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1 Einleitung - IGS Göttingen

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1 <strong>Einleitung</strong><br />

Unser Bildungssystem steht unter dem Einfluss von geopolitischen,<br />

sozialökonomischen, kulturellen, technologischen, psychologischen aber auch<br />

natürlichen Veränderungen der Gesellschaft. Innerhalb dieses Systems sind<br />

Reformen und schulische Entwicklung Prozesse, die permanent ablaufen.<br />

Galten im 18. und 19. Jahrhundert noch ministerielle Erlasse und<br />

Verordnungen, wie beispielsweise das „Preußische Generallandschulreglement“<br />

vom 12. August 1763, welches zur Entwicklung des preußischen<br />

Volksschulwesens beitrug und von Friedrich dem Großen verabschiedet wurde,<br />

so gab es erst nach Ende des ersten Weltkriegs Gesetze, die Schule<br />

reglementierten.<br />

Mit dem Artikel 146 der Weimarer Verfassung von 1919 und dem<br />

Reichsgrundschulgesetz vom 29.04.1920, wurde eine erste Schulpflicht zur<br />

bestehenden Unterrichtspflicht erreicht. Nach dem zweiten Weltkrieg strebte<br />

Deutschland eine demokratische Bildungsreform an, die sich aber aufgrund des<br />

Widerstands der konservativen Parteien nur auf die Wiederherstellung des<br />

dreigliedrigen Schulsystems aus der Zeit der Weimarer Republik einigen<br />

konnte. Das sozialpolitische Ziel der 70er Jahre, Chancengleichheit für alle zu<br />

gewährleisten, konnte nicht umgesetzt werden. Statt dessen kam es zu der von<br />

Georg Picht 1964 bezeichneten „Bildungskatastrophe“. Georg Picht 1 , geboren<br />

1913 in Straßburg, verstorben 1982 in Hinterzarten, war ein deutscher<br />

Philosoph, Theologe und Pädagoge. Die Entstehung des Begriffs der<br />

„Bildungskatastrophe“ geht aus einem Aufsatz hervor, den er 1964 in einem<br />

Brief an Theodor Adorno folgendermaßen kommentiert: „Die erstaunliche<br />

1 Wilfried Rudolff.(2009). Georg Picht. Die Verantwortung der Wissenschaften und die<br />

„aufgeklärte Utopie“. In: Theresia Bauer.(Hg.).Gesichter der Zeitgeschichte. Deutsche<br />

Lebensläufe im 20. Jahrhundert. Oldenbourg. München. Seite 282.<br />

1


Resonanz, die mein kulturpolitischer Aufsatz in den Lutherischen Monatsheften<br />

bei den führenden Politikern aller Parteien gefunden hat, eröffnet die<br />

Möglichkeit, daß es mir vielleicht gelingen könnte, diese zähe Materie in<br />

Bewegung zu setzen. Sie werden demnächst von mir eine Artikelserie –<br />

ausgerechnet in Christ und Welt- zugesandt bekommen, die ebenfalls diesem<br />

Zweck dient.“<br />

Erst die Gründung des Deutschen Bildungsrates und das Interesse der<br />

Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften ließ die Möglichkeit auf gleiche<br />

Bildungschancen steigen.<br />

Ab 1992 entstand eine bildungspolitische Diskussion über die „Autonomie der<br />

Einzelschule“, welche die Vergrößerung der Handlungs- und<br />

Entscheidungsspielräume von Schule forderte. Schulische Prozesse sollten<br />

professionalisiert werden und Schule sollte, als modernes Management, die<br />

Entwicklung einer neuen Bildungspraxis mit neuen Herausforderungen<br />

innovativ in Angriff nehmen.<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Umsetzung von innovativer<br />

Schule. Strukturell ist diese Arbeit in einen theoretisch ausgearbeiteten<br />

Abschnitt und einen praktisch erarbeiteten Abschnitt unterteilt.<br />

Der Theoriebereich gewährt einen Überblick über die Entstehung des<br />

Schulentwicklungsprozesses. Anschließend wird zu den einzelnen Bereichen<br />

der Schulentwicklung und dessen Verankerung im Niedersächsischen<br />

Schulgesetz Stellung genommen. Dem schließt sich eine kritische Betrachtung<br />

an, denn die Autonomie von Schule kann durchaus auch negative<br />

Konsequenzen nach sich ziehen.<br />

2


Für die einzelnen Schulen bedeuteten diese Veränderungen eine genaue<br />

Bestandsaufnahme und Analyse ihres bisherigen Qualitätsstandards. Sie<br />

standen vor der Aufgabe, mit Hilfe eines Qualitätsentwicklungsprozesses, ein<br />

Leitbild und Schulprogramm für ihre Schule zu entwickeln. Worin besteht<br />

Schulqualität und wie kann sie umgesetzt werden? Eine andere Frage ist, ob<br />

es notwendig oder sinnvoll ist, Schulleistungstests als Grundlage von<br />

Schulqualität anzusetzen. Auch diesen Fragen wird im Verlauf dieser Arbeit<br />

nachgegangen.<br />

Im nächsten Abschnitt wird als ein Bereich eines bestehenden Schulprogramms<br />

die Berücksichtigung des sozialen Lernens in der Schule eingehender<br />

untersucht. Dieser Ansatz wird in dem Team-Kleingruppen-Modell der <strong>IGS</strong><br />

Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen-Geismar umgesetzt,<br />

indem heterogene Arbeitsgruppen gebildet wurden. (Im folgenden wird der<br />

Name der Schule: „<strong>IGS</strong> Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen-<br />

Geismar“ in abgekürzter Form „<strong>IGS</strong> Göttingen“ genannt.)<br />

Im praktischen Teil dieser Arbeit wird der Frage des bestehenden<br />

Qualitätsanspruchs nachgegangen. Sind Lehrer, Schüler und Eltern mit der<br />

Umsetzung dieses Team-Kleingruppen-Modells und den daraus resultierenden<br />

Lernergebnissen zufrieden? Welche sind die kritisch zu betrachtenden Aspekte<br />

dieses Modells? Um diesen Fragestellungen methodisch nachzugehen, werde<br />

ich mich der quantitativen Forschungsmethode des Fragebogens und der<br />

wissenschaftlichen Literaturrecherche bedienen.<br />

3


Theoretischer Teil:<br />

2 Schulentwicklung<br />

Der Begriff der „Schulentwicklung“ bezeichnet Veränderungen der Institution<br />

Schule. Er umfasst ein planmäßiges und zielorientiertes Vorgehen zur<br />

langfristigen Verbesserung der Einzelschule und ihrer interagierenden Partner.<br />

Durch die Selbstverwaltung der Schule sollen die Wirksamkeit der<br />

konzeptionellen, pädagogischen, administrativen, organisatorischen und<br />

wirtschaftlichen Faktoren verstärkt werden. Dieser Vorgang ist ohne die<br />

Führungskompetenz der Schulleitung und den Lernprozess der Lehrkräfte nicht<br />

möglich, da auch der organisationale Kontext einbezogen werden muss. So<br />

können nachfolgend effektivere Erziehungsziele erreicht werden. Michael<br />

Schratz definiert Schulentwicklung folgendermaßen: „Schulentwicklung ist das<br />

gemeinsame Bemühen der Menschen in und außerhalb der Schule, ihre<br />

unterschiedlichen Wertvorstellungen und Fähigkeiten so zu nutzen, dass die<br />

SchülerInnen in die Lage versetzt werden, sich den gegenwärtigen und<br />

künftigen Herausforderungen produktiv zu stellen.“ 2<br />

Der Wunsch nach Veränderung von Schule ist aber nicht erst im 20.<br />

Jahrhundert entstanden, sondern hat sich schon in den früheren Jahrhunderten<br />

durch Kritik am Schulsystem geäußert.<br />

2 Michael Schratz (2003). Quallität sichern. Schulprogramme entwickeln. Kallmeyersche<br />

Verlagsbuchhandlung. Seelze. Seite 17.<br />

4


2.1 Schulentwicklung und Reformpädagogik<br />

Ende des 19. Jahrhunderts sollte Unterricht, Erziehung und Bildung in einem<br />

differenzierten staatlichen Schulwesen der Qualifikation aller Kinder und<br />

Jugendlichen dienen. Der reformpädagogische Ansatz im Buch „Jahrhundert<br />

des Kindes“ von 1902, der schwedischen Schriftstellerin und Reformpädagogin<br />

Ellen Karolina Sophie Key (Die Schwedin Ellen Karolina Sophie Key wurde<br />

1849 in Västervik geboren und verstarb 1926 in Strand.), zählte zu den Werken,<br />

die den Beginn der Reformbewegung in Deutschland voran getrieben haben.<br />

Eine neue Pädagogik und Weiterentwicklung von Schule, in der die<br />

Selbsttätigkeit des Kindes gefördert werden sollte und der Lehrer nur als<br />

Beobachter des Kindes tätig war.<br />

Es entstanden Modelle in der Reformpädagogik, deren grundsätzliche<br />

Anschauung eine Abgrenzung gegen die staatliche Schulpolitik darstellten.<br />

Berthold Otto (Der Reformpädagoge Berthold Otto wurde im Jahr 1859 in<br />

Bienowitz geboren und starb 1933 in Berlin.), als ein Vertreter des individuellen<br />

und informellen Lernens, stellte in einem Vortrag von 1897 die Schule als<br />

Institution in Frage. Seiner Meinung nach konnte das Interesse an Unterricht<br />

nur durch echten „Erkenntnistrieb“ entwickelt werden, der aber in der von<br />

Autorität geprägten Institution Schule dieser Zeit nicht denkbar war. Mit der<br />

Gründung seiner privaten „Hauslehrerschule“ in Lichterfelde, die vom<br />

Preußischen Kultusministerium unterstützt wurde, versuchte er eine<br />

eigenverantwortliche Entwicklung seiner Schüler zu fördern.<br />

Entwickler pädagogischer Konzepte wie die Landerziehungsheime von<br />

Hermann Lietz, Gustav Wyneken und Paul Geheeb, übten Kritik an der<br />

einseitigen Wissensvermittlung von Schule. Ihrer Meinung nach sollte Schule<br />

eine ganzheitliche Erziehung übernehmen. Diese Erziehung sollte, wie auch<br />

schon von Friedrich Wilhelm August Fröbel und Johann Heinrich Pestalozzi<br />

gefordert, als eine ergänzende Erziehung zur Familie angesehen werden.<br />

5


Dabei galten der Aufenthalt in der Natur, sowie das gemeinsame Leben,<br />

Arbeiten und Feiern, als wirksamste Formen der Erziehung. Die<br />

wissenschaftlich-geistige und praktische Tätigkeit der Schüler führte dazu, dass<br />

sie den Wert ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Produkte und ihrer Arbeit schätzen<br />

lernten.<br />

Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur „neuen Schule“, war die<br />

Arbeitsschulbewegung von Georg Kerschensteiner. „Bürgerlicher Schulrat und<br />

radikaler Schulreformer zugleich – Georg Kerschensteiner erteilte mit seiner<br />

„Arbeitsschule“ nicht nur eine Absage an die Drill- und Buchschule. Seine<br />

Forderung nach Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung ist bis<br />

heute revolutionär“ 3 . (Er wurde 1854 in München geboren und ist im Januar<br />

1932 in München gestorben.) Die Schülerinnen und Schüler (welche im<br />

folgenden Text als Schüler bezeichnet werden) sollten kindgemäß lernen, wobei<br />

der praktische Bezug und die „Konzentration auf das Werk“ 4 , die Effektivität des<br />

Lernens und die Selbsttätigkeit erhöhen sollte. Dies stellt einen wichtigen<br />

pädagogischen Ansatz dar, den der Amerikaner John Dewey als Learning by<br />

doing bezeichnete.<br />

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt pädagogischer Erneuerung, war die<br />

Forderung nach einer Art schulischer Selbstregierung 5 , die wir heute als<br />

Selbstverwaltung und Autonomie bezeichnen würden. Kerschensteiner forderte<br />

einen Schulverband, der als demokratischer Staat im Kleinen agierten sollte. Er<br />

hatte den Anspruch politische Bildung in die Schule zu bringen und so ein<br />

Bewusstsein für Demokratie zu schaffen, entgegen den vorherrschenden<br />

konservativen Erziehungszielen.<br />

3 Jutta Wilhelmi. (1994).Reformpädagogen.Georg Kerschensteiner.Vater des dualen<br />

Systems. In: E&W 9/1994. Seite 20.<br />

4 Vgl.: Jutta Wilhelmi (1994). ebenda. Seite 20.<br />

5 Vgl.: Jutta Wilhelmi (1994). ebenda. Seite 20.<br />

6


Wie Veränderungen im organisatorischen Bereich von Schule entstehen und<br />

umgesetzt werden können, wurde durch die von Peter Petersen gegründete<br />

Lebensgemeinschaftsschule Jenaplan eindrucksvoll aufgezeigt. (Der<br />

Reformpädagoge Peter Petersen, wurde 1884 bei Flensburg geboren und starb<br />

1952 in Jena.) Er entwickelte ein Konzept, bei dem die Schüler in<br />

jahrgangsübergreifende „Stammgruppen“ eingeteilt wurden. Der pädagogische<br />

Vorteil dieses System lag darin, dass durch die längeren Aufenthaltszeiten<br />

innerhalb einer Gruppe, die sozialen Beziehungen gesichert und verstärkt<br />

wurden. Der eher als „Schulwohnstube“ anzusehende Gruppenraum diente<br />

dem selbstständigen Lernen und wurde durch seine kindgerechte Atmosphäre<br />

als ein Ort zur „Sammlung der inneren Kräfte“ aufgefasst.<br />

Eine weitere organisatorische Revolution bestand darin, dass Petersen statt<br />

eines Stundenplans, den Wochenarbeitsplan einführte. Die Schüler sollten weg<br />

vom erteilten Unterricht und hin zum geleiteten Unterricht, denn nur so war<br />

seiner Meinung nach eine „Selbsterziehung“ jedes einzelnen erreichbar. Um<br />

den Leistungsprozess nicht durch disziplinierende Zensuren zu verderben,<br />

forderte er deren Abschaffung und ging dazu über, für jeden Schüler eine<br />

„Charakteristik“ anzufertigen. Hierfür sollte der gesamte Entwicklungsverlauf<br />

des Schülers berücksichtigt werden. Schließlich forderte er in seiner Schule<br />

noch das Engagement aller Beteiligten. „Das Besondere an diesem Konzept ist<br />

die prinzipielle Beteiligung von Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen an der<br />

Entwicklung einer eigenen Schule und damit auch an der Entwicklung der<br />

eigenen Lebenssituation“ 6 .<br />

Nicht nur innerhalb Deutschlands gab es Bestrebungen, die Starrheit der „alten<br />

Schule“ zugunsten der „Pädagogik vom Kinde aus“ zu verändern. Maria<br />

Montessori, die als erste Ärztin Italiens 1896 promovierte, Refompädagogin,<br />

6 Harald Eichenberger, Marianne Wilhelm (2003), Werkstatt Schulentwicklung,<br />

Reformpädagogik als Motor für Schulentwicklung, Studienverlag, Insbruck. Seite 35.<br />

7


Philosophin und Begründerin der Montessoripädagogik war, wurde im Jahr<br />

1870 in Chiaravalle geboren und verstarb 1952 in Noordwijk aan Zee. Sie<br />

erkannte, dass Kinder eine besondere Erziehung benötigten, wobei der<br />

Respekt vor dem Kind und die Würde des Kindes an oberster Stelle stehen<br />

sollten. In ihrer bekannten Montessori-Pädagogik wurde die Freiheit des Kindes<br />

respektiert und das selbstbestimmte Handeln mit Hilfe ihrer Montessori-<br />

Materialien gefördert. Auch heute noch ist die Montessori-Pädagogik ein<br />

wichtiger Teil der Schullandschaft. Sie bietet den Schülern die Möglichkeit sich<br />

Sachverhalte in einem individuellen und variablen Zeitraum selbstständig zu<br />

erarbeiten. Die durch das Interesse entstandene Konzentration auf die Inhalte,<br />

welche von Maria Montessori als „Polarisation der Aufmerksamkeit“ bezeichnet<br />

wurde, zeigt, wie intensiv die Beschäftigung mit selbst gewähltem Material sein<br />

kann. Um aber alle Lernbereiche abzudecken, lernen die Schüler, dass sie ihre<br />

Arbeit organisieren müssen und Verantwortung für ihr Tun übernehmen.<br />

Die interessante Idee des französischen Reformpädagogen Célestin Freinet<br />

bestand darin, dass er die Forderung stellte: „Plus de manuels!“ („Weg mit den<br />

Schulbüchern!“). (Der als Begründer der Freinet-Pädagogik bekannte Célestin<br />

Freinet, wurde 1896 in Gars geboren und ist 1966 in Vence gestorben.)<br />

Hintergrund für diese Forderung war, dass über diese neue Konzeption<br />

schülergerechtes Wissen in den Unterricht aufgenommen wurde. Die Schüler<br />

erarbeiteten ihr, für sie wissenswertes Material selbsttätig und waren in der<br />

Lage, durch die praktische Anwendung in der Schuldruckerei ihr Wissen<br />

praktisch zu erproben und zu vertiefen. Sie erstellten selbstverantwortlich ihre<br />

eigenen Schulbücher und waren dadurch auch für die Unterrichtsinhalte<br />

verantwortlich. Freinet sah eine Gefahr darin, den selbstständigen persönlichen<br />

Akt zu unterdrücken. Seiner Meinung nach führte dieser Zustand zu<br />

Verhaltensauffälligkeiten und damit zur „scolatisme“, einer „Erkrankung der<br />

Schule“. Es war ihm wichtig, das Alltagswissen in die Schule zu bringen und<br />

dieses durch zwei konkrete Konzepte zu erreichen.<br />

8


Zum einen durch die Druckerei, zum anderen durch Klassenkorrespondenz.<br />

Diese Korrespondenz entstand in Form von Klassenzeitungen oder Briefen,<br />

welche ausgehend von den Schülern, geschrieben, grammatisch überprüft und<br />

anschließend in der Druckerei gedruckt wurden. Das gemeinsame Erarbeiten<br />

und Recherchieren ließ eine lebendige Schule entstehen, die als bedeutsamer<br />

Kontrast zum starren Buchwissen der „alten Schule“ stand.<br />

„Druckerei und Klassenkorrespondenz boten Freinet die Möglichkeit, in seiner<br />

pädagogischen Arbeit den Bruch mit dem herrschenden Schul- und<br />

Gesellschaftssystem zu realisieren, den er in seinen engagierten, politischen<br />

Zeitschriftenartikeln immer wieder forderte. Sein Bemühen war es, in der<br />

täglichen Praxis eine andere Wirklichkeit vorwegzunehmen und schon ein<br />

Stück weit in der Schule zu realisieren, selbst wenn die Gesellschaft noch<br />

meilenweit davon entfernt war.“ 7<br />

Während der 70er und 80er Jahre stand die Schulentwicklung unter dem<br />

Einfluss der Reformstrategien und die Schüler standen im Vordergrund der<br />

Debatten. Mit den 90er Jahren wandelte sich diese Sichtweise. In diesem<br />

Umwandlungsprozess bildeten sich Unterrichts- und Qualitätsforschung zu<br />

wichtigen Schulentwicklungsplanungen aus. Der Begriff der Schulautonomie<br />

trat in den Vordergrund.<br />

„So bedeutungsvoll der Begriff der Autonomie für die Reformpädagogik ist, so<br />

bedeutungsvoll ist er auch für die Schulentwicklung, weil Schulautonomie<br />

unverzichtbarer Ausgangspunkt für Schulentwicklung ist.“ 8<br />

7 Vgl. Script der Vorlesung Pädagogik. SS 2010. Serie Reformpädagogik konkret. Moderation<br />

Rainer Winkel. Ingrid Dietrich: Célestin Freinet.<br />

8 Vgl. Harald Eichenberger. Marianne Wilhelm (2003). Werkstatt Schulentwicklung.<br />

Reformpädagogik als Motor für Schulentwicklung. Studienverlag. Insbruck. Seite 19.<br />

9


2.2 Autonomie in der Schulentwicklung<br />

Bevor es überhaupt zu einer Autonomie in der Schulentwicklung kommen<br />

konnte, mussten zunächst entscheidende Reformen entwickelt werden. Der<br />

„Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden<br />

öffentlichen Schulwesens“ aus dem Jahr 1959 des Deutschen Ausschusses für<br />

das Erziehungs- und Bildungswesens, löste die bildungspolitische<br />

Reformdiskussion der 60er Jahre 9 aus. Volkswirtschaftliche Überlegungen zur<br />

Bildung von Humankapital, welches sich aus dem Leistungspotential der<br />

Arbeitskräfte und der daraus resultierenden Ertragskraft bildete, sollten das<br />

wirtschaftliche Wachstum fördern.<br />

Dazu musste eine qualifizierte Ausbildung gewährleistet werden, die aber nach<br />

der „Bedarfsfeststellung 1961-1970“ durch akuten Lehrermangel eher zu dem<br />

von Georg Picht geprägten Begriff der „Bildungskatastrophe“ führen würde.<br />

Eine Erhöhung der Durchlässigkeit an Schulen und eine Verstärkung der<br />

Bildungsplanaktiviäten sollte dieser „Bildungskatastrophe“ entgegen wirken. Der<br />

„Deutsche Bildungsrat“, welcher 1965 die Arbeit des aufgelösten „Deutschen<br />

Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen“ fortführte, versuchte<br />

Verwaltungs- und Bildungskommissionen auf Bundes- und Länderebene<br />

aufzubauen, um strukturelle Veränderungen zu erreichen. Bildungs- und<br />

Chancengleichheit für alle, konnte nach sozialdemokratischer Vorstellung am<br />

besten in integrierten Gesamtschulen stattfinden.<br />

Für die Liberalen konnte „materielle Chancengleichheit“ nur in der Veränderung<br />

von Einstellungen zur Schule stattfinden. Zwar fand der “Strukturplan für das<br />

Bildungswesen“ von 1970 aufgrund von Differenzen bezüglich der Finanzierung<br />

und inhaltlicher Fragen nur teilweise Umsetzung, dennoch wurde die bis heute<br />

bestehende Einteilung des Primar- und Sekundarstufensystems, sowie die<br />

9 Vgl. Hans-Georg Herrlitz. Wulf Hopf.Hartmut Titze. (1993). Deutsche Schulgeschichte von<br />

1800 bis zur Gegenwart. Eine Einführung. Juventa Verlag Weinheim. Seite 170.<br />

10


Gründung der Orientierungsstufe, übernommen. In Niedersachsen wurde die<br />

Orientierungsstufe 2004 wieder abgeschafft.<br />

Strukturelle und curriculare Reformen, wie das „Hamburger Abkommen“ von<br />

1964, in der die Hauptschule als selbstständige Schule der Sekundarstufe I<br />

gebildet wurde, die von der KMK 1972 beschlossene „Vereinbarung zur<br />

Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe“ in welcher die unterschiedlichen<br />

gymnasialen Schultypen vereinheitlicht wurden, oder der Frankfurter<br />

Grundschulkongress von 1989, waren wichtige Stufen der schulgeschichtlichen<br />

Entwicklung. Nach den Veröffentlichungen der PISA Studie im Jahr 2001, kam<br />

es erneut zu bildungspolitischen Diskussionen.Diese hatten zur Folge, dass<br />

man sich über die Qualität der Schulen und Bildungseinrichtungen Gedanken<br />

machte.<br />

Es fand ein Wandel in der Schulentwicklung statt. Die bildungsökonomische<br />

und bildungssoziologische Sichtweise der 70er Jahre änderte ihren Fokus in<br />

den 90er Jahren, indem der Blick auf die einzelne Bildungssituation gelenkt<br />

wurde 10 . Der soziale Wandel unserer Gesellschaft, die Pluralisierung, der<br />

Wertewandel, aber auch komplexere Bildungsanforderungen verlangten nach<br />

neuen Anpassungs- und Innovationsstrukturen. Die Idee von der „Autonomie<br />

der Einzelschule“ rückte in den Vordergrund.<br />

Der aus dem griechischen stammende Begriff Autonomie (autos=selbst,<br />

nomos=Gesetz) beschreibt deutlich, dass es sich um die Selbstverwaltung und<br />

eigenverantwortliche Entscheidungsgewalt handelt. Auf Schule bezogen sind<br />

einige der wichtigsten Aspekte der Schulautonomie die „Outputsteuerung“ in<br />

Form von Vergleichsarbeiten oder Zentralabitur, die Orientierung der Lehr- und<br />

Lernprozesse an überprüfbaren Kompetenzen, der Orientierungsrahmen<br />

10 Vgl. Sibylle Rahm. (2005). Einführung in die Theorie der Schulentwicklung. Beltz Verlag.<br />

Weinheim. Seite 32.<br />

11


Schulqualität in Niedersachsen, die regelmäßigen externen Evaluationen und<br />

die Unterstützung durch die Landesschulbehörde. Betrachtet man die inneren<br />

Handlungs- und Entscheidungsspielräume von Schule, sind die Demokratie<br />

innerhalb der Schule, die pädagogische Entwicklung, die Schule als Betrieb und<br />

die Finanzpolitik der Schule wichtig. Diese Aspekte werden im folgenden näher<br />

betrachtet.<br />

2.2.1 Demokratie<br />

Voraussetzung für eine autonome Einzelschule, ist die Regelung von Rechten<br />

und Pflichten gegenüber dem Staat und innerhalb der Institution. Es muss<br />

vereinbart werden, inwieweit sich eine demokratische Mitgestaltung der Schule<br />

durch gesetzliche Regelungen, wie sie im Niedersächsischen Schulgesetz<br />

verankert sind, regeln lässt.<br />

Eingebunden in staatliche Vorgaben, muss die autonome Schule gleichzeitig<br />

auch den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Von der Ebene der<br />

einzelnen Mitarbeiter in der Schule, bis hin zur Regierungsebene, muss es eine<br />

klare Kompetenzerteilung geben. Nach Ansicht von Hermann Pfeiffer sollten<br />

„[...] Schulen und ihre Akteure mit entsprechenden Kompetenzen und<br />

Partizipationsmöglichkeiten und Entscheidungsbefugnissen ausgestattet<br />

werden, sodass sie ihre Angelegenheiten in eigener Verantwortung regeln<br />

können.“ 11 Die Kommunikation und Zusammenarbeit über die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten der zu entwickelnden Konzepte, ist nur in der<br />

Gemeinschaft möglich.<br />

11 Hermann Pfeiffer.(2008): Ein zentrales politisches Thema. Selbständigkeit und erweiterte<br />

Verantwortung der Schule. In: Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff<br />

(Hg.): Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum<br />

Modellvorhaben „Selbständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag. Münster.<br />

Seite 18.<br />

12


Die folgende Aussage von John Dewey beschreibt genau diesen Sachverhalt.<br />

„Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform; sie ist in erster Linie eine<br />

Form des Zusammenlebens, der gemeinsamen und miteinander geteilten<br />

Erfahrung.“ 12 Es muss ein demokratischer Erfahrungsaustausch stattfinden,<br />

denn nur so ist die Realisierung der autonomen Schule möglich.<br />

2.2.2 Pädagogische Entwicklung<br />

Eine größere Selbstständigkeit der Schule bedeutet auch, dass<br />

Entscheidungen, Veränderungen und das Realisieren von bestimmten<br />

Unterrichtskonzepten auf die Entscheidungsebene des Schulleiters, der<br />

Lehrkräfte und des Schulvorstands verlagert werden. Der Schulvorstand,<br />

welcher sich aus Lehrkräften und Schülern zusammensetzt und dessen<br />

Aufgabe unter anderem darin besteht, „[...]über die Inanspruchnahme der den<br />

Schulen im Hinblick auf ihre Eigenverantwortlichkeit von der obersten<br />

Schulbehörde eingeräumten Entscheidungsspielräume[...]“ 13 zu entscheiden,<br />

ist aus dem Prinzip der autonomen Schule entstanden und nimmt eine Art<br />

Kontrollfunktion ein.<br />

§ 38 a 14<br />

Aufgaben des Schulvorstandes<br />

(1) Im Schulvorstand wirken der Schulleiter oder die Schulleiterin mit<br />

Vertreterinnen oder Vertretern der Lehrkräfte, der<br />

Erziehungsberechtigten sowie der Schülerinnen und Schüler zusammen,<br />

um die Arbeit der Schule mit dem Ziel der Qualitätsentwicklung zu<br />

gestalten.<br />

(2) Die Schulleiterin oder der Schulleiter unterrichtet den Schulvorstand<br />

über alle wesentlichen Angelegenheiten der Schule, insbesondere über<br />

die Umsetzung des Schulprogramms sowie den Stand der<br />

Verbesserungsmaßnahmen nach § 32 Abs. 3.<br />

12 Vgl. John Dewey. (1993). „Demokratie und Erziehung“. (Hg.) Jürgen Oelkers. Weinheim.<br />

Beltz Verlag. S.121.<br />

13 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG) §38a.<br />

14 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG) §38a.<br />

13


Im Bereich der pädagogischen Autonomie oder pädagogischen<br />

Gestaltungsautonomie ist es den Schulen überlassen, welche Lehrmethoden<br />

oder Lehrmittel sie auswählen und inwiefern die von ihnen ausgewählten<br />

Zielsetzungen ihrer Schule am ehesten entsprechen. Ein Beispiel für<br />

ungewöhnliche Methodenautonomie ist die 1975 gegründete <strong>IGS</strong> Göttingen, da<br />

sie konsequent auf eine äußere Fachleistungsdifferenzierung verzichtet. Selbst<br />

ihre Architektur spiegelt das pädagogische Konzept der Clusterform wider.<br />

Die normative Autonomie stellt sich in der Freiheit des Festlegens eines<br />

Schulprofils und der pädagogischen Leitlinien dar. Die Schulen können sich den<br />

Veränderungen der Gesellschaft schneller anpassen und so geeignete<br />

Konzepte entwickeln. Sibylle Rahm formuliert es folgendermaßen: „In Schule<br />

würde demnach nicht nur regelgebunden, unter Einhaltung von Hierarchien,<br />

arbeitsteillig und spezialisiert, leistungs- und zielorientiert gearbeitet, sondern<br />

