Erfahrungen und Werte im Lichte des Studiums - Bundesministerium ...
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entwicklung einer Gesellschaft formen <strong>und</strong> lenken können. Ihre Aufgabe wird es<br />
sein, zu entscheiden, welche <strong>Werte</strong> <strong>und</strong> ethische Gr<strong>und</strong>sätze als gut <strong>und</strong> wichtig<br />
gewahrt werden sollen <strong>und</strong> was verändert werden muss. Im Angesicht dieser<br />
Tatsache, nämlich, dass größeres Wissen auch größere Verantwortung mit sich<br />
bringt, kommt die Beschäftigung mit ethischen Gr<strong>und</strong>werten abseits <strong>des</strong> spezifisch<br />
fachlichen Gebietes, in den Curricula der Universitäten noch zu kurz. Diese<br />
Lücke zu schließen, ist oft der Eigeninitiative der Studierenden überlassen.<br />
Aus Lehrveranstaltungen alleine können <strong>Werte</strong> nicht vermittelt werden. <strong>Werte</strong><br />
zieht man auch aus <strong>Erfahrungen</strong>, also aus „wert-vollen“ Erlebnissen, die prägend<br />
für die persönliche Weiterentwicklung sind. Durch <strong>Erfahrungen</strong> wird die<br />
eigene Wertordnung stetig verändert <strong>und</strong> bereichert. Einem interessierten <strong>und</strong><br />
engagierten Studierenden bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten <strong>Erfahrungen</strong><br />
zu machen, wodurch <strong>Werte</strong> vermittelt werden, die über das hinausgehen,<br />
was <strong>im</strong> Rahmen der jeweiligen fachlich-wissenschaftlichen Inhalte gelehrt wird.<br />
Damit einher geht natürlich auch das „Risiko“, über den Tellerrand <strong>des</strong> eigenen<br />
<strong>Studiums</strong> hinauszuschauen. Dieses Wagnis wird aber durch die Entwicklung<br />
eines vernetzten, interdisziplinären Denkens mehr als belohnt. Die Ermutigung,<br />
sich auf ein solches Exper<strong>im</strong>ent einzulassen, ist unbedingt förderungswürdig,<br />
denn mit Hilfe einer verknüpften <strong>und</strong> weitsichtigen Herangehensweise lassen<br />
sich kommende Herausforderungen besser <strong>und</strong> nachhaltiger bewältigen als<br />
durch rein fachspezifische Zugänge.<br />
Um das oben zitierte Versprechen wahrhaft abgeben zu können, sind also<br />
Eigeninitiative <strong>und</strong> eigene <strong>Erfahrungen</strong> nötig, aber auch ein noch größeres Augenmerk<br />
auf die Vermittlung von <strong>Werte</strong>n <strong>im</strong> Studium. Dass ein großer Fokus auf<br />
die Sicherung <strong>und</strong> Weitergabe ethischer Gr<strong>und</strong>sätze nötig ist, steht somit unzweifelhaft<br />
fest. Die Anforderungen an zukünftige Generationen werden <strong>im</strong>mer<br />
höher. Einerseits sind die bereits angesprochenen interdisziplinären Ansätze zur<br />
Problemlösung <strong>im</strong>mer gefragter, andererseits drängen sich auch <strong>im</strong>mer schwieriger<br />
zu beantwortende Fragen zu ethisch-kritischen Situationen auf. Gerade<br />
Absolventen <strong>und</strong> Absolventinnen einer Universität sind insofern angehalten,<br />
derartigen Problemstellungen mit dem nötigen „Rüstzeug“ zu begegnen <strong>und</strong><br />
verantwortungsvolle, nachhaltige <strong>und</strong> weitsichtige Lösungen herbeizuführen. Es<br />
ist also als Aufforderung an die Universitäten als auch an Studierende selbst zu<br />
sehen, den Status quo weiter auszubauen. Die Vermittlung von <strong>Werte</strong>n <strong>und</strong> das<br />
Ermöglichen von <strong>Erfahrungen</strong> müssen <strong>im</strong> Studium einen größeren Stellenwert<br />
einnehmen, um den Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht<br />
zu werden.<br />
Arbeitslose Akademiker,<br />
der Sinn eines <strong>Studiums</strong><br />
<strong>und</strong> die Kompetenz der<br />
Reflexionsfähigkeit<br />
von Margit Perko,<br />
Stipendiatin <strong>des</strong> Club Alpbach Steiermark<br />
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