AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich

Die Arbeitsmarktlage
Trotz dieser Entwicklung zeigt sich klar: Das höchste
Risiko, arbeitslos zu werden, hatten PflichtschulabsolventInnen.
Die Arbeitslosenquote dieser Gruppe
betrug 18,7 %, während AkademikerInnen mit 2,6 %
die niedrigste Quote aufwiesen.
Im Jahresdurchschnitt 2012 waren 120.730 Personen
mit höchstens Pflichtschulabschluss und
13.317 Personen mit akademischer Ausbildung arbeitslos.
Die Aufgliederung der Arbeitslosen nach
der höchsten abgeschlossenen Ausbildung zeigt,
dass fast jeder zweite Arbeitslose keine die Pflichtschule
übersteigende Schulbildung vorzuweisen
hatte. Rund ein Drittel der Arbeitslosen verfügte über
einen Lehrabschluss.
Arbeitslosenquoten sowie Anteil der Arbeitslosen nach Bildungsabschluss*) im Jahr 2012
20 %
16 %
18,7 %
12 %
8 %
ALQ Gesamt: 7,0 %
4 %
6,0 %
3,0 %
3,8 % 3,6 %
2,6 %
0 %
Pflichtschule Lehre BMS (kaufm.,
techn., sonst.)
AHS
BHS (kaufm.,
techn., sonst.)
Uni, FH,
Akademie
AL-Anteil: 46 % 34 % 6 % 3 % 6 % 5 %
* Vorgemerkte Arbeitslose einer Bildungsebene, bezogen auf das Arbeitskräftepotenzial (= Arbeitslose + unselbständig Beschäftigte) derselben
Bildungsebene; die Gliederung der Beschäftigtenbasis nach Bildungsabschluss wurde nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 2011
(unselbständig Erwerbstätige nach LFK) errechnet.
Quelle: Hauptverband, AMS
Das AMS hat die Schulungsaktivitäten aufgrund der
verschlechterten Arbeitsmarktlage wieder ausgeweitet.
Im Jahr 2012 befanden sich durchschnittlich
66.602 Personen in Schulungen im Auftrag des
AMS. Das bedeutet einen Anstieg um 3.371 bzw.
5,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Während des Jahres 2012 gab es mit 849.543 von
Arbeitslosigkeit betroffenen Personen um 13.896
oder 1,7 % mehr als im Jahr zuvor (835.647 Personen).
Der Anstieg fiel bei den Männern stärker aus
(+9.394 bzw. +2,0 %) als bei den Frauen (+4.505
bzw. +1,2 %). Die Zahl der betroffenen Männer lag
mit 484.647 deutlich über jener der Frauen (364.922).
Unter Einbeziehung der betroffenen Lehrstellensuchenden
und Personen in Schulung waren insgesamt
908.457 Personen beim AMS im Laufe des
Jahres 2012 zumindest einen Tag vorgemerkt. Im
Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg
um 10.976 Personen bzw. 1,2 %.
STELLENMARKT
Dem AMS wurden 408.285 freie Stellen zur Besetzung
gemeldet, das waren um 2,0 % oder 8.283
weniger freie Stellen als im Jahr 2011. Mit Unterstützung
des AMS konnten davon 339.263 freie Stellen
besetzt werden, 4,2 % weniger als im Vorjahr.
Dem AMS wurden 38.559 Lehrstellen zur Besetzung
gemeldet, wovon 32.745 Lehrstellen auch besetzt
werden konnten. Im Jahresdurchschnitt gab
es 5.531 Lehrstellensuchende (+27 bzw. +0,5 %
gegenüber 2011) und ein durchschnittliches Angebot
von 3.824 Lehrstellen (+174 bzw. +4,8 %).
Damit ist die Zahl der Lehrstellensuchenden in
etwa 1,4-mal so groß wie das Lehrstellenangebot.
Der Einschaltgrad des AMS in den Arbeitsmarkt lag
bei 36,1 % und damit um 0,5 Prozentpunkte über
dem Vorjahr.
Mehr als
400.000
freie Stellen
Mehr freie
Lehrstellen
AMS Geschäftsbericht 2012 | 11