Schulen wären zu verstehen als lebendige Systeme, die permanent in<br />

Bewegung seien und die ihre Stabilität durch Bewegung erreichen“ 15<br />

2.2.3 Schule als Betrieb<br />

Betrachtet man die autonome Schule als betriebliche Institution, so ist der<br />

Zusammenhang mit einem gut geführten Unternehmen in der freien Wirtschaft<br />

vorstellbar. Auch hier wird modernes Management benötigt, welches durch<br />

Personal- und Organisationsautonomie in der Schule für einen reibungslosen<br />

und erfolgreichen Ablauf sorgen muss. Zwar findet Schule in einem anderen<br />

Kontext statt, doch die Führung von Mitarbeitern und der reibungslose Ablauf<br />

innerhalb des „Unternehmens Schule“ müssen miteinander verbunden sein.<br />

15 Vgl. Sibylle Rahm. (2005). Einführung in die Theorie der Schulentwicklung. Beltz Verlag<br />

Weinheim. Seite 33.<br />

14


Ähnlich wie in einem Konzern muss die Schulleitung überlegen, ob benötigte<br />

Ressourcen zur Verfügung stehen und wie Konzepte für eine bedarfsgerechte<br />

Personalplanung und Personalentwicklung aussehen können. Welche<br />

Fortbildungsmöglichkeiten, welche Zielvereinbarungen und Beschlüsse<br />

bezüglich der Mitbestimmung sind für die Schule von Bedeutung? Im Bereich<br />

der Sachmittelentscheidungen muss überlegt werden, welche Ausstattung und<br />

welche Lernmaterialien zweckmäßig sind. Informationen vom Schulträger, wie<br />

die räumlich-materielle Ausstattung der Schule gestaltet werden kann, gehören<br />

ebenso dazu wie die Informationen, ob regionale Förderprogramme genutzt<br />

werden können. Im Bereich der Unterrichtsorganisation kann die Schule<br />

differenzierte Lernorganisation, Unterrichtsführung oder fächerübergreifende<br />

Projekte unter Berücksichtigung der Curricularen Schwerpunkte nach ihren<br />

Maßstäben verändern. Für die Qualitätsentwicklung von Schule sind Steuerund<br />

Arbeitsgruppen von Bedeutung, die sich zum Beispiel für<br />

Trainingsprogramme wie Lions-Quest „Erwachsen werden“ einsetzen und die<br />

die Qualität ihrer Schule durch Evaluation kontrollieren. Ein weiterer<br />

Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung von eigenständiger Schule ist<br />

beispielsweise auch die Einbindung der Eltern in Schulprojekte und die damit<br />

verbundene Eltern-Schüler-Partizipation.<br />

2.2.4 Sparpolitik und Arbeitsbelastung<br />

Neben den Personal- und Organisationsbereichen, stellt die finanzielle<br />

Autonomie der Schule eine wichtige Aufgabe in der Schulentwicklung dar. Die<br />

Schule muss in der Lage sein, externe Finanzmittel zu akquirieren und das<br />

Schulbudget selbst zu verwalten. Aus Landesmitteln erhalten Schulen ein<br />

eigenes Budget zur Verwaltung ihrer Schulangelegenheiten. Außerdem können<br />

Kommunen und Landkreise der Schule für bestimmte Projekte noch ein<br />

zusätzliches Budget zur Verfügung stellen.<br />

15


Doch genau wie in einem wirtschaftlichen Betrieb, in dem eine Kosten-Nutzen-<br />

Analyse zur Rentabilität eingesetzt wird, muss die Schule, durch die Planung<br />

und die Verwaltung der Kosten, ihr Budget verwalten. Die wirtschaftliche Krise<br />

wird auch in der Verwaltung der Schule durch immer schlechter werdende<br />

finanzielle Rahmenbedingungen deutlich. Die Folge sind Sparmaßnahmen, die<br />

bei der Einstellung von Lehrern und der Beschaffung von Lernmitteln realisiert<br />

werden. Eine weitere Folge der Sparmaßnahmen sind die problematischen<br />

Arbeitsbedingungen, unter denen die Lehrenden ihren Beruf ausüben müssen.<br />

Viele Lehrer unterrichten in Fächern, für die sie nicht ausgebildet sind.<br />

Qualitätsmängel im Unterricht und überforderte Lehrer sind die Konsequenz.<br />

2.3 Eigenverantwortung der Schule<br />

Mit dem Gesetz zur Einführung der Eigenverantwortung von Schule wurde vom<br />

Niedersächsischen Landtag am 17. Juli 2006 beschlossen, das bestehende<br />

Schulgesetz zu ändern und die autonome Schule zu konstituieren.<br />

Die Schulverfassung lautet:<br />

§ 32<br />

Eigenverantwortung der Schule<br />

(1) 1 Die Schule ist im Rahmen der staatlichen Verantwortung und der Rechtsund<br />

Verwaltungsvorschriften eigenverantwortlich in Planung, Durchführung und<br />

Auswertung des Unterrichts, in der Erziehung sowie in ihrer Leitung,<br />

Organisation und Verwaltung. 2 Die Rechte des Schulträgers bleiben unberührt.<br />

(2) 1 Die Schule gibt sich ein Schulprogramm. 2 In dem Schulprogramm legt sie<br />

in Grundsätzen fest, wie sie den Bildungsauftrag erfüllt. 3 Das Schulprogramm<br />

muss darüber Auskunft geben, welches Leitbild und welche Entwicklungsziele<br />

die pädagogische Arbeit und die sonstigen Tätigkeiten der Schule bestimmen.<br />

4 Der Zusammensetzung der Schülerschaft und dem regionalen Umfeld ist in<br />

dem Schulprogramm und in der Unterrichtsorganisation Rechnung zu tragen.<br />

5 Die Schule beteiligt bei der Entwicklung ihres Schulprogramms den<br />

Schulträger und den Träger der Schülerbeförderung sowie die Schulen, mit<br />

denen sie zusammenarbeitet (§ 25 Abs. 1).<br />

16


(3) 1 Die Schule überprüft und bewertet jährlich den Erfolg ihrer Arbeit. 2 Sie<br />

plant Verbesserungsmaßnahmen und führt diese nach einer von ihr<br />

festgelegten Reihenfolge durch.<br />

(4) 1 Die Schule bewirtschaftet ein Budget aus Landesmitteln nach näherer<br />

Bestimmung im Haushaltsplan des Landes. 2 Sie kann nach näherer<br />

Bestimmung des Kultusministeriums, die der Zustimmung des<br />

Finanzministeriums bedarf, Girokonten führen; dabei können Ausnahmen von<br />

den Vorschriften über Zahlungen, Buchführung und Rechnungslegung (§§ 70<br />

bis 72, 75 bis 80 der Landeshaushaltsordnung) zugelassen werden. 16<br />

Die Schulen des Landes Niedersachsen sollen diesem Gesetz entsprechend,<br />

selbstständig die Qualität ihrer Schule überwachen und sicherstellen.<br />

2.4 „Orientierungsrahmen zur Schulqualität“<br />

Das Niedersächsische Kultusministerium hat im Juni 2006 zur Erarbeitung der<br />

Schulqualität einen Orientierungsrahmen veröffentlicht, in dem die<br />

Qualitätsbereiche Ergebnisse und Erfolge, Lernen und Lehren, Schulkultur,<br />

Schulmanagement, Lehrerprofessionalität, sowie Ziele und Strategien der<br />

Schulentwicklung genau beschrieben sind. „Mit dem Orientierungsrahmen<br />

Schulqualität in Niedersachsen sollen den Schulen des Landes und allen<br />

interessierten Bürgerinnen und Bürgern nicht nur Merkmale einer „guten<br />

Schule“ vorgestellt werden. Er soll darüber hinaus systematische<br />

Verbesserungsprozesse in den Schulen unterstützen oder anstoßen.“ 17<br />

Um Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten, müssen zunächst Grundlagen<br />

für die Qualität der Schule gefestigt sein. Dazu gehören die Erfolge und<br />

Ergebnisse, mit denen eine Schule ihre Entwicklung dokumentiert. Ein Beispiel<br />

für positive Ergebnisrückmeldungen ist der Präventionspreis des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Manfred<br />

16 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG)<br />

17 Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen. Seite 6. In:www.mk.niedersachsen.de,<br />

17


Lautenschläger Stiftung und der Bundeszentrale für gesundheitlliche<br />

Aufklärung, welcher der <strong>IGS</strong> Göttingen für die Gesundheitsförderung „Gesund<br />

aufwachsen – Ganzheitliche Förderung von Heranwachsenden in der<br />

Sekundarstufe I“ 2010 verliehen wurde.<br />

Ein Zeichen für erfolgreichen Unterricht sind aber auch die erfolgreichen<br />

Abschlüsse der <strong>IGS</strong>-Schüler. Im Schulprogramm der Schule heißt es: „Unsere<br />

Abschlüsse liegen weit über dem Bundesdurchschnitt. Nach der 10. Klasse<br />

erhalten ca. 65 % der Schüler einen erweiterten Abschluss, ca. 35% einen<br />

Realschulabschluss, etwa 10 % einen Hauptschulabschluss. Die Zahl der<br />

Schulabbrecher ohne Abschluss liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt. Etwa<br />

50 bis 60% der Schülerinnen und Schüler, die in unseren 5. Klassen beginnen,<br />

machen bei uns auch Abitur.“ 18<br />

Im Bereich Lehren und Lernen stellt die <strong>IGS</strong> hohe Ansprüche an ihre<br />

Lehreinrichtung, indem sie das Konzept der Tischgruppen und die damit<br />

verbundene Teamarbeit in den Vordergrund stellen. Die Teilnahme an<br />

nationalen Vergleichen und wissenschaftlichen Untersuchungen, ist für die<br />

Schule sehr wichtig und lässt beispielsweise Entscheidungen über den weiteren<br />

Bildungsweg erst in den letzten beiden Klassen der Sekundarstufe I fallen. Es<br />

gibt Kooperationsverträge mit der Universität Göttingen und Betrieben im Raum<br />

Göttingen, so dass die Schüler auch nach dem Schulabschluss noch unterstützt<br />

werden. 19<br />

Durch die enge Zusammenarbeit von Lehrern, Schülern und Eltern ist die<br />

Schulkultur in der <strong>IGS</strong> Göttingen von gemeinsamen Aktionen geprägt. Schon<br />

die räumliche Anordnung der Klassen- und Aufenthaltsräume, fördert eine<br />

anregende Lernatmosphäre innerhalb der heterogenen Kleingruppen.<br />

18 Vgl. Schulprogramm der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule-Göttingen-Geismar.<br />

19 Vgl. Schulprogramm der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule-Göttingen-Geismar.<br />

18


Schriftlichen Rückmeldungen in Form von Lernentwicklungsberichten an die<br />

Schüler und die Diskussionen während der Tischgruppenabende in der Familie,<br />

tragen zum guten Schulklima bei.<br />

Die wesentliche Voraussetzung für optimale Schulentwicklung liegt in der<br />

Führung der Schule. In der <strong>IGS</strong> gibt es den großen Vorteil, dass die<br />

Gesamtverantwortung zwar vom Schulleiter getragen wird, dieser jedoch durch<br />

Delegation alle seine Team-Mitglieder in Form einer kollegialen Schulleitung<br />

miteinbeziehen kann. Ein wichtiger Faktor ist die Kommunikation innerhalb der<br />

Teams, die regelmäßig in wöchentlichen Sitzungen gepflegt wird. Die möglichst<br />

konstant gehaltenen Lehrerteams bilden sich stetig weiter, um den Schülern<br />

eine Ausbildung mit hohem Niveau zu gewährleisten.<br />

Im Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen wird der Gedanke des gemeinsamen,<br />

des heterogenen, dem gegenseitig unterstützenden und dem ganzheitlichen<br />

Lernen von Johann Heinrich Pestalozzi „Kopf, Herz, Hand“ geprägt: „In der<br />

Folge reformpädagogischer Ideen stand im Mittelpunkt das gemeinsame<br />

Leben, Lernen und Arbeiten von Schülerinnen und Schülern mit<br />

unterschiedlicher Leistungsfähigkeit und –geschwindigkeit und<br />

unterschiedlichen Begabungen - und dies über eine längere Zeit (6 Jahre) in<br />

verlässlichen sozialen Bezügen.“ 20<br />

Die <strong>IGS</strong> Göttingen hat für sich, wenn man den Orientierungsrahmen des<br />

Niedersächsischen Kultusministeriums zugrunde legt, einen großen Anteil an<br />

der Schulentwicklung und der autonomen Schule erarbeitet.<br />

20 Vgl. Schulprogramm der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule-Göttingen-Geismar.<br />

19


2.5 Welche Gefahren birgt die Autonomie?<br />

Die Schulen müssen gemäß dem Gesetz, ihre jährlichen Erfolge bewerten und<br />

Verbesserungsmaßnahmen in Angriff nehmen. Doch wie wirkt sich diese<br />

„Vermarktung von Schule“ auf die Schule aus? Es werden Schulprogramme<br />

erstellt, die eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ansprechen und so die<br />

Schulauswahl der Eltern beeinflussen. Es kann die Gefahr bestehen, dass<br />

soziale Unterschiede hervorgebracht werden, die von der Institution Schule<br />

durch spezielle Schulprogramme forciert werden.<br />

Eltern wählen die Schulen für ihre Kinder nach sozialen Gesichtspunkten aus,<br />

so dass zum Beispiel Schulen mit hohem Ausländeranteil gemieden werden.<br />

Zur Förderung der sozialen Integration und um die Chancengleichheit zu<br />

erhalten, sind daher individuelle und umfangreiche Angebote von den Schulen<br />

notwendig.<br />

Mit einem weiteren kritischen Gedanken befasst sich Dietmar Kucharz 21 , indem<br />

er auf die Aufsichtspflicht des Staates in Artikel 7 des Grundgesetzes<br />

aufmerksam macht. Probleme können sich seiner Meinung nach ergeben,<br />

wenn die starren bürokratischen Verwaltungsstrukturen und Hierarchieebenen<br />

den pädagogischen Bildungsprozess behindern. Lehrer sind einerseits an die<br />

Vorschriften gebunden, andererseits sollen sie die Schüler zu selbsttätigen<br />

Mitmenschen erziehen. „Dadurch, dass administratives und pädagogisches<br />

Handeln konträr verlaufen, die Verwaltung aber nicht sinnvoll und wenig<br />

kompetent pädagogische Entscheidungen treffen kann, können in der<br />

einzelnen Schule pädagogisches und administratives Handeln selten<br />

aufeinander abgestimmt werden. Das ist einer sinnvollen Bildung von Kindern<br />

und Jugendlichen wenig zuträglich.“ 22<br />

21 Dietmut Kucharz.(2000). Wie viel Staat braucht die Bildung? Peter Lang GmbH<br />

Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt. Seite 97.<br />

22 Dietmut Kucharz.(2000): ebenda. Seite 97.<br />

20


Da Schulen obliegt ihr Budget eigenverantwortlich zu verwalten, kann es im<br />

Bereich der Finanzpolitik von Schule vorkommen, dass an Lehrstellen oder<br />

Lehrerwochenstunden gespart wird, um den Schulhaushalt zu entlasten.<br />

Hermann Pfeiffer nennt dafür ein Beispiel: „Darüber hinaus können die Schulen<br />

im Bereich der Personalkostenbudgetierung, Personalstellen für einen<br />

gewissen Zeitraum nicht besetzen und diese dann kapitalisieren.“ 23 Die Gefahr<br />

kann darin bestehen, dass ohne die nötigen Lehrerwochenstunden<br />

Neukonzeptionen innerhalb der Unterrichtsplanung nötig werden und so der<br />

reibungslose Ablauf der inneren Differenzierung gestört wird. Möglicherweise<br />

kommt es so zu einer Unterversorgung der Schüler im Unterricht.<br />

23 Hermann Pfeiffer.(2008).Fragestellung, Theorie und Methoden Verständnis von<br />

Selbständigkeit und die Gestaltungsfreiräume des rechtlichen Rahmens. In: Heinz Günter<br />

Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.): Schulentwicklung durch<br />

Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum Modellvorhaben<br />

„Selbständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag. Münster. Seite 14.<br />

21


3 Schulprogramm<br />

Aus der Autonomie der Einzelschule heraus, entstehen Pflichten und Aufgaben,<br />

welche in diesem neu entstandenen Gestaltungsfreiraum reguliert werden<br />

müssen. Im Niedersächsischen Schulgesetz, §32 Absatz 2 24 , wird genau<br />

beschrieben, woraus sich ein Schulprogramm für eine Schule zusammensetzen<br />

sollte. Im Schulprogramm wird festgelegt, welche Hauptintention die jeweilige<br />

Schule verfolgt und wie sie den erforderlichen Bildungsauftrag erfüllt. Inhaltlich<br />

wird im Schulprogramm auf das Leitbild der Schule und die damit verbundenen<br />

pädagogischen Zielsetzungen, die Maßnahmen zur Qualitätssteigerung, auf<br />

Konzepte in den Bereichen der Evaluation, der Fort- und Weiterbildung und den<br />

Bilanzierungsplan der eigenverantwortlichen Schule hingewiesen.<br />

Die Schule benötigt als eigenständige Institution ein Management, um alle<br />

geplanten Veränderungen und Entwicklungsentscheidungen umzusetzen.<br />

Dieser Qualitätsentwicklungsprozess wird in den Schulen von einer<br />

Steuergruppe übernommen, die durch eine reflektierende, distanzierte Sicht<br />

aus der Metaebene, steuernd auf die zu koordinierenden Prozesse einwirken<br />

kann.<br />

24 „§32,(2) Die Schule gibt sich ein Schulprogramm. In dem Schulprogramm legt sie in<br />

Grundsätzen fest, wie sie den Bildungsauftrag erfüllt. Das Schulprogramm muss darüber<br />

Auskunft geben, welches Leitbild und welche Entwicklungsziele die pädagogische Arbeit<br />

und die sonstigen Tätigkeiten der Schule bestimmen. Der Zusammensetzung der<br />

Schülerschaft und dem regionalen Umfeld ist in dem Schulprogramm und in der<br />

Unterrichtsorganisation Rechnung zu tragen. Die Schule beteiligt bei der Entwicklung ihres<br />

Schulprogramms den Schulträger und den Träger der Schülerbeförderung sowie die<br />

Schulen, mit denen sie zusammenarbeitet (§ 25 Abs. 1).“<br />

22


3.1 Schulqualität<br />

Für die Erfassung von Schulqualität sind die Vorgaben der Schulbehörden ein<br />

wesentlicher Faktor und die Erwartungen der gesellschaftlichen Öffentlichkeit<br />

ein weiterer bedeutender Aspekt.<br />

Da die öffentlichen Ansprüche und Vorstellungen stark differieren und jeder für<br />

sein Kind einen anderen qualitativen Aspekt im Bereich der Schulqualität für<br />

wichtig erachtet, gibt es keine einheitliche Definition darüber, was Schulqualität<br />

enthalten soll. Mit Hilfe wissenschaftlicher Begleitforschung wurde ein<br />

Rahmenmodel für produktorientiertes Qualitätsmanagement im Bereich der<br />

Schulqualität erstellt.<br />

Rahmenmodell für Schulqualität 25<br />

Das Modell ist in drei Qualitätsebenen unterteilt: Input, Prozess und Output. Die<br />

Input-Qualität bzw. System- und Steuerungsqualität stellt die Ebene dar, auf der<br />

die Ressourcen der Schule und die Vorgaben des Bildungssystems, wie<br />

beispielsweise das Kerncurriculum, angesiedelt sind. 26<br />

25 Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.).(2008). Schulentwicklung<br />

durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum Modellvorhaben<br />

„Selbstständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag GmbH Münster. Seite 66.<br />

26 Vgl.: Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.), (2008).<br />

23


Die Einzelschule kann einige qualitative Elemente dieser Ebene nicht<br />

beeinflussen, da sie auf externe Bedingungen keinen Einfluss ausüben kann.<br />

Gestaltungs- und Prozessqualität beschreibt die pädagogisch-organisatorische<br />

Handlungsweise der Einzelschule. Hierin ist die Schule autonom und kann ihre<br />

schulbeschreibenden Qualitäten selbst entwickeln, wobei eine Unterscheidung<br />

zwischen Schul- und Unterrichtsebene stattfindet. Auf Schulebene sind zum<br />

Beispiel die Bildungsstandards und die Bildungsinhalte wichtig, auf<br />

Unterrichtsebene die Unterrichtsgestaltung und das Lernklima.<br />

Die Output-Qualität bzw. Ergebnisqualität befasst sich mit den Lernenden der<br />

Institution Schule und bezieht sich dabei auf die erreichten Kompetenzen,<br />

Einstellungen oder Verhaltensweisen der einzelnen Schüler. In diesem Modell<br />

werden die zusätzlich einwirkenden schulischen Entwicklungsmaßnahmen, wie<br />

sie im „Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen“ beschrieben sind,<br />

als auch das soziale Umfeld berücksichtigt.<br />

Die Qualität von Schule kann durch eine qualitätsorientierte Selbststeuerung<br />

erreicht werden, indem die Bedingungen, die ablaufenden Prozesse und die<br />

Ergebnisse insgesamt betrachtet werden. Im „Orientierungsrahmen<br />

Schulqualität in Niedersachsen“ heißt es dazu: „Schulqualität muss aber auch<br />

immer wieder als (vorläufiger) Anspruch definiert und formuliert werden, um<br />

Ziele (Anforderungen) zu verdeutlichen und Orientierung zu bieten“ 27<br />

Um der gesellschaftlichen Öffentlichkeit einen orientierenden Einblick in die<br />

Qualitätsbereiche der Einzelschule zu vermitteln und um die Vergleichbarkeit<br />

von Schulen zu gewährleisten, wurde im Niedersächsischen Schulgesetz<br />

Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum<br />

Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag GmbH<br />

Münster. Seite 66.<br />

27 Niedersächsisches Kultusministerium. „Orientierungsrahmen Schulqualität Niedersachsen“.<br />

Juni 2006. Seite 7. In http://www.mk-niedersachsen.de/.<br />

24


festgelegt, dass Schulen über ihr Leitbild, ihre Entwicklungsziele, ihre<br />

pädagogische Arbeit und ihre sonstigen Tätigkeiten Auskunft geben müssen.<br />

Diese Auskünfte werden im Schulprofil der Schule sichtbar.<br />

3.1.1 Schulprofil<br />

Das Schulprofil, oder auch das Leitbild der Schule, spiegelt die gemeinsame<br />

Philosophie der Schule und das als wünschenswert zu erachtete Ziel wider. Die<br />

Schule stellt ihre Eigenschaften und Stärken, ihre Ausprägungen, ihre<br />

Besonderheiten und die daraus resultierende Unverwechselbarkeit öffentlich<br />

dar.<br />

Wie die Ausbildung der Schüler verlaufen würde, wie sich Lehrer und Schüler<br />

im Unterricht engagieren oder wie die Qualität des Unterrichts aussehen sollte,<br />

wird genau vorgestellt. Dabei prägen bestehende Traditionen ebenso das<br />

Leitbild, wie innovative und neue Aktivitäten der Schule und prägen damit den<br />

Ruf der Schule.<br />

Als Beispiel ein Auszug aus dem Leitbild der <strong>IGS</strong> Göttingen:<br />

„Wir stehen dafür ein,<br />

• dass wir von einem Gesellschaftsbild ausgehen, das auf soziale<br />

Gerechtigkeit, Chancengleichheit und auf die Würde des Menschen<br />

ausgerichtet ist<br />

• dass wir als Schule Verantwortung für die Schüler übernehmen, die in<br />

unsere Schule übernommen werden bis zum Zeitpunkt des Ausscheidens<br />

aus der Schule nach der 9. (selten), der 10. oder der 13. Klasse, womit wir<br />

die Eltern nicht von ihrer erzieherischen Verantwortung entbinden wollen<br />

• dass diese Verantwortung in der Regel von möglichst konstanten<br />

Lehrerteams übernommen wird<br />

• dass alle Schüler willkommen sind und kein Schüler von der Schule<br />

geschickt wird, es sei denn, er gefährdet die Sicherheit der anderen Schüler<br />

• dass unsere Ausbildung ein hohes Niveau hat,<br />

• dass sich unsere Lehrerinnen und Lehrer weiterbilden und ihre neuen<br />

Kenntnisse mit den anderen teilen<br />

• dass wir möglichst jedem Schüler seinen individuellen Lernweg und seine<br />

25


individuellen Perspektiven für das Leben nach der Schule eröffnen<br />

• dass das, was an unserer Schule als Gesamtkonzept im Unterricht und im<br />

Schulleben gelernt wird, das ist, was die Schüler in der Gesellschaft<br />

erfolgreich werden lässt<br />

• dass auch die Eltern in den Lern- und Erziehungsprozess einbezogen<br />

werden,<br />

• dass sie aber auch durch eine verlässliche Ganztags-Betreuung in ihrer<br />

beruflichen Situation entlastet werden<br />

• dass die Entscheidungen, die den Arbeitsplatz von Lehrern und anderen<br />

Beschäftigten betreffen, in größtmöglicher Partizipation und Transparenz<br />

getroffen werden<br />

• dass so weit wie möglich diejenigen über ihre Arbeitsbedingungen<br />

entscheiden können, die es direkt betrifft.“ 28<br />

3.1.2 Schulprogramm<br />

Aufbauend auf das Schulprofil, wird von den Schulen erwartet ein<br />

Schulprogramm zu entwickeln, wie es im Niedersächsischen Schulgesetz die<br />

Artikel §32 Absatz 2 und Artikel §38a Absatz 4 zum Ausdruck bringen.<br />

Im Schulprogramm wird das pädagogische Leitbild, die Zielsetzungen für die<br />

Zukunft, die Maßnahmen zur Qualitätssteigerung, die Fortbildungskonzepte für<br />

die Lehrkräfte, die Pläne bezüglich der Bilanzierung und die geplanten<br />

Evaluationskonzepte erläutert 29 . Die Schulen sind verpflichtet, die gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Regelungen einzuhalten und die Schulprogramme mit dem<br />

Schulvorstand in der Gesamtkonferenz abzustimmen. Tatsächlich „[...]haben<br />

Schulprogramme im Kern die Aufgabe, das auf die Ebene des schulischen<br />

Alltags zu transportieren, was durch Richtlinien und Lehrpläne verbindlich<br />

vorgegeben ist.“ 30<br />

28 Auszug aus dem Leitbild der Schulordnung der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule<br />

Göttingen-Geismar.<br />

29 Vgl.:Niedersächsisches Kultusministerium. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu<br />

Qualitätsentwicklung der Eigenverantwortlichen Schule. Druckhaus Pinkvoss Hannover. Juli<br />

2007. http://www.mk.niedersachsen.de.<br />

30 Heinz Schirp. (1998). Das Schulprogramm als Innovationsinstrument von Schulentwicklung.<br />

in: Beiträge zur Schulentwicklung. Erika Risse (Hg.): Schulprogramm. Entwicklung und<br />

Evaluation. Luchterhand Verlag. Neuwied. Seite 6.<br />

26


Diese Vorgaben helfen den Schulen ihre Schulprogramme zu entwickeln, denn<br />

durch die Angaben im Niedersächsischen Schulgesetz, die Richtlinien und die<br />

Lehrpläne, haben sie eine Grundlage für ihre Entwicklungsarbeit.<br />

„Schulprogrammarbeit (als Teil von Schulentwicklung) ist ein langfristiger,<br />

gemeinsamer Lern- und Arbeitsprozess aller in der Schule.“ 31 Beginnend mit<br />

der Analyse des Vorhandenen durch eine Bestandsaufnahme, welche<br />

beispielsweise besondere Aktivitäten, Visionen oder das bereits erarbeitete<br />

Leitbild der Schule sein können, werden die Daten ausgewertet. Zusammen<br />

mit der gebildeten Steuerungsgruppe, dem Schulvorstand und der<br />

Gesamtkonferenz werden die Vorschläge diskutiert. Der erarbeitete Konsens<br />

wird schließlich zur grundlegenden Schulprogrammgestaltung ausformuliert.<br />

Dabei ist zu bedenken, dass das Schulprogramm für eine längerfristige<br />

Zeitspanne angelegt werden sollte.<br />

Die Schulen sind verpflichtet den Aussagen ihrer Schulprogramme zu<br />

entsprechen, denn sie können ein wichtiger Aspekt bei der Schulauswahl der<br />

Eltern sein. Die Eltern entnehmen dem Schulprogramm Informationen und<br />

entscheiden auf dieser Basis, ob diese Schule für ihr Kind geeignet ist.<br />

Regelmäßige Überprüfung des Programms, Diskussionen über Fortschritte und<br />

Probleme, sowie die Planung von Verbesserungsmaßnahmen, gewährleisten<br />

die Verbindlichkeit des Schulprogramms. Stetige Evaluationen des<br />

Schulprogramms sollen den Qualitätsstandard der Schule erhalten und wenn<br />

möglich verbessern.<br />

31 Gerhard Eikenbusch. (1998). Praxishandbuch Schulentwicklung. Cornelsen Verlag Scriptor<br />

GmbH & Co.KG. Berlin. Seite 197.<br />

27


3.1.3 Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

Das Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen enthält Informationen zur Entstehung<br />

der Schule, zur pädagogischen Konzeption und zur geplanten Entwicklung.<br />

Dabei werden die Besonderheiten dieser Schule hervorgehoben und unter<br />

anderem genau vorgestellt, wie das pädagogische Schulsystem umgesetzt<br />

wird. In diesem, als das Team-Kleingruppen-Modell (welches im folgenden als<br />

TKM bezeichnet wird) bekannte System, arbeiten die Schüler in eingeteilten<br />

Tischgruppen, wie sie im Kapitel 5 genauer beschrieben werden.<br />

Ein charakteristisches Merkmal im Erziehungs- und Lernkonzept der <strong>IGS</strong><br />

Göttingen ist die geforderte Mitarbeit der Eltern. Sie werden zum Beispiel durch<br />

die Tischgruppenabende in dieses pädagogische System integriert. Dazu<br />

werden zwei Mal im Halbjahr, in abwechselnder Reihenfolge, Treffen der<br />

einzelnen Tischgruppe bei den Eltern zu Hause organisiert. Während dieser<br />

Abende referieren die Schüler über die Unterrichtsinhalte und den<br />

Leistungsstand der Gruppe. Dies geschieht unter Berücksichtigung der<br />

Lernentwicklungsberichte, die anschließend in der gesamten Gruppe von<br />

Eltern, Schülern und Lehrern diskutiert werden. Entscheidende Vorteile dieser<br />

