2x2 - IGT
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Anwendungsbeispiel<br />
§R1.2, S.1305<br />
Anwendungsbeispiel<br />
§R1.2, S.1306<br />
Aufgabe: (nach einer Klausuraufgabe vom September 2012)<br />
Die Funktion g : R → R sei 2π–periodisch mit g(x) = e x für 0 ≤ x < 2π.<br />
(A) Skizzieren Sie g auf dem Intervall [−4π, 4π].<br />
(B) Bestimmen Sie die Fourier–Koeffizienten von g.<br />
(C) Erklären Sie, dank welcher Kriterien die Fourier–Reihe im Punkt<br />
x = 0 konvergiert und bestimmen Sie so den Grenzwert der Reihe<br />
∞∑ 1<br />
k 2 + 1 = 1 1 + 1 2 + 1 5 + 1 10 + 1<br />
17 + 1 26 + . . . .<br />
k=0<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
−12 −8 −4 0 4 8 12<br />
Anwendungsbeispiel<br />
Alternativ und etwas einfacher geht es komplex:<br />
ˆ 2π<br />
x=0<br />
e −ikx e x dx =<br />
ˆ 2π<br />
x=0<br />
[ e<br />
e (1−ik)x (1−ik)x<br />
dx =<br />
1 − ik<br />
] 2π<br />
Damit erhalten wir die komplexen Fourier–Koeffizienten:<br />
c k = 1<br />
2π<br />
ˆ 2π<br />
0<br />
e −ikx e x dx = e 2π − 1<br />
2π(1 − ik)<br />
Zum Vergleich erhalten wir so auch die reellen Integrale:<br />
x=0 = e 2π − 1<br />
1 − ik<br />
c k = e 2π − 1<br />
2π(1 − ik) = (e 2π − 1)(1 + ik)<br />
2π(1 + k 2 = e 2π − 1<br />
) 2π(1 + k 2 ) − i k(1 − e 2π )<br />
2π(1 + k 2 ) .<br />
Damit erhalten wir erneut die reellen Fourier–Koeffizienten:<br />
a k = c k + c −k = e 2π − 1<br />
π(k 2 + 1) , b k = i(c k − c −k ) = k(1 − e 2π )<br />
π(k 2 + 1)<br />
§R1.2, S.1307<br />
Beide Rechenwege sind ähnlich lang, die Wahl ist Geschmackssache.<br />
(B) Wir rechnen zunächst reell. Partielle Integration liefert<br />
ˆ 2π<br />
cos(kx) e x dx =<br />
[cos(kx) e x] ˆ<br />
2π 2π<br />
+ k sin(kx) e x dx,<br />
0<br />
0 0<br />
ˆ 2π<br />
sin(kx) e x dx =<br />
[sin(kx) e x] ˆ<br />
2π 2π<br />
− k cos(kx) e x dx.<br />
0<br />
0<br />
Das sieht zirkulär aus, aber einsetzen ergibt<br />
ˆ 2π<br />
0<br />
ˆ 2π<br />
0<br />
ˆ 2π<br />
cos(kx) e x dx = (e 2π − 1) − k 2 cos(kx) e x dx,<br />
ˆ 2π<br />
sin(kx) e x dx = k(1 − e 2π ) − k 2 sin(kx) e x dx.<br />
Das können wir nun nach den gesuchten Integralen auflösen:<br />
ˆ 2π<br />
0<br />
ˆ 2π<br />
0<br />
cos(kx) e x dx = e 2π − 1<br />
1 + k 2 , also a k = e 2π − 1<br />
π(k 2 + 1) ,<br />
Anwendungsbeispiel<br />
sin(kx) e x dx = k(1 − e 2π )<br />
1 + k 2 , also b k = k(1 − e 2π )<br />
π(k 2 + 1) .<br />
(C) In x = 0 existieren die einseitigen Grenzwerte<br />
g(0+) = lim<br />
x↘0<br />
e x = 1,<br />
0<br />
0<br />
g(0−) = g(2π−) = lim<br />
x↗2π e x = e 2π .<br />
Ebenso existieren die einseitigen Ableitungen g ′ (0+) und g ′ (0−).<br />
Das Dirichlet–Kriterium garantiert Konvergenz in x = 0, also gilt<br />
k=0<br />
a 0<br />
∞<br />
2 + ∑<br />
a k cos(kx) + b k sin(kx) =<br />
k=1<br />
e 2π − 1<br />
2π<br />
+<br />
∞∑<br />
k=1<br />
∞∑<br />
k=0<br />
0<br />
g(x+) + g(x−)<br />
2<br />
e 2π − 1<br />
π(k 2 + 1) = 1 + e 2π<br />
2<br />
e 2π − 1<br />
π(k 2 + 1) = e 2π − 1<br />
+ e 2π + 1<br />
2π 2<br />
Auflösen und vereinfachen liefert schließlich:<br />
∞∑ 1<br />
k 2 + 1 = 1 2 + π e π + e −π 1 + π coth(π)<br />
2 e π = ≈ 2.07667<br />
− e −π 2<br />
§R1.2, S.1308