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Ochsenrennen in Hofheim-Spatzenhausen und ... - Animal 2000

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Ausgabe Sommer 2013<br />

BLICKPUNKT<br />

... denn Mitleid ist zu wenig!<br />

Wahlen im Herbst<br />

Rüsselheim e.V.<br />

REACH-Erfolg<br />

Weihnachtscircus<br />

Rodeo<br />

Affengehege Ulm<br />

<strong>Ochsenrennen</strong><br />

Projekt „Tierschutz macht Spaß!“


Inhalt<br />

02 Inhalt + Impressum<br />

03 Vorwort<br />

04 REACH-Erfolg<br />

05 Zeitleiste des Vegetarismus<br />

06 Kreativ-Wettbewerb<br />

07 Wahlen im Herbst<br />

08 Auszüge aus den Wahlprogrammen<br />

10 Paten gesucht – Rüsselheim e.V.<br />

11 Nachruf<br />

12 Protest gegen <strong>Ochsenrennen</strong><br />

13 Rodeo<br />

Infostände<br />

14 Tierversuche <strong>in</strong> der Kosmetik<br />

Umzug der Igelstation<br />

15 Zwei Engel für Rhodos<br />

16 Projekt „Tierschutz macht Spaß!“<br />

18 Buchtipp Kiewert<br />

19 Affen im Tiergarten Ulm<br />

20 Gyula 2013<br />

21 LKW-Plane<br />

22 Ulmer Weihnachtscircus<br />

Impressum<br />

02<br />

Herausgeber/V.i.S.d.P. animal2ooo -<br />

Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

Landesverband gegen Tierversuche,<br />

Intensivtierhaltung <strong>und</strong> sonstige Formen<br />

der Ausbeutung von Tieren<br />

Anschrift:<br />

Netzegaustr. 1<br />

81377 München<br />

Telefon: 089/5469050<br />

Redaktion:<br />

P. Adrian, S. Westermaier<br />

Gestaltung:<br />

Mitglieder von animal2ooo<br />

Blickpunkt ist die Mitgliederzeitung von<br />

animal2ooo - Menschen für Tierrechte<br />

Bayern e.V.<br />

www.animal<strong>2000</strong>.de<br />

Druck:<br />

Stangl Druck GmbH, Fürstenfeldbruck<br />

Auflage: 1.000 Stück<br />

Bezugspreis:<br />

im Mitgliedsbeitrag enthalten<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise: 2 mal jährlich<br />

Mitglied bei:<br />

Menschen für Tierrechte B<strong>und</strong>esverband<br />

der Tierversuchsgegner e.V.


Vorwort<br />

Liebe Mitglieder <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e,<br />

„Wir s<strong>in</strong>d Papst!“ mag sich der E<strong>in</strong>e oder die Andere von<br />

Ihnen gedacht haben, als vor e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong> neuer Papst gewählt<br />

wurde <strong>und</strong> sich dieser den Namen des Schutzpatrons<br />

der Tiere „Franziskus“ gab. Aber ne<strong>in</strong>, wir s<strong>in</strong>d nicht Papst<br />

geworden <strong>und</strong> auch der neue Pontifex hat bisher – zum<strong>in</strong>dest<br />

äußerlich – ke<strong>in</strong>e Anstalten gemacht, sich <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er<br />

Weise mit den Tieren zu beschäftigen. Ich denke, wir s<strong>in</strong>d<br />

alle gefordert, den neuen Papst anzuschreiben <strong>und</strong> ihn mit<br />

dem nötigen Respekt auf unsere Erwartung h<strong>in</strong>zuweisen,<br />

entsprechend der Weltanschauung des Hl. Franziskus auch<br />

für die Tiere e<strong>in</strong>zutreten. Er muss ja nicht mit den Tieren<br />

sprechen, aber es wäre doch sehr gut, wenn er, z.B. am 4.<br />

Oktober, dem Tag des Hl. Franziskus, für die Tiere sprechen<br />

würde. Bitte schreiben Sie ihm das.<br />

Im September wird es Wahlen sowohl für den Bayerischen<br />

Landtag als auch für den B<strong>und</strong>estag geben. Jetzt ist die Zeit,<br />

<strong>in</strong> der Politiker e<strong>in</strong>em am ehesten zuhören. Jetzt ist die Zeit,<br />

<strong>in</strong> der wir die Wichtigkeit des Tierschutzes <strong>in</strong> der Wahrnehmung<br />

der Kandidaten erhöhen können. Sie f<strong>in</strong>den Ihre örtlichen<br />

Kandidaten z.B. am Samstag <strong>in</strong> der Fußgängerzone<br />

<strong>in</strong> Ihrer Nähe. Gehen Sie auf sie zu <strong>und</strong> erzählen Sie ihnen,<br />

dass Ihnen der Tierschutz wichtig ist. Fragen Sie, was die<br />

jeweilige Partei zur Verbesserung der Situation der Tiere zu<br />

tun gedenkt. Tun Sie das bitte so, dass es sich möglichst<br />

bei den Kandidaten e<strong>in</strong>prägt. „Belästigen“ Sie die Kandidaten<br />

gewissermaßen!<br />

Aus persönlichen Gründen habe ich mich dazu entschlossen,<br />

mit Ablauf des 31. Mai 2013 als erster Vorsitzender aus dem<br />

Vorstand auszuscheiden. Ich bedanke mich für Ihre Treue<br />

<strong>in</strong> der langen Zeit, <strong>in</strong> der ich den Verband geleitet habe <strong>und</strong><br />

wünsche Ihnen auch weiterh<strong>in</strong> alles Gute.<br />

gez. Dr. Pedro de la Fuente<br />

Nach langjähriger vertrauensvoller geme<strong>in</strong>samer Arbeit haben<br />

sich Dr. Pedro de la Fuente <strong>und</strong> Sarah Westermaier aus<br />

dem Vorstand von animal2ooo verabschiedet. Wir wünschen<br />

ihnen für ihre Zukunft – privat sowie im Tierschutz – alles<br />

Gute <strong>und</strong> freuen uns jedoch weiterh<strong>in</strong> im Rahmen der Vere<strong>in</strong>saufgaben<br />

auf e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit. Wir schätzen<br />

die Energie sehr, die <strong>in</strong> diesen Jahren <strong>in</strong> unsere Tierschutzarbeit<br />

geflossen ist <strong>und</strong> möchten uns sehr herzlich für alle<br />

Arbeit <strong>und</strong> Mühen bedanken. Kommissarisch haben nun Melanie<br />

Re<strong>in</strong>er <strong>und</strong> Philipp Adrian bis zur nächsten Vorstandswahl<br />

im Jahr 2014 den Posten des ersten Vorsitzenden übernommen<br />

<strong>und</strong> werden mit viel Engagement, Ideen <strong>und</strong> Umsetzungskraft<br />

die Arbeit des Vere<strong>in</strong>es weiterführen. Mit ihnen<br />

an unserer Seite freuen wir uns auf erfolgreiche Aktionen<br />

für die Tiere!<br />

03


REACH-Erfolg! 120 Kan<strong>in</strong>chen vor Chemikaliengifttod bewahrt<br />

E<strong>in</strong> grausamer 90-Tage Giftigkeitstest an 120 Kan<strong>in</strong>chen,<br />

den e<strong>in</strong> Chemieunternehmen im Rahmen der EU-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

REACH vornehmen sollte, muss doch nicht durchgeführt<br />

werden. Die Firma hatte gegen die Auflage, Kan<strong>in</strong>chen e<strong>in</strong><br />

Kühlmittel e<strong>in</strong>atmen zu lassen, Beschwerde e<strong>in</strong>gelegt <strong>und</strong><br />

nun Recht bekommen. Die Vere<strong>in</strong>igung Ärzte gegen Tierversuche<br />

<strong>und</strong> ihr Dachverband, die Europäische Koalition<br />

zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), hatte den E<strong>in</strong>spruch<br />

durch eigene Gutachten <strong>und</strong> Stellungnahmen unterstützt.<br />

Der b<strong>und</strong>esweite Vere<strong>in</strong> Ärzte gegen Tierversuche freut sich<br />

mit se<strong>in</strong>en europäischen Partnern über diesen Erfolg. In ihrer<br />

Begründung führte die Beschwerdekammer der Chemikalienbehörde<br />

ECHA ausdrücklich e<strong>in</strong>ige juristische <strong>und</strong> toxikologische<br />

Argumente an, die die ECEAE vorgetragen hatte.<br />

Das toxikologische Gutachten hatte Dr. Wolfgang Stengel,<br />

der bei der Ärztevere<strong>in</strong>igung für das REACH-Projekt zuständig<br />

ist, zusammen mit e<strong>in</strong>em Kollegen aus Großbritannien<br />

erstellt.<br />

Die ECEAE hatte der Beschwerdekammer bereits im Jahr<br />

2011 ihre Stellungnahme vorgelegt, die die Unzuverlässigkeit<br />

des geforderten Tierversuchs belegt, <strong>und</strong> war durch Dr.<br />

Katy Taylor, wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong> der ECEAE, bei<br />

der Anhörung zu diesem Fall vertreten.<br />

Die Firma Honeywell sollte nach dem Willen der ECHA für e<strong>in</strong><br />

Kühlmittel, das <strong>in</strong> Klimaanlagen von Autos verwendet wird,<br />

e<strong>in</strong>en 90-Tage-Inhalationstest an 120 Kan<strong>in</strong>chen durchführen.<br />

Honeywell hatte bereits alle standardmäßig geforderten<br />

Daten vorgelegt, darunter e<strong>in</strong>e 90-Tage-Studie an Ratten<br />

<strong>und</strong> auch Daten aus Versuchen an schwangeren Kan<strong>in</strong>chen.<br />

Da hierbei e<strong>in</strong>ige Kan<strong>in</strong>chen starben, ordnete die ECHA zur<br />

weiteren Untersuchung e<strong>in</strong>en 90-Tage Test an. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Firma DuPont, die das Kühlmittel ebenfalls herstellen<br />

möchte, hat Honeywell mit Unterstützung der ECEAE Beschwerde<br />

gegen die von der ECHA geforderten Tierversuche<br />

e<strong>in</strong>gelegt.<br />

adäquat zu prüfen, ob die Versuche geeignet s<strong>in</strong>d, relevante<br />

Erkenntnisse zu liefern. So gibt es bislang nur sieben 90-Tage-<br />

Inhalationsstudien an Kan<strong>in</strong>chen, die <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren<br />

durchgeführt worden s<strong>in</strong>d. Zudem gilt dieser Test als besonders<br />

grausam. Die Tiere werden <strong>in</strong> Röhren fixiert <strong>und</strong> müssen<br />

täglich mehrere St<strong>und</strong>en lang das Gas zwangsweise e<strong>in</strong>atmen.<br />

Dies <strong>und</strong> die fehlenden Erfahrungswerte hielten die<br />

ECHA jedoch nicht davon ab, e<strong>in</strong>en 90-Tage-Inhalationstest<br />

an Kan<strong>in</strong>chen zu fordern.<br />

Die Entscheidung der Beschwerdekammer, e<strong>in</strong>en von der<br />

ECHA geforderten Tierversuch als nicht zulässig zu beurteilen,<br />

ist bislang die erste dieser Art <strong>und</strong> ist voraussichtlich<br />

wegweisend für künftige Fälle. Die ECHA muss nun e<strong>in</strong>e<br />

Neubewertung unter Berücksichtigung der Vorgaben der<br />

Beschwerdekammer vornehmen.<br />

Die Ärztevere<strong>in</strong>igung bedauert, dass die für das Kühlmittel<br />

zuvor durchgeführten Tierversuche nicht verh<strong>in</strong>dert werden<br />

konnten, ist aber froh über den Erfolg, 120 Kan<strong>in</strong>chen e<strong>in</strong>en<br />

qualvollen Gifttod erspart zu haben. Der Vere<strong>in</strong> wird geme<strong>in</strong>sam<br />

mit se<strong>in</strong>em europäischen Dachverband weiterh<strong>in</strong> darauf<br />

h<strong>in</strong>arbeiten, Tiere vor grausamen <strong>und</strong> wissenschaftlich uns<strong>in</strong>nigen<br />

Giftigkeitstests zu bewahren.<br />

Die EU-Chemikalien-Verordnung REACH fordert die Nachtestung<br />

tausender Altchemikalien, die schon lange im Umlauf<br />

s<strong>in</strong>d. Bis 2018 sollen diese auf ihre Giftigkeit überprüft<br />

werden, größtenteils <strong>in</strong> Tierversuchen.<br />

Wir freuen uns über diesen Erfolg, den Dr. Stengel, der im<br />

letzten halben Jahr von animal2ooo bezahlt wurde, möglich<br />

gemacht hat.<br />

Die Beschwerdekammer kam zu dem Ergebnis, dass die<br />

ECHA die Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien von REACH verletzt hat, welche<br />