Tischgruppenabende ergeben sich aus dem Informationsaustausch innerhalb<br />

der Gruppe. Die Eltern sind stets über das schulische Geschehen unterrichtet<br />

und die Lehrer können sich einen Eindruck vom sozialen Umfeld des Schülers<br />

verschaffen, wodurch eine individuellere Betreuung erfolgen kann. Schüler,<br />

Lehrer und Eltern können sich durch diese intensive Zusammenarbeit sehr gut<br />

mit der Schule identifizieren.<br />

Im Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar sind neben anderen<br />

Teilaspekten die Heterogenität der Schülerschaft und die daraus resultierenden<br />

Chancen für die einzelnen Schüler, sowie das soziale Lernen innerhalb der<br />

Gruppen weitere fundamentale Bestandteile.<br />

28


3.1.4 Qualitätsentwicklung<br />

Nach § 43 Abs. 1 NschG, sind die Schulleiterin oder der Schulleiter für die<br />

Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung der Schule verantwortlich.<br />

㤠43<br />

Stellung der Schulleiterin und des Schulleiters<br />

(1) Jede Schule hat eine Schulleiterin oder einen Schulleiter, die oder der die<br />

Gesamtverantwortung für die Schule und für deren Qualitätssicherung und<br />

Qualitätsentwicklung trägt“ 32<br />

Die Landesschulbehörde unterstützt und überprüft die Schulen durch die „Neue<br />

Schulaufsicht“, welche seit Mai 2005 besteht. Regelmäßig, aber spätestens alle<br />

vier Jahre, werden die Schulen durch die Schulinspektion überprüft. Die<br />

Ergebnisse der Schulinspektion werden an die jeweiligen Schulen und die<br />

Landesschulbehörde weitergegeben. Die Schulen können anhand der Berichte<br />

reflektierend über gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität beraten,<br />

wobei die Konzeption von Unterricht ein wesentliches Kriterium darstellt.<br />

Vergleichende Leistungsnachweise wie das Zentralabitur, nationale<br />

Vergleichsarbeiten zur Lernstandserhebung wie zum Beispiel VERA<br />

(Gekennzeichnet durch Vergleichsarbeiten in der Schule, wobei der<br />

Leistungsstand Aufschluss auf den Förderbedarf geben soll), oder<br />

Schulleistungsvergleiche wie beispielsweise die internationale TIMSS-Studie<br />

(internationale Schulleistungsstudie: Trends in International Mathematics and<br />

Science Study), geben jeweils einen Einblick über den Entwicklungsstand der<br />

Einzelschulen.<br />

32 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG)<br />

29


In einer Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom August 2004 erklärt der<br />

damalige Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann:<br />

"Abschlussprüfungen, Vergleichsarbeiten und andere Leistungsindikatoren<br />

ergänzen den Prozess der Qualitätsentwicklung, der zusätzlich durch eine<br />

externe Schulinspektion abgesichert wird" 33<br />

Um die Qualität von Schule zu entwickeln oder zu verbessern, ist ein<br />

systematischer Ansatz notwendig. Eine Möglichkeit der Bewertungsverfahren<br />

für Qualitätsmanagement stammt aus der Industrie. William Edwards Deming 34<br />

forschte 1987 im Bereich des Qualtitätsmanagements. Sein Total-Quality-<br />

Managment-Konzept (TQM-Konzept) wurde erfolgreich in Japans Autoindustrie<br />

angewandt, um Mitarbeiter zu motivieren und Erfolg im Unternehmen zu<br />

gewährleisten. Nicht nur die Qualität der Produktion, sondern die Arbeit selbst<br />

wurde gefördert und vom Unternehmen anerkannt. In Europa wurde ein<br />

entsprechendes Modell von 14 gemeinnützigen, führenden Unternehmen<br />

gegründet, um die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu<br />

garantieren. Die folgende Abbildung gibt einen theoretischen Überblick in das<br />

EQFM Modell.<br />

33 Thema: Land Niedersachsen und Bertelsmann Stiftung schließen Bildungsbündnis zur<br />

Schulqualität Busemann: Eigenverantwortlichkeit als erster Schritt, 30.8.10.<br />

http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-CA48B3EB-<br />

58A2C2DD/bst/hs.xsl/nachrichten_4745.htm.<br />

34 Amerikanischer Statistiker und Wegbereiter im Bereich Qualitätsmanagement.<br />

30


Abb.: Das EQFM Modell 35<br />

Das European Foundation for Quality Management (EQFM) besteht aus<br />

grundlegenden, umfassenden Konzepten zur Verbesserung der Ansätze im<br />

Managementbereich. Durch die Entwicklung eines Anreizsystems, soll die<br />

Motivation und damit die Produktivität gesteigert werden. Auf der Basis einer<br />

organisatorischen Selbsteinschätzung, wird dieses Konzept für die Erarbeitung<br />

des schulischen Qualitätsmanagements eingesetzt. Es werden Ziele und<br />

Strategien erarbeitet, die zur Verbesserung der Schulkultur, der Unterstützung<br />

des Schulmanagements, der Steigerung der Lernkultur und zur<br />

Professionalisierung der Lehrer dienen können. „Die Qualität der schulischen<br />

Arbeit ist dabei nicht allein an der Summe der erteilten Unterrichtsstunden zu<br />

„messen“ (in niedersächsischen Schulen pro Tag ca. 300.000), sondern wird<br />

ganz wesentlich durch die Haltung und die Professionalität der Lehrerinnen und<br />

Lehrer bestimmt.“ 36 Diese Professionalität ist durch Weiterbildungsmaßnahmen<br />

zu erreichen.<br />

35 Karl-Heinz Kotter. (2003). (Hg.). Unsere Schule auf dem Weg in die Zukunft.<br />

Schulentwicklung nach dem EQFM-Modell. 3. Auflage. Verlag Kastner. Seite 15.<br />

36 Kultusministerium. Orientierungsrahmen Schulqualität Niedersachsen. Juni 2006. Seite 5.<br />

31


Gerade an der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar, müssen die Lehrer auf das Arbeiten im<br />

Team-Kleingruppenmodell vorbereitet werden. Um den Unterricht qualitativ zu<br />

verbessern, werden die Lehrkräfte in ihrer Methodenkompetenz geschult. Für<br />

das Lernen in den Tischgruppen ist es wichtig, Fortbildungen im Bereich des<br />

sozialen Lernens, wie zum Beispiel mit dem Präventionsprogramm von Lions-<br />

Quest „Erwachsen werden“, umzusetzen.<br />

„Einzelne Schulen unterscheiden sich in ihrer Schulkultur und Schulqualität,<br />

also in pädagogischen Handlungs- und Gestaltungsformen, Interaktions- und<br />

Beziehungsmuster und deren Wirkungen stärker als Schulsysteme.“ 37<br />

Qualitätsansprüche sind demnach interessengebunden und jede Schule gibt<br />

mit ihrem Schulprofil einen bestimmten Weg vor. Die Schule entspricht der von<br />

ihr ausgewählten Qualitätsmerkmalen und entwickelt entsprechende,<br />

schulspezifische Gestaltungsmerkmale. „Für Qualität ist entscheidend, ob<br />

Familien ihren Alltag bewusst auch auf die Lernförderung ihrer Kinder<br />

ausrichten, ob Bildungs- oder Unterhaltungs-Medien dominieren, ob es<br />

Fördervereine und interessante Nachbarschaften gibt (und damit Gratisbildung)<br />

– oder ob derlei nicht existiert.“ 38<br />

3.1.5 Qualitätssicherung<br />

Die Einführung der Qualitätssicherung in Schulen, wurde durch den Beschluss<br />

der Kultusministerkonferenz im Oktober 1997 festgelegt. Ausschlaggebend<br />

dafür war eine bildungspolitische Debatte, welche zur Folge hatte, dass man<br />

sich die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Schülern stellte.<br />

37 Heinz Günter Holtappels. (1999). Schulentwicklungsforschung auf neuen Wegen. In:<br />

(Hg.)Ernst Rösner. Schulentwicklung und Schulqualität. Beiträge zur Bildungsforschung und<br />

Schulentwicklung. IFS Verlag Dortmund. Seite 177.<br />

38 Guy Kempfert, Hans-Günter Rolff. (2005). Qualität und Evaluation. Ein Leitfaden für<br />

Pädagogisches Qualitätsmanagement. 4. Auflage. Beltz Verlag Weinheim. Seite 42.<br />

32


Die Schulen sollten national und international an den<br />

Vergleichsuntersuchungen teilnehmen, denn nur so konnte eine<br />

Qualitätsentwicklung stattfinden. Aus den Untersuchungen ergaben sich<br />

Vergleichsdaten aus denen hervorging, wo sich die einzelne Schule, das<br />

einzelne Bundesland oder die Bundesrepublik Deutschland im<br />

Schulleistungsvergleich zu anderen Schulen und Ländern ansiedelte.<br />

Im „Konstanzer Beschluss“ heißt es: „Die Durchführung regelmäßiger<br />

länderübergreifender Vergleichsuntersuchungen zum Lern- und Leistungsstand<br />

von Schülerinnen und Schülern ausgewählter Jahrgangsstufen an<br />

allgemeinbildenden Schulen ist dabei eine wichtige Ergänzung der<br />

länderbezogenen Qualitätssicherungsmaßnahmen und ermöglicht für jedes<br />

Land Rückschlüsse im Hinblick auf die jeweils gewählten Methoden und<br />

Maßnahmen zur Qualitätssicherung.“ 39<br />

39 Erklärungen und Stellungnahme der Kultusministerkonferenz, Grundsätzliche<br />

Überlegungen zu Leistungsvergleichen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland –<br />

Konstanzer Beschluss- vom 24.10.1997.<br />

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/1997/1997_10_24-<br />

Konstanzer-Beschluss.pdf.<br />

33


Die <strong>IGS</strong> Göttingen verfügt über ein sorgfältig ausgearbeitetes<br />

Qualitätssicherungssystem. Innerhalb der Tischgruppen sorgt beispielsweise<br />

die ausgearbeitete Koordinierung der Arbeits- und Übungspläne, der zur<br />

Information ausgestellten Lernordner und Aufgabenübersichten, sowie die<br />

individuellen Lernentwicklungsberichte für eine transparentes und damit<br />

vergleichbares Sicherungssystem.<br />

Im Bereich der nationalen Vergleiche stellt sich die <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

Untersuchungen, wie der „Europäischen Untersuchung zur Chancengleichheit<br />

und Anti-Diskriminierung 2003“ und sie stellen Informationen im Bereich des<br />

Qualitätsnetzwerks des niedersächsischen Kultusministeriums, INIS, Quiss<br />

sowie einigen anderen zur Verfügung.<br />

Neben den Vergleichsstudien, findet Qualitätssicherung in Schulen zusätzlich<br />

durch Evaluationen statt.<br />

3.1.6 Evaluation<br />

Im Bereich der Qualitätsentwicklung und der Qualitätssicherung von Schule,<br />

wird die Evaluation zur systematischen Prüfung und Verbesserung der<br />

schulischen Arbeitsprozesse und den daraus resultierenden Arbeitsergebnissen<br />

genutzt. Die kennzeichnenden Kriterien für eine systematische Evaluation sind:<br />

„a) ein systematisches Vorgehen in einem zuvor bestimmten<br />

Gegenstandsbereich,<br />

b) die Formulierung von Standards und darauf bezogener Kriterien, an<br />

denen die Resultate zu messen sind,<br />

c) systematische Datensammlungen mit objektiven und gültigen<br />

Meßverfahren,<br />

34


d) eine Bewertung aufgrund von Analyse und Diagnose,<br />

e) die Ermittlung von Planungs- und Entscheidungshilfen zur<br />

Verbesserung oder Optimierung des untersuchten<br />

Gegenstandsbereichs.“ 40<br />

Die sich selbst verwaltenden Schulen haben gemäß des Niedersächsischen<br />

Schulgesetzes § 32 Abs. 3 41 die Pflicht, schulinterne Evaluationen<br />

durchzuführen. Andererseits ist es für eine Überprüfung der Sicherung von<br />

Standards und der Vergleichbarkeit von Schule auch notwendig, externe<br />

Evaluationen zu veranlassen.<br />

Bei den internen Evaluationen bewerten Lehrer und Lehrerinnen die<br />

Wirksamkeit des Unterrichts, aber auch das Lernklima, die Lernorganisation,<br />

das Schulmanagement, den optimalen Einsatz von Personal- und Sachmitteln<br />

und die angestrebten Ziele der Schule. Die Evaluation dient der Schulleitung<br />

dabei nicht als Kontrollinstrument, sondern wird als Feedback für die Lehrkräfte<br />

und ihre geleistete Arbeit herangezogen. Die Lehrer können die evaluierten<br />

Daten zur Selbstreflexion und zur Selbstvergewisserung ihres pädagogischen<br />

Handelns 42 nutzen. Sie erkennen, in welchen Bereichen sie besondere Stärken<br />

aufweisen und wo Veränderungs- oder Entwicklungsbedarf besteht. Betrachtet<br />

man diese Aspekte, so erkennt man im Begriff der „lernenden Organisation“<br />

dessen Bedeutung. Es wird eine Transparenz von Handlungsstrukturen<br />

geschaffen, wodurch adäquate Konsequenzen veranlasst werden können,<br />

mittels derer die erarbeiteten Ergebnisse als Ausgangspunkt zur<br />

40 Heinz Günter Holtappels.(1999). Schulentwicklungsforschung auf neuen Wegen. In: (Hg.):<br />

Ernst Rösner. Schulentwicklung und Schulqualität. Beiträge zur Bildungsforschung und<br />

Schulentwicklung. IFS Verlag Dortmund. Seite 192.<br />

41 Niedersächsisches Schulgesetz § 32 Abs. 3: Die Schule überprüft und bewertet jährlich den<br />

Erfolg ihrer Arbeit. Sie plant Verbesserungsmaßnahmen und führt diese nach einer von ihr<br />

festgelegten Reihenfolge durch.<br />

42 Vgl.: Heinz Günter Holtappels.(1999). Schulentwicklungsforschung auf neuen Wegen. In:<br />

(Hg.): Ernst Rösner. Schulentwicklung und Schulqualität. Beiträge zur Bildungsforschung<br />

und Schulentwicklung. IFS Verlag Dortmund. Seite 194.<br />

35


Weiterentwicklung der angesteuerten Ziele und Konzepte genutzt werden.<br />

Hierbei kann das EQFM-Modell als ein Instrument zur Selbstbewertung genutzt<br />

werden 43 . Wird dieses Modell bei verschiedenen Schulen angewandt, so fördert<br />

dieses Prinzip in einem Schul-Netzwerk das voneinander Lernen und die<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die interne Evaluation wird als Instrument der Schulentwicklung und der damit<br />

verbundenen Qualitätssicherung genutzt, die externe Evaluation zur Spiegelung<br />

am Gesamtsystem. Hier wird die Vergleichbarkeit von Schulen untereinander in<br />

den Fokus genommen. Die Sicherung der Qualitätsstandards, aber auch die<br />

Rückmeldungen und die sich daraus ergebenden Entwicklungsimpulse, sind für<br />

die Schule ein wichtiger Aspekt der externen Evaluation.<br />

Erreicht werden diese externen Evaluationen durch zentral administrierte<br />

standardisierte Tests, durch systematische Untersuchungen unabhängiger<br />

Expertengruppen, durch zentrale Bildungsstandards und die zentralen<br />

Abschlussprüfungen 44 . Doch auch die Schulinspektion, die alle zwei bis vier<br />

Jahre eine Überprüfung der schulischen Daten vornimmt, gehört zum Bereich<br />

der externen Evaluation. Wie der Begriff „extern“ schon beinhaltet, können<br />

Evaluationen auch von externen Untersuchungsgruppen oder Kommissionen<br />

organisiert und ausgearbeitet werden.<br />

„Wie gut, umfassend und raffiniert auch immer Evaluation in der Schule<br />

durchgeführt wird, entscheidend für die Berechtigung, die Wirkung und den<br />

Erfolg ist, dass sie den Unterricht erreicht, dass sie im Interesse der<br />

Schülerinnen und Schüler die Schule und die Arbeit weiterbringt.“ 45<br />

43 Vgl.: Karl-Heinz Kotter. (2003).(Hg). Unsere Schule auf dem Weg in die Zukunft:<br />

Schulentwicklung nach dem EQFM-Modell: 3. Auflage: Verlag Kastner: Seite 14.<br />

44 Vgl.: Heinz Günter Holtappels. (2003). Schulqualität durch Schulentwicklung und Evaluation.<br />

Konzepte, Forschungsbefunde, Instrumente. Wolters Kluwer Deutschland GmbH<br />

Luchterhand. München. Seite 210.<br />

45 Gerhard Eikenbusch. (1999). Evaluation – eine Sache für Lehrerinnen und Lehrer? In: (Hg.)<br />

36


3.2 Können Schulleistungstests Qualität von Schule gewährleisten?<br />

Die im Oktober 1997 von der Kultusministerkonferenz (im folgenden: KMK)<br />

beschlossene Teilnahme deutscher Schulen an Vergleichsstudien, sollte<br />

stichhaltige Ergebnisse über die Stärken und Schwächen der Schüler liefern.<br />

Die deutschen Schulen beteiligten sich daraufhin an den Studien Timss (The<br />

Third International Mathematics and Science Study), Pisa (Programme for<br />

International Student Assessment) und Iglu (Internationale Grundschul-Lese-<br />

Untersuchung). Nach dem „TIMSS-Schock“ 1997, folgte im Jahr 2000 die<br />

„PISA-Katastrophe“.<br />

Die KMK zog im Dezember 2001 die Konsequenzen und konzipierte sieben<br />

zentrale Handlungsfelder, die zur Verbesserung der Kompetenzen führen<br />

sollten. Für den Bereich der Qualitätssicherung wurde im Rahmen der<br />

Schulentwicklung das „Handlungsfeld 5“ entwickelt:<br />

„Handlungsfeld 5:<br />

Maßnahmen zur konsequenten Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität<br />

von Unterricht und Schule auf der Grundlage von verbindlichen Standards<br />

sowie eine ergebnisorientierte Evaluation.<br />

Neufassung von Rahmenlehrplänen; Erstellung von Schulprogrammen;<br />

Durchführung und Auswertung von Vergleichsarbeiten (auch<br />

schulübergreifend); Intensivierung der externen Evaluation; Erarbeitung von<br />

Standards in den Kernfächern; Qualitätsmanagement an Schulen.“ 46<br />

Ina Ulrich. Evaluation – Start oder Stolperstein für eine pädagogische Schulentwicklung? .<br />

Dokumentation von „Schulmanagement VII“ 27.04.1999 in Schortens. Oldenburger<br />

VorDrucke 407. Oldenburg. Seite 70.<br />

46 Vgl.: 297. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz am 28. Februar/ 01.März 2002 in<br />

Berlin<br />

http://www.kmk.org/presse-und-aktuelles/pm2002/ergebnisse-der-297plenarsitzung.html:<br />

37


Der Aufbau eines Bildungsmonitoring auf Landesebene, wurde von der KMK als<br />

Gesamtstrategie im Juni 2006 abgeschlossen. Um wissenschaftlich und<br />

systematisch abgesicherte, vergleichbare Ergebnisse erzielen zu können,<br />

wurden vier Bereiche zur Überprüfung ausgearbeitet.<br />

1. Für den internationalen Vergleich und die Leistungsfähigkeit des<br />

deutschen Bildungswesens, wurde die Teilnahme an internationalen<br />

Schulleistungsuntersuchungen wie IGLU; TIMSS und PISA beschlossen.<br />

2. Um das Erreichen des Bildungsstandards im Ländervergleich zu<br />

gewährleisten, wurden zentrale Überprüfungen geplant, welche vom<br />

„Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen" 47 in Berlin überprüft<br />

werden.<br />

3. Im dritten Bereich wird die Teilnahme an Vergleichsarbeiten gefordert, so<br />

dass eine jahrgangsübergreifende Evaluation der einzelnen Schulen<br />

möglich ist.<br />

4. Eine weitere Möglichkeit der Überprüfung bietet die<br />

Bildungsberichterstattung 48 von Bund und Ländern im nationalen<br />

Bildungsbericht.<br />

Als positiver Nebeneffekt des „TIMSS-Schock“ und der „PISA-Katastrophe“ ist<br />

festzuhalten, dass durch diese erneute „Bildungskatastrophe“ die Qualität von<br />

Schule überhaupt Ausgangspunkt von Diskussionen wurde. 2004 reagierte die<br />

47 Vgl.:Überprüfung der Bildungsstandards.<br />

http://www.bildungsmonitoring.hamburg.de/index.php/article/detail/1024:<br />

48 Vgl.: Bildungsberichterstattung ist die kontinuierliche, datengestützte Information der<br />

Öffentlichkeit über Rahmenbedingungen, Verlaufsmerkmale, Ergebnisse und Erträge von<br />

Bildungsprozessen. Sie macht das Bildungsgeschehen in der Gesellschaft transparent und<br />

ist damit Grundlage für Zieldiskussionen und politische Entscheidungen.<br />

http://www.bildungsbericht.de/daten/gesamtkonzeption.pdf:<br />

38


KMK auf die internationalen Studien, denn indem sie die Bildungsstandards für<br />

alle Schulstufen vereinbarten, gewährleisteten sie klare Maßstäbe für die<br />

Sicherung von Qualität. Die ursprünglichen Lehrpläne und Rahmenrichtlinien<br />

gingen von einer Input-Orientierung aus, so dass keine flexiblen Regelungen für<br />

die Handlungsfelder der Schule möglich waren. Mit den Bildungsstandards kam<br />

es zu einer Output-Orientierung, wobei sich die Schulen an Bildungszielen<br />

orientierten, ihre Ergebnisse in Form von allgemeinen Kompetenzen<br />

formulierten, woran sich die Leistungen der Schule messen lassen können und<br />

die als Mindestanforderung verstanden werden sollten. Die Umsetzung dieser<br />

Bildungsanforderungen kann durch die Autonomie der Einzelschule jeweils<br />

selbst gestaltet werden. Durch die Output-Orientierung bietet sich den Schulen<br />

ein größerer Handlungsspielraum und Entscheidungsrahmen zugleich.<br />

Aus den Studien ergab sich auch, dass erweiterte Handlungsspielräume für<br />

Schulen, zu wirksameren und effizienteren Leistungs- und Lehrpersonen<br />

führte 49 .<br />

Im PISA-Bericht der OECD von 2007 hieß es:<br />

„[...] Es tritt jedoch ein von der Zusammensetzung auf der<br />

Bildungssystemebene abhängiger Effekt in Bezug auf die schulische<br />

Autonomie im Bereich der Unterrichtsinhalte sowie der Verwendung der<br />

Haushaltsmittel zutage: Schülerinnen und Schüler in Bildungssystemen,<br />

die den Schulen mehr Autonomie bei der Wahl der Lehrbücher, der<br />

Festlegung des Unterrichtsinhalts und des Fächer- und Kursangebots<br />

einräumen, erzielen in der Regel bessere Leistungen[...]“ 50<br />

49 Vgl.: Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.). (2008).<br />

Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum<br />

Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag GmbH<br />

Münster. Seite 18.<br />

50 Vgl.: Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.). (2008).<br />

Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum<br />

39


Die unterschiedlichen Schularten und die verschiedenen Schulen müssen sich<br />

mit unterschiedlichsten Schülern aus verschiedenen sozialen Schichten<br />

auseinandersetzen. Die Unterschiede zwischen Schulen mit hohem<br />

Migrationshintergrund in sozialen Brennpunkten und Schulen aus Stadtvierteln<br />

mit hohem sozialen Niveau, blieben in den Studien unberücksichtigt.<br />

Mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund entstehen häufig<br />

Verständigungsprobleme. Verständnisfragen zu beispielsweise physikalischen<br />

Gesetzen können nur von den Schülern richtig beantwortet werden, die auch in<br />

der Lage sind, den Inhalt des Textes zu verstehen. Was wurde und wird nun<br />

tatsächlich abgeprüft? Das Textverständnis oder die Leseleistung?<br />

Können Schulleistungstests die Qualität von Schule messen? Die einzelnen<br />

Schulen sind für die Auswirkungen ihrer Qualität selbst verantwortlich. Es sind<br />

noch viele andere Bezugsrahmen zu beachten, um die Qualität einer Schule zu<br />

bestimmen. Ein wichtiger Bezugsrahmen ist die Qualitätssicherung von Schule,<br />

denn dort wird auf die Besonderheiten der einzelnen Schulen eingegangen.<br />

Hier definieren sich die unterschiedlichen Schulen.<br />

Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag GmbH<br />

Münster. Seite 26.<br />

40


4 Soziales Lernen<br />

Soziales Lernen findet auf vielen verschiedenen Erfahrungsebenen statt.<br />

Wesentliche soziale Erfahrungen werden im familiären Umfeld, im<br />

Freundeskreis und in den Beziehungen innerhalb des schulischen Umfelds<br />

getätigt. In der Gegenwart werden Begriffe der Globalisierung, der<br />

Individualisierung oder dem Wertewandel bedeutungsvoll, eine Begründung<br />

dafür, dass es unterschiedliche Auffassungen von Wertevorstellungen gibt.<br />

Die traditionellen „Orte sozialen Lernens“, wie zum Beispiel die Haushalte mit<br />

Bewohnern mehrerer Generationen, verlieren immer mehr an Bedeutung.<br />

Häufig wachsen Kinder und Jugendliche in „Patchwork-Familien“ auf und haben<br />

die traditionellen Werte einer Familie nicht kennen gelernt. Das ist einer von<br />

mehreren wichtigen Beweggründen, um das soziale Lernen als Bestandteil<br />

einer demokratischen Gesellschaft im schulischen Bereich zu fördern. Die<br />

Bereitschaft und die Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen<br />

und die daraus entstehenden Kompromisse zwischen dem eigenen Bedürfnis<br />

und der Normanforderung zu realisieren, ist ein wichtiger Ansatz des „Sozialen<br />

Lernens“. 51<br />

4.1 Soziales Lernen in Schule<br />

Der Prozess des sozialen Lernens wird als Lernen in sozialen Interaktionen<br />

betrachtet. Soziales Lernen fördert dabei die Selbstkompetenz, die<br />

Verständnisbereitschaft, das Einfühlungsvermögen, die soziale<br />

Perspektivübernahme, die differenzierten Folgenreflexionen und die<br />

51 Vgl.: Harry Dettenborn, Ulrich Schmidt-Denter. (1997). Soziales Lernen. In: Lompscher,<br />

Schulz, Ries, Nickel (Hg.). Leben, Lernen und Lehren in der Grundschule. Neuwied 1997.<br />

Seite 188.<br />

41


Selbstbehauptung der Schüler. Es werden Voraussetzungen geschaffen, die<br />

einen positiven Einfluss auf handlungsorientiertes und problemlösendes Lernen<br />

haben.<br />

Studien, wie die des Lebenskompetenzprogramms Lions-Quest haben<br />

ergeben, dass „gut integrierte Schülerinnen und Schüler mit sozialer,<br />

emotionaler und kommunikativer Kompetenz schneller und leichter lernen.“ 52<br />

Das Konzept möchte die sozialen und kommunikativen Kompetenzen der<br />

Schüler fördern, indem es sich mit Werten und Normen auseinandersetzt, den<br />

Schülern die Angst vor Gefühlen nimmt, „Andersdenken“ und Gemeinschaft<br />

fördert, Familienbindungen unterstützt, aber auch auf die Gefahren von<br />

Risikoverhalten hinweist.<br />

Das soziale Lernen ist auch das Produkt von angemessenen sozialen<br />

Verhaltensweisen, welche sich durch das Beobachtungslernen bzw. durch das<br />

Modelllernen nach dem „Lernen am Modell“ von Albert Bandura einprägen.<br />

4.2 Offener Unterricht und soziales Lernen<br />

Empirische Befunde haben gezeigt, dass es im Offenen Unterricht besser<br />

gelingt, soziale Kompetenzen zu entwickeln 53 . Offener Unterricht setzt<br />

allerdings voraus, dass entdeckendes, problemlösendes, handlungsorientiertes<br />

und selbstverantwortliches Lernen stattfindet.<br />

Diese Art des Lernens findet sich im schülerorientierten Unterricht wieder, wie<br />

es beispielsweise bei Projektarbeiten, im freien Arbeiten, bei Wochenplänen<br />

52 Vgl.:Materialien/Flyer_Erwachsen_werden_18.pdf<br />

http://www.lions-quest.de/fileadmin/content/Lions-Quest/LQ-.<br />

53 Vgl.: Eiko Jürgens. (2006). Offener Unterricht. In: Karl-Heinz Arnold, Uwe Sandfuchs, Jürgen<br />

Wiechmann (Hg.). Handbuch Unterricht. Julius Klinkhardt Verlag. Bad Heilbrunn. Seite 283.<br />

42


oder in Gruppenarbeiten der Fall ist. Die Schüler werden darin bestärkt, ihre<br />

