Ausgabe 4/2009:
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„NICHTS IST BESTÄNDIGER ALS DER WANDEL“<br />
INHALT<br />
inhaltsverzeichnis<br />
„Zeitarbeit vor einem Comeback“ – titelte unlängst das Handelsblatt und verwies auf erste optimistische<br />
Branchensignale, dass es nach dem starken Einbruch des Jahres <strong>2009</strong> langsam wieder aufwärts<br />
geht. Einige Beobachter malen auch bereits wieder ganz große Wachstums-Szenarien an die Wand.<br />
Holger Piening<br />
Stellvertretender iGZ-<br />
Bundesvorsitzender<br />
Und nach den ersten Wochen mit der neuen<br />
Bundesregierung zeichnet sich ab, dass es<br />
auch kein politisches „Roll back“ bei den Zeitarbeitsreformen<br />
geben wird. Für die kommenden<br />
vier Jahre sind also keine gesetzlichen Einschränkungen<br />
für die Zeitarbeit zu erwarten.<br />
Wir müssen es endlich schaffen, den politischen<br />
Widersachern Wind aus den Segeln<br />
zu nehmen. Die Zeitarbeitsbranche muss sich<br />
so aufstellen, dass wir gegenüber Forderungen<br />
nach erneuter Regulierung bessere und stichhaltige<br />
Argumente haben und dass Verunglimpfungen<br />
und Stimmungsmache nicht<br />
überall auf fruchtbaren Boden fallen – kurz:<br />
Wir dürfen nicht mehr so angreifbar sein!<br />
Die Branchenakteure aller Verbände sollten<br />
jetzt die Zeit nutzen, um intensiv am Image<br />
und am öffentlichen Erscheinungsbild der<br />
Branche zu arbeiten. Der bisherige Eindruck<br />
muss schleunigst korrigiert und mit positiven<br />
Inhalten gefüllt werden.<br />
Die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden<br />
und werden auf unterschiedlichsten<br />
Ebenen zu bewältigen sein.<br />
1. Verbands-Ebene<br />
Das Auftreten von drei Branchenverbänden mit<br />
unterschiedlichen oder nicht abgestimmten<br />
Programmen und Forderungen vermittelt ein<br />
Bild der Uneinigkeit und fordert zu politischen<br />
Regulierungen geradezu heraus. „Wenn die<br />
Branche ihr Schicksal nicht selbst regeln kann,<br />
weil sie sich nicht einig ist, dann wird sie eben<br />
geregelt!“ – so einfach kann das in der Politik<br />
gehen. Die Branchenverbände sollten mindestens<br />
versuchen, kongruente Ziele zu identifizieren<br />
und diese gemeinsam gegenüber der<br />
Öffentlichkeit vertonen.<br />
Schwierig ist auch die tarifpolitische Situation.<br />
Wir wollen den Nachwirkungsstatus<br />
des iGZ-Entgelttarifvertrages beenden. In den<br />
anstehenden Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft<br />
Zeitarbeit der DGB-Einzelgewerkschaften<br />
streben wir baldmöglichst einen<br />
vernünftigen Abschluss an, der Planungssicherheit<br />
für die Anwender schafft. Aber wir<br />
wollen uns auch mit der generellen Weiterentwicklung<br />
unseres Tarifwerkes beschäftigen.<br />
Eine weitere Herausforderung wird spätestens<br />
im Mai 2011 Realität, wenn die unwiderruflich<br />
eintretende volle EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
in Kraft tritt. Nach wie vor steht unser<br />
Angebot an alle Beteiligten im Arbeitnehmer-<br />
und Arbeitgeberlager, gemeinsam einen akzeptablen<br />
tariflichen Mindestlohn-Kompromiss<br />
als „Schutzschirm“ für drohende Wettbewerbsverzerrungen<br />
zu schaffen.<br />
2. Arbeitgeber-Ebene<br />
Wir Zeitarbeitsunternehmen wollen uns<br />
als attraktive Arbeitgeber immer weiterentwickeln.<br />
Wir präsentieren die Zeitarbeit als<br />
eine Erwerbsform mit vielen Chancen. Dazu<br />
gehört ein fairer Umgang mit Bewerbern und<br />
Mitarbeitern hinsichtlich Betreuung und Behandlung<br />
ebenso wie ein faires Arbeitsentgelt,<br />
das den Leistungen unserer Mitarbeiter gerecht<br />
wird.<br />
Dazu gehört auch ein größeres Engagement in<br />
der Aus- und Weiterbildung. Hier gibt es einige<br />