Tierversuche nur als letzte Möglichkeit zulassen, <strong>und</strong> die<br />

Entscheidung somit unverhältnismäßig war. Die vorhandenen<br />

Informationen ergäben ke<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis auf den von<br />

der ECHA zunächst vorgebrachten Verdacht, das Mittel könne<br />

möglicherweise die Fortpflanzung schädigen oder Krebs<br />

auslösen. Die ECHA habe weiterh<strong>in</strong> unter anderem versäumt,<br />

04


Zeitleiste des Vegetarismus<br />

8. Jh.<br />

v. Chr.<br />

6. Jh.<br />

v. Chr.<br />

Im Norden Indiens bildet sich e<strong>in</strong> Vorläufer des H<strong>in</strong>duismus<br />

heraus. Viele se<strong>in</strong>er Anhänger leben vegetarisch.<br />

„Des Beseelten enthalte dich!“, fordert der griechische Philosoph<br />

Pythagoras. Er glaubt an die Seelenwanderung <strong>und</strong><br />

lehnt daher Tieropfer sowie den Genuss von Fleisch <strong>und</strong><br />

Eiern ab. Se<strong>in</strong>en Schülern verbietet er auch, Wolle zu tragen.<br />

Er gilt als Begründer des westlichen Vegetarismus.<br />

1867<br />

1889<br />

Der 1848er-Revolutionär Eduard Baltzer gründet <strong>in</strong> Nordhausen<br />

Deutschlands erste Vegetarier-Organisation, den<br />

„Vere<strong>in</strong> für natürliche Lebensweise“.<br />

Deutsche E<strong>in</strong>wanderer eröffnen <strong>in</strong> Zürich e<strong>in</strong> „Vegetarierheim<br />

<strong>und</strong> Abst<strong>in</strong>enzcafé“. Unter dem Namen „Hiltl“ ist es<br />

heute das älteste vegetarische Restaurant der westlichen<br />

Welt. Website: www.hiltl.ch<br />

Antike<br />

Renaissance<br />

1762<br />

Viele Denker wie Platon <strong>und</strong> Dichter wie Ovid wenden<br />

sich gegen den Fleischverzehr. Der Schriftsteller Plutarch<br />

schreibt im ersten Jahrh<strong>und</strong>ert nach Christus: „Für e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Stückchen Fleisch nehmen wir den Tieren die Seele<br />

sowie Sonnenlicht <strong>und</strong> Lebenszeit.“ Im Mittelalter wird es<br />

still um das Thema Vegetarismus.<br />

Der Theologe Erasmus von Rotterdam sowie die Juristen<br />

Thomas Morus <strong>und</strong> Michel de Montaigne verfassen bewegende<br />

Schriften über die Leidensfähigkeit der Tiere. Das<br />

Universalgenie Leonardo da V<strong>in</strong>ci (1452-1519) lebt konsequent<br />

vegetarisch.<br />

Jean-Jacques Rousseau veröffentlicht das Buch „Emile oder<br />

über die Erziehung“, <strong>in</strong> dem er auf die Vorzüge von Pythagoras<br />

Lebensweise h<strong>in</strong>weist.<br />

1892<br />

1904<br />

1908<br />

Die beiden größten deutschen Vegetariervere<strong>in</strong>e verschmelzen<br />

<strong>in</strong> Leipzig zum „Deutschen Vegetarier-B<strong>und</strong>“.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Unterbrechung während der Nazizeit ist er der<br />

Vorläufer des heutigen Vegetarierb<strong>und</strong>s Deutschland.<br />

Der Arzt <strong>und</strong> Vollwertkost-Pionier Maximilian Bircher-Benner<br />

eröffnet am Zürichberg das Sanatorium „Lebendige Kraft“,<br />

wo er bis <strong>in</strong> die 30er- Jahre über 10.000 Kranke mit pflanzlicher<br />

Rohkost behandelt – darunter Thomas Mann <strong>und</strong><br />

Hermann Hesse. Er entwickelt das berühmte Bircher Müsli.<br />

E<strong>in</strong>e Handvoll Abgesandter aus Deutschland, Großbritannien,<br />

den Niederlanden <strong>und</strong> Norwegen trifft sich <strong>in</strong> Dresden zum<br />

ersten Weltvegetarierkongress, um sich „über die trennenden<br />

Berge <strong>und</strong> Meere h<strong>in</strong>weg die Hände zum B<strong>und</strong>e zu<br />

reichen“.<br />

1821<br />

1833<br />

In Großbritannien ersche<strong>in</strong>t das weltweit erste vegetarische<br />

Kochbuch, Titel: „E<strong>in</strong> neues System der Gemüsekochkunst,<br />

mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung, welche die Abst<strong>in</strong>enz von tierischer<br />

Nahrung <strong>und</strong> berauschenden Spirituosen empfiehlt“.<br />

Der badische Rechtsanwalt Gustav Struve verfasst mit<br />

dem Roman „Mandaras Wanderungen“ die erste deutsche<br />

Streitschrift für Pflanzenkost. Er wird zum Begründer der<br />

vegetarischen Bewegung <strong>in</strong> Deutschland.<br />

1933-45<br />

1944<br />

Die Nazis propagieren Tierliebe <strong>und</strong> machen zugleich Jagd<br />

auf Menschen. Adolf Hitler wird zum Vegetarier stilisiert,<br />

obwohl er h<strong>in</strong> <strong>und</strong> wieder Fleisch isst. Der Vegetarismus<br />

bleibt vielen Deutschen bis weit nach Kriegsende suspekt.<br />

Der britische Kriegsdienstverweigerer Donald Watson <strong>und</strong><br />

sechs weitere „milchfreie Vegetarier“ heben die weltweit erste<br />

„Vegan Society“ aus der Taufe. Watson erf<strong>in</strong>det den Begriff<br />

vegan als Verkürzung von vegetarian.<br />

1847<br />

1860<br />

Nachdem britische Bibelchristen sich im Jahr 1809 zum<br />

ersten vegetarischen Vere<strong>in</strong> der Welt zusammengef<strong>und</strong>en<br />

hatten, gründen sie die bis heute bestehende „Vegetarian<br />

Society“. Ihr Name verhilft dem Begriff „vegetarisch“<br />

zum Durchbruch. In den Jahrh<strong>und</strong>erten zuvor wurde e<strong>in</strong>e<br />

fleischlose Ernährung „Pythagoräismus“ genannt.<br />

Meyers Neues Konversationslexikon vermerkt erstmals das<br />

Stichwort „Vegetarianer“. Es handele sich um „e<strong>in</strong>e Sekte<br />

aus England, welche <strong>in</strong> der Praxis wie <strong>in</strong> der Lehre den<br />

Genuß thierischer Nahrung verwirft, überhaupt das Tödten<br />

e<strong>in</strong>es Thiers verbietet <strong>und</strong> den Menschen e<strong>in</strong>zig <strong>und</strong> alle<strong>in</strong><br />

auf die Nahrung aus dem Pflanzenreich angewiesen wissen<br />

will.“ 1812 habe es schon 100 Vegetarianer gegeben.<br />

2013<br />

McDonald´s will <strong>in</strong> Indien zwei vegetarische Filialen eröffnen<br />

– <strong>in</strong> dem Land, <strong>in</strong> dem h<strong>und</strong>erte Millionen Vegetarier leben,<br />

H<strong>in</strong>dus heilige Kühe verschmähen <strong>und</strong> Moslems Schwe<strong>in</strong><br />

meiden, ist die Tofubulette kle<strong>in</strong>ster geme<strong>in</strong>samer Nenner.<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung des Greenpeace Magaz<strong>in</strong>s<br />

(Ausgabe 02.13) | Website: www.greenpeace-magaz<strong>in</strong>.de<br />

05


Die Wahlen im Herbst<br />

Am 15. September wird <strong>in</strong> Bayern die Landtags- <strong>und</strong> am 22.<br />

September <strong>in</strong> ganz Deutschland die B<strong>und</strong>estagswahl stattf<strong>in</strong>den.<br />

Wir s<strong>in</strong>d parteipolitisch neutral <strong>und</strong> werden unseren<br />

Mitgliedern selbstverständlich ke<strong>in</strong>e Wahlempfehlung geben.<br />

Was wir allerd<strong>in</strong>gs dürfen <strong>und</strong> wollen ist darauf h<strong>in</strong>weisen,<br />

worauf bei den e<strong>in</strong>zelnen Parteien zu achten ist, wenn es um<br />

Tierschutz geht.<br />

Zum Zeitpunkt, <strong>in</strong> dem dieser Artikel geschrieben wird (Anfang<br />

Mai) sche<strong>in</strong>t die Wahl <strong>in</strong> Bayern gelaufen zu se<strong>in</strong>. Es ist<br />

kaum davon auszugehen, dass noch e<strong>in</strong> politischer Skandal<br />

zu e<strong>in</strong>er erdrutschartigen Machtverschiebung im Maximilianeum<br />

führt. Das e<strong>in</strong>zig Positive ist, dass Frau Aigner <strong>in</strong> der<br />

nächsten Legislaturperiode wohl nicht mehr B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> se<strong>in</strong> wird, weil sie <strong>in</strong> die bayerische Politik muss/<br />

darf.<br />

Obwohl die Wahl wohl schon entschieden ist, halten wir es<br />

für s<strong>in</strong>nvoll, die CSU-Politiker auf die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er<br />

Tierschutz-Verbandsklage h<strong>in</strong>zuweisen, damit auch Tierschutzverbände<br />

im Namen der Tiere vor Gericht ziehen können.<br />

Steter Tropfen höhlt den Ste<strong>in</strong>.<br />

Für die B<strong>und</strong>estagswahl sagen die Demoskopen e<strong>in</strong> Kopfan-Kopf-Rennen<br />

von „schwarz-gelb“ <strong>und</strong> „rot-grün“ voraus.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist es aus heutiger Sicht fraglich, ob e<strong>in</strong>e dieser<br />

Koalitionen überhaupt die Mehrheit schafft. Wenn nicht,<br />

bekämen wir sicherlich wieder e<strong>in</strong>e große Koalition, also<br />

e<strong>in</strong>e Regierung mit Angela Merkel <strong>und</strong> Peer Ste<strong>in</strong>brück an<br />

der Spitze – e<strong>in</strong>em Duo, das <strong>in</strong> der Vergangenheit schon<br />

ganz gut zusammengearbeitet hat (obwohl Ste<strong>in</strong>brück dies<br />

kategorisch ausschließt). Um e<strong>in</strong>zuschätzen, wie sich das<br />

Wahlergebnis auf den Tierschutz <strong>in</strong> Deutschland auswirken<br />

könnte, seien die jetzigen Fraktionen im B<strong>und</strong>estag näher<br />

beleuchtet.<br />

CDU/CSU:<br />

E<strong>in</strong> verabschiedetes Wahlprogramm gibt es bei der Union<br />

noch nicht. Das ist <strong>in</strong> diesem Fall auch nicht nötig, denn<br />

wir kennen die Politik der letzten vier Jahre <strong>und</strong> die wird<br />

sich auch nicht ändern. Im Bereich der sog. Nutztierhaltung<br />

versucht man, den Export zu steigern, was bei unserem<br />

Lohnniveau nur durch weitere Intensivierung der Tierhaltung<br />

möglich ist. Auf Betreiben von Guido Westerwelle <strong>und</strong> Ursula<br />

von der Leyen bleiben (im Gegensatz zu ursprünglichen<br />

Vorschlägen Aigners) der Schenkelbrand von Pferden <strong>und</strong><br />

die betäubungslose Kastration von Ferkeln bis 2019 erlaubt.<br />

Auch bei den Tierversuchen haben wir ke<strong>in</strong>e positive Entwicklung<br />

zu verzeichnen: Die Versuchstierzahlen steigen <strong>und</strong><br />

steigen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Brüssel hat sich Frau (Dr. h.c.) Annette Schavan<br />

für e<strong>in</strong>e deutliche Verschlechterung der Tierversuchsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

zu Lasten der Tiere e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

SPD:<br />

Die SPD hat zwischenzeitlich e<strong>in</strong> Wahlprogramm verabschiedet.<br />

Die Passagen zum Tierschutz s<strong>in</strong>d u.E. kurz, aber<br />

„ordentlich“ (siehe Folgeseite). Besonders gefallen hat uns<br />

das Bekenntnis der SPD zur Tierschutz-Verbandsklage. Es<br />

stellt sich allerd<strong>in</strong>gs die Frage, wie sehr sich die SPD bei evtl.<br />

Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU an die eigenen<br />

Aussagen er<strong>in</strong>nert.<br />

Bündnis 90/Die Grünen:<br />

Obwohl nicht ihr Ur-Anliegen, hat diese Partei sehr umfangreiche<br />

<strong>und</strong> erfreuliche Texte zum Tierschutz <strong>in</strong> ihr B<strong>und</strong>estagswahlprogramm<br />

aufgenommen. Aus Platzgründen können<br />

wir nur e<strong>in</strong>en Teil zitieren (siehe Folgeseite). Die Grünen<br />

treten u.a. für Verbesserungen <strong>in</strong> der Tierhaltung, für e<strong>in</strong><br />

Klagerecht für Tierschutzverbände, für e<strong>in</strong>e konsequente<br />

Reduzierung von Tierversuchen mit dem Ziel ihrer kompletten<br />

Ersetzung <strong>und</strong> für e<strong>in</strong> Wildtierverbot <strong>in</strong> Zirkussen e<strong>in</strong>.<br />

FDP:<br />

Die Ausführungen im Programm der FDP zum Tierschutz f<strong>in</strong>den<br />

wir dagegen enttäuschend. Gleich an zwei Stellen geht<br />

es darum, Tierschutz <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Dass damit nichts Gutes für die Tiere geme<strong>in</strong>t ist,<br />

kann man sich vorstellen. Immerh<strong>in</strong> tritt die FDP für den verstärkten<br />

