23.01.2014 Aufrufe

WiB Gö-Geismar - IGS Göttingen

WiB Gö-Geismar - IGS Göttingen

WiB Gö-Geismar - IGS Göttingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

wicklung bestehender Verhältnisse beizutragen – sei es, um sie in den gewohnten Bahnen zu<br />

optimieren, sei es, um sie auf eine alternative Entwicklungsbahn zu setzen. Auch aus ganz<br />

pragmatischen Gründen ist eine Distanz zur Praxis kontraproduktiv, denn wie sollen Strukturen<br />

und Prozesse angemessen („valide“) beschrieben und beurteilt werden, wenn man diese<br />

nur vom Hörensagen kennt. Und schließlich werden Strukturen und Prozesse am besten<br />

dadurch transparent, dass man sie zu verändern sucht.<br />

In diesem Sinne haben sich die Mitarbeiter der Projektgruppe intensiv und einige ihrer Mitglieder<br />

nach ihren Möglichkeiten in die konkrete Arbeit eingebracht. U.a. ging es dabei um<br />

die Konkretisierung der Lerndiagnosearbeit (der Lernentwicklungsberichte, der „Lebs“), um<br />

individuelle Förderung, die Arbeit der Tischgruppen (wie es statt „Kleingruppe“ bald hieß),<br />

die Entwicklung geeigneter Lernmaterialien etc. Im engeren Sinne der wissenschaftlichen Begleitung<br />

bestand eine wesentliche Aufgabe darin, die konkrete Arbeit möglichst genau zu dokumentieren<br />

und der Analyse verfügbar zu machen. Da der Kern der pädagogischen Arbeit in<br />

der Lerndiagnose und der Lernförderung liegen sollte, konzentrierte sich die Arbeit der wissenschaftlichen<br />

Begleitung auf Fallstudien zu ca. 20 ausgewählten Schülerinnen und Schüler,<br />

die in diese Schule mit unterschiedlichen Voraussetzungen eingetreten waren. 7<br />

Im Laufe der Zeit kristallisierten sich zwei Wege heraus, auf denen versucht wurde, die Wirkungen<br />

zu erfassen, die mit dem Konzept verbunden sind: Zum einen wurden die „Lerngeschichten“<br />

von anfangs 20 Schülerinnen und Schülern biografisch aufgearbeitet, um möglichst<br />

detailliert und konkret nachvollziehen zu können, wie sich das Lernen unter den veränderten<br />

Bedingungen gestaltet. Zum anderen wurden alle Schülerinnen und Schüler der ersten<br />

drei Jahrgänge mit einem umfangreichen Fragebogen schriftlich befragt. Dies sollte allen Gelegenheit<br />

geben, ihre Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen.<br />

Die Daten der schriftlichen Befragung wurden nach dem Konzept der „Hermeneutischen Datenanalyse“<br />

(vgl. Schlömerkemper 2009 b) ausgewertet. Damit können quantitative Informationen<br />

im Sinne des hermeneutischen „Verstehens“ so gedeutet werden, dass neben den<br />

’durchschnittlichen’ Kennwerten (die für alle repräsentativ sein sollen, es aber nicht sein können)<br />

auch abweichende Werte und entsprechende Deutungen für Teilgruppen, Minderheiten<br />

und Einzelfälle erarbeitet werden können.<br />

Diese hermeneutisch orientierte Analyse der quantitativ-empirisch angelegten Befragung<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass die Schülerinnen und Schüler an dieser Schule vielfältige und<br />

7 In diesem Zusammenhang sei auch an die hilfreiche und verlässliche Mitarbeit des Jugendpsychiaters FRIED-<br />

RICH SPECHT erinnert, der über viele Jahre in jeder zweiten Woche zu intensiven Fallbesprechungen nach der<br />

„Vier-Stufen-Methode“ in die Schule gekommen ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!