UNUS Ausgabe 01 / 2013 - Bund der Selbständigen (BDS ...
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bds positionen<br />
Bayerischer Mittelstand:<br />
Mit Optimismus ins Superwahljahr<br />
15<br />
Deutliches Votum für<br />
verantwortungsvolles Unternehmertum<br />
Der ehrbare Kaufmann ist Idealbild in vielen Unternehmerfibeln.<br />
Unternehmer im <strong>BDS</strong> wollen mehr sein:<br />
Verantwortungsvolle Selbständige, aber auch Vorbild<br />
für ihre Mitarbeiter und die Gesellschaft. Dies ist das Ergebnis<br />
des aktuellen Stimmungstestes des <strong>BDS</strong> Bayern.<br />
Zuverlässigkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit – diese<br />
Werte stehen für Bayerns Unternehmer ganz oben<br />
auf <strong>der</strong> Skala. „Unsere Umfrage zeigt deutlich: <strong>BDS</strong>-<br />
Mitglie<strong>der</strong> sind mehr als ehrbare Kaufleute. Sie sind<br />
bodenständige Unternehmer, die Verantwortung für<br />
ihre Mitarbeiter übernehmen, mit gutem Beispiel voran<br />
gehen und damit Impulsgeber für die Gesellschaft<br />
sein wollen“, erklärt <strong>BDS</strong>-Präsident Ingolf F. Brauner<br />
zum aktuellen Stimmungstest des <strong>BDS</strong> Bayern.<br />
Wertethema mobilisiert<br />
<strong>BDS</strong>-Mitglie<strong>der</strong> zur Teilnahme<br />
„Das Thema Werte ist Bayerns mittelständischen<br />
Unternehmern sehr wichtig“, freut sich Professor<br />
Karlheinz Zwerenz von <strong>der</strong> Hochschule München<br />
und wissenschaftlicher Leiter des halbjährlichen<br />
<strong>BDS</strong>-Stimmungstestes: „1.<strong>01</strong>0 Mitglie<strong>der</strong><br />
und damit etwa ein Drittel mehr als in den Umfragen<br />
im vergangenen Jahr haben sich an <strong>der</strong> Umfrage<br />
beteiligt. Das Thema bewegt viele Mitglie<strong>der</strong>.“<br />
Überrascht hat Zwerenz auch, dass das Wertethema kein<br />
aktuelles Modethema ist, auf das sich die Unternehmer<br />
erst seit <strong>der</strong> Wirtschaftskrise zurückbesinnen: „90 Prozent<br />
geben an, ihre Werte bereits von den Eltern mitbekommen<br />
zu haben, mit deutlichem Abstand folgen die<br />
Orientierung an Vorbil<strong>der</strong>n mit 40 Prozent, am Leitbild<br />
des ehrbaren Kaufmanns mit 35 Prozent und die Prägung<br />
durch Schule und Religion mit jeweils 33 Prozent.“<br />
Ebenfalls gefragt wurden die Unternehmen, wie<br />
sie die Werte im unternehmerischen Alltag umsetzen.<br />
„Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Mitglie<strong>der</strong><br />
nicht nur über Werte sprechen, son<strong>der</strong>n diese<br />
auch aktiv gegenüber Mitarbeitern, Azubis und Kunden<br />
vorleben. Positiv überrascht bin ich auch, dass<br />
viele <strong>BDS</strong>-Mitglie<strong>der</strong> sich in ihrem Handeln stärker<br />
von ihren Werten als vom strikten Konkurrenz- und<br />
Profitdenken leiten lassen“, so Ingolf F. Brauner.<br />
Mittelstand als Garant für Menschlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
Unternehmerisch nachhaltig Handeln bezieht sich für<br />
viele Selbständige nicht nur auf die „klassischen Bereiche“<br />
Energiesparen und Recycling. „Für uns Mittelständler<br />
heißt dies auch: Mitarbeiter einbinden,<br />
