Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
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Vom Oopf ZUft" Gpossstadt.<br />
_in ~e lt e n es J.ubiläum fe ierte vor' k~rzem<br />
h ~ die GemelDd e c h ö n e b e r g, Indem<br />
ihre Einwohn erzahl di e 100000 überschritt.<br />
Die Entwicklun g dieser Stadt 'ist<br />
so aus~erordentlich , dass wir unseren Lesern<br />
einen kurzen Rückblick auf die Vergangenheit<br />
<strong>und</strong> Gegenwart derselben nicht vorenthalten<br />
wollen, denn das rasche Anwachsen<br />
<strong>und</strong> Emporblühen des Ortcs . steht<br />
woh l einzig da. Dem grossen nicbt berLinischen<br />
Publikum war chöneberg noch<br />
bis vor kurze m wenig bekannt <strong>und</strong> noch<br />
1"01' cincr Hcih e von Jahren verd ankte es<br />
seine Berühmtheit nu" dem Umstande, dass<br />
es von einer nicht unbeträchtlichen Zahl<br />
von reichen, sogenannten M illion en baucrtl<br />
bell'ohnt war <strong>und</strong> dass cs als Handlungs"<br />
ort der in früherer Zcit ein mal ehr beliebten<br />
Pos e "Das Mil chmädchen von<br />
Schöne berg" figurierte. ln zwischen hat ich<br />
die es idyllisc he "Dorf', dessen Ein woh nerzahl<br />
noch in den grosscn Kriegsjahren von<br />
, 70/7 [ nicht mehr wie 4500 !(öpfe zli hlte,<br />
zu ein cr Grossstadt entwickelt, die in ihrcr<br />
Anlage sich nicht nur den vornchmen<br />
tadttcil en Berlin s zur eite stellen kann,<br />
sondern dieselben in mancher Hin sicht sogar<br />
·übertrifft. \Nie all e Vorortc Berlin s<br />
verdankt Schön cberg sein Aufblüh en natürlich<br />
in erstcr Reihe der Kaiserstadt elb t,<br />
denn ein erheblich gro se I' Teil der Bewohner<br />
Berlins hat in sein en vo rn ehmen,<br />
ruhigen Strassen <strong>und</strong> Häusern Wohnung<br />
genommen, um nac h vo llbrachter Arbeit<br />
hier die wolilth ue nd e Ruh e zu geni essen,<br />
welche er in den von Lärm <strong>und</strong> Tobcn<br />
erfüllten Srrassen vergeblich suchen würde.<br />
In weis er Voraussicht, dass ihr Ort dazu<br />
bestimmt sei, ein em gewählten <strong>und</strong> vornehmen<br />
Puhlikum scine Thore zu erschlies<br />
en, haben d ie Väter der Stadt vo n<br />
Anfang an dahin gewirkt, ihren trassen<br />
<strong>und</strong> Bauten den tempel des Modernen <strong>und</strong><br />
Vornehmen aufzudrücken, <strong>und</strong> sie haben<br />
hierin auch ein besonderes GlLick gehabt.<br />
Ein Bliel, in die mit entzückenden Beeten<br />
<strong>und</strong> Hecl-en besetzten Gartenanlagen des<br />
Viktoria - Luisen" Platzes, in welchen ein<br />
prachtvoller pringl runnen sein e Wa sermassen<br />
in die Luft ' chleudert, ze igt die<br />
künstlerische Vollendung der meisterlichen<br />
Hand Encke's, des König!. Gartenin pector ,<br />
der mit diesem Plane siegrcich aus ein em<br />
Preisaussch reiben hervorgegangen wa r, <strong>und</strong><br />
dessen Entwurf vo n S. M. dem Kaiscr m it<br />
ß EIU.INER LEBE,<br />
Viktoria-Ll