Aufgaben selbstständig und kreativ zu lösen. Sie müssen während der<br />

Zusammenarbeit im Team auf die anderen Schüler Rücksicht nehmen. Neben<br />

dem individuellen Arbeiten, sind Schülergespräche oder gemeinsames Erstellen<br />

von Arbeitsergebnissen ein wichtiges Resultat des Offenen Unterricht. Als<br />

zusätzlicher Gewinn dieses Arbeitsverhaltens ist zu verzeichnen, dass die<br />

Grundlagen für soziale Verhaltensweisen ausgebildet werden.<br />

Bei der exemplarischen Betrachtung der Projektarbeit erscheint es sinnvoll, in<br />

heterogenen Gruppen zusammen zu arbeiten. Heterogenität beinhaltet die<br />

Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen den Nationalitäten,<br />

den unterschiedlichen Rassen, der sozialen Schichtzugehörigkeit und der<br />

individuellen Merkmale eines jeden Einzelnen.<br />

Diese Merkmale könnten in heterogener Gruppenarbeit so verbunden werden,<br />

dass leistungsstarke und leistungsschwächere Schüler zusammen an einem<br />

Projekt beteiligt sind. Das soziale Lernen besteht darin, dass sich die Schüler<br />

untereinander helfen, um in der Gruppenarbeit ein ökonomisches Arbeitssystem<br />

zu entwickeln und am Ende ein effektives Ergebnis vorzuweisen. Auf die<br />

Schwächen anderer Mitschüler einzugehen, aber auch auf die Stärkeren<br />

zugehen zu können und Hilfe anzufordern, benötigt ein starkes<br />

Selbstwertgefühl.<br />

„An dieser Stelle wird auch bereits deutlich, daß der Ort des Sozialen Lernens<br />

nur die Gesamtschule sein kann, in der allen Kindern gleich welcher Begabung<br />

und sozialen Herkunft ein gemeinsamer Rahmen eröffnet wird, in dem sie<br />

lernen können, sich überhaupt erst einmal als unterschiedliche Individuen mit<br />

unterschiedlichen Fähigkeiten, aber auch unterschiedlichen sozialen<br />

Voraussetzungen zu erfahren, sich wechselseitig anzunehmen und solidarisch<br />

miteinander zu sein.“ 54<br />

54 Wolfgang Keim. (1996). Anders Lehren und Lernen. Außenansichten eines Insiders<br />

43


4.3 Soziales Lernen an der <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

Das soziale Lernen wird an der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar schon zu Beginn in den<br />

fünften Klassen durch das gemeinsame „zum Essen gehen“ in die Mensa<br />

gefördert. Die Einführung von Essensregeln, wie zum Beispiel aufeinander<br />

warten oder den Tisch abräumen, sind Erlebnisse, welche nicht alle Schüler<br />

von zu Hause kennen. In dieser lernfreien Umgebung wird das<br />

Gemeinschaftsgefühl der Schüler gestärkt und gleichermaßen eine<br />

Identifizierung mit ihrer Schule gefördert. Sie lernen sich kennen und können<br />

die positiven Erlebnisse auf die folgenden Lernsituationen übertragen. Auch<br />

hier wird im Team gearbeitet. Das Sozialverhalten stellt einen wichtigen Aspekt<br />

für die Erarbeitung der Lernergebnisse dar.<br />

Nicht immer sind die positiven Ergebnisse überwiegend. Natürlich ergeben sich<br />

manchmal Situationen, in denen die Schüler nicht zusammen, sondern<br />

gegeneinander arbeiten. Eine soziale Lernbereitschaft kann nicht erzwungen,<br />

sondern muss durch positive Beispiele vorgelebt werden.<br />

Die <strong>IGS</strong> Göttingen unterstützt die Heterogenität in der Schule. Um eventuell<br />

entstehende Probleme zu lösen, arbeiten für die Jahrgänge 5-8 mehrere<br />

SozialpädagogInnen, wobei für die Integrationsklassen zusätzliche Mitarbeiter<br />

eingestellt wurden. Ihre Aufgaben bestehen zum Teil aus beratender Funktion in<br />

Gruppen- und Sozialtrainings. Sie übernehmen außerdem Aufgaben im Bereich<br />

der Aufklärung und Prävention von Suchtgefährdung.<br />

-Theoretische Grundlagen und pädagogische Praxis des TKM. In: Anne Ratzki/Wolfgang<br />

Keim/Michael Mönkemeyer/Barbara Neißer/Gudrun Schulz-Wensky/Hermann Wübbels<br />

(Hg.). Team-Kleingruppen-Modell Köln-Holweide. Theorie und Praxis. Band 28. Peter Lang<br />

Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt am Main. Seite 20.<br />

44


5 Team-Kleingruppenmodell<br />

Die aus der Reformbewegung der 1960er Jahre hervorgegangenen<br />

Gesamtschulen versuchten die Konsequenzen aus der von Georg Picht<br />

bezeichneten „Bildungskatastrophe“ zu ziehen, indem sie durch innere<br />

Differenzierung und Heterogenität die „Chancengleichheit im Bildungssystem“<br />

für alle Schüler realisieren wollten. „Während sich Curriculumrevision und<br />

Lernzielorientierung weitgehend auf die neuen Inhalte bezog, wurden<br />

gleichzeitig Forderungen nach neuen Unterrichtsformen, nach einer neuen<br />

Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehungen laut, die wiederum in der<br />

Gesamtschule erfüllt werden sollten.“ 55<br />

Als Vorbild für die Bildung der Gesamtschule, diente unter anderem das<br />

„school-in-school-system“ der USA. Dort wurden die Schüler nicht nach dem in<br />

Deutschland vorherrschenden Leistungsprinzip auf verschiedene Schulformen<br />

verteilt, sondern in den, ihres Alters entsprechenden, Schulstufen unterrichtet.<br />

Zur selben Zeit wurde auch der amerikanische, interaktive Erziehungsstil in die<br />

Reformdiskussionen aufgenommen. Das führte zu Überlegungen bezüglich der<br />

Verteilung der Kommunikationschancen zwischen Lehrern und Schülern, dem<br />

prozessbezogenen Unterricht und der Selbst- und Mitbestimmung der Schüler<br />

als Bestandteil des Gesamtschulkonzepts. Weitere Faktoren wie zum Beispiel<br />

die Lernzielorientierung, das soziale Lernen, die kooperativen<br />

Unterrichtsplanungen durch Team-Teaching und die Elternmitarbeit sollten<br />

ebenfalls mit in die Diskussion einbezogen werden. Doch auch die Lehrer<br />

mussten sich neuen, reformbedingten Herausforderungen stellen, so dass<br />

„Lehrerfortbildung [...] zum entscheidenden Moment der Schulreform“ 56 wurde.<br />

55 Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein Ansatz zur<br />

Pädagogisierung der Schule. Juventa Verlag München. Seite 16.<br />

56 Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein Ansatz zur<br />

45


Vor diesen Hintergründen entstand an den integrierten Gesamtschulen eine<br />

Organisationsform, die als Team-Kleingruppen-Modell 57 bekannt geworden ist.<br />

5.1 Die Planung des TKM der <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

Die besondere Organisationsform des TKM, wurde zu Beginn der 1970er Jahre<br />

in der integrativen Gesamtschule Göttingen-Geismar von einer Planungsgruppe<br />

entwickelt. Diese Gruppe bestand aus Lehrern und Wissenschaftlern, die sich<br />

im Bereich der Schulentwicklungsplanung damit beschäftigten, eine Integrierte<br />

Gesamtschule in Göttingen zu planen.<br />

Der Arbeitskreis informierte sich über Reformschulen und entwickelte das<br />

Konzept des Team-Kleingruppen-Modells mit dem konsequenten Verzicht auf<br />

äußere Fachleistungsdifferenzierung. Im September 1971 stimmte der Kreistag<br />

dem Gesamtschulprojekt zu und der Regierungspräsident in Hildesheim wurde<br />

aufgefordert, eine Planungsgruppe aus Vertretern von verschiedenen<br />

Schularten, Elternvertretern, Schulaufsicht und Schulträger zu bilden. Aus den<br />

Planungs- und Projektgruppen entstanden, mit Hilfe der Lehrer und den S<strong>IGS</strong>-<br />

Mitarbeitern 58 , im April 1974 die ersten Grundgedanken zum TKM.<br />

Die grundsätzlichen Leitgedanken befassten sich in dem Bereich der Schüler<br />

damit, dass sie zu Subjekten ihrer Lernprozesse werden sollten, dass sie über<br />

Selbst- und Mitbestimmung Kenntnis erlangten, dass sie ihre Interessen und<br />

Bedürfnisse in den Unterricht einbringen konnten, dass sie emotionale<br />

Unterstützung erwarten konnten und gefestigte soziale Beziehungen aufbauen<br />

konnten.<br />

Pädagogisierung der Schule. Juventa Verlag München. Seite 21.<br />

57 Der Begriff des Team-Kleingruppen-Modells, wird im folgenden Text mit TKM abgekürzt.<br />

58 Die S<strong>IGS</strong>-Mitarbeiter sind Mitglieder der Projektgruppe „Soziale Interaktion in der<br />

Gesamtschule“ und haben sich 1972 gebildet.<br />

46


Die Lehrer sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Schüler in kleinen Gruppen<br />

besser kennen zu lernen. Außerdem waren sie aufgefordert, die Lernprozesse<br />

als ganzheitliches System zu betrachten, der Kooperation unter den Kollegen<br />

offen und bejahend gegenüber zu stehen und eigene Schülerbeobachtungen<br />

und -beurteilungen von Kollegen oder Kolleginnen kritisch kontrollieren lassen.<br />

Das TKM stellte den Versuch dar, „die Idee des sozialen Lernens auf die Lehrer<br />

selbst anzuwenden und der Kooperativität ihrer Arbeit in der Organisationsform<br />

des „Teams“ einen festen Rahmen zu geben.“ 59<br />

Diese Vorstellungen sollten allerdings nur in kleinen Gruppen, mit einem fest<br />

zusammen gesetzten Team von Lehrern umgesetzt werden. Ständig<br />

wechselnde Lehrpersonen würden keine Schüler-Lehrer-Beziehung aufbauen<br />

können. Doch nicht nur die einzelnen Personen betreffende Ziele, auch<br />

Veränderungen, die den Unterricht betreffen, wie beispielsweise die<br />

Lerninhalte, die Lernvermittlung und die Schulorganisation, mussten<br />

überarbeitet werden. Eine „Organisation von Lernerfahrungen“ 60 sollte die<br />

Zusammenhänge der verschiedensten Lernbereiche verknüpfen und anhand<br />

von reflexiven Überlegungen die gesellschaftliche Bedeutung in den<br />

Vordergrund rücken lassen. In Projektarbeiten sollten die unterschiedlichen<br />

Fächer integrativ „zusammen wachsen“ und im themenorientierten Unterricht<br />

erforscht werden.<br />

Nicht nur die Umstrukturierung von Unterricht, auch die räumlichen<br />

Veränderungen mussten entsprechend geplant werden. Für die Arbeit im TKM<br />

wurden große Räume benötigt, in denen Unterricht in kleinen Gruppen<br />

stattfinden konnte, aber auch Platz für Gespräche mit dem Tutor oder der<br />

Kleingruppe, die aus 5 bis 6 Schülern bestand, zur Verfügung stand.<br />

59 Vgl.: Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein Ansatz zur<br />

Pädagogisierung der Schule. Juventa Verlag München. Seite 52.<br />

60 Vgl.: Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978).ebenda. Seite 44.<br />

47


Wie diese Vorstellungen schließlich in der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar umgesetzt<br />

wurden, wird im Folgenden beschrieben.<br />

5.2 Das TKM in der <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

Abbildung: Die Clusterschule. 61<br />

Die Abbildung der Cluster-Schule aus dem Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen-<br />

Geismar verdeutlicht, wie das System des TKM räumlich umgesetzt wird.<br />

Die Schüler werden in 6 Stammgruppen mit jeweils 30 Schülern eingeteilt.<br />

Innerhalb der Stammgruppen gibt es kleinere Tischgruppen von 5 bis 6<br />

Schülern pro Gruppe, deren Zusammensetzung über einen längeren Zeitraum<br />

beibehalten werden soll. Bei der Einteilung wird darauf geachtet, dass Schüler<br />

mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zusammenarbeiten. In diesen<br />

61 Das Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen Geismar,Seite1.<br />

http://www.igs.goe.ni.schule.de/Lernen/Paediko/Schulprogramm-2005/Schulprogrammb.pdf,:<br />

48


heterogenen Arbeitsgruppen werden die Schüler von zwei Tutoren betreut, die<br />

in ihrer Funktion mit der eines Klassenlehrers zu vergleichen sind. Die Schüler<br />

können nun wählen, an welche Lehrperson sie sich in Problemsituationen<br />

wenden wollen, oder zu welcher Lehrperson sie eine Art Vertrauensverhältnis<br />

aufbauen wollen. Dabei verläuft die Kommunikation zwischen den Lehrern und<br />

den Schülern, entgegen traditionellen Vorstellungen, auf einer<br />

freundschaftlichen Basis und unter Verwendung der persönlichen Anrede. Eine<br />

Festigung der sozialen Bezüge zum Lehrpersonal wird durch die<br />

gleichbleibende Betreuung von der 5. bis zur 8. Jahrgangsstufe erreicht.<br />

Die Arbeitsform der Tischgruppe lässt bei den Schülern eine Förderung der<br />

Selbststeuerung, der Selbstständigkeit und der Eigeninitiative, sowie eine<br />

positive Einstellung zum schulischen Lernen entstehen. Die Tischgruppe als<br />

Sozialform ermöglicht dem Schüler, „sich selbst als Subjekt in soziale Prozesse<br />

mit Gewinn für sich selbst wie für die Gruppe einbringen zu können“ 62 , wodurch<br />

die Prozesse des sozialen Lernens gefördert werden.<br />

Da die Lehrer-Teams in jedem Cluster autonom handeln, können langfristige<br />

Entscheidungen bezüglich der Stundenpläne oder kurzfristig zu treffende<br />

Maßnahmen innerhalb des Teams effektiv und schnell initiiert werden. Dabei<br />

werden zwei Funktionen miteinander kombiniert: Einerseits können bei der<br />

Organisation des Stundenplans bestimmte Wünsche der Lehrer berücksichtigt<br />

werden und andererseits nehmen die Lehrer in ihrem verantwortungsvollen<br />

Handeln eine Vorbildfunktion ein.<br />

62 Horst Brand, Jörg Schlömerkemper. (1984). Schülererfahrungen im Team-Kleingruppen-<br />

Modell. Ergebnisse einer Befragung von Schülern und Eltern. In: (Hg.) Hans-Georg Herrlitz,<br />

Horst Schaub. Untersuchungen und Berichte der Projektgruppe S<strong>IGS</strong> am Pädagogischen<br />

Seminar der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar. Band<br />

10. Seite 213.<br />

49


Neben den räumlichen Bedingungen innerhalb des TKM, stellen auch die<br />

besonderen Bewertungsansätze in Form von Lernentwicklungsberichten (LEB),<br />

sowie das Einbeziehen der Eltern in die schulischen Prozessabläufe durch<br />

Tischgruppenabende, wesentliche Bestandteile dieses Systems dar.<br />

50


6 Untersuchungsdesign<br />

Im Rahmen der gesetzlich empfohlenen Evaluationen von Schule zur<br />

Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung, wurde mit dem Schulleiter Herrn<br />

Volgelsaenger der <strong>IGS</strong> Göttingen eine Querschnittsstudie zum Team-<br />

Kleingruppen-Modell (Der Begriff Team-Kleingruppen-Modell wird im folgenden<br />

TKM abgekürzt.) geplant. Es sollte untersucht werden, wie sehr sich sich<br />

Lehrer, Schüler und Eltern mit dem Konzept der TKM identifizieren können. Von<br />

besonderem Interesse erschien hierbei besonders die Meinung der jüngeren<br />

Kolleginnen und Kollegen, denn sie hatten keinen Anteil an der Planung dieser<br />

pädagogischen Unterrichtsform und mussten sich vollständig neu in das Modell<br />

einarbeiten. Welche Probleme ergeben sich für die Lehrer, die dieses<br />

pädagogische Modell ohne Abweichungen einhalten wollen? Gibt es Bereiche,<br />

in denen über die Unterstützung des Lehrpersonals nachgedacht werden<br />

sollte?<br />

Mit den Schüler-Fragebogen sollte sich unter anderem ein Überblick verschafft<br />

werden, wie sich die Einschätzung der Schüler bezüglich der Arbeit im TKM<br />

während der Schulzeit verändert. Gibt es Anfangsschwierigkeiten, oder leben<br />

sich die Schüler schnell in die Unterrichtform des TKM ein? Verändert sich das<br />

Meinungsbild gegen Ende der Sekundarstufe I gegenüber den jüngeren<br />

Jahrgangsstufen? Interessant erschien auch, wie die Schüler die vermittelten<br />

Kompetenzen annehmen und auf ihr alltägliches Leben übertragen.<br />

Die Eltern sollten ebenfalls zur Mitarbeit aufgefordert werden und bekamen<br />

durch die Fragebogen die Möglichkeit, ihre Eindrücke vom TKM zu bewerten.<br />

Aufschlussreiche Ergebnisse wurden in dem Bereich der Zufriedenheit mit der<br />

Ausbildung und dem TKM erwartet.<br />

51


6.1 Hypothesen<br />

Die Problembenennung erfolgt in Form von aufgestellten Hypothesen, die sich<br />

auf die zu evaluierenden Fragen beziehen. Dabei werden die Informationen aus<br />

den theoretisch erarbeiteten Themengruppen berücksichtigt.<br />

Hypothese 1: Je länger die Lehrkräfte mit dem TKM gearbeitet<br />

haben, desto eher können sie sich mit diesem Modell<br />

identifizieren.<br />

Hypothese 2: Es bleibt genügend Zeit, einzelne Schüler individuell zu<br />

fördern oder zu fordern.<br />

Hypothese 3: Das TKM fördert das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Hypothese 4: Den Lehrern fällt es nicht schwer, dem Modell<br />

entsprechend, ihren Unterricht zu gestalten.<br />

Hypothese 5: Die Unterrichtsgestaltung verläuft nach dem Konzept des<br />

TKMs.<br />

Hypothese 6: Die Eltern haben diese Schule wegen des TKMs<br />

ausgewählt.<br />

Hypothese 7: Die Eltern schätzen die Unterrichtsform des TKMs für die<br />

Entwicklung ihrer Kinder als förderlich ein.<br />

Hypothese 8: Die Schülerinnen und Schüler haben die Schule mit ihren<br />

Eltern nicht wegen des TKMs ausgewählt.<br />

52


Hypothese 9: Die Gruppenarbeit war allen Schüler bekannt und die<br />

erforderliche Zuteilung in Tischgruppen, erschien gerecht.<br />

Hypothese 10: Das TKM fördert das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Hypothese 11: In den Tischgruppen wird das soziale Lernen gefördert.<br />

Hypothese 12: Die Tischgruppen fördern das Verantwortungsbewusstsein<br />

der Schüler.<br />

6.2 Der Fragebogen als Erhebungsinstrument<br />

Die quantitative Datenerhebung erfolgte in Form einer evaluativen<br />

Untersuchung, wobei die Auswirkungen des TKMs und das Erreichen der<br />

angestrebten Ziele ermittelt werden sollten. Dazu wurde als Grundgesamtheit<br />

das Lehrerkollegium, die Schüler verschiedener Jahrgänge und die Eltern der<br />

befragten Schüler vorausgesetzt. Bei den Schülern wurden als<br />

Zufallsstichproben, je drei Stammgruppen aus drei Jahrgängen im<br />

Zufallsverfahren ausgewählt. Um einen aussagekräftigeren Querschnitt zu<br />

erlangen, fand die Entscheidung zugunsten der Jahrgangsstufe 5, 8 und 10<br />

statt. So konnten auch noch die Aussagen der Schüler mit den geringsten<br />

Erfahrungen in Bezug auf das Tischgruppenkonzept, mit denen der älteren<br />

Jahrgänge verglichen werden. Innerhalb der Jahrgänge wurden die<br />

Stammgruppen 3, 4 und 5 bestimmt.<br />

Als Erhebungsmethode eignete sich ein Fragebogen, der speziell für diese<br />

Evaluation erarbeitet worden ist. Mit offenen und geschlossenen Fragen wurde<br />

für Lehrer, Schüler und Eltern als zu evaluierende Gruppen, je ein Fragebogen<br />

entwickelt. Die geschlossenen Fragen wurden mit einer mehrstufigen<br />

Antwortskala kombiniert, so dass spezifische Annahmen überprüfbar wurden.<br />

53


Die offenen Fragen ließen dem Probanden Raum für ausführliche Antworten,<br />

das bedeutet, dass subjektive Meinungen abgefragt werden konnten.<br />

Zu Beginn wurde für alle Fragebogen in einem kurzen Anschreiben der<br />

Hintergrund dieser Befragung erläutert und um Mitarbeit gebeten. In dem ersten<br />

Teilabschnitt jedes Fragebogens wurden die persönlichen Daten der Teilnehmer<br />

erfragt, um eine genauere Gruppenzuordnung zu erreichen. Anschließend<br />

erfolgte in einem weiteren Abschnitt eine spezifische Befragung zur Schule und<br />

der Arbeit in den Tischgruppen.<br />

Die Antwortmöglichkeiten reichten in einer Skala von 1-5, was in etwa den<br />

Aussagen von „stimmt ganz genau“, „stimmt“, „unbestimmt“, „stimmt nicht“ bis<br />

„stimmt überhaupt nicht“ entsprach. Die Einteilung von 1-5 wurde bewusst<br />

vorgenommen, um die Wahlmöglichkeit einer mittleren Einschätzung (3<br />

entspricht: ich weiß nicht genau) einzuräumen. Bei dem Schülerfragebogen<br />

wurde die Einteilung von 1-6 vorgenommen. Damit sollte eine Verbindung zum<br />

Notensystem hergestellt werden, um den Schülern einen Verständnis- und<br />

Motivationsansatz zu bieten.<br />

Ein wichtiger Ansatz in der Evaluationsarbeit, wird mit dem Einhalten von<br />

Gütekriterien geleistet. Durch die Standardisierung des Messinstruments<br />

Fragebogen wird die Objektivität der empirischen Forschung eingehalten. Alle<br />

Schüler erhielten den gleichen Fragebogen mit dem selben einführenden Text<br />

zur Aufforderung der Mithilfe. Die Standardisierung trägt dazu bei, dass die<br />

Fragen besser untereinander vergleichbar sind.<br />

Die Reliabilität oder auch Zuverlässigkeit der Messung konnte durch die<br />

zufällige Stichprobe weitgehend eingehalten werden. Das Befragen von<br />

Personen beinhaltet aber immer eine Variable und eine Fehlervariable. Als<br />

Einschränkung muss beachtet werden, dass nicht immer alle Fragen des<br />

54


Fragebogens beantwortet wurden. Messfehler können daher auch durch<br />

unzutreffende Antworten nicht ausgeschlossen werden. Die Fehlerquelle der<br />

Validität, bzw. die Gültigkeit des Messinstruments, kann aufgrund der<br />

differenzierten Frage- und Antwortmöglichkeiten als gering eingeschätzt<br />

werden.<br />

Die Fragen wurden folgendermaßen zusammengestellt:<br />

6.2.1 Fragebogen für Lehrerinnen und Lehrer<br />

Im ersten Bereich „A: Angaben zur Person“, wurden mit den Fragen 1-3<br />

zunächst zwischen:<br />

1. männlichen und weiblichen Lehrpersonen unterschieden,<br />

2. danach gefragt, ob sie schon an anderen Schulen unterrichtet<br />

haben<br />

3. und seit wann sie dem Team der <strong>IGS</strong> Göttingen angehören.<br />

Die Fragestellungen von 4-12 im Abschnitt „B: Angaben zum<br />

Tischgruppenmodell“ beschäftigten sich mit der Umsetzung und Organisation<br />

der Tischgruppenarbeit. Es wurde ermittelt,<br />

4. ob sie genau den Vorstellungen von Unterricht entsprechen,<br />

5. ob sie eine Herausforderung an die Lehrperson stellen,<br />

6. ob das TKM nur durch Kommunikation möglich ist,<br />

7. ob genügend Zeit zur Organisation und Umsetzung in der<br />

Tischgruppe (Im folgenden Text als „TG“ abgekürzt.) vorhanden ist,<br />

8. ob Schüler mit Auffälligkeiten gefördert werden können,<br />

9. ob Zeit für individuelle Hilfestellung zur Verfügung steht,<br />

10.ob die Methode der Doppelbesetzung Bestandteil des TKM ist,<br />

11. wie auf Außenseiter reagiert werden könnte und<br />

12.ob das Konfliktpotenzial innerhalb des TKMs als geringer<br />

einzuschätzen ist.<br />

55


Im letzten Teil der Befragung (von Frage 13-25), wurden Informationen erfragt,<br />

welche sich auf die Unterrichtsform beziehen. Die Fragen 21,22,24 und 25<br />

wurden offen formuliert, um subjektive Meinungen zu erfragen.<br />

Der Bereich enthielt folgende Nachfragen:<br />

13.Es werden verschiedene Lerntypen berücksichtigt.<br />

14.Der Unterricht ist leistungsdifferenziert.<br />

15.Der Lehrer hat ein gutes Verhältnis zum Schüler.<br />

16.Ich gestalte meinen Unterricht so, dass ich auf die Bedürfnisse der<br />

Schüler eingehen kann.<br />

17. Es dürfen selbstgewählte Aufgaben bearbeitet werden.<br />

18.Die Aufgabenstellungen sind so konzipiert, dass alle Schüler<br />

gleichberechtigt sind.<br />

19.Es gibt eine differenzierte Leistungsbeurteilung.<br />

20.Die Schüler werden für den Lernentwicklungsbericht genau<br />

beobachtet.<br />

21.Welche Beobachtungsmethode wenden sie an?<br />

22.Sind möglicherweise negative Folgen des Beobachtens zu erwarten?<br />

23.Besteht die Gefahr in die klassische Lehrerrolle zurückzufallen?<br />

24.Welche Chancen bietet das TKM?<br />

25.Wo liegen die Herausforderungen?<br />

6.2.2 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler<br />

Bei den Schülerfragebogen wurde ebenfalls mit der Befragung nach<br />

persönlichen Merkmalen begonnen. Die Fragen 1-4 enthielten:<br />

1. Geschlecht?<br />

2. Alter?<br />

3. Jahrgangsstufe?<br />

4. Sind noch Geschwister an der Schule?<br />

56


Im darauf folgenden Bereich der Schülerfragen von 5-24, wurde nach den<br />

Gründen für die Schulauswahl und dem Maß der Zufriedenheit mit dem TKM<br />

befragt. Im Anschluss daran hatten die Schüler die Möglichkeit, etwas für sie<br />

Wichtiges oder ihre eigenen Wünsche bezüglich des TKM als Antwort auf eine<br />

offene Frage frei zu formulieren.<br />

Es wurden folgende Fragen gestellt:<br />

5. ob sie diese Schule mit ihren Eltern ausgesucht haben,<br />

6. ob die Schule wegen des TKMs ausgewählt wurde,<br />

7. ob sie schon früher in Gruppen gearbeitet haben,<br />

8. ob sie das Zuteilungsverfahren als gerecht empfunden haben,<br />

9. ob sie sich in der Tischgruppe wohl gefühlt haben,<br />

10.ob die Mitglieder der Gruppe gleichberechtigt sind,<br />

11. ob sie ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt haben,<br />

12.ob die Zusammenarbeit funktioniert,<br />

13.ob das Team Sicherheit gibt,<br />

14.ob sie in der TG frei ihre Meinung äußern,<br />

15.ob sie andere ausreden lassen,<br />

16.ob sie anderen Mitgliedern der TG helfen,<br />

17.ob die Gruppe effizient arbeitet,<br />

18.ob es unterschiedlich schwere Aufgabenstellungen gibt,<br />

19.ob die Aufgaben in persönlichem Arbeitstempo ausgeführt werden<br />

können,<br />

20.ob sie ihre angestrebten Lernziele erreichen,<br />

21.ob sie in der TG aktiv mitarbeiten,<br />

22.ob sie sich für die Ergebnisse mitverantwortlich fühlen,<br />

23.ob sie das Gelernte auf Alltagssituationen anwenden können,<br />

24.ob die Schüler gern in ihrer TG arbeiten.<br />

57


6.2.3. Fragebogen für Eltern<br />

Der Elternfragebogen umfasste die Bereiche „A: Einige Angaben zur<br />

Schulauswahl“ und „B: Einige Angaben zu den Tischgruppen“. Eine letzte<br />

Frage wurde offen gestaltet, um die Meinungen und die Wünsche der Eltern<br />

expliziter erfassen zu können.<br />

Die Fragen bezogen sich auf folgende Punkte:<br />

1. Schulauswahl aus Überzeugung bezüglich des TKMs,<br />

2. weil Geschwister auf dieser Schule sind,<br />

3. weil das Kind am Nachmittag betreut sein soll,<br />

4. weil die Zusammenarbeit mit Lehrern wichtig ist,<br />

5. weil eine individuelle Ausbildung gewünscht wird,<br />

6. weil der klassische Unterricht nicht bevorzugt wird.<br />

Im zweiten Teilabschnitt wurde gefragt:<br />

7. ob das Kind gern in seiner TG arbeitet,<br />

8. ob die TG auch gleichzeitig der Freundeskreis ist,<br />

9. ob das Kind gelernt hat, selbständiger zu arbeiten,<br />

10.ob die Tischgruppenabende als sinnvoll erscheinen,<br />

11. was sich Eltern für die TG ihres Kindes wünschen.<br />

6.3 Statistische Verfahren zur Auswertung<br />

Zur Auswertung und Interpretation wurden die erhobenen Daten ausgezählt und<br />

mit Hilfe des Programms OpenOffice.orgCalc in tabellarischer Form dargestellt.<br />

Die Auswertungsanalyse erfolgte mit der univariaten Statistik. „Univariate<br />

Statistik (zum Teil auch deskriptive Statistiken genannt) dienen der<br />

Beschreibung oder Charakterisierung der Verteilung bestimmter Merkmale<br />

einer Stichprobe.“ 63 Dazu wurden die Häufigkeitstabellen so aufgebaut, dass<br />

horizontal die Kurzbeschreibungen der Fragen angeordnet wurden und vertikal<br />

63 Christian Seipel, Peter Rieker. (2003). Integrative Sozialforschung, Konzepte und Methoden<br />

der qualitativen und quantitativen empirischen Forschung. Juventa Verlag Weinheim. Seite<br />