E<strong>in</strong>satz von Alternativmethoden zu Tierversuchen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

DIE LINKE:<br />

Der Vollständigkeit halber seien noch die Aussagen von DIE<br />

LINKE erwähnt, obwohl sie politisch ohne jegliche Bedeutung<br />

s<strong>in</strong>d. Sie tritt für die vollständige Ablösung von Tierversuchen<br />

zur Erprobung von Arzneimitteln <strong>und</strong> Kosmetika<br />

e<strong>in</strong>. Außerdem fordert sie e<strong>in</strong>e bodengeb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> tiergerechte<br />

Nutztierhaltung sowie zur besseren Durchsetzung<br />

des Tierschutzrechts e<strong>in</strong>e bessere Ausstattung der Behörden<br />

sowie das Klagerecht <strong>und</strong> weitere Rechte für Tierschutzverbände.<br />

Die Wahlentscheidung können wir Ihnen nun nicht abnehmen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Tierschutzes bzw. der Versprechungen<br />

zum Tierschutz gibt es relativ deutliche Unterschiede. In früheren<br />

Jahren gab es zwischen den Parteien h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

anderen Themen größere Unterschiede, die bei e<strong>in</strong>er Wahlentscheidung<br />

zu berücksichtigen waren. Dieses Jahr unterscheiden<br />

sich die großen Parteien bei anderen wichtigen<br />

Themen kaum. So heißt es z.B. bei der e<strong>in</strong>en Partei „Lohn-<br />

Untergrenze“ <strong>und</strong> bei der anderen „M<strong>in</strong>destlohn“. Auch beim<br />

Atom-Ausstieg unterscheiden sich die Parteien kaum. So<br />

liegt es u.E. nahe, sich eher am Tierschutz zu orientieren.<br />

07


Auszüge aus den Wahlprogrammen<br />

Bündnis 90/Die Grünen:<br />

5. Massentierhaltung – Ne<strong>in</strong> Danke!<br />

In der Massentierhaltung werden billiges Fleisch, Milchprodukte<br />

<strong>und</strong> Eier durch millionenfaches Tierleid <strong>und</strong> den<br />

massiven E<strong>in</strong>satz von Antibiotika erkauft. Massentierhaltung<br />

fördert Artensterben <strong>und</strong> Klimawandel, weil für den großflächigen<br />

Anbau von Futtermitteln Regenwald gerodet <strong>und</strong><br />

Grünland umgebrochen wird. Fast e<strong>in</strong> Drittel der Weltgetreideernte<br />

landet im Futtertrog. Zur Erzeugung von e<strong>in</strong>em Kilogramm<br />

R<strong>in</strong>dfleisch werden zudem 15.000 Liter Süßwasser<br />

verbraucht. (…)<br />

Wir Grüne halten dieses System der Massentierhaltung für<br />

nicht verantwortbar. Deshalb wollen wir die Errichtung neuer<br />

Riesenställe <strong>und</strong> Megamastanlagen stoppen. Die Tierzucht<br />

ist auf Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensleistung auszurichten <strong>und</strong><br />

nicht als Qualzucht auf immer mehr Milchleistung, Fleischansatz,<br />

Eier- oder Ferkelzahl ohne Rücksicht auf die physiologischen<br />

Grenzen des Lebewesens. (…)<br />

Unsere Konsumentscheidungen prägen die Welt. Das zeigt<br />

sich besonders beim Thema Fleischkonsum. Pro Kopf <strong>und</strong><br />

Jahr essen wir Deutsche r<strong>und</strong> 60 Kilo Fleisch. Dieser hohe<br />

Fleischverbrauch birgt nicht nur ges<strong>und</strong>heitliche Risiken. Er<br />

erzw<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong>e Massentierhaltung, die auf Mensch, Tiere<br />

<strong>und</strong> Umwelt ke<strong>in</strong>e Rücksicht nimmt. Deshalb fordern wir<br />

mehr Verbraucheraufklärung zu den ges<strong>und</strong>heitlichen, sozialen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Folgen des Fleischkonsums. Öffentliche<br />

Kant<strong>in</strong>en sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote<br />

von vegetarischen <strong>und</strong> veganen Gerichten <strong>und</strong> e<strong>in</strong> „Veggie<br />

Day“ sollen zum Standard werden. Wir wollen e<strong>in</strong> Label für<br />

vegetarische <strong>und</strong> vegane Produkte.<br />

6. Schluss mit der Tierquälerei<br />

Wir s<strong>in</strong>d der Überzeugung, dass unsere Tiere e<strong>in</strong> Anrecht<br />

auf e<strong>in</strong> artgerechtes Leben ohne unnötiges Leiden haben.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Tierschutzbewegung haben wir dafür<br />

gesorgt, dass der Tierschutz als Staatsziel <strong>in</strong>s Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

aufgenommen wird. Tiere wollen wir um ihrer selbst willen<br />

schützen, deshalb werden wir das Tierschutzgesetz gründlich<br />

überarbeiten.<br />

Damit die Rechte der Tiere besser vertreten werden können<br />

fordern wir e<strong>in</strong> Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzorganisationen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e/n B<strong>und</strong>esbeauftragte/n für<br />

Tierschutz. Außerdem fordern wir Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften<br />

für den Tierschutz, damit Verstöße gegen das<br />

Tierschutzgesetz effektiv verfolgt werden können.<br />

(…)<br />

Die Haltung von Nutztieren muss sich zukünftig an den arteigenen,<br />

natürlichen Bedürfnissen e<strong>in</strong>er Tierart <strong>und</strong> damit<br />

am Tierwohl orientieren. Qualzuchten <strong>und</strong> die Praxis, Tiere<br />

etwa durch das Kupieren ihrer Schnäbel oder Schwänze an<br />

nicht artgerechte Haltungssysteme anzupassen oder durch<br />

Brandzeichen zu misshandeln, wollen wir verbieten. Mit<br />

Schmerzen verb<strong>und</strong>ene E<strong>in</strong>griffe wie die Ferkelkastration<br />

dürfen nur mit Betäubung erfolgen oder müssen gänzlich<br />

unterbleiben. Tiertransporte <strong>in</strong>nerhalb Deutschlands wollen<br />

wir auf e<strong>in</strong>e Dauer von höchstens vier St<strong>und</strong>en begrenzen<br />

<strong>und</strong> wir wollen die Schlachtmethoden auf Schlachthöfen verbessern.<br />

Dazu gehört die Überprüfung der CO 2<br />

-Betäubung<br />

ebenso wie die Beendigung der Akkordarbeit <strong>und</strong> des E<strong>in</strong>satzes<br />

von unqualifiziertem Personal. Verbraucher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Verbraucher wollen wir es durch e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Tierhaltungskennzeichnung<br />

erleichtern, sich für Produkte aus artgerechter<br />

Haltung zu entscheiden.<br />

Tierversuche wollen wir konsequent reduzieren <strong>und</strong> langfristig<br />

komplett ersetzen. Dafür werden wir die Entwicklung<br />

von Alternativen zum Tierversuch gesetzlich fördern <strong>und</strong> ihren<br />

E<strong>in</strong>satz verpflichtend machen. Wir fordern e<strong>in</strong> nationales<br />

Kompetenzzentrum für tierversuchsfreie Methoden. Die<br />

Ethikkommission zur Bewertung von Tierversuchen wollen<br />

wir m<strong>in</strong>destens zur Hälfte mit Vertretern des Tierschutzes<br />

besetzen. Versuche an Menschenaffen sollen strikt verboten<br />

werden.<br />

Zum Schutz von Haustieren wollen wir e<strong>in</strong>en Fachk<strong>und</strong>enachweis<br />

e<strong>in</strong>führen. Auch Wildtiere müssen wir besser<br />

schützen. Dafür fordern wir ihre Haltung im Zirkus zu verbieten<br />

sowie e<strong>in</strong>e Novelle der rechtlichen Vorgaben für die<br />

Zootierhaltung. Den Import <strong>und</strong> die private Haltung regeln<br />

wir über die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Positiv-Liste <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Verbot<br />

von Wildtierbörsen. Auf europäischer Ebene muss der Tierschutz<br />

durch Importverbote von unter tierquälerischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

erzeugten Produkten, Jagdtrophäen <strong>und</strong> wild gefangener<br />

Tiere gestärkt werden. (...)<br />

DIE LINKE:<br />

Wir wollen e<strong>in</strong>e flächendeckende nachhaltige Land- <strong>und</strong><br />

Forstbewirtschaftung. Auch Gartenbau <strong>und</strong> Fischereiwirtschaft<br />

müssen nachhaltig se<strong>in</strong>. Betriebe sollen <strong>in</strong> die Lage<br />

versetzt werden, den wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Herausforderungen<br />

sowie den Anforderungen des Verbraucher-,<br />

Natur- <strong>und</strong> Tierschutzes gerecht werden zu können.(…)<br />

DIE LINKE fordert e<strong>in</strong>e bodengeb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> tiergerechte<br />

Nutztierhaltung. Haltungsformen müssen an die Tiere angepasst<br />

werden. Quälerische Praktiken <strong>in</strong> der Tierhaltung<br />

wollen wir unterb<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Transporte lebender Tiere auf<br />

maximal vier St<strong>und</strong>en begrenzen. Der E<strong>in</strong>satz von Antibiotika<br />

muss deutlich reduziert werden. Bei neuen oder<br />

unbekannten Tierkrankheiten wollen wir e<strong>in</strong>en Notfonds<br />

für betroffene Betriebe. Zur Durchsetzung des Tierschutzrechtes<br />

s<strong>in</strong>d die Behörden f<strong>in</strong>anziell <strong>und</strong> personell besser<br />

auszustatten.<br />

Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger sowie Umwelt-, Tierschutz- <strong>und</strong> Naturschutzverbände<br />

sollen umfassende Informations-, Beteiligungs-<br />

<strong>und</strong> Klagerechte erhalten.<br />

08


SPD:<br />

Die Ernährungs- <strong>und</strong> Landwirtschaft hat e<strong>in</strong>e große wirtschaftliche,<br />

ökologische <strong>und</strong> soziale Bedeutung, gerade im<br />

Bereich des Klimaschutzes. Sie hat e<strong>in</strong>en maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen. Wir wollen<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft, die zum Erhalt<br />

<strong>und</strong> zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume <strong>und</strong><br />

unserer Kulturlandschaft beiträgt. Regionalvermarktungsstrategien<br />

<strong>und</strong> lokale Wertschöpfung werden dabei von uns<br />

gestärkt.<br />

(…)<br />

Tierschutz ist e<strong>in</strong> unverzichtbarer Bestandteil verantwortungsvoller<br />

Ernährungs-, Landwirtschafts-, Verbraucher- <strong>und</strong><br />

Umweltpolitik. Wir s<strong>in</strong>d stolz darauf, dass es unter unserer<br />

Regierungsverantwortung gelungen ist, den Tierschutz im<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz zu verankern, <strong>und</strong> werden dieses Pr<strong>in</strong>zip auch<br />

auf die E<strong>in</strong>zelgesetzgebung anwenden, z.B. <strong>in</strong> der Unterb<strong>in</strong>dung<br />

von Qualzucht.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Verbandsklagerecht werden wir Tierschutzorganisationen<br />

die rechtliche Handhabe geben, wirkungsvoller gegen<br />

Tierschutz-Verstöße vorzugehen. Die landwirtschaftliche<br />

Nutztierhaltung muss sich stärker an den Bedürfnissen der<br />

Tiere ausrichten. Dafür müssen die Forschung für e<strong>in</strong>e moderne<br />

Landwirtschaft gestärkt, entsprechende Haltungssysteme<br />

vorgegeben <strong>und</strong> der Antibiotika-E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Tierhaltung<br />

drastisch verm<strong>in</strong>dert werden. Die Intensivtierhaltung<br />

werden wir durch geeignete gesetzliche Maßnahmen zurückdrängen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere den Kommunen mehr Möglichkeiten<br />

zur baurechtlichen Steuerung geben. Es braucht e<strong>in</strong>e<br />

Kennzeichnung von Lebensmitteln aus artgerechter Haltung:<br />

transparent, e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> verbraucherfre<strong>und</strong>lich. E<strong>in</strong> weiteres<br />

Ziel ist die systematische Qualitätskontrolle für die Tierges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>in</strong> der Landwirtschaft.<br />

FDP:<br />

Die Stärken <strong>und</strong> die Vielfalt der deutschen Regionen gilt es<br />

zu erhalten <strong>und</strong> zu stärken. Dabei kommt dem Erhalt von<br />

Arbeitsplätzen e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung zu. Darum setzen<br />

wir uns für e<strong>in</strong>en starken Mittelstand <strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e eigenständige,<br />

unternehmerische Land- <strong>und</strong> Ernährungswirtschaft<br />

e<strong>in</strong>. Darum haben wir die Besteuerung von Agrardiesel <strong>und</strong><br />

Mehrgefahrenversicherungen dauerhaft reduziert. Und mit<br />

der Verabschiedung des Tierschutzgesetzes, des Tierges<strong>und</strong>heitsgesetzes<br />

sowie e<strong>in</strong>es Gesetzes zur Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Antibiotikae<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> der Tierhaltung haben wir den<br />

Tierschutz <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang mit der Wirtschaftlichkeit <strong>in</strong> der landwirtschaftlichen<br />

Nutztierhaltung gebracht. Das Waldgesetz<br />

haben wir zukunftsweisend reformiert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e nationale<br />

