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Download Nordlicht Nr. 221 - Evangeliumskirche

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SERIE NACHBARSCHAFT EVANGELISCH (I)<br />

Pyramide und Kampanile am Lerchenauer See<br />

Serie: „Evangelische Kirchen in der Nachbarschaft“ I: Die Kapernaumkirche<br />

Am Erntedankfest wurde sie 45 Jahre<br />

alt: Die Kapernaumkirche am Lerchenauer<br />

See wurde am 6. Oktober 1968<br />

eingeweiht als neuer evangelischer<br />

Kirchenbau in einer neu entstandenen<br />

Trabantenstadt am See.<br />

Der Name, einmalig in ganz Bayern,<br />

ist sehr symbolträchtig gewählt:<br />

Kapernaum ist eine Stadt am See<br />

Genezareth in Israel - die Kirche am<br />

See trägt den Namen der biblischen<br />

Stadt am See. Es ist die „Stadt Jesu“,<br />

in der sein öffentliches Wirken zu<br />

großen Teilen stattfand.<br />

Kirche, See und Stadtteil bilden auch<br />

hier eine Einheit: Die Lage des Baus<br />

über dem Seeufer ist einzigartig<br />

unter den Münchner Kirchen. Von<br />

der Seeseite aus ist sie eine unverzichtbare<br />

städtebauliche Dominante,<br />

prägt das Gesicht des Stadtteils.<br />

Von der anderen Seite schließt sie<br />

die dahinter liegende Parkachse fast<br />

burgartig ab. Und doch ist sie von<br />

großer Transparenz. Der funktionell<br />

gut gelungene Trakt der Gemeinderäume<br />

schwebt wie ein Band im<br />

Obergeschoss, öffnet aber mit seinen<br />

Durchgängen unten den Park zum<br />

See hin. Der Riegel der Gemeinderäume<br />

umklammert Kirche und Turm.<br />

Freistehend wie ein italienischer<br />

Campanile dominiert der Turm die<br />

unverkennbare Silhouette - schlank,<br />

grazil, hochaufragend, fast wie die<br />

moderne Variante eines filigranen gotischen<br />

Turms. Er ist 44 Meter hoch;<br />

10<br />

genauso breit ist das Kirchenzentrum.<br />

Die einzigartige Wirkung des Turmes<br />

bleibt allerdings eine optische. Akustisch<br />

musste er stumm bleiben. Aus<br />

statischen Gründen konnte nicht wie<br />

geplant ein Geläut aufgehängt werden.<br />

Bis heute hat Kapernaum keine<br />

Glocken. Im Zuge der Turmsanierung<br />

wurde auch über eine statische Ertüchtigung<br />

nachgedacht, um ihm<br />

vielleicht doch noch irgendwann eine<br />

Stimme zu verleihen.<br />

Der eigentliche Kirchenbau ist ein<br />

pyramidenförmiges Zelt mit steilem,<br />

bis zum Boden laufendem Kupferdach.<br />

Von außen wirkt er gar nicht<br />

so groß. Betritt man den Kirchenraum<br />

- übrigens ohne Schwelle, also<br />

auf gleichem Niveau wie die Außenwelt<br />

- ist man zunächst von der<br />

Höhe des Raumes (19 m) überrascht<br />

und von seiner Harmonie begeistert.<br />

Das ganze Zeltdach ist innen<br />

mit Holz verkleidet, strahlt dadurch<br />

Wärme aus. Schmale schlitzförmige<br />

Fenster durchbrechen die Holzgestaltung<br />

und lassen Licht in den Raum.<br />

Hinter dem Altar ein farbig gestaltetes<br />

Fenster, das die Stadt der Menschen<br />

in düsteren Farben unten der<br />

Stadt Gottes in lichten Farben oben<br />

gegenüberstellt. Entworfen wurde es<br />

von Gerd Jähnke.<br />

Kapernaumkirche München - Fenster<br />

(Ausschnitt)

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