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Ausgabe 4/2009:

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Zeitarbeit im Herzen Berlins<br />

bericht<br />

DER iGZ-FRAGEBOGEN ZU<br />

ZEIT UND ARBEIT<br />

fragezeichen<br />

Bisher darf die Zeitarbeitsbranche in Deutschland ihre Zeitarbeitnehmer nur in das Baunebengewerbe<br />

überlassen. Auch das Zeitarbeitsunternehmen Jägers Personal hat dieses Gewerbe in<br />

seiner Kundenkartei – die seit 15 Jahren bestehenden Niederlassungen in Berlin wurden zwei<br />

Tage lang von Eva Schrigten (PR-Referentin / Mitgliedermanagement im iGZ) besucht.<br />

Zeit und Arbeit – ein Begriffspaar voller Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Den berühmten FAZ-<br />

Fragebogen, „den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte“,<br />

haben wir als Anstoß genutzt. Heute: der Ministerpräsident von Brandenburg – Matthias Platzeck.<br />

Kompetente und vertrauensvolle Bewerbungsgespräche<br />

standen dabei ebenso auf dem Tagesprogramm wie Baustellenbesuche,<br />

bei denen Begehungsberichte zur SGU-<br />

Inspektion durchgeführt wurden. Dabei wurden mit den<br />

Monteuren der Firma Jägers und den Verantwortlichen<br />

der Kundenfirmen konkrete Fragen und Notwendigkeiten<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz besprochen. Sibylla<br />

Schlicke, Niederlassungsleiterin der Berliner Dependance,<br />

würde eine Öffnung des Bauhauptgewerbes begrüßen.<br />

Viele Berliner Zeitarbeitsunternehmen – besonders im<br />

Baunebengewerbe – fürchten mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

ab 2011 ein Lohndumping durch die nahen östlichen<br />

Nachbarstaaten. Gerade ihre Erfahrung, so Sibylla<br />

Schlicke, die sie im Nebengewerbe sammeln konnte, spreche<br />

für eine Aufhebung der Begrenzung: „Eine effektive<br />

Bedarfsabdeckung kann nur durch Zeitarbeit gewährleistet<br />

werden.“ Durch die bevorstehende Osterweiterung<br />

werden, so die Niederlassungsleiterin, die Möglichkeiten<br />

in ihrer Branche stark eingeschränkt. Sie habe schon heute<br />

Anfragen mit Angeboten von ausländischen Unternehmen,<br />

„bei denen man den Glauben an die soziale Gerechtigkeit<br />

verliert“. Ab Mai 2011 – so fürchtet die Personaldienstleisterin<br />

– könnten sich solche Angebote häufen und es bestehe<br />

dann kein Bedarf mehr an sozial verantwortlich bezahlten<br />

Zeitarbeitskräften aus Deutschland: „Der tarifliche<br />

Mindestlohn ist notwendig, denn nur so ist eine Aufrechterhaltung<br />

der bisherigen Arbeitsbedingungen auf Basis<br />

unseres gemeinsamen iGZ-DGB-Tarifwerkes mit fairen Bedingungen<br />

für die Zeitarbeitnehmerschaft gewährleistet“,<br />

betont Sibylla Schlicke. In ihrem Unternehmen werde Wert<br />

auf eine Langzeiteinstellung der Arbeitnehmer gelegt – der<br />

langjährigste Mitarbeiter sei schon 12 Jahre bei Jägers.<br />

Nicht zuletzt auch deshalb liege ein Schwerpunkt der Bewerbungsgespräche<br />

im genauen Ermitteln der fachlichen<br />

Qualifikation. „Selbst Bewerber, die noch jung sind, keine<br />

Berufserfahrung haben, keinen Führerschein besitzen<br />

und im Auftreten eher leise oder sogar verzweifelt wirken,<br />

werden von uns ernst genommen und es wird überprüft,<br />

ob nicht ein passender Kundeneinsatz gefunden werden<br />

kann“, unterstreicht die Leiterin der Niederlassung.<br />

Eva Schrigten<br />

1. Für Einstein war die Zeit relativ. Was bedeutet<br />

für Sie Zeit?<br />

Ich antworte mit einem israelischen Sprichwort:<br />

Zeit ist ein so kostbares Gut, dass man sie<br />

nicht einmal für Geld kaufen kann.<br />

2. Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitsplatz<br />

erinnern?<br />

Als junger Diplomingenieur kam ich direkt nach<br />

Abschluss meines Studiums „Biomedizinische<br />

Kybernetik“ im Jahr 1979 als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an das Institut für Lufthygiene in<br />

Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.<br />

3. Eine Armbanduhr...<br />

a) ... ist ein modisches Accessoire<br />

b) ... ist mein Schrittmacher<br />

c) ... ist ein notwendiges Übel<br />

d) ... trage ich nicht.<br />

Eher b) Außerdem hänge ich an meiner sehr,<br />

seit fast 20 Jahren.<br />

4. Welche Arbeit macht Ihnen am meisten Spaß?<br />

Die Arbeit, nach der man sagen kann: Wir haben<br />

etwas für die Menschen erreicht!<br />

5. Was denken Sie, wenn Sie die Bemerkung<br />

„keine Zeit“ hören?<br />

Dann denke ich für mich: Gott hat die Zeit geschaffen<br />

und der Mensch die Hast.<br />

6. Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen<br />

Leben und Arbeit?<br />

Leben und Arbeit stehen sich dann nicht mehr<br />

unversöhnlich gegenüber, wenn Kreativität das<br />

übergreifende Moment ist.<br />

7. Wenn Zeit käuflich wäre…<br />

Würde nach einem anfänglichen Kaufrausch<br />

schnell der Kater folgen.<br />

8. Die Physik definiert Arbeit als Kraft mal Weg.<br />

Was überwiegt bei Ihnen: Die Kraft oder der Weg?<br />

Als Kybernetiker sage ich: Die effiziente Kombination<br />

der beiden.<br />

Matthias Platzeck,<br />

Ministerpräsident<br />

Brandenburg<br />

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