10 Jahre GLOBAL VISION - Christoffel-Blindenmission
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nahme, betonte Etya’ale. Die CBM könne<br />
hier als Katalysator wirken.<br />
Abschied nehmen von bloßer Fürsorge<br />
Zur neuen UN-Behindertenrechtskonvention,<br />
die im Mai dieses <strong>Jahre</strong>s in<br />
Kraft trat, sagte Dr. Valentin Aichele, er<br />
hoffe, dass durch sie Behinderung endlich<br />
ein Teil der Normalität werde. Der<br />
Rechtsanwalt und Wissenschaftliche<br />
Referent am Deutschen Institut für<br />
Menschenrechte mahnte an, es sei<br />
Zeit, Abschied zu nehmen von der bloßen<br />
Fürsorge für behinderte Menschen<br />
hin zu mehr Selbstbestimmung, die<br />
auch eine Assistenz mit einschließe.<br />
Respekt vor Kulturen und Religionen<br />
„Entwicklungszusammenarbeit darf<br />
die, denen sie helfen möchte, nicht einengen<br />
und als eine christliche Organisation<br />
muss man besonders sensibel<br />
sein“, sagte Schwester Myrna aus Kambodscha.<br />
Die Ordensschwester, die seit<br />
24 <strong>Jahre</strong>n für die <strong>Christoffel</strong>-<strong>Blindenmission</strong><br />
am Takeo-Augenhospital arbeitet,<br />
sagte, ohne Respekt vor der Kultur,<br />
der Tradition und dem Glauben der<br />
Menschen könne man mehr Schaden<br />
anrichten, als Gutes bewirken.<br />
Behinderung als Gesellschaftsproblem<br />
Auf den engen Zusammenhang zwischen<br />
Behinderung und Armut wies<br />
Dr. Matthias Rompel von der Deutschen<br />
Gesellschaft für technische Zusammenarbeit<br />
(gtz) hin. Behinderung<br />
sei vielfach sowohl die Ursache wie<br />
auch die Folge von Armut.<br />
Dabei sei Behinderung kein privates,<br />
sondern ein gesellschaftliches Problem,<br />
das nur gemeinsam bewältigt<br />
werden könne. Ohne die Einbeziehung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
seien die Millenniumsziele, wie zum<br />
Beispiel die Halbierung der Armut,<br />
nicht zu erreichen. Die CBM sei hierbei<br />
ein wichtiger Partner.<br />
CBM-Fachforum<br />
Die Teilnehmer des Fachforums (v.l.):<br />
Rika Esser, Dr. Matthias Rompel, Ingelore Bernhardt Timmermann, Martin Georgi,<br />
Sister Myrna, Dr. Valentin Aichele und Dr. Daniel Etya’ale.<br />
Hinsehen, zuhören, lernen – und lieben<br />
Allen Foster, Präsident der CBM weltweit,<br />
hob zum Abschluss noch einmal<br />
hervor, dass es unerlässlich sei, Lernende<br />
zu bleiben, um die Inklusion von<br />
Menschen mit und ohne Behinderung<br />
voranzubringen. „Hinsehen, zuhören,<br />
lernen und lieben“, sagte der britische<br />
Facharzt für Augenheilkunde, seien<br />
der Schlüssel, um die Barrieren zwischen<br />
den Menschen abzubauen und<br />
die gesellschaftliche Veränderung zu<br />
bewirken, in der Menschen mit und<br />
ohne Behinderung die gleichen Rechte<br />
und Chancen bekämen.<br />
Dr. Daniel Etya’ale: „Im Umgang mit vielen Regierungen braucht es Durchhaltevermögen.“<br />
Global Vision 1/2009 11<br />
Fotos (2): CBM