178.<br />

58


die gewählten Antwortmöglichkeiten. Hinter jeder, in Kurzform formulierten<br />

Frage, wurden in der oberen Reihe die tatsächlich ausgezählten, absoluten<br />

Werte angeordnet und direkt darunter der prozentuale, relative Anteil in Bezug<br />

zu allen Befragten der Gruppe angeführt.<br />

Die offenen Fragen fanden im Anschluss an die Tabellen Beachtung. Hierbei<br />

wurden die schriftlich ausformulierten Antworten der Eltern und Schüler auf die<br />

offenen Fragen vollständig übernommen. Da es bei einigen Antworten der<br />

Lehrerfragebogen zu inhaltlichen Übereinstimmungen kam, wurde eine<br />

repräsentative und aussagekräftige Auswahl getroffen.<br />

Eine zusätzliche Einteilung innerhalb der Lehrer-Fragebogen, wurde aufgrund<br />

der Dauer der Teamzugehörigkeit vorgenommen. Es wurde zwischen<br />

Lehrpersonen unterschieden die bis zu 10 Jahre (Diese Daten werden in der<br />

Tabelle in schwarzer Schrift ausgewiesen.) lang an der <strong>IGS</strong> Göttingen tätig sind<br />

und den Lehrpersonen, die schon länger als 10 Jahre (Diese Daten werden in<br />

der Tabelle in roter Schrift dargestellt.) an der <strong>IGS</strong> unterrichten. Diese<br />

Unterteilung diente der Fragestellung, ob es eine Korrelation zwischen den<br />

unterschiedlichen Bewertungen oder Einschätzungen von Unterricht und der<br />

Tätigkeitsdauer an der Schule geben könnte.<br />

Zur visuellen Verdeutlichung wurden die Daten schließlich noch einmal in<br />

tabellarische Säulendiagramme übertragen. Dazu wurde jedes<br />

Säulendiagramm unter der betreffenden Frage des Fragebogens positioniert.<br />

Bei den Tabellen und Säulendiagrammen der Schülerfragebogen wurden die<br />

Antworten der Mädchen in roten Säulen dargestellt, die blauen Säulen<br />

repräsentieren die Antworten der Jungen.<br />

59


6.3.1 Tabellarische Auflistung der Elternantworten<br />

Elternfragebogen stimmt ganz genau stimmt überhaupt nicht<br />

1 2 3 4 5<br />

Schulauswahl<br />

1. Überzeugt vom Konzept 17 20 1 2 1<br />

41,46 48,78 2,44 4,88 2,44<br />

2. noch weitere Kinder an der Schule 14 1 2 0 25<br />

33,33 2,38 4,76 0 59,52<br />

3. Nachmittagsbetreuung gewünscht 13 5 9 4 8<br />

33,33 12,82 23,8 10,26 20,51<br />

4. Zusammenarbeit mit Lehrkräften 34 6 1 0 0<br />

82,93 14,63 2,44 0 0<br />

5. individuelle Ausbildung 29 11 1 0 0<br />

70,73 26,83 2,44 0 0<br />

6. besser klassischer Unterricht 0 1 14 13 13<br />

0 2,44 34,15 31,71 31,71<br />

Tischgruppen<br />

7. Kind ist gern in der TG 13 23 5 0 0<br />

31,71 56,1 12,2 0 0<br />

8. TG ist Freundeskreis 2 8 20 8 3<br />

4,88 19,51 48,78 19,51 7,32<br />

9. Selbstständigkeit 10 18 12 0 0<br />

25 45 30 0 0<br />

10. Tischgruppenabende 22 11 8 0 0<br />

53,66 26,83 19,51 0 0<br />

11. Freie Antwort: Was ich mir für die TG meines Kindes noch wünschen würde:<br />

„Die Tischgruppe wirkt sich zuweilen auch negativ auf die Konzentration aus.<br />

Jungen- und Mädchentische sollten wegen unterschiedlichen Arbeitsstils möglich sein.“<br />

„Zur Zeit ist alles o.k.“<br />

„Weiterhin viel Spaß und gutes gemeinsames Lernen“<br />

„bessere Zusammenarbeit Mädchen-Jungen, mehr private Kontakte“<br />

„Das die Tutoren mehr Zeit haben.“<br />

„Das sie sich die Mitglieder ihrer Tischgruppe selbst aussuchen könnte.“<br />

„Wenn die Tischgruppe gut funktioniert sollte sie über einen längeren Zeitraum so belassen werden.“<br />

„ das Zusammenarbeit besser funktioniert“<br />

60


6.3.2 Tabellarische Auflistung der Schülerantworten Jahrgangsstufe 5<br />

In der fünften Jahrgangsstufe haben 88 Schüler an der Evaluation<br />

teilgenommen, wobei die Gruppe aus 47,72% (42) Jungen und 52,27% (46)<br />

Mädchen bestand. Die Schüler waren im Alter von 10-12 Jahren, wobei der<br />

Anteil der 11-jährigen überwog. 68,18% der Schüler haben, hatten oder werden<br />

zukünftig noch Geschwister an dieser Schule haben.<br />

Ab den „Angaben zur Schule und zum Tischgruppenmodell“, wurde zwischen<br />

den Angaben der Jungen und denen der Mädchen unterschieden. Am Ende<br />

gab es für die Schüler die Möglichkeit, ihre Meinung bezüglich des TKMs zu<br />

äußern. Im Folgenden sind diese Äußerungen wortgetreu abgeschrieben:<br />

– „Ich fühle mich nicht alleine verantwortlich, aber zum großen Teil schon.“<br />

– „Meine Schwester hat gesagt geh doch zu <strong>IGS</strong> und Ich und meine mama<br />

haben zugestümt. ja.“<br />

– „Jeder in unserer T-G ist mal zickig, und deswegen klappt ers manch mal<br />

nicht so.“<br />

– „Für manche ist es warscheinlich schöhn doch für mich überhaupt nicht!“<br />

– „Meine TG ist die beste der Welt!“<br />

– „Alle reden Ducheinander und es ist kein Temwörk“<br />

– „Ich habe noch Freunde an einer anderen TG.“<br />

– „<strong>IGS</strong> is grait“<br />

– „manchmal habe ich einfach keinen bock aber sonst ist es eigentlich<br />

cool“<br />

– „Ich fühle mich auch in der Klasse sicher“<br />

– „Mit einer Person komme ich nicht so gut zurecht.“<br />

– „Nichts! Ich bin wunschlos glücklich“<br />

– „Wir stehen manchmal unter Zeitdruck der Lehrer!“<br />

– „Ich hasse meine TG und hätte gerne eine neue weil ich immer nicht<br />

mitkomme im Arbeitstempo.“<br />

61


– „In meiner jetziegen TG fühle ich mich sehr viel wohler als in der Alten!<br />

Hier macht mir das lernen Spaß!“<br />

– „Das man nicht ausgelacht wird.“<br />

– „In der Tischgruppe wird man manchesmal dumm angeguckt.“<br />

– „Manchmal wird man auch in der TG nicht so gemocht.“<br />

– „Die Schule wo ich bin gefällt mir sehr gut weil sie viele Sachen hat die<br />

man machen kann.“<br />

– „Sie sind nett zu mir: Ja/Nein (nein angekreuzt). Ich fand meine alte<br />

Tischgruppe beser.“<br />

62


Schülerfragebogen Jahrgang 5 stimmt ganz genau stimmt überhaupt nicht<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Angaben zum Tischgruppenmodell<br />

5. Schule mit Eltern zusammen ausgesucht 25 ; 29 7 ; 11 8 ; 3 1 ; 2 1 ; 1<br />

0<br />

59,52 ; 63,04 16,67 ; 23,91 19,05 ; 6,52 2,38 : 4,35 2,38 ; 2,17 0<br />

6. Schule wegen TG ausgewählt<br />

7. Schon oft in Gruppen zusammen gearbeitet<br />

8. Das Zuteilungsverfahren war gerecht.<br />

9. In TG gleich sehr wohl gefühlt<br />

10. In der Gruppe sind alle gleichberechtigt<br />

11. Ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl in TG<br />

12. Zusammenarbeit funktioniert<br />

13. Team gibt Sicherheit<br />

14. Freie Meinungsäußerung in TG möglich<br />

15. Alle können ausreden.<br />

16. Bei Problemen wird einander geholfen<br />

17. Die Gruppe arbeitet effizient.<br />

18. Es gibt unterschiedlich schwere Aufgaben.<br />

19. Jeder kann in seinem Tempo arbeiten.<br />

20. Ich erreiche meine angestrebten Ziele.<br />

2 ; 3 5 ; 4 10 ; 11 8 ; 11 7 ; 5 10 ; 12<br />

4,76 ; 6,52 11,9 ; 8,7 23,81 ; 23,91 19,05 ; 23,91 16,67 ; 10,87 23,81 ; 26,09<br />

10 ;10 6 ; 16 9 ; 3 5 ; 5 5 ; 8 7 ; 3<br />

23,81; 22,22 14,29 ;35,56 21,43 ; 6,67 11,9 ; 11,11 11,9 ; 17,78 16,67 ; 6,67<br />

9 ; 10 15 ; 21 11 ; 11 3 ; 1 2 ; 3 1 ; 0<br />

21,95 ;21,74 36,95 ;45,65 26,83 ;23,91 7,32 ; 2,17 4,88 ; 6,52 2,44 ; 0<br />

10 ; 8 8 ; 11 9 ; 15 7 ; 10 2 ; 0 6 ; 1<br />

23,81 ,17,78 19,05 ;24,44 21,43 ;33,33 16,67 ;22,22 4,76 ; 0 14,29 ; 2,22<br />

12 ; 16 11 ; 11 10 ; 14 2 ; 2 2 ; 0 4 ; 1<br />

29,27 ;36,36 26,83 ;25,0 24,39 ;31,82 4,88 ; 4,55 4,88 ; 0 9,76 ; 2,27<br />

7 ; 6 8 ; 10 10 ; 11 9 ; 8 4 ; 7 3 ; 3<br />

17,07 ;13,33 19,51 ;22,22 24,39 ;24,44 21,95 ;17,78 9,76 ; 15,56 7,82 ; 6,67<br />

11 ; 8 11 ; 13 10 ; 11 4 ; 6 3 ; 5 3 ; 3<br />

26,19 ;17,39 26,19 ;28,36 23,81 ;23,91 9,52 ; 13,04 7,14 ; 10,87 7,14 ; 6,52<br />

7 ; 8 10 ; 13 11 ; 12 3 ; 6 7 ; 3 4 ; 4<br />

16,67 ;17,39 23,81 ;28,26 26,19 ;26,09 7,14 ; 13,04 16,67 ; 6,52 9,52 ; 8,7<br />

31 ; 26 3 ; 10 1 ; 5 2 ; 0 1 ; 2 4 ; 3<br />

73,81 ;56,52 7,14 ; 21,74 2,38 ; 10,87 4,76 ; 0 2,38 ; 4,35 9,52 ; 6,52<br />

8 ; 7 11 ; 15 10 ; 16 8 ; 8 2 ; 0 3 ; 0<br />

19,05 ;15,22 26,19 ;32,61 23,81 ;34,78 19,05 ;17,39 4,76 ; 0 7,14 ; 0<br />

12 ; 14 15 ; 22 7 ; 5 5 ; 3 2 ; 2 1 ; 0<br />

28,57 ;30,43 35,71 ;47,83 16,67 ;10,87 11,9 ; 6,52 4,76 ; 4,35 2,38 ; 0<br />

9 ; 8 9 ; 15 15 ; 12 7 ; 5 1 ; 4 1 ; 1<br />

21,43 ;17,78 21,43 ;33,33 35,71 ;26,67 16,67 ;11,11 2,38 ; 8,89 2,38 ; 2,22<br />

10 ; 13 8 ; 10 11 ; 15 4 ; 1 3 ; 2 6 ; 2<br />

23,81 ;30,23 19,05 ;23,26 26,19 ;34,88 9,52 ; 2,33 7,14 ; 4.65 14,29 ; 4,65<br />

12 ; 15 14 ; 15 4 ; 10 4 ; 2 4 ; 3 4 ; 2<br />

29,27 ;32,61 34,15 ;32,61 9,76 ; 21,74 9,76 ; 4,35 7,32 ; 4,35 9,76 ; 4,35<br />

6 ; 6 17 ; 21 10 ; 15 3 ; 1 3 ; 1 3 ; 2<br />

14,29 ;13,04 40,48 ;45,65 23,81 ;32,61 7,14 ; 2,17 7,14 ; 2,17 7,14 ; 4,35<br />

21. Aktive Mitarbeit in der TG. 11 ; 9 13 ; 15 10 ; 18 8 ; 3 0 ; 1<br />

0<br />

26,19 ;19,57 30,95 ;32,61 23,81 ;39,13 19,05 ;6,52 0 ; 2,17 0<br />

22. Für Ergebnisse verantwortlich fühlen<br />

23. Gelerntes auf Alltagssituationen anwenden.<br />

24. Gern in TG arbeiten.<br />

3 ; 7 12 ; 9 12 ; 18 4 ; 3 3 ; 3 8 ; 4<br />

7,14 ; 15,91 28,57 ;20,45 28,57 ;40,91 9,52 ; 6,82 7,14 ; 6,82 19,05 ; 9,09<br />

7 ; 9 12 ; 11 13 ; 11 2 ; 9 3 ; 1 4 ; 4<br />

17,07 ; 20,0 29,27 ;24,44 31,71 ;24,44 4,88 ; 20,0 7,32 ; 2,22 9,76 ; 8,89<br />

16 ; 16 9 ; 10 8 ; 8 2 ; 9 2 ; 0 5 ; 3<br />

38,1 ; 34,78 21,43 ;21,74 19,05 ;17,39 4,76 ; 19,57 4,76 ; 0 11,9 ; 6,32<br />

63


6.3.3 Tabellarische Auflistung der Schülerantworten Jahrgangsstufe 8<br />

Bei den achten Jahrgängen konnten 54 Schülerfragebogen ausgewertet<br />

werden. In dieser Gruppe sind 24 Jungen und 30 Mädchen befragt worden. Das<br />

Alter der Schüler variierte zwischen 13 und 15 Jahren, nur einer der befragten<br />

Schüler war schon 16 Jahre alt.<br />

Sämtliche Rückmeldungen der möglichen Anmerkungen wurden wieder genau<br />

übernommen und sind folgendermaßen ausgefallen:<br />

– „Ich mag die School“<br />

– „Ich fand die TG Verteilung mal gut dieses Halbjahr war sie schlecht.“<br />

– „Es sind in der Tischgruppe nicht immer Leute, die die anderen<br />

Respektieren oder die mitarbeiten.“<br />

64


Schülerfragebogen Jahrgang 8 stimmt ganz genau stimmt überhaupt nicht<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Angaben zum Tischgruppenmodell<br />

15 ; 14 7 ; 8 1 ; 5 0 ; 2 0 ; 1 1 ; 1<br />

5. Schule mit Eltern zusammen ausgesucht<br />

62,5 ;45,16 29,17 ;25,81 4,17 ; 16,13 0 ; 6,45 0 ; 3,23 4,17 ; 3,23<br />

6. Schule wegen TG ausgewählt<br />

7. Schon oft in Gruppen zusammen gearbeitet<br />

1 ; 0 3 ; 2 9 ; 9 2 ; 5 5 ; 8 5 ; 3<br />

4,0 ; 0 12,0 ; 7,41 36,0 ;33,33 8,0 ; 18,52 20,0 ; 29,63 20,0 ; 11,11<br />

3 ; 2 4 ; 8 7 ; 8 4 ; 6 1 ; 3 4 ; 4<br />

13,o4 ; 6,45 17,39 ;25,81 30,43 ;25,81 17,39 ;19,35 4,35 ; 9,68 17,39 ; 12,9<br />

8. Das Zuteilungsverfahren war gerecht. 1 ; 1 10 ; 13 9 ; 11 2 ; 2 2 ; 4<br />

0<br />

4,17 ; 3,23 41,67 ;41,94 37,5 ;35,48 8,33 ; 6,45 8,33 ; 12,9 0<br />

9. In TG gleich sehr wohl gefühlt<br />

10. In der Gruppe sind alle gleichberechtigt<br />

11. Ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl in TG<br />

12. Zusammenarbeit funktioniert<br />

3 ; 5 9 ; 10 8 ; 7 3 ; 5 1 ; 3 0 ;1<br />

12,5 ; 16,13 37,5 ; 32,26 33,33 ;22,58 12,5 ; 16,13 4,17 ; 9,68 0 ; 3,23<br />

7 ; 7 8 ; 12 5 ; 6 3 ; 2 1 ; 3 0 ;1<br />

29,17 ;22,58 33,33 ;38,71 20,83 ;19,35 12,5 ; 6,45 4,17 ; 9,68 0 ; 3,23<br />

2 ; 0 8 ; 9 9 ; 11 2 ; 7 2 ; 4 1 ; 0<br />

8,33 ; 0 33,33 ;29,03 37,5 ; 35,48 8,33 ; 22,58 8,33 ; 12,9 4,17 ; 0<br />

5 ; 2 9 ; 11 5 ; 12 4 ; 3 1 ; 1 0 ; 1<br />

20,83 ; 6,67 37,5 ; 36,67 20,83 ; 40,0 16,67 ; 10,0 4,17 ; 3,33 0 ; 3,33<br />

13. Team gibt Sicherheit 8 ; 5<br />

33,33 ;16,67<br />

8 ; 8<br />

33,33 ;26,67<br />

4 ; 13<br />

16,67 ;43,33<br />

3 ; 4<br />

12,5 ; 13,33<br />

1 ; 0<br />

4,17 ; 0<br />

0<br />

0<br />

14. Freie Meinungsäußerung in TG möglich 11 ; 9<br />

45,83 ;29,03<br />

6 ; 11<br />

25,0 ; 35,48<br />

4 ; 4<br />

16,67 ; 12,9<br />

2 ; 7<br />

8,33 ; 22,58<br />

1 ; 0<br />

4,17 ; 0<br />

0<br />

0<br />

15. Alle können ausreden.<br />

5 ; 3 7 ; 16 5 ; 6 2 ; 5 4 ; 1 1 ; 1<br />

20,83 ; 9,38 29,17 ; 50,0 20,83 ;18,75 8,33 ; 15,63 16,67 ; 3,13 4,17 ; 3,13<br />

16. Bei Problemen wird einander geholfen 11 ; 7<br />

45,83 ;22,58<br />

6 ; 14<br />

25,0 ; 45,16<br />

5 ; 7<br />

20,83 ;22,58<br />

2 ; 2<br />

8,33 ; 6,45<br />

0 ; 1<br />

0 ; 3,23<br />

0<br />

0<br />

17. Die Gruppe arbeitet effizient. 4 ; 1<br />

16,67 ; 3,23<br />

9 ; 17<br />

37,5 ; 54,84<br />

7 ; 9<br />

29,17 ;29,03<br />

3 ; 3<br />

12,5 ; 9,68<br />

1 ; 1<br />

4,17 ; 3,23<br />

0<br />

0<br />

18. Es gibt unterschiedlich schwere Aufgaben. 8 ; 8<br />

33,33 ;25,81<br />

7 ; 16<br />

29,17 ;51,61<br />

6 ; 5<br />

25,0 ; 16,13<br />

3 ; 1<br />

12,5 ; 3,23<br />

0 ; 1<br />

0 ; 3,23<br />

0<br />

0<br />

19. Jeder kann in seinem Tempo arbeiten.<br />

6 ; 13 7 ; 10 9 ; 5 1 ; 0 1 ; 2 0 ; 1<br />

25,0 ; 41,94 29,17 ;32,26 37,5 ; 16,13 4,17 ; 0 4,17 ; 6,45 0 ; 3,23<br />

20. Ich erreiche meine angestrebten Ziele. 2 ; 3<br />

8,33 ; 9,68<br />

11 ; 15<br />

45,83 ;48,39<br />

5 ; 7<br />

20,83 ;22,58<br />

5 ; 5<br />

20,83 ;16,13<br />

1 ; 1<br />

4,17 ; 3,23<br />

0<br />

0<br />

21. Aktive Mitarbeit in der TG. 5 ; 7<br />

20,83 ;22,58<br />

8 ; 11<br />

33,33 ;35,48<br />

9 ; 8<br />

37,5 ; 25,81<br />

1 ; 5<br />

4,17 ; 16,13<br />

1 ; 0<br />

4,17 ; 0<br />

0<br />

0<br />

22. Für Ergebnisse verantwortlich fühlen 5 ; 4<br />

20,83 ;13,33<br />

11 ; 16<br />

45,83 ;53,33<br />

3 ; 8<br />

12,5 ; 26,67<br />

4 ; 1<br />

16,67 ; 3,33<br />

1 ; 1<br />

4,17 ; 3,33<br />

0<br />

0<br />

23. Gelerntes auf Alltagssituationen anwenden. 4 ; 2<br />

17,39 ; 6,45<br />

3 ; 11<br />

13,04 ;35,48<br />

12 ; 8<br />

52,17 ;25,81<br />

0 ; 6<br />

0 ; 19,35<br />

4 ; 4<br />

17,39 ; 12,9<br />

0<br />

0<br />

24. Gern in TG arbeiten.<br />

8 ; 9 12 ; 8 2 ; 8 1 ; 3 1 ; 1 0 ; 2<br />

33,33 ;29,03 50,0 ; 25,81 8,33 ; 25,81 4,17 ; 9,68 4,17 ; 3,23 0 ; 6,45<br />

65


6.3.4 Tabellarische Auflistung der Schülerantworten Jahrgangsstufe 10<br />

Im 10. Jahrgang wurden insgesamt 80 Schüler befragt, von denen 53,75%<br />

Jungen und 46,25% Mädchen waren. Ihre Alter haben sie im Bereich von 15-17<br />

Jahren angegeben.<br />

Ihre Kommentare zur TG lauteten:<br />

– „Innerhalb einer Tischgruppe kriegt man mehr Selbstvertrauen und lernt<br />

die Leute besser kennen.“<br />

– „Trotz Überzeugung vom Prinzip dieser Schule von Anfang an, wächst<br />

die Überzeugung mit jedem Jahr mehr.“<br />

– In der jetzigen Tischgruppe fühle ich mich wohl.“<br />

– „Wenn alle sich anpassen, ist eine TG ein gutes Team das in vielem<br />

zusammen hält.“<br />

– „Tischgruppen sind gut.“<br />

– „Es gibt Viele die gar nicht arbeiten und 1 oder 2 die alles machen. Es<br />

gibt oft eine Gruppennote.“<br />

– „Im Allgemeinen denke ich, dass dieses System sinnvoll ist. Es muss nur<br />

sehr auf die Zusammenstellung der Mitglieder geachtet werden.“<br />

– „Die Arbeit in der Tischgruppe ist angenehm, da wir uns gut ergänzen<br />

und damit vielseitige Ergebnisse erzielen können.“<br />

– „Wir haben oft die Tischgruppen gewechselt. In einigen konnte ich nicht<br />

so gut arbeiten, wie in dieser jetzt.“<br />

– „Tischgruppen sind gut =)“<br />

– „Wir wählen jedes Jahr neue Tischgruppen, dass das auch mal gerechter<br />

ist.“<br />

– „Ich denke, dass die Tischgruppen an unserer Schule das<br />

Sozialverhalten fördern.“<br />

– „Bei unseren TG-Wahlen dürfen wir einen Wunschpartner wählen.<br />

Neben meinem Partner fühle ich mich mehr als wohl!“<br />

66


Schülerfragebogen Jahrgang 10 stimmt ganz genau stimmt überhaupt nicht<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Angaben zum Tischgruppenmodell<br />

5. Schule mit Eltern zusammen ausgesucht 19 ; 30 9 ; 1 4 ; 1 0 ; 2 0<br />

7 ; 1<br />

48,72 ;85,71 23,08 ; 2,86 10,26 ; 2,86 0 ; 5,71 0 17,95 ; 2,86<br />

6. Schule wegen TG ausgewählt 0<br />

0<br />

6 ; 6 13 ; 19 7 ; 3 9 ; 4 6 ; 6<br />

14,63 ;15,79 31,71 ; 50,0 17,07 ; 7,89 21,95 ;10,53 14,63 ;15,79<br />

7. Schon oft in Gruppen zusammen gearbeitet<br />

6 ; 7 9 ; 10 12 ; 8 7 ; 4 3 ; 1 2 ; 5<br />

15,38 ; 20,0 23,08 ;28,57 30,77 ;22,86 17,95 ;11,43 7,69 ; 2,86 5,13 ; 14,29<br />

8. Das Zuteilungsverfahren war gerecht. 11 ; 8<br />

28,21 ;22,86<br />

16 ; 18<br />

41,03 ;51,43<br />

9 ; 7<br />

23,08 ; 20,0<br />

2 ; 2<br />

5,13 ; 5,71<br />

0<br />

0<br />

1 ; 0<br />

2,56 ; 0<br />

9. In TG gleich sehr wohl gefühlt 13 ; 5 13 ; 17 14 ; 9 1 ; 5<br />

0 0<br />

31,71 ;13,89 31,71 ;47,22 34,15 ; 25,0 2,44 ; 13,89 0 0<br />

10. In der Gruppe sind alle gleichberechtigt 18 ; 9<br />

43,9 ; 25,71<br />

17 ; 16<br />

41,46 ;45,71<br />

4 ; 5<br />

9,76 ; 14,29<br />

2 ; 3<br />

4,88 ; 8,57<br />

0 ; 2<br />

0 ; 5,71<br />

0<br />

0<br />

11. Ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl in TG 8 ; 7 22 ; 16 10 ; 13 1 ; 2<br />

