Ausgabe 01/2013 - Deutsche Flugsicherung GmbH
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zehn Prozent mit Heizöl laufen und die<br />
Stromgeneratoren antreiben, Gasturbinen<br />
zum Einsatz, die den Grundleistungsbedarf<br />
abdecken. Diese werden<br />
ergänzt durch Gasmotoren-Aggregate<br />
kleinerer Leistung, mit denen die „DFS<br />
Energy“ flexibler auf schwankenden<br />
Energiebedarf reagieren kann. „Die<br />
Erzeugerkomponenten sind so konstruiert,<br />
dass sie ihren besten Wirkungsgrad<br />
erzielen, wenn sie zu 100 Prozent<br />
ausgelastet werden. Es ist also<br />
energetisch nicht sinnvoll, eine Turbine<br />
oder einen Motor in Teillast laufen zu<br />
lassen, weil man eben nur ein bisschen<br />
mehr Energie braucht“, erläutert<br />
Metje. „Die neuen Komponenten sind<br />
hinsichtlich ihrer Nennleistung unterschiedlich<br />
groß und so zusammengestellt,<br />
dass sie mit hohem Wirkungsgrad<br />
unterschiedlichen Mehrbedarf an<br />
Energie decken können.“<br />
Für die optimale Zusammenstellung<br />
der Energiekomponenten wurde<br />
der Verbrauch der vergangenen Jahre<br />
bis hin zu so genannten Viertelstundenwerten<br />
betrachtet, und das für alle<br />
Energie-Medien, also Strom, Dampf,<br />
Heizwasser und Kaltwasser. „Da der<br />
Verbrauch typischen Tag-/Nacht- und<br />
Wochentag-/Wochenend-Schwankungen<br />
unterliegt, war es wichtig, mit<br />
moderner Erzeugertechnik jederzeit<br />
darauf reagieren zu können. Das heißt,<br />
wir können einzelne Komponenten<br />
abschalten und zuschalten, ohne den<br />
Gesamtwirkungsgrad zu verschlechtern“,<br />
sagt Metje. Die Energiezentrale<br />
wird dadurch noch effizienter.<br />
Die Schwierigkeit bei der Erweiterung<br />
und Modernisierung liegt<br />
darin, dass alle Bauarbeiten und der<br />
Austausch der Technik im laufenden<br />
Betrieb stattfinden müssen. Die<br />
Energieversorgung kann nicht einfach<br />
unterbrochen oder heruntergefahren<br />
werden. 50 Millionen Euro<br />
sind für dieses Projekt veranschlagt.<br />
„Natürlich haben wir Alternativen dazu<br />
geprüft“, sagt Metje. Doch das Konzept<br />
der zentralen Energieerzeugung<br />
hat sich bewährt. „Die andere Möglichkeit,<br />
kleinere dezentrale Energieversorgungseinrichtungen<br />
zu schaffen,<br />
wäre weniger wirtschaftlich“, betont<br />
der DFS-Energy-Geschäftsführer.<br />
Ganz auf die eigene Energieversorgung<br />
verzichten kann die DFS ohnehin<br />
nicht. Das Unternehmen ist verpflichtet,<br />
sich im Ernstfall autark mit Energie<br />
versorgen zu können. Wenn das<br />
öffentliche Strom- und Gasnetz ausfällt,<br />
schaltet die Energiezentrale um<br />
in den Netzersatzbetrieb, der künftig<br />
über separate Netzersatzaggregate<br />
realisiert wird. Die Motoren der Anlage<br />
laufen dann ausschließlich mit Heizöl.<br />
Rund 240.000 Liter davon lagern künftig<br />
für diese Zwecke auf dem DFS-<br />
Campus. Die Energiemedien Dampf,<br />
Heiz- sowie Kaltwasser können ohnehin<br />
nicht von einem öffentlichen Anbieter<br />
bezogen werden, die DFS müsste<br />
sie in jedem Fall selbst erzeugen.<br />
Wie ein kleines mittelständisches<br />
Unternehmen<br />
Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kälte-<br />
Kopplung wird auch in der modernisierten<br />
Anlage beibehalten. „Untersuchungen<br />
haben ergeben, dass dies<br />
nach wie vor für uns die effizienteste<br />
und wirtschaftlichste Art der Energieerzeugung<br />
ist“, sagt Metje. Erzeugt<br />
die Energiezentrale mehr Strom, als<br />
der Campus verbrauchen kann, speist<br />
sie die überschüssige Energie zurück<br />
in das Netz der Stadtwerke Langen.<br />
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nimmt<br />
rund 50 Prozent der von der „DFS<br />
Energy“ erzeugten Energie ab. Das<br />
Bundesinstitut für Impfstoffe braucht<br />
vor allem Dampf zum Sterilisieren.<br />
Die DFS-Tochter-<strong>GmbH</strong> ist, was den<br />
Jahresumsatz betrifft, vergleichbar<br />
mit einem kleinen mittelständischen<br />
Unternehmen.<br />
Da bei der Verbrennung von Erdgas<br />
und Heizöl Kohlendioxid frei wird,<br />
muss die DFS am Emissionshandel<br />
teilnehmen. Bis zu 25.000 Tonnen CO 2<br />
hat die Energiezentrale bisher jährlich<br />
ausgestoßen. Für diese Menge hat sie<br />
kostenlose Emissions-Zertifikate zugeteilt<br />
bekommen. Liegen die Emissionen<br />
unterhalb der zugeteilten Menge,<br />
kann die DFS die Zertifikate verkaufen.<br />
„Das ist ein zusätzlicher Anreiz für<br />
uns, noch umweltfreundlicher zu werden“,<br />
sagt Metje.<br />
Im Ernstfall autark: Die Energiezentrale erzeugt Strom, Dampf, Heiz- und Kaltwasser.<br />
Sandra Ciupka<br />
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