Ausgabe 01/2013 - Deutsche Flugsicherung GmbH
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Betrieb<br />
Zwischen Planvorgabe<br />
und Bürgerwille<br />
Für die neue Nordwest-Landebahn haben die Spezialisten der DFS eine ganze Reihe spezieller Maßnahmen<br />
erarbeitet, um die Lärmbelastung für die Bürger so gering wie möglich zu halten. Ein gutes<br />
Jahr nach Eröffnung der Bahn haben sie ein erstes Fazit gezogen.<br />
Airforce six two<br />
five, runway zero seven<br />
„German<br />
left, cleared to land.”<br />
Mit diesen Worten gab der Fluglotse<br />
im Tower am 21. Oktober 2<strong>01</strong>1 die<br />
Regierungsmaschine mit Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel an Bord zur Landung<br />
frei. Um 14.40 Uhr setzte der<br />
Airbus A319 der Bundesluftwaffe auf<br />
der neuen Nordwest-Landebahn des<br />
Frankfurter Flughafens auf und eröffnete<br />
die Bahn damit offiziell. Etwa eine<br />
Stunde später begann mit der Landung<br />
eines Lufthansa-Airbus A321<br />
der reguläre Flugbetrieb auf der neuen<br />
Bahn. Mittlerweile ist die Nordwest-<br />
Landebahn seit mehr als eineinhalb<br />
Jahren in Betrieb.<br />
Bei den Bewohnern der umliegenden<br />
Kommunen gab es bereits vorher<br />
Skepsis wegen einer möglichen<br />
Zunahme des Fluglärms, nach der<br />
Inbetriebnahme der Bahn verschärfte<br />
sich der Tonfall in der öffentlichen<br />
Debatte dann nochmals. Im November<br />
2<strong>01</strong>1 rief der damalige hessische<br />
Verkehrsminister Dieter Posch deshalb<br />
die Task Force Flugwegeoptimierung<br />
ins Leben, der Vertreter aus Politik<br />
und Luftverkehrswirtschaft sowie<br />
von Kommunen und Bürgerinitiativen<br />
angehörten.<br />
„Ziel der Task Force war es in erster<br />
Linie, kurzfristige Maßnahmen zur<br />
Fluglärmminderung zu entwickeln“,<br />
sagt Andreas Völckel, im Center Langen<br />
COS (Chief of Section). Im Februar<br />
2<strong>01</strong>2 stellte die Task Force dann 20<br />
Maßnahmen in der „Allianz für Lärmschutz“<br />
dem hessischen Ministerpräsidenten<br />
Volker Bouffier vor.<br />
„Wir hatten für 2<strong>01</strong>2 das Ziel, drei<br />
Maßnahmen davon umzusetzen“, sagt<br />
Andreas Völckel, der die DFS gemeinsam<br />
mit Andre Biestmann in der Task<br />
Force vertreten hatte. „Am Ende sind<br />
es dann sogar fünf geworden.“<br />
Als erste Maßnahme hat die DFS<br />
die Einführung des kontinuierlichen<br />
Sinkflugverfahrens CDO (Continuous<br />
Descent Operations) für den Flughafen<br />
Frankfurt umgesetzt – am 31. Mai<br />
ging das CDO-Verfahren in den Probebetrieb.<br />
Zuvor hatte es im Februar<br />
bereits mehrere Test-Tage gegeben.<br />
CDO bezeichnet ein Anflugverfahren,<br />
bei dem das Luftfahrzeug mit minimaler<br />
Triebwerksleistung – idealerweise<br />
im Leerlauf – sinkt und dabei Horizontalflugphasen<br />
vermeidet. Dadurch wird<br />
nicht nur Treibstoff eingespart, sondern<br />
auch der Ausstoß von CO 2 verringert.<br />
In einigen Bereichen des Flughafenumlands<br />
kann zudem mit einer<br />
Lärmreduzierung gerechnet werden.<br />
„Wann immer es möglich ist und<br />
die Verkehrslage es zulässt, wird der<br />
Lotse dem Piloten einen CDO ermöglichen“,<br />
erklärt Andreas Völckel. Derzeit<br />
liegt der Anteil der CDO-Sinkflugprofile<br />
an einzelnen Tagen bei 40 Prozent<br />
aller Anflüge. „Das ist für einen hoch<br />
frequentierten Flughafen wie Frankfurt<br />
am Main ein guter Anfang“, schätzt<br />
Andreas Nees ein, ehemals Mitglied<br />
des Programmbüros Inbetriebnahme<br />
4. Bahn, der Völckel bei allen Fragen<br />
zum Thema 4. Bahn unterstützt.<br />
Bevor das Verfahren eingeführt<br />
werden konnte, musste zunächst eine<br />
Reihe wichtiger Fragen geklärt werden:<br />
Wie soll der Sprechfunk gestaltet<br />
sein? Wann und wie wollen die Airlines<br />
die Distance-to-go übermittelt<br />
bekommen, nach der sie ihre Sinkflugrate<br />
anpassen? „Für diese Dinge war<br />
Die Nordwest-Landebahn in Frankfurt<br />
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