selber Vorbild sein, Kunden wertschätzen sowie<br />
langfristig und strategisch zu planen“, so Ingolf<br />
F. Brauner bei <strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />
Für den <strong>BDS</strong>-Präsidenten ist auch Grund <strong>der</strong> aktuellen<br />
Exzesse um profitmaximierende Praktiken,<br />
etwa bei Amazon o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> sauberen Deklaration<br />
von Fleisch klar: „Der Mittelstand ist <strong>der</strong> Garant<br />
dafür, dass es in <strong>der</strong> Wirtschaft menschlich, nachhaltig<br />
und fair zugeht. Der selbständige Unternehmer<br />
lebt eben nicht in einem abgehobenen Manager-Ufo,<br />
son<strong>der</strong>n sieht die Mehrzahl seiner Mitarbeiter<br />
jeden Tag persönlich und steht vor Ort und persönlich<br />
für sein Tun und Handeln ein.“ Axel Heise<br />
Die <strong>Selbständigen</strong> in Bayern gehen sehr optimistisch ins<br />
Jahr 2<strong>01</strong>3. 45 Prozent erwarten bessere Geschäfte als<br />
bei <strong>der</strong> vergangenen Konjunkturumfrage des <strong>BDS</strong> Bayern<br />
im Sommer. Skeptisch bleiben die <strong>Selbständigen</strong><br />
gegenüber <strong>der</strong> Politik in Berlin und München. Befragt<br />
nach politischen Vorbil<strong>der</strong>n seit 1945 schafft es nur die<br />
Kanzlerin auf die vor<strong>der</strong>en Plätze, ansonsten dominieren<br />
Politikdinos wie Helmut Schmidt und Ludwig Erhard.<br />
„Wir mittelständischen Unternehmen sind die Optimisten<br />
unter Bayerns Betrieben. Aus <strong>der</strong> aktuellen<br />
Konjunkturumfrage lese ich: Während die restliche<br />
Wirtschaft noch auf Sicht fährt, haben unsere<br />
Betriebe bereits einen Gang hochgeschaltet“,<br />
erklärt <strong>der</strong> Präsident des <strong>BDS</strong> Bayern Ingolf F.<br />
Brauner aus dem oberbayerischen Landsberg.<br />
Skepsis weicht stabilem Optimismus<br />
Ebenfalls überrascht von den guten Zahlen ist <strong>der</strong><br />
wissenschaftliche Leiter des Stimmungstestes Professor<br />
Karlheinz Zwerenz von <strong>der</strong> Hochschule München:<br />
„Wir haben das viertbeste Ergebnis seit Beginn<br />
unseres Stimmungstestes. Die leicht eingetrübte<br />
Stimmung zur Mitte des vergangenen Jahres<br />
ist einem stabilen Optimismus gewichen.“<br />
Demnach verharrt die Einschätzung <strong>der</strong> Geschäftslage<br />
unter den Betrieben in diesem Winter bei plus 35<br />
wie auch im Sommer 2<strong>01</strong>2. Diese Zahl errechnet sich<br />
daraus, dass 45 Prozent <strong>der</strong> Mittelständler eine gute<br />
Geschäftslage und nur zehn Prozent<br />
eine schlechte Geschäftslage<br />
angeben. Deutlich zeigt sich<br />
<strong>der</strong> gestiegene Optimismus bei<br />
den Geschäftserwartungen für<br />
die kommenden sechs Monate.<br />
Der Index für Geschäftsaussichten<br />
stieg von plus 22 auf plus 31.<br />
Die gute Stimmung bleibt auch<br />
nicht ohne Auswirkung auf die Beschäftigung:<br />
Der Beschäftigungsindex<br />
steigt auf plus sieben. 16 Prozent<br />
<strong>der</strong> Betriebe wollen ihre Beschäftigung<br />
aufstocken und neun<br />
Prozent planen Entlassungen und<br />
bei 76 Prozent wird die Belegschaft<br />