gute Ansätze, aber es fehlt noch an guten und<br />
praktikablen Konzepten, die tatsächlich in der<br />
Breite eingesetzt werden können.<br />
Das Ziel ist, dass Bewerber und Beschäftigte<br />
die Zeitarbeitsbranche als eine echte Alternative<br />
mit Chancen und Entwicklungsperspektiven<br />
wahrnehmen.<br />
3. Dienstleister-Ebene<br />
Im Zuge der diesjährigen Wirtschaftskrise hat<br />
nun wohl fast jedes Unternehmen erkannt, wie<br />
wichtig ein flexibles Personalinstrument wie<br />
Zeitarbeit für das Überleben von Unternehmen<br />
ist. Dabei werden die Anforderungen an unsere<br />
Personaldienstleistungs-Palette allerdings anspruchsvoller<br />
und differenzierter. Aufträge<br />
müssen passgenau, sorgfältig und kompetent<br />
besetzt werden. Dem fachkundigen Sparten-<br />
Spezialisten regionaler Vor-Ort-Präsenz und<br />
professioneller Beratung und Betreuung gehört<br />
die Zukunft. Nicht nur Improvisationstalent<br />
ist gefragt, sondern belastbare und auf Zuverlässigkeit<br />
ausgerichtete Konzepte. Ein auf Qualität<br />
und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
angelegter Personal-Service steigert die Akzeptanz<br />
der Zeitarbeit.<br />
Bei alledem gilt: Wer sich marktnah und gut<br />
positioniert, wird sich auch zukünftig durchsetzen.<br />
Wer als Verband die Zeichen der Zeit<br />
erkannt hat, gewinnt Zuspruch. Wer in der<br />
Politik entschlossen handelt, ist einer Wirtschaftskrise<br />
nicht hilflos ausgeliefert.<br />
„Nichts ist beständiger als der Wandel“ gilt vor<br />
allem in einer so schnelllebigen Branche wie<br />
der Zeitarbeit. So ist und bleibt es unsere Aufgabe,<br />
uns den veränderten gesellschaftlichen<br />
Bedingungen ständig zu stellen.<br />
HERAUSGEBER:<br />
iGZ – Interessenverband<br />
Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.<br />
iGZ-Bundesgeschäftsstelle<br />
Erphostraße 56<br />
48145 Münster<br />
redaktion@z-direkt.de<br />
www.z-direkt.de<br />
VERANTWORTLICH:<br />
Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz<br />
REDAKTION UND KOORDINATION:<br />
Wolfram Linke<br />
TEXTE:<br />
Wolfram Linke<br />
Rainer Moitz<br />
Dr. Jenny Rohlmann<br />
Eva Schrigten<br />
ZEITARBEIT IM HERZEN BERLINS<br />
Zeitarbeitsunternehmen im Baunebengewerbe Seite 4<br />
DER iGZ-FRAGEBOGEN – MATTHIAS PLATZECK<br />
Zeit und Arbeit – ein Begriffspaar voller<br />
Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Seite 5<br />
FIRMENTAXI<br />
Zum Alltag in einem Zeitarbeitsunternehmen<br />
gehören auch Fahrdienste Seite 6 – 7<br />
Flexibilität auf allen Einsatzgebieten –<br />
das Qualitätsmerkmal der Zeitarbeit Seite 8 – 9<br />
iGZ-LANDESKONGRESS IN GELSENKIRCHEN AUF SCHALKE<br />
Fairplay und Flexibilität – der iGZ-Landeskongress NRW Seite 10 – 11<br />
NEUER INTERNETAUFTRITT FÜR PDK-AZUBIS<br />
Endlich ist eine Lösung in Sicht. Seite 12 – 13<br />
OHNE ARBEITSSCHUTZ GEHT NICHTS!<br />
PDK-Azubis werden in Sicherheits- und<br />
Gesundheitsfragen geschult. Seite 14 – 15<br />
PDK: STANDARDS FÜR HOCHWERTIGE AUSBILDUNG<br />
Wie sieht ein dreijähriger Weg in einer Ausbildung,<br />
die es so vorher nicht gab, eigentlich aus? Seite 16 – 17<br />
JOB-CHANCEN NUTZEN!<br />
Umfrage auf der Münchener Zeitarbeitsmesse Seite 18 – 19<br />
AKTUELLES AUS DEM VERBAND –<br />
Im Einsatz für den iGZ Seite 20 – 21<br />
ZEITARBEIT SCHWARZ AUF WEIß –<br />
iGZ im Spiegel der Presse Seite 22 – 23<br />
FOTOS:<br />
Wolfram Linke<br />
Eva Schrigten<br />
shutterstock.com<br />
TITELBILD:<br />
Wolfram Linke<br />
GESTALTUNG, LAYOUT UND SATZ:<br />
TEAM WANDRES Werbeagentur<br />
Hafenweg 26 b<br />
48155 Münster<br />
www.team-wandres.de<br />
DRUCK:<br />
SIGMA Druck GmbH & Co.<br />
Laerstraße 69<br />
48565 Steinfurt<br />
www.sigmadruck.de<br />
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