Waldstrategie verabschiedet. (…)<br />

Die Verankerung des Tierschutzes im Gr<strong>und</strong>gesetz ist für<br />

uns e<strong>in</strong> großer Erfolg. Wir setzen uns für e<strong>in</strong>e tiergerechte<br />

<strong>und</strong> die Tierges<strong>und</strong>heit fördernde Tierhaltung <strong>und</strong> -ernährung<br />

e<strong>in</strong>. Wir wollen den Tierschutz <strong>in</strong> der landwirtschaftlichen<br />

Nutztierhaltung auf europäischer Ebene auf wissenschaftlicher<br />

Basis <strong>und</strong> im E<strong>in</strong>klang mit der Wirtschaftlichkeit<br />

voranbr<strong>in</strong>gen. (…)<br />

Für uns Liberale hat der Tierschutz seit Jahren e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Bedeutung. Im Mittelpunkt unserer zukünftigen Bemühungen<br />

stehen e<strong>in</strong>e artgerechte Tierhaltung <strong>und</strong> -ernährung<br />

sowie die Verr<strong>in</strong>gerung der Anzahl von Tierversuchen durch<br />

den verstärkten E<strong>in</strong>satz von Alternativmethoden. Erfolgreicher<br />

Tierschutz kann nur auf europäischer Ebene <strong>und</strong><br />

nicht durch nationale Sonderwege verwirklicht werden.<br />

Den Handel mit <strong>und</strong> die Haltung von Tieren, <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch von Wildtieren <strong>und</strong> exotischen Tieren, wollen wir b<strong>und</strong>ese<strong>in</strong>heitlich<br />

regeln. Der Import von Wildfängen soll generell<br />

verboten werden <strong>und</strong> gewerbliche Tierbörsen werden wir<br />

schließen. Die Anzahl der Tierversuche wollen wir verr<strong>in</strong>gern<br />

<strong>und</strong> uns für die Verbreitung der 3-R-Methoden (zu deutsch:<br />

Vermeiden, Verr<strong>in</strong>gern, Verbessern) <strong>in</strong> der Forschung e<strong>in</strong>setzen.<br />

Wir wollen alternative Forschungsmethoden fördern,<br />

die ohne oder mit weniger Tieren auskommen bzw. weniger<br />

schmerzhafte Verfahren be<strong>in</strong>halten.<br />

09


Paten gesucht - Rüsselheim e.V.<br />

Rüsselheim e.V. ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong>, der im Dezember<br />

2009 von Doris Rauh gegründet wurde, nachdem<br />

offensichtlich geworden war, dass ihre beiden Sauen Biene<br />

<strong>und</strong> Lisa nicht an e<strong>in</strong>em „Bauchtumor“ laborierten, sondern<br />

dank e<strong>in</strong>es B<strong>in</strong>nenebers 18 Ferkel <strong>in</strong> ihren Bäuchen heranwuchsen.<br />

Sie hatte im Jahr 2005 vier Kälber (drei Ochsen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Kuh) sowie acht Läufer vor dem Schlachttod bewahrt<br />

<strong>und</strong> ihnen seither ohne Nutzung des Vere<strong>in</strong>s e<strong>in</strong> Leben<br />

<strong>in</strong> Freiheit ermöglicht.<br />

Bei e<strong>in</strong>em der Landwirte, bei denen sie ihre Tiere e<strong>in</strong>gestellt<br />

hat, lernte sie dann die kommerziell gehaltenen Schwe<strong>in</strong>e<br />

des Landwirts kennengelernt <strong>und</strong> v.a. die Muttersauen<br />

<strong>in</strong> ihren r<strong>und</strong> 1,5qm großen Kastenständen berührten sie.<br />

Sie beschloss, dass der damals eigentlich für ihren eigenen<br />

Bestand gegründete Vere<strong>in</strong> nun endlich e<strong>in</strong>e Aufgabe zu<br />

erfüllen hätte <strong>und</strong> alle Muttertiere wurden nach <strong>und</strong> nach<br />

aufgekauft. Ke<strong>in</strong>e von ihnen sollte vom Kastenstand <strong>in</strong> die<br />

Schlachtung gehen. Die Tiere kannten nur die marg<strong>in</strong>al über<br />

ihre Körpergröße h<strong>in</strong>ausgehende Fläche mit Beton- <strong>und</strong> Teilspaltenboden,<br />

mit Neonlicht an oder aus, trächtig oder mit<br />

säugenden Ferkeln ohne jegliche Beschäftigungsmöglichkeit<br />

<strong>und</strong> zweimal täglicher Fütterung als e<strong>in</strong>zige Abwechslung<br />

<strong>in</strong> dieser qualvollen Monotonie. Das älteste Muttertier,<br />

Oma Lotti, wurde als erste <strong>in</strong> den Bestand von Rüsselheim<br />

übernommen. Sie hatte über zehn Jahre im Kastenstand mit<br />

jährlich bis zu drei Würfen überlebt <strong>und</strong> damit auch alle ihrer<br />

Nachkommen. Sie lebt heute mit 15 weiteren dieser ehemaligen<br />

Mutterschwe<strong>in</strong>e am Gnadenhof Lemuria <strong>in</strong> Waldbröhl<br />

<strong>und</strong> hat sich blendend erholt. Es ist erstaunlich, wie gut sie<br />

all die triste <strong>und</strong> traurige Zeit im Kastenstand durch die liebevolle<br />

<strong>und</strong> persönliche Pflege von dort kompensieren konnte.<br />

Als die Muttertiere befreit waren, hat Rüsselheim e.V. angefangen<br />

die Ferkel <strong>und</strong> die Mastschwe<strong>in</strong>e, die „dicken K<strong>in</strong>der“<br />

der Muttersauen, heraus zu kaufen. Es hatte r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Jahre Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Landwirt<br />

bereit war die Tierproduktion e<strong>in</strong>zustellen. E<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erbare<br />

Entscheidung nach e<strong>in</strong>em Tal der Tränen, <strong>in</strong> denen man so<br />

viele liebenswerte Gesellen auf Nimmerwiedersehen hatte<br />

verschw<strong>in</strong>den sehen…<br />

Bis Anfang Dezember 2012 hatte Rüsselheim e.V. peu à peu<br />

r<strong>und</strong> 80 Tiere aufgekauft, wovon bis dah<strong>in</strong> auch die meisten<br />

schon unter Vollpatenschaft waren. Dann aber gesellte sich<br />

zu ges<strong>und</strong>heitlichen Problemen des Landwirts e<strong>in</strong>e unschöne<br />

Anzeige gegen ihn <strong>und</strong> der Vere<strong>in</strong> wurde vor die Alternative<br />

gestellt, alle noch im Bestand des Landwirts bef<strong>in</strong>dlichen potentiellen<br />

Schlachtschwe<strong>in</strong>e aufzukaufen oder diese auf den<br />

Schlachttransporter gehen zu sehen.<br />

Für den harten Kern des Vere<strong>in</strong>s war die Vorstellung, im<br />

Stall die Tiere nach Rüsselheim e.V.-Tieren <strong>und</strong> Schwe<strong>in</strong>en<br />

für den Schlachttransport sondieren zu müssen untragbar.<br />

Alle Sponsoren, Unterstützer <strong>und</strong> Paten, die die Tiere kannten,<br />

fühlten genauso. So hatte der Vere<strong>in</strong> r<strong>und</strong> zwei Wochen<br />

Zeit , e<strong>in</strong>e Summe von r<strong>und</strong> 25.000,- EUR e<strong>in</strong>zusammeln. Mit<br />

Hilfe von Vere<strong>in</strong>sdarlehen, der Unterstützung e<strong>in</strong>es anderen<br />

lokalen Tierschutzvere<strong>in</strong>s <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Tierrechtsorganisation<br />

sowie dem unermüdlichen <strong>und</strong> beharrlichen E<strong>in</strong>satzes aller,<br />

konnte letztendlich <strong>in</strong> allerletzter M<strong>in</strong>ute erreicht werden,<br />

diese für e<strong>in</strong>en so kle<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong> riesige Summe aufzutreiben.<br />

Die letzten zehn Tiere wurden von Doris Rauh privat aufgekauft,<br />

weil für diese die Spenden nicht ausreichten. Ke<strong>in</strong>es<br />

der Tiere sollte zurück- <strong>und</strong> damit se<strong>in</strong>em schrecklichen<br />

Schicksal überlassen werden.<br />

Statt Zuchtbetrieb <strong>und</strong> Mast wurden nun Patenschaften für<br />

die befreiten Tiere vergeben <strong>und</strong> Tierfre<strong>und</strong>e gesucht, deren<br />

Tierliebe über die zu H<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Katzen h<strong>in</strong>ausgeht. Mit<br />

e<strong>in</strong>igen anfänglich sehr wenigen Mitstreitern wurden Infostände<br />

etabliert <strong>und</strong> man versuchte diese großartigen Tiere<br />

den Menschen nahe zu br<strong>in</strong>gen. Inzwischen hat der immer<br />

noch sehr kle<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong> 63 Mitglieder, aber e<strong>in</strong> Vielfaches an<br />

Schwe<strong>in</strong>en!<br />

10


Über e<strong>in</strong>en etwa zweimonatigen Umweg über Sachsen-Anhalt<br />

fand man letztendlich den Platz bei Berl<strong>in</strong>, wo heute 126<br />

der <strong>in</strong>sgesamt 163 Vere<strong>in</strong>s-Schwe<strong>in</strong>e stehen. Neben den 16<br />

Tieren auf Lemuria s<strong>in</strong>d noch weitere zwölf Tiere am Ammersee<br />

<strong>und</strong> vier <strong>in</strong> Buttenwiesen untergebracht. Diese vier<br />

benötigen dr<strong>in</strong>gend – zusammen mit den 36 von Doris Rauh<br />

betreuten Tieren – e<strong>in</strong>en neuen Platz.<br />

Da dieser kle<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Mittel mit dem kurzfristig notwendig<br />

gewordenen Aufkauf der Tiere, dem Tiertransport,<br />

damit e<strong>in</strong>hergehenden Tierarztkosten <strong>und</strong> dem Ausbau des<br />

Pflegeplatzes enorm strapaziert hat, werden dr<strong>in</strong>gend passionierte<br />

Unterstützer <strong>und</strong> Sponsoren gesucht, die die Vision<br />

am Leben halten, Schwe<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Gesicht zu geben <strong>und</strong> sie<br />

auf die Stufe von H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze zu hieven, was alle<strong>in</strong>e aufgr<strong>und</strong><br />

ihres Charmes, ihres Esprits, <strong>und</strong> ihres Intellekts mehr<br />

als überfällig ist. Schwe<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d die witzigsten Trolle, die man<br />

sich vorstellen kann. Alle<strong>in</strong> ihr Aussehen ist so drollig, ihre<br />

Kommunikation so vielfältig <strong>und</strong> ihre Treue <strong>und</strong> Anhänglichkeit<br />

unschlagbar. Kurzfristig muss <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Unterhalt<br />

<strong>und</strong> die tierärztliche Versorgung aller Tiere abgesichert<br />

werden. 100 Tiere haben <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en Paten gef<strong>und</strong>en,<br />

aber für 63 Tiere werden noch dr<strong>in</strong>gend Patenschaften benötigt,<br />

damit die monatliche F<strong>in</strong>anzierungslücke bei der Versorgung<br />

aller Tiere geschlossen werden kann. Der Vere<strong>in</strong><br />

bietet Patenschaften ab EUR 5,00 monatlich an. E<strong>in</strong>e Vollpatenschaft<br />

kostet EUR 45,00 im Monat. Kaum vorstellbar, dass<br />

viele Menschen ohne darüber nachzudenken z.B. mehrmals<br />

wöchentlich Zigaretten kaufen, aber bei e<strong>in</strong>er Summe von<br />

EUR 5,00 im Monat, mit denen man e<strong>in</strong> Tierleben absichern<br />

kann, zögern. – Gerade, wenn es um Schwe<strong>in</strong>e oder auch<br />

R<strong>in</strong>der geht, die die meisten heutzutage nur noch „entpersonifiziert“<br />

als Stück Fleisch auf dem Teller kennen.<br />

Bitte helfen Sie mit, e<strong>in</strong>em dieser 163 drolligen <strong>und</strong> lustigen<br />

Gefährten e<strong>in</strong> artgerechtes Leben <strong>in</strong> Freiheit bieten zu können.<br />

Möge dieses e<strong>in</strong>zigartige Nutztierprojekt abstrahlen,<br />

damit diese Spezies endlich nicht mehr als Fleisch, sondern<br />

als Tiere gesehen werden. Unterstützen Sie Rüsselheim e.V.<br />

damit, dass auch Nutztieren, die <strong>in</strong> unserer Hemisphäre zu<br />

den Ärmsten unter den Armen zählen, e<strong>in</strong> respektvoller Umgang<br />

widerfährt!<br />

animal2ooo stockt e<strong>in</strong>gehende Spenden mit dem Verwendungszweck<br />

„Rüsselheim e.V.“ auf den doppelten Betrag<br />

auf (bis zu e<strong>in</strong>em Maximalbetrag von <strong>in</strong>sgesamt 10.000 €).<br />

Wir hoffen auf zahlreiche Schwe<strong>in</strong>efre<strong>und</strong>e!<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

