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2x2 - IGT

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Vollständigkeit der trigonometrischen Basis<br />

§R1.3, S.1313<br />

Ergänzung<br />

Eindeutigkeit der Funktion<br />

§R1.3, S.1314<br />

Ergänzung<br />

Die trigonometrischen Basisfunktionen 1, e it , e −it , e 2it , e −2it , . . .<br />

sind vollständig: Sie lassen sich durch keine hierzu orthogonale<br />

Funktion f erweitern. Ausführlich bedeutet das folgendes:<br />

Satz R1F (Vollständigkeit der trigonometrischen Basis)<br />

Die Funktion f : R → C sei 2π–periodisch und auf [0, 2π] integrierbar.<br />

Gilt<br />

ˆ 2π<br />

t=0<br />

e −ikt f(t) dt = 0<br />

für alle k ∈ Z, so folgt f(x) = 0 für fast alle x ∈ R.<br />

Anders gesagt: Für f ≠ 0 können nicht alle Fourier–Koeffizienten<br />

verschwinden. (Wie in der Integrationstheorie üblich identifizieren wir<br />

Funktionen, die fast überall gleich sind.) Dieser Satz ist die Grundlage<br />

für die L 2 –Konvergenztheorie der Fourier–Reihen. Ein vereinfachter<br />

Beweis findet sich in Meyberg–Vachenauer, Kapitel 10 §3.<br />

Haben zwei Funktionen dieselben Fourier–Koeffizienten,<br />

so sind sie gleich (überall bis auf eine Menge vom Maß Null):<br />

Korollar R1G (Eindeutigkeit der Funktion)<br />

Die Funktionen g, h: R → C seien periodisch und integrierbar.<br />

Gilt<br />

ˆ 2π<br />

t=0<br />

e −ikt g(t) dt =<br />

ˆ 2π<br />

t=0<br />

e −ikt h(t) dt<br />

für alle k ∈ Z, so folgt g(x) = h(x) für fast alle x ∈ R.<br />

Beweis: Der Satz angewendet auf f = g − h liefert f = 0.<br />

Nochmal anders gesagt: Die Fourier–Analyse f ↦→ ˆf ist injektiv.<br />

Haben zwei Funktionen dasselbe Spektrum, so sind sie gleich.<br />

Der folgende Satz sagt, dass auch die Fourier–Synthese injektiv ist.<br />

Eindeutigkeit der Koeffizienten<br />

§R1.3, S.1315<br />

Ergänzung<br />

Punktweise Konvergenz<br />

§R1.3, S.1316<br />

Ergänzung<br />

Wenn wir eine 2π–periodische, integrierbare Funktion f : R → C als<br />

eine überall konvergente trigonometrische Reihe darstellen können,<br />

dann nur auf eine Weise, nämlich durch ihre Fourier–Koeffizienten.<br />

Satz R1H (Eindeutigkeit der Koeffizienten)<br />

Die Funktion f : R → C sei 2π–periodisch und auf [0, 2π] integrierbar.<br />

Sei (c k ) k∈Z eine Folge von Koeffizienten c k ∈ C mit c k → 0 für k → ±∞.<br />

Gilt<br />

f(x) = lim<br />

n∑<br />

n→∞<br />

k=−n<br />

c k e ikx , d.h. kurz f(x) =<br />

∞∑<br />

k=−∞<br />

c k e ikx ,<br />

für alle x ∈ R (mit höchstens abzählbar vielen Ausnahmen), so folgt<br />

c k = 1 ˆ 2π<br />

e −ikt f(t) dt.<br />

2π t=0<br />

! Punktweise Konvergenz ist keineswegs selbstverständlich:<br />

Satz R1I (Kolmogorov 1924)<br />

Es gibt integrierbare Funktionen, also ´ 2π<br />

0<br />

|f(x)| dx < ∞,<br />

deren Fourier–Reihe in keinem Punkt x ∈ R konvergiert.<br />

Ein klein wenig mehr als Integrierbarkeit reicht fast überall:<br />

Satz R1J (Carleson 1966, Hunt 1968)<br />

Gilt ´ 2π<br />

0 |f(x)|p dx < ∞ für ein p > 1, so konvergiert die Fourier–Reihe<br />

fast überall gegen f, d.h. in allen x ∈ R N außer einer Nullmenge N.<br />

! Konvergenz in allen Punkten hingegen wäre zu viel verlangt:<br />

Satz R1K (Kahane & Katznelson 1966)<br />

Zu jeder Nullmenge N ⊂ R existiert eine stetige Funktion,<br />

deren Fourier–Reihe in den Punkten x ∈ N nicht konvergiert.<br />

Diese Sätze sind extrem schwierig und dienen hier nur zur Illustration.

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