Ausgabe 4/2009:
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ZEITARBEIT SCHWARZ AUF WEIß<br />
iGZ IM SPIEGEL DER PRESSE<br />
presseschau<br />
iGZ der seriöseste Zeitarbeitgeberverband<br />
Guntram Schneider<br />
Von allen Verbänden in der Zeitarbeitsbranche ist der iGZ der seriöseste,<br />
erklärte der DGB-Landesvorsitzende NRW, Guntram Schneider. Es wäre<br />
„unsinnig, ein Gegner der Zeitarbeit zu sein. Wir brauchen eine neue<br />
Diskussion über Regulierungen für die Branche. Es gilt, Einkommensdifferenzen<br />
von bis zu 40 Prozent zwischen Zeitarbeitnehmern und<br />
Stammpersonal zu beseitigen. Eine Befristung von Arbeitsverhältnissen<br />
muss außerdem immer die Ausnahme bleiben. Die Bemühungen,<br />
die Zeitarbeit aus der Schmuddelecke zu holen, haben wir immer unterstützt.<br />
Wir sollten nun im Interesse aller Beteiligten versuchen, zur<br />
Regulierung etwas gemeinsam mit einer akzeptablen Lösung für beide<br />
Seiten zustande zu bringen.“<br />
Zwei Drittel Fachpersonal und Spezialisten<br />
Ariane Durian<br />
Brandmauer gegen Hungerlöhne<br />
errichten<br />
„Wir haben Zeitarbeitnehmer erst in Jobs gebracht.<br />
Je nach Einsatzbereich“, so die iGZ-Bundesvorsitzende<br />
Ariane Durian, „sind die Löhne<br />
auch sehr unterschiedlich. Mit der IG Metall<br />
haben wir darüber hinaus ein Abkommen für<br />
so genannte kundenorientierte Besserstellungstarifverträge<br />
geschlossen. Außerdem fordert der<br />
iGZ allgemeinverbindliche Mindeststandards<br />
für die gesamte Zeitarbeitsbranche. Von aktuell<br />
rund 600 000 Zeitarbeitnehmern entfallen circa<br />
30 Prozent auf den Helferbereich. Diesen Leuten<br />
in den untersten Entgeltgruppen nimmt man<br />
jede Perspektive, wenn der Gesetzgeber über<br />
verbindliche Lohnunterschranken keine Brandmauer<br />
gegen Hungerlöhne errichtet.“<br />
Karl-Josef Laumann<br />
Zeitarbeit als flexibles Element wichtig<br />
„Die Zeitarbeit ist als flexibles Element im Arbeitsmarkt<br />
wichtig“, so NRW-Arbeitsminister Karl-Josef<br />
Laumann. „Durch den Tarifzwang ist die Entloh-<br />
nung in der Zeitarbeit schlechter geworden. Eigent-<br />
Für Arbeitnehmer ist, so der iGZ-Bundesvorsitzende Holger Piening, die<br />
Zeitarbeit häufig ein Sprungbrett in eine Beschäftigung an einen bleibenden<br />
Arbeitsplatz: „Viele Unternehmen stellen bevorzugt Personal ein,<br />
das sich bei ihnen als Zeitarbeitskraft bewährt hat. Ich trete entschieden<br />
dem Vorurteil entgegen, wonach Zeitarbeit ausschließlich für Hilfskräfte<br />
interessant ist. Zwei Drittel der Beschäftigten in dieser Branche sind<br />
Fachpersonal und Spezialisten. Auch dem Vorwurf, Zeitarbeit steht für<br />
soziale Kälte, kann ich nicht zustimmen. Der iGZ hat sich für löhne stark<br />
Mindestgemacht.“<br />
lich ist es doch ungerecht, dass die Menschen, die<br />
von uns allen am flexibelsten arbeiten, das sind<br />
die Zeitarbeiter, trotz ihrer Flexibilität noch die<br />
schlechtesten Löhne haben.“<br />
Holger Piening<br />
Unternehmen werden verstärkt auf Zeitarbeit zurückgreifen<br />
Angela Merkel<br />
Sittenwidrige Löhne verbieten<br />
„Wir werden die Mitbestimmung und die<br />
Betriebsverfassung nicht ändern“, sagte Bundeskanzlerin<br />
Dr. Angela Merkel mit Blick auf<br />
Pläne des Koalitionspartners FDP. „Wir werden<br />
sittenwidrige Löhne verbieten.“ Einheitliche<br />
gesetzliche Mindestlöhne lehnt die neue<br />
schwarz-gelbe Koalition allerdings strikt ab,<br />
weil dies ein Hindernis für mehr Beschäftigung<br />
wäre. Die Koalition will auf Wachstum<br />
gegen die Krise setzen: „Und deshalb werden<br />
wir auch im Jahr 2011 noch einmal einen weiteren<br />
Wachstums-Impuls setzen, und zwar in<br />
Form von Einkommensteuersenkungen.“<br />
RA Werner Stolz<br />
Dringender politischer Handlungsbedarf<br />
„Ein gesetzlicher Mindestlohn ist zwar zu Recht<br />
von der Koalition abgelehnt worden“, so iGZ-<br />
Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz. „Aber bei<br />
einer Prüfung, ob auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und der soziale Arbeitnehmerschutz dauerhaft in<br />
der Zeitarbeit ohne eine allgemeinverbindliche<br />
Tarif-Lohnuntergrenze garantiert werden können,<br />
muss dies auch die neue Bundesregierung<br />
verneinen und dringenden politischen Handlungsbedarf<br />
erkennen. Deshalb wird sich der iGZ<br />
auch weiterhin mit aller Kraft für einen tariflichen<br />
Mindestschutz für alle Anbieter auf dem<br />
Personaldienstleistungsmarkt einsetzen.“<br />
Ralf Lemle<br />
„In den letzten Monaten haben wir einen leichten Aufschwung registriert“, betonte<br />
Ralf Lemle, iGZ-Regionalkreisleiter Bergisches Land / Düsseldorf. „Die<br />
Wirtschaftskrise ist zwar noch nicht überwunden, aber im kommenden Jahr<br />
werden Unternehmen verstärkt auf Zeitarbeit zurückgreifen müssen. Die in vielen<br />
bergischen Unternehmen reduzierte Belegschaft braucht flexible Verstärkung,<br />
um mit schwankenden Auftragslagen und personalintensiven Arbeiten<br />
überhaupt klar zu kommen. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits. Derzeit sind<br />
Zeitarbeiter wieder in der Automobilbranche gefragt. Im Maschinenbau und in<br />
der Metallverarbeitung ist die Nachfrage jedoch noch gering.“<br />
Arbeitnehmer müssen eine Garantie bekommen<br />
„Wir sind uns auch einig, dass wir zum Schutz der Arbeitnehmer jetzt<br />
endgültig ein gesetzliches Verbot von sittenwidrigen Löhnen in Deutschland<br />
vornehmen werden“, so Kanzleramtschef Ronald Pofalla. Um einen<br />
Mindestlohn handelt es sich dabei aber nicht. Laut Rechtsprechung ist<br />
ein Mindestlohn sittenwidrig, wenn dieser ein Drittel unter dem Durchschnitt<br />
des branchenüblichen Lohnes liegt. Schwarz-Gelb will deshalb<br />
gesetzlich sicherstellen, dass Arbeitnehmer, die in einer bestimmten<br />
Branche arbeiten, die Garantie bekommen, dass diese Schwankungsbreite<br />
nicht überschritten wird.<br />
Ronald Pofalla<br />
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