Effizienz statt Emissionen - IHK Schleswig-Holstein
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Unternehmen und Märkte<br />
Bild links: Küste<br />
auf Malta; unten:<br />
die Auszubildende<br />
Jennifer Peeck<br />
(links) mit Geschäftsführerin<br />
Andrea Simons<br />
Impulse von Leonardo<br />
Ostseefjord Schlei GmbH Auslandsaufenthalte erfreuen sich nicht nur bei Studenten, sondern auch bei<br />
Azubis wachsender Beliebtheit. Über das EU-Programm Leonardo da Vinci gingen im vergangenen Jahr<br />
20.000 deutsche Lehrlinge in ein anderes Land, um ihren Horizont zu erweitern – doppelt so viele wie noch vor<br />
vier Jahren. Eine von ihnen war Jennifer Peeck von der Ostseefjord Schlei GmbH.<br />
Aufmerksam auf das Programm<br />
wurde die 22-Jährige durch ihre<br />
Englischlehrerin in der Berufsschule,<br />
die ihr einen Auslandsaufenthalt<br />
empfohlen hatte. Peeck war sofort von<br />
Leonardo da Vinci<br />
Das Programm der Europäischen Union fördert<br />
die internationale Zusammenarbeit in der<br />
beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie die<br />
Berufsbildungspolitik der teilnehmenden Staaten.<br />
Dazu hat die EU bis 2013 ein Gesamtbudget<br />
von 1.725 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.<br />
Damit soll die Anzahl der Praxisaufenthalte in<br />
Betrieben und Berufsbildungseinrichtungen in<br />
einem anderen Land erhöht werden. Zudem unterstützt<br />
Leonardo da Vinci zentrale europäische<br />
Reformvorhaben wie die Entwicklung eines Kreditpunktesystems<br />
in der beruflichen Bildung und<br />
eines Europäischen Qualifikationsrahmens. <br />
Mehr unter<br />
www.lebenslanges-lernen.eu<br />
18 07+08/13<br />
der Idee angetan. Von ihrem Arbeitgeber,<br />
der Ostseefjord Schlei GmbH mit<br />
Hauptsitz in <strong>Schleswig</strong>, bekam sie sofort<br />
grünes Licht. Unterstützung bei der Bewerbung<br />
und der Suche nach einem geeigneten<br />
Unternehmen erhielt sie auch<br />
von ihrer Berufsschule sowie der Wirtschaftsakademie<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
„Ursprünglich hatte ich an den englischsprachigen<br />
Raum gedacht“, erklärt<br />
Peeck. Nach einigen Überlegungen fiel<br />
die Wahl dann auf Malta. Hier arbeitete<br />
sie einen Monat lang bei der „Malta<br />
Tourism Authority“. Die Kosten konnte<br />
sie fast komplett über ein Stipendium<br />
decken, das sie für ihren Aufenthalt bekommen<br />
hatte. „Selbst bezahlen musste<br />
ich eigentlich nur noch das Busticket<br />
und meine Verpflegung“, sagt Peeck.<br />
Zusätzlich belegte sie einen Sprachkurs,<br />
der über das Programm finanziert<br />
wurde.<br />
Während ihres Aufenthalts arbeitete<br />
Peeck an vier Standorten der „Malta<br />
Tourism Authority“. Ihre Aufgabe war<br />
vor allem klassische Informationsarbeit<br />
für Touristen. Anfangs war dies für die<br />
Deutsche in dem fremden Land nicht<br />
einfach. Hilfe kam von den Kollegen<br />
und vor allem vom Manager des Gastbetriebs.<br />
„Er hat immer gesagt, man müsse<br />
Malta lieben, um es zu verkaufen“, erzählt<br />
sie. Nachdem er sie am ersten Tag<br />
mit Karten- und Infomaterial versorgt<br />
hatte, zeigte er ihr jeden Nachmittag<br />
eine andere Touristenattraktion. Schnell<br />
konnte sie ihr neues Wissen an andere<br />
weitergeben. „Die Leute sind mit den<br />
unterschiedlichsten Fragen und Bedürfnissen<br />
zu uns gekommen, sodass ich<br />
sehr viel gelernt habe“, berichtet Peeck.<br />
Arbeitgeber profitiert Profitiert hat sie<br />
in vielerlei Hinsicht. „Was ich für mich<br />
auf jeden Fall mitgenommen habe, ist<br />
eine gewisse Grundentschleunigung.<br />
Die Menschen auf Malta sind sehr viel<br />
positiver und entspannter eingestellt als<br />
wir Deutsche“, erzählt sie. Außerdem<br />
habe sie neue Strukturen kennengelernt,<br />
von denen deutsche Firmen einiges lernen<br />
könnten.<br />
Fotos: Jennifer Peeck, <strong>IHK</strong>/Henkel