<br />

Gemeinschaft den Zugang zum Gesundheitswesen. Sie sind<br />

Vertreter des Wandels, die ihre Arbeit zusammen mit lokalen<br />

Gesundheitszentren und NROs auch dann fortsetzen, wenn die<br />

Projekte von <strong>CARE</strong> bereits abgeschlossen sind.<br />

<strong>CARE</strong> hat viele Roma-Frauen dabei unterstützt, zu Akteuren<br />

sozialer Inklusion zu werden. Zu Beginn von <strong>CARE</strong>s Arbeit auf<br />

dem Balkan gab es nur ein oder zwei Roma-Frauenorganisationen<br />

pro Land, die sich mit sozialer Eingliederung beschäftigten.<br />

In den letzten sieben Jahren sind daraus 15 bedeutende<br />

Organisationen geworden, die sich lokal, national und regional<br />

für ihre Gemeinschaften engagieren. <strong>CARE</strong> half vielen von<br />

ihnen, Verbindungen zu Behörden, Staatsanwälten und Parlamentsmitgliedern<br />

aufzubauen und so wichtige Netzwerke zum<br />

Schutz und zur Förderung von Frauenrechten zu schaffen.<br />

„Bis ich mich vor Kurzem an der Universität einschrieb, sprach<br />

mein Vater nur mit meinem Bruder über einen Schulabschluss.<br />

Ich kam immer erst an zweiter Stelle, und wenn mein Vater<br />

sagte: ‚Mein Sohn wird die Schule abschließen’, fügte ich hinzu:<br />

‚und deine Tochter!‘ Mit der Hilfe von <strong>CARE</strong> erkannte ich, dass<br />

der Besuch der Universität für mich möglich ist!“<br />

Roma-Teilnehmerin, Vojvodina, Serbien<br />

<strong>CARE</strong> ist sich dessen bewusst, dass die Einstellung junger Menschen<br />

ein Schlüssel zu einer verbesserten zukünftigen Integration<br />

ausgegrenzter Gemeinschaften ist. Als Resultat haben wir<br />

mit Roma-Mädchen im nördlichen Serbien daran gearbeitet, ihr<br />

Selbstbild positiv zu verändern sowie ihre Art, mit den traditionellen<br />

Geschlechterrollen und Schwierigkeiten im Schulsystem<br />

umzugehen. Die Mädchen berichten nun ihren Familien<br />

von ihren Ausbildungsplänen und treffen Entscheidungen für<br />

ihre Zukunft. <strong>CARE</strong> arbeitet auch mit ausgegrenzten Jungen<br />

und jungen Männern zusammen, um unsoziales Verhalten und<br />

Isolation zu vermindern. Die Young Men Initiative bekämpft<br />

Gewalt und geschlechtsspezifische Rollenbilder, die zu sozialer<br />

Ausgrenzung führen. <strong>CARE</strong> arbeitet zunehmend mit Jungen<br />

und jungen Männern der Roma-Gemeinschaften, um Gleichberechtigung<br />

und soziale Eingliederung zu fördern.<br />

„<strong>CARE</strong> hat uns dabei geholfen, unseren Einfluss zu vergrößern.<br />

Wir nehmen teil an der Entwicklung aller wichtigen politischen<br />

Entscheidungen, die Roma-Frauen in Serbien betreffen. Wir sind<br />

in Beratungsgremien auf höchster Ebene eingebunden und wirken<br />

an Empfehlungen für die Regierung mit.“<br />

Djurdjica Ergic, Koordinatorin von Bibija<br />

<strong>CARE</strong>s Arbeit zu sozialer Eingliederung zielte auch darauf ab,<br />

dass Vertreter von Frauenorganisationen und Minderheiten wesentlich<br />

an der Bildung sozialer Strukturen, an Abläufen und<br />

Verfahren beteiligt werden, und dass die Belange von Roma-<br />

Frauen und -Mädchen auf der öffentlichen Agenda bleiben.<br />

Unsere Partner in der Zivilgesellschaft arbeiten kontinuierlich<br />

an einer Verbesserung der Zusammenarbeit mit Regierungen<br />

und Institutionen. Ein Beleg hierfür ist, dass vier unserer Partnerorganisationen,<br />

die Roma-Frauen repräsentieren, in verschiedenen<br />

Ländern an der Entwicklung und Überarbeitung der<br />

nationalen Strategien und Pläne zur Eingliederung der Roma<br />

beteiligt waren. <strong>CARE</strong>s Partner sind anerkannte Verteidiger von<br />

Minderheitenrechten auf dem Balkan und sind für ihre Qualität,<br />

Professionalität und öffentliche Fürsprache bekannt. Diese<br />

Organisationen beeinflussen nicht nur die Debatte auf nationalen<br />

und regionalen Konferenzen. Sie trugen beim Ausschuss<br />

der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Benachteiligung<br />

von Frauen 2011 auch zu internationalen Bemühungen bei, indem<br />

sie die Situation von Roma-, Ashkali- und Ägypter-Frauen<br />

zum Gegenstand machten.<br />

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