0 0<br />

19,51 ;18,42 53,66 ;42,11 24,39 ;34,21 2,44 ; 5,26 0 0<br />

12. Zusammenarbeit funktioniert 11 ; 8<br />

27,5 ;21,62<br />

22 ; 22<br />

55,0 ; 59,46<br />

5 ; 6<br />

12,5 ; 16,22<br />

1 ; 0<br />

2,5 ; 0<br />

1 ; 1<br />

2,5 ; 2,7<br />

0<br />

0<br />

13. Team gibt Sicherheit 12 ; 8 18 ; 19 8 ; 10 3 ; 0<br />

0 0<br />

29,27 ;21,62 43,9 ; 51,35 19,51 ;27,03 7,32 ; 0 0 0<br />

14. Freie Meinungsäußerung in TG möglich<br />

15. Alle können ausreden.<br />

26 ; 14 10 ; 19 3 ; 3 2 ; 2 0 ; 1 0 ; 1<br />

63,41 ; 35,0 24,39 ; 47,5 7,32 ; 7,5 4,88 ; 5,0 0 ; 2,5 0 ; 2,5<br />

7 ; 7 19 ; 14 9 ; 13 3 ; 3 2 ; 0 1 ; 0<br />

17,07 ;18,92 46,34 ;37,84 21,95 ;35,14 7,32 ; 8,11 4,88 ; 0 2,44 ; 0<br />

16. Bei Problemen wird einander geholfen 21 ; 11 16 ; 22 2 ; 3 2 ; 1<br />

0 0<br />

51,22 ;29,73 39,02 ;59,46 4,88 ; 8,11 4,88 ; 2,7 0 0<br />

17. Die Gruppe arbeitet effizient. 4 ; 3<br />

10,0 ; 8,11<br />

17 ; 21<br />

42,5 ; 56,76<br />

16 ; 12<br />

40,0 ; 32,43<br />

2 ; 1<br />

5,0 ; 2,7<br />

1 ; 0<br />

2,5 ; 0<br />

0<br />

0<br />

18. Es gibt unterschiedlich schwere Aufgaben. 12 ; 9<br />

29,27 ; 25,0<br />

17 ; 17<br />

41,46 ;47,22<br />

8 ; 6<br />

19,51 ;16,67<br />

3 ; 2<br />

7,32 ; 5,56<br />

1 ; 2<br />

2,44 ; 5,56<br />

0<br />

0<br />

19. Jeder kann in seinem Tempo arbeiten. 19 ; 16<br />

46,34 ;43,24<br />

14 ; 12<br />

34,15 ;32,43<br />

3 ; 7<br />

7,32 ; 18,82<br />

4 ; 2<br />

9,76 ; 5,41<br />

1 ; 0<br />

2,44 ; 0<br />

0<br />

0<br />

20. Ich erreiche meine angestrebten Ziele. 13 ; 13<br />

32,5 ; 35,14<br />

17 ; 18<br />

42,5 ; 48,65<br />

7 ; 4<br />

17,5 ; 10,81<br />

2 ; 2<br />

5,0 ; 5,41<br />

1 ; 0<br />

2,5 ; 0<br />

0<br />

0<br />

21. Aktive Mitarbeit in der TG. 8 ; 17 24 ; 14 7 ; 5 2 ; 0<br />

0 0<br />

19,51 ;47,22 58,54 ;38,89 17,07 ;13,89 4,88 ; 0 0 0<br />

22. Für Ergebnisse verantwortlich fühlen 11 ; 17<br />

28,95 ;45,95<br />

12 ; 14<br />

31,58 ;37,84<br />

12 ; 6<br />

31,58 ;16,22<br />

1 ; 0<br />

2,63 ; 0<br />

2 ; 0<br />

5,26 ; 0<br />

0<br />

0<br />

23. Gelerntes auf Alltagssituationen anwenden. 7 ; 4<br />

17,07 ;10,81<br />

12 ; 18<br />

29,27 ;48,65<br />

13 ; 14<br />

31,71 ;37,84<br />

6 ; 0<br />

14,63 ; 0<br />

3 ; 1<br />

7,32 ; 2,7<br />

0<br />

0<br />

24. Gern in TG arbeiten. 22 ; 18 14 ; 14 5 ; 4 0 ; 1<br />

0 0<br />

53,66 ;48,65 34,15 ;37,84 12,2 ; 10,81 0 ; 2,7 0 0<br />

67


6.3.5 Tabellarische Auflistung der Lehrerantworten<br />

Die persönlichen Daten des Lehrerfragebogens ergaben:<br />

bis zu 10 Jahre an der <strong>IGS</strong> tätig:<br />

Ø Zugehörigkeit = 3,9 Jahre<br />

länger als 10 Jahre an der <strong>IGS</strong> tätig:<br />

Ø Zugehörigkeit = 23,6 Jahre<br />

männlich weiblich männlich weiblich<br />

8 8 3 12<br />

68


Lehrerfragebogen stimmt ganz genau stimmt überhaupt nicht<br />

1 2 3 4 5<br />

Angaben zum Tischgruppenmodell<br />

4. Entspricht der Vorstellung von Unterricht 7 ; 9 6 ; 9 3 ; 2 0 0<br />

43,75 ; 60,0 37,5 ; 26,67 18,75 ;13,33 0 0<br />

5. Das Modell ist eine Herausforderung für Lehrer<br />

6. TKM nur durch Kommunikation möglich<br />

7. Genügend Zeit zur Organisation und Umsetzung<br />

8. Schüler mit Auffälligkeiten können gefördert werden<br />

9. Es gibt Zeit für individuelle Hilfestellung<br />

10. Doppelbesetzung ist Bestandteil des TKM<br />

12. durch TKM weniger Konfliktpotential<br />

9 ; 2 5 ; 6 1 ; 3 1 ; 1 0 ; 3<br />

56,25 ;13,33 31,35 ; 40,0 6,25 ; 20,0 6,25 ; 6,67 0 ; 20,0<br />

6 ; 3 7 ; 4 2 ; 7 1 ; 0 0 ; 1<br />

37,5 ; 20,0 43,75 ; 26,67 12,5 ; 46,67 6,25 ; 0 0 ; 6,67<br />

1 ; 3 3 ; 3 4 ; 2 7 ; 5 1 ; 2<br />

6,25 ; 20,0 18,75 ; 20,0 25,0 ; 13,33 43,75 ; 33,33 6,25 ; 13,33<br />

2 ; 2 5 ; 5 6 ; 5 0 ; 2 2 ; 0<br />

13,33 ; 14,29 33,33 ; 35,71 40,0 ; 35,71 0 ; 14,29 13,30 ; 0<br />

1 ; 1 5 ; 1 4 ; 4 3 ; 6 2 ; 2<br />

6,67 ; 7,14 33,33 ; 7,14 26,67 ; 28,57 20,0 ; 42,86 13,33 ; 14,29<br />

0 ; 1 1 ; 0 2 ; 2 2 ; 3 10 ; 8<br />

0 ; 7,14 5,88 ; 0 23,53 ; 14,29 11,76 ; 21,43 58,82 ; 57,14<br />

4 ; 2 4 ; 6 2 ; 4 4 ; 1 1 ; 0<br />

26,67 ; 15,38 26,67 ; 46,15 13,33 ; 30,77 26,67 ; 7,69 6,67 ; 0<br />

Angaben zum Unterricht<br />

13. verschiedene Lerntypen werden berücksichtigt 3 ; 2<br />

18,75 ; 13,33<br />

8 ; 9<br />

50,0 ; 60,0<br />

4 ; 4<br />

25,0 ; 26,67<br />

1 ; 0<br />

6,25 ; 0<br />

0<br />

0<br />

14. Unterricht ist leistungsdifferenziert 4 ; 1<br />

25,0 ; 7,14<br />

7 ; 8<br />

43,75 ; 57,14<br />

4 ; 4<br />

25,0 ; 28,57<br />

1 ; 1<br />

6,25 ; 7,14<br />

0<br />

0<br />

15. Lehrer hat ein gutes Verhältnis zum Schüler 8 ; 5 7 ; 8 1 ; 2<br />

0 0<br />

50,0 ; 33,33 43,75 ; 53.33 6,25 ; 13,33 0 0<br />

16. Unterricht ist so gestaltet, dass ich auf jeden 1 ; 2 11 ; 7 3 ; 6 1 ; 0<br />

0<br />

Schüler eingehen kann. 6,25 ; 13,33 68,75 ; 46,67 18,75 ; 40,0 6,25 ; 0 0<br />

17. Es dürfen selbstgewählte Aufgaben bearbeitet 2 ; 3 10 ; 5 2 ; 7 2 ; 0<br />

0<br />

werden. 18,5 ; 20,0 62,5 ; 33,33 12,5 ; 46,67 12,5 ; 0 0<br />

69


Für die offenen Fragen konnte die folgende Auswahl an Antworten notiert<br />

werden:<br />

11. Wie reagieren Sie auf Außenseiter in der Tischgruppe?<br />

– Ermunterung, Belobigung, Differenzierte Aufgaben, konstruktive<br />

Einbindung durch Zuteilung von Aufgaben.<br />

– Versuche sie zu integrieren durch verschiedenste Arbeitsaufträge - je<br />

nach Situation.<br />

– Das hängt ja wohl nur vom Einzelfall ab und lässt sich pauschal nicht<br />

beantworten<br />

– Bei 30 SchülerInnen pro Stgr. hat man zu wenig Zeit, um sich intensiv in<br />

der Arbeitszeit um Außenseiter zu kümmern, das läuft überwiegend in<br />

Pausen, Freistunden<br />

– Gespräche mit der TG, Verträge abschließen, Schutz d. TG gegen<br />

ständige Störer wichtig, evtl. zeitweise Einzelsitzplatz<br />

– Sch. und Außenseiter stärken<br />

– Gespräche, Übungen, spezielle Aufgaben für wechselnde<br />

Zusammensetzungen, evtl. Gespräche mit Kollegen<br />

– Ich thematisiere meinen Eindruck, bzw. eine entsprechende<br />

Beschwerde/Klage gemeinsam mit der ganzen TG und rege eine<br />

Konfliktregelung an<br />

– TG Gespräche in festem Rhythmus und bei Auffälligkeiten, Methode:<br />

helfende Gesprächsführung dann Methode aus „Lions-Quest“<br />

(Präventionsmodell)<br />

– Mit Ermutigungen, TG-Gespräche in der Tutorenstunde, besondere<br />

Aufgaben<br />

– Konflikttrainings, Arbeit mit Sozialpädagogen, Gespräche<br />

– Gemeinsam mit den Sozialpädagogen wird ein Weg gesucht, der die TG<br />

arbeits- und lernfähig macht<br />

70


21. Welche Beobachtungsmethode wenden Sie an?<br />

– Fragebogen, Test, Rückmeldung, Protokoll<br />

– Ich registriere ihre Mitarbeit, frage bei gemeinsamen TG Aufgaben die<br />

Einschätzung der Mitarbeit schriftlich ab, auch die der Mitschüler an der<br />

TG.<br />

– Selbst- und Fremdeinschätzung, genauer Blick und Gespräch<br />

– TG-Beobachtung: punktuell, Selbsteinschätzung, Protokoll,<br />

Nebenbeiwahrnehmung, Stundennotizen<br />

– Lernordner, ohne Methode, Austausch mit Kollegen, TG Abende<br />

– Keine Methode, sondern ein möglichst regelmäßiger (täglicher!) Kontakt<br />

zu Schülern während des Unterrichts und in den Pausen<br />

– Regelmäßige Hospitationen, Evaluationsbögen (Schüler und Lehrer),<br />

Mitarbeit von Referendaren/Sozialpädagogen<br />

– kontinuierliche Notizen, Schülerrückmeldungen, individuelle und TG-<br />

Produktionen, Filmen, Tests<br />

– Notizen vor und nach dem Unterricht, Vergleich mit Kolleg.<br />

Aufzeichnungen<br />

– Zuständigkeit der Tutoren für 2 TG. In A/Ü Arbeitsphasen beobachten<br />

und dann dem S. zurückmelden (Lob+Kritik)<br />

– regelmäßige Rückmeldungen und Gespräche mit den Schülern<br />

– Einzelbeobachtung, Stundennotizen, Selbsteinschätzung der Schüler,<br />

Einzelgespräche<br />

– 1.Schüler berichten aus ihrer Sicht, 2.eigene Beobachtungen während<br />

der Arbeit der TG und deren Ergebnisse, 3. Rückmeldungen durch<br />

Schüler: wie hat die jeweils zur Debatte stehende TG gearbeitet, 4.<br />

Lehrerrückmeldung zur Arbeit der TG<br />

71


22. Können Sie sich vorstellen, dass die ständige Beobachtung zur Förderung<br />

der Schüler auch negative Auswirkungen haben könnte?<br />

– kommt darauf an, wer beobachtet, nein, bei sinnvoller Trennung von<br />

Lern- und Leistungssituationen<br />

– Das ist nicht machbar. Er beschränkt sich auf punktuelle, manchmal<br />

gezielte Beobachtungen. Es gibt viel Freiraum.<br />

– Ja, wenn die Beobachtungen nicht offen gemacht werden wie z.B. in den<br />

Nachgesprächen zu TG-Arbeiten, den Tutorenstunden, den TG-<br />

Abenden, den LEB-Gesprächen etc., könnten Spannungen auftreten.<br />

Deshalb ist regelmäßige Lernrückmeldung und eine „vorsichtige“<br />

Sprache notwendig.<br />

– Nur Beobachtung ist unsinnig! Zentral: Analyse der Lernprobleme /<br />

-schwerpunkte, Ideen zur Unterrichtsstützung/Hilfe- Handeln (Gespräche<br />

mit Eltern/Schülern/Therapeuten, Jugendamt, Sozialpädagogen)<br />

– ständige Beobachtung bei 30 SuS gibt es nicht<br />

24. Worin sehen Sie die größten Chancen des Tischgruppenmodells?<br />

– Sozialentwicklung, Teamfähigkeit, teilweise profitieren die Kinder vom<br />

Können der anderen<br />

– angstfreie Lernatmosphäre schaffen, Ehrgeiz der Schüler wird im<br />

Miteinander geweckt, Schüler stellen sich Herausforderungen, bei<br />

positiver Lernatmosphäre: Motivationsschub<br />

– demokratisches Lernmodell, soziales Lernen, Teamwork<br />

– Peer education (Prävention)<br />

– in der gegenseitigen Hilfe der SuS und dem damit verbundenen Aufbau<br />

von Selbstvertrauen schwächerer SuS<br />

– „Streitkultur“ erlernen<br />

– Teamfähigkeit/ div. soziale Kompetenzen, Einordnung der eigenen<br />

Fähigkeiten/Rolle<br />

72


– bessere Lernergebnisse, Vermeidung von Lehrerzentriertem Unterricht<br />

– Lernen voneinander, Selbsttätigkeit, Sprache Regeln gemeinsam lernen,<br />

Helfen, Fördern, Fordern, Lernqualität wird erhöht, soziale Regeln und<br />

Sensibilität<br />

– Gemeinsames Lernen und gemeinsame Verantwortung für eine<br />

gemeinsame Leistung, kennenlernen der Stärken und Schwächen jedes<br />

Schülers und Akzeptieren und Achten der Andersartigkeit jedes Schülers:<br />

jeder kann zum Schluss mit jedem arbeiten.<br />

– Phase der Partnerarbeit ist selbstverständlich, Kommunikationsschleife<br />

untereinander vor der Präsentation vor der Klasse. Geschwisterliche<br />

Erziehung durch Jungen+Mädchen sowie Heterogenität in jeder TG.<br />

– Heterogenität schafft Vielfalt, SchülerInnen können sich gegenseitig<br />

helfen, Teamfähigkeit kann unterstützt werden, ein „Zuhause“ in der<br />

Schule, Aufeinandertreffen unterschiedlicher soz. Schichten<br />

– gegenseitige Unterstützung, übersichtl. Bezugsgruppen<br />

– Ermöglichen von indir. Lernen, Förderung Sozialkompetenz, bessere<br />

Erfassung d. Inhalte für alle (Erklären - besseres Lernen), Entlastung<br />

Lehrkraft<br />

– Integration schwieriger Schüler<br />

25. Wo liegen für Sie die größten Herausforderungen im Tischgruppenmodell?<br />

– Immer wieder die Aufgabe zu finden, zu entwerfen, die dieses<br />

gemeinsame Lernen fördern und individuell die Stärken jedes Schülers<br />

unterstützen.<br />

– Herstellen Arbeitsklima im Jg 5/6 später auch, aber dann nicht leichter,<br />

geeignete Aufgaben, Integration aller, Zeitmangel. Zeitaufwand, Lösen<br />

der Probleme<br />

– unterschiedliche Niveaus, Über-/Unterforderung Einzelner<br />

– in der Mehrarbeit, in der inneren Differenzierung, im Gruppentraining<br />

73


– Schwierigkeit arbeitsfähige TGs zu „basteln“, immer wieder sinnvolle TG-<br />

Aufgaben zu entwickeln<br />

– stetige differenzierte Aufgabenstellungen<br />

– Die SuS dürfen sich nicht durch streng arbeitsteiliges Vorgehen<br />

beschränken. Sie sollen sich um gemeinsame Lösungen bemühen.<br />

– SuS haben Möglichkeiten sich zu unterhalten.<br />

– Genug Zeit und Energie zu finden für die unerlässlichen Gespräche und<br />

auch für Hospitationen<br />

– Management der Elternarbeit: bedarf bisweilen einer therap. Ausbildung<br />

bei der Moderation von TG-Abenden mit brisanten Themen, hoher zeitl.<br />

Aufwand: 2x5 Abende pro Hj., Formulierung und Organisation von TG-<br />

Aufgaben<br />

– Tischgruppenzusammensetzungen zu finden, die jede/r akzeptieren<br />

kann - Auf Lehrer Seite: Akzeptieren, dass nicht immer alle mitarbeiten<br />

– entstehende Konflikte ernstzunehmend und für alle Beteiligten<br />

gewinnbringend zu lösen<br />

– Ideal ist die 4er TG, kaum möglich bei 30 SuS, räumliche Grenzen und<br />

vermehrte Arbeitsbelastung durch TG-Abende. In Phasen von<br />

Frontalunterricht muss der Kontakt zu allen im Raum mit verschiedenen<br />

Blickwinkeln hergestellt werden. Durchsetzung von geforderter<br />

Einzelarbeit ist schwer f.d. Lehrkraft.<br />

– Arbeitsfähige Tischgruppen mit großer Schülerakzeptanz von Schülern<br />

selber zusammenstellen lassen.<br />

– Umsetzung des TG-Modells mit großen Schülergruppen und nur einer<br />

Lehrkraft<br />

– Bildung von pädagogisch sinnvollen Gruppen, bei mehreren<br />

verhaltensauffälligen Schülern ist die Verteilung schwierig.<br />

74


6.4 Das Vorgehen und die Stichprobe<br />

Für die vom Schulvorstand der <strong>IGS</strong> Göttingen beschlossene Evaluation des<br />

TKM, wurden Ende April 2010 die erarbeiteten Fragebogen verteilt. Für die<br />

Lehrerinnen und Lehrer wurden 100 Fragebogen zur Bearbeitung<br />

weitergegeben, 30 Fragebogen wurden für jede Stammgruppe (insgesamt 270)<br />

ausgeteilt und etwa 120 Fragebogen wurden an die Eltern ausgegeben. Bei<br />

den Elternfragebogen sollten Eltern jedes Jahrgangs berücksichtigt und zufällig<br />

ausgesucht werden.<br />

Für das Ausfüllen der Fragebogen wurde den Befragten keine zeitliche<br />

Begrenzung auferlegt. Nach einer ausreichenden Bearbeitungszeit von<br />

ungefähr 6 Wochen, wurden die Fragebogen Anfang Juni 2010<br />

zusammengetragen und konnten entsprechend ausgewertet werden. Die zur<br />

empirischen Auswertung zur Verfügung stehenden Daten setzten sich aus<br />

31 Fragebogen der Lehrer und<br />

41 beantworteten Fragebogen der Eltern zusammen.<br />

Von den Schülern konnten<br />

aus der Jahrgangsstufe 5: 88 Fragebogen<br />

aus der Jahrgangsstufe 8: 54 Fragebogen<br />

aus der Jahrgangsstufe 10: 80 Fragebogen ausgewertet werden.<br />

75


7 Auswertung der Evaluation<br />

Um die erfassten Daten bezüglich des TKM auszuwerten, wurden die<br />

aussagekräftigsten Informationen betrachtet und mit den erstellten Hypothesen<br />

in Verbindung gebracht. Teilweise werden die theoretischen Grundlagen als<br />

Hintergrundinformation einbezogen. Im folgenden Text sind die „jüngeren“<br />

Lehrer, diejenigen, welche weniger als 10 Jahre an der <strong>IGS</strong> arbeiten, „ältere“<br />

Lehrer hingegen sind Lehrer, die länger als 10 an der <strong>IGS</strong> tätig sind. Für die<br />

Bewertungsgruppen 1 bis Bewertungsgruppe 5, wird im Text die Abkürzung<br />

BW1 bis BW5 benutzt.<br />

7.1 Hypothese 1<br />

H1: Je länger die Lehrkräfte mit dem TKM gearbeitet haben, desto eher können<br />

sie sich mit diesem Modell identifizieren.<br />

Um diese Hypothese belegen oder widerlegen zu können, müssen die Fragen 4<br />

bis 7 des Lehrerfragebogens betrachtet werden. Zunächst wird danach gefragt,<br />

ob dieses TKM genau der Vorstellung von Unterricht entspricht (Frage 4).<br />

Betrachtet man die Ergebnisse, so stellt man fest, das sich zwar 43,75% der<br />

„jüngeren“ Lehrer für die Bewertungsgruppe 1 entschieden haben, aber auch<br />

37,5% für BW 2. Bei den „älteren“ Lehrkräften identifizieren sich dagegen 60%<br />

der Befragten ganz genau (BW 1) mit dem Modell und noch 26.67% geben<br />

BW 2 als Antwortmöglichkeit an.<br />

76


Um sich mit einem Unterrichtsmodell identifizieren zu können, muss man in der<br />

Lage sein, die Anforderungen dieses Modells zu kennen und zu erfüllen. Das<br />

TKM stellt in vielen Bereichen verschiedene Herausforderungen für die<br />

Lehrkräfte dar. Bei der Einteilung in die Tischgruppen ist die Heterogenität, die<br />

Leistungsstärke und das Einhalten von Freundeswünschen der Schüler zu<br />

beachten.<br />

Dieser Prozess des Zusammensetzens einer Tischgruppe, kann sich über<br />

einen längeren Zeitraum hinziehen. Wie sehr hier auch die Erfahrungen eine<br />

Rolle spielen können, zeigen die Daten der nächsten Frage.<br />

Stellt die Einteilung der Gruppen eine Herausforderung dar? (Frage 5) 56,25%<br />

der „jüngeren“ Lehrer stimmten dieser Aussage genau zu (BW1) und 31,35%<br />

hielten den Wert BW2 für angebracht. Im Gegensatz dazu wählten 40% der<br />

„Älteren“ den BW2, 20% wählten BW3 und nochmals 20% wählten BW5,<br />

stimmt überhaupt nicht, für ihre Antwort aus. Durch die Erfahrungen der<br />

längeren Zugehörigkeit an der <strong>IGS</strong> ist für knapp die Hälfte der „älteren“ Lehrer<br />

eine Zusammenstellung der Tischgruppen kein Problem.<br />

Dass sich die Arbeit innerhalb der Tischgruppen am besten durch<br />

Kommunikation innerhalb des Kollegiums (Frage 6) bewerkstelligen lässt,<br />

haben die „Jüngeren“ mit den Werten 37,5% BW1 und 43,75% BW2 eindeutig<br />

ausfallen lassen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die „jüngeren“<br />

Lehrer die Kommunikation untereinander, für eine entscheidende Funktion<br />

halten. Beim „älteren“ Lehrpersonal stimmten 46,67% für BW3, was auch als<br />

„gleichbedeutend/ausgeglichen“ interpretiert werden könnte. Möglicherweise<br />

benötigen sie aufgrund ihrer Erfahrungen weniger kommunikativen Austausch,<br />

um ihre Planungen bezüglich des TKM zu realisieren.<br />

77


Die Frage nach der zeitlichen Organisation und Umsetzung der<br />

Unterrichtsstunden (Frage 7) hat unterschiedliche Aussagen hervorgerufen. Die<br />

„Jüngeren“ sind zu 43,75% der Meinung, dass es nicht stimmt, genügend Zeit<br />

für die Planung und Organisation der Tischgruppen zur Verfügung zu haben<br />

und wählten daher für diese Frage BW4. Die restlichen Stimmen für diese<br />

Antwort verteilten sich gleichmäßig auf alle anderen Möglichkeiten.<br />

7.2 Hypothese 2<br />

H2: Es bleibt genügend Zeit, einzelne Schüler individuell zu fördern oder zu<br />

fordern.<br />

Bei der Beantwortung der Frage nach individuellen Fördermöglichkeiten (Frage<br />

8) von auffälligen Schülern, waren sich die „jüngeren“ und die „älteren“ Lehrer<br />

einig und haben ähnliche Ergebnisse angekreuzt. Im Bereich BW2 lagen die<br />

Antworten der „Jüngeren“ bei 33,33%, im Bereich BW3 bei 40%. Die „Älteren“<br />

hatten beim BW2 den Prozentwert 35,71% und im Bereich BW3 waren es<br />

ebenfalls 35,71%. Da für beide Gruppen im mittleren Bereich (BW3) die<br />

höheren Angaben ausgezählt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass<br />

eine spezifische Förderung nur teilweise möglich ist.<br />

Bei der Beantwortung der Frage nach der Zeit für individuelle Hilfestellungen<br />

(Frage 9), wurden bei den „älteren“ Lehrern im BW4, was mit „stimmt nicht“ zu<br />

interpretieren wäre, 42,66% ausgewertet. Die „Jüngeren“ sind dagegen<br />

positiver eingestellt und haben ihren höchsten Wert dieser Frage bei BW2<br />

„stimmt“ mit 33,33% festgelegt. Einen Grund zum Nachdenken und<br />

Nachforschen könnte sich aus dem Wert BW1 ergeben, bei dem beide<br />

Gruppen unter 8% geblieben sind, woraus folgt, dass nicht genügend Zeit für<br />

individuelle Hilfestellung bleibt.<br />

78


Die Frage nach der Doppelbesetzung im Unterricht (Frage 10) hat bei den<br />

Lehrern zu der Aussage geführt, dass diese Art von Teamteaching „schon lange<br />

nicht mehr“ stattfindet. Auch in der Auswertung belegen die Zahlen mit 58,82%<br />

der „Jüngeren“ und 57,14% der „Älteren“ im BW5 diese Aussage.<br />

7.3 Hypothese 3<br />

H3: Das TKM fördert das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Auf die Frage nach dem verringerten Konfliktpotenzial (Frage 12) gab es die<br />

klare Aussage der „älteren“ Lehrer mit 46,15% im BW2, die bestätigt, dass es<br />

weniger Konflikte in den Tischgruppen gibt. Die Lehrer der „jüngeren“<br />

Generation waren sich nicht sicher und hatten ihren obersten Wert im Bereich<br />

BW3 mit 30,77%, BW 1,2 und 4 folgten mit je 26,67%. Mehr als die Hälfte der<br />

Lehrer sind davon überzeugt, dass sie weniger Konflikte in den Gruppen lösen<br />

müssen. Das bedeutet aber nicht, dass andere Unruheherde die dieses Modell<br />

hervorbringt, wie die der Tischgruppenzusammenstellung, nicht ebenso zu<br />

Konflikten führen können.<br />

Außenseiter werden mit Ermunterungen, Belobigungen, differenzierten<br />

Aufgaben oder intensiven Gesprächen wieder in die Gruppe einbezogen. Nur in<br />

besonders schwierigen Fällen werden die Kollegen oder die Sozialarbeiter der<br />

Schule um Rat gebeten. Da Ø41,6% (im Bereich BW1) und Ø48,54% (BW2)<br />

aller befragten Lehrer davon überzeugt sind, dass sie ein gutes Verhältnis zu<br />

ihren Schülern haben (Frage 15), dürfte es ihnen nicht schwer fallen, ein gutes<br />

Lernklima in allen Tischgruppen herzustellen. Als ein positiver Aspekt ist zu<br />

bemerken, dass nur sehr wenige Lehrer keinen guten Kontakt zu Schülern<br />

aufbauen konnten.<br />

79


7.4 Hypothese 4<br />

H4: Den Lehrern fällt es nicht schwer, dem Modell entsprechend, ihren<br />

Unterricht zu gestalten.<br />

Das besondere Merkmal der Tischgruppen liegt darin, einen<br />

leistungsdifferenzierten und Lerntypen entsprechend orientierten Unterricht zu<br />

gestalten. Die Merkmale „leistungsdifferenziert“ (Frage 14) und „Lerntypen<br />

orientiert“ (Frage 13) werden von den Lehrern der „jüngeren“ und „älteren“<br />

Befragten ungefähr gleich eingeschätzt. Leistungsdifferenzierter Unterricht wird<br />

von 43,75% der „Jüngeren“ und 57,14% der „Älteren“, im Bereich BW2<br />

ermöglicht. Die Differenzierung der „Lerntypenorientierung“ liegt zwischen 50%<br />

bei den „Jüngeren“ und 60% bei den „Älteren“. Ein Viertel der Befragten wählte<br />

in BW3 ähnliche Werte mit 25%/26,67% und 25,%/28,57% für die beiden<br />

genannten Merkmale.<br />

Die Antworten der offen formulierten Fragen lassen jedoch die Vermutung zu,<br />

dass es durchaus nicht immer einfach ist die „Leistungsdifferenz“ und die<br />

unterschiedlichen „Lerntypen“ zu berücksichtigen. Einige Lehrer empfinden die<br />

Konzeption der differenzierten Unterrichtsaufgaben für den offenen Unterricht<br />

als anstrengend, da sie „immer wieder sinnvolle TG-Aufgaben“ entwickeln<br />

müssen, es schwierig ist “immer wieder die Aufgabe zu finden, zu entwerfen,<br />

die dieses gemeinsame Lernen fördern und individuell die Stärken jedes<br />

Schülers unterstützen.“ Außerdem treten Probleme „in der inneren<br />

Differenzierung“ auf.<br />

7.5 Hypothese 5<br />

H5: Die Unterrichtsgestaltung verläuft nach dem Konzept des TKMs.<br />

Zur Unterrichtsgestaltung im TKM gehört die Gruppenarbeit, welche mit dem<br />

Ziel den Schülern die unterschiedlichen Formen des Zusammenarbeitens in der<br />

Gruppe zu vermitteln, ausgelegt ist. In der Gruppe wird abgestimmt, wer welche<br />

80


Aufgaben übernimmt und so können die mit unterschiedlichem Niveau<br />

gestellten Aufgaben effektiv bearbeitet werden. Jeder Schüler trägt seinen<br />

eigenen Beitrag zum Ergebnis bei. „Mit der Einrichtung von Schülergruppen ist<br />

das Ziel verknüpft, die SchülerInnen von den Lehrenden im Laufe der Zeit<br />

unabhängiger zu machen und selbstständiges Arbeiten in den Gruppen zu<br />

fördern.“ 64<br />

Bei der Frage (17) nach der freien Aufgabenauswahl innerhalb der Gruppe,<br />

entschieden sich die „Jüngeren“ hauptsächlich für BW2 mit 62,5%, die<br />

Meinungen der „Älteren“ schwankten zwischen BW2 mit 33,33% und BW3<br />

46,67%. Dass die Schüler mit diesem Aufgabenkonzept aber immer<br />

gleichberechtigt behandelt werden können (Frage 18), konnten weder die<br />

„jüngeren“ noch die „älteren“ Lehrer mit eindeutiger Mehrheit bestätigen. Die<br />

Werte für diese Fragestellung sind von BW1 bis BW5 vergleichsweise<br />

regelmäßig verteilt.<br />

Die Beobachtung und Bewertung von Gruppenarbeiten erfordert vom Lehrer ein<br />

hohes Maß an Aufmerksamkeit. Die „Jüngeren“ sind sich zu 50% sehr sicher<br />

(BW1), dass sie die Leistungen der Schüler differenziert (Frage 19) beurteilen<br />

können. Bei der „älteren“ Lehrergeneration ist die Wahl im Bereich BW2<br />

(„stimmt“) mit 64,29% ebenfalls ein Zeichen dafür, dass die Lehrer zum einen<br />

differenzierte Aufgaben stellen und außerdem genaue Beobachtungsmethoden<br />

anwenden.<br />

Die Beantwortung der Frage (20) nach der individuellen Beobachtung konnten<br />

beide Gruppen in BW2 mit 50% bzw. 53,3% bestätigen. Die genutzten<br />

64 Gudrun Schulz-Wensky. (1996). Gruppenunterricht – viel mehr als Wissensvermittlung. In:<br />

Anne Ratzki/Wolfgang Keim/Michael Mönkemeyer/Barbara Neißer/Gudrun Schulz-<br />

Wensky/Hermann Wübbels (Hg.). Team-Kleingruppen-Modell Köln-Holweide. Theorie und<br />

Praxis. Band 28. Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt am Main.<br />

Seite 111.<br />

81


Verfahren wurden in Frage 21 von den Lehrern beispielsweise folgendermaßen<br />

geschildert: „TG-Beobachtung: punktuell, Selbsteinschätzung, Protokoll,<br />

Nebenbeiwahrnehmung, Stundennotizen“, „Regelmäßige Hospitationen,<br />

Evaluationsbögen (Schüler und Lehrer)“, „Mitarbeit von<br />

Referendaren/Sozialpädagogen“ oder „Einzelbeobachtung, Stundennotizen,<br />

Selbsteinschätzung der Schüler, Einzelgespräche“. Einige Lehrer waren sich<br />

bewusst, dass die ständige Beobachtung der Schüler auch negative<br />

Konsequenzen haben kann.<br />

Zur Frage 22 wurde sich unter anderem auch in dieser Weise geäußert: „Ja,<br />

wenn die Beobachtungen nicht offen gemacht werden wie z.B. in den<br />

Nachgesprächen zu TG-Arbeiten, den Tutorenstunden, den TG-Abenden, den<br />

LEB-Gesprächen etc., könnten Spannungen auftreten. Deshalb ist regelmäßige<br />

Lernrückmeldung und eine „vorsichtige“ Sprache notwendig.“<br />

Die Gefahr, den Unterricht in klassischer Form, wie zum Beispiel als<br />

Frontalunterricht, zu gestalten, ist nach Auswertung der Meinungen der Lehrer<br />

relativ hoch. 38,46% der „Jüngeren“ und sogar 46,67% der „Älteren“, fallen in<br />

alte Muster zurück. Sicherlich wäre es noch interessant gewesen zu erfahren,<br />

aus welchen Gründen die typische Lehrerrolle wieder eingenommen wird. Bei<br />

der Auswertung des Lehrerfragebogens, könnten die zeitaufwendigen<br />

Unterrichtsentwürfe ein Grund für das „alte“ Unterrichtsschema sein.<br />

Auf die Fragen nach den Chancen (Frage 24) und Herausforderungen (Frage<br />

25) des TKMs, wurden einige aussagekräftige Angaben hervorgebracht. Als<br />

Chance für die Schüler wurde oft der Gedanke des gemeinsamen und sozialen<br />

Lernens im Teamwork genannt. „Gemeinsames Lernen und gemeinsame<br />

Verantwortung für eine gemeinsame Leistung, kennenlernen der Stärken und<br />

Schwächen jedes Schülers und Akzeptieren und Achten der Andersartigkeit<br />

jedes Schülers: jeder kann zum Schluss mit jedem arbeiten.“ Diese Fähigkeiten<br />