Spardabank München<br />

Verwendungszweck: Rüsselsheim e.V.<br />

Konto-Nr.: 26 55 900<br />

BLZ: 700 905 00<br />

Nachruf<br />

Wolfgang Sch<strong>in</strong>dler, Gründer <strong>und</strong> Präsident der „Albert<br />

Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“, ist nach langer<br />

Krankheit am 26. Mai 2013 gestorben. Mit ihm verlieren die<br />

Bewegungen für den Schutz <strong>und</strong> die Rechte der Tiere e<strong>in</strong>en<br />

ihrer engagiertesten <strong>und</strong> klügsten Mitstreiter. Wolfgang<br />

Sch<strong>in</strong>dler hat maßgebliche Erfolge, wie die <strong>in</strong>zwischen weitestgehende<br />

Abschaffung der Käfighaltung von Legehennen<br />

<strong>in</strong> Deutschland, erzielt. Zudem verfasste er als Rechtsanwalt<br />

<strong>und</strong> Jurist über h<strong>und</strong>ert Strafanzeigen wegen Tierquälerei<br />

<strong>und</strong> förderte mit persönlichem <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>satz im<br />

Namen der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“<br />

auch andere Organisationen.<br />

11


Protest gegen <strong>Ochsenrennen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hofheim</strong>-<strong>Spatzenhausen</strong><br />

E<strong>in</strong>e Gaudi<br />

für die<br />

Ochsen?<br />

12<br />

Am 29. September 2013 soll <strong>in</strong> <strong>Hofheim</strong>-<strong>Spatzenhausen</strong> im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen anlässlich des Dorfjubiläums<br />

e<strong>in</strong> <strong>Ochsenrennen</strong> stattf<strong>in</strong>den. Trotz der vom bayerischen<br />

Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium herausgegebenen umfassenden<br />

Auflagen zu diesen Veranstaltungen, kommen<br />

immer wieder Organisatoren auf die Idee, Ochsen reiten zu<br />

lassen oder sie vor e<strong>in</strong>en Karren spannen <strong>und</strong> Wettrennen<br />

zu veranstalten. Dies wird gerne als „urbayerische Tradition“<br />

verkauft, ist jedoch <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong> Mythos. So<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Hofheim</strong>, wo noch nie e<strong>in</strong> <strong>Ochsenrennen</strong> stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat. Wenngleich Ochsen früher <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />

Karren ziehen mussten oder vor den Pflug gespannt wurden,<br />

so ist das <strong>Hofheim</strong>er <strong>Ochsenrennen</strong> e<strong>in</strong>e vollkommen künstliche<br />

Veranstaltung, die lediglich den Gaudi-Faktor erhöhen<br />

soll.<br />

Bereits im Januar wurden der Bürgermeister <strong>und</strong> das zuständige<br />

Veter<strong>in</strong>äramt des Landkreises Garmisch-Partenkirchen<br />

angeschrieben <strong>und</strong> aus Tierschutzgründen um e<strong>in</strong>e Absage<br />

des Spektakels gebeten. Auf unser Anliegen wurde überhaupt<br />

nicht e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher eigener Besuche von <strong>Ochsenrennen</strong> <strong>in</strong><br />

Bayern steht fest: Die Ochsen werden nicht nur verhöhnt,<br />

sondern sie müssen auch zum Rennen gebracht werden.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d – trotz der Auflagen – alle Mittel recht. Nicht<br />

selten werden Ochsen geschlagen, getreten <strong>und</strong> es wird<br />

ihnen schmerzhaft am Schwanz herumhantiert. Symptome<br />

von Angst, Stress <strong>und</strong> Überforderung s<strong>in</strong>d auch für Laien<br />

erkenntlich. Bitte protestieren Sie bei den Verantwortlichen:<br />

Herrn Bürgermeister Georg Wagner u. Herrn Andreas Bader<br />

c/o Geme<strong>in</strong>de <strong>Spatzenhausen</strong><br />

Dorfstraße 12<br />

D-82447 <strong>Spatzenhausen</strong><br />

Fax: 08847/6980611<br />

E-Mail: verwaltung@gde-spatzenhausen.de<br />

Oder verwenden Sie die Postkarte auf der Rückseite des<br />

Blickpunktes.<br />

Vielleicht erhalten Sie e<strong>in</strong>e Antwort?<br />

Wir suchen unter unseren Mitgliedern jemanden, der sich<br />

ausgezeichnet bei Facebook <strong>und</strong> evtl. auch Twitter auskennt,<br />

starke Nerven hat <strong>und</strong> für uns ehrenamtlich zeitweilig Kampagnen<br />

<strong>in</strong> diesen beiden Medien organisiert. Freiwillige vor!


Rodeo - Es geht im alten Stil weiter<br />

In der letzten Ausgabe berichteten wir über e<strong>in</strong>e Initiative<br />

des B<strong>und</strong>esrates, bei der damals anstehenden Novellierung<br />

den Begriff „Rodeo“ <strong>in</strong>s Tierschutzgesetz aufzunehmen. Im<br />

gleichen Zug wären auch der Flankengurt, der die Tiere<br />

künstlich immer wieder zum Buckeln veranlasst <strong>und</strong> andere<br />

Bestandteile von Rodeo b<strong>und</strong>esweit verboten worden. Leider<br />

weigerte sich B<strong>und</strong>eslandwirtschaftsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Aigner,<br />

das Tierschutzgesetz umfassend überarbeiten zu lassen <strong>und</strong><br />

so fiel Rodeo, geme<strong>in</strong>sam mit weiteren dr<strong>in</strong>gend notwendigen<br />

Verbesserungen für die Tiere, dem partei-politischen<br />

Hickhack zum Opfer.<br />

Somit geht alles im alten Stil weiter, was die e<strong>in</strong>e Veranstaltung<br />

im April 2013 <strong>in</strong> Griesheim bewies. Den Besuchern, angelockt<br />

nicht nur vom schönen Wetter, sondern auch durch<br />

die reichliche Vergabe von Freikarten, dürfte kaum aufgefallen<br />

se<strong>in</strong>, dass die Tiere <strong>in</strong> den Startboxen litten. Sie wurden<br />

durch pausenlose <strong>und</strong> beschönigende Ansagen vom Tierleid<br />

abgelenkt. Besonders unglaubwürdig war die Behauptung,<br />

e<strong>in</strong> Tierschützer hätte die Möchtegern-Cowboys auf e<strong>in</strong><br />

Schlachtpferd aufmerksam gemacht, das dann auch gerne<br />

von den Rodeoleuten „gerettet“ wurde <strong>und</strong> für mehrere Jahre<br />

als „Buckelpferd“ e<strong>in</strong>gesetzt wurde. Welcher Tierschützer<br />

würde sich ausgerechnet an Leute wenden, die sich daran<br />

erfreuen, wenn Tiere leiden?<br />

Wer Rodeo genauso kritisch sieht wie wir, sollte bei der bevorstehenden<br />

B<strong>und</strong>estagswahl se<strong>in</strong>e Stimme davon abhängig<br />

machen, ob die Partei bzw. der Abgeordnete se<strong>in</strong>er Wahl<br />

die Sache der „Rodeo“tiere voranbr<strong>in</strong>gt. Erk<strong>und</strong>igen Sie sich<br />

vorher <strong>und</strong> lassen Sie sich die Antwort schriftlich geben,<br />

damit Sie die Wahlsieger nachher an ihre Zusage er<strong>in</strong>nern<br />

können.<br />

Infostände<br />

Bei der super organisierten Geme<strong>in</strong>schaftsveranstaltung<br />

auf dem Marienplatz <strong>in</strong> München am 16.03.2013 unter dem<br />

Motto „Vegane Ostern“ waren auch wir mit e<strong>in</strong>em Infostand<br />

vertreten.<br />

Das Interesse von Passanten war groß <strong>und</strong> die Stimmung<br />

prima. Wir hoffen, dass wir e<strong>in</strong> paar Menschen wenigstens<br />

zum Nachdenken anregen konnten.<br />

Danke an die Organisatoren <strong>und</strong> unsere Helfer am Stand<br />

Juliane Schmidt <strong>und</strong> Conny Hofaicher, die sogar extra aus<br />

Niederbayern anreiste.<br />

Unsere nächsten Term<strong>in</strong>e für Infostände:<br />

29.06.2013 Earth Peace Day, Willy-Brandt-Platz, Augsburg<br />

27.07.2013 Tierrechtstag, Marienplatz, München<br />

28.09.2013 Veganes Oktoberfest, Marienplatz, München<br />

05.10.2013 Pelzfrei (<strong>in</strong> München), Marienplatz, München<br />

02.11.2013 Veihnachten, Marienplatz, München<br />

Wer macht mit?<br />

13


Tierversuche <strong>in</strong> der Kosmetik<br />

Umzug der Igelstation<br />

Am 29.12.2012 zogen die Bewohner der Igelstation Memm<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> des angeschlossenen Gnadenhofs von ihrem<br />

bisherigen Domizil <strong>in</strong> Memm<strong>in</strong>gerberg <strong>in</strong> die neue Anlage bei<br />

Eisenburg um. Die 1. Vorsitzende, Frau Edda Zangmeister,<br />

bat uns um Unterstützung beim Umzug der vielen Tiere.<br />

Über 30 Jahre hat es gedauert – <strong>in</strong> der EU trat zum 11. März<br />

2013 das von Tierrechtlern hart erkämpfte endgültige Verbot<br />

von Tierversuchen <strong>in</strong> der Kosmetik <strong>in</strong> Kraft.<br />

Leider bedeutet dieses Verbot ke<strong>in</strong>eswegs, dass Tiere nicht<br />

für Kosmetik leiden müssen. 80 bis 90% aller Zutaten <strong>in</strong> der<br />

Kosmetik werden auch anderweitig genutzt, wie zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong> Pflanzenextrakt, dass nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Creme, sondern<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arznei zum E<strong>in</strong>satz kommt oder e<strong>in</strong> Tensid das<br />

nicht nur im Duschgel, sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haushaltsre<strong>in</strong>iger<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird. Und dann ist der Tierversuch nicht verboten,<br />

sondern oft sogar gesetzlich vorgeschrieben.<br />

So kann man als Verbraucher nie ganz ausschließen, dass <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Kosmetikprodukt nicht doch Tierleid steckt. Da fast<br />

jede Kosmetik Substanzen enthält, die irgendwann mal im<br />

Tierversuch getestet wurden, arbeiten Siegel mit Stichtagen,<br />

nachdem ke<strong>in</strong>e Versuche durchgeführt werden oder <strong>in</strong> Auftrag<br />

gegeben wurden bzw. Zutaten e<strong>in</strong>gesetzt werden, für<br />

die dies der Fall ist. (Beispiel: Hase mit schützender Hand)<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich stellt sich die Frage, <strong>in</strong>wieweit Tierversuche<br />

überhaupt auf den Menschen übertragen werden können. Es<br />

gibt zahlreiche Alternativmethoden, die es allerd<strong>in</strong>gs schwer<br />

haben, anerkannt zu werden.<br />

Wir reisten an mit unserem Bus <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Pferdehänger,<br />

den uns unsere hilfsbereite Vermieter<strong>in</strong> Frau Ruf fre<strong>und</strong>licherweise<br />

zur Verfügung stellte <strong>und</strong> fühlten uns e<strong>in</strong>en Tag<br />

wie im Wilden Westen. Ziegen <strong>und</strong> Schafe mussten mit vielen<br />

Tricks e<strong>in</strong>gefangen <strong>und</strong> verladen werden. Am schwierigsten<br />

gestaltete sich der Umzug der sehr ängstlichen <strong>und</strong><br />

schwerfälligen Hängebauchschwe<strong>in</strong>e. Bis jedes dieser sehr<br />

anfälligen Tiere mit viel Zeit, Geduld <strong>und</strong> dem E<strong>in</strong>satz aller<br />

Helfer auf den Hänger geschoben <strong>und</strong> getragen werden<br />

konnte, standen Tiere <strong>und</strong> Menschen kurz vor dem Schlaganfall.<br />

E<strong>in</strong>e besonders glückliche Hand als „Schwe<strong>in</strong>etreiber“<br />

bewies unser türkischer Fre<strong>und</strong> Cevdet, was wir sogar dokumentieren<br />

konnten (siehe Foto).<br />

Schließlich <strong>und</strong> endlich waren am Abend alle Tiere <strong>in</strong> den<br />

neuen w<strong>und</strong>erschönen Gehegen <strong>und</strong> haben sich dort auch<br />

ganz schnell e<strong>in</strong>gewöhnt. Das ist auch ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er bei der<br />

guten Fürsorge durch Edda <strong>und</strong> ihre Helfer.<br />

Und wenn die Tiere alle zufrieden s<strong>in</strong>d – dann s<strong>in</strong>d wir es<br />

doch auch.<br />

Dennoch kann man das e<strong>in</strong>geführte Verbot als Erfolg werten.<br />

Erstmals werden Tierversuche verboten <strong>und</strong> die Industrie<br />

gedrängt, Alternativmethoden zu entwickeln. Es ist auch<br />

e<strong>in</strong> Zeichen außerhalb des Kosmetikmarktes, wo nach Alternativmethoden<br />

geforscht wird.<br />

Das Verbot hilft nur wenigen der fast drei Millionen „Versuchstiere“,<br />

die im Jahr 2011 alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland getötet<br />

wurden. Die meisten der getöteten Tiere sterben <strong>in</strong> der biologischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Deshalb müssen wir den<br />

