1 Einleitung - IGS Göttingen
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5 Team-Kleingruppenmodell<br />
Die aus der Reformbewegung der 1960er Jahre hervorgegangenen<br />
Gesamtschulen versuchten die Konsequenzen aus der von Georg Picht<br />
bezeichneten „Bildungskatastrophe“ zu ziehen, indem sie durch innere<br />
Differenzierung und Heterogenität die „Chancengleichheit im Bildungssystem“<br />
für alle Schüler realisieren wollten. „Während sich Curriculumrevision und<br />
Lernzielorientierung weitgehend auf die neuen Inhalte bezog, wurden<br />
gleichzeitig Forderungen nach neuen Unterrichtsformen, nach einer neuen<br />
Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehungen laut, die wiederum in der<br />
Gesamtschule erfüllt werden sollten.“ 55<br />
Als Vorbild für die Bildung der Gesamtschule, diente unter anderem das<br />
„school-in-school-system“ der USA. Dort wurden die Schüler nicht nach dem in<br />
Deutschland vorherrschenden Leistungsprinzip auf verschiedene Schulformen<br />
verteilt, sondern in den, ihres Alters entsprechenden, Schulstufen unterrichtet.<br />
Zur selben Zeit wurde auch der amerikanische, interaktive Erziehungsstil in die<br />
Reformdiskussionen aufgenommen. Das führte zu Überlegungen bezüglich der<br />
Verteilung der Kommunikationschancen zwischen Lehrern und Schülern, dem<br />
prozessbezogenen Unterricht und der Selbst- und Mitbestimmung der Schüler<br />
als Bestandteil des Gesamtschulkonzepts. Weitere Faktoren wie zum Beispiel<br />
die Lernzielorientierung, das soziale Lernen, die kooperativen<br />
Unterrichtsplanungen durch Team-Teaching und die Elternmitarbeit sollten<br />
ebenfalls mit in die Diskussion einbezogen werden. Doch auch die Lehrer<br />
mussten sich neuen, reformbedingten Herausforderungen stellen, so dass<br />
„Lehrerfortbildung [...] zum entscheidenden Moment der Schulreform“ 56 wurde.<br />
55 Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein Ansatz zur<br />
Pädagogisierung der Schule. Juventa Verlag München. Seite 16.<br />
56 Horst Brandt, Eckart Liebau. (1978). Das Team-Kleingruppen-Modell. Ein Ansatz zur<br />
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