82


sind Grundvoraussetzungen, die für das spätere Leben und Arbeiten in der<br />

Gesellschaft unabdingbar sind. Es müssen Herausforderungen gemeistert und<br />

Teamgeist bewiesen werden, wenn man sich beispielsweise in einem<br />

Unternehmen integrieren will.<br />

An Herausforderungen mangelt es den Lehrern an der <strong>IGS</strong> nicht. Sie müssen in<br />

der Lage sein „Genug Zeit und Energie zu finden für die unerlässlichen<br />

Gespräche und auch für Hospitationen, Tischgruppenzusammensetzungen zu<br />

finden, die jede/r akzeptieren kann.“, zu „Akzeptieren, dass nicht immer alle<br />

mitarbeiten“, „entstehende Konflikte ernstzunehmend und für alle Beteiligten<br />

gewinnbringend zu lösen“ oder auch die schwierige „Bildung von pädagogisch<br />

sinnvollen Gruppen, bei mehreren verhaltensauffälligen Schülern“ zu lösen.<br />

7.6 Hypothese 6<br />

H6: Die Eltern haben diese Schule wegen des TKMs ausgewählt.<br />

Die Bewertungen der Eltern sind ein wichtiger Hinweis für die Qualität und der<br />

Zufriedenheit mit der Schule. Wie sehr die Eltern vom Konzept des TKMs<br />

überzeugt sind, wird bezogen auf die erste Frage, mit 48,78% für BW2 und<br />

41,46% für BW1 deutlich bewertet. Etwas mehr als 90% der befragten Eltern<br />

teilen die Auffassungen von dem pädagogischen Unterrichtskonzept.<br />

Knapp 60% der Eltern haben keine weiteren Geschwisterkinder an der Schule<br />

angemeldet. Einerseits könnte es mit einem „Ein-Kind-Haushalt“ zu begründen<br />

sein, andererseits könnten die Geschwisterkinder auch schon älter sein und<br />

nicht mehr an der Schule, oder jünger und daher noch nicht an dieser Schule<br />

angemeldet sein. Etwa ein Drittel der Eltern hat angegeben, dass ein weiteres<br />

Kind diese Schule besucht. Wiederum ein Drittel antwortete, dass sie diese<br />

Schule wegen der Nachmittagsbetreuung gewählt haben und 20,51% der Eltern<br />

wählten die Schule nicht ausschließlich wegen der Betreuung.<br />

83


Wie wichtig den Eltern die individuelle Ausbildung (Frage 5) und die gute<br />

Zusammenarbeit mit den Lehrern (Frage 4) ist, lässt sich an den relativ hohen<br />

Angaben für diese Fragen belegen. Mit 82,93% in BW1 und 14,63% in BW2<br />

bezogen auf die Lehrerzusammenarbeit ist zu erkennen, dass die Eltern<br />

ausgesprochen positiv auf engagierte Kooperation zwischen Schule und<br />

Elternhaus reagieren. Etwa 53,66% der Eltern entschieden sich daher auch<br />

bezüglich der kommunikationsreichen Tischgruppenabende (Frage 10) für die<br />

Bewertung als sehr sinnvoll und bewerteten diese Frage mit BW1. 26,83%<br />

bezeichnen diese Abende als „stimmt“, sie sind sinnvoll und 19,51% haben den<br />

Wert BW3 gewählt.<br />

Die für das TKM typische Betrachtung des einzelnen Schülers, welcher durch<br />

individuelle Aufgabenstellungen der inneren Differenzierung gefördert wird,<br />

entspricht ebenfalls den Erwartungen der Eltern. 70,73% der Eltern bewerten<br />

diese Aussage mit dem Wert BW1 „stimmt ganz genau“ und 26,83% der Eltern<br />

finden, dass die Aussage bezüglich der individuellen Ausbildung zutreffend ist.<br />

Für 31,71% der Eltern ist es wichtig (BW5), dass der Unterricht in Form der<br />

Tischgruppenmodelle ausgeführt wird. Die gleichen Antwortmengen ergaben<br />

sich für den Bereich BW4 mit ebenfalls 31.71%. Etwa 34,15% der Eltern<br />

wählten den Bereich BW3, also den mittleren Bereich, so dass man davon<br />

ausgehen kann, dass den Eltern der klassische Unterricht ebenso wie der<br />

Unterricht in den Tischgruppen als zufriedenstellend erscheint.<br />

7.7 Hypothese 7<br />

H7: Die Eltern schätzen die Unterrichtsform des TKMs für die Entwicklung ihrer<br />

Kinder als förderlich ein.<br />

Die individuellen Aufgabenstellungen und das soziale Lernen innerhalb der<br />

Gruppe führt dazu, dass die Schüler selbsttätig Entscheidungen treffen und<br />

damit auch lernen selbstständiger zu arbeiten. Diese erlernten Kompetenzen<br />

84


sind auch auf die Alltagssituationen transferierbar. Die Eltern bestätigen dies,<br />

indem sie für die Frage (9) nach der erhöhten Selbstständigkeit ihrer Kinder im<br />

BW2 mit 45%, BW1 mit 25% und im BW3 mit 30% geantwortet haben.<br />

56,1% der Eltern gehen davon aus, dass es stimmt, das ihr Kind gern in der<br />

Tischgruppe arbeitet (Frage 7). Aber 48,78% der Eltern nehmen an (BW3),<br />

dass ein Teil des Freundeskreis der Kinder möglicherweise in den Tischgruppen<br />

zu finden ist, 19,51% nehmen an das es stimmt, hingegen glauben 19,51%,<br />

dass es sich anders verhält.<br />

7.8 Hypothese 8<br />

H8: Die Schülerinnen und Schüler haben die Schule mit ihren Eltern<br />

wegen des TKMs ausgewählt.<br />

Für alle drei Jahrgänge kann angenommen werden, dass die Schüler bei der<br />

Beratung über die Auswahl der Schule, diese Entscheidung mit ihren Eltern<br />

gemeinsam vorgenommen haben.<br />

80<br />

60<br />

80<br />

60<br />

100<br />

80<br />

40<br />

40<br />

60<br />

40<br />

20<br />

20<br />

20<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Stammgruppen 5. 65 Stammgruppen 8. Stammgruppen 10.<br />

85,71% der Mädchen 66 der 10. Stammgruppen haben die <strong>IGS</strong> mit ihren Eltern<br />

ausgewählt, aber interessanter Weise haben 17,95% der Jungen dieser<br />

Stammgruppen die Schule nicht mit ihren Eltern ausgesucht. Auch in den<br />

65 Die Jahrgangsstufen werden ihrer Stufe entsprechend folgendermaßen abgekürzt:<br />

Jahrgangsstufe 5: J5, Jahrgangsstufe 8: J8 und Jahrgangsstufe 10: J10.<br />

66 Die Diagramme sind so gestaltet, dass die roten Säulen die Meinung der Mädchen und die<br />

blauen Säulen die Meinung der Jungen wiedergeben.<br />

85


Stammgruppenjahrgängen 5 und 8, wurde die Auswahl der Schule zum größten<br />

Teil mit den Eltern zusammen getätigt.<br />

Bei der Betrachtung der Antworten auf die Frage 6, ob die Schule aufgrund des<br />

Unterrichts in Tischgruppen ausgewählt wurde, so finden sich in allen drei<br />

Jahrgängen Werte, die ab der Bewertungsstufe 3 (BW3) aufwärts, bis zur Stufe<br />

BW6 („stimmt überhaupt nicht“) angegeben werden. Der höchste Wert wird in<br />

J10 mit 50% in BW3 von den Mädchen angegeben. In den J8 wählten die<br />

Jungen als höchsten Wert BW3 mit 36% und in den J5 ist der häufigste Wert<br />

von den Mädchen in BW6 mit 26% angegeben. Wenige Familien haben, nach<br />

Ansicht der Schüler, die Schule allein wegen des TKMs ausgewählt. Die<br />

größten Datenmengen wurden bei den mittleren Werten (BW3) bis „stimmt<br />

überhaupt nicht“ (BW6) ausgezählt.<br />

7.9 Hypothese 9<br />

H9: Die Form der Gruppenarbeit war allen Schülern bekannt und die<br />

erforderliche Zuteilung in Tischgruppen erschien gerecht.<br />

Eine relative Streuung bei der Verteilung der Antworten, wurde für die Frage (7)<br />

festgestellt, wobei die schon vorher angewandte Gruppenarbeit als bekannt<br />

vorausgesetzt wurde. Trotz der Verteilung auf alle Antwortmöglichkeiten,<br />

wurden bei allen Jahrgängen die Werte im Bereich BW1 bis BW3 am<br />

häufigsten ausgewählt. Die Mittelwerte im Bereich BW5 – BW6 liegen im J5 bei<br />

Ø13,25%, im J8 bei Ø11,8% und im J10 bei Ø7,5%.<br />

Die für alle Gruppenarbeiten erforderlichen Einteilungen, welche für das<br />

Tischgruppenmodell auf einen längeren Zeitraum konzipiert sind, wurden von<br />

den Schülern größtenteils als gerecht empfunden und schwanken zwischen<br />

den Werten „gut“ und „befriedigend“.<br />

86


50<br />

40<br />

50<br />

40<br />

60<br />

30<br />

30<br />

40<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

20<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgang 5 Jahrgang 8 Jahrgang 10<br />

Sind die Gruppen gerecht verteilt, so könnte man davon ausgehen, dass sich<br />

alle Schüler in ihren Gruppen wohl fühlen. Das Ergebnis der Frage 9 zeigt in<br />

den J5 und J8 jedoch eine eher gemischte Meinung, wobei sich einige Jungen<br />

der J5 mit 14,29% scheinbar nicht so gut in die Gruppen „eingelebt“ haben.<br />

40<br />

40<br />

60<br />

30<br />

30<br />

40<br />

20<br />

10<br />

20<br />

10<br />

20<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgangsstufe 5 Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 10<br />

7.10 Hypothese 10<br />

H10: Das TKM fördert das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Innerhalb der Tischgruppen fühlen sich fast alle Schüler gleichberechtigt, was<br />

für eine kompetente Einschätzung vonseiten der Lehrer spricht. Die<br />

Bewertungen für diese Frage (10) sind in den J5 und J8 hauptsächlich im<br />

Bereich BW1 bis BW3 angesiedelt. Die J10 nehmen die Gleichberechtigung<br />

noch deutlicher wahr, denn ihre Werte sind im Bereich BW1 43,9% der<br />

Jungen/25,71% der Mädchen und im BW2 41,46% der Jungen/45,71% der<br />

Mädchen am höchsten.<br />

87


Die Gleichberechtigung fördert das Gemeinschaftsgefühl, denn nur in einer<br />

harmonischen Gruppe kann produktiv gearbeitet werden. Funktioniert die<br />

Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe, so wird durch den Teamgeist das<br />

Gefühl der Sicherheit hervorgerufen. Dieser Zusammenhang ist am<br />

deutlichsten in der J10 zu erkennen:<br />

60<br />

40<br />

20<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Zusammengehörigkeit J10 Zusammenarbeit J10 Sicherheit im Team J10<br />

Die jüngeren Jahrgänge, wie beispielsweise die J5, können sich untereinander<br />

noch nicht so genau einschätzen, so dass die Schüler einerseits das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl, sowie die Zusammenarbeit und andererseits die<br />

Sicherheit im Team erst noch „erproben“ müssen. Es ist allerdings ein stetiger<br />

Anstieg der prozentualen Zustimmungen in den Bereichen BW1 und BW2 von<br />

Jahrgang zu Jahrgang zu erkennen.<br />

7.11 Hypothese 11<br />

H11: In den Tischgruppen wird das soziale Lernen gefördert.<br />

Zu den Merkmalen des sozialen Lernens gehört der aufmerksame und<br />

achtsame Umgang der Schüler untereinander. Kennzeichen dieser Merkmale<br />

könnten sich in der freien Meinungsäußerung, dem Ausreden lassen oder dem<br />

Einander helfen bemerkbar machen. Desgleichen könnten sie<br />

ausschlaggebend für effektive Gruppenergebnisse sein, denn durch die<br />

Kommunikation und die Diskussion innerhalb eines Teams, werden Fehler und<br />

Probleme eher erkannt und behoben. Um diese wichtigen Bereiche visuell zu<br />

88


verdeutlichen, werden zu den Fragen 14 – 17 die dazugehörigen Tabellen in<br />

den Text mit einbezogen.<br />

In allen drei Jahrgangsstufen ist die Überzeugung der Jungen größer, dass<br />

jeder ohne Angst seine Meinung äußern (Frage 14) kann, als die der Mädchen.<br />

Besonders deutlich macht es sich in dem J5 bemerkbar. Dort sind 73,81% der<br />

Jungen und 56,52% der Mädchen im Wertungsbereich BW1 der Meinung, dass<br />

in ihrer Gruppe niemand Bedenken haben muss, einmal etwas Falsches zu<br />

sagen.<br />

80<br />

50<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgangsstufe 5 Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 10<br />

Im J8 sind allerdings auch knapp ein Viertel der Mädchen mit 22,58% der<br />

Meinung, dass die unbedenkliche und angstfreie Meinungsäußerung im Bereich<br />

BW4 („ausreichend“) anzusiedeln wäre. Daraus ließe sich der Rückschluss<br />

ziehen, dass der Umgang innerhalb der Gruppen in dem Jahrgang 8 durchaus<br />

kritisch betrachtet wird.<br />

Die Meinungen der Jahrgänge 10 liegen wieder in den positiven Bereichen<br />

BW1 („sehr gut“) und BW2 („gut“) und vermitteln den Eindruck, dass sich die<br />

Schüler während ihrer Zusammenarbeit in der Schulzeit gut aufeinander<br />

eingestellt haben und einander vertrauen können. Nur Ø2,5% der Mädchen in<br />

J10 trauen sich nicht, innerhalb der Gruppe angstfrei zu sprechen und haben<br />

BW5 und BW6 ausgewählt.<br />

89


Wie sehr nach Meinung der Schüler in den Tischgruppen auf die<br />

Gesprächsregeln des Zuhörens und des Ausreden lassen (Frage 15) geachtet<br />

wird, zeigen die folgenden Tabellen:<br />

40<br />

60<br />

50<br />

30<br />

40<br />

40<br />

20<br />

30<br />

10<br />

20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgangsstufe 5 Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 10<br />

In den Jahrgängen 5 verteilen sich die Meinungen bezüglich des Ausreden<br />

lassens in den Bewertungsbereichen von BW1 bis BW4. Eine besonders<br />

deutliche Meinungsäußerung geben dagegen die Mädchen des J8 ab, indem<br />

sich 50% von ihnen für den BW2 („gut“) entschieden haben. Beim 10. Jahrgang<br />

finden sich die häufigsten Bewertungen im Bereich BW2 und BW3. In BW2<br />

vertraten die Jungen mit 46,34% und die Mädchen mit 37,84% die Meinung,<br />

dass das Ausreden lassen gut funktioniert. In BW3 sind 21,95% der Jungen und<br />

35,14% der Mädchen der Meinung, dass man diese Frage befriedigend<br />

bezeichnen könnte.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt des sozialen Lernens besteht in der Tatsache,<br />

dass sich Schüler gegenseitig behilflich sind. Gerade in der Tischgruppenarbeit<br />

sollten die „besseren“ Schüler den „schlechteren“ Schülern Hilfestellungen<br />

geben. Auf diesen Aspekt wurde mit der Frage 16 eingegangen:<br />

50<br />

50<br />

80<br />

40<br />

40<br />

60<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

40<br />

10<br />

10<br />

20<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgangsstufe 5 Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 10<br />

90


Die J5 hatten bei den Mädchen BW2 mit 47,83% und bei den Jungen mit<br />

35,71% die höchsten Auswahlwerte. In J8 wählten die Jungen für BW1 45,83%,<br />

die Mädchen wählten BW2 mit 45,16%. Die Jungen in J10 wählten den Bereich<br />

BW1 mit 51,22%, die Mädchen BW2 mit 59,46%. Damit verdeutlichten alle drei<br />

Jahrgangsstufen, dass eine problemlösende Zusammenarbeit innerhalb der<br />

Tischgruppen stattfindet. Insofern kann das System des TKM als bestätigt<br />

betrachtet werden.<br />

Das frühe Erlernen der Gruppenarbeit (Frage 7) scheint geringe Auswirkungen<br />

auf das effiziente Arbeiten (Frage17) innerhalb der Tischgruppen zu haben.<br />

Während die Jungen durchschnittlich selterner in Gruppen<br />

zusammengearbeitet haben, sind sie der Meinung, dass sie heute in ihrer<br />

Tischgruppe mittelmäßig effizient arbeiten. Die Anzahl der Mädchen blieb im<br />

Bereich BW2 bei beiden Fragen relativ konstant.<br />

Jahrgangsstufe 5<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Frage 7: Schon früher in<br />

Frage 17: Arbeitet die Gruppe<br />

Gruppen zusammen gearbeitet? effizient?<br />

Werden für den Jahrgang 5 die Fragen nach vorheriger Gruppenarbeit und<br />

effizienten Ergebnissen nebeneinander gestellt, so könnte als Grund für die<br />

verteilten Meinungsbekundungen der Bekanntheitsgrad von Gruppenarbeiten<br />

anzunehmen sein. Einige Schüler sind mit der Methode der Gruppenarbeit nicht<br />

so sehr vertraut, so dass im ersten Jahrgang noch Basiswissen vermittelt<br />

91


werden muss. Ein weiterer Grund für die verschiedenen Meinungen könnte<br />

auch sein, dass sich die Gruppen erst neu gebildet haben. Die Schüler kannten<br />

sich vorher noch nicht und mussten erst einmal zu einer Gruppe<br />

zusammenwachsen.<br />

In den Jahrgängen 8 und 10 sind die Meinungen bezüglich der Effizienz ihrer<br />

Gruppen relativ hoch. In dem Bereich BW2 treten in beiden Jahrgängen bei den<br />

Mädchen erhöhte Werte auf und liegen bei J8: 54,84% und im J10: 56,76%.<br />

60<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

20<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jahrgangsstufe 8 Jahrgangsstufe 10<br />

Diese Daten lassen den Rückschluss zu, dass die Schüler einerseits gut in den<br />

Gruppen zusammen arbeiten können und andererseits auch noch effiziente<br />

Ergebnisse erreicht werden können.<br />

7.12 Hypothese 12<br />

H12: Die Tischgruppen fördern das Verantwortungsbewusstsein der Schüler.<br />

Das Verantwortungsbewusstsein der Schüler wird auf zwei Ebenen gefordert.<br />

Sie müssen ein Pflichtbewusstsein für ihre eigenen Leistungen entwickeln und<br />

damit für sich selbst Verantwortung übernehmen, indem sie innerhalb der<br />

Gruppe Mitarbeit leisten.<br />

Um jeden Schüler zu fördern, werden unterschiedlich schwere Aufgaben<br />

angeboten. Mit der Auswahl der Aufgabenschwierigkeit trägt jeder Schüler zum<br />

Erreichen des Gesamtergebnisses bei. Gleichzeitig muss der Schüler<br />

92


erkennen, welche Aufgaben für ihn lösbar sind. Bei der Frage (18) nach<br />

verfügbaren und verschieden schweren Aufgaben, antworteten die Schüler aus<br />

den 10. Jahrgängen mit der Wahl im Bereich BW2, indem 47,22% der Mädchen<br />

und 41,46% der Jungen die angebotene Aufgabenauswahl mit „gut“ bestätigten.<br />

In dem J8 liegen die Werte im BW1 für Jungen bei 33,33%, die Mädchen bei<br />

25,81% und im Bereich BW2 für die Jungen bei 29,17% und bei den Mädchen<br />

bei 51,61%. Nur in den J5 gehen die Meinungen über die Vielfalt der<br />

angebotenen Aufgabenschwierigkeiten auseinander. Die Werte verteilen sich<br />

von BW1 bis BW3 und liegen durchschnittlich bei 26,23% der Jungen und<br />

Mädchen.<br />

Verantwortlichkeit entsteht auch dann, wenn sich die Schüler ihre eigenen zu<br />

erreichenden Ziele stecken. Ob sie diese Ziele erreichen und ob ihnen dabei<br />

genügend Zeit zur Verfügung gestellt wird, sollten die folgenden Fragen<br />

beantworten.<br />

In den J5 gaben in BW2 40,48% der Jungen und 45,65% der Mädchen an, ihre<br />

angestrebten Ziele zu erreichen (Frage 20). Der Bereich BW2 wurde im J8 von<br />

45,83% der Jungen und 48,39% der Mädchen als Antwort auf das Erreichen<br />

der persönlichen Ziele angegeben. Allerdings verteilten sich hier die Antworten<br />

auch noch auf die Bereiche BW3 und BW4, wobei die Werte zwischen 16,13%<br />

und 22,58% lagen. Auch die J10 gaben in BW2 die höchsten Werte an, die<br />

Jungen wählten 42,5%, die Mädchen 48,65%. Im Bereich BW1 wählten die<br />

Jungen 32,5% und die Mädchen 35,14% für die erreichten Ziele. Die höheren<br />

Werte in BW1 lassen sich möglicherweise damit erklären, dass die älteren<br />

Schüler kompetenter darin sind ihre Leistungen einzuschätzen und daher die<br />

angestrebten Ziele auch als erreichbarer einschätzen.<br />

93


Das Erreichen von Zielen ist immer mit der Planung von Arbeitszeit verbunden.<br />

Kann jeder Schüler sein Arbeitstempo bestimmen? In BW1 dieser Frage (19)<br />

waren 29,27% der Jungen und 32,61% der Mädchen, in BW2 34,15% der<br />

Jungen und 32,61% der Mädchen der J5 überzeugt, in ihrem eigenen Tempo<br />

arbeiten zu können.<br />

Im 8. Jahrgang verteilen sich die Ansichten über die zur Verfügung stehende<br />

Zeit auf die Bereiche BW1 bis BW3, wobei der höchste von den Mädchen<br />

angegebene Wert bei BW1 mit 41,94% liegt, bei den Jungen der höchste Wert<br />

in dem Bereich BW3 mit 37,5% ausgewählt wurde. Im J10 sind die Meinungen<br />

auf BW1: Jungen 46,34%, Mädchen 43,24% und in BW2: Jungen 34,15%<br />

und Mädchen 32,43% aufgeteilt.<br />

Da die Bewertungen hauptsächlich in den Bereichen BW1 und BW2 liegen,<br />

kann davon ausgegangen werden, dass die Schüler mit den Zeiteinteilungen<br />

gut zurecht kommen und ihnen meistens genügend Zeit zur Bearbeitung von<br />

Aufgaben gewährt wird.<br />

Das Verantwortungsbewusstsein für die Arbeit in den Tischgruppen, wird durch<br />

eine aktive Mitarbeit (Frage 21) und sich für die erarbeiteten Ergebnisse (Frage<br />

22) verantwortlich fühlen, abgebildet.<br />

Jahrgangsstufe 5<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Frage 21 Frage 22<br />

(aktive Mitarbeit)<br />

(Verantwortlich fühlen für Ergebnisse)<br />

94


Durchschnittlich gaben 26,98% der Jungen in den Bewertungsbereichen BW1<br />

bis BW3 und 30,43% der Mädchen an, innerhalb der Tischgruppe aktiv<br />

mitzuarbeiten. Für die Ergebnisse fühlten sich hingegen im gleichen<br />

Bewertungsbereich durchschnittlich nur 25,75% der Mädchen und 21,42% der<br />

Jungen verantwortlich. 19,05% der Jungen gaben sogar an, überhaupt keine<br />

Verantwortung für die Ergebnisse der Gruppe zu übernehmen.<br />

Im Vergleich dazu, übernehmen in Jahrgangsstufe 8 die Mädchen mit<br />

Antworten im Bereich BW2 35,48% der aktiven Mitarbeit, fühlen sich aber mit<br />

53,33% sehr für ihre Gruppe verantwortlich. Auch die Jungen nehmen mit<br />

45,83% regen Anteil an der ergebnisorientierten Gruppendarstellung.<br />

40<br />

60<br />

30<br />

50<br />

40<br />

20<br />

30<br />

10<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Frage 21 Frage 22<br />

Jahrgangsstufe 10<br />

80<br />

60<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Frage 21 Frage 22<br />

Im J10 geben die Jungen mit 58,54% im Bereich BW2 einen hohen Anteil an<br />

der aktiven Mitarbeit innerhalb der TG an. Die Mädchen sind in BW1 mit<br />

47,22% und in BW2 mit 38,89% ebenfalls aktiv beteiligt. Mit 45,95% fühlen sich<br />

95


die Mädchen im Bereich BW1 und 37,84% in BW2 deutlich verantwortlich für<br />

ihre in den Gruppenarbeiten erstellten Ergebnisse. Die Anteile der Jungen<br />

liegen in den Bereichen BW1 bis BW3 jeweils um den Wert von 30%.<br />

Die Schüler sind durchaus in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Ihrer<br />

Ansicht nach, beteiligen sie sich laut der Bewertungsgrundlage von „gut“ bis<br />

„befriedigend“ an den Gruppenarbeiten. Mit zunehmender Erfahrung in den<br />

Gruppen, steigen auch die ausgewerteten Antworten in den<br />

Bewertungsbereichen. Im J5 sind die höchsten Ergebnisse in BW3, im J8 in<br />

BW2 und im J10 in BW1 und BW2 zu finden. Es ist anzunehmen, dass mit<br />

zunehmenden Alter und Erfahrungswerten auch der Wille<br />

Verantwortungsbewusstsein zu übernehmen, zunimmt.<br />

96


8 Abschlussbetrachtungen<br />

Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit bestand darin, Aspekte der<br />

Schulentwicklung am Beispiel des sozialen Lernens im TKM der <strong>IGS</strong> Göttingen<br />

zu veranschaulichen und seine Auswirkungen auf die beteiligten Personen des<br />

Schulbetriebs zu evaluieren.<br />

Die Evaluation wurde mit Hilfe des Fragebogens als Erhebungsinstrument<br />

ausgeführt, was sich für die Auswertung durchaus als günstig erwiesen hat. Die<br />

befragten Personen konnten davon ausgehen, dass die Anonymität ihrer Daten<br />

gewahrt wurde. Aufgrund dieser Tatsache, kann von wahrheitsgemäßen<br />

Aussagen ausgegangen werden. Dennoch ist zu bedenken, dass trotzt dieser<br />

Voraussetzungen der Aspekt der sozialen Erwünschtheit beachtet werden<br />

muss.<br />

Durch die Auswahl von geschlossenen und offenen Fragen, konnten die<br />

Probanden einerseits aus einer vorgegebenen Bewertung auswählen,<br />

andererseits konnten subjektive Meinungen und Hinweise zur Auswertung<br />

aufgenommen werden.<br />

Die Gruppe der Schüler hat sich trotz der Länge des Fragebogens sehr<br />

engagiert mit dem Ausfüllen beschäftigt. Dementsprechend haben sich aus der<br />

Gruppe der 5. Jahrgangsstufen 97%, bei den 8. Jahrgangsstufen 60% und bei<br />

den 10. Jahrgangsstufen 89% der Schüler zur Mitarbeit bereit erklärt. Bei den<br />

offenen Fragen gab es zwar auch Schüler, die keine Anmerkungen<br />

hinzuzufügen hatten, jedoch enthielten die gegebenen Antworten produktive<br />

Kritik.<br />

97


Eine deutlich geringere Rücklaufquote konnte bei den Lehrern mit 31% und den<br />

Eltern mit 34% der Fragebogen festgestellt werden. Während die<br />

Lehrerfragebogen mit 25 offenen und geschlossenen Fragen recht umfangreich<br />

waren, wurde bei dem Elternfragebogen auf die Konzeption kurzer und weniger<br />

Fragen geachtet.<br />

Bei einem Rückblick auf die Erstellung der Fragebogen, hätten zusätzlich noch<br />

nachfolgende Maßnahmen zur Optimierung getroffen werden können:<br />

– für die Schüler einen kürzeren Fragebogen mit motivierenden und<br />

kompakten Fragen gestalten,<br />

– die Zweideutigkeit von Fragen ausschließen,<br />

– inhaltlich zusammenhänge Fragen zwischen Lehrer-, Eltern- und<br />

Schülerfragebogen erstellen,<br />

– das Thema noch stärker eingrenzen und<br />

– zur Verdeutlichung unklarer Sachverhalte könnten als weiterführende<br />

Erhebung Interviews durchgeführt werden.<br />

98


9 Resümee<br />

Durch die in dieser Arbeit durchgeführte Evaluation an der <strong>IGS</strong> Göttingen, ließ<br />

sich eine große Anzahl von Daten ermitteln. Dabei wurde den Fragestellungen<br />

bezüglich der Identifikation mit dem Tisch-Kleingruppen-Modell besondere<br />

Aufmerksamkeit zuteil. Dennoch konnte für diesen Aspekt keine allgemein<br />

gültige Formel aufgestellt werden, da für jede der befragten Gruppen die<br />

individuellen Prioritäten der Befragten beachtet werden mussten Fakt ist, dass<br />

sich Lehrer, Schüler und Eltern sich aus unterschiedlichen Gründen mit diesem<br />

Modell identifizieren.<br />

Für die Eltern, von denen insgesamt 90,24% „sehr gut“ bis „gut“ mit dem<br />

Konzept des TKMs zufrieden sind, waren die Zusammenarbeit mit den<br />

Lehrkräften und die individuelle Ausbildung ihrer Kinder sehr wichtige Kriterien.<br />

Dass die Kommunikation einen wichtigen Faktor in dem TKM darstellt, konnten<br />

mehr als die Hälfte der Eltern bestätigen, indem sie sich positiv für das<br />

Stattfinden der Tischgruppenabende entschieden haben. Bei einer<br />

Interpretation der Aussagen der Eltern, kann davon ausgegangen werden, dass<br />

sie sich durchaus bewusst für diesen Qualitätsaspekt von Schule entschieden<br />

haben und damit für das TKM.<br />

Für die Schulentwicklung der <strong>IGS</strong> Göttingen bedeuten diese evaluierten<br />

