Bericht zur Quartiersentwicklung Altes Zentrum Blumenthal

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Bestandsanalyse und Handlungskonzept: Quartier Flethestr./Fresenbergstr./Lüder-Clüver-Str./Kapitän-Dallmann-Str. 31 2.4.6 Zum Vergleich: Das Untersuchungsgebiet im Rahmen des Monitoring Soziale Stadt Das Monitoring „Soziale Stadt Bremen“ ist „vorwiegend als ein Frühwarnsystem ausgelegt, das im Rahmen einer quantitativen Analyse Veränderungen aufzeigen und auf eventuelle Anpassungsbedarfe der bremischen Interventionsstrategie hinweisen soll.“ (Bericht Monitoring Soziale Stadt Bremen, 2010, S. 4). Zurzeit liegen Monitoring-Berichte der Jahre 2008 und 2010 vor. Untersucht werden drei Leitindikatoren (Einkommensarmut, Migrationshintergrund und Sprachstand). Aus diesen Indikatoren wird ein „Index“ errechnet auf dessen Grundlage sog. „Vermutungsgebiete sozialer Problemlagen“ auf Baublockebene identifiziert werden. Diese werden dann anhand der Indexwerte und der jeweiligen Bevölkerungszahl klassifiziert und 8 Typen zugeordnet (Näheres: s. Berichte des Monitoring Soziale Stadt Bremen 2008 und 2010). Im Bereich des Untersuchungsgebietes Blumenthal liegen zwei vom Monitoring Soziale Stadt Bremen 2008 und 2010 identifizierte Vermutungsgebiete: – George-Albrecht-Straße mit einem Indexwert von 287,4 im Jahr 2008 und 324,2 (siebthöchster Indexwert der Vermutungsgebiete) im Jahr 2010 – Lüder-Clüver-Straße mit einem Indexwert von 268,2 im Jahr 2008 und 221,6 im Jahr 2010. Die Indexwerte sind relationale Werte. Sie drücken das Verhältnis zum jeweiligen Bremer Durchschnittswert aus (200 = das Zweifache des Bremer Durchschnitts). Von daher ist es nicht möglich, sie als Zeitreihe auszuwerten. Im Rahmen des Monitoring Soziale Stadt 2008 wurden ergänzend zur Datenauswertung Expertengespräche geführt. In diesen wurde zur George-Albrecht-Straße zusätzlich angegeben: „Konzentration von Personen mit sozialen Problemen, spezielle Problembereiche: Integration, Jugend“. Beide Vermutungsgebiete gehören im Rahmen des Monitoring Soziale Stadt 2010 zur Priorität 3: Gebiete mit weniger als 550 Einwohner/innen und hohem Indexwert (d. h. über 260). Sie wurden in die Gruppe „Relevanz für eine ressortspezifische Bedarfsprüfung“ eingeordnet. Im Rahmen der „Sozialindikatoren“ wird vom Sozialressort ein Ranking aller Bremer Ortsteile erstellt. Da das Untersuchungsgebiet nur einen kleinen Teil des Ortsteiles Blumenthal umfasst (16,3 % der Einwohner/innen), sind die Aussagen auf Ortsteilebene für das Untersuchungsgebiet nur begrenzt aussagekräftig. In diesem Ortsteilranking liegt der Ortsteil Blumenthal nach Benachteiligungsindex auf Platz 17 von 78. Der Blumenthaler Benachteiligungsindex liegt bei - 58,2 (schlechtester Ortsteilwert: - 134,8, bester Ortsteilwert + 118,6). Der Index wird aus vier Indikatoren errechnet: Bildungsbeteiligung, Einkommensverhältnisse, Identifikation sowie Entmischung und Konfliktpotential. Beim Ortsteil Blumenthal führt insbesondere die negative Ausprägung beim Indikator „Einkommensverhältnisse“ zu der negativen Ausprägung des Indexwertes. Wie auch für das Untersuchungsgebiet ermittelt, ist Armut offensichtlich im ganzen Ortsteil Thema. 2.5 Gespräche mit lokalen Expert/innen und Bewohner/innen Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden Einzelgespräche mit lokalen Expert/innen geführt, u. a. mit Vertreter/innen vom AWO- Fachdienst Integration und Migration, des AfSD, der Grundschule Wigmodistraße, der KiTa Wasserturm sowie dem Ortsamt und dem Polizeirevier Blumenthal. Die Ergebnisse dieser Gespräche werden im Folgenden zusammenfassend dargestellt. Darüber hinaus wurde ein Gespräch mit vier Bewohner/innen der George-Albrecht-Straße geführt. Das Gespräch mit vier Roma aus dem Kosovo ist nicht repräsentativ für „die Bewohner/innen“, konnte jedoch einen ersten Eindruck vermitteln. Ergebnisse aus diesem Gespräch werden getrennt von den Ergebnissen der Expertengespräche dargestellt.
Bestandsanalyse und Handlungskonzept: Quartier Flethestr./Fresenbergstr./Lüder-Clüver-Str./Kapitän-Dallmann-Str. 32 2.5.1 Ergebnisse der Gespräche mit lokalen Expert/innen Nahezu allen Gesprächspartner/innen war es wichtig zu betonen, dass es sich um soziale Problemlagen, nicht um ethnische handelt und dass es nicht nur um die George-Albrecht-Straße geht, sondern um das gesamte Untersuchungsgebiet, wenn nicht eigentlich um den ganzen Ortsteil Blumenthal. Trotzdem lag in den weiteren Gesprächsverläufen ein deutlicher Schwerpunkt auf Aussagen zur George-Albrecht-Straße und zur Situation der Roma. Stärken im Untersuchungsgebiet Befragt nach den Stärken im Untersuchungsgebiet wird von den lokalen Expert/innen vor allem auf die „an sich“ vorhandenen Stärken des Ortsteiles Blumenthal hingewiesen. Die Attraktivität als Wohnstandort, die gute Verkehrsanbindung und die Lage am Weserufer gehören zu den genannten Vorteilen. Die vorhandene Vernetzung im Arbeitskreis Blumenthal und die Kooperation zwischen einzelnen Akteur/innen werden als Stärke angesehen, wenn auch gleichzeitig auf die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Akteur/innen für diesen Bereich deutlich hingewiesen wird (vgl. unten: Schwächen im Untersuchungsgebiet). Schwächen/Probleme im Untersuchungsgebiet Die Aussagen der lokalen Expert/innen zu Hauptproblemen im Gebiet lassen sich wie folgt zusammenfassen: Soziales: – Armut und fehlende Arbeit – Eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt – Unklarer Aufenthaltsstatus – Viele ethnische Konflikte im Gebiet – Fehlende soziale Mischung der Bevölkerung – Fehlendes Vertrauen in die Gesellschaft Bildung und Freizeit: – Sprachbarrieren – Schlechte Bildungschancen – Fehlende Schulangebote für „auffällige“ oder nicht-beschulbare Jugendliche vor Ort in Bremen-Nord Image: – Blumenthaler fühlen sich als „Abfalleimer der Stadt Bremen“ – Alt-Blumenthaler ziehen fort – Angst der Bewohner/innen, im Dunkeln auf die Straße zu gehen – Geringe/fallende Immobilienpreise durch das schlechte Image des Gebietes – Geringe Mietpreise (3 – 3,50 Euro) beschleunigen die Segregation Wohnsituation in der George-Albrecht-Straße: – Wohnsituation (u. a. Schimmel) – Unklare Vermieter/innen – keine Ansprechpersonen – Dreck und Müll – Briefkästen fehlen – Post kommt nicht – wenn sie ankommt, kann sie oft nicht gelesen werden Situation im ehemaligen Zentrum Blumenthal: – Weiter steigende Leerstände (vor allem Mühlenstraße) – Anzahl und Dichte der Spielhallen und Wettbüros (Spielsucht ist Thema für etliche Bewohner/innen) – Sanierungsstau im gesamten Gebiet – fehlendes Interesse und fehlendes Geld der Eigentümer/innen – Marktplatz ist schlecht an den motorisierten Verkehr angebunden Kriminalität: – „Goldrauschstimmung“ – Kriminalität steckt an. Aber: nur wenig jugendliche Straftäter im Gebiet – Ein Bremer Schwerpunkt für Wohnungseinbrüche, insgesamt erhöhte und steigende Kriminalität, die sich nicht einer ethnischen Gruppe zuordnen lässt, teilweise Täter aus dem Gebiet – U. a. Mühlenstraße: Zunehmend Thema bei BTM, illegalem Glücksspiel, ggf. Hehlerware Netzwerke: Mit dem Arbeitskreis Blumenthal gibt es ein seit Jahren bestehendes Netzwerk in Blumenthal. Die Akteur/innen machen jedoch deutlich, dass ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den Arbeitskreis nicht ausreichend sein kann, um verbindliche und tragfähige Kooperationsstrukturen zwischen mehr als jeweils zwei, drei Partner/innen aufzubauen und zu halten. Zielsetzungen für das Untersuchungsgebiet Das Spektrum der von den lokalen Expert/innen genannten Zielsetzungen für das Untersuchungsgebiet ist weit und entspricht im Wesentlichen ihrem jeweils unterschiedlichen Blickwinkel auf
Seite 1 und 2: Die Senatorin für Soziales, Kinder
Seite 3 und 4: S 93 Polizeirevier Blumenthal PKS 2
Seite 5 und 6: Zusammenfassend lässt sich zu den
Seite 7 und 8: Weiterbildung (Erwachsenenbildung)
Seite 9 und 10: Bestandsanalyse und Handlungskonzep
Seite 37: Bestandsanalyse und Handlungskonzep
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Seite 83: Schwerpunktgebiet der flankierenden

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