gleich bleiben. „Auf die mittelständischen<br />
Betriebe ist Verlass, auch in<br />
Zeiten, in denen nicht eindeutig ist,<br />
wohin sich die Konjunktur entwickeln<br />
wird“, so Markus Droth, Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>BDS</strong> Bayern.<br />
Selbständige bevorzugen authentische Politiker<br />
Neben <strong>der</strong> Konjunkturumfrage hat <strong>der</strong> <strong>BDS</strong> in diesem<br />
Winter seine Mitglie<strong>der</strong> auch wie<strong>der</strong> befragt, wie sie<br />
die Politik in Berlin und München einschätzen. Die Wirtschaftspolitik<br />
des <strong>Bund</strong>es erhält auf einer Sechser-Schulnotenskala<br />
lediglich die Gesamtnote 3,4. Dieser Wert ist<br />
besser als im Sommer 2<strong>01</strong>2 (3,6). „Die bayerische Staatsregierung<br />
wird bei ihrer Wirtschaftspolitik mit einer<br />
Durchschnittsnote von 2,9 (befriedigend) etwas besser<br />
beurteilt als die <strong>Bund</strong>esregierung und leicht besser als<br />
beim letzten Stimmungstest“, so Karlheinz Zwerenz.<br />
Unternehmerinnen beurteilen die <strong>Bund</strong>es- und Landespolitik<br />
deutlich schlechter als ihre männlichen Kollegen.<br />
Unterschiede gibt es zwischen großen und kleinen<br />
Firmen. Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern<br />
beurteilen die Politik auf <strong>Bund</strong>es- und Landesebene<br />
deutlich schlechter als größere Unternehmen.<br />
Zudem hat <strong>der</strong> <strong>BDS</strong> die Unternehmen gefragt, welche<br />
Politiker sie für beson<strong>der</strong>s vorbildlich halten. Mit Helmut<br />
Schmidt, Franz Josef Strauß und Ludwig Erhard befinden<br />
sich drei Politiker aus den 50er, 60er und 70er Jahren auf<br />
<strong>der</strong> Beliebtheitsskala. Nur <strong>Bund</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />
schafft es von den aktuellen Politikern in die Top 5.<br />
„Die Umfrage zeigt uns, dass Politiker, die klare Kante<br />
zeigen und für etwas stehen, beliebter sind, als Politiker,<br />
die ihre Entscheidungen an Umfragen ausrichten“, erklärt<br />
<strong>BDS</strong>-Präsident Ingolf F. Brauner. „Dies sollte die Politik<br />
durchaus berücksichtigen“, so Brauner. Axel Heise<br />
Vorbildliche Politiker – offene Fragen<br />
Rang<br />
Anzahl<br />
1 Helmut Schmidt 131<br />
2 Franz Josef Strauß 94<br />
3 Ludwig Erhard 94<br />
4 Angela Merkel 88<br />
5 Konrad Adenauer 64<br />
keinen 60<br />
6 Willy Brandt 44<br />
7 Helmut Kohl 35<br />
8 Gerhard Schrö<strong>der</strong> 29<br />
9 Hans-Dietrich Genscher 23<br />
10 Richard von Weizäcker 19<br />
11 Edmund Stoiber 14<br />
12 Karl Theodor zu Gutenberg 14<br />
13 Karl Schiller 10<br />
14 Wolfgang Schäuble 9<br />
15 Horst Seehofer 7<br />
Begründungen für die Nennungen sind: Helmut Schmidt = glaubwürdig, intelligent,<br />
tatkräftig; Franz Josef Strauß = überzeugend, gut für Bayern, authentisch; Angela Merkel<br />
= Fels in <strong>der</strong> EU-Brandung, kompetent, ohne Allüren; Gerhard Schrö<strong>der</strong> = Agenda<br />
2<strong>01</strong>0; KT von Guttenberg = klare Worte, unabhängig …. (Stimmungstest Winter 2<strong>01</strong>3)<br />
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