Aussagen, dass sie sich durchaus auch auf die Elternmitarbeit konzentrieren<br />

müssen. Die Einbeziehung der Eltern ermöglicht Aufschluss über deren<br />

Erwartungsverhalten in Bezug auf Schulqualität und bietet gleichzeitig<br />

Transparenz hinsichtlich erwünschter Erziehungsprozesse. Obwohl im<br />

Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen auf die entlastende Nachmittagsbetreuung<br />

hingewiesen wird, ergab sich in der Untersuchung, dass nur ein Drittel der<br />

Eltern besonderen Wert auf die Betreuung legen.<br />

99


Aus der Sicht der Schule entsprechen die Stellungnahmen der Eltern aber<br />

größtenteils einer Bestätigung ihres pädagogischen Modells. Nur wenige<br />

Ausnahmen der Eltern übten Kritik, indem sie sich für eine andere Form der<br />

Tischgruppenauswahl aussprachen oder sich eine noch bessere<br />

Zusammenarbeit für die Kleingruppen wünschten. Diese genannten Aspekte<br />

waren es, die auch bei den Lehrerfragebogen zu ähnlichen Kritikpunkten<br />

führten.<br />

Die Beantwortung der offenen Lehrerfragen erklärten einige Lehrer, dass es<br />

oftmals problematisch sein kann, beim Auswahlverfahren zur<br />

Tischgruppenbildung die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese, zur<br />

Ausführung des Konzepts notwendige Einteilung, bildet die Grundlage für das<br />

Gelingen des Modells. Die in Gruppen eingeteilten Schüler müssen für einen<br />

bestimmten Zeitraum als Team zusammen arbeiten. Dabei muss nicht allein<br />

das Erarbeiten der individuellen Aufgabenstellungen bewältigt werden. Die<br />

größte Herausforderung besteht darin, die Heterogenität zu fördern und die<br />

damit verbundenen sozialen Kompetenzen innerhalb der Gruppe aufzubauen.<br />

Doch auch für diese Problematik kann es keinen allgemein gültigen<br />

Lösungsvorschlag geben. Wie in vielen anderen Bereichen sind die Lehrer auf<br />

ihr eigenes Wissen und ihre Intuition, die sich im Laufe eines langjährigen<br />

Lehrerdaseins entwickelt hat, angewiesen.<br />

Kritikpunkte, die die zeitliche Bedrängnis von Lehrern im Fokus hatten, weisen<br />

darauf hin, dass das TKM in diesem Bereich einer Überarbeitung bedarf.<br />

Aufgaben, die der leistungsdifferenzierte Unterricht erfordert und die, dem<br />

Modell des offenen Unterrichts entsprechenden Gruppenarbeiten, bedürfen<br />

sehr viel Vorbereitungszeit und Einsatz. Ein Zeitfaktor, der beispielsweise mit<br />

Hilfe von gesammelten Unterrichtsmaterialien die allen Lehrern zur Verfügung<br />

stehen, verringert werden könnte. Als positive Folgerung, könnte dem Wunsch<br />

nach individueller Betreuung der Schüler effektiver nachgegangen werden.<br />

100


Trotz der Herausforderungen bedingt durch den zeitlichen Mehraufwand,<br />

stehen die Lehrer der <strong>IGS</strong> Göttingen hinter diesem Modell, wobei der<br />

Unterschied der Identifizierung zwischen „älteren“ und „jüngeren“ Lehrer nur<br />

minimal ausfällt. Sicherlich schöpfen die „Älteren“ aus ihren Erfahrungen, doch<br />

durch eine ausgeprägte Kommunikation können die „Jüngeren“ diesen Vorteil<br />

kompensieren.<br />

Das im Modell ursprünglich geplante „Team-Teaching“ findet leider nicht statt,<br />

so dass diese Doppelbesetzung im Unterricht für die „jüngeren“ Lehrer nicht als<br />

Hilfestellung dienen kann und den Schülern die vorgesehene Chance der Wahl<br />

ihrer Ansprechpartner im Unterricht nicht vorhanden ist.<br />

Die Schüler haben sich, mit stetiger Steigerung in den höheren<br />

Jahrgangsstufen, positiv zu ihren Tischgruppen geäußert. Es ist<br />

selbstverständlich, dass ihnen in den 5. Jahrgängen eine Eingewöhnungsphase<br />

zugestanden wird, während der sie durch Erfolgserfahrungen zu einer<br />

ständigen Arbeitsgemeinschaft zusammenwachsen können.<br />

Dadurch entstehen Tischgruppen, in denen gegenseitige Akzeptanz<br />

selbstverständlich geworden ist und Äußerungen von Mitschülern mit Toleranz<br />

begegnet wird. Das ist ganz ohne Zweifel das Ergebnis erfolgreichen sozialen<br />

Lernens.<br />

Die differenzierten Äußerungen bezüglich des Arbeitstempos und der<br />

angestrebten Ziele der einzelnen Schüler, bieten Raum für weitere<br />

Evaluationen. Hier wäre es aufschlussreich zu überprüfen, ob eine Korrelation<br />

zwischen Zeitmanagement und Zielerreichung besteht. Sinnvoll wären auch<br />

Konzepte, die sich mit dem Inhalt des Unterrichts und der Vermittlung von<br />

praktischem Wissen befassen, so dass den Schülern die Möglichkeiten etwas<br />

Gelerntes auf das alltägliche Leben anzuwenden, erleichtert werden.<br />

101


Abschließend kann in dieser Arbeit das Fazit gezogen werden, dass gute<br />

Schule auf jeden Fall entscheidend von der Qualifikation und Motivation der<br />

Lehrkräfte und von kompetenten und engagierten Schulleitungen abhängig ist.<br />

102


10 Literaturverzeichnis<br />

Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein<br />

Ansatz zur Pädagogisierung der Schule. Juventa Verlag. München.<br />

Horst Brand, Jörg Schlömerkemper. (1984). Schülererfahrungen im Team-<br />

Kleingruppen-Modell. Ergebnisse einer Befragung von Schülern und<br />

Eltern. In: (Hg.) Hans-Georg Herrlitz, Horst Schaub. Untersuchungen und<br />

Berichte der Projektgruppe S<strong>IGS</strong> am Pädagogischen Seminar der<br />

Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit der <strong>IGS</strong> Göttingen-<br />

Geismar. Band 10.<br />

Harry Dettenborn, Ulrich Schmidt-Denter. (1997). Soziales Lernen. In:<br />

Lompscher, Schulz, Ries, Nickel (Hg.). Leben, Lernen und Lehren in der<br />

Grundschule. Neuwied.<br />

John Dewey. (1993). „Demokratie und Erziehung“. (Hg.) Jürgen Oelkers. Beltz<br />

Verlag. Weinheim und Basel.<br />

Harald Eichenberger, Marianne Wilhelm. (2003). Werkstatt Schulentwicklung.<br />

Reformpädagogik als Motor für Schulentwicklung. Studienverlag.<br />

Insbruck.<br />

Gerhard Eikenbusch. (1998). Praxishandbuch Schulentwicklung. Cornelsen<br />

Verlag Scriptor GmbH & Co.KG. Berlin.<br />

Hans-Georg Herrlitz, Wulf Hopf, Hartmut Titze. (1993). Deutsche<br />

Schulgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart. Eine Einführung. Juventa<br />

Verlag. Weinheim.<br />

103


Heinz Günter Holtappels. (2003). Schulqualität durch Schulentwicklung und<br />

Evaluation. Konzepte, Forschungsbefunde, Instrumente. Wolters Kluwer<br />

Deutschland GmbH Luchterhand Verlag. München.<br />

Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff. (Hg.). (2008).<br />

Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der<br />

Begleitforschung zum Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ in<br />

Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag GmbH. Münster.<br />

Heinz Günter Holtappels.(1999). Schulentwicklungsforschung auf neuen<br />

Wegen. In: (Hg.). Ernst Rösner. Schulentwicklung und Schuqualität.<br />

Beiträge zur Bildungsforschung und Schulentwicklung. IFS Verlag.<br />

Dortmund.<br />

Eiko Jürgens. (2006). Offener Unterricht. In: Karl-Heinz Arnold, Uwe Sandfuchs,<br />

Jürgen Wiechmann. (Hg.). Handbuch Unterricht. Julius Klinkhardt Verlag.<br />

Bad Heilbrunn.<br />

Wolfgang Keim. (1996). Anders Lehren und Lernen. Außenansichten eines<br />

Insiders -Theoretische Grundlagen und pädagogische Praxis des TKM.<br />

In: Anne Ratzki/Wolfgang Keim/Michael Mönkemeyer/Barbara<br />

Neißer/Gudrun Schulz-Wensky/Hermann Wübbels (Hg.). Team-<br />

Kleingruppen-Modell Köln-Holweide. Theorie und Praxis. Band 28. Peter<br />

Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt am Main.<br />

Guy Kempfert, Hans-Günter Rolff, (2005): Qualität und Evaluation, Ein<br />

Leitfaden für Pädagogisches Qualitätsmanagement, 4. Auflage, Beltz<br />

Verlag. Weinheim.<br />

104


Karl-Heinz Kotter. (2003). (Hg.). Unsere Schule auf dem Weg in die Zukunft.<br />

Schulentwicklung nach dem EQFM-Modell. 3. Auflage. Verlag Kastner.<br />

Dietmut Kucharz. (2000). Wie viel Staat braucht die Bildung? Peter Lang GmbH<br />

Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt.<br />

Wolfgang Melzer, Matthias Wesemann. (2006).Schulreform-Schulentwicklung.<br />

In: Karl-Heinz Arnold, Uwe Sandfuchs, Jürgen Wichmann (Hg.).<br />

Handbuch Unterricht. Julius Klinkhardt Verlag. Bad Heilbrunn.<br />

Hermann Pfeiffer. (2008). Ein zentrales politisches Thema. Selbständigkeit und<br />

erweiterte Verantwortung der Schule. In: Heinz Günter Holtappels, Klaus<br />

Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.). Schulentwicklung durch<br />

Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der Begleitforschung zum<br />

Modellvorhaben „Selbständige Schule“ in Nordrhein-Westfalen.<br />

Waxmann Verlag. Münster.<br />

Hermann Pfeiffer.(2008). Fragestellung, Theorie und Methoden Verständnis von<br />

Selbständigkeit und die Gestaltungsfreiräume des rechtlichen Rahmens.<br />

In: Heinz Günter Holtappels, Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff (Hg.).<br />

Schulentwicklung durch Gestaltungsautonomie. Ergebnisse der<br />

Begleitforschung zum Modellvorhaben „Selbständige Schule“ in<br />

Nordrhein-Westfalen. Waxmann Verlag. Münster.<br />

Sibylle Rahm. (2005). Einführung in die Theorie der Schulentwicklung. Beltz<br />

Verlag. Weinheim.<br />

105


Wilfried Rudolff.(2009). Georg Picht. Die Verantwortung der Wissenschaften<br />

und die „aufgeklärte Utopie“. In: Theresia Bauer.(Hg.).Gesichter der<br />

Zeitgeschichte. Deutsche Lebensläufe im 20. Jahrhundert. Verlag<br />

Oldenbourg. München.<br />

Heinz Schirp. (1998). Das Schulprogramm als Innovationsinstrument von<br />

Schulentwicklung. In: Erika Risse (Hg.).Beiträge zur Schulentwicklung,<br />

Schulprogramm, Entwicklung und Evaluation. Luchterhand Verlag.<br />

Neuwied.<br />

Michael Schratz. (2003). Quallität sichern, Schulprogramme entwickeln.<br />

Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung. Seelze.<br />

Gudrun Schulz-Wensky. (1996), Gruppenunterricht – viel mehr als<br />

Wissensvermittlung. In: Anne Ratzki/Wolfgang Keim/Michael<br />

Mönkemeyer/Barbara Neißer/Gudrun Schulz-Wensky/Hermann Wübbels<br />

(Hg.). Team-Kleingruppen-Modell Köln-Holweide. Theorie und Praxis.<br />

Band 28. Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt<br />

am Main.<br />

Christian Seipel, Peter Rieker. (2003). Integrative Sozialforschung. Konzepte<br />

und Methoden der qualitativen und quantitativen empirischen Forschung.<br />

Juventa Verlag. Weinheim.<br />

Jutta Wilhelmi. (1994). Reformpädagogen. Georg Kerschensteiner. Vater des<br />

dualen Systems. In: E&W September 1994.<br />

106


11 Internetquellen<br />

Niedersächsisches Kultusministerium. Orientierungsrahmen Schulqualität<br />

Niedersachsen. Juni 2006.<br />

http://www.mk-niedersachsen.de/ (07.10.2010)<br />

Erklärungen und Stellungnahmne der Kultusministerkonferenz.<br />

Grundsätzliche Überlegungen zu Leistungs-vergleichen innerhalb der<br />

Bundesrepublik Deutschland – Konstanzer Beschluss - vom 24.10.1997.<br />

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/ 1997/1997_10_<br />

24-Konstanzer-Beschluss.pdf. (07.10.2010)<br />

297. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz am 28. Februar/ 01.März 2002<br />

in Berlin.<br />

http://www.kmk.org/presse-und-aktuelles/pm2002/ergebnisse-der-<br />

297plenarsitzung.html (07.10.2010)<br />

Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring.<br />

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2006/2006_01_<br />

01-Gesamtstrategie-Endf.pdf (07.10.2010)<br />

107


Konsortium Bildungsberichterstattung. Gesamtkonzeption der<br />

Bildungsberichterstattung. Frankfurt 2005.<br />

http://www.bildungsbericht.de/daten/gesamtkonzeption.pdf (07.10.2010)<br />

Lions-Quest Flyer „Erwachsen werden“.<br />

Materialien/Flyer_Erwachsen_werden_19.pdf (07.10.2010)<br />

Schulprogramm der <strong>IGS</strong> Göttingen-Geismar.<br />

http://www.lions-quest.de/fileadmin/content/Lions-Quest/LQ-<br />

http://www.igs.goe.ni.schule.de/Lernen/Paediko/Schulprogramm-<br />

2005/Schulprogramm-b.pdf (07.10.2010)<br />

108


12 Anhang<br />

12.1 Ausgewertete Fragebogen: Ergebnis der Schüler Klasse 5<br />

Liebe Schülerinnen und Schüler<br />

der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen.<br />

Ich bin Studentin der Universität Hildesheim und möchte meine Masterarbeit im Fach<br />

Pädagogik über die „Aspekte der Schulentwicklung am Beispiel des sozialen Lernens<br />

im Team-Kleingruppenmodell der <strong>IGS</strong> Göttingen“ schreiben. Dazu benötige ich eure<br />

Hilfe.<br />

Anhand des folgenden Fragebogens werde ich Auskünfte über das<br />

Tischgrupppenmodell erhalten. Eure Antworten werden mir zeigen, wie dieses Modell<br />

funktioniert und ob alle Schüler gut damit arbeiten können.<br />

Der Fragebogen ist selbstverständlich anonym und die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes werden eingehalten. Bitte kreuzt die für euch zutreffenden Antworten<br />

an. Falls ihr bei einigen Fragen noch etwas hinzufügen möchtet, könnt ihr die<br />

Rückseite des Blattes nutzen.<br />

Wenn ihr Fragen habt oder das Ergebnis der Studie erfahren wollt, richtet diese bitte<br />

an die oben genannte Adresse oder schreibt mir eine E-Mail.<br />

Ich bedanke mich herzlichst für eure Mitarbeit und wünsche euch viel Spaß beim<br />

Ausfüllen des Fragebogens.<br />

A: Einige Angaben zu deiner Person<br />

1. Ich bin ein Junge. ( 42 )<br />

Ich bin ein Mädchen. (46 )<br />

2. Ich bin ( ) Jahre alt.<br />

3. Zur Zeit bin ich In der ( 5 ) Klassenjahrgangsstufe.<br />

(z.B. 8.)<br />

4. Ich habe noch Geschwister auf dieser Schule. ( 28 ) ja ( 60) nein<br />

109


B: Angaben zu deiner Schule<br />

Bitte kreuze die für dich zutreffende Antwort an:<br />

5. Meine Eltern haben diese Schule mit mir zusammen ausgesucht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

6. Wir haben diese Schule wegen dem Tischgruppenmodell ausgewählt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

110


7. Wir haben in der vorherigen Schule schon oft in kleinen Gruppen zusammen gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

C: Angaben zu deiner Tischgruppe<br />

8. Das Zuteilungsverfahren für die einzelnen Tischgruppen war gerecht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

111


9. Ich habe mich in meiner Tischgruppe gleich sehr wohl gefühlt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

10. In unserer Gruppe sind alle Mitglieder gleichberechtigt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

112


11. Wir haben in unserer Gruppe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

12. Die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe funktioniert sehr gut.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

113


13. Das Team gibt mir Sicherheit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

14. Ich habe keine Angst, innerhalb der Gruppe etwas Falsches zu sagen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

114


15. In der Gruppe hören wir den anderen zu und lassen sie ausreden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

16. Wenn ein Schüler eine Frage oder ein Problem hat, wird ihm von einem Gruppenmitglied<br />

geholfen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

115


17. In den Gruppen wird effektiv (wirksam) gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

D: Angaben zu deiner Tischgruppenarbeit<br />

18. Es stehen unterschiedlich schwere Aufgaben zur Auswahl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

116


19. Ich kann in meinem persönlichen Arbeitstempo die Aufgaben lösen, ohne von der Gruppe<br />

gedrängt zu werden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

20. Ich erreiche meine angestrebten Lernziele.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

117


21. Innerhalb der Tischgruppe arbeite ich aktiv mit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

22. Ich fühle mich für die Ergebnisse unserer Tischgruppe verantwortlich.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

118


23. Was ich in der Tischgruppe lerne, kann ich auf Alltagssituationen anwenden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

24. Ich arbeite gern in meiner Tischgruppe.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Ich danke dir noch einmal für deine Mithilfe!<br />

Hier hast du nun noch die Möglichkeit weitere Anmerkungen hinzuzufügen. Beispielsweise was<br />

dir an der Tischgruppenarbeit besonders gefällt und was dir eher nicht gefällt.<br />

119


12.2 Ausgewertete Fragebogen: Ergebnis der Schüler Klasse 8<br />

A: Einige Angaben zu deiner Person<br />

1. Ich bin ein Junge. ( 24 )<br />

Ich bin ein Mädchen. ( 30 )<br />

2. Ich bin ( ) Jahre alt.<br />

3. Zur Zeit bin ich In der ( 8 ) Klassenjahrgangsstufe.<br />

(z.B. 8.)<br />

4. Ich habe noch Geschwister auf dieser Schule. ( 26 ) ja ( 29) nein<br />

B: Angaben zu deiner Schule<br />

Bitte kreuze die für dich zutreffende Antwort an:<br />

5. Meine Eltern haben diese Schule mit mir zusammen ausgesucht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

120


6. Wir haben diese Schule wegen dem Tischgruppenmodell ausgewählt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

7. Wir haben in der vorherigen Schule schon oft in kleinen Gruppen zusammen gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

121


C: Angaben zu deiner Tischgruppe<br />

8. Das Zuteilungsverfahren für die einzelnen Tischgruppen war gerecht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

9. Ich habe mich in meiner Tischgruppe gleich sehr wohl gefühlt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

122


10. In unserer Gruppe sind alle Mitglieder gleichberechtigt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

11. Wir haben in unserer Gruppe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

123


12. Die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe funktioniert sehr gut.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

13. Das Team gibt mir Sicherheit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

124


14. Ich habe keine Angst, innerhalb der Gruppe etwas Falsches zu sagen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

15. In der Gruppe hören wir den anderen zu und lassen sie ausreden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

125


16. Wenn ein Schüler eine Frage oder ein Problem hat, wird ihm von einem Gruppenmitglied<br />

geholfen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

17. In den Gruppen wird effektiv (wirksam) gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

126


D: Angaben zu deiner Tischgruppenarbeit<br />

18. Es stehen unterschiedlich schwere Aufgaben zur Auswahl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

19. Ich kann in meinem persönlichen Arbeitstempo die Aufgaben lösen, ohne von der Gruppe<br />

gedrängt zu werden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

127


20. Ich erreiche meine angestrebten Lernziele.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

21. Innerhalb der Tischgruppe arbeite ich aktiv mit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

128


22. Ich fühle mich für die Ergebnisse unserer Tischgruppe verantwortlich.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

23. Was ich in der Tischgruppe lerne, kann ich auf Alltagssituationen anwenden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

129


24. Ich arbeite gern in meiner Tischgruppe.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Hier hast du nun noch die Möglichkeit weitere Anmerkungen hinzuzufügen. Beispielsweise was<br />

dir an der Tischgruppenarbeit besonders gefällt und was dir eher nicht gefällt.<br />

12.3 Ausgewertete Fragebogen: Ergebnis der Schüler Klasse 10<br />

A: Einige Angaben zu deiner Person<br />

1. Ich bin ein Junge. ( 39 )<br />

Ich bin ein Mädchen. ( 35 )<br />

2. Ich bin ( ) Jahre alt.<br />

3. Zur Zeit bin ich In der ( 10 ) Klassenjahrgangsstufe.<br />

(z.B. 8.)<br />

4. Ich habe noch Geschwister auf dieser Schule. ( 30 ) ja ( 47) nein<br />

130


B: Angaben zu deiner Schule<br />

Bitte kreuze die für dich zutreffende Antwort an:<br />

5. Meine Eltern haben diese Schule mit mir zusammen ausgesucht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

6. Wir haben diese Schule wegen dem Tischgruppenmodell ausgewählt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

131


7. Wir haben in der vorherigen Schule schon oft in kleinen Gruppen zusammen gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

C: Angaben zu deiner Tischgruppe<br />

8. Das Zuteilungsverfahren für die einzelnen Tischgruppen war gerecht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

132


9. Ich habe mich in meiner Tischgruppe gleich sehr wohl gefühlt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

10. In unserer Gruppe sind alle Mitglieder gleichberechtigt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

133


11. Wir haben in unserer Gruppe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

12. Die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe funktioniert sehr gut.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

134


13. Das Team gibt mir Sicherheit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

14. Ich habe keine Angst, innerhalb der Gruppe etwas Falsches zu sagen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

135


15. In der Gruppe hören wir den anderen zu und lassen sie ausreden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

16. Wenn ein Schüler eine Frage oder ein Problem hat, wird ihm von einem Gruppenmitglied<br />

geholfen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

136


17. In den Gruppen wird effektiv (wirksam) gearbeitet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

D: Angaben zu deiner Tischgruppenarbeit<br />

18. Es stehen unterschiedlich schwere Aufgaben zur Auswahl.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

137


19. Ich kann in meinem persönlichen Arbeitstempo die Aufgaben lösen, ohne von der Gruppe<br />

gedrängt zu werden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

20. Ich erreiche meine angestrebten Lernziele.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

138


21. Innerhalb der Tischgruppe arbeite ich aktiv mit.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

22. Ich fühle mich für die Ergebnisse unserer Tischgruppe verantwortlich.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

139


23. Was ich in der Tischgruppe lerne, kann ich auf Alltagssituationen anwenden.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

24. Ich arbeite gern in meiner Tischgruppe.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Hier hast du nun noch die Möglichkeit weitere Anmerkungen hinzuzufügen. Beispielsweise was<br />

dir an der Tischgruppenarbeit besonders gefällt und was dir eher nicht gefällt.<br />

__________________________________________________________________________<br />

140


12.4 Ausgewertete Fragebogen: Ergebnis der Lehrer<br />

Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer<br />

der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen.<br />

Ich bin Studentin der Universität Hildesheim und möchte meine Masterarbeit im Fach<br />

Pädagogik über die „Aspekte der Schulentwicklung am Beispiel des sozialen Lernens<br />

im Team-Kleingruppenmodell der <strong>IGS</strong> Göttingen“ schreiben. Dazu benötige ich Ihre<br />

Hilfe.<br />

Anhand des folgenden Fragebogens möchte ich Auskünfte über die Arbeitsweisen<br />

innerhalb des Team-Kleingruppenmodells erlangen.<br />

Der Fragebogen ist selbstverständlich anonym und die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes werden eingehalten. Bitte kreuzen Sie die für Sie zutreffenden<br />

Antworten an.<br />

Falls Sie Fragen haben oder das Ergebnis der Studie erfahren möchten, richten Sie<br />

diese bitte an die oben genannte Adresse oder schreiben Sie mir eine E-Mail.<br />

Ich bedanke mich herzlichst für Ihre Mitarbeit und wünsche auch Ihnen viel Spaß beim<br />

Ausfüllen des Fragebogens.<br />

Erklärung der Farben:<br />

blau = länger als 10 Jahre an der Schule<br />

rot = weniger als 10 Jahre an der Schule<br />

A: Einige Angaben zur Person<br />

1. Ich bin weiblich ( 8 , 12 )<br />

männlich ( 8, 3 )<br />

2. Ich habe schon an anderen Schulen unterrichtet. ( 14, 13 ) ja ( 2, 2 ) nein<br />

3. Ich arbeite seit ( 14 Lehrer Ø=3,9 Jahre ; 15 Lehrer Ø=23,6 Jahre ) Jahren im Team der<br />

<strong>IGS</strong> Göttingen.<br />

141


B: Angaben zum Tischgruppenmodell<br />

Bitte kreuzen Sie an:<br />

4. Das Tischgruppenmodell entspricht genau meiner Vorstellung von Unterricht.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

5. Die Einteilung der Tischgruppen stellt eine große Herausforderung für die Lehrpersonen dar.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

142


6. Das Tischgruppenmodell ist nur durch ständige Kommunikation im Lehrer-Team möglich.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

7. Dem Lehrpersonal wird genügend Zeit zur Organisation und Umsetzung der Tischgruppen<br />

gewährt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

143


8. Gerade Schüler mit Auffälligkeiten ( ADHS, Diskalkulie oder LRS) lassen sich in diesem<br />

Konzept besser fördern.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

9. Als Lehrer hat man die Zeit, sich mit den schwächeren Schülern intensiv zu beschäftigen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

144


10. Die Methode der Doppelbesetzung von wichtigen Unterrichtsfächern ist ein aktueller<br />

Bestandteil des Schulalltag.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

11. Wie reagieren Sie auf Außenseiter in der Tischgruppe?<br />

12. Gibt es durch die Tischgruppenmodelle geringeres Konfliktpotenzial?<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

145


C: Einige Angaben zum Unterricht<br />

13. In meiner Unterrichtsgestaltung berücksichtige ich verschiedene Lerntypen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

14. Mein Unterricht ist leistungsdifferenziert angelegt.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

146


15. Als Lehrer habe ich ein gutes Verhältnis zu meinen Schülern<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

16. Als Lehrender gestalte ich meinen Unterricht so, dass ich auf individuelle Bedürfnisse<br />

einzelner Schüler eingehen kann.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

147


17. Die Schüler dürfen selbstgewählte Aufgaben bearbeiten.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

18. Die Aufgabenstellungen sind so konzipiert, das alle Schüler gleichberechtigt sind.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

148


19. Die Beurteilung der Leistungen lässt sich innerhalb einer Tischgruppe differenzieren.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

20. Jeder Schüler wird für seinen individuellen Lernentwicklungsbericht genau beobachtet.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

149


21. Welche Beobachtungsmethode wenden Sie an?<br />

22. Können Sie sich vorstellen, dass die ständige Beobachtung zur Förderung der Schüler auch<br />

negative Auswirkungen haben könnte?<br />

23. Fallen Sie manchmal in die klassische Lehrerrolle zurück?<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5<br />

24. Worin sehen Sie die größten Chancen des Tischgruppenmodells?<br />

25. Wo liegen für Sie die Herausforderungen im Tischgruppenmodell?<br />

150


12.5 Ausgewertete Fragebogen: Ergebnis der Eltern<br />

Sehr geehrte Eltern.<br />

Ich bin Studentin der Universität Hildesheim und möchte meine Masterarbeit im Fach<br />

Pädagogik über die „Aspekte der Schulentwicklung am Beispiel des sozialen Lernens<br />

im Team-Kleingruppenmodell der <strong>IGS</strong> Göttingen“ schreiben. Dazu benötige ich Ihre<br />

Hilfe.<br />

Anhand des folgenden Fragebogens möchte ich von Ihnen Auskünfte über Ihre<br />

Mitarbeit in der Schule erlangen.<br />

Der Fragebogen ist selbstverständlich anonym und die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes werden eingehalten. Bitte kreuzen Sie die für Sie zutreffenden<br />

Antworten an.<br />

Falls Sie Fragen haben oder das Ergebnis der Studie erfahren möchten, richten Sie<br />

diese bitte an die oben genannte Adresse oder schreiben Sie mir eine E-Mail.<br />

Ich bedanke mich herzlichst für Ihre Mitarbeit und wünsche auch Ihnen viel Spaß beim<br />

Ausfüllen des Fragebogens.<br />

A: Einige Angaben zur Schulauswahl<br />

1. Ich habe diese Schule für mein Kind ausgewählt, weil ich von dem Konzept des<br />

Tischgruppenmodells überzeugt bin.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

151


2. Ein weiteres meiner Kinder besucht diese Schule.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3. Ich bin berufstätig, so dass mein Kind am Nachmittag betreut sein soll.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

152


4. Ich halte die gute Zusammenarbeit mit den Lehrkräften für sehr wichtig.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

5. Ich möchte für mein Kind eine individuelle Ausbildung.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

153


6. Ich würde für mein Kind auch den klassischen Unterricht bevorzugen.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

B: Einige Angaben zu den Tischgruppen<br />

7. Mein Kind arbeitet gern in seiner Tischgruppe.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

154


8. Die Tischgruppe ist gleichzeitig der Freundeskreis meines Kindes.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

9. Mein Kind hat gelernt selbstständiger zu arbeiten.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

155


10. Die Einrichtung der Tischgruppenabende finde ich sehr sinnvoll.<br />

1 2 3 4 5<br />

stimmt ganz genau<br />

stimmt überhaupt nicht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

11. Was ich mir für die Tischgruppe meines Kindes noch wünschen würde:<br />

156

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