Millionen Tieren die entsetzlich <strong>in</strong> Laboren leiden, e<strong>in</strong>e Stimme<br />

geben <strong>und</strong> für e<strong>in</strong> gänzliches Tierversuchsverbot kämpfen.<br />

14


Zwei Engel für Rhodos ...<br />

... so werden sie mittlerweile auf der Insel genannt. Geme<strong>in</strong>t<br />

s<strong>in</strong>d Ines Leeuw, die Tierärzt<strong>in</strong> des Tierärztepools der Arche<br />

Noah Kreta, die schon im August letzten Jahres bei der ersten<br />

großen Kastrationsaktion auf Rhodos sehr erfolgreich gearbeitet<br />

hat <strong>und</strong> ihre Assistent<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>a Schomann. Jetzt, e<strong>in</strong><br />

halbes Jahr später, hatten wir dank vieler Unterstützer unserer<br />

Arbeit wieder die f<strong>in</strong>anziellen Mittel, um <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der privaten Organisation „Rhodos H<strong>und</strong>e“ Ines<br />

<strong>und</strong> Christ<strong>in</strong>a auf die Insel e<strong>in</strong>laden zu können. So konnten<br />

sie ihre Arbeit fortsetzen, so viele Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e wie<br />

möglich zu kastrieren um somit unserem geme<strong>in</strong>samen Ziel,<br />

das Leid <strong>und</strong> das Elend der Streuner dort zu verbessern,<br />

e<strong>in</strong> Stück näher zu kommen. Vom 02.-09.03.2013 kamen sie<br />

von der Insel Kreta <strong>und</strong> diesmal wussten alle Tierschützer<br />

<strong>und</strong> Helfer auf Rhodos, was sie zu erwarten hatten <strong>und</strong> waren<br />

gut vorbereitet. Im Vorfeld wurden schon H<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Katzen gefangen <strong>und</strong> da noch ke<strong>in</strong>e Saison ist, waren auch<br />

mehr Helfer vor Ort. Schon Wochen vorher bekam ich immer<br />

wieder Mails <strong>und</strong> Anrufe von dort. Alle fragten immer wieder,<br />

wann kommt Ines? Leider waren trotz aller Aktionen im<br />

letzten Jahr schon wieder ca. 50 Welpen über den W<strong>in</strong>ter im<br />

Tierheim angekommen, die ausgesetzt wurden. Außerdem<br />

bestimmt noch mal so viele bei den privaten Tierschützern auf<br />

der Insel. Das wären sonst sicher doppelt so viele gewesen,<br />

aber eben auch e<strong>in</strong> Zeichen, dass wir weiter an der Situation<br />

arbeiten müssen. Von den Katzen ganz zu schweigen.<br />

Der örtliche Tierschutzvere<strong>in</strong> RAWS hatte wieder für die nötige<br />

Genehmigung der Stadt gesorgt. Es wurden im Vorfeld<br />

Listen gemacht, wo alle e<strong>in</strong>getragen wurden, die Tiere zum<br />

Kastrieren br<strong>in</strong>gen wollten <strong>und</strong> Term<strong>in</strong>e vergeben. Es ist immer<br />

e<strong>in</strong>e logistische Herausforderung so viele Tiere nach der<br />

OP solange unterzubr<strong>in</strong>gen, bis sie wieder wach <strong>und</strong> fit s<strong>in</strong>d.<br />

Die Räumlichkeiten dort s<strong>in</strong>d sehr begrenzt <strong>und</strong> das Wetter<br />

um diese Zeit noch nicht so, dass man draußen die Flächen<br />

nutzen kann. Das bedeutet jedes Mal großen Stress für alle.<br />

Alles muss genau organisiert se<strong>in</strong>. Notfälle kommen auch<br />

noch dazwischen. Das OP-Team muss äußerst konzentriert<br />

arbeiten <strong>und</strong> alles muss Hand <strong>in</strong> Hand laufen. So begann<br />

also am Montagmorgen die Arbeit. Am ersten Tag wurden<br />

25 Tiere kastriert. In den nächsten Tagen wurde wieder<br />

von Morgens bis Abends auf Hochtouren operiert. Priorität<br />

hatten weibliche Tiere, die aufwendiger zu operieren s<strong>in</strong>d<br />

<strong>und</strong> so nicht mehr für Nachwuchs sorgen können. Neben<br />

den Kastrationen wurden noch Tumore entfernt, verletzte<br />

Tiere behandelt <strong>und</strong> vieles mehr. Ines <strong>und</strong> das ganze Team<br />

dah<strong>in</strong>ter arbeiteten sogar noch bis zum Abend der Abreise.<br />

So können wir also wieder grandiose Zahlen weitergeben:<br />

In sechs Tagen konnten 184 Tiere kastriert werden <strong>und</strong> 40<br />

weitere Operationen wurden durchgeführt.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Ines <strong>und</strong> allen Mitarbeitern<br />

von RAWS war super, der örtliche Bürgermeister bedankte<br />

sich herzlich genauso wie die Vorsitzende vom Rhodos <strong>Animal</strong><br />

Welfare <strong>und</strong> so können wir diese Kastrationsaktion wieder<br />

als sehr erfolgreich <strong>und</strong> gelungen abschließen. Da wir weiter<br />

an unserem Ziel arbeiten möchten den Streunern von<br />

Rhodos zu helfen <strong>und</strong> ihnen Leid <strong>und</strong> Elend zu ersparen,<br />

sammeln wir jetzt schon wieder Spenden für e<strong>in</strong>e erneute<br />

Aktion mit Ines, die noch <strong>in</strong> diesem Jahr stattf<strong>in</strong>den soll. Wir<br />

können nur sagen: Danke an alle, die uns schon geholfen<br />

haben das zu verwirklichen <strong>und</strong> wir hoffen weiterh<strong>in</strong> auf Ihre<br />

Unterstützung, denn wir alle s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass wir<br />

das zusammen schaffen werden, wenn wir nicht aufgeben.<br />

So e<strong>in</strong>e Aktion hat auch immer den Nebeneffekt, dass die<br />

Bevölkerung vor Ort <strong>in</strong> Geprächen über richtige Tierhaltung<br />

aufgeklärt <strong>und</strong> über diese wichtige Arbeit <strong>in</strong>formiert wird.<br />

Auch dieses gute Projekt wurde <strong>und</strong> wird von animal2ooo<br />

unterstützt. Spenden bitte unter Stichwort „ Rhodos“.<br />

15


Neuigkeiten zum Projekt „Tierschutz macht Spaß!“<br />

Bereits <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>terausgabe 2012/2013 berichteten wir<br />

über das neue Projekt von animal2ooo namens „Tierschutz<br />

macht Spaß!“ – dem Tierschutzunterricht für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im Großraum München. Das Ziel des Projekts ist<br />

es, K<strong>in</strong>dern altersgerecht Tierschutzthemen nahezubr<strong>in</strong>gen,<br />

um sie allgeme<strong>in</strong> für das Thema Verantwortung für Tiere zu<br />

sensibilisieren. Durch spielerische E<strong>in</strong>heiten lernen die K<strong>in</strong>der<br />

Möglichkeiten kennen, die es ihnen ermöglichen, sich<br />

bereits eigenständig für Tiere e<strong>in</strong>zusetzen <strong>und</strong> verantwortungsvoll<br />

zu handeln.<br />

Viel hat sich seitdem getan, viele junge Menschen haben ihr<br />

Interesse an Tierschutzthemen gezeigt <strong>und</strong> ihr Wissen erweitern<br />

können. Nicht nur wurden die Tierschutzvormittage<br />

im Umweltgarten der Geme<strong>in</strong>de Neubiberg (Landkreis München)<br />

erfolgreich weitergeführt, sondern auch Kontakte zu<br />

anderen E<strong>in</strong>richtungen geknüpft, um den Tierschutzunterricht<br />

<strong>in</strong> die Schulen zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Seit Anfang des Jahres 2013 führt unsere Tierschutzlehrer<strong>in</strong><br />

Melanie Re<strong>in</strong>er nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Münchner Gymnasium im<br />

Rahmen der Offenen Ganztagsschule jeden Donnerstag<br />

regelmäßig Tierschutzunterricht mit e<strong>in</strong>er Gruppe engagierter<br />

Jugendlicher durch. Themen wie Tierversuche <strong>und</strong> Pelz<br />

wurden behandelt <strong>und</strong> Plakate zu den verschiedenen Tierschutzthemen<br />

angefertigt, welche nun bei allen Infoveranstaltungen<br />

zur Offenen Ganztagsschule mit ausgehängt<br />

werden. Geplant ist außerdem e<strong>in</strong>e „Exkursion“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Supermarkt,<br />

um das Thema „Tierschutz im E<strong>in</strong>kaufskorb“ vor<br />

Ort zu behandeln.<br />

Auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Münchner Gr<strong>und</strong>schule ist ab Sommer 2013 regelmäßiger<br />

Tierschutzunterricht geplant, die Vorbereitungen<br />

dafür laufen bereits.<br />

In den vergangenen Osterferien konnte <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Fördervere<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>schule Riemerl<strong>in</strong>g Hohenbrunn<br />

e.V. <strong>und</strong> dem Umweltgarten Neubiberg e<strong>in</strong>e viertägige<br />

Tierschutz-Ferienbetreuung organisiert werden, an der 20<br />

Gr<strong>und</strong>schüler aus verschiedenen umliegenden Orten teilnahmen.<br />

Begleitet wurde jeder Tag von drei ausgebildeten<br />

Tierschutzlehrern, die mithilfe der Stoffschildkröte Herby alle<br />

Tierschutzthemen altersgerecht <strong>und</strong> pädagogisch aufbereitet<br />

präsentierten. Das Ferienprogramm begann an e<strong>in</strong>em<br />

Montag mit dem weit gefassten Thema „Tierschutz im E<strong>in</strong>kaufskorb“,<br />

wozu die K<strong>in</strong>der zu den verschiedenen Themen<br />

wie Pelz, „Haus“tiere, „Nutz“tiere, Tiere <strong>in</strong> der Unterhaltung<br />

<strong>und</strong> „Wild“tiere Collagen anfertigten, um sie anschließend<br />

allen anderen Teilnehmern stolz vorzustellen. Der Dienstag<br />

widmete sich voll <strong>und</strong> ganz dem Thema Tierversuche, was<br />

auch die jüngeren Schüler gut verstanden. Die Geschichte<br />

von Hermes, dem Affen aus dem Versuchslabor, wurde erzählt,<br />

die verschiedenen Tierarten vorgestellt, die für Versuche<br />

genutzt werden, Versuchsbeispiele an Kuscheltieren<br />

vorgeführt <strong>und</strong> anschließend e<strong>in</strong> Tierversuchsmemory gelöst.<br />

Die Uns<strong>in</strong>nigkeit von Tierversuchen stand den ganzen<br />

Tag über im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> die nicht übertragbaren Ergebnisse<br />

aus Tierversuchen auf den Menschen.<br />

Sehr <strong>in</strong>teressiert waren die K<strong>in</strong>der auch an den alternativen<br />

Testmöglichkeiten, da ihnen schnell klar wurde, dass wir<br />

aus moralischen <strong>und</strong> auch aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Tierversuche mehr durchführen sollten. Der<br />

Mittwoch lag ganz im Zeichen der „Heim“tiere, weshalb e<strong>in</strong><br />

Ausflug <strong>in</strong> das Münchner Tierheim <strong>in</strong> Riem organisiert wurde.<br />

„Warum gibt es Tierheime <strong>und</strong> was kann ich selbst tun,<br />

um den Tieren dort zu helfen?“ „Was s<strong>in</strong>d Qualzuchten <strong>und</strong><br />

Listenh<strong>und</strong>e <strong>und</strong> wieso leiden diese Tiere?“ All diesen Fragestellungen<br />

konnte nachgegangen werden, um den K<strong>in</strong>dern<br />

die Problematiken von Zucht, Zuchtformen <strong>und</strong> unüberlegter<br />

Haustieranschaffung nahezubr<strong>in</strong>gen.<br />

Um dieses Wissen Revue passieren zu lassen, wurde am<br />

letzten Tag, dem Donnerstag, das Thema H<strong>und</strong>e noch e<strong>in</strong>mal<br />

vertieft. E<strong>in</strong> H<strong>und</strong> besuchte die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Ökoschule<br />

des Umweltgarten Neubiberg <strong>und</strong> veranschaulichte wichtige<br />

Punkte <strong>in</strong> der H<strong>und</strong>esprache. Schnell merkten die K<strong>in</strong>der,<br />

wie sie die Beschwichtigungssignale e<strong>in</strong>es H<strong>und</strong>es deuten<br />

können <strong>und</strong> wie sie daraufh<strong>in</strong> handeln sollten. An kle<strong>in</strong>en<br />

Rollenspielen, <strong>in</strong> denen die K<strong>in</strong>der mal die Rolle des H<strong>und</strong>es,<br />

mal die Rolle des Menschen e<strong>in</strong>nahmen, konnten spielerisch<br />

„unangenehme“ Situationen erprobt <strong>und</strong> verdeutlicht werden.<br />

Da diese Ferienbetreuung e<strong>in</strong> voller Erfolg war <strong>und</strong> die K<strong>in</strong>der<br />

sowie die Eltern begeistert waren, werden <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Fördervere<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>schule Riemerl<strong>in</strong>g<br />

Hohenbrunn e.V. bald weitere Projekte gestartet werden.<br />

16


Kommt „Tierschutz macht Spaß!“ auch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>richtung?<br />

Sie s<strong>in</strong>d als Pädagoge/Pädagog<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule, e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>dergarten<br />

oder e<strong>in</strong>er anderen E<strong>in</strong>richtung tätig <strong>und</strong> würden<br />

Ihren K<strong>in</strong>dern auch gerne die Möglichkeit e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

oder gar e<strong>in</strong>es regelmäßigen Tierschutzunterrichts bieten?<br />

Oder Sie haben selbst K<strong>in</strong>der im K<strong>in</strong>dergarten oder Schulalter<br />

<strong>und</strong> würden die Lehrer gerne für solche E<strong>in</strong>heiten begeistern?<br />

Dann s<strong>in</strong>d Sie bei uns genau richtig!<br />

Als e<strong>in</strong>zelne Tierschutzlehrer<strong>in</strong>nen kommen wir direkt <strong>in</strong> Ihre<br />

Schule oder E<strong>in</strong>richtung im Großraum München <strong>und</strong> bieten<br />

E<strong>in</strong>zel- <strong>und</strong> Doppelst<strong>und</strong>en, Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Projekttage<br />

an. Gerne legen wir <strong>in</strong> Absprache mit Ihnen die Schwerpunkte<br />

unserer E<strong>in</strong>heiten fest <strong>und</strong> erarbeiten e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles,<br />

altersgerechtes Konzept für Sie. Auch begleiten wir für<br />

Sie Projekttage <strong>und</strong> bieten Ferienbetreuungen an.<br />

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf<br />

Wir freuen uns von Ihnen zu hören <strong>und</strong> stehen gerne für<br />

Ihre Rückfragen zur Verfügung.<br />

Handynummer:<br />

0176 – 56770027<br />

E-Mail:<br />

tierschutzmachtspass@gmail.com<br />

Facebook:<br />

www.facebook.com/tierschutzmachtspass<br />

Weitere Term<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Infos:<br />

www.animal<strong>2000</strong>.de/wp/tierschutzmachtspass-term<strong>in</strong>e/<br />

Projektgeb<strong>und</strong>enes Spendenkonto für<br />

„Tierschutz macht Spaß!“ e<strong>in</strong>gerichtet<br />

Wer das Projekt „Tierschutz macht Spaß!“ von animal2ooo<br />

<strong>und</strong> damit Tierschutzunterricht <strong>in</strong> ganz München, gezielt fördern<br />

möchte, hat nun die Möglichkeit auf das von uns dafür<br />

eigens angelegte Spendenkonto zu überweisen.<br />

Tierschutz macht Spaß!<br />

GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbank<br />

Kto. 8 209 249 701<br />

BLZ 430 609 67<br />

Tierschutzunterricht bietet uns die Möglichkeit K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche von kle<strong>in</strong> auf für die W<strong>und</strong>er der Natur <strong>und</strong> der<br />

Tierwelt zu begeistern <strong>und</strong> ihnen Respekt vor allem Lebenden<br />

zu vermitteln. Unser Leitspruch „Tierschutz ist Erziehung<br />

zur Menschlichkeit!“ von dem Arzt <strong>und</strong> Philosophen Albert<br />

Schweitzer stützt uns <strong>in</strong> der Annahme, dass mit Tierschutzunterricht<br />

e<strong>in</strong>e ganzheitliche Ethik vermittelt werden kann.<br />

Wir danken Ihnen im Namen der Tiere.<br />

17


Buchtipp<br />

Der Maler <strong>und</strong> Grafiker Hartmut Kiewert setzt sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Arbeiten <strong>in</strong>tensiv mit dem gesellschaftlichen Mensch-Tier-<br />

Verhältnis ause<strong>in</strong>ander. In dem Buch »mensch_tier« stellt er<br />

74 meist großformatigen Abbildungen se<strong>in</strong>er künstlerischen<br />

Arbeiten se<strong>in</strong>e theoretische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem<br />

Thema gegenüber <strong>und</strong> ergänzt diese zu e<strong>in</strong>em klaren Plädoyer<br />

für e<strong>in</strong>e ausbeutungsfreie Gesellschaft.<br />

Auf Textebene steigt das Buch mit e<strong>in</strong>er Faktensammlung<br />

über die heutige Produktion von Fleisch, Milch & Co e<strong>in</strong>. Dabei<br />

werden auch ökologische <strong>und</strong> soziale Aspekte heutiger<br />

Tierausbeutung aufgezeigt. Im nächsten Teil wird e<strong>in</strong> grober<br />

Abriss der ideengeschichtlichen Entwicklung des (westlichen)<br />

Mensch-Tier-Verhältnisses von der Ste<strong>in</strong>zeit bis heute<br />

gegeben <strong>und</strong> die soziale Konstruktion der Kategorien Mensch/<br />

Kultur <strong>und</strong> Tier/Natur herausgestellt. Es folgt e<strong>in</strong>e Vorstellung<br />

der wesentlichsten Positionen zum Thema Tier-Ethik<br />

bzw. Tierrechte <strong>und</strong> Antispeziesismus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kritischen Betrachtung.<br />

Im letzten Teil f<strong>in</strong>den sich das Plädoyer des Autors für e<strong>in</strong>en<br />

anderen Umgang mit nicht-menschlichen Individuen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Perspektiven für e<strong>in</strong>e gewalt- <strong>und</strong> herrschaftsfreie Gesellschaft.<br />

Das Buch endet mit e<strong>in</strong>er kurzen kunstgeschichtlichen<br />

Selbstverortung der künstlerischen Arbeit.<br />

Das Buch enthält 62 Farb- <strong>und</strong> 12 s/w-Abbildungen. Daneben<br />

eignet sich »mensch_tier« aber auch als E<strong>in</strong>stiegsliteratur<br />

<strong>in</strong> die Problematik von gesellschaftlichen Mensch-<br />

Tier-Verhältnissen. Das Buch ist beim Verlag Compassion<br />

Media erschienen.<br />

Seitenzahl: 144<br />

ISBN: 978-3-9814621-1-1<br />

Auflage: 1. Auflage<br />

Preis: 24,90 €<br />

Autorkurzbiografie:<br />

Hartmut Kiewert, 1980 <strong>in</strong> Koblenz geboren, lebt <strong>und</strong> arbeitet<br />

<strong>in</strong> Witzenhausen. Se<strong>in</strong> Studium an der Burg Giebichenste<strong>in</strong><br />

Kunsthochschule Halle absolvierte er „mit Auszeichnung“. In<br />

den letzten Jahren waren se<strong>in</strong>e Bilder <strong>in</strong> zahlreichen E<strong>in</strong>zelausstellungen<br />

unter anderem <strong>in</strong> Hamburg, Berl<strong>in</strong> <strong>und</strong> Leipzig<br />

zu sehen. Autorenwebsite: http://hartmutkiewert.net<br />

Auf der Bildebene gibt es e<strong>in</strong>e ähnliche Aufteilung. Angefangen<br />

bei der burlesk-satirischen Serie der „Schlachtplatten“<br />

<strong>und</strong> Fleischlandschaften, bis h<strong>in</strong> zu komplex aufgebauten<br />

großformatigen Arbeiten, welche nach S<strong>in</strong>nbildern für heutige<br />

Menschen-Tier/Mensch-Natur-Beziehungen suchen, entwickelt<br />

der Maler bei se<strong>in</strong>en jüngeren Arbeiten utopische<br />

Perspektiven, <strong>in</strong> denen nicht-menschliche Tiere den Zuchtvorrichtungen<br />

entrückt s<strong>in</strong>d.<br />

Kiewerts Bilder unterwandern das Wegschauen, die Absperrung<br />

des Bewusstse<strong>in</strong>s gegen die Ausbeutung der Tiere <strong>und</strong><br />

regen zu neuen Perspektiven auf nichtmenschliche Individuen<br />

an.<br />

18


Affen im Tiergarten Ulm<br />

Wer sich mit politischem Tierschutz befasst, braucht e<strong>in</strong>e<br />

fast unendliche Geduld <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e extreme Frustrationstoleranz.<br />

Erfolgserlebnisse s<strong>in</strong>d zwar schon manchmal zu verzeichnen,<br />

aber leider nicht so häufig, wie man es gern hätte.<br />

So ist der nachfolgende Artikel ke<strong>in</strong> Bericht über e<strong>in</strong>en Erfolg,<br />

sondern die Darstellung e<strong>in</strong>es Zwischenstandes.<br />

Die Ulmer <strong>und</strong> Neu-Ulmer Arbeitsgruppe „Aktionsgruppe Biber“<br />

von animal2ooo hat es vor ziemlich genau zehn Jahren<br />

nach jahrelanger Arbeit geschafft, dass die Stadt Ulm auf<br />

Beschluss des Ulmer Geme<strong>in</strong>derats den Ulmer Bären e<strong>in</strong><br />

wesentlich größeres Gehege spendierte. Schon damals monierten<br />

wir, dass im Tiergarten Ulm die Kle<strong>in</strong>affen <strong>in</strong> zu kle<strong>in</strong>en,<br />

vor allem aber zu niedrigen Käfigen gehalten werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs erschien es uns ratsam, nicht gleich nach dem<br />

Erfolg mit den Bären mit der nächsten Forderung Druck zu<br />

machen. So behielten wir das Thema lediglich im Auge. Über<br />

e<strong>in</strong>e Mittelsperson, die an die Stadt schrieb, bekamen wir<br />

das E<strong>in</strong>geständnis des Ulmer Oberbürgermeisters, dass die<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung der Affen im Ulmer Tiergarten nicht ganz den<br />

Empfehlungen des sog. „Säugetiergutachtens“ entspricht,<br />

dass man aber mittelfristig e<strong>in</strong>e Besserung plane.<br />

Vor ca. zwei Jahren beschlossen wir, die Sache verstärkt anzugehen.<br />

Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht:<br />

Die Stadtverwaltung, der wir vor Jahren mit unserer<br />

Bärengeschichte e<strong>in</strong> Schnippchen geschlagen hatten, ignoriert<br />

unsere schriftlichen Vorstöße konsequent. Und zwar auf<br />

allen Organisationsebenen! Sie antwortet e<strong>in</strong>fach nicht. So<br />

ist leider recht viel Zeit vergangen. Inoffiziell wissen wir, dass<br />

es Umbaupläne gibt, aber wir erfahren wenig Konkretes.<br />

Unsere Sorge ist, dass der Umbau zu wenig die Interessen<br />

der Affen berücksichtigt <strong>und</strong> wir wieder Jahre warten müssen,<br />

bis etwas im S<strong>in</strong>ne der Affen geschieht.<br />

Wir wären ke<strong>in</strong>e guten Tierschützer, wenn wir uns mit der<br />

Nichtbeachtung durch die Stadtverwaltung zufrieden gäben.<br />

So wollen wir versuchen, e<strong>in</strong>e zeitlich beschränkte „Bürger<strong>in</strong>itiative<br />

Tiergarten“ zu gründen <strong>und</strong> mit ihr auf die Straße<br />

zu gehen. Außerdem haben wir die Tierschutzbeauftragte im<br />

Stuttgarter Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium, Dr. Jäger, nach Ulm<br />

e<strong>in</strong>geladen. Vielleicht können wir ja gegen Jahresende etwas<br />

Positives darüber berichten.<br />

19


Gyula 2013<br />

Auch heuer waren wir <strong>in</strong> r<strong>und</strong> vierwöchigen Abständen <strong>in</strong> dem von uns seit Jahren unterstützten Tierheim <strong>in</strong> Gyula, Ungarn.<br />

Der W<strong>in</strong>ter war dieses Jahr ganz entsetzlich für die Tiere, es regnete wochenlang ununterbrochen, das Gr<strong>und</strong>wasser kam<br />

schon hoch <strong>und</strong> die H<strong>und</strong>e standen bei Kälte, W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Dauerregen zum Teil knöcheltief <strong>in</strong> ihren Gehegen im Schlamm <strong>und</strong><br />

Wasser. Fast ohne Übergang schwenkten die Temperaturen nun plötzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hochsommerliche Hitze um. Aber wenigstens<br />

ist es trocken <strong>und</strong> wir konnten die Gehege mit e<strong>in</strong>er dicken Schicht Kies <strong>und</strong> Sand füllen. E<strong>in</strong> paar ganz arme Schlucker aus<br />

Gyula warten immer noch auf e<strong>in</strong> gutes Plätzchen.<br />

Wir denken, weil gerade diese H<strong>und</strong>e so viel Schlimmes erlebt haben, muss jeder von ihnen e<strong>in</strong>en absoluten Spitzenplatz<br />

erhalten. Sie werden sich ganz bestimmt mit viel Liebe dafür revanchieren. Jeder der H<strong>und</strong>e strahlt so viel Freude <strong>und</strong> Lebensmut<br />

aus – da kann mancher von uns noch davon lernen. Und Vorsicht: die Stimmung ist ansteckend. Näheres über unsere<br />

Schützl<strong>in</strong>ge erfahren Sie unter Tel. 089/5469050 oder 08141/3557757.<br />

Woody<br />

Er hat se<strong>in</strong> H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>chen durch schwere Attacken anderer<br />

H<strong>und</strong>e verloren.<br />

Seit se<strong>in</strong>er Operation vegetierte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derbettchen<br />

<strong>in</strong> der Krankenstation des Tierheims dah<strong>in</strong>. Unser lieber<br />

Fre<strong>und</strong> Chris, der im April/Mai e<strong>in</strong>e Woche ehrenamtlich<br />

<strong>in</strong> Ungarn geschuftet hat, nahm Woody mit <strong>und</strong> er wartet<br />

nun auf dem Gnadenhof von Susanne Pfeiffer <strong>in</strong> Gollachostheim<br />

auf e<strong>in</strong> neues Zuhause. Wie uns Susanne mitteilt, ist<br />

er wieder e<strong>in</strong> fröhlicher kle<strong>in</strong>er Racker geworden <strong>und</strong> läuft<br />

mit den anderen acht Gnadenhof-H<strong>und</strong>en sogar die große<br />

Gassi-R<strong>und</strong>e mit. Woody ist sehr verspielt <strong>und</strong> anhänglich,<br />

versteht sich mit anderen H<strong>und</strong>en <strong>und</strong> auch Katzen.<br />

Wir schätzen Woody auf e<strong>in</strong> Alter von zwei Jahren.<br />

E<strong>in</strong> ganz herzliches Dankeschön an Chris, Susanne <strong>und</strong> Mart<strong>in</strong><br />

für den Pflegeplatz. Ohne ihre Hilfe hätten wir den H<strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Ungarn lassen müssen.<br />

20


Mutter Teresa<br />

Sie ist querschnittsgelähmt. Was ihr zugestoßen ist, wissen<br />

wir nicht. Leider konnte sie nicht mehr operiert werden <strong>und</strong><br />

wird nie mehr laufen können.<br />

Dafür rutscht sie aber mit e<strong>in</strong>em Affenzahn durch die Wohnung.<br />

Damit sie sich nicht die H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>scheuert,<br />

trägt sie bei ihren Ausflügen meist e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>derschlafsack.<br />

Damit kommt sie w<strong>und</strong>erbar zurecht.<br />

Von e<strong>in</strong>er ganz lieben Spender<strong>in</strong> – Frau Birgit Ebenrecht aus<br />

der Schweiz – bekam Teresa nun sogar noch e<strong>in</strong>en supertollen<br />

<strong>und</strong> ganz leichten Gehwagen geschenkt, mit dem sie<br />

ume<strong>in</strong>ander tobt als müsste sie den ersten Preis auf der alten<br />

Trabrennbahn <strong>in</strong> Daglf<strong>in</strong>g gew<strong>in</strong>nen.<br />

Tessy ist maximal zwei Jahre alt, e<strong>in</strong> Bündel an Energie <strong>und</strong><br />

Lebensfreude <strong>und</strong> kommt mit ihrer E<strong>in</strong>schränkung w<strong>und</strong>erbar<br />

zurecht.<br />

LKW-Plane<br />

Stoppt Tiertransporte – dies steht <strong>in</strong> großen Lettern auf den<br />

LKW-Planen, die im ganzen B<strong>und</strong>esgebiet unterwegs se<strong>in</strong><br />

werden. Als Zeichen des Protests ist die Botschaft dort, wo<br />

auch die Tiere unterwegs s<strong>in</strong>d – auf den Autobahnen. Nach<br />

wie vor werden Tiere tausende Kilometer <strong>in</strong> Tiertransporten<br />

zum Schlachter gefahren. animal2ooo unterstützt diese<br />

Aktion der „animals angels“ <strong>und</strong> sponsert fünf LKW-Planen à<br />

4000 Euro. Wird jede Plane pro Kilometer von zehn Personen<br />

gesehen dann hat die Botschaft gegen Tiertransporte durch<br />

die Förderung von animal2ooo ca. fünf Millionen Menschen<br />

pro Jahr erreicht.<br />

21


Ulmer Weihnachtscircus<br />

Wie <strong>in</strong> manchen anderen Städten gibt es alljährlich auch <strong>in</strong><br />

Ulm e<strong>in</strong>en Weihnachtscircus. Während es anderswo so ist,<br />

dass e<strong>in</strong> bestehender Zirkus <strong>in</strong> der Weihnachtszeit se<strong>in</strong>en<br />

Namen ändert, ist es <strong>in</strong> Ulm der Betreiber e<strong>in</strong>es Freizeitparks,<br />

der <strong>in</strong> der Weihnachtszeit e<strong>in</strong>e Reihe von selbständigen<br />

Artisten engagiert <strong>und</strong> auftreten läßt.<br />

Den Circus haben wir dieses Mal nicht verh<strong>in</strong>dert <strong>und</strong> dies<br />

wird uns auch beim nächsten Mal kaum gel<strong>in</strong>gen. Aber wir<br />

werden das Thema demnächst beim Ulmer Geme<strong>in</strong>derat <strong>in</strong>s<br />

Gespräch br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> nächstes Jahr s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>deratswahlen...<br />

In der Saison 2011/12 trat im Ulmer Weihnachtscircus Lars<br />

Hölscher mit se<strong>in</strong>en Elefanten auf, obwohl er nachweislich<br />

e<strong>in</strong> Tierquäler ist, der se<strong>in</strong>e Tiere schlägt. Dies geht e<strong>in</strong>deutig<br />

aus e<strong>in</strong>em Video hervor, das PeTA <strong>in</strong>s Netz gestellt hat.<br />

Folgerichtig hat PeTA nicht nur die entsprechende Pressearbeit<br />

geleistet, sondern auch e<strong>in</strong>e Demonstration <strong>in</strong> der Nähe<br />

des Veranstaltungsorts organisiert.<br />

In 2012/13 ist nun Bodo Hölscher, der Vater des Elefantenquälers,<br />

mit etlichen weiteren Nummern se<strong>in</strong>es Zirkus Fliegenpilz<br />

aufgetreten. Dieses Jahr hat die Aktionsgruppe Biber<br />

zu e<strong>in</strong>er Fackeldemo unter dem Motto „Manege tier-frei!<br />

Auch beim Ulmer Weihnachtscircus!“ veranstaltet. Etwa zwei<br />

Dutzend Personen kamen bei Regen <strong>und</strong> Kälte zur nächtlichen<br />

Demo. Auch am Samstag davor hatten wir <strong>in</strong> der Fußgängerzone<br />

auf die Fackeldemo aufmerksam gemacht. E<strong>in</strong><br />

Dompteur <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Löwe jagten sich wechselweise die Straße<br />

auf <strong>und</strong> ab, während e<strong>in</strong> fre<strong>und</strong>licher Affe an die erstaunten<br />

Leute Flugblätter verteilte. Aus den Erklärungen, die manche<br />

Mütter ihren K<strong>in</strong>dern gaben, konnten wir übrigens entnehmen,<br />

dass unser Anliegen durchaus verstanden wird <strong>und</strong> auf<br />

Sympathie trifft.<br />

22<br />

Unsere Facebook-Seite gegen den Ulmer Weihnachtscircus:<br />

https://www.facebook.com/pages/Ulmer-Weihnachtscircus/387827074625005


Werden Sie aktiv ...<br />

Postkarte bitte ausschneiden <strong>und</strong> verschicken!<br />

Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, sollen zukünftig zahlreiche bisher<br />

strafbare Delikte wie z.B. das Nachstellen oder Fangen von geschützten Vogelarten nur<br />

noch Sehr geehrter als Ordnungswidrigkeit Herr Bürgermeister geahndet Georg Wagner, werden. Dies sehe e<strong>in</strong> unter Federführung von<br />

sehr geehrter Herr Andreas Bader,<br />

Bitte<br />

B<strong>und</strong>esjustizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) entwickelter Entwurf<br />

mit 45ct<br />

e<strong>in</strong>es<br />

am 29.<br />

„Strafrechtsänderungsgesetzes“<br />

September 2013 soll <strong>in</strong> <strong>Hofheim</strong>-<strong>Spatzenhausen</strong><br />

über anlässlich den <strong>in</strong> des den Dorfjubiläums nächsten Wochen e<strong>in</strong> Ochsen-<br />

im Parlament abgestimmt werden soll. Nach bisher<br />

(Drucksache 17/5391 des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

Marke frei<br />

vor,<br />

machen!<br />

gültigem rennen stattf<strong>in</strong>den. Recht macht sich strafbar, wer Exemplare e<strong>in</strong>er streng geschützten Tierart fängt,<br />

tötet oder ihnen auf andere Weise nachstellt. Im Gesetzentwurf der B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>Ochsenrennen</strong> haben ke<strong>in</strong>e Tradition <strong>in</strong> Bayern,<br />

heißt es, dass solche Delikte künftig nur noch dann als Straftat geahndet werden können,<br />

sondern verhöhnen fühlende Lebewesen. Die Tiere<br />

wenn die Handlung e<strong>in</strong>e nicht unerhebliche Menge der Exemplare betrifft <strong>und</strong> „erhebliche<br />

werden nicht selten getreten, geschlagen oder<br />

Auswirkungen ihnen schmerzhaft auf am den Schwanz Erhaltungszustand hantiert, um sie der Art hat“. …<br />

zum Rennen zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Herrn Bürgermeister Georg Wagner <strong>und</strong><br />

Herrn Andreas Bader<br />

Um die geplante Bagatellisierung des Artenschutzstrafrechts zu verh<strong>in</strong>dern, ruft das Komitee<br />

E<strong>in</strong> Dorfjubiläum alle Natur- kommt <strong>und</strong> auch Tierfre<strong>und</strong>e ohne Tierquälerei <strong>in</strong> Deutschland auf, bei der B<strong>und</strong>esregierung gegen den<br />

c/o Geme<strong>in</strong>de <strong>Spatzenhausen</strong><br />

aus, weshalb ich Sie bitte, das <strong>Ochsenrennen</strong> zu<br />

Dorfstraße 12<br />

vorliegenden Gesetzesentwurf zu protestieren. Gleichzeitig hat das Komitee sowohl das<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramt als auch die Fraktionen aller im D-82447 B<strong>und</strong>estag <strong>Spatzenhausen</strong> vertretenen Parteien über<br />

se<strong>in</strong>e Mit fre<strong>und</strong>lichen Bedenken Grüßen, <strong>in</strong>formiert <strong>und</strong> darum gebeten, den Gesetzesentwurf nicht zu unterstützen.<br />

animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

Sehr geehrter B<strong>und</strong>esjustizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Leutheusser-Schnarrenberger,<br />

Sehr geehrter Herr M<strong>in</strong>ister Remmel,<br />

im Jahr Rahmen für Jahr werden der Umsetzung <strong>in</strong> Dülmen Wildpferde der Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong><br />

2008/99/EG e<strong>in</strong>em großen Spektakel wollen Sie zusammengetrieben, Verstöße gegen um<br />

den herausgefangene Artenschutz Fohlen lockern zu versteigern. <strong>und</strong> sogar In straffrei diesem<br />

Chaos, das beim Fangen der panisch flüchtenden<br />

machen, wenn „die Handlung e<strong>in</strong>e unerhebliche<br />

Menge der Exemplare betrifft <strong>und</strong><br />

Pferde herrscht, s<strong>in</strong>d Unfälle vorprogrammiert. Die<br />

Unversehrtheit der Tiere wird hier fahrlässig aufs<br />

unerhebliche Spiel gesetzt, um Auswirkungen Profit zu machen. auf den Erhaltungszustand<br />

der Art hat.“<br />

In diesem Jahr kam bei dieser fragwürdigen Veranstaltung<br />

Rechtsauffassung e<strong>in</strong> Fohlen ums Leben. spiegelt Daher <strong>in</strong> bitte ke<strong>in</strong>ster ich Sie<br />

Diese<br />

<strong>in</strong>ständig, die Veranstaltung <strong>in</strong> Zukunft zu untersagen.<br />

Die Kopfzahl der Herde kann auch schonender<br />

Weise das Bestreben der Bevölkerung nach<br />

e<strong>in</strong>em stabil gehalten verstärkten werden. Schutz der Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenwelt wider. Ich fordere Sie auf, dem<br />

Wählerwille Mit fre<strong>und</strong>lichen Rechnung Grüßen, zu tragen <strong>und</strong> den<br />

entsprechenden Passus aus Ihren Änderungsvorschlägen<br />

zu entfernen.<br />

Bitte<br />

mit Marke 45ct<br />

Marke frei frei<br />

machen!<br />

M<strong>in</strong>isterium für Klimaschutz, Umwelt,<br />

Landwirtschaft, Natur- Verbraucherschutz<br />

B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium der Justiz<br />

des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

Z.Hd. Umweltm<strong>in</strong>ister Frau Johannes M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Remmel Sab<strong>in</strong>e<br />

Leutheusser-Schnarrenberger<br />

Schwannstr. 3<br />

Mohrenstraße 37<br />

D-40476 Düsseldorf<br />

10117 Berl<strong>in</strong><br />

animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

23


... denn Mitleid ist zu wenig!<br />

Werden auch<br />

Sie Mitglied!<br />

animal2ooo –<br />

Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

Landesverband gegen Tierversuche,<br />

Intensivtierhaltung <strong>und</strong><br />

sonstige Formen der Ausbeutung<br />

von Tieren<br />

Anschrift:<br />

Netzegaustr. 1<br />

81377 München<br />

Telefon: 089/5469050<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

animal2ooo –<br />

Menschen für Tierrechte Bayern e.V.<br />

Spardabank München<br />

Konto-Nr.: 26 55 900<br />

BLZ: 700 905 00<br />

www.animal<strong>2000</strong>.de

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