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Bericht zur Quartiersentwicklung Altes Zentrum Blumenthal

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Quartiersentwicklung</strong> „<strong>Altes</strong>“ <strong>Zentrum</strong> <strong>Blumenthal</strong><br />

(Beschluss der Bürgerschaft vom 11.12.2012)<br />

Allgemeines/Einleitung<br />

Die Bremische Bürgerschaft hat in ihrem Beschluss vom 11.12.2012 <strong>zur</strong> „Vernetzte(n)<br />

<strong>Quartiersentwicklung</strong> im Umfeld der George Albrecht Str.“ ein Thema aufgegriffen, dessen<br />

Grundlagen – Niedergang des Einzelhandels und der öffentlichen Dienstleistungen,<br />

Leerstände, überforderte Nachbarschaften, Integrationshemmnisse - sich über viele Jahre<br />

entwickelt und im Jahr 2012 zugespitzt haben. In dem Beschluss werden konkrete<br />

Maßnahmen genannt, deren Umsetzung die Bürgerschaft erwartet.<br />

Seit Anfang des Jahres 2013 befasst sich die durch den Bürgerschaftsbeschluss eingesetzte<br />

ressortübergreifende Arbeitsgruppe mit der Umsetzung des Beschlusses. Es stellte sich<br />

schnell heraus, dass für eine zielgerichtete Maßnahmeplanung eine Erhebung <strong>zur</strong> konkreten<br />

Lebenssituation der Menschen vor Ort erforderlich war. Die Informationenen zum Quartier<br />

waren geprägt durch eine <strong>Bericht</strong>erstattung verschiedener Medien, die häufig von der Suche<br />

nach Negativmeldungen dominiert war. Im Mittelpunkt der <strong>Bericht</strong>e standen insbesondere<br />

Einbruchskriminalität, Jugendkriminalität und eine gewalttätige Konfrontation verschiedener<br />

Personengruppen in der George-Albrecht-Straße. Ebenso wurde über Müllprobleme, defekte<br />

Briefkästen in den Hauseingängen und den schlechten Zustand der Wohnungen in der<br />

George-Albrecht-Straße berichtet. Die Bewohnerinnen und Bewohner der George-Albrecht-<br />

Straße wurden unhinterfragt als Verursacher verschiedener Probleme im Ortsteil <strong>Blumenthal</strong><br />

benannt.<br />

Neben den konkreten Problemen in der George-Albrecht-Straße war offensichtlich, dass das<br />

gesamte Quartier „<strong>Altes</strong>“ <strong>Zentrum</strong> <strong>Blumenthal</strong> in die Betrachtung einbezogen werden musste.<br />

Im Ergebnis bildeten sich zwei Problembereiche in unmittelbarer räumlicher Nähe ab.<br />

Das ehemalige Arbeiterwohnheim der Bremer Wollkämmerei (BWK) in der George-Albrecht-<br />

Straße wurde in den 1960er Jahren als Unterkunft mit Mehrbettzimmern für angeworbene<br />

Arbeitskräfte aus Portugal, Spanien, Italien und später aus der Türkei errichtet. Die Arbeiter<br />

sollten hier arbeiten und nach getaner Arbeit in ihr Herkunftsland zu ihren Familien<br />

<strong>zur</strong>ückkehren. Die Entwicklung verlief jedoch gegenläufig. Die Arbeiter blieben und holten<br />

ihre Familien nach. Mit der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung verlor der ehemals<br />

florierende Industriestandort <strong>Blumenthal</strong> jedoch seine Bedeutung. Dieses drückte sich auch<br />

in einer Veränderung des <strong>Zentrum</strong>s, insbesondere in der Mühlenstraße aus. Die ehemalige<br />

Geschäftsstraße mit überregionaler Bedeutung ist heute gekennzeichnet durch Leerstände<br />

der Geschäfte von ca. 95 %. Das neue Einkaufszentrum am Müllerloch sollte das alte<br />

<strong>Blumenthal</strong>er <strong>Zentrum</strong> stärken. So war es geplant, das Gegenteil ist jedoch eingetreten. Die<br />

BWK verkaufte ihr Wohnheim Ende der 1990er Jahre an private Investoren. Es folgten<br />

Umbau zu Wohnungen und minimale Renovierungen. Im Laufe der Jahre hatte der<br />

Wohnblock diverse Eigentümer und Hausverwaltungswechsel. Einkommensschwache<br />

Familien zogen zu. Parallel verlief die Entwicklung in den anderen Teilen des Quartiers.<br />

Wirtschaftlich stärkere Bevölkerungsgruppen zogen weg, einkommensschwache zogen zu.<br />

Viele neue Bewohner/-innen haben einen Migrationshintergrund. Insbesondere in der<br />

George-Albrecht-Straße leben auch viele Flüchtlinge.<br />

Mit der Erstellung der Datenanalyse wurde das Stadtentwicklungs- und Planungsbüro<br />

proloco beauftragt. Im Juni 2013 wurde das Ergebnis den lokalen Akteuren in <strong>Blumenthal</strong> in<br />

einem Workshop vorgestellt, diskutiert und ausgewertet. Die Bestandsanalyse und das<br />

Handlungskonzept sind dieser Deputationsvorlage beigefügt.<br />

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