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1 Einleitung - IGS Göttingen

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Wie Veränderungen im organisatorischen Bereich von Schule entstehen und<br />

umgesetzt werden können, wurde durch die von Peter Petersen gegründete<br />

Lebensgemeinschaftsschule Jenaplan eindrucksvoll aufgezeigt. (Der<br />

Reformpädagoge Peter Petersen, wurde 1884 bei Flensburg geboren und starb<br />

1952 in Jena.) Er entwickelte ein Konzept, bei dem die Schüler in<br />

jahrgangsübergreifende „Stammgruppen“ eingeteilt wurden. Der pädagogische<br />

Vorteil dieses System lag darin, dass durch die längeren Aufenthaltszeiten<br />

innerhalb einer Gruppe, die sozialen Beziehungen gesichert und verstärkt<br />

wurden. Der eher als „Schulwohnstube“ anzusehende Gruppenraum diente<br />

dem selbstständigen Lernen und wurde durch seine kindgerechte Atmosphäre<br />

als ein Ort zur „Sammlung der inneren Kräfte“ aufgefasst.<br />

Eine weitere organisatorische Revolution bestand darin, dass Petersen statt<br />

eines Stundenplans, den Wochenarbeitsplan einführte. Die Schüler sollten weg<br />

vom erteilten Unterricht und hin zum geleiteten Unterricht, denn nur so war<br />

seiner Meinung nach eine „Selbsterziehung“ jedes einzelnen erreichbar. Um<br />

den Leistungsprozess nicht durch disziplinierende Zensuren zu verderben,<br />

forderte er deren Abschaffung und ging dazu über, für jeden Schüler eine<br />

„Charakteristik“ anzufertigen. Hierfür sollte der gesamte Entwicklungsverlauf<br />

des Schülers berücksichtigt werden. Schließlich forderte er in seiner Schule<br />

noch das Engagement aller Beteiligten. „Das Besondere an diesem Konzept ist<br />

die prinzipielle Beteiligung von Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen an der<br />

Entwicklung einer eigenen Schule und damit auch an der Entwicklung der<br />

eigenen Lebenssituation“ 6 .<br />

Nicht nur innerhalb Deutschlands gab es Bestrebungen, die Starrheit der „alten<br />

Schule“ zugunsten der „Pädagogik vom Kinde aus“ zu verändern. Maria<br />

Montessori, die als erste Ärztin Italiens 1896 promovierte, Refompädagogin,<br />

6 Harald Eichenberger, Marianne Wilhelm (2003), Werkstatt Schulentwicklung,<br />

Reformpädagogik als Motor für Schulentwicklung, Studienverlag, Insbruck. Seite 35.<br />

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