Blatt 7 - Institut für Geometrie und Praktische Mathematik
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Rheinisch Westfälische Technische Hochschule<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Geometrie</strong> <strong>und</strong> <strong>Praktische</strong> <strong>Mathematik</strong><br />
Numerische Analysis I — WS 2005/06<br />
Prof. Dr. Sebastian Noelle — Dipl. Math. Jörg Peters<br />
Übungsblatt 7 Abgabe bis Donnerstag, 8.12., 11:45,<br />
in den Einwurfkasten<br />
vor Raum 149, Hauptgebäude<br />
Aufgabe 23 (Linearer Ausgleich in verschiedenen Normen)<br />
In der Vorlesung wird das lineare Ausgleichsproblem in der Euklidischen Norm behandelt. Das heißt, daß zu<br />
einer gegebenen Matrix A ∈ R m×n (m ≥ n) <strong>und</strong> einem Vektor b ∈ R m ein Vektor x ∈ R n gesucht wird, so daß<br />
‖Ax − b‖ 2 = min {‖Ay − b‖ 2 | y ∈ R n }<br />
gilt. Die Wahl der Norm hat einen erheblichen Einfluß auf x.<br />
a.) Gegeben sind<br />
A =<br />
⎛<br />
⎝ 1 ⎞<br />
⎛<br />
1 ⎠ <strong>und</strong> b = ⎝ b ⎞<br />
1<br />
b 2<br />
⎠<br />
1<br />
b 3<br />
mit b 1 ≥ b 2 ≥ b 3 ≥ 0. Beweisen Sie, daß für den Vektor x, der das Ausgleichsproblem ‖Ax − b‖ p = min in<br />
der p-Norm löst, folgendes gilt:<br />
p = 1 ⇒ x = b 2 ,<br />
p = 2 ⇒ x = (b 1 + b 2 + b 3 )/3,<br />
p = ∞ ⇒ x = (b 1 + b 3 )/2<br />
b.) Suchen Sie ein lineares Ausgleichsproblem ‖Ax − b‖ = min, in dem A vollen Rang hat, das mehr als eine<br />
Lösung besitzt.<br />
c.) In der Vorlesung wurde auf geometrische Weise hergeleitet, daß Lösungen des Ausgleichsproblems ‖Ax −<br />
b‖ 2 = min Lösungen der Normalengleichung A T Ax = A T b sind.<br />
Analytisch kann man eine notwendige Bedingung für die Lösungen des Ausgleichsproblems (in der 2-Norm)<br />
gewinnen, indem man den Gradienten von f(x) := ‖Ax − b‖ 2 2 Null setzt. Wie lautet die resultierende<br />
Bedingung?<br />
Aufgabe 24 (Linearer Ausgleich via Normalengleichung)<br />
(3+1.5+1.5 Punkte)<br />
Zwischen zwei physikalischen Größen T <strong>und</strong> t wird ein eine funktionale Abhängigkeit vermutet, die durch eine<br />
Funktion f ausgedrückt wird, also T = f(t). Zwei verschiedene Modelle legen nahe, daß die Funktion f eine der<br />
beiden Formen<br />
f(t) = f 1 (t) = α + βt 2 oder f(t) = f 2 (t) = µ + νe t<br />
hat. Hierbei sind die Parameter α, β, µ, ν noch zu bestimmen. Um zu entscheiden, welches Modell besser<br />
zur Beschreibung des Sachverhalts geeignet ist, wird ein Experiment durchgeführt. Dieses liefert die folgenden<br />
Meßergebnisse:<br />
t 0.0 0.6 1.1 1.8 2.6 3.0<br />
T 0.8 1.1 1.4 2.3 4.4 6.4<br />
a.) Formulieren Sie die beiden linearen Ausgleichsprobleme zur Bestimmung der Parameter α, β bzw. µ, ν.<br />
b.) Lösen Sie die beiden Ausgleichsprobleme mit Hilfe der Normalengleichungen.<br />
c.) Welches Modell scheint besser geeignet zu sein?<br />
(2+3+1 Punkte)
Aufgabe 25 (Kondition der Normalengleichung)<br />
Gegeben ist eine Matrix A ∈ R m×n mit m ≥ n.<br />
a.) Zeigen Sie: Die Spalten von A sind genau dann linear unabhängig, wenn A T A nichtsingulär ist.<br />
b.) Wie viele arithmetische Operationen sind hinreichend, um A T A zu berechnen?<br />
c.) Zeigen Sie ausgehend von der Definition der 2-Norm, daß<br />
‖A‖ 2 = max{|λ| | λ ist Eigenwert von A} <strong>und</strong> ‖A −1 ‖ 2 = 1/ min{|λ| | λ ist Eigenwert von A}<br />
gelten, wenn m = n <strong>und</strong> A symmetrisch <strong>und</strong> invertierbar ist.<br />
d.) Zeigen Sie: Ist m = n <strong>und</strong> A symmetrisch <strong>und</strong> invertierbar, so gilt κ 2 (A T A) = (κ 2 (A)) 2 .<br />
Hinweis zu (c), (d): Verwenden Sie den Spektralsatz, um A in einer Eigenvektorbasis darzustellen.<br />
(1+1+3.5+1.5 Punkte)<br />
Aufgabe 26 (Linearer Ausgleich via QR-Zerlegung)<br />
Das Ausmessen eines Quaders liefert für Länge, Breite <strong>und</strong> Höhe die Werte 28 cm, 21 cm <strong>und</strong> 12 cm, für die<br />
Diagonalen der Seitenflächen 24 cm, 30 cm <strong>und</strong> 35 cm <strong>und</strong> schließlich für die Raumdiagonale 37 cm.<br />
a.) Bestimmen Sie mit Hilfe des linearen Ausgleichs bessere Werte für Länge, Breite <strong>und</strong> Höhe des Quaders.<br />
Führen Sie hierzu neue Variablen ein, um aus den zugr<strong>und</strong>eliegenden quadratischen Gleichungen lineare<br />
zu machen. Lösen Sie das so gewonnene Ausgleichsproblem mit der QR-Zerlegung.<br />
b.) Wie groß ist die Euklidische Norm des Residuums?<br />
Hinweis: Verwenden Sie Maple oder Matlab, um die QR-Zerlegung zu berechnen.<br />
(4+1 Punkte)