1 Einleitung - IGS Göttingen

Dabei galten der Aufenthalt in der Natur, sowie das gemeinsame Leben,
Arbeiten und Feiern, als wirksamste Formen der Erziehung. Die
wissenschaftlich-geistige und praktische Tätigkeit der Schüler führte dazu, dass
sie den Wert ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Produkte und ihrer Arbeit schätzen
lernten.
Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur „neuen Schule“, war die
Arbeitsschulbewegung von Georg Kerschensteiner. „Bürgerlicher Schulrat und
radikaler Schulreformer zugleich – Georg Kerschensteiner erteilte mit seiner
„Arbeitsschule“ nicht nur eine Absage an die Drill- und Buchschule. Seine
Forderung nach Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung ist bis
heute revolutionär“ 3 . (Er wurde 1854 in München geboren und ist im Januar
1932 in München gestorben.) Die Schülerinnen und Schüler (welche im
folgenden Text als Schüler bezeichnet werden) sollten kindgemäß lernen, wobei
der praktische Bezug und die „Konzentration auf das Werk“ 4 , die Effektivität des
Lernens und die Selbsttätigkeit erhöhen sollte. Dies stellt einen wichtigen
pädagogischen Ansatz dar, den der Amerikaner John Dewey als Learning by
doing bezeichnete.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt pädagogischer Erneuerung, war die
Forderung nach einer Art schulischer Selbstregierung 5 , die wir heute als
Selbstverwaltung und Autonomie bezeichnen würden. Kerschensteiner forderte
einen Schulverband, der als demokratischer Staat im Kleinen agierten sollte. Er
hatte den Anspruch politische Bildung in die Schule zu bringen und so ein
Bewusstsein für Demokratie zu schaffen, entgegen den vorherrschenden
konservativen Erziehungszielen.
3 Jutta Wilhelmi. (1994).Reformpädagogen.Georg Kerschensteiner.Vater des dualen
Systems. In: E&W 9/1994. Seite 20.
4 Vgl.: Jutta Wilhelmi (1994). ebenda. Seite 20.
5 Vgl.: Jutta Wilhelmi (1994). ebenda. Seite 20.
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