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Gruppentheorie und Quantenmechanik - Physikzentrum der RWTH ...

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<strong>Gruppentheorie</strong><strong>und</strong><strong>Quantenmechanik</strong><br />

G.Roepstor<br />

Ausarbeitungeineran<strong>der</strong><strong>RWTH</strong>Aachen imSommersemester1988gehaltenen<br />

10.Januar2002 Vorlesung


Inhaltsverzeichnis<br />

1Gr<strong>und</strong>zuge<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong> 1.1DieSchrodinger-GleichungfureinspinlosesTeilchen... 1.4DerSpin<strong>der</strong>Elektronen..................13 1.3DasProblemmehrererElektronen.............11 1.2DerHilbertraum<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>.......... 87<br />

1.5Symmetrien<strong>und</strong>Erhaltungssatze.............16 1.5.3InnitesimaleTranslationen............19 1.5.4Rotationen.....................21 1.5.2TranslationenimhomogenenMagnetfeld.....18 1.5.1Translationen....................16<br />

1.5.8SymmetrienimweiterenSinne...........32 1.5.6Paritat<strong>und</strong>Zeitumkehr..............25 1.5.7SymmetrienimengerenSinn............29 1.5.5InnitesimaleRotationen..............22<br />

2DarstellungenvonGruppen 2.3UnitareDarstellungen...................43 2.1Homomorphismen......................35 2.2LineareDarstellungen...................39<br />

2.4Reduzibilitat........................45 2.5ZweiSatzevonSchur....................50<br />

3DieTheorie<strong>der</strong>SU(2) 2.7DerCharaktereinerDarstellung..............58 2.6Orthogonalitatsrelationen.................56<br />

3.2Parametrisierung<strong>der</strong>SU(2)................66 3.1WiedrehtmandenSpin?.................61<br />

1


23.4KonstruktionirreduziblerDarstellungen.........72<br />

3.3DieinvarianteIntegration.................69 INHALTSVERZEICHNIS<br />

3.5EineRealisierungdurchBose-Operatoren.........79<br />

4KopplungvonDrehimpulsen 3.7Multipole..........................84 3.6HarmonischePolynome...................81<br />

4.2DieClebsch-Gordan-Reihen<strong>der</strong>SU(2)..........95 4.1Motivation<strong>und</strong>Problemstellung..............89 4.3DieClebsch-Gordon-Koezienten.............98<br />

4.4DasWigner-Eckart-Theorem................103<br />

5SpeziellePotentiale 4.5WirkungendesPauli-Prinzips...............108 4.6DieElektronenkonguration................113 5.1Das1/r-Potential......................119 5.1.2DerLenz-Runge-Vektor..............121 5.1.1Bindungszustnde..................119 119<br />

6Strahlungsubergange 5.2Dasr2-Potential.......................126 5.1.3DieSO(4)-Symmetrie................124<br />

6.3Ubergangsstrome......................137 6.1DieRayleigh-Entwicklung.................131 6.2DieWechselwirkungmitebenenWellen..........133 131<br />

6.6VerboteneUbergange....................144 6.5SpontaneEmission.....................141 6.4ElektrischeDipolubergange................140


INHALTSVERZEICHNIS 3<br />

Einleitung ImJahre1928erschiendieersteAusgabedesBuches<strong>Gruppentheorie</strong><strong>und</strong><strong>Quantenmechanik</strong>vonH.Weyl,einemGottingerMathematiker.<br />

dieenglischeUbersetzungfolgte.EbenfallsimJahre1931veroent-<br />

NachVorlesungen,dieeruberdengleichenGegenstandinPrinceton lichteE.P.WignerdasBuch<strong>Gruppentheorie</strong><strong>und</strong>ihreAnwendungauf dieTheorie<strong>der</strong>Atomspektren.BeideBucherbliebenStandardwerke aufdiesemGebietfurGenerationenvonStudierenden.Inihnenwur-<br />

1928-29hielt,erschien1930eineuberarbeitetezweiteAuage,<strong>der</strong>1931<br />

physikalischenWeltbildes.ImeinzelnensetztesichfolgendeErkenntnis furdie<strong>Quantenmechanik</strong>demPhysikersichtbarvorAugengefuhrt. DerBegri<strong>der</strong>SymmetriegehortevondaanzudenGr<strong>und</strong>lagendes dezumerstenmaldieBedeutung<strong>der</strong>DarstellungstheorievonGruppen<br />

durch: JedemquantenmechanischenSystemliegteineSymmetriegruppe desSystemsweitgehendfestlegt.DasA<strong>und</strong>endieserGruppeist zugr<strong>und</strong>e,diebereitsdurchihrebloeExistenzdasVerhalten<br />

Esisttypischfurdie<strong>Quantenmechanik</strong>,da,abgesehenvonei-<br />

<strong>der</strong>ersteSchrittbei<strong>der</strong>theoretischenAnalyseeinesvorgelegten Modells.<br />

pen.AusnahmenndenwirbeidendiskretenGruppen.Hierist gruppenlinearerRaumerealisiertsind.Mansprichtindiesem nigenAusnahmen,alleGruppenalskonkreteTransformations-<br />

ZusammenhangvonunitarenDarstellungen<strong>der</strong>abstraktenGrup-<br />

esmoglich,daeineSymmetrietransformationaucheinmalantiunitardargestelltwird,wiedieszumBeispielbei<strong>der</strong>Zeitumkehr<br />

<strong>der</strong>Fallist.


4EineTransformationsgruppeistgenaudanneineSymmetriegrup-<br />

pe,wenn<strong>der</strong>Hamilton-OperatordesSystemsmitallenunitaren INHALTSVERZEICHNIS<br />

EsbestehteinengerZusammenhangzwischenSymmetriegruppen Operatoren<strong>der</strong>Darstellungkommutiert.<br />

Gelingtes,dieeinemProbleminnewohnendenSymmetrienzu <strong>und</strong>Erhaltungsgroen.FureinekontinuierlicheGruppebedeutet diesdenUbergangzu<strong>der</strong>Lie-AlgebradieserGruppe.<br />

DiestatistischeInterpretation<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>(i.e.eine erkennen,sokanneinedenSymmetrienangepatemathematische BehandlungzuentscheidendenVereinfachungenfuhren. raumlichkonstantePhase<strong>der</strong>Wellenfunktionistnichtmebar) machtesnotwendig,denallgemeinerenBegri<strong>der</strong>projektiven DarstellungeinerSymmetriegruppeeinzufuhren.DieserBegri fuhrtzwangslaugaufmathematischeKonstruktionenandenGruppenselbst,wieetwadieBildungvonzentralenErweiterungenunpeSO(3)zu<strong>der</strong>unitarenGruppeSU(2),mit<strong>der</strong>enHilfemanerst<br />

diesemZusammenhang<strong>der</strong>Ubergangvon<strong>der</strong>orthogonalenGrup-<br />

in<strong>der</strong>Lageist,dasAuftretenhalbzahligerSpinsin<strong>der</strong>Naturzu UberlagerungeneinerSymmetriegruppe.Ambekanntestenistin<br />

ManchmaltritdieNatureineAuswahlunter<strong>der</strong>Vielzahl<strong>der</strong> moglichenDarstellungeneinerGruppe,wieetwabeidenn-Teil-<br />

verstehen.<br />

chensystemenununterscheidbarerTeilchen:DieDichotomieBose-<br />

InvielradikalererWeise,alsesin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>moglichist, FermiisteinesolcheEinschrankunginbezugaufdiePermutationsgruppe.<br />

wurdein<strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nenPhysik<strong>der</strong>Elementarteilchen<strong>der</strong>SymmetriebegrialsLeitideeandenAnfanggestellt.DasheutegultigeStandardmodell,mitdemwirdief<strong>und</strong>amentalenWechselwirkungenbeschreibenbeibleibtjedochungeklart,wo<strong>der</strong>tiefereGr<strong>und</strong>furdasAuftretenbestimmterEichgruppenzusuchenist.EsgibtAnzeichendafur,da<strong>der</strong><br />

beruhtentscheidendaufdemKonzept<strong>der</strong>lokalenEichsymmetrie.Hier-<br />

Gr<strong>und</strong>ineinerverborgenengeometrischenStrukturunsererWeltliegt,


einerStruktur,diesicherstbeiextremkleinenAbstandenzuerkennen INHALTSVERZEICHNIS gibtḊieseVorlesunghatsichzumZielgesetzt,dieStrukturen<strong>der</strong>Quan-<br />

5<br />

matischenBegrisbildungen,eigene,angeblich"physikerfre<strong>und</strong>liche" macht.Eswirdnichtversucht,unterUmgehung<strong>der</strong>etabliertenmathe-<br />

zeigen.DabeiwerdenAnleihenbei<strong>der</strong>bestehendenMathematikge-<br />

tenmechanik<strong>und</strong><strong>der</strong>inihremRahmenformuliertenModelleaufzu-<br />

Bezeichnungen<strong>und</strong>BenennungenanihreStellezusetzen.Diesware schlechterStil<strong>und</strong>sollteineinervonVerantwortunggetragenenAusbildung<strong>der</strong>StudentenkeinenPlatzhabenraum-Operatoren,dieTheorie<strong>der</strong>selbstadjungierterErweiterungenvon<br />

imVor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.NichtbehandeltwirddieSpektraltheorievonHilbertgrenzt.<strong>Gruppentheorie</strong>sowieDarstellungstheorie<strong>der</strong>Gruppenstehen<br />

DiebenutzteMathematikwirdallerdingsaufeinMinimumbe-<br />

allenAbleitungenwerdendienotigenDierenzierbarkeits-Annahmen symmetrischenOperatoren<strong>und</strong>dieMatheorie.Uberhauptwirdmit Denitionsbereichewerdennichtexplizitgenannto<strong>der</strong>konstruiert.Bei unbeschranktenOperatorensehrlassigumgegangen:diezugehorigen<br />

tailsleichterganzen;indemvorliegendenManuskriptsindsiewegge-<br />

implizitvorausgesetzt.DerGewissenhaftekannsolchetechnischenDelassen,weilsiedenBlickaufdasWesentlicheverstellen,aufdiealgebraischeStruktur<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>.


6 INHALTSVERZEICHNIS


Kapitel1<br />

Gr<strong>und</strong>zuge<strong>der</strong> <strong>Quantenmechanik</strong><br />

1.1 DieSchrodinger-GleichungfureinspinlosesTeilchen<br />

DieeinfachsteSituation,aufdie<strong>der</strong>Formalismus<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>Anwendungndet,istdieBewegungeinesElektronsunterVernachlassigungseinesSpins.BewegtsichdasElektronvermogeseiner<br />

dieSchrodinger-Gleichung: elektrostatischenWechselwirkungineinemPotentialV(x),solautet<br />

DieMaeinheitensindsogewahlt,dah=1gilt;mbezeichnetdie [?1<br />

MassedesElektrons<strong>und</strong>denLaplace-Operator;x2R3ist<strong>der</strong> 2m+V(x)] (x;t)=i@@t (x;t) (1.1)<br />

Ortsvektor<strong>und</strong>tdieZeit. sikvor.JedochunterscheidetsichdieSchrodinger-Gleichungineinem wesentlichenPunktvonallenbekanntenklassischenGleichungen:Die<br />

PartielleDierentialgleichungenkommeninallenBereichen<strong>der</strong>Phy-<br />

unsererheutigenAuassungdieWellenfunktionselbstkeinebeobachtbare(d.h.mebare)Groedarstellt,obwohldasAbsolutquadratj<br />

istkomplexwertig.Damithangtzusammen,danach<br />

7 j2je-


8denfallsimPrinzip<strong>der</strong>Beobachtungzuganglichist1.DieNormierungs-<br />

bedingungKAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

Zd3xj begrenztdasWachstumsverhaltenvon ubernimmtdieRolleeinerRandwertbedingungimUnendlichen:Sie (x;t)j2=1 furgroejxj.NurdurchHinzunahmeeinersolchenBedingungwerdenbestimmteEnergieniveaus<br />

ausgezeichnet(etwabeimharmonischenOszillatoro<strong>der</strong>demH-Atom). dingungfur (etwat=0)gultigist. Bekanntlichfolgtaus<strong>der</strong>RealitatvonV(x),dadieNormierungsbe-<br />

(1.2)<br />

tronunterworfenist,habenwirbislangnurdenelektrostatischenFall VondenelektromagnetischenWechselwirkungen,denendasElek-<br />

furalleZeitenerfulltist,wennsienurfureinefesteZeit<br />

betrachtet.In<strong>der</strong>allgemeinenSituation,wodasElektron(Ladung @Awechselwirkt<strong>und</strong>wirauchnochzulassen,dadasViererpotentialA=(A0;?cA)zeitabhangigist,mussenwirvon<strong>der</strong>allgemeinen<br />

Schrodinger-Gleichung -e)miteinemauerem2elektromagnetischemFeldF=@A?<br />

ausgehen.Diessetztallerdingsvoraus,dawirallerelativistischenEffektevernachlassigendurfen.<br />

2m(1ir+eA)2?eA0] =i@@t (1.3) [1<br />

1.2 DerHilbertraum<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong><br />

DieNormierungsbedingungfurWellenfunktionen(zueinerfestenZeit, sodawirdenZeitparameternununterdruckenkonnen)fuhrtzudem cherweisezeitlichvariablePhase<strong>der</strong>Wellenfunktionist,diesich<strong>der</strong>Beobachtung entzieht. 1DiegenaueAnalysezeigt,daesnureineraumlichkonstante,abermogli-<br />

eigenesel.magn.Feldauf,waswirhierauerachtlassen. aufdiesesFeldvernachlassigtwird:imallgemeinenbauteinebewegteLadungein 2MansprichtvoneinemauerenFelddann,wenndieRuckwirkungdesElektrons


Begri<strong>der</strong>Norm: 1.2.DERHILBERTRAUMDERQUANTENMECHANIK<br />

kk2=Zd3xj(x)j2 9<br />

dasSymbolL2(R3).Eshandeltsichhier,wiewirbereitswissen,um FurdieGesamtheit<strong>der</strong>Funktionen(x)mitkk0<strong>und</strong>Spur=1<br />

4Selbst<strong>der</strong>projektiveRaumreichtimGr<strong>und</strong>enichtaus,umalleZustandezu


10 OperatorsdieEigenschaft <strong>und</strong>esistleicht,anhandeinersolchenkonkretenGestaltdesHamilton- KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

gultigfuralle1;22L2(R3)nachzuweisen5. EinenOperatormitdieserEigenschaftnenntmanselbstadjungiert. (1;H2)=(H1;2);<br />

DieEigenschafthatzurFolge,daErwartungswerte(;H)gr<strong>und</strong>satzlichreellsind<strong>und</strong>dadasSpektrumeinessolchenOperatorsreellist.<br />

BeidesistvomphysikalischenStandpunktnotwendig,weilesgerade dieseGroensind,diegemessenwerdenkonnen.Wieauchimmer<strong>der</strong><br />

adjungierteOperatorenbeschrieben,z.B. keinenFallverletzen:Hmuselbstadjungiertsein6. Hamilton-Operatorkonstruiertseinmag,dieseFor<strong>der</strong>ungdarferauf<br />

<strong>der</strong>ImpulsP=(P1;P2;P3)durch[Pk](x)=1irk(x) WesentlicheGroenin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>werdendurchselbst-<br />

diekinetischeEnergieH0durch[H0](x)=?1 <strong>der</strong>OrtQ=(Q1;Q2;Q3)durch[Qk](x)=xk(x) <strong>der</strong>BahndrehimpulsL=QP(Vektorprodukt)<br />

diepotentielleEnergieVdurch(V)(x)=V(x)(x) 2m(x)<br />

selbstadjungiertenOperatorenaufdemHilbertraumeinesquantenme-<br />

EinenichtganzunproblematischeVerallgemeinerungbesagt,daalle<br />

jedems.a.OperatordieMevorschriftkenneno<strong>der</strong>nicht.Esistwichtig halbin<strong>der</strong>FolgealsObservablenansprechen,ganzgleich,obwirnunzu chanischenSystemsmebareGroenbeschreiben.Wirwollensiedes-<br />

ratorist,nurfureinedichteMengevonVektorendesHilbertraumesrichtigsein. 5Strenggenommen,kanneinesolcheEigenschaft,daHeinunbeschrankterOpeschaft,dieunverzichtbarfurdiestatistischeInterpretation<strong>der</strong>Quantenmechanionsoperator.SeineUnitaritatbewirktdiezeitlicheKonstanzvonktk,eineEigen-<br />

rellesteinestarkstetigeunitareGruppebeschreibt.Mannennte?itHdenEvoluti-<br />

6Wiemanwei,istdieseFor<strong>der</strong>ungidentischmit<strong>der</strong>Annahme,dae?itHfur ist.DiegenannteStetigkeitbesagt,dakt?sk!0furjt?sj!0:naturanon facitsaltus.


wartungswerte(;A)mitkk=1ausdruckbar7sind.Siebildendie sichklarzumachen,daalleMewertedurchgeeignetgewahlteEr-<br />

1.3.DASPROBLEMMEHRERERELEKTRONEN 11<br />

BruckezwischendemmathematischenFormalismus<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong><strong>und</strong>demExperiment.SpezielleErwartungswerteerhaltenwir,<br />

nden,als8 wennAeinProjektorist.SieinterpretierenwiralsbedingteWahrscheinlichkeiten.Konkret:Unter<strong>der</strong>Annahme,esliege<strong>der</strong>Zustand<br />

vor,berechnetmandieWahrscheinlichkeitdafur,denZustand w( j)=(;P )=j( ;)j2 (1.8) zu<br />

Hiersind SpezielleLosungen<strong>der</strong>Schrodinger-GleichunghabendieGestalt <strong>und</strong>normiert<strong>und</strong>P (x;t)=(x)e?itE =( ;).<br />

schreibteinenEigenvektordesHamilton-OperatorszudemEigenwert fureinreellesE.SieheienstationareLosungen.IndiesemFallbe-<br />

(1.9)<br />

E:<br />

1.3 DasProblemmehrererElektronen H=E (1.10)<br />

mung<strong>der</strong>EnergieniveausfureinAtomo<strong>der</strong>auchfureinIon.Inerster NaherungistdiesdasProblemvonnElektronenunter<strong>der</strong>WirkungihrergegenseitigenCoulomb-Krafte<strong>und</strong><strong>der</strong>Coulomb-Anziehungdurch<br />

einen(alsunendlichschwerangenommenen)Kern<strong>der</strong>Kernladungszahl Laplace-Operator,sokonnenwirfurdenHamilton-Operatorschreiben: Z.Seix(i)<strong>der</strong>Ortsvektordesi-tenElektrons<strong>und</strong>(i)<strong>der</strong>zugehorige<br />

DaswichtigsteAnliegen<strong>der</strong>theoretischenAtomphysikistdieBestim-<br />

H^=Xi ?1 2m(i)?Ze2 jx(i)j!+Xi


12 AlsHilbertraum,aufdemdieserOperatordeniertist,mu<strong>der</strong>Raum L2(R3n)gewahltwerden.DieserumfatalleWellenfunktionen KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

dieaufdemKongurationsraumR3nvonnTeilchenquadratintegrabel sind.IndiesemRaumsinddieEigenwerteE<strong>und</strong>dieEigenfunktionen (x(1);:::;x(n));<br />

zubestimmen:H=E.DerimLaboratoriumzubeobachtendeUbergangvoneinemstationarenZustandzueineman<strong>der</strong>enistnurdurch<br />

Emissiono<strong>der</strong>AbsorptionvonPhotonenmoglich,<strong>der</strong>enBeschreibung<br />

feld-Approximationsinnvoll.Diesenimmtan,dasichjedesElektron unsversagt.FurdieschwerenAtome(groesZ)istjedochdieZentral-<br />

unserHamilton-Operatornochnichtvorsieht.<br />

<strong>der</strong>AtomhulleineinemZentralpotentialV(r)bewegt,dasvondem Eineexplizite<strong>und</strong>vollstandigeLosungdesEigenwertproblemsist<br />

Kern<strong>und</strong>allenan<strong>der</strong>enElektronenimMittelerzeugtwird.Mangeht hierbeivon<strong>der</strong>folgendenAufspaltungdesHamilton-Operatorsaus:<br />

mit H0^=Xi?1 2m(i)+V(ri);ri=jx(i)j H=H 0+H1 (1.13) (1.12)<br />

<strong>und</strong> DieseAufspaltungiststreng<strong>und</strong>kannnochkeinenFehlerverursachen. H1^=Xi


1.4.DERSPINDERELEKTRONEN DieBestimmungdurchLosungeinesVariationsproblemsineinem RaumspeziellerWellenfunktionen(Hartree-Fock-Funktionen). 13<br />

Operatoren.WirhabenalsodasEinteilchenproblemnureinmalzu Worinliegtn<strong>und</strong>ieVereinfachung,wennwirdieEigenwertevonH0(an-<br />

stellevonH)aufsuchen?Antwort:H0isteineSummevonEinteilchen- losen,umalleEigenwertevonH0zukennen:<br />

potentialVsind.UnsereVorstellung,dadieElektroneneinesAtoms wobeidieEibeliebigeEnergie-EigenwertedesElektronsindemZentral-<br />

E=E1+E2++En (1.15)<br />

inSchalenangeordnetsind,sowieunsereVorstellungvomdemAufbau dieserSchalen<strong>und</strong>dieatomtheoretischeDeutungdesPeriodensystems <strong>der</strong>Elementeberuhtentscheidendauf<strong>der</strong>Korrektheit<strong>der</strong>Zentralfeld- Approximation,<strong>der</strong>angenommenenProportionalitatV(r)/r?1<strong>und</strong><br />

1.4 demPauli-Prinzip.<br />

Bislanghabenwirunberucksichtigtgelassen,dadieElektroneneinen Spinbesitzen.EinekonsistenteBeschreibungdesElektrons,dieden DerSpin<strong>der</strong>Elektronen<br />

BindungvonElektroneninAtomenkeineRollespielen,zeigendieTatsacheneinan<strong>der</strong>esBild.DiekorrekteBeschreibung<strong>der</strong>Feinstruktur<strong>der</strong><br />

Problems.Obwohlesscheinenmag,darelativistischeEektebei<strong>der</strong> DieseGleichunggibtzugleicheinelorentz-kovarianteFormulierungdes Spinmiteinbezieht,istnurauf<strong>der</strong>Basis<strong>der</strong>Dirac-Gleichungmoglich.<br />

WechselwirkungindenHamilton-Operator,wiewirsiegleichweiter untenvornehmenwollen,stellteineKorrekturdar,dieauseinerApproximation<strong>der</strong>Dirac-Gleichungfolgt.DieseSpin-Bahn-Wechselwirkung<br />

Energieniveaus.Dennoch:ausPlatzmangelkonnenwiraufdieDirac- spielt,wiewirwissen,einewichtigeRollebei<strong>der</strong>Bestimmung<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>Schrodinger-Gleichung.Ferner:dieEinbeziehung<strong>der</strong>Spin-Bahn- Ein-Elektron-Atomefolgteinzigaus<strong>der</strong>Dirac-Gleichung<strong>und</strong>nichtaus<br />

trons:bezuglicheinerbeliebigvorgegebenenRichtung(meistensdie Gleichungnichteingehen. EsgibtgenauzweiBasiszustandefurdiePolarisationdesElek-


14 nunalleweiterenFreiheitsgradedesElektronsauerachtlassen,sohabenwireshiermiteinemzweidimensionalenHilbertraumzutun,den<br />

wirdenSpinorraumnennen(seineElementeheienSpinoren)<strong>und</strong>den wirkurzmitC2bezeichnen9.DievollstandigeBeschreibungdesEin- demKongurationsraumeinfuhrenmitWertenimSpinorraum: Elektron-Hilbertraumeswir<strong>der</strong>reicht,wennwirnunFunktionenauf<br />

3-Richtung)kann<strong>der</strong>Spinso"o<strong>der</strong>so#gerichtetsein.Wennwir KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

DerHilbertraumdieserFunktionenwirdmitL2(R3;C2)bezeichnet.In diesererweitertenTheoriedesElektronsbeschreibtk(x)k2dieDichte :R3!C2;kk2=Zd3xk(x)k2


1.4.DERSPINDERELEKTRONEN DieseEigenschaftistcharakteristischfuridentischeTeilchenmithalbzahligenSpin.MannenntsieFermionen.DieseBeson<strong>der</strong>heit,dieuns<br />

15<br />

beidenidentischenTeilchenbegegnet,wollenwireinwenigbeleuchten.<br />

<strong>der</strong>alleZustandedesvereinigtenSystems,sozusagendiegemeinsamen siemoglichenZustandebeschreiben,sogibtesstetseinenHilbertraum, dene(d.h.unterscheidbare)physikalischeSystemehinsichtlich<strong>der</strong>fur SindH1<strong>und</strong>H2zweiHilbertraume,mitdenenwirzweiverschie-<br />

vonnElektronenindemn-fachenTensorprodukt einzelnenElektrons,sowurdemanerwarten,dadieWellenfunktionen produktH1H2.IstalsoH=L2(R3;C2)etwa<strong>der</strong>Hilbertraumeines Zustande<strong>und</strong>nurdiese,umfat.DergesuchteRaumistdasTensor-<br />

nOi=1H=HHH(nFaktoren) zusuchensind.FurunterscheidbareTeilchenwarediesrichtig.ElektronensindjedochidentischeTeilchen,<strong>und</strong>dasPauliprinzipsagtuns,da<br />

dieZustandevonnElektronenineinemUnterraumliegen,denman dasn-fachealternierendeProdukt<strong>der</strong>Ein-Teilchen-Raumenennt: n^i=1H=H^H^^H(nFaktoren) EingenaherterHamilton-Operatorfureinn-Elektronen-Atom,<strong>der</strong> (1.20)<br />

(1.19)<br />

H1+H2mit diegenannteSpin-Bahn-Wechselwirkungmiteinbezieht,istH=H0+<br />

wobei H2=nXi=1(i)L(i)S(i) (1.21)<br />

[(i)](:::x(i):::)=(jx(i)j)(:::x(i):::) (r)= 2m2c21rdV 1 dr(r) (1.23) (1.22)<br />

HierbezeichnenL(i)<strong>und</strong>S(i)denBahndrehimpuls-bzw.denSpinoperatordesi-tenElektrons<strong>und</strong>L(i)S(i)<strong>der</strong>enSkalarprodukt.


16 Symmetrien<strong>und</strong>Erhaltungssatze KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

WirwollenbekannteTransformationenaus<strong>der</strong>klassischenMechanik 1.5.1 aufdie<strong>Quantenmechanik</strong>ubertragen<strong>und</strong>beginnenmitdemeinfachstenBeispiel,namlich<strong>der</strong>Translation:<br />

Translationen<br />

solchenTransformationverbinden. Wirkonnenzweigr<strong>und</strong>satzlichverschiedeneVorstellungenmiteiner x0=x+a;a2R3<br />

PassiveAuassung(einSystem,zweiBeobachter): dieTranslationbeschreibtdierelativePositionzweierBezugssysteme,K<strong>und</strong>K0,vondenenauseinphysikalischesSystem(d.h.<br />

seinZustand)beurteiltwird.IstindemSystemK<strong>der</strong>Zustand durchdieWellenfunktionbeschrieben,sowird<strong>der</strong>gleicheZustandinK0durchdieWellenfunktion0beschrieben,wobeidie<br />

Tatsache,daessichumdengleichenZustandhandelt,durch<br />

AktiveAuassung(zweiSysteme,einBeobachter): ausgedrucktist. 0(x0)=(x)<br />

dieTranslationbeschreibteinenVorgang,beidemeinphysikalischesSystemalsGanzesumeinenVektoraverschobenwird.<br />

War<strong>der</strong>ursprunglicheZustanddurcheineWellenfunktionbeschrieben,sokann<strong>der</strong>neueZustanddurcheineWellenfunktiomenhangistdanndurch0(x)=(x?averan<strong>der</strong>tbleiben<strong>und</strong>durchxbezeichnetwerden.DerZusam-<br />

0beschriebenwerden,wobeidiebenutztenOrtskoordinatenun-<br />

BeideAuassungensindmathematischaquivalent:giltnamlich0(x+ a)=(x)furallex,sogiltauch0(x)=(x?a)furallex<strong>und</strong>umgekehrt.EswirddeshalbinZukunftnichtnotigsein,denUnterschied,<br />

gegeben.


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE <strong>der</strong>indenbeidenBil<strong>der</strong>nbesteht,zubetonen.Esistwichtigfurdas Verstandnis,damit<strong>der</strong>EinfuhrungeinerTransformation(wiehier 17<br />

ve,istwie<strong>der</strong>umirrelevant. bleibteinegeson<strong>der</strong>teFor<strong>der</strong>ungandiePhysikdeszugr<strong>und</strong>egelegten Systems.WelcheAuassungwirdabeivertreten,dieaktiveo<strong>der</strong>passi-<br />

<strong>der</strong>Translation)uberhauptkeineSymmetrieverb<strong>und</strong>enseinmu:dies<br />

dawirdenOperatorU(a):L2(R3)!L2(R3)einfuhren10: DernachsteSchrittinunsererAnalyse<strong>der</strong>Situationbestehtdarin,<br />

DieserOperatorhateineReihevonEigenschaften11 1.U(a)isteinlinearerOperator,d.h.errespektiertSuperpositionen [U(a)](x)=(x?a) (1.24)<br />

2.EsgiltkU(a)k=kkfuralle,d.h.U(a)istunitar<strong>und</strong>respektiertdamitnichtnurdieNormierungeinerWellenfunktion,<br />

vonWellenfunktionen.<br />

son<strong>der</strong>nerhaltauchalleWahrscheinlichkeitenw=j(; 3.EsgiltU(a)U(b)=U(a+b).DawirhierdenVektoraalseine fern<strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichenTransformationunterworfenwerden).12 )j2(so-<br />

U(a)eineGruppevonunitarenOperatoren,kurz,eineunitare Variablebetrachten,sagtdies,dadieGesamtheit<strong>der</strong>Operatoren<br />

DerHamilton-OperatoreineseinzelnenkraftefreienTeilchensistH= ?=2m.FuralleimDenitionsbereichvonHgilt[U(a)H](x)= Gruppedeniert.<br />

OperatorU(a)vertauschtmitdemHamilton-Operator.Beachte:dies risierendeEigenschafteinerSymmetrievoruns.InWorten:<strong>der</strong>unitare U(a)H=HU(a),kurz:[U(a);H]=0,<strong>und</strong>wirhabenhierdiecharakte-<br />

[HU(a)](x),wiemandurcheineleichteRechnungbestatigt.Alsogilt<br />

(x)wirkt. deutlichzumachen,daU(a)aufdieFunktion<strong>und</strong>nichtaufdenFunktionswert istmit<strong>der</strong>AussageU(a)?1HU(a)=Hidentisch.<br />

11Wichtigauchhier:dieseEigenschaftenalleinmachenausU(a)nochkeine 10Wirschreibenhier[U(a)](x)anstellevonU(a)(x),umunmiverstandlich<br />

mationuberdievierWurzeln<strong>der</strong>Gleichung4=1). Symmetrieoperation. dasSkalarprodukt.Diesfolgtaus<strong>der</strong>Darstellung4(; 12EinlinearerOperatoraufeinemHilbertraum,<strong>der</strong>dieNormerhalt,erhaltauch )=Pk +k2(Sum-


18 1.5.2KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

physikalischesSystemeinElektron(Ladung-e),dassichineinemraumlichwiezeitlichkonstantenMagnetfeldBbewegt.Esistanschaulich<br />

DasnachsteBeispielistkomplizierteraberlehrreich.Wirwahlenals TranslationenimhomogenenMagnetfeld<br />

Hamilton-FunktionHkl(p;q)=1 klar,daeinsolchesSystemtranslationsinvariantist.Dieklassische<br />

drucktdieseSymmetriedurch2mp?e2qB2 (1.25)<br />

aus.DaszugehorigequantenmechanischeProblemwirddurchdenHamilton- Operator Hkl(p+e2aB;q+a)=Hkl(p;q) (1.26)<br />

deniert.DerunitareOperatorU(a),<strong>der</strong>eineSymmetrietransformationaufdemHilbertraumausfuhrensoll,muhieran<strong>der</strong>sgewahlt,d.h.<br />

[H](x)=1 2m(1ir?e2xB)2(x) (1.27)<br />

<strong>der</strong>neuenSituationangepatwerden:<br />

genuberdemursprunglichenAusdruckfurU(a),sokonnenwirsagen, NeuistdasAuftreteneinerx-abhangigenPhase13.DieAn<strong>der</strong>ungge-<br />

[U(a)](x)=(x?a)exp(ie2[aBx]) (1.28)<br />

wirddurcheineEichtransformationbewirkt.Setzenwir<br />

sondetmanleichtPU(a)=U(a)P<strong>und</strong>deshalb [P](x)=(1ir?e2xB)(x) (1.29)<br />

inoensichtlicherAnalogiezurklassischenSituation.Einnicht-klassischer Eektbestehtn<strong>und</strong>arin,dadiesodeniertenTranslationeni.a.nicht HU(a)=U(a)H (1.30)<br />

miteinan<strong>der</strong>kommutieren.VielmehrgiltfurzweiVektorena<strong>und</strong>B 13Mit[aBx]bezeichnenwirdasSpatproduktausdendreiVektorena,B<strong>und</strong>x. U(a)U(b)=U(a+b)exp(ie2[aBb]) (1.31)


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE EsgiltjedochweiterhinU(0)=1<strong>und</strong>U(a)?1=U(?a),soda 19<br />

mit<strong>der</strong>folgendenKonsequenz:einTeilchen<strong>der</strong>Ladunge,dasineinemMagnetfeldBentlang<strong>der</strong>BerandungeinesParallelogramms,aufgespanntvondenVektorena<strong>und</strong>b,verschobenwird,kehrtzwarzu<br />

U(a)U(b)U(?a)U(?b)=exp(ie[aBb]) (1.32)<br />

umfahrenenFlacheist.WirerkenneninM=FBdenmagnetischen seinemUrsprungzuruck.JedochnimmtseineWellenfunktiondenkonstantenPhasenfaktorexp(?ieFB)auf,wobeiF=ab<strong>der</strong>Vektor<strong>der</strong><br />

FludurchdasParallelogramm.DaeinebeliebigeFlachedurcheine SummevonRechteckenapproximiertwerdenkann,istdieAussageallgemein:beidemUmfahreneinerFlacheerhaltdieWellenfunktioneinen<br />

konstantenPhasenfaktor<strong>der</strong>Formexp(?ieM),wobeiMdenmagnetischenFludurchdieseFlachebezeichnet.1tenmechanischbetrachtet,sehrwohlnichtabelscheZugehabenkann.<br />

wennsieklassischdurcheineabelscheGruppebeschriebenist,quan-<br />

DieVerletzung<strong>der</strong>KommutativitatzeigtsichstetsimAuftretenvon WirlernenandiesemBeispiel,dadieSymmetrieeinesSystems,<br />

Phasenfaktoren<strong>und</strong>beruhtauf<strong>der</strong>Tatsache,dakonstantePhasen physikalischbedeutungslossind. 1.5.3 Wirkehrenzu<strong>der</strong>Situationzuruck,in<strong>der</strong>eineTranslationdurch InnitesimaleTranslationen<br />

dargestelltwird.Wirnehmenan,da(x?a)bezuglichaineine konvergenteTaylorreiheentwickeltwerdenkann: [U(a)](x)=(x?a)<br />

IndemwirhierdenImpulsP=?ireinfuhren,wird (x?a)=1Xn=01n!(?ar)n(x)<br />

mechanik<strong>der</strong>Elektronen. 14ManvergleichehierzudenbekanntenAharanov-Bohm-Eektin<strong>der</strong>Quanten-<br />

U(a)=1Xn=01n!(?iaP)n=e?iaP


20 WirnennendiesdieExponentialkonstruktion<strong>der</strong>unitarenGruppeU(a). DieGruppehatdreiGeneratoren,namlichdieKomponentenvonP. KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

Wirhabengesehen,wiemanU(a)ausPkonstruiert.Wirkonnenaber auchdenumgekehrtenWeggehen:<br />

Wirnennen-iaPdieinnitesimaleTransformation15<strong>der</strong>einparametrigenScharU(ta),t2R.<br />

?iaP=lim t!0t?1[U(ta)?1] (1.33)<br />

ragen.HierbewirkteineTranslation,daalleKoordinatengemeinsam umeinenVektoraverschobenwerden: UnsereBetrachtungenlassensichleichtaufn-Teilchensystemeubert-<br />

EineTaylorentwicklungergibt [U(A)](x(1);:::;x(n))=(x(1)?a;:::;x(n)?a) (1.34)<br />

AlsogiltauchhierU(a)=exp(?iaP),wobeiPdenGesamtimpuls (x(1)?a;:::;x(n)?a)=1Xk=01i!(?kXj=1ar(j))k(x(1);:::;x(n))(1.35)<br />

bezeichnet: Wiein<strong>der</strong>klassischenMechanikkonnenwirdenieren:EinSystem heitabgeschlossen,wennestranslationsinvariantist,d.h.wenn P=P(1)+:::+P(n);P(j)=?ir(j)<br />

ratorenvonU(a)mitdemHamilton-Operatorvertauschen: furallea2R3gilt.Diesistmit<strong>der</strong>Aussageaquivalent,dadieGene-<br />

[U(a);H]=0<br />

jedochunendlichvielei.Tn.:sieformennamlicheinen3-dimensionalenVektorraum, simalenTransformationen(i.Tn.).EsgibtnurdreiGeneratoren<strong>der</strong>Translationen, 15ManbeachtedenbegriichenUnterschiedzwischenGeneratoren<strong>und</strong>innite-<br />

[P;H]=0<br />

<strong>der</strong>voniP1,iP2<strong>und</strong>iP3aufgespanntwird.Generatorensindselbstadjungiert,die i.Tn.sindesnicht.


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE SelbstadjungierteOperatorenwieP,diemitHvertauschen,nennen wirErhaltungsgroen.EinBeispielfurviele:dasSystemvonnElektronenunter<strong>der</strong>WirkungihrergegenseitigenCoulomb-Abstoungist<br />

abgeschlossen.Formalfolgtdiesaus<strong>der</strong>Tatsache,dadiepotentielle EnergienurvondenDierenzenx(i)?x(k)abhangt.AlsKonsequenz<br />

21<br />

davonist<strong>der</strong>Gesamtimpuls<strong>der</strong>ElektroneneineErhaltungsgroe.<br />

hangmitdemDrehimpulsuntersuchen.Wirgehendabeivondemgeo-<br />

metrischenBegriaus.SeiR=(Rik)einereelle33-Matrix.Diedurch torenerhaltenbleibt:jRxj=jxj.Bekanntlichistdiesmit<strong>der</strong>Aussage RTR=1identisch,wennmanmitRTdietransponierteMatrixbe-<br />

sievermittelteTransformationdesR3,x0=Rx,heitorthogonal(wir sagenauch,RseieineorthogonaleMatrix),wenndieLange<strong>der</strong>Vekzeichnet.WirerinnernandieRegelnfurDeterminanten:<br />

det(RS)=(detR)(detS)<br />

1.5.4 Wirwollenunsn<strong>und</strong>enRotationenzuwenden<strong>und</strong>ihrenZusammen-<br />

AusRTR=1folgt(detR)2=1<strong>und</strong>somitdetR=1:orthogonale det(RT)=detR<br />

Matrizensindnichtsingular16<strong>und</strong>erfullenR?1=RT.Dieorthogonalen det1=1<br />

TransformationenbildeneineGruppe,diemandieorthogonaleGruppe nennt<strong>und</strong>mitO(3)bezeichnet.DieUntergruppe<br />

heitspezielleorthogonaleGruppeo<strong>der</strong>kurzDrehgruppe.IstR2SO(3), soist-Rin<strong>der</strong>Nebenklasse<strong>der</strong>jenigenMatrizen,<strong>der</strong>enDeterminante SO(3)=fR2O(3)jdetR=1g<br />

-1ist.DieMatrix-1isteinElementdieserNebenklasse<strong>und</strong>beschreibt<br />

trittimmerdannauf,wennUnichtinvertierbarist. wendigerweiseU?1=U:nichtje<strong>der</strong>isometrischeOperatoristunitar.DerDefekt EineIsometrieimHilbertraum,kUk=kkerfulltzwarUU=1abernichtnot-<br />

16DiesesehreinfacheTatsachewirdfalschinunendlich-dimensionalenRaumen.


22 eineSpiegelung:x0=?x.JedeorthogonaleMatrixR2O(3)istalsoentwe<strong>der</strong>speziellorthogonal(eineDrehung)o<strong>der</strong>dasProdukteiner<br />

KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

Drehung(namlich-R)<strong>und</strong><strong>der</strong>Spiegelungsmatrix-1. tetdieTransformationsformel: WechseldesBezugssystems.FurdieWellenfunktioneinesTeilchenslau-<br />

Auchin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>gibteineDrehungRAnlazueinem<br />

In0(Rx)=(x)konnenwirxdurchR?1xersetzen<strong>und</strong>dieBezeichnungU(R)=0einfuhren.Danngilt:<br />

(1.37) 0(x0)=(x) x0=Rx (1.36)<br />

DerhierdurcheingefuhrteOperatoristunitar17.Esgilt: [U(R)](x)=(R?1x) (1.38)<br />

U(R)U(S)=U(RS) U(R)?1=U(R)=U(R?1)=U(RT) U(1)=1 (1.40) (1.41) (1.39)<br />

Symmetriegruppe. Auchhiergilt:dieseEigenschaftenalleinmachenausSO(3)nochkeine VieleEinteilchenproblemesindrotationssymmetrisch.Seietwa<br />

<strong>der</strong>AusdruckfurdenHamilton-Operator.DannsinddiefolgendenbeidenAussagenaquivalent:<br />

[H](x)=[?=2m+V(x)](x) (1.42)<br />

DasPotentialistdrehinvariant:V(x)=V(Rx),d.h.Vhangtnur<br />

17DerGr<strong>und</strong>istsehreinfach:dasVolumenelementd3x,mitdemwirjj2integrieren,istinvariantgegenuberDrehungen.FurdieseEigenschaftwurdeesausreichen<br />

DerHamilton-OperatorvertauschtmitU(R),d.h.[U(R);H]=0. vonr=jxjab.<br />

anzunehmen,dajdetRj=1ist.


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE 1.5.5 InnitesimaleRotationen 23<br />

WirbetrachtenDrehungenR(t),diestetigdierenzierbarvoneinem reellenParametertabhangen<strong>und</strong>R(0)=1erfullen.Dierenzierenwir n<strong>und</strong>ieRelationR(t)TR(t)=1aufbeidenSeitenan<strong>der</strong>Stellet=0, soerkennenwir,dajedeinnitesimaleRotationA=(dR=dt)(0)die Bedingung<br />

lenantisymmetrischenMatrizenaufdieseWeise;dennseiAeinesolche erfullt,d.h.Aistantisymmetrisch.Tatsachlichbekommenwirallereel-<br />

AT+A=0 (1.43)<br />

Matrix,sobeschreibtR(t)=exp(tA)einegeeigneteeinparametrige metrischeMatrizensichleichtparametrisierenlassen: ScharvonDrehungen18. DerVorteil<strong>der</strong>BeschreibungdurchAliegtn<strong>und</strong>arin,daantisym-<br />

A=0B@0 ?a2 a3 ?a3 a1 0 ?a1 a2<br />

sodaAx=axmita=(a1;a2;a3)furallex2R3ist.DiecharakteristischeGleichungdet(A?)=0einersolchenMatrixhatstetsdie<br />

Form3+!2=0mit!2=?SpurA2=2=jaj2: DasTheoremvonCaley-Hamiltonsagt,dadieMatrixAihreeigene charkteristischeGleichungerfullt,also<br />

01CA (1.44)<br />

MitHilfedieserMatrixidentitatlatsichdieExponentialreiheleicht aufsummieren, A3+!2A=0 (1.45)<br />

Stetigkeit<strong>der</strong>Funktionf(t)=detexp(tA):daf(0)=1<strong>und</strong>f(t)2=1,istf(t)=1. 18Diesfolgtaus[exp(tA)]T=exp(tAT)=exp(?tA)=[exp(tA)]?1<strong>und</strong><strong>der</strong> eA=1+sin! !A+1?cos! !2 A2 (1.46)<br />

Esgiltjedochnochmehr:R(t)=exp(tA)stellteineeinparametrigeUntergruppe vonSO(3)dar<strong>und</strong>jedesElementR2SO(3)liegtineinersolchenUntergruppe.


24 <strong>und</strong>aufdieseWeisehabenwireineParametrisierung<strong>der</strong>Drehgruppe gewonnen.Wegen<strong>der</strong>Periodizitat<strong>der</strong>trigonometrischenFunktionen KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

konnenwirdenVektorasoeinschranken,dajajerfulltist. cosjaj.DeshalbistfurdieRotationR=eA AusxkafolgteAx=x,<strong>und</strong>ausx?amitjxj=1folgtxeAx=<br />

WirbetrachtendieeinparametrigeGruppeU(etA)<strong>und</strong>berechnendie zugehorigeinnitesimaleTransformation: a=jaj=Richtung<strong>der</strong>Drehachse,!=jaj=Drehwinkel.<br />

[U(etA)](x)=(x?tax+O(t2))<br />

mitL=x(?ir),demDrehimpulsoperator.DieinnitesimaleTrans-<br />

=(1?t[axr]+O(t2))(x)<br />

formationistalso?iaL,<strong>und</strong>dievonihrerzeugteeinparametrigeUn-<br />

tergruppegewinnenwirdurchdieExponentialkonstruktion:<br />

=(1?itaL+O(t2))(x)<br />

AufeineWellenfunktionvonnTeilchen(ohneSpin)wirkteineRotation inanalogerWeise: U(etA)=e?itaL (1.47)<br />

mationsgruppezueinerSymmetriewird.LassenwirnamlichdieTeil-<br />

chensomiteinan<strong>der</strong>wechselwirken,dadieZweikorperpotentialenur dieEigenschaft[U(R);H]=0.DieGeneratorenvonU(R)sinddiedrei KomponentendesGesamtdrehimpulses<br />

Esistoensichtlich,inwelchenSituationendiesoeingefuhrteTransfor-<br />

[U(R)](x(1);:::;x(n))=(R?1x(1);:::;R?1x(n)) (1.48)<br />

vondenAbstandenjx(i)?x(k)jabhangen,hat<strong>der</strong>Hamilton-Operator<br />

Nurer(<strong>und</strong>nichtje<strong>der</strong>Einteilchen-Drehimpulsseparat)hatdieEigenschaft,eineeineErhaltungsgroezusein:[L;H]=0.HabendieTeil-<br />

L=L(1)++L(n) (1.49)<br />

hungunterworfenwerden,damiteineSymmetrieentsteht.Diesfuhrt chenzudemnochSpinfreiheitsgrade,somussendieseebenfalls<strong>der</strong>Dre-


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE dazu,damanindieSummeallerDrehimpulseauchnochdieSpins <strong>der</strong>einzelnenTeilchenmiteinbeziehenmu.DiegenaueBeschreibung 25<br />

aberi.a.keineErhaltungsgroendarstellen,weildieWechselwirkung sowiediezugehorigenpartiellenDrehungen)zwardenierenkann,sie dieserSituationerfolgtspater.<br />

<strong>der</strong>Teilchenuntereinan<strong>der</strong>diesnichtzulat.Damitkonnenpartielle EsistausdemGesagtenklar,damanEinzeldrehimpulse(eben-<br />

DrehungenauchkeineSymmetrienbeschreiben.IneinerwichtigenSituationistesjedochmoglich,einepartielleDrehgruppeeinzufuhren,dieinan<strong>der</strong>wechselwirken,dasnurvondemAbstandr=jx(1)?x(2)j<br />

gleichzeitigSymmetriegruppeist.Betrachtenwiretwaeinabgeschlos-<br />

abhangt.Hieristeszweckmaig,zunachstSchwerpunkts-<strong>und</strong>RelativkoordinateneinzufuhrensenesSystemvonzweiTeilchen,dievermogeeinesPotentialsV(r)mit-<br />

EineSymmetriegruppeistdanndurch =m1x(1)+m2x(2) m1+m2 ;x=x(1)?x(2)<br />

erklart.DiehierenthaltenenTranslationenfuhrenzurErhaltungdes Gesamtimpulses(klassisch:dieBewegungdesSchwerpunktesmitkonstanterGeschwindigkeit).DieDrehungen<strong>der</strong>Relativkoordinatenkonnen<br />

denbewegtenSchwerpunktalsZentrum.SiefuhrenzurErhaltungdes relativenBahndrehimpulsesLrel=?ixrx. (Pmi)?1Pmix(i): tenBezugssystemubertragenaufdasn-Korperproblem,wobei= NaturlichlatsichdieVorstellungvonDrehungenimmitbeweg-<br />

[U(a;R)](;x)=(?a;R?1x);a2R3;R2SO(3) (1.50)<br />

wiranschaulichauassenalsDrehungen<strong>der</strong>Teilchenkoordinatenum<br />

DurchUbergangzuinnitesimalenDrehungenndenwirleichtdieGeneratoren:essinddieKomponentenvon<br />

[U(R)](x(1);:::;x(n))=(+R?1(x(1)?);:::;+R?1(x(n)?)) (1.51)<br />

Lrel=L?QP (1.52)


26 <strong>und</strong>PdenGesamtimpulsbezeichnet. wobeiLdenGesamtdrehimpuls,QdenOrtsoperatordesSchwerpunktes19 KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

lungstransformationx7!?x.In<strong>der</strong>klassischenMechanikfuhrteine In<strong>der</strong>GruppeO(3)ndenwirauerdenDrehungenauchdieSpiege-<br />

1.5.6 Paritat<strong>und</strong>Zeitumkehr<br />

tungsgroePheitParitat: InvarianzdesSystemsgegenuberSpiegelungenzukeinerneuenErhaltungsgroe.Diesistan<strong>der</strong>sin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>:dieneueErhal-<br />

<strong>und</strong>selbstadjungiertist:wirkonnendamitPalsSymmetrietransformation<strong>und</strong>zugleichauchalsErhaltungsgroeauassen.Oensichtlich<br />

DieSituationistdadurchspeziell,da<strong>der</strong>OperatorPzugleichunitar [P](x(1);:::;x(n))=(?x(1);:::;?x(n)) (1.53)<br />

WellenfunktionlatsichineinenAnteilpositiverParitat<strong>und</strong>einen AnteilnegativerParitatzerlegen.DieZerlegungisteindeutig<strong>und</strong>wird durchAnwendung<strong>der</strong>Projektoren12(1P)erreicht.BekanntlichhabendieKugelfunktionenYlm(;),diealsDrehimpuls-Eigenfunktionen<br />

giltP2=1,d.h.PbesitztdieEigenwerte1(<strong>und</strong>nurdiese).Jede<br />

einewichtigeRollespielen,einedenierteParitat,namlich(?1)l.<br />

le,dienurvonrik=jx(i)?x(k)jabhangen.Esistjedochnichtschwierig, tomatischdievolleO(3)-Symmetrie.DiesgiltfurdiekinetischeEnergie, Einteichenpotentiale,dienurvonri=jx(i)j,<strong>und</strong>Zweiteilchenpotentia-<br />

VieleHamilton-Operatoren,dieSO(3)-invariantsind,besitzenau-<br />

invariantsind:[x(1)x(2)x(3)];x(1)L(2);PSu:s:w: adhocSO(3)-invarianteOperatorenzukonstruieren,dienichtO(3)-<br />

Vektorenin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>zuunterscheidensind,istleichtauszumachendukteeinespolarenVektorsmiteinemAxialvektordarstellen.Solche<br />

GroenwollenwirPseudoskalarenennen.WiediebeidenTypenvon AlledieseGroenhabeneinesgemeinsam:sielassensichalsSkalarpro-<br />

19d.h.[Q](x(1);:::;x(n))=(Pmi)?1(Pmix(i))(x(1);:::;x(n)).


Vektor,wenngilt20: 1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE Denition1EinSystemvondreiOperatorenA=(A1;A2;A3)heit 27<br />

U(R)?1AiU(R)=3Xk=1Rk iAk;R2SO(3) (1.54)<br />

TypischerweiseentstehenAxialvektorenalsVektorproduktevonpolarenVektoren.Damitistauchje<strong>der</strong>DrehimpulsLeinAxialvektor.Es<br />

gibtaberauchAxialvektoren,dienichtdurchProduktbildungentstehen,z.B.denSpinS(alsodenEigendrehimpuls)einesTeilchens.<br />

<strong>der</strong>kraftefreienBewegungeinesTeilchens:(?=2m) Wirwendenunsn<strong>und</strong>erZeitumkehrzu<strong>und</strong>erlauternsieanhand<br />

heitaxial,wenngilt21:PAP=A. Denition2EinVektorAheitpolar,wenngilt:PAP=?A.Er<br />

neueLosungbeschriebenwird.Diesfuhrtunsdazu,denOperatorT Fragenwirhier,obmit dieAntwortnein.Manerkenntjedochsofort,dadurch (x;t)auch(x;?t)eineLosungist,solautet<br />

(x;t)=i_(x;t).<br />

<strong>der</strong>Zeitumkehrdurch[T](x)=(x);2L2(R3) lenfunktion.Istnamlich zudenieren,alsodurcheineeinfachekomplexeKonjugation<strong>der</strong>Wel-<br />

(x;t)diezeitlicheEntwicklungdesAnfangzustandes(x)=<br />

(x;0),soist(x;?t)diezeitlicheEntwicklungdes<br />

1.DerOperatorTistantilinear,d.h.<br />

(1.55)<br />

Anfangzustandes(x).DieEigenschaften<strong>der</strong>soeingefuhrtenZeitumkehrsindstellungU(R)<strong>der</strong>Drehgruppedeniertwerdenkann.<br />

21DieweitereDienzierungunterdenVektorenberuhtoenbardarauf,daeine 20Wirsehenhier,da<strong>der</strong>VektorcharakternurinbezugaufeinebestimmteDar-<br />

T(c+c00)=cT+c0T0;c;c02C (1.56)<br />

furaxialeVektorengilt. bestimmteDarstellungU(R)<strong>der</strong>orthogonalenGruppeO(3)vorgegebenist,soda U(R)?1AU(R)=RAfurpolareVektoren,hingegenU(R)?1AU(R)=(detR)RA


282.DerOperatorTinvertiertdasSkalarprodukt:<br />

KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

OperatorenmitdenEigenschaften1.<strong>und</strong>2.heienantiunitar22. (T;T0)=(0;) (1.57)<br />

3.Ist<strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>zustandeinesHamilton-OperatorsHmit[T;H]= 0nichtentartet,sogiltT=cmitjcj=1.Diesheit:nach WahleinergeeignetenPhasewird<strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>zustanddurcheine<br />

4.Istp(x)=eipxeineebeneWellemitdemImpulsp,sogilt Wasserstoatoms. reelleWellenfunktionbeschrieben,soetwa<strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>zustanddes<br />

Tp=?p.MannenntdaherauchTdenOperator<strong>der</strong>Bewegungsumkehr,<strong>und</strong>dieseBezeichnungistvielleichtsogarklarer<br />

<strong>und</strong>demBegriZeitumkehrvorzuziehen.Impulse<strong>und</strong>Drehimpulsean<strong>der</strong>nihrVorzeichen:TPT=?P,TLT=?L.OrtsopeduktevomTypQP<strong>und</strong>QL,ebensowieHamilton-Operatorenratorenbleibenunveran<strong>der</strong>t:TQT=Q.Deshalbgilt:Skalarpro-<br />

5.BewegtsicheinTeilchenineinemPotentialV(x),sogiltfur zeitumkehrinvariant. dievonsolchenGroeninlinearerWeiseabhangen,sindnicht<br />

wenndasPotentialreellist.DieEinfuhrungkomplexerPotentiale23 denHamilton-OperatorHdieBeziehung[T;H]=0genaudann, umkehr(ganzabgesehendavon,daeinsolcherHamilton-Operator dannnichtmehrselbstadjungiertware). verstotgegendieFor<strong>der</strong>ungnachInvarianzgegenuber<strong>der</strong>Zeit-<br />

DerantilineareCharakter<strong>der</strong>Zeitumkehrist,wasseinenGultigkeitsbereichbetrit,nichtaufdieSchrodinger-Theoriebeschrankt.Umdies<br />

hatnurU=TAzusetzen<strong>und</strong>T2=1auszunutzen. <strong>der</strong>KonjugationT<strong>und</strong>einesunitarenOperatorsUgeschriebenwerdenkann:man 23EinebeliebteMethodein<strong>der</strong>Theorie<strong>der</strong>StreuungvonNeutronenaneinem 22Mankannleichtzeigen,daje<strong>der</strong>antiunitareOperatorAalsProduktA=TU<br />

solcheTheorieverletztwesentlichePrinzipien<strong>der</strong>Quantentheorie. Festkorpers,denwirdurcheinenkomplexenBrechungsindexcharakterisieren.Eine durchdenKernmitzubeschreiben,inAnalogiezudemoptischenVerhalteneines Kernbestehtdarin,mitHilfekomplexerPotentialedieAbsorption<strong>der</strong>Neutronen


mentarteilchenmitunitarerZeitevolutionU(t)=exp(?itH).Inrelati-<br />

vistischenTheoriengiltgr<strong>und</strong>satzlichH0.EineZeitumkehrTmu,<br />

1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE einzusehen,denkenwirunsirgendeinerelativistischeTheorie<strong>der</strong>Ele-<br />

29<br />

wennsiediesenNamenverdient,dieEigenschaftTU(t)=U(?t)Tbesitzen.GehenwirhierzuinnitesimalenZeitverschiebungenuber,so<br />

folgtTiH=iHT.DamithabenwirdiefolgendeAlternative:entwe<strong>der</strong> giltTH=HT<strong>und</strong>Ti=?iT o<strong>der</strong>TH=?HT<strong>und</strong>Ti=iT. positiverEnergie,soistTeinZustandpositiverEnergieimersten,ein BedingungH0<strong>und</strong>scheidetfurunsaus.EsbleibtnurdieMoglichkeit,daTantilinearist.<br />

ZustandnegativerEnergieimzweitenFall.DerzweiteFallverletztdie ImerstenFallistTantilinear,imzweitenFalllinear.IsteinZustand<br />

Gr<strong>und</strong>:Tistnichtselbstadjungiert.Diesbewirkt,damiteinersolchen voneinerObservablenTmitdenEigenwerten1zusprechen.Der SymmetriekeineErhaltungsgroeverb<strong>und</strong>enist.Denochsindmit<strong>der</strong> EsgiltzwarT2=1in<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>,dochwareesfalsch,<br />

Dipolmomentbesitzen. InvarianzgegenuberZeitumkehrvieleAuswahlregelnverknupft,z.B. kanneinneutralesSpin-12-Teilchen(etwadasNeutron)keinelektrisches<br />

Esistbemerkenswert,dadieNaturvon<strong>der</strong>zweitenMoglichkeit,eine denAbschnitt2.2)invariantlat,entwe<strong>der</strong>unitaro<strong>der</strong>antiunitarist. standsraumes,diealleWahrscheinlichkeitenw( E.P.Wignerhatgezeigt,daeineallgemeineTransformationdesZu-<br />

Symmetriedarzustellen,wenigstensineinembekanntenFallGebrauch j)=j( ;)j2(siehe<br />

gemachthat.<br />

gegangenenAbschnittendenBegri<strong>der</strong>Symmetriegruppeallgemein Wirwollennunnach<strong>der</strong>DiskussioneinigerBeispieleindenvoran-<br />

1.5.7 SymmetrienimengerenSinn<br />

fassen.WirdenkenunseinphysikalischesSystem.Esbenennenheit


30 seinenZustandsraumH<strong>und</strong>seinenHamilton-OperatorHkennen.Sei GeineabstrakteGruppe<strong>und</strong>U(g):H!Hfurjedesg2Gentwe<strong>der</strong> KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

unitaro<strong>der</strong>antiunitar,soda<br />

furalleg;g02Gerfulltist24.IstU(g)furjedesg2Gunitar,sonennen wirdieAbbildungg7!U(g)eineunitareDarstellung<strong>der</strong>GruppeG.Die U(g)U(g0)=U(gg0);U(e)=1 (1.58)<br />

individuellenOperatorenU(g)<strong>der</strong>DarstellungUheiendieDarsteller. FurdenFall,dadieschwachereBedingung<br />

projektivenDarstellung<strong>der</strong>GruppeG. mitc(g;g0)2C<strong>und</strong>jc(g;g0)j=1erfulltist,sprechenwirvoneiner U(g)U(g0)=c(g;g0)U(gg0) (1.59)<br />

Denition3.Gilt[U(g);H]=0furalleg2G,soheitGeine SymmetriegruppeimengerenSinnfurdasphysikalischeSystem<strong>und</strong> DieExistenzeinerSymmetriegruppehatdiefolgendeoensichtliche g7!U(g)ihreDarstellung. Konsequenz: Ist2HeinstationarerZustand,d.h.giltH=E,so sindauchalleZustandeU(g)(g2G)stationar<strong>und</strong>zwar<br />

den,konnenwirsagen,daU(g)aufdiesemRaumoperiert,ohneihn DaEigenlosungenzumgleichenEigenwerteinenlinearenRaum25bil-<br />

zumgleichenEigenwertE.<br />

zuverlassen: HE=fjH=EgisteininvarianterUnterraumfurdie<br />

neutraleElementinG. 25DieDimensioneinessolchenRaumeskannendlicho<strong>der</strong>unendlichsein.ImallgemeinenstelltsichdieDimensionjedochalsendlichheraus.<br />

24Wirschreibenallgemeingg0furdasGruppenprodukt<strong>und</strong>bezeichnenmitedas DarstellungU<strong>der</strong>SymmetriegruppeG.


schreibteineTeildarstellungUEvonU,wobeisichdieDarstellerUE(g) 1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE DieEinschrankungvonU(g)aufdeninvariantenUnterraumHEbe-<br />

31<br />

vonU(g)nurdadurchunterscheiden,daihrWirkungsbereichuberHE nichthinausgeht.<br />

AeineErhaltungsgroe,sobeschreibtU(s)=exp(isA)mits2R genannt,wenn[A;H]=0gilt.EsbestehteinwichtigerZusammenhang zwischendiesemKonzept<strong>und</strong>demBegri<strong>der</strong>Symmetrie:Seinamlich EinselbstadjungierterOperatorAaufHwirdeineErhaltungsgroe<br />

eineeinparametrigeunitareGruppevonSymmetrietransformationen; TransformationaufeineErhaltungsgroe. parametrigeSymmetriegruppedurchUbergangzu<strong>der</strong>innitesimalen dennesgilt[U(s);H]=0furalles2R.Umgekehrtfuhrtjedeein-<br />

SeiteineLosung<strong>der</strong>Schrodinger-GleichungHt=i_t,soda DieExistenzeinerErhaltungsgroeAerlaubteinigeFolgerungen:<br />

SeitirgendeineLosung<strong>der</strong>Schrodinger-Gleichung.Dannist<strong>der</strong> giltAt=atfuralleZeitent. A0=a0(AnimmtzurZeitt=0denEigenwertaan).Dann<br />

Erwartungswert(t;At)unabhangigvon<strong>der</strong>Zeitt.DieseAussagelatsichnochverscharfen.Zutmitktk=1<strong>und</strong>AexistiertevonA,d.h.esgibteinW-MaaufR,soda26<br />

einezeitlichkonstanteWahrscheinlichkeitsverteilung<strong>der</strong>Mewer-<br />

furalles2Runabhangigvonterfulltist.EinBeispiel:ineinemabgeschlossenenSystemistnichtnur<strong>der</strong>Erwartungswert<br />

(t;eisAt)=Zd(a)eisa<br />

MitAistauchjedesPolynomPn(A)mitreellenKoezienteneineErhaltungsgroe.Mit<strong>der</strong>gebotenenmathematischenVorsicht<br />

kannmansogarbehaupten,dajedeFunktionf(A)eineErhal-<br />

desImpulseszeitlichkonstant,son<strong>der</strong>nauchdiegesamteImpulsverteilung.<br />

.SiewirdauchdiecharakteristischeFunktiondesW-Maesgenannt. 26DiehierbeschriebeneFunktionvonsistdieFourier-TransformiertedesMaes tungsgroeist.DasProblembestehtlediglichdarin,demSymbol


32 f(A)eineBedeutungzugeben.WirwollenaufdiesesProblem hiernichteingehen. KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

SeiEeinEnergie-Eigenwert<strong>und</strong>HE<strong>der</strong>Raum<strong>der</strong>zugehorigen Eigenlosungen.DanngiltAHEHE.Allgemeiner:Je<strong>der</strong>invarianteUnterraumvonHistaucheininvarianterUnterraumvonA<br />

<strong>und</strong>umgekehrt.HattenwireshiermitgewohnlichenMatrizenH <strong>und</strong>Azutun,solieesich<strong>der</strong>Sachverhaltauchsoausdrucken:<br />

FurdieTheoriedesMeprozessesbedeutetdieRelation[A;H]= H<strong>und</strong>AhabeneingemeinsamesSystemvonEigenfunktionen,<br />

0,daMessungen<strong>der</strong>ObservablenH<strong>und</strong>Akompatibelsind, sindalso"gemeinsamdiagonalisierbar".<br />

d.h.siesichnichtgegenseitigbeeinussen.Insbeson<strong>der</strong>ekonnen<br />

DiehieraufgefuhrtenBehauptungensindsoelementar,daesdem H<strong>und</strong>AzugleichmitbeliebigerGenauigkeitgemessenwerden;<br />

Leseruberlassenwird,sieimeinzelnenzuverizieren. esexistiertkeineUnscharfe-RelationfurkommutierendeGroen.<br />

lungunterdenvierKoordinaten<strong>der</strong>Raum-Zeit.DiesistaufjedenFall DasbisherbenutzteSymmetriekonzeptgibt<strong>der</strong>ZeiteineSon<strong>der</strong>stel-<br />

1.5.8 SymmetrienimweiterenSinne<br />

dannnichtwunschenswert,wennwirzueinerrelativistischenTheorie innerhalb<strong>der</strong>Schrodinger-Theoriegelangenwir,wennwirdieBedingung[U(g);H]=0aufgeben.<br />

unitareDarstellungeinerGruppeGaufH.Wirdenieren Sei(H;H)einphysikalischesSystem<strong>und</strong>g7!U(g)einebeliebige <strong>der</strong>Teilchenubergehenwollen.ZueinerallgemeinerenBegrisbildung<br />

abhangigvon<strong>der</strong>Zeitt.Danngilt:istteineLosung<strong>der</strong>Schrodinger- GleichungHt=i_t,soauchgt=Ut(g)tfurjedesg2G.Auchhier Ut(g)=e?itHU(g)eitH (1.60)<br />

operiert,jedochistihreWirkungselbstzeitabhangig<strong>und</strong>kanndeshalb gilt,dadieGruppeGaufdemRaum<strong>der</strong>(zeitabhangigen)Losungen nichtzuErhaltungsgroenfuhren.DerNutzesdesneuenKonzeptesist dahersehrbegrenzt.WirbetrachtenzweiBeispiele.


1.5.SYMMETRIENUNDERHALTUNGSSATZE Galilei-Transformationen. 33<br />

digkeitzweierBezugssystemeinterpretieren,fuhrt<strong>der</strong>Ansatz FureinebeliebigeGeschwindigkeitv,diewiralsRelativgeschwin-<br />

j0(x0;t0)j=j(x;t)j x0=x+vt (1.61)<br />

auf t0=t (1.62)<br />

0(x;t)=eif(x;t)(x?vt;t) (1.63)<br />

?=2mdarstellt.DannistdietransformierteWellenfunktion0(x;t) genaudanneineLosung<strong>der</strong>selbenGleichung,wenndiefolgendenbeidenDierentialgleichungenerfulltsind:<br />

@@tf(x;t)=?12mv2 rf(x;t)=mv (1.64)<br />

nehmen,da(x;t)eineLosung<strong>der</strong>Schrodinger-GleichungmitH= miteinerzunachstbeliebenreell-wertigenFunktionf.Wirwollenan-<br />

Mit<strong>der</strong>Festsetzungf(0;0)=0wirddieLosungeindeutig: f(x;t)=mvx?12mv2t (1.66) (1.65)<br />

sogiltin<strong>der</strong>TatUt(v)=exp(?itH)U(v)exp(itH)mit Schreibenwirnun[Ut(v)t](x)=t(x?vt;t)eif(x;t)<br />

[U(v)](x)=(x)eimvx (1.67)<br />

o<strong>der</strong>U(v)=exp(imvQ).DieGeneratoren<strong>der</strong>DarstellungUsind diedreiKomponentenvonmQ.Obwohl<strong>der</strong>OrtsoperatorQkeine (1.68)<br />

Erhaltungsgroeist,habenwirdennochmitseinerHilfedieGalilei- TransformationenindemRaumL2(R3)beschrieben. DiegenaueGestaltdesHamilton-OperatorsHistirrelevant.Entscheidentistnur,dasich<strong>der</strong>SchwerpunktmitkonstanterGeschwindigkeit<br />

bewegt: Galilei-Invarianzndenwirbeiallenabgeschlossenenn-Teilchensystemen.<br />

e?itHQeitH=Q+tP=m (1.69)


punktes<strong>und</strong>PdenOperatordesGesamtimpulses.Genauwievorher, 34 HierbezeichnetmdieGesamtmasse,QdenOrtsoperatordesSchwer-<br />

KAPITEL1.GRUNDZUGEDERQUANTENMECHANIK<br />

sindauchhierdieKomponentenvonmQdieErzeuger<strong>der</strong>DarstellungU.An<strong>der</strong>Gestalt<strong>der</strong>Funktionf(x;t)an<strong>der</strong>tsichnichts;wir<br />

mussendarinnurmalsdieGesamtmasse<strong>und</strong>xalsdieKoordinaten desSchwerpunktesinterpretieren.<br />

invariant.GesuchtisteinegeeigneteBeschreibung<strong>der</strong>Translationen. Seialso TranslationenimhomogenenE-Feld. DasProblemeinesElektronsimhomogenenE-Feldisttranslations-<br />

<strong>der</strong>Hamilton-Operator.Wirgehenausvon[U(a)](x)=(x?a).Da dieskeineSymmetrietransformationensind,konstruierenwir [H](x)=(?=2m?exE)(x) (1.70)<br />

Ut(a)=e?itHU(a)eitH =exp(?iaP?t[H;aP]) =eieaEtU(a) =exp?ie?itHaPeitH<br />

Hierbeihabenwirausgenutzt,da[H;P]=?ieE<strong>und</strong>[H;[H;P]]=0 gilt.AlsResultaterhaltenwirdieSymmetrietransformationen<br />

ObwohldieTranslationendamitaufdemRaum<strong>der</strong>Losungen<strong>der</strong>Bewegungsgleichungoperieren,konnenwirausdieserWirkungkeinevektorielleErhaltungsgroeableiten.Jedochgilthier,daUt(a)genaudann<br />

[Ut(a)t](x)=t(x?a)eieaEt (1.71)<br />

imengerenSinn. konstant,<strong>und</strong>diesebeidenOperatorenerzeugeneineSymmetriegruppe tungsgroe.WahlenwiretwaE=(0;0;E3),sosindP1<strong>und</strong>P2zeitlich unabhangigvontist,wenna?Egilt:fursolcheaistaPeineErhal-


Kapitel2<br />

DarstellungenvonGruppen<br />

soernurgelernthat,denrechtenGlaubenvondenIrrlehrenzu<br />

Inwelchemsichzeigt,daeiner, scheiden,durchausimstandeist, auchuberDingezureden,vondenenerkeineAhnunghat.<br />

2.1 Homomorphismen StefanHeym,Ahasver<br />

DieUntersuchung<strong>der</strong>StrukturvonGruppen,ihrerBeziehungenuntereinan<strong>der</strong><strong>und</strong>ihrerDarstellungenberuhtaufeinemzentralenBegri,<br />

demdesHomomorphismus,ausdemweiterewichtigeBegrieableitbar<br />

HwirdeinHomomorphismusgenannt,wennsiedieGruppenstruktur sind. Denition4.EineAbbildungf:H!GzwischenGruppenG<strong>und</strong> respektiert,d.h.wennfuralleh;h02Hgilt: UnterKern<strong>und</strong>BildeinesHomomorphismusfverstehenwirdieMengen<br />

f(hh0)=f(h)f(h0)<br />

Kerf=fh2H:f(h)=eg Imf=ff(h):h2Hg 35 (2.1) (2.2)


wobeiedasneutraleElementinGbezeichnet. 36 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

1.Kerf<strong>und</strong>ImfsindUntergruppenvonHbzw.G.Kerfistso-<br />

Esistleicht,diefolgendenAussagenzubeweisen: gareineinvarianteUntergruppe1vonH,<strong>und</strong>jedeinvarianteUn-<br />

tergruppeistKerneinesHomomorphismus.Ineinerabelschen 2.Kerfisttrivial(bestehtnurauseinemElement)genaudann, GruppeistjedeUntergruppeinvariant.<br />

gilt.Alsoistfbijektivo<strong>der</strong>einIsomorphismusgenaudann,wenn wennfinjektivist;fwirdsurjektivgenannt,wennImf=G<br />

3.Bezeichnenwirmit1dietrivialeGruppe(siebestehtnuraus H=G. sowohlKerftrivialistalsauchImf=Ggilt.Wirschreibendann<br />

Istf:H!GeinHomomorphismus<strong>und</strong>K=Kerfdiezugehorige 1!G<strong>und</strong>G!1eindeutig. einemElement),sosindfurjedeGruppeGdieHomomorphismen<br />

dieNebenklassehKH.DaKinvariantinHist,gilthK=Kh H=KauffolgendeWeisezukonstruieren:Zuh2Hbetrachtenwir (Rechts-<strong>und</strong>Linksnebenklassensindidentisch).FurzweiTeilmengen invarianteUntergruppevonH,soistesmoglich,eineFaktorgruppe<br />

A;BHschreibenwirAB=fab:a2A;b2Bg.DasProduktzweier<br />

Bezuglich<strong>der</strong>soerklartenMultiplikationbildendieNebenklasseneine Nebenklassenistwie<strong>der</strong>eineNebenklasse:<br />

Gruppe,in<strong>der</strong>KdieRolledesneutralenElementesubernimmt. (hK)(h0K)=h(Kh0)K=h(h0K)K=(hh0)(KK)=(hh0)K<br />

Satz1(KanonischeZerlegungeinesHomomorphismus.)Je<strong>der</strong>Homomorphismusf:H!GbesitzteineeindeutigeDarstellung<strong>der</strong>Art<br />

sogiltf1(h)=hK<strong>und</strong>f2(hK)=f(h);f3istdiekanonischeEinbettung wobeif1surjektiv,f2bijektiv<strong>und</strong>f3injektivist.SetzenwirK=Kerf, Hf1!H=Kerff2!Imff3!G<br />

k2Kgilt. einerUntergruppe. 1EineUntergruppeKHheitinvariant,wennhkh?12Kfuralleh2H<strong>und</strong>


2.1.HOMOMORPHISMEN verkettenlassen,wobeiwie<strong>der</strong>Homomorphismenentstehen.EineSequenzvonzweiHomomorphismen<br />

DiewichtigsteEigenschaftvonHomomorphismenist,dasiesich 37<br />

denierteinenHomomorphismusf0f:G!G00.Dashierdurchde-<br />

Gf!G0f0<br />

nierteVerknupfungsgesetzistassoziativ.Oftbegegnenwirumfangrei-<br />

cherenSequenzen:<br />

EinesolcheSequenzheitexaktan<strong>der</strong>Stellen,wenngilt:Imfn?1= Kerfn.Sieheitexakt,wennsieanje<strong>der</strong>Stelleexaktist.DieverschiedenenSituationen,diewirschonfruherdiskutierthaben,lassensich<br />

auchdurchexakteSequenzencharakterisieren:<br />

fn?2 ?!Gn?1fn?1 ?!Gnfn ?!Gn+1fn+1 ?!<br />

1!Kf!G!1:fistbijektiv. Hf!G!1 1!Kf!H :fistsurjektiv. :fistinjektiv.<br />

1!K!Hf!G!1:K=Kerf<strong>und</strong>G=H=Kerf. 1!Kerf!H!Imf!1:dieseSequenzistexaktfur H<strong>und</strong>GistihreFaktorgruppe. Etwasvereinfachend:KisteineinvarianteUntergruppevon<br />

1.Beispiel.AlleVielfachen<strong>der</strong>ganzenZahlnformeneineUntergruppe nZ<strong>der</strong>additivenGruppe<strong>der</strong>ganzenZahlen.DieFaktorgruppeZn= alleHomomorphismenf:H!G.<br />

Z=nZheitzyklischeGruppe<strong>der</strong>Ordnungn:<br />

<strong>der</strong>n-tenEinheitswurzeln(Losungen<strong>der</strong>Gleichungzn=1)o<strong>der</strong>auch MankannZnebensogutidentizierenmit<strong>der</strong>multiplikativenGruppe 1!nZ!Zmodn ?!Zn!1<br />

ellenZahlenauassen;dieFaktorgruppeR=ZistdasEinheitsintervall mitdenDrehungeneinesregularenn-Ecks. 2.Beispiel.WirkonnendieganzenZahlenalsUntergruppe<strong>der</strong>re-


mitEndpunktenidentiziert.DieseGruppebeschreibtmanambequemstenalsdieunitareGruppeineinerDimension,U(1)=fexp(i2t):<br />

KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN 38<br />

0t


2.2.LINEAREDARSTELLUNGEN LineareDarstellungen 39<br />

Je<strong>der</strong>lineareRaumL(auchVektorraumgenannt)istinnaturlicher WeisemiteinerGruppeverknupft.DiesistdieGruppeAut(L)<strong>der</strong> AutomorphismenvonL,alsodieGruppe<strong>der</strong>linearenAbbildungen einSuperpositionsprinzipwirksamist,benutzteinenreelleno<strong>der</strong>kom-<br />

A:L!L,dieumkehrbarsind.JedephysikalischeTheorie,in<strong>der</strong> plexenVektorraumzurBeschreibungihrerZustande.Dawirallenun-<br />

serenBetrachtungendieQuantentheoriezugr<strong>und</strong>elegen,wollenwir stetsvoraussetzen,daLeinkomplex-linearerRaumist.IstLendlich-<br />

miteinerkomplexennn-Matrix(Aik)identiziertwerden3,wobei einerBasismitdemRaumCn<strong>und</strong>jedeTransformationA:L!L detA6=0gilt.Wirsehenso,daAut(Cn)mitGL(n;C)ubereinstimmt. Darstellungo<strong>der</strong>auchkurzDarstellung<strong>der</strong>GruppeGaufdemDarstellungsraumL.DieDarstellungheittreu,wenn<br />

Denition5.EinHomomorphismusD:G!Aut(L)heitlineare<br />

dimensional<strong>und</strong>istseineDimensionn,sokanndieserRaumnachWahl<br />

exaktist. 1!GD<br />

Ist<strong>der</strong>Darstellungsraumendlich-dimensional<strong>und</strong>nseineDimension, ?!Aut(L)<br />

menteinerGruppedieidentischeTransformationdeseindimensionalen einfachsteDarstellungistdietrivialeDarstellung:sieordnetjedemEle-<br />

RaumesCzu.UmdieseSituationanzudeuten,schreibenwireinfach sosprechenwirvoneinern-dimensionalenDarstellung<strong>der</strong>Gruppe.Die<br />

partielleAntwortgeben. objedeGruppeeinetreueDarstellungbesitzt.Daraufkonnenwireine treu,wennGnichtnurauseinemElementbesteht.DieFrageentsteht, D(g)=1furalleg2Go<strong>der</strong>auchD=1.DieseDarstellungistnicht<br />

stellungmitn=jGj.DiesedurchdiefolgendeKonstruktionausgezeich- Satz2Jedeendliche4Gruppebesitzteinetreuen-dimensionaleDar-<br />

xi2C,sogiltAx=Pix0ieimitx0i=PkAikxk. PiAikeierklart.Istx=PixieieinallgemeinerVektormitdenKomponenten 3BeiVorgabeeinerBasisfeigwirdeinelineareTransformationAdurchAek= Zahl<strong>der</strong>ElementewirddieOrdnung<strong>der</strong>GruppeGgenannt<strong>und</strong>mitjGjbezeichnet. 4EineGruppeheitendlich,wennsieendlichvieleGruppenelementebesitzt.Die


neteDarstellungDregheitdieregulareDarstellungeinerendlichen 40 Gruppe. KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

ist<strong>der</strong>RaumallerFunktionenf:G!C.Identizierenwirjedesg2G Konstruktion.SeiV(G)<strong>der</strong>freieVektorraumuber<strong>der</strong>GruppeG:dies g6=h,sobesitztjedesf2V(G)dieDarstellung mit<strong>der</strong>Funktiong:G!C;g(h)=1,fallsg=h,<strong>und</strong>g(h)=0,falls<br />

d.h.wirbetrachtenV(G)alseinenVektorraummit<strong>der</strong>BasisG.Auf f=Xh2Gf(h)h<br />

diesemVektorraumwirktdieGruppeGdurchMultiplikationvonlinks:<br />

OensichtlichhandeltessichhierumeineDarstellungmit<strong>der</strong>Dimensionn=jGj.Umzuentscheiden,obsietreuist,bestimmenwirden<br />

Dreg(g)f=Xh2Gf(h)gh (2.3)<br />

treu.2 Diesfuhrtaufgh=h(alleh),alsoaufg=e,d.h.dieDarstellungist KernvonDreg,alsoalleg2GmitDreg(g)f=ffurallef2V(G).<br />

tur:ihreElementesindentwe<strong>der</strong>0o<strong>der</strong>1: dieserBasishabendieDarstellungsmatrizenDreg(G)einespezielleStruk-<br />

DurchKonstruktionbesitztV(G)eineausgezeichneteBasis.Bezuglich<br />

1.Beispiel.DiezyklischeGruppeZn=(a;a2;:::;an=e)hatein Dreg(g)hh0=(1h=gh0 0sonst (2.4)<br />

erzeugendesElementa.ZurBeschreibung<strong>der</strong>regularenDarstellung genugtes,furdiesesElementdieDarstellungsmatrixanzugeben:<br />

Dreg(a)= 0 B@ 100<br />

010 01 001 . ....... 00 1 CA


2.2.LINEAREDARSTELLUNGEN treueDarstellungbesitztmitn


tenhalbierenden.DiesliefertunsdieDarstellung zweiElemente:a=Drehungum2=3,b=SpiegelunganeinerSei-<br />

42 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

D(a)=0@?12?12p3 12p3 ?121A;D(b)= 10 0?1!<br />

JedePermutation<strong>der</strong>dreiEckenistsoerreichbar.Tatsachlichhaben wiralsoeine2-dimensionaleDarstellung<strong>der</strong>symmetrischenGruppe S3konstruiert,wobeiirrationaleZahlenunterdenMatrixelementen auftreten.Dieslatsichvermeiden.DieselbenDecktransformationen konnenwirnamlichauchan<strong>der</strong>sbeschreiben.Seiene1,e2<strong>und</strong>e3die dreiVektorenvomMittelpunktzudenEckpunktendesDreiecks.Es gilte1+e2+e3=0,<strong>und</strong>dieGruppeS3permutiertdieseVektoren.Je wahlene1<strong>und</strong>e2<strong>und</strong> zweidieserVektorenbildeneineBasisallerVektoren<strong>der</strong>Ebene.Wir<br />

InMatrizenschreibweise: a:e17!e2;e27!e3;e37!e1<br />

D0(a)= b:e17!e2;e27!e1;e37!e3<br />

AufdieseWeisehabenwirerreicht,daalleDarstellungsmatrizennur 0?1 1?1!;D0(b)= 01 10!<br />

nesolcheDarstellungvongroemVorteil.ObwohldieDarstellungen ganzzahligeMatrixelementebesitzen.FurdieKristallographieistei-<br />

D<strong>und</strong>D0ansichverschiedensind(dieMatrizensindverschieden), beschreibenbeideDarstellungendennochdieselbenlinearenTransformationen<strong>der</strong>Ebene(inverschiedenenKoordinaten).Manwurdesie<br />

damitalsaquivalentempnden.Waswirnunbrauchen,isteinallgemeinerAquivalenzbegri.<br />

Aut(L0)mitdim(L)=dim(L0)=nheienaquivalent,wenneineli-<br />

Denition6ZweiDarstellungenD:G!Aut(L)<strong>und</strong>D0:G!<br />

furalleg2Ggilt. neare<strong>und</strong>umkehrbareAbbildungT:L!L0existiert,soda TD(g)=D0(g)T


NachdemwirinbeidenRaumeneineBasisgewahlthaben<strong>und</strong>wir somitD(g)<strong>und</strong>D0(g)alsMatrizenauassendurfen,besagtdieseDe- 2.3.UNITAREDARSTELLUNGEN 43<br />

multiplikationzutunhaben. TD(g)=D0(g)Tgilt,wobeiwireshiermiteinergewohnlichenMatrix-<br />

nitiongerade,daeinenichtsingularenn-MatrixTexistiert,soda<br />

2.3 In<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>istmanvorwiegendanDarstellungeneiner GruppedurchunitareOperatorenaufeinemHilbertrauminteressiert. UnitareDarstellungen<br />

Wirwerdendeshalbannehmen,da<strong>der</strong>DarstellungsraumHeinHilbertraumist,<strong>und</strong>werdenmitAut(H)dieGruppeallerinvertierbareduktinvariantlassen.DamitistAut(H)alsdieGruppeallerunitaren<br />

zueinerendlicheno<strong>der</strong>unendlichenMatrix. linearenTransformationenU:H!Hbezeichnen,diedasSkalarpro-<br />

OperatorenUaufHgekennzeichnet.NachWahleinerBasis5wirdU Denition7EinHomomorphismusD:G!Aut(H)heitunitare<br />

Spielraumstarkeingeschranktist.DadieseBesorgnisfurendliche Darstellung<strong>der</strong>GruppeGaufdemHilbertraumH.<br />

(o<strong>der</strong>auchkompakte)Gruppenunberechtigtist,zeigtdasfolgende Mankonntenunmeinen,dadurchdieFor<strong>der</strong>ung<strong>der</strong>Unitaritat<strong>der</strong><br />

Satz3JedelineareDarstellungeinerendlichenGruppeaufeinemVek-<br />

klassische(A.Hurwitzzugeschriebene)Ergebnis. torraumendlicherDimensionistbezuglicheinesgeeignetgewahltenSka-<br />

larproduktesunitar.<br />

annehmen.DasSkalarproduktaufLwirdinzweiSchrittenkonstruiert: ZumBeweisbetrachtenwireineDarstellungD:G!Aut(L),wobei LlediglicheinlinearerRaumist,dessenDimensionwiralsendlich 1.WahleeineBasisfeiginL<strong>und</strong>denieremitihrerHilfeein<br />

vollstandigesSystemvonVektoren. 5UntereinerBasisineinemHilbertraumverstehenwirstetseinorthonormiertes vorlaugesSkalarprodukthx;yi=Pxiyi,wobeix=Pxiei<strong>und</strong> y=PyieibeliebigeVektoreninLsind.


442.DenieredasendgultigeSkalarproduktals<br />

KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

EsbesitztdurchKonstruktiondieEigenschaft (x;y)=1 jGjXg2GhD(g)x;D(g)yi<br />

furjedesg2G:2(D(g)x;D(g)y)=(x;y)<br />

ihreininvariantesMamit(G)=1,dasmandasHaarscheMa nennt.ZurKonstruktiondesSkalarprodukteskonnenwirdanneinIntegralandieStelle<strong>der</strong>Summesetzenrungsfahigist.IstnamlichGeinekompakteGruppe,soexistiertauf<br />

Bemerkung:DieArtdesBeweiseszeigt,da<strong>der</strong>Satzverallgemeine-<br />

DasursprunglicheSkalarprodukthx;yikonntevorgegebensein:Wir beginnenalsomiteinerlinearen<strong>und</strong>stetigenDarstellung<strong>der</strong>kompaktenGruppeGdurchbeschrankte(nichtnotwendigunitare)Operatoren<br />

kannerreichtwerden,dadieseDarstellungunitarwird. aufeinemHilbertraumH.DurcheineAn<strong>der</strong>ungdesSkalarproduktes<br />

(x;y)=Zd(g)hD(g)x;D(g)yi<br />

dieeuklidischeGruppe,dieGalilei-Gruppe<strong>und</strong>dieLorentz-Gruppe. pakt,wohlaberlokalkompakt:SoetwadieGruppe<strong>der</strong>Translationen, Auchfureinelokalkompakte(nichtkompakte)GruppeGexistiertstets VieleGruppen,diemanin<strong>der</strong>Physikbetrachtet,sindnichtkom-<br />

Klasse<strong>der</strong>lokalkompaktenGruppengenugtesalsonicht,sichaufdas eininvariantesMa.Esistjedochnichtnormierbar6:(G)=1.<br />

Studium<strong>der</strong>unitarenDarstellungenzubeschranken. <strong>der</strong>Formelfur(x;y)wohldeniertist,<strong>und</strong><strong>der</strong>Beweisversagt.Furdie IndieserSituationkannnichtbewiesenwerden,dadasIntegralin<br />

<strong>der</strong>additivenGruppeR3ubereinstimmt.HierstimmtdasHaarscheMamitdem LebesgueschenMauberein:d(x)=dx1dx2dx3. 6Mansiehtdiesambestenan<strong>der</strong>Gruppe<strong>der</strong>Translationen,dieformalmit


2.4.REDUZIBILITAT Reduzibilitat 45<br />

WirkehrenzurallgemeinenSituationeinerlinearenDarstellungD: ineinfachereBestandteilezuzerlegen. G!Aut(L)zuruck.Mitunteristesmoglich,einesolcheDarstellung Denition8EinTeilraumL1Lheitinvariant,wennD(g)L1 L1furalleg2gilt.IstL1einechter7TeilraumvonL,soheitdieDarstellungDreduzibel.IneinemsolchenFalldeniertdieEinschrankung<br />

<strong>und</strong>wirschreibenD1D.EineDarstellung,diekeinenechteninvariantenTeilraumbesitzt,heitirreduzibel.<br />

allerDarstellerD(g)aufL1eineTeildarstellungD1:G!Aut(L1),<br />

geeigneteWahl<strong>der</strong>BasisinLerreichen,daalledarstellendenMatrizen Wirwollennunannehmen,daD:G!Aut(G)reduzibelseimit dim(L)=n<strong>und</strong>dim(L1)=n1


gegebenenDarstellunggef<strong>und</strong>en.DieentscheidendeFragelautetdann: Nehmenwiran,wirhattenbereitseineninvariantenTeilraumeiner 46 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

ZerfalltdieDarstellung?DieFragelatsichnichtdadurchbeantworten, damanfurirgendeineBasis,dieaufdieDreiecksblockstruktur(2.9) erfulltsein.Vielmehrmuuntersuchtwerden,obesuberhaupteine fuhrt,nachpruft,obhierinQ=0gilt.Imallgemeinenwirddiesnicht Basisgibt,furdiedieBedingungQ=0erfulltist.Dieseschwierige Arbeitwirdunsabgenommen,wennD:G!Aut(H)eineunitare DarstellungaufeinemHilbertraumHist:HabenwirnamlichinH1 auchseinorthogonalesKomplementH2=H?1ein(abgeschlossener) einen(abgeschlossenen)invariantenTeilraumvonHgef<strong>und</strong>en,soist invarianterTeilraum,wiemansehrleichtbeweist.EsgiltsodannH= H1H2<strong>und</strong>D=D1D2.Mitan<strong>der</strong>enWorten:<br />

Darstellungkommtuns<strong>der</strong>Satz3zuHilfe,<strong>der</strong>unsgestattet,beiend-<br />

In<strong>der</strong>allgemeinenSituationeinerlinearen(nichtnotwendigunitaren) Satz4Je<strong>der</strong>eduzibleunitareDarstellungzerfallt.<br />

strukturz<strong>und</strong>en,durchdiedieDarstellungunitarwird.Deshalbha-<br />

benwirdaswichtigeErgebnis: lichenGruppen<strong>und</strong>endlich-dimensionalenRaumen,eineHilbertraum-<br />

ausgedehntwerden.DazubeachtemandieBemerkungimvorigenAbschnitt.<br />

Beispielen. Dalokalkompakte(abernichtkompakte)Gruppenreduziblenicht-<br />

1.BeispielDurch<br />

Bemerkung:AuchdieserSatzkannsinngemaaufkompakteGruppen Satz5Je<strong>der</strong>eduzibleDarstellungeinerendlichenGruppezerfallt.<br />

zerfallendeDarstellungenbesitzen,zeigenwirnunandreimarkanten<br />

wirdeinezweidimensionalereduzibleDarstellung<strong>der</strong>additivenGruppe<strong>der</strong>komplexenZahlenbeschrieben.Siezerfalltnicht;dennfurjedes<br />

D(z)= 1z 01!z2C (2.10)<br />

z6=0besitztdieMatrixz?1D(z)Jordan-Gestalt.Aus<strong>der</strong>Algebraist


2.4.REDUZIBILITAT bekannt,daeineJordan-Matrix<strong>der</strong>Dimensionn>1nichtdiagonalisierbarist.<br />

47<br />

2.BeispielDurch<br />

wirdeine(n+1)-dimensionaleDarstellung<strong>der</strong>euklidischenGruppe D(a;R)= Ra 01!R2O(n);a2Rn (2.11)<br />

E(n)beschrieben(s.S.26).SiebesitztdieTeildarstellungD1(a;R)=R, zerfalltabernicht. <strong>und</strong>Zeitx0=Rx+vt+a 3.BeispielDienichtrelativistischenTransformationenvonRaum<br />

bildendievolleGalilei-Gruppe.Einetreue5-dimensionaleDarstellung t0=t+ R2O(3);v;a2R3;2R (2.12)<br />

dieserGruppeist,wiemansichleichtuberzeugt,durch D(;a;v;R)=0B@Rva<br />

gegeben.Siezerfalltnicht,obwohlsiezweiTeildarstellungen9enthalt. 01 001 1 CA (2.13)<br />

eineDarstellungD:G!Aut(L)eineninvariantenTeilraumbesitzt. <strong>und</strong>dasVerfahren<strong>der</strong>Vereinfachunglatsichsolangefortsetzen,bis MoglicherweisebesitzteineDarstellungmehrereinvarianteTeilraume, Wirhabendiskutiert,welcheVereinfachungensichergeben,wenn<br />

dieDarstellernachWahleinerdiesenTeilraumenangepatenBasisalle dieBlockdreiecksgestalt<br />

D(g)= 0 B@ D 1(g) D2(g)... 0. 0Dn(g) 1 CA (2.14)<br />

9DieDarstellersindRbzw.Rv 01.


ndet,daschlielichalleDarstellungenDiirreduzibelwerden(also annehmen,wobeidieReduktionnotwendigerweisedadurcheinEnde 48 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

keineechteninvariantenTeilraumemehrbesitzen).KonnenwirdieBaschwinden,sozerfalltdieDarstellungDvollstandiginirreduzibleTeildarstellungenDi,<strong>und</strong>wirschreibendannkurzD=D1D2Dn<br />

o<strong>der</strong>auch sissogarsoeinrichten,daalleBlockeoberhalb<strong>der</strong>Blockdiagonalever-<br />

SindindieserZerlegungeinigeTeildarstellungenaquivalent,sofassen wirsiezusammen<strong>und</strong>schreiben D=nMi=1Di (2.15)<br />

wobeijedeZahlmidieVielfachheit10angibt,mit<strong>der</strong>DiinDvorkommt. WirnennenauchmidieMultiplizitatvonDiinD. D=m1D1m2D2 (2.16)<br />

Denition10EineDarstellung,diedirekteSummeirreduziblerDarstellungeno<strong>der</strong>selbstirreduzibelist,heitvollreduzibelo<strong>der</strong>diskret<br />

Wirhabengelernt,daunitareDarstellungenautomatischzerfallen, reduzibel. wennsiereduzibelsind.Sinddie(unitaren)Teildarstellungenreduzibel, zerfallensiewie<strong>der</strong>um,<strong>und</strong>soweiter.Esmagscheinen,dadurchdiesenVorgangmanschlielichdiegewunschteZerlegung<strong>der</strong>Darstellung<br />

inirreduzibleBestandteileerreicht.Diesistaberin1-dimensionalen nurabzusehen,wennesminimaleinvarianteTeilraumegibt.Diesebrauchenjedochnichtzuexistieren,wiewirunsaneinemsehreinfachen<br />

fureinSchrodinger-TeilchenbesitztvieleinvarianteTeilraume.Je<strong>der</strong> funktionen,<strong>der</strong>enImpulsspektrumineinerfestenTeilmengeBdesIm-<br />

dieserRaumekannbeschriebenwerdenalsGesamtheitallerWellenpulsraumesbeheimatetist:<br />

Raumenimallgemeinennichtgarantiert.EinEnde<strong>der</strong>Zerlegungist Beispielklarmachenkonnen.DieDarstellung(1.24)<strong>der</strong>Translationen<br />

lichist,wollenwirauchmi=1alsmoglichenWertzulassen. 10Dawirzulassen,dadieDimensiondesDarstellungsraumesabzahlbarunend-<br />

(x)=ZBd3peipx~(p) (2.17)


2.4.REDUZIBILITAT DieMengeBR3mumebarsein<strong>und</strong>einpositivesMabesitzen.MinimaleMengendieserArtgibtesabernicht;dieDarstellungist<br />

49<br />

nichtdiskretreduzibel.TatsachlichleistetdasFourierintegralhierdie kompakteGruppen. ZerlegunginirreduzibleBestandteile:EinIntegraltrittandieStelle <strong>der</strong>Summe,<strong>und</strong>dieseErscheinungistcharakteristischfurvielenichtnissedesletztenAbschnittesfeststellen:<br />

konnenwirimSpezialfall<strong>der</strong>endlichenGruppenaufgr<strong>und</strong><strong>der</strong>Ergeb-<br />

FurkompakteGruppenistdieSituationgunstiger.Insbeson<strong>der</strong>e<br />

Satz6Jedeendlich-dimensionaleDarstellungeinerendlichenGruppe istdiskretreduzibel. InHinblickaufdieAnwendungenin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>bedeutsamer<br />

istdiskretreduzibel,<strong>und</strong>dieirreduziblenunitarenDarstellungenhaben Satz7(Peter-Weyl)JedeunitareDarstellungeinerkompaktenGruppe istjedochdasPendantdazu:<br />

Bemerkung:NaturlichlatdasPeter-Weyl-TheoremdieMoglichkeit alleendlicheDimension. zu,dain<strong>der</strong>ZerlegungD=D1D2unendlichvieleSummandenauftreten.WichtigistnurdieAussage,dadieZerlegunginFordamentaleTheoremebnetdenWegzurBehandlungwichtigerGruppen<br />

einerSumme<strong>und</strong>nichtinFormeinesIntegralsgeschieht11.Diesesfun-<br />

in<strong>der</strong>Quantenphysik,so<strong>der</strong>SO(n)-Gruppen,<strong>der</strong>SU(n)-Gruppen<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er. tenirreduziblenDarstellungeneinerendlichenGruppeGistendlich. BezeichnenwirdieDimensionendieserDarstellungenmitn1;n2;:::nk mitgeteiltwerden:DieAnzahlk<strong>der</strong>Klassenzueinan<strong>der</strong>inaquivalen-<br />

EineBeson<strong>der</strong>heit<strong>der</strong>endlichenGruppensollhiernochohneBeweis<br />

<strong>und</strong>setzen<br />

legung(bisaufAquivalenz).AuchdieseFragekannpositiventschiedenwerdenfur diehierbetrachtetenGruppen.Diesistaberkeinesfallsselbstverstandlich,wieaus 11EinProblem,dashiernichtnaherterortertwird,istdieEindeutigkeit<strong>der</strong>Zer-<br />

n(G;s)=ns1+ns2+:::+nsk (2.18)<br />

tegralzerlegungenihrerDarstellungenndet. Gegenbeispielenhervorgeht,diemanbeieinigennichtkompaktenGruppen<strong>und</strong>In-


<strong>der</strong>GruppeGdeniert.FurgewisseWertevonshabendieseZahlen sohabenwiraufdieseWeisecharakteristischeZahlenn(G;s)(s=0,1,2,...) 50 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

eineelementareBedeutung12: Satz8(Burnside)<br />

FureineendlicheGruppeistesdahermoglich,eineListeallerirreduziblerDarstellungenanzulegen(alsoeineListeendlichvielerMatrizen)<br />

(2.20) n(G;0)=k=Anzahl<strong>der</strong>KlassenvonG n(G;2)=jGj=OrdnungvonG: (2.19)<br />

dieseListevollstandigist. <strong>und</strong>anhanddesRelationendesBurnside-Theoremszuuberprufen,ob sen.DieRelation6=n21+n2+n23besitztnureineLosung:n1=n2= 1;n3=2.DiedreiirreduziblenDarstellungenmitdenDimensionen 1,1,2sindunsbereitsbekannt.EshandeltsichumdietrivialeDarstellungD1=1,diealternierendeDarstellungD2=1(siehe(2.8))<strong>und</strong><br />

dieDarstellung,diedurchdieDecktransformationeneinesgleichseitigenDreiecks(sieheS.29)beschriebenwird.DieseListeistvollstandig;<br />

jedeweitereirreduzibleDarstellungmuzueinerDarstellungindieser<br />

BeispielDiesymmetrischeGruppeS3enthalt6Elementein3Klas-<br />

2.5 Listeaquivalentsein.<br />

ZerfallteinegegebeneDarstellunginTeildarstellungen,sokonnenwir, ohneaufdieinvariantenTeilraumeeingehenzumussen,denZerfall ZweiSatzevonSchur<br />

auchreinalgebraischcharakterisieren.Grobgesprochen:jemehrOperatorenmiteinergegebenenDarstellungvertauschen,umso"reduzibler"<br />

erweistsiesich.<br />

EinOperatorP:L!Lmit06=P2=P6=1heitProjektor.Jede L=L1L2.DieDarstellungistdamitblockdiagonal,d.h.siezerfallt. G!Aut(L)habedieinvariantenTeilraumeL1<strong>und</strong>L2<strong>und</strong>esgelte Wirbeginnenmit<strong>der</strong>einfachstenSituation:DieDarstellungD:<br />

gilt. zueinan<strong>der</strong>sind,d.h.wenneinElementhin<strong>der</strong>Gruppeexistiert,sodag1h=hg2 12ZweiGruppenelementeg1<strong>und</strong>g2gehorenzurselbenKlasse,wennsiekonjugiert


2.5.ZWEISATZEVONSCHUR ZerlegungL=L1L2gibtAnlazueinemProjektorP(erannulliert VektoreninL2).Umgekehrtdeniertje<strong>der</strong>Projektorineindeutiger 51<br />

Eigenschaft13 unsererSituationgenugtalsodieAngabeeinesProjektorsPmit<strong>der</strong> WeiseeineAufspaltungdesRaumesLinzweidirekteSummanden.In<br />

Wirwollennunannehmen,dadieDarstellungDdiskretreduzibelist <strong>und</strong>innirreduzibleBestandteilezerfallt.IndieserSituationexistieren D(g)P=PD(g)furalleg2G (2.21)<br />

minimaleProjektorenP1;:::;Pn,soda P1+:::+Pn=1 PiPk=0(i6=k) (2.22)<br />

Darausfolgtunmittelbar,daalleOperatorenA,<strong>der</strong>enSpektralzerlegungdieFormA=1P1+2P2+:::+nPn<br />

UmstandenhatmanaufdieseWeisealleOperatorenAkonstruiert,die annimmt,mit<strong>der</strong>DarstellungDvertauschen:D(g)A=AD(g).Unter (i2C) (2.25)<br />

D(g)Pi=PiD(g)(i=1;:::;n) (2.24) (2.23)<br />

OperatoreneineabelscheAlgebra.Eskannaberdurchaussein,da weitereOperatorenAmitD(g)A=AD(g)existieren,dienichtdie mitDvertauschen.Istdies<strong>der</strong>Fall,soformendiemitDvertauschbaren<br />

zweiirreduzibleTeildarstellungenvonDzueinan<strong>der</strong>aquivalentsind: Form(2.25)besitzen.Dieswirdimmerdann<strong>der</strong>Fallsein,wennwenn OperatorenA,dielediglicheinePermutationsolcherTeildarstellungen<br />

EigenschaftistverknupftmitdemAuftreteneinerMultiplizitat>1, bewirken,habennichtdieGestalt(2.25).HierverliertdieAlgebra<strong>der</strong><br />

d.h.einerVielfachheit,mit<strong>der</strong>dieirreduziblenTeildarstellungeninD sinddannnichtmehrgemeinsamdiagonalisierbar.DerVerlustdieser OperatorenAmitD(g)A=AD(g)dieEigenschaftabelschzusein;sie<br />

BedingungPD(g)P=D(g)Pbesagt,dadieDarstellungreduzibelist,d.h.sie 1?Pgilt,wennsiefurPerfulltist.Manmachesichfolgendesklar:Dieschwachere auftreten.Wennnamlichin<strong>der</strong>Zerlegung(2.16)mi>1furwenigstens<br />

besitztdieBlockdreiecksgestalt(2.9). 13Esisttrivial,dadiegleicheRelationfurdenkomplementarenProjektorQ=


einigilt,soistdieDarstellungnichtmultiplizitatsfrei.Wirkommen nunzudemallgemeinenBegri. 52 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

auflinearenRaumenL<strong>und</strong>L0,sobezeichnenwirmitR(D;D0)den Denition11SeienD<strong>und</strong>D0Darstellungen<strong>der</strong>gleichenGruppeG AD(g)furalleg2G.FurD=D0istR(D;D)isteineAlgebra.Die linearenRaumallerlinearenAbbildungen14A:L!L0mitD0(g)A= DarstellungDheitmultiplizitatsfrei,wennR(D;D)abelschist.<br />

an<strong>der</strong>verbinden?DieersteerfreulicheNachrichtkommtunsvoneinem vonAbbildungensprechen,diezweiDarstellungenD<strong>und</strong>D0mitein-<br />

Satz(<strong>der</strong>oftdas1.SchurscheLemmagenanntwird): Wasistgewonnen,wennwir,stattvonTeilraumenzureden,nurnoch<br />

Gauf(endlich-dimensionalen)RaumenL<strong>und</strong>L0,soistjedesA2 Satz9(Schur)SindD<strong>und</strong>D0irreduzibleDarstellungeneinerGruppe R(D;D0)entwe<strong>der</strong>einIsomorphismuso<strong>der</strong>esgiltA=0. Beweis.SeiA2R(D;D0)<strong>und</strong>A6=0.Oenbarsind Ker(A)=fx2L:Ax=0g Im(A)=fAx2L0:x2Lg (2.26)<br />

nachVoraussetzungkeineechtenTeilraumebesitzen,kommennurvier invarianteTeilraumebezuglichDbzw.D0.DaaberbeideDarstellungen (2.27)<br />

FalleinBetracht: Ker(A)=L;Im(A)=0 Ker(A)=0;Im(A)=L0 Ker(A)=0;Im(A)=0 =)T=0<br />

DieserSatzhateinebemerkenswerteKonsequenz,wennwirhierinD= Ker(A)=L;Im(A)=L0 =)T=Isomophismus<br />

D0setzen(bekanntals2.SchurschesLemma): =)Wi<strong>der</strong>spruch2<br />

maps,alsoetwa"Verechtungsabbildungen". 14In<strong>der</strong>englischsprachigenLiteraturheiensolcheAbbildungenintertwining


2.5.ZWEISATZEVONSCHUR Satz10(Schur)IstDeineirreduzibleDarstellungeinerGruppeGauf einemRaumLendlicherDimension,sogiltR(D;D)=f1:2Cg. 53<br />

Beweis:SeiA2R(D;D).NachWahleinerBasisinLkonnenwirA einerirreduziblenDarstellung. InWorten:NurdieVielfachendesEinheitsoperatorsvertauschenmit<br />

alsMatrixauassen.DerF<strong>und</strong>amentalsatz<strong>der</strong>Algebragarantiert,da det(A?1)=0eineLosung2Cbesitzt.FurdiesesistA?1 nichtinvertierbar,alsokeinIsomorphismus.An<strong>der</strong>erseitsgiltA?12 R(D;D).DeshalbfolgtA?1=0aufgr<strong>und</strong>desvorhergehendenSatzes. 2DieserSatzendlichhatvielebedeutendeAnwendungen.Einedavon Satz11JedeirreduzibleDarstellungeinerabelschenGruppeisteindimensional.<br />

Beweis:Ausgh=hg,gultiginabelschenGruppen,folgtD(g)D(h)= D(h)D(g)ineinerDarstellungD.IstDirreduzibel,sofolgtausdem<br />

betritdieabelschenGruppen.<br />

nal.2 je<strong>der</strong>Teilrauminvariant,abernur<strong>der</strong>eindimensionaleRaumbesitzt vorhergehendenSatzD(h)=(h)1.FureinesolcheDarstellungist keineechtenTeilraume.Folglichist<strong>der</strong>Darstellungsraumeindimensio-<br />

Satz12DerHamilton-OperatornimmtinirreduziblenDarstellungen vonSymmetriegruppeneinenEigenwertan. Einean<strong>der</strong>eAnwendungbetritdiePhysikunmittelbar.<br />

ZumbesserenVerstandnisseidaranerinnert,da<strong>der</strong>Hamilton-Operator HdieSymmetriegruppe15Gbesitzt,wennU(g)H=HU(g)mitg2G Bestandteilezerlegtwerden: fureineunitareDarstellungUgilt,wobeialleOperatorenaufdemgleichenHilbertraumHdeniertsind.NunkannUimmerinirreduzible<br />

auchnichtkompakteGruppen<strong>und</strong>diedamitverb<strong>und</strong>enenIntegralzerlegungenin nehmen,daGeinekompakteGruppeist.MitetwasmehrAufwandistesmoglich, 15DamitdiefolgendenBetrachtungenmathematischkorrektsind,wollenwiran-<br />

U=U1U2:::<br />

dieBetrachtungeinzubeziehen.


wirkt,sogiltHH1H;dennH<strong>und</strong>U(g)sindgemeinsamdiagonalisierbar.DieEinschrankungdesHamilton-OperatorsaufdenTeilraustellungU1.Sein=dim(H1),sonenntmanndieMultipizitato<strong>der</strong>den<br />

BetrachtenwiretwadenTeilraumH1H,aufdemdieDarstellungU1 54 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

H1=E11fureinreellesE1,denEnergie-EigenwertvonHin<strong>der</strong>Dar-<br />

H1wollenwirmitH1bezeichnen.EsgiltH12R(U1;U1)<strong>und</strong>damit<br />

einehaugbeobachteteErscheinung.EsgehortzudenfestenGlaubenssatzendesPhysikers,daeineEntartungstetsihrenUrsprungin<br />

einer(moglicherweiseverborgenen)SymmetriedesProblemshat,so In<strong>der</strong>QuantenphysikistdieEntartungvonEnergie-Eigenwerten n-fachentartet. EntartungsgraddesEigenwertesE1.Mansagtauch<strong>der</strong>Eigenwertsei<br />

da<strong>der</strong>EntartungsgradnalsDimensioneinerirreduziblenDarstellungerklartwerdenkann.AlsFolgedieserAuassunggibteskeintungdannauchwie<strong>der</strong>aufheben.SofuhrtdasEinschalteneinesMagnetfeldesbekanntlichzumZeeman-Eekt.<br />

"zufallige"Entartung.EineStorungdieserSymmetriekanndieEntar-<br />

R(D;D0)konstruierenkonnen,wiewirnunzeigenwollen. nutzlichist,warumlineareAbbildungen<strong>und</strong>OperatorenVorrangvor Vektoren<strong>und</strong>Teilraumenhaben.EinwichtigesArgumentist,dawir EsgibtweitereGr<strong>und</strong>e,warumdiealgebraischeBetrachtungsweise<br />

Satz13SeiGeineendliche(allgemeiner:kompakte)Gruppe,D<strong>und</strong> D0zweiDarstellungenvonGaufdenRaumenL<strong>und</strong>L0.Fureine beliebigelineareAbbildungA:L!L0seiA0:L!L0durch<br />

deniert.DannistA02R(D;D0)<strong>und</strong>jedesElementvonR(D;D0) A0=1 jGjXg2GD0(g)AD(g?1) (2.28)<br />

kannaufdieseWeiseerhaltenwerden.IstGeinekompakteGruppe mitdemHaarschenMa,solautetdie(2.28)analogeFormel:<br />

Beweis:DurchunmittelbareRechnungbestatigtmanD0(g)A0=A0D(g), alsoA02R(D;D0).IstnunAbereitsinR(D;D0),sozeigtdieKonstruktion,daA=A0gilt.2<br />

A0=Zd(g)D0(g)AD(g?1) (2.29)


2.5.ZWEISATZEVONSCHUR nenphysikalischenSituationeneingesetztwerden.SeietwaU:G! DiesesonutzlicheMittelunguberdieGruppekanninverschiede-<br />

55<br />

Aut(H)eineunitareDarstellungeinerGruppeG,dienur"naherungsweise"alseineSymmetriegruppefurdenHamilton-OperatorsH(mit<br />

symmetrischenAnteilvonHals demZustandsraumH)aufgefatwerdenkann.Wirdenierendannden<br />

bzw. H0=1 jGjXg2GU(g)HU(g?1) (2.30)<br />

IstHselbstadjungiert,soauchH0.Wirschreibensodann H0=Zd(g)U(g)HU(g?1) (2.31)<br />

<strong>und</strong>nennenH1densymmetrieverletzendenAnteildesEnergie-Operators. IngunstigenSituationenistH0durchAusnutzung<strong>der</strong>Symmetrieleicht H=H0+H1 (2.32)<br />

zudiagonalieren<strong>und</strong>H1sobeschaen,daeinestorungstheoretische Behandlungmoglichist. Hamilton-OperatorH,<strong>der</strong>nichtmitPvertauscht,wirdparitatsverletzendgenannt.EinsolcherOperatorbesitztdiekanonischeZerlegung<br />

H=H0+H1ineinenparitatserhaltendenAnteil, 1.Beispiel.In(2.53)wurde<strong>der</strong>ParitatsoperatorPeingefuhrt.Ein<br />

<strong>und</strong>ineinenAnteil, H0=12(H?PHP); H0=12(H+PHP); (2.34) (2.33)<br />

<strong>der</strong>dieParitateinesZustandesumkehrt.MannenntH0aucheinenskalaren<strong>und</strong>H1einenpseudoskalarenOperatoraufgr<strong>und</strong>diesesVerhaltens<br />

unterP. Operator 2.Beispiel.EinasymmetrischerKreiselwirddurchdenHamilton- H=J21 21+J2 22+J23 23 (2.35)


eschrieben,wobeiJ=(J1;J2;J3)<strong>der</strong>korperfestenDrehimpulsist. 56 DerOperatorbesitztdieZerlegungH=H0+H1ineinenrotationssymmetrischenAnteil,<br />

KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

<strong>und</strong>einensymmetriebrechendenTerm H0=J2 2; 1=1311+12+13 (2.36)<br />

mit1+2+3=0. H1=1J21+2J2+3J23; i=1i?1 (2.37)<br />

2.6 IndiesemAbschnittbetrachtenwirnurDarstellungen,dieirreduzibel sind.Wirwollendief<strong>und</strong>amentalenSatzevonSchuraufsieanwenden Orthogonalitatsrelationen<br />

konnen.WirmussenzuvordiefolgendeFragebeantworten:Wennzwei R(D;D0)sagen?Oensichtlichgilt:JedesElementA2R(D;D0)mit <strong>und</strong>zeigen,dawirausihnenweitereinteressanteRelationenherleiten DarstellungenD<strong>und</strong>D0aquivalentsind,waslatsichuberdenRaum A6=0isteinIsomorphismus(1.LemmavonSchur).SindA<strong>und</strong>A0zwei nichtverschwindendeElementeinR(D;D0),sosindsielinearabhangig: Schur).Damitgilt: A=A0.DennA?1A02R(D;D),alsoA?1A0=1(2.Lemmavon<br />

dimR(D;D0)=(1D<strong>und</strong>D0sindaquivalent<br />

benwireinweiteresWerkzeug,dieMittelunguberdieGruppe,zur DasErgebnisisteinerOrthogonalitatsrelationschonsehrahnlich.Ha-<br />

0D<strong>und</strong>D0sindinaquivalent (2.38)<br />

Verfugung,sokonnenwirdarausOrthogonalitatsrelationenfurdieMatrizenvonirreduziblenDarstellungenableiten.Wirwollenzunachstannehmen,dieGruppeGseiendlich.<br />

fI:2CgfureinengewissenIsomorphismusI:L!L0.Seifeig eineBasisinL<strong>und</strong>fIeigdiekorrespondierendeBasisinL0.Dannsind 1.Fall.D<strong>und</strong>D0sindaquivalent,gleichbedeutendmitR(D;D0)=


2.6.ORTHOGONALITATSRELATIONEN nichtlangernotig,sievoneinan<strong>der</strong>zuunterscheiden.Fureinebeliebige diedarstellendenMatrizeninbeidenDarstellungengleich,<strong>und</strong>esist 57<br />

MatrixAgiltdann<br />

wobeiesgelingt,durchSpurbildungaufbeidenSeitenzuberechnen: jGjXg2GD(g)AD(g?1)=1 1 (2.39)<br />

SpurA=n(dimL=dimL0=n).SeispeziellAdiejenigeMatrix, SpurA=jk<strong>und</strong>somit diean<strong>der</strong>Stelle(j;k)eine1<strong>und</strong>sonstnurNullenaufweist,soist<br />

2.Fall.D<strong>und</strong>D0sindinaquivalent,gleichbedeutendmitR(D;D0)= jGjXg2GDij(g)Dk`(g?1)=1ni`jk 1 (2.40)<br />

f0g.WirwahleneinebeliebigeBasisfeig,i=1;:::ninL<strong>und</strong>einebeliebigeBasisfe0jg,j=1;:::n0inL0.Fureinebeliebigen0n-MatrixA<br />

istPgD(g)AD0(g)=0<strong>und</strong>somit<br />

SelbstverstandlichkonnendieOrthogonalitatsrelationen(2.40-41) jGjXg2GDij(g)D0k`(g?1)=0 1 (2.41)<br />

ineinersolchenWeiseverallgemeinertwerden,dasiefureinebeliebige kompakteGruppeGmitdemHaarschenMaGultigkeithaben16: Zd(g)Dij(g)D0k`(g?1)=((1=n)i`jkD=D0 Erinnernwirunsdaran,daeskeineEinschrankungbedeutet,wennwir 0 D6=D0 (2.42)<br />

annehmen,D<strong>und</strong>D0seienunitareDarstellungen:durcheinegeeignete Wahl<strong>der</strong>BasisinL<strong>und</strong>L0istalsoerreichbar,dadieDarsteller<strong>der</strong> GruppeGunitareMatrizensind.IndiesemFallkonnenwirinden obigenFormelnD0k`(g?1)durchD0`k(g)ersetzen. 16WirschreibenhiervereinfachendD6=D0,fallsD<strong>und</strong>D0nichtaquivalentsind.


2.7 58 DerCharaktereinerDarstellung KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

Spurbildung: Wirstellenn<strong>und</strong>ieFragenachdenInvarianten:dassindGroen,die klassecharakterisieren.DiewichtigsteInvariantegewinnenwirdurch inaquivalentenDarstellungengleichsind<strong>und</strong>somitdieAquivalenz-<br />

Denition12DiekomplexwertigeFunktion<br />

heitCharakter<strong>der</strong>DarstellungD.Erwirdprimitivgenannt,wennD irreduzibelist. (g)=SpurD(g) (2.43)<br />

Aus<strong>der</strong>Denitionfolgtunmittelbar,daaquivalenteDarstellungenden tionist17,d.h.8g;h2G:(hgh?1)=(g).Esgilt gleichenCharakterhaben,ferner,da<strong>der</strong>CharaktereineKlassenfunk-<br />

unitarangenommenwerden.FurkompakteGruppenhabenwirindem fallsGkompaktist.Gr<strong>und</strong>:diedarstellendenMatrizenkonnenals (g?1)=(g) (2.44)<br />

stellungenmitdemselbenCharaktersindaquivalent.Diesistnichtrich-<br />

tigfurnichtkompakteGruppen.EinBeispiel:DieDarstellungen D(x)= 10 01! D0(x)= 1x 01! CharakterbereitseinvollstandigesInvariantensystem,d.h.zweiDar-<br />

(x)=2,sindabernichtaquivalent. <strong>der</strong>additivenGruppe<strong>der</strong>reellenZahlenhabendengleichenCharakter (2.45)<br />

Wirwollenunsjetztvorstellen,<br />

seieineListevoninaquivalenten<strong>und</strong>irreduziblenDarstellungeneiner kompaktenGruppemitDimensionenni.DerZerlegungD=m1D1 D1;D2;D3;:::<br />

Wertan.Beweis:Spur(D(h)D(g)D(h)?1)=SpurD(g). 17Mitan<strong>der</strong>enWorten:nimmtje<strong>der</strong>AhnlichkeitsklassevonGeinenkonstanten


m2D2:::einerDarstellungDnachirreduziblenBestandteilen18entsprichteineebensolcheZerlegungihresCharakters:<br />

2.7.DERCHARAKTEREINERDARSTELLUNG 59<br />

d.h.CharakterevonreduziblenDarstellungenlassensichstetsineindeutigerWeiseinprimitiveCharakterezerlegen,wobeidieKoezientenmigeradedieMultiplizitaten<strong>und</strong>damitnaturlicheZahlensind.<br />

ausdenErgebnissendesvorigenAbschnittes(vgl.(2.42)): FurprimitiveCharaktereifolgteineOrthogonalitatsrelationdirekt<br />

=m11+m22+::: (2.46)<br />

FuhrenwirdieNormeinesCharaktersdurch Zd(g)i(g)k(g)=(1i=k 0i6=k (2.47)<br />

ein,sondenwirunter<strong>der</strong>Zerlegung(2.46) kk2=Zd(g)j(g)j2<br />

DerminimaleWert<strong>der</strong>rechtenSummeist1.Ertrittgenaudannauf, wenndieDarstellungDirreduzibelist.Also: kk2=m21+m2+::: (2.48)<br />

EinBlickindieResultatedesvorigenAbschnitteslehrt(vgl.(2.42)): Satz14EineDarstellungistgenaudannirreduzibel,wennihrCharakterdieNorm1besitzt.<br />

Zd(g)Di(g)k(g)=((1=ni)1i=k<br />

unmittelbareineAussagefureineallgemeineDarstellungD,in<strong>der</strong>die Hierbezeichnet"1"eineni-dimensionaleEinheitsmatrix.Hierausfolgt 0 i6=k (2.49)<br />

irreduzibleDarstellungDk(Dimensionnk)mit<strong>der</strong>Multiplizitatmk vorkommt:DerOperator<br />

giltmi1. 18Wirsetzenmi=0,wennDiin<strong>der</strong>ZerlegungvonDnichtauftritt.Imubrigen Pk=nkZd(g)D(g)k(g) (2.50)


aum,<strong>der</strong>zurTeildarstellungmkDkgehort(dieserTeilraumhatdie isteinProjektorinR(D;D).ErprojiziertaufdeninvariantenUnter-<br />

60 KAPITEL2.DARSTELLUNGENVONGRUPPEN<br />

Dimensionmknk).WirsehenaufdieseWeise,daesausreicht,eine ListeallerprimitivenCharaktereeinerkompaktenGruppezubesitzen, umjedebeliebigeDarstellungsoweitausreduzierenzukonnen,dawir<br />

WillkurdesPhysikersuberlassen. Zerlegungeines"Konglomerats"mkDkinseinemkBestandteilegibtes dannkeinkanonischesVerfahrenmehr:jedeweitereZerlegungist<strong>der</strong> dieTeildarstellungenmkDkalselementareBausteineerhalten.Furdie<br />

aufk: mkdieDarstellungDkineinervorgelegtenDarstellungDauftritt,so berechnenwireinfachdenCharakter(g)=SpurD(g)<strong>und</strong>projizieren Sindwirnurdaraninteressiertzuerfahren,mitwelcherMultiplizitat<br />

DieswirdimweiterenVerlaufunsererUntersuchungenvomgroenNutzensein.<br />

mk=Zd(g)(g)k(g) (2.51)


Kapitel3<br />

DieTheorie<strong>der</strong>SU(2)<br />

wieschonimAbschnitt1.4erwahnt,diePauli-Matrizen Bei<strong>der</strong>BeschreibungdesSpinseineseinzelnenElektronsbenutztman, 3.1 WiedrehtmandenSpin?<br />

1= 01 10! 2= 0?i i0! 3= 10 0?1!<br />

JededieserMatrizenwirktalsOperatoraufdemHilbertraumC2.ZugleichfassenwirsiealsBasisvektoreneinesreellen3-dimensionalen<br />

(3.1)<br />

Basiswechselhat,wennerdurcheineDrehungdesKoordinatensytems isomorph,<strong>und</strong>wirkonnendeshalbuntersuchen,welcheWirkungein DieserRaumistdemgewohnlichen3-dimensionaleneuklidischenRaum Raumesauf,demRaum<strong>der</strong>hermiteschenspurfreien22-Matrizen.<br />

Pauli-Matrizenals hervorgerufenwird.ZujedemR2SO(3)erhaltenwirdie"gedrehten"<br />

Hilbertraum?Genauer:GibteszujedemR2SO(3)einu2SU(2),so DieFragelautet:EntsprichtdieserDrehungeineTransformationim 0k=XiRiki (3.2)<br />

da uku?1=XiRiki 61 (3.3)


62 erfulltist1?IndiesemFallwurdenwirsagen,dajedesSystem(3.2)von "gedrehten"Pauli-MatrizendemursprunglichenSystemunitaraquivalentsei.Einean<strong>der</strong>eSprechweiseware,dadieDrehungRdurchden<br />

konkret: Satz15Zujedemu2SU(2)existiertgenaueinR2SO(3),soda seerzeugtwerden.DiehierdurchvermittelteAbbildungf:SU(2)! SO(3)isteinHomomorphismus.Sieisteine2:1-AbbildungindemSin-<br />

dieGleichung(3.3)erfulltist.AlleR2SO(3)konnenaufdieseWei-<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

OperatoruaufdemHilbertraumC2reprasentiertwird.Wirbehaupten<br />

Kerf=f1;?1g=Z2. ne,dau<strong>und</strong>?udiegleicheRotationRergeben.Insbeson<strong>der</strong>egilt DieverschiedenenTeilaussagendiesesSatzeslassensichineinerAussagezusammenfassen:DieSequenz<br />

istexakt. 1?!Z2?!SU(2)f<br />

BeweisdesSatzes.Furjedesx2R3denierenwir ?!SO(3)?!1 (3.4)<br />

x= x1+ix2 x3 x1?ix2 ?x3 !<br />

Wirerhaltensojedehermiteschespurfreie22-Matrix.Furjedesu2 (3.5)<br />

Wegen R3mitx0=uxu?1.DiehierdurchvermittelteAbbildungistlinear. SU(2)istuxu?1wie<strong>der</strong>einesolcheMatrix,<strong>und</strong>folglichexistiertx02<br />

EsgiltsogarR2SO(3).Gr<strong>und</strong>:AlstopologischerRaumistSU(2)zusammenhangend(mankommtstetigvoneinemPunktzuman<strong>der</strong>en),<br />

istsienormerhaltend,alsoorthogonal:x0=RxmitR=f(u)2O(3). ?jx0j2=detx0=det(uxu?1)=detx=?jxj2<br />

<strong>und</strong>dieAbbildungu7!detf(u)iststetigmitWerteninf1g.Der leistetauchcubeijcj=1diegleichenDienste,<strong>und</strong>durchdet(cu)=1kannc geeignetfestgelegtwerden. 1EsgenugtdieMatrizeninSU(2)stattinU(2)zusuchen;dennmitu2U(2)


gr<strong>und</strong>en-1alsWertnichtauftreten.EineeinfacheUberlegungzeigt, Wert+1trittsicherauf(z.B.furu=1).DannkannausStetigkeits-<br />

3.1.WIEDREHTMANDENSPIN? 63<br />

gen,dajedesR2SO(3)erhaltlichist,erinnernwirdaran,daeine beliebigeRotationalsR=expAmit daf(uu0)=f(u)f(u0)<strong>und</strong>f(1)=1erfulltsind.Umnunzuzei-<br />

A=0B@0 ?a2 a3 ?a3 a1 0 ?a1 a2<br />

darstelltwerdenkann.DerinnitesimalenRotationAordnenwirdie 01CA<br />

Matrix^A=?i2azu:<br />

a1+ia2 a3 a1?ia2 ?a3 !=?12ia DannlautetunsereBehauptung,dau=exp^AdasProblem lost.Esgenugt,dieentsprechendeBehauptungfurinnitesimaleRotationenzuverizieren:<br />

8x2R3:uxu?1=(Rx)<br />

tionen<strong>der</strong>Pauli-Matrizen:[a;x]=2i(ax).Wirkommennunzu DieseFormelistaberinhaltlichidentischmitdenVertauschungsrela-<br />

8x2R3:[^A;x]=(Ax)<br />

<strong>der</strong>Behauptung,daessichbeifumeine2:1-Abbildunghandelt,bei <strong>der</strong>u<strong>und</strong>?uaufdasgleicheRabgebildetwerden.Angenommen,wir hattenzweiLosungenu<strong>und</strong>u0zugegebenemR.Denierev=u0u?1. teschen22-Matrizen:dasleistetnurv=1.Auerdemgiltv2SU(2) DannvertauschtvmitallenMatrizenx<strong>und</strong>folglichmitallenhermi-<br />

<strong>und</strong>deshalbdetv=2=1.SomitergebensichdiebeidenLosungen<br />

d.h.genauu<strong>und</strong>?u(<strong>und</strong>keineweiterenMatrizen)fuhrenzumglei-<br />

=?1 =1 ) u0=?u u0=u<br />

penelemente,diemitjedemGruppenelementvertauschen)bestehtaus chenR.DasZentrum<strong>der</strong>GruppeSU(2)(dassinddiejenigenGrup-


64 1<strong>und</strong>-1.DiesesindzugleichdiejenigenElemente<strong>der</strong>SU(2),dieauf R=1abgebildetwerden.SiebildendenKerndesHomomorphismus KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

f:SU(2)!SO(3).2 wandtschaftnaherbeleuchtetwerden. penSU(2)<strong>und</strong>SO(3).InvierweiterenAnmerkungensolldieseVer-<br />

DerSatz15demonstriertdieengeVerwandtschaft<strong>der</strong>beidenGrup-<br />

1.NachDivisiondurchdasZentrumwerdendiebeidenGruppen<br />

2.SU(2)<strong>und</strong>SO(3)sindlokalisomorph:Zujedemu2SU(2)exi-<br />

isomorph:<br />

stierteineUmgebung2vonu,diestetig<strong>und</strong>bijektivaufeineUm-<br />

gebungvonR=f(u)inSO(3)abgebildetwird.<br />

SU(2)=Z2=SO(3)<br />

3.f:SU(2)!SO(3)beschreibteine3-dimensionaleDarstellung thogonaleTransformationeneinesreellenRaumes:x0i=PkRikxk. <strong>der</strong>GruppeSU(2)(o<strong>der</strong>kannsoaufgefatwerden).Sieistunitar Vermogez0i=PkRikzkkonnenwirsieaberebensogutalsspezielleunitareTransformationendesHilbertraumesC3auassen,<br />

<strong>und</strong>damitgiltf:SU(2)!Aut(C3).Wirwerdenspatersehen,<br />

<strong>und</strong>irreduzibel.Erlauterung:NormalerweisesindDrehungenor-<br />

4.SU(2)istdieuniverselleUberlagerungsgruppe<strong>der</strong>Drehgruppe dadieseDarstellungdurchdieDrehimpulsquantenzahl`=1 charakterisiertist. SO(3).Sieistdamitdie"kleinste",bisaufIsomorphieeindeutige,einfachzusammenhangendeGruppeG,die"groer"alsSO(3)<br />

IndemletztenPunktwirdeinwichtigesKonzeptbeidentopologischen ist.<br />

Sequenz Gruppenangesprochen,daswirkurzerlauternwollen.Ineinerexakten<br />

einmalvon<strong>der</strong>Gruppenstrukturabsehen,sosindSU(2)<strong>und</strong>SO(3)topologische 1!K!Gf<br />

Raume,zu<strong>der</strong>enBeschreibungwirlokaldreireelleParameterbenotigen.UmgebungenindiesenRaumenkonnenwirdaherdurchUmgebungenimR3beschreiben.<br />

2GemeintisteineUmgebungUin<strong>der</strong>Gruppenmannigfaltigkeit;dennwennwir ?!H!1 (3.6)<br />

Bei<strong>der</strong>WahlvonUhatmannurSorgezutragen,daU\(?U)=;erfulltist.


vonstetigenHomomorphismen,woHzusammenhangend,Geinfach 3.1.WIEDREHTMANDENSPIN? zusammenhangend<strong>und</strong>Kdiskret(alsovolligunzusammenhangend) 65<br />

ist,heitfeineUberlagerungsabbildung(UA),<strong>und</strong>eineuniverselleUA dann,wennjedeweitereUA 1!K0!G0f0<br />

eine:G0!Ggilt.Jede<strong>der</strong>hierangesprochenenGruppenG;G0usw. dieEigenschafthat,daf0uberffaktorisiert,d.h.wennf0=fefur ?!H!1<br />

senwerden:AufdieserTatsacheberuhtBedeutung<strong>und</strong>Tragweitedes gesamtenKonzeptes.Trivialist,dadieuniverselleUGeinereinfach tigkeit(bisaufIsomorphie)<strong>der</strong>universellenUGkannallgemeinbewie-<br />

wirdUberlagerungsgruppe(UG)vonHgenannt.Existenz<strong>und</strong>Eindeu-<br />

daGruppe<strong>und</strong>universelleUGimmerlokalisomorphsind.IneinerUA (3.6)gibtn=jKj(auchn=1moglich)dieZahl<strong>der</strong>"Blatter"an, zusammenhangendenGruppeHmitHzusammenfallt.Weiterhingilt,<br />

auf,diein<strong>der</strong>PhysikeineRollespielen: Flache,diediekomplexeEbeneuberdecken. mit<strong>der</strong>Huberdecktwird,ahnlichdenBlatterneinerRiemannschen Wirzahlennun(ohneBeweis)wichtigeFallevonuniversellenUA's<br />

1!Z2!SU(2)?!SO(3)!1 1!Z!R?!SO(2)!1 1!Z!R?!U(1)!1 (3.8) (3.9) (3.7)<br />

1!Z2!SU(2)SU(2)?!SO(4)!1 1!Z2!SL(2;R)?!LOG(3)!1 (3.10)<br />

HierbezeichnetLOG(n)dieLorentz-Gruppe3innDimensionen(n-1 1!Z2!SL(2;C)?!LOG(4)!1 (3.11)<br />

Raum-<strong>und</strong>eineZeitdimension).Manstelltleichtfest,dadieGruppe (3.12)<br />

LOG(2),imGegensatzzuihrenhoherenSchwestern,einfachzusammenhangendistte<strong>der</strong>Einheit:dassinddiejenigenLorentz-Transformationen,diestetigmit<br />

Transformationenverb<strong>und</strong>enwerdenkonnen. <strong>der</strong>44-EinheitsmatrixdurcheinenWeginnerhalb<strong>der</strong>GruppeallerLorentz- 3Genaugesprochen,betrachtenwirhiernurdieZusammenhangskomponen-


66 3.2 Parametrisierung<strong>der</strong>SU(2) KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

EinebeliebigeMatrixu2SU(2)hatdieGestalt<br />

UmgekehrtgehortjedeMatrix,diedieseGestalthat,zurGruppeSU(2). u= bd?b<br />

d!;jdj2+jbj2=1 (3.13)<br />

reelleGroenc0;c1;c2;c3,diesog.Caley-Parameter,indemman komplexeZahlen,dieeinereinschrankendenBedingunggenugen,zur DamitstehtunseinebequemeParametrisierung<strong>der</strong>Gruppedurchzwei Verfugung.VonhierausgelangtmanzueinerBeschreibungdurchvier<br />

setzt<strong>und</strong>sie<strong>der</strong>Bedingungb=c2+ic1 d=c0+ic3 (3.15) (3.14)<br />

unterwirft.Dieszeigt,dadieSU(2)alstopologischeMannigfaltigkeitmit<strong>der</strong>3-SphareS3,alsomit<strong>der</strong>OberacheeinerHyperkugelim<br />

c20+c21+c2+c23=1<br />

R4vomRadius1identiziertwerdenkann.DadieS3einfachzusammenhangend<strong>und</strong>kompaktist,giltdiesauchfurdieSU(2).<br />

SO(3)namlich,gelangtmanzueinerParametrisierung<strong>der</strong>Drehgruppe SO(3)durchdieCaley-Parameter: IneinemweiterenSchritt,durchdieUberlagerungsabbildungSU(2)!<br />

R=0B@c20?c21?c2+c23 2(?c0c2?c1c3)c20+c21?c2?c23 2(?c0c1+c2c3)2(?c0c3?c1c2)c20?c21+c2?c23 2(c0c2?c1c3) 2(c0c3?c1c2) 2(c0c1+c2c3) 1 CA(3.16)<br />

gleichenR.DiesoentstehendeMannigfaltigkeitistnichtmehreinfach dePunkteauf<strong>der</strong>S3identizieren;denn(ci)<strong>und</strong>(?ci)fuhrenzum DieSO(3)alsMannigfaltigkeitdarfnaturlichnichtunmittelbarmit<strong>der</strong> S3identiziertwerden.Dazuistnotig,dawirzuvorgegenuberliegen-<br />

zusammenhangend(nichtje<strong>der</strong>geschlosseneWeglatsichaufeinen Punktzusammenziehen).


3.2.PARAMETRISIERUNGDERSU(2) SU(2)kennengelernt,namlich NunhabenwirschonbeidemBeweisdesSatzes15gewisseu2 67<br />

mita=fa1;a2;a3g2R3<strong>und</strong>!=jaj.Wirfragenunsnun,ob durchdieseFormeleineParametrisierung<strong>der</strong>gesamtenSU(2)erreicht u=exp^A;^A=?i2a; (3.17)<br />

werdenkann.DieBeantwortungverlangtSorgfaltvonuns.MitHilfe <strong>der</strong>Matrixidentitat kanndieExponentialreiheaufsummiertwerden: 4^A2+!21=0 (3.18)<br />

VergleichehierzudieanalogeFormel(1.46).DieCaley-Parameterlassen sichnunleichtdurchdenVektoraausdrucken: exp^A=(cos!2)1+(2!sin!2)^A (3.19)<br />

c0=cos!2 ci=ai !sin!2 (i=1;2;3) (3.21) (3.20)<br />

fuhrt,<strong>und</strong>damiterreichenwirnurdie"Halfte"vonSU(2),namlich4 Abernunerkennenwir,dadieEinschrankung0!aufc00<br />

ErstdieErweiterung0!2<strong>und</strong>damit fu2SU(2):Spuru0g<br />

bringtdasgewunschteErgebnis:eineUberdeckung<strong>der</strong>gesamtenSU(2). DasGebiet(3.22)stellteineKugelvomRadius2dar,sodaden 0jaj2 (3.22)<br />

Punkten<strong>der</strong>KugeloberachenureinElement<strong>der</strong>Gruppeentspricht: ren,erhaltenwireinetopologischeMannigfaltigkeit,die<strong>der</strong>SphareS3 dieMatrix-1.IndemwirallePunkte<strong>der</strong>Kugeloberacheidentizie-<br />

ausSpuru0<strong>und</strong>Spurv0folgtkeineswegsimmerSpuruv0. isomorphist,wiezuerwartenwar. 4Esistleichteinzusehen,dadieserTeil<strong>der</strong>SU(2)keineUntergruppeist;denn


68 Winkelvariable:WirwahlenPolarkoordinatenfurdenVektoramit UnserZielisteineParametrisierung<strong>der</strong>SphareS3durchgeeignete KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

jaj2: a1=!sincos<br />

Dieskonnenwirin(3.20-21)einsetzen: a3=!cos a2=!sinsin<br />

c1=sin!2sincos c2=sin!2sinsin c0=cos!2 (3.24) (3.25) (3.23)<br />

wobei;Polarkoordinaten<strong>der</strong>S2sind<strong>und</strong>dieRichtung<strong>der</strong>Drehachsebeschreiben.DerBereich,uberdendieWinkelvariieren,ist:<br />

DiedreiWinkel!2;;erweisensichsomitalsPolarkoordinaten<strong>der</strong>S3, c3=sin!2cos (3.26)<br />

einean<strong>der</strong>eParametrisierung(furihnhandelteesumLagekoordinaten L.Euler,alsersichmitdemVerhaltendesKreiselsbefate,bevorzugte 0!2 0 02 (3.27)<br />

meParameter<strong>der</strong>SO(3),aberauchjedesElementu2SU(2)kannso desKreisels).DienachihmbenanntenEuler-Winkel;;sindbeque-<br />

geschriebenwerden: wobeiuk(!)=e?i!k=2=cos!2?i(sin!2)k u=u3()u2()u3() k=1;2;3 (3.29) (3.28)<br />

ursprunglichenParametrisierung(3.13)istleichthergestellt: DiesenGruppenelementenentsprechenin<strong>der</strong>DrehgruppeSO(3)Drehungenumdiek-AchsemitdemWinkel!.DerZusammenhangmit<br />

d=exp(i+ b=exp(i? 2)cos2 2)sin2 (3.30) (3.31)


DarausergebensichdieCaley-Parameter: 3.3.DIEINVARIANTEINTEGRATION 69<br />

c0=cos+ c1=sin? 2sin2 2cos2 c3=sin+ c2=cos? 2cos2(3.33) 2sin2(3.32)<br />

EinegenaueInspektiondieserDarstellungzeigt,wie<strong>der</strong>Denitionsbereichzuwahlenist:<br />

ZurParametrisierung<strong>der</strong>GruppeSO(3)genugtes,wennimIntervall [0;2]variiert. 04 0 02 (3.34)<br />

Voraussetzungist,dawirdieGruppegeeignetparametrisierthaben, Wirwollenn<strong>und</strong>asHaarscheMafurdieGruppeSU(2)bestimmen. 3.3 DieinvarianteIntegration<br />

sein,je<strong>der</strong>stetigenFunktionf:SU(2)!RihrenMittelwertzuzuordnen,<br />

WassolldasHaarscheMaleisten?MitseinerHilfemuesmoglich sodastetigeFunktionenauf<strong>der</strong>GruppealsstetigeFunktioneninden Gruppenparameternangesehenwerdenkonnen.<br />

soll sodaM[f]einerInvarianzfor<strong>der</strong>unggenugt:Furallev;v02SU(2) M[f]=Zd(u)f(u); (3.35)<br />

gelten.Furfestesv<strong>und</strong>v0heitu7!v0uv?1eineTranslationin<strong>der</strong> Gruppe.Indemwirjedesu2SU(2)miteinemPunkt<strong>der</strong>SphareS3 M[f]=Zd(u)f(v0uv?1) (3.36)<br />

identizieren<strong>und</strong>dieCaley-ParameterfcigzurBeschreibungheranziehen,<br />

u= c2?ic1c0+ic3! c0?ic3?c2?ic1 c20+c21+c2+c23=1;(3.37)


70 lassensichdieTranslationenalsAbbildungen KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

<strong>der</strong>Sphareinterpretieren.Wirwollenjetztzeigen,daessich,anschaulichgesprochen,umDrehungen<strong>der</strong>Spharehandelt,wennwir<br />

tv0;v:S3!S3;u7!v0uv?1 (3.38)<br />

sieunsinden4-dimensionalenRaumeingebettetdenken.DerR4, xi=rci(i=0;1;2;3)(0r


ineinemeinfachenZusammenhang, DasOberachenmastehtmitdemVolumenmad4x=dx0dx1dx2dx3 3.3.DIEINVARIANTEINTEGRATION 71<br />

<strong>und</strong>dieJacobi-DeterminantefurdenUbergangzuPolarkoordinatenist leichtausgerechnet: d4x=r3drd3; (3.43)<br />

Hierbeihabenwirxi=rci<strong>und</strong>(3.23-26)benutzt.Jetztkonnenwir @(x0x1x2x3)<br />

schreiben: @(r!)=14r3(1?cos!)sin (3.44)<br />

WirinterpretierendasErgebnisanschaulichso:EineMittelunguber d3=14(1?cos!)d!d2 d2=sindd (3.46) (3.45)<br />

dieSphareS2(d.h.uberdiemoglichenRichtungen<strong>der</strong>Drehachse),(2) MittelunguberalleWertedesDrehwinkels!mitdemGewicht1?cos!, dieGruppeSU(2)vollziehtsichinzweiSchritten,(1)Mittelunguber<br />

Satz17FurjedestetigeFunktionfauf<strong>der</strong>GruppeSU(2)istdas zugr<strong>und</strong>egelegtwerdenmu. wobeiimGegensatzzurSO(3)<strong>der</strong>"vergroerte"Bereich0!2<br />

Mitteldurch<br />

gegeben. M[f]=1 82Z2 0d!(1?cos!)Z 0dsinZ2 0df(!;;)(3.47)<br />

alsoaufdenaufdenKonjugationsklassenkonstantist,d.h.esgilt IndenAnwendungenkommtesoftvor,dafeineKlassenfunktionist,<br />

IneinersolchenSituationvereinfachtsichdieVorschrift(3.47).Die FunktionfistgenaudannKlassenfunktion,wennfinvariantistge-<br />

8u;v2SU(2):f(uv)=f(vu) (3.48)<br />

genuberallenTranslationentv;v.DieElemente(v;v)formeneineUn-<br />

tergruppevonSU(2)SU(2),diesog.Diagonalgruppedesdirekten


72 Produktes.Sieist<strong>der</strong>GruppeSU(2)isomorph.DasBild<strong>der</strong>DiagonalgruppeuntertistdieUntergruppeSO(3)SO(4).WelcheUntergruppe?Aus<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

handelt,diedenCaley-Parameterc0<strong>und</strong>damitdenDrehwinkel!erhalten.SieformeneineUntergruppe=SO(3).Klassenfunktionensind<br />

folgt,daessichbeit(v;v)umgenaudiejenigenSO(4)-Transformationen Spur(vuv?1)=Spuru (3.49)<br />

<strong>der</strong>sichgema<strong>der</strong>Formel2cos!2=Spuruberechnet.Klassenfunktionenauf<strong>der</strong>GruppesindFunktionenvon!allein.DerMittelwerteiner<br />

Satz18Jedemu2SU(2)isteinDrehwinkel!2[0;2]zugeordnet, alsoeinfachFunktionenvon!.Damitfolgt:<br />

Klassenfunktionistdurch<br />

gegeben. M[f]=1 2Z2<br />

TypischeKlassenfunktionensindCharakterevonDarstellungen. 0(1?cos!)f(!)d! (3.50)<br />

auchin<strong>der</strong>Parametrisierung<strong>der</strong>SU(2)durchdieEuler-Winkel;; zukennen.IndiesemFallerhaltmaneinean<strong>der</strong>eJacobi-Determinante: Manchmalistesnutzlich,dieBeschreibungdesinvariantenIntegrals<br />

<strong>und</strong>damitdiefolgendeVorschriftfurdieBerechnungdesMittelwertes: @(x0x1x2x3) @(r)=r3 8sin (3.51)<br />

FurdieBeschreibungvonKlassenfunktionensinddieEuler-Winkeljedochnichtbeson<strong>der</strong>sbequem.<br />

0df(;;) (3.52) M[f]= (4)2Z4 1 0dZ 0dsinZ2<br />

3.4 KonstruktionirreduziblerDarstellungen<br />

WirbeginnenmiteinerVoruberlegung.DieSU(2)isteineMatrixgruppe;ihreMatrizenwirkenaufSpinorenz=(z1;z2)2C2.Mankannden


linearenFunktionenf(1;2)vonzweikomplexenVariablenauassen RaumC2,ineineran<strong>der</strong>enBetrachtungsweise,auchalsdenRaumaller 3.4.KONSTRUKTIONIRREDUZIBLERDARSTELLUNGEN 73<br />

gema<strong>der</strong>Korrespondenz<br />

u2SU(2)aufdemRaumC2entsprichteineWirkungvonuaufdem Wirscheibenvereinfachend=(1;2)<strong>und</strong>f().DerWirkungvon (z1;z2)()f(1;2)=z11+z22<br />

GenaugenommenistdieseDarstellung-wirhabensieD1=2genanntnichtsan<strong>der</strong>esalsdievertrauteDarstellung<strong>der</strong>SU(2)aufC2.Denn,<br />

(3.53) Funktionenraum: hD1=2(u)fi()=f(uT)<br />

Gestaltf=z1f1+z2f2,d.h.z1<strong>und</strong>z2sinddieKoordinatenvonf, indemwirindemFunktionenraumdieBasis,bestehendausdenbeiden Funktionenf1()=1<strong>und</strong>f2()=2,einfuhren,hatjedeFunktiondie <strong>und</strong>beidieser(naturlichen)Wahl<strong>der</strong>KoordinatenkannD1=2mit<strong>der</strong> Matrixuidentiziertwerden5. torraumaller6PolynomeP()von=(1;2).EineDarstellungD: SU(2)!Aut(L)erklarenwirdurch DiefolgendeKonstruktiongehtaufH.Weylzuruck.SeiL<strong>der</strong>Vek-<br />

eines(endlich-dimensionalen)VektorraumesL<strong>und</strong>ndeteinenaturlicheIsomorphie L00=L.DavonhabenwirhierGebrauchgemacht.JedemlinearenOperatorA: 5Bekanntlichstudiertmanin<strong>der</strong>Theorie<strong>der</strong>VektorraumedenDualraumL0 [D(u)P]()=P(uT) ;u2SU(2) (3.54)<br />

L!LentsprichteindualerOperatorA0:L0!L0.Esgilt(AB)0=B0A0.Eine durchdieVorschriftD(g)=D(g?1)0furalleg2G.Mansagt,Dseikonjugiert DarstellungDeinerGruppeGaufLinduziertimmereineDarstellungDaufL0<br />

giltaberD=D.InunsererSituationhabenwirz2C2,2(C2)0<strong>und</strong>f2(C2)00. wie<strong>der</strong>umeineDarstellungDaufdemRaumL00.Unter<strong>der</strong>IsomorphieL00=L o<strong>der</strong>,wiewirauchschreibenkonnen:D(g)=(D(g)T)?1.NaturlichinduziertD e0i(ek)=ikinL0sinddieDarstellerMatrizen,sodaD(g)ik=D(g?1)kigilt, zuD.NachWahleinerBasis(ei)inL<strong>und</strong><strong>der</strong>zugeordnetendualenBasis(e0i)mit<br />

-in<strong>der</strong>Matrizenschreibweise-diekonjugierteDarstellungdurchD(u)=(uT)?1 beschreiben;D(u)=uistautomatischerfullt.AnstellevonDhabenwirD1=2 Gehenwirvon<strong>der</strong>identischenDarstellungD(u)=u<strong>der</strong>SU(2)aus,sokonnenwir geschrieben. Variablen1<strong>und</strong>2mitkomplexenKoezienten.DieDimensiondesRaumesList abzahlbarunendlich. 6GemeintsindselbstverstandlichPolynomebeliebigenGradesinzweikomplexen


74 larproduktinLeinzufuhren,sodaDzueinerunitarenDarstellung MitHilfedesHaarschenMaesauf<strong>der</strong>Gruppegelingtes,einSka-<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

wird7:<br />

rianteTeilraumesindleichtz<strong>und</strong>en.FurdieWerte DieWahlvon^istimGr<strong>und</strong>eirrelevant.Wirwahlen^=(1;0).Inva-<br />

(P;Q)=2Zd(u)P(u^)Q(u^) (3.55)<br />

sinddieTeilraumeLj=fP2L:P(t)=t2jP()g<br />

j=0;12;1;32;2;52;::: (3.56)<br />

lynomevomGrade2j.MitDjbezeichnenwirdieTeildarstellungauf alleinvariantbezuglichD.DieVektoreninLjheienhomogenePo-<br />

(3.57)<br />

demRaumLj.DajedesPolynomP2LalsSummehomogenerPolynomegeschriebenwerdenkann,<strong>und</strong>daeineunitareDarstellungzerfallt,<br />

erhaltenwireineZerlegunginFormeinerdirektenSumme:<br />

WirkonnennuneineBasisinLaushomogenenPolynomenPjmso L=MjLj ;D=MjDj<br />

bestimmen,dafurfestesj<strong>und</strong>m=?j;?j+1;:::;j?1;jgerade<strong>der</strong> TeilraumLjaufgespanntwird: Pjm()=" 2(j+m)!(j?m)!#1=2j+m (2j+1)! 1 j?m<br />

durch Damitfolgtdim(Lj)=2j+1.DieMatrizen<strong>der</strong>DarstellungDjsind 2 (3.58)<br />

gegeben.ZumbesserenVerstandnisbetrachtenwirdieeinfachstenFalle: Pjm0(uT)=XmPjm()Djmm0(u) (3.59)<br />

7DieswurdeaufdenSeiten30-31ausfuhrlichdiskutiert.<br />

1.DerFallj=0.EsistP00()=1,dim(L0)=1<strong>und</strong>D0(u)=1fur DarstellungD0=1<strong>der</strong>SU(2). alleu2SU(2).Eshandeltsichhieroensichtlichumdietriviale


3.4.KONSTRUKTIONIRREDUZIBLERDARSTELLUNGEN 2.DerFallj=1/2.Esist 75<br />

aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong>eingangsangestelltenUberlegungenkannmanL1=2 EinbeliebigerVektorinL1=2hatdieGestaltz11+z22,<strong>und</strong> P1212()=1 P12?12()=2<br />

struktionihrenAusgangnahm.Fazit:Bei<strong>der</strong>vonunsgewahlten BasisistD1=2(u)=u,d.h.D1=2erweistsichalsdieidentische Darstellung<strong>der</strong>SU(2). mitdemSpinorraumC2identizieren,vondemdiegesamteKon-<br />

3.DerFallj=1.Anstelle<strong>der</strong>BasisP11;P10;P1?1kannmanauch dieBasis<br />

Q2()=p3 Q1()=p3 2i(21+2) 2(21?2) (3.61) (3.60)<br />

benutzen.DannzeigteinekleineRechnung,da Q3()=p312 (3.62)<br />

gilt,wobeiR2SO(3)dieGestalt(3.16)besitzt,wennu2SU(2) Qk(uT)=3Xi=1Qi()Rik (k=1;2;3) (3.63)<br />

in<strong>der</strong>Form(3.37)vorliegt.DieDarstellungD1istalsoaquivalent zurUberlagerungsabbildungf:SU(2)!SO(3).Wirkonnen<br />

WirkommennunzudenallgemeinenAussagen: ist,diesichausdemBasiswechselergibt. schreiben:D1(u)=Sf(u)S?1,wobeiSeineunitare33-Matrix<br />

jedesjsinddieDarstellungsmatrizenDj(u)unitar.DerCharakter<strong>der</strong> DarstellungDjist Satz19DiePolynomePjmbildeneineorthonormierteBasisinL.Fur<br />

j(!)=sin(2j+1)(!=2) sin(!=2) (3.64)


76 (!=Drehwinkel).Jede<strong>der</strong>DarstellungenDjistirreduzibel;siesind paarweiseinaquivalentzueinan<strong>der</strong><strong>und</strong>stelleneinevollstandigeListe KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

gilt vonirreduziblenDarstellungendar,d.h.jedeweitereirreduzibleDarstellung<strong>der</strong>SU(2)istaquivalentzueiner<strong>der</strong>DarstellungenDj.Es<br />

Darstellungen<strong>der</strong>GruppeSO(3).Darstellungenmithalbzahligemj FolglichsindDarstellungenmitganzzahligemjzugleichauchunitare Dj(?u)=(?1)2jDj(u) (3.65)<br />

sind"zweiwertige",d.h.projektiveDarstellungen<strong>der</strong>SO(3). Beweis.WirwahlendieParametrisierung<strong>der</strong>SU(2)durchdieEuler- Winkel;;.Wirsetzen=uT^furu2SU(2)<strong>und</strong>^=(1;0),so da<br />

NunfuhrenwirnochdieKonstante 2=?ei(?)=2sin(=2) 1=e?i(+)=2cos(=2) (3.66)<br />

cjm=" (3.67)<br />

ein<strong>und</strong>erhaltenso 2(j+m)!(j?m)!#1=2 (2j+1)! (3.68)<br />

Pjm(uT^)=cjmj+m =cjme?im"cos2#j+m"?sin2#j?me?ij(3.70) 1 j?m 2 (3.69)<br />

JetztkonnenwirdasSkalarproduktberechnen: (Pjm;Pj0m0)= =jcjmj2Ijmjj0mm0 (4)2Z4 2 0dZ 0dsinZ2 0dPjm(uT^)Pj0m0(uT^) (3.72) (3.71)<br />

wobeiwir Z4 0dei(m0?m)=4mm0 Z2 0dei(j0?j)=2jj0


ausnutzten<strong>und</strong>dieAbkurzung 3.4.KONSTRUKTIONIRREDUZIBLERDARSTELLUNGEN 77<br />

Ijm=Z 0dsin"cos2#2(j+m)"sin2#2(j?m)<br />

einfuhrten.Indemwirsin=2sin(=2)cos(=2)setzen<strong>und</strong>sodann (3.73)<br />

dieneueIntegrationsvariable==2einfuhren,kannIjmaufein bekanntesIntegralzuruckgefuhrtwerden:<br />

Alsogiltjcjmj2Ijm=1<strong>und</strong>damit Ijm=4Z=2 0d[cos]2(j+m)+1[sin]2(j?m)+1=2(j+m)!(j?m)! (2j+1)!(3.74)<br />

Dawirnachgewiesenhaben,dadieBasisinLorthonormiertist,wird je<strong>der</strong>unitareOperatorDj(u)bezuglich<strong>der</strong>BasisfPjm;?jmjg (Pjm;Pj0m0)=jj0mm0 (3.75)<br />

inLjzueinerunitarenMatrix:DieDarstellungenDjsindunitar. von!einenReprasentantenin<strong>der</strong>Klassezuwahlen,z.B. nurvondemDrehwinkel!abhangenkann,genugtesfurjedenWert Wirberechnenn<strong>und</strong>enCharakterj.DaeralsKlassenfunktion<br />

u3(!)= e?i!=2 0 ei!=2!<br />

DannistPjm(u3(!)T)=cjmhe?i!=21ij+mhei!=22ij?m<br />

0<br />

=e?im!Pjm() (3.77) (3.76)<br />

Also <strong>und</strong> Djmm0(u3(!))=e?im!mm0 j(!)=jX m=?je?im!=sin(2j+1)(!=2) (?jm;m0j) (3.78)<br />

sin(!=2) (3.79)


78 Wirberechnenn<strong>und</strong>asSkalarprodukt<strong>der</strong>CharakterezweierDarstellungenDj<strong>und</strong>Dj0unterBenutzungvonSatz18:<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

M[jj0]=1 =2Z 2Z2<br />

0dsin(2j+1)sin(2j0+1) 0d!(1?cos!)sin(2j+1)!=2 sin!=2 sin(2j0+1)!=2 sin!=2(3.80)<br />

DieDarstellungDjistirreduzibel,weilihrCharakterdieNorm1hat =jj0 (=!=2) (3.82) (3.81)<br />

(Satz14).ZweiDarstellungenDj<strong>und</strong>Dj0mitj6=j0sindinaquivalent, weilihreCharaktereorthogonalzueinan<strong>der</strong>sind.DieListefDj;j= 0;1=2;1;3=2;:::g<strong>der</strong>irreduziblenDarstellungenistvollstandig;denn raktergelten:8jM(j)=0,d.h. gabeeseineweitereirreduzibleDarstellung,somutefurihrenCha-<br />

Z<br />

stetigenFunktionenf()aufdemIntervall[0;]mitf(0)=f()=0 WeildasFunktionensystemsinn(n=0;1;2;:::)furdenRaumaller 0dsin(2j+1)[(2)sin]<br />

PjmhomogenvomGrade2jsind,giltPjm(?uT)=(?1)2jPjm(uT) vollstandigist,folgt8(2)sin=0,d.h.=0.Darausfolgt:(0)= Dimension<strong>der</strong>Darstellung=0,alsoeinWi<strong>der</strong>spruch.DadiePolynome SU(2)!SO(3)werdenabergenauu<strong>und</strong>?uaufdasgleicheR2 <strong>und</strong>somitDj(?u)=(?1)2jDj(u).Bei<strong>der</strong>Uberlagerungsabbildung SO(3)abgebildet.DamitergebensichdierestlichenAussagendesSatzes.<br />

Jede(unitare)DarstellungD<strong>der</strong>SU(2)hatihreeigenen(selbstad-<br />

2. jungierten)GeneratorenJ=fJ1;J2;J3g.Denitionsgemagilt fura=fa1;a2;a3gmitreellenKomponenten.In<strong>der</strong>DarstellungD= DjbestatigtmanleichtdurchUbergangzudeninnitesimalenSU(2)- D(e?ia=2)=e?iaJ (3.83)<br />

Transformationendieaus<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>bekanntenFormeln:<br />

CharaktereinestetigeFunktion.Beachte,daf()=(2)sindieBedingung f(0)=f()=0erfullt. 8Wirnutzenhiernaturlichaus,dadieDarstellungstetigist.Folglichist<strong>der</strong> (J1+iJ2)mm0=[(j?m+1)(j+m)]1=2m;m0+1(3.84)


3.5.EINEREALISIERUNGDURCHBOSE-OPERATOREN (J1?iJ2)mm0=[(j+m+1)(j?m)]1=2m;m0?1(3.85) 79<br />

In<strong>der</strong>irreduziblenDarstellungDjnimmt<strong>der</strong>OperatorJ2-wieerwartet-denEigenwertj(j+1)an.<br />

3.5 WirvariierendasThemadesvorangegangenenAbschnittes,indemwir eineMethodevorstellen,dievonJ.SchwingerindiePhysikeingefuhrt EineRealisierungdurchBose-Operatoren<br />

(J21+J2+J23)mm0=j(j+1)m;m0 (J3)mm0=mm;m0 (3.87) (3.86)<br />

wurde.Bekanntlichkann<strong>der</strong>eindimensionalequantenmechanischeOszillatordadurchbehandeltwerden,damanseinenHamilton-Operator<br />

indiefolgendeFormbringt:H=!(aya+12) DieOperatorena<strong>und</strong>ay,diedieVertauschungsrelationen<br />

erfullen,spielenauchinan<strong>der</strong>enBereichen<strong>der</strong>QuantenphysikeinewesentlicheRolle<strong>und</strong>werdenkurzBose-Operatorengenannt.Esistublich<br />

[a;ay]=1 (3.88)<br />

den(normierten)Gr<strong>und</strong>zustanddesOszillatorsmitdemSymbolj0izu belegen<strong>und</strong>alleangeregtenZustandejnidarauszukonstruieren:<br />

DerFormalismuslatsichohneweiteresaufdend-dimensionalenharmonischenOszillatorausdehnen,indemwirschreiben:<br />

pn!j0i (n=1;2;3;:::) jni=(ay)n<br />

DieVertauschungsrelationennehmenhierdieForman: H=dXi=1!i(ayiai+12)<br />

[ai;ak]=0 [ayi;ayk]=0 [ai;ayk]=ik (3.89)


80 dieBedingungenaij0i=0<strong>und</strong>h0j0i=1bisaufeineirrelevantePhase (i;k=1;:::;d).DerGr<strong>und</strong>zustandeinessolchenOszillatorsistdurch KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

charakterisiert,wahrenddieAnregungszustandedurch<br />

beschriebensind.DieayiheienErzeugungsoperatoren,dieaiVernichtungsoperatoren.Nunseid=2<strong>und</strong><br />

J2=12i(ay1a2?ay2a1) J1=12(ay1a2+ay2a1) (3.91)<br />

(ay1)n1(ay2)n2 pn1!n2!j0i (3.90)<br />

DannerfullendiesodeniertenOperatorendieVertauschungsrelationen<strong>der</strong>Drehimpulskomponenten:<br />

(3.93) J3=12(ay1a1?ay2a2) (3.92)<br />

DamitsinddieseOperatorendieErzeugereinerDarstellung<strong>der</strong>SU(2) aufdemZustandsraumLdeszweidimensionalenOszillators.Analog [Jk;J`]=iJm (k;`;m=1;2;3zyklisch)<br />

struktion,betrachtetSchwingerhomogenePolynomeindenbeidenEr-<br />

zeugungsoperatorenay1<strong>und</strong>ay2<strong>und</strong>deniertdieZustande jj;mi=(ay1)j+m(ay2)j?m<br />

<strong>der</strong>EinfuhrunghomogenerPolynome(3.58)in<strong>der</strong>WeylschenKon-<br />

(?jmj).ManndetdurchbloeAnwendung<strong>der</strong>Vertauschungs-<br />

q(j+m)!(j?m)!j0i (3.94)<br />

himpulskomponentenaufdieBasisvektoren: relationen(3.88)<strong>und</strong><strong>der</strong>Bedingungaij0i=0dieWirkung<strong>der</strong>Dre-<br />

(J1?iJ2)jj;mi=q(j?m+1)(j+m)jj;m?1i(3.96) (J1+iJ2)jj;mi=q(j+m+1)(j?m)jj;m+1i(3.95)<br />

(J21+J2+J23)jj;mi=j(j+1)jj;mi J3jj;mi=mjj;mi (3.98) (3.97)


festemjeineninvariantenTeilraumLjaufspannen,aufdemdieDarstellungDj<strong>der</strong>SU(2)wirkt.Esistauchklar,daLindiedirektlatorraumvonSchwingerdemWeylschenRaum<strong>der</strong>Polynomevollizustandejj;mizufestemj<strong>und</strong>variablemmauseinemZustand,etwa<br />

isomorph. jj;ji,abzuleiten: DurchrekursiveAnwendung<strong>der</strong>Formel(3.95)gelingtes,dieBasis-<br />

EinVergleichmit(3.82-85)lehrt,dadieOszillatorzustandejj;mimit 3.6.HARMONISCHEPOLYNOME 81<br />

Summe<strong>der</strong>RaumeLj(j=0;12;1;:::)zerfallt.Damitist<strong>der</strong>Oszil-<br />

DerZustandjj;jientspricht-anschaulichgesprochen-<strong>der</strong>physikalischenSituation,in<strong>der</strong><strong>der</strong>Drehimpulsindie3-Richtungweist(<strong>der</strong><br />

jj;mi="(j+m)! (j?m)!(2j)!#1=2(J1?iJ2)j?mjj;ji (3.99)<br />

EigenwertvonJ3istmaximal).<br />

3.6 DieMethodevonWeyl,dieEinfuhrunghomogenerPolynome,besitzt vieleinteressanteVarianten.WirdiskutiereneineweitereVariante. HarmonischePolynome<br />

Polarkoordinaten: Seix=fx1;x2;x3g<strong>der</strong>OrtsvektoreinesTeilchens<strong>und</strong>r;;seine x1=rsincos x2=rsinsin<br />

MitHilfe<strong>der</strong>KugelfunktionenY`mdenierenwir x3=rcos<br />

(?`m`;`=0;1;2;:::).DieFunktionenH`m(x)erweisensich alsPolynome,homogenvomGrade`.Dieeinfachstenharmonischen H`m(x)=r`Y`m(;) (3.100)


82 Polynomesind: `mq4 KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

10 111 00 1x3p2(x1ix2)<br />

2`+1H`m(x)<br />

20 2212q32(x1ix2)2 21q32x3(x1ix2) 12(2x23?x21?x2)<br />

ihminseinerTheoriedesElektromagnetismusbenutzt<strong>und</strong>heienharmonischePolynome,weilsieLosungen<strong>der</strong>Laplace-GleichungH=0<br />

Darstellungsraum<strong>der</strong>(2`+1)-dimensionalenDarstellungD`<strong>der</strong>SO(3). IhreDarstellungsmatrizensinddurch allerharmonischenPolynome,diehomogenvomGrade`sind.L`ist<br />

DieharmonischenPolynomewurdenvonJ.C.Maxwelleingefuhrt,von sind.Zugleichbeschreibensiefurfestes`eineBasisinL`,demRaum<br />

gegeben.EshandeltsichhierumdiegleichenMatrizen,diewirschon H`m0(R?1x)=XmH`m(x)D`mm0(R) (3.101)<br />

dings,dan<strong>und</strong>asArgumentnichtuson<strong>der</strong>nRheit<strong>und</strong>`nur<strong>der</strong> fruher(Abschnitt3.4)konstruierthaben,mitdemUnterschiedallerfunktionenwerdenin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>soeingefuhrt,dagilt:<br />

wirkurzbegr<strong>und</strong>en. Werte0;1;2;:::fahigist(vgl.dieAussagedesSatzes19).Dieswollen Ausgangspunktist<strong>der</strong>BahndrehimpulsL=x(?ir).DieKugel-<br />

(L1?iL