Effizienz statt Emissionen - IHK Schleswig-Holstein

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Mein Standpunkt Umweltschutz ja – aber zielführend Marco Lütz, Geschäftsführer der Bruhn Spedition GmbH, Lübeck Grüne Logistik gewinnt seit Jahren an Bedeutung – und das ist gut so. Immer mehr Transportund Logistikunternehmen haben dies erkannt und stellen sich der Aufgabe, umweltfreundliche Logistik- und Transportprozesse zu entwickeln und umzusetzen. Hierzu gehört unter anderem die Verlagerung von Güterströmen von der Straße auf alternative Verkehrsträger wie Bahn oder Schiff. Dass diese Verlagerung auch unter Transportkostengesichtspunkten nicht unbedingt zu Nachteilen führen muss, beweisen heute beispielsweise diverse wettbewerbsfähige Konzepte im kombinierten Verkehr zu Ostseeanrainerländern via Schiff. Auch die Politik gibt sich Mühe, mit Vorgaben, Rahmenbedingungen und Bestimmungen keine Zweifel an der Ernsthaftigkeit aufkommen zu lassen, Umweltschutz für die Transport- und Logistikbranche als wesentliche Aufgabe zu definieren. Ab und zu stellt sich jedoch die Frage, ob einige dieser Vorgaben nicht im Widerspruch zueinander stehen. Ein Beispiel hierfür ist die neue Regelung zur Reduzierung des Schwefelgehalts in Schiffsbrennstoffen in Nord- und Ostsee auf 0,1 Prozent ab 1. Januar 2015: Vor geraumer Zeit hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) eine Änderung des Anhangs IV des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) beschlossen. Dadurch soll die Energieeffizienz auf Schiffen gesteigert werden, um <strong>Emissionen</strong> von Treibhausgasen weiter zu senken. In diesem Zusammenhang ist für die Schifffahrt im Bereich der Nord- und Ostsee ab 1. Januar 2015 ein Schwefelgehalt im Brennstoff von maximal 0,1 Prozent festgelegt worden (aktuell ein Prozent). Es scheint mehr als wahrscheinlich, dass zur Erreichung dieses Wertes in Verbindung mit der aktuellen Motorentechnik das bisher benutzte Schweröl nicht mehr verwendet werden kann. Dementsprechend muss dann zukünftig – neben den Investitionen in neue Antriebstechniken oder aufwendige Filteranlagen – auf entsprechend aufwendig raffinierte Öldestillate zurückgegriffen werden. Zwangsläufig wird sich auch die Nachfrage nach diesen Kraftstoffen und damit deren Preis erhöhen. Es ist zu erwarten, dass die Kosten für den Schiffsbetrieb und damit die Seefrachten im Bereich der Shortsea- Verkehre auf Nord- und Ostsee nicht unwesentlich ansteigen. Ein damit verbundener Kostenvorteil für Straßenverkehre insbesondere auf küstenparallelen Routen wäre somit ein Wettbewerbsnachteil für den Transport via See. Die drohende negative Konsequenz ist die schnelle Rückverlagerung von Warenströmen auf die Straße. Das wäre ein Rückschlag für alle bisherigen Bemühungen, Transportprozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Und dieses Ergebnis kann doch im Sinne grüner Logistik nicht gewollt sein. Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie der Redaktion: redaktion@ihk-sh.de Foto: Bruhn Spedition GmbH 07+08/13 1
Wirtschaft im Bild Im Dienste des Menschen Professor Gerhard Küntscher und Ernst Pohl schufen die Grundlagen der Marknagelung langer Röhrenknochen in technischer wie medizinischer Hinsicht. 1939 wurde der heute berühmte Marknagel erstmals einem Ingenieur nach einem Sturz in einer Kieler Werft implantiert. 1998 erfolgte der Zusammenschluss mit der der Stryker Corporation/USA. Die Firma Stryker ist heute mit rund 22.000 Mitarbeitern weltweit an 29 Standorten vertreten. In Kiel beschäftigen sich etwa 600 Mitarbeiter mit der Entwicklung und Fertigung von Nagelimplantaten, Schrauben und zugehörigen Instrumenten und versorgen damit Krankenhäuser weltweit. Foto: Michael Ruff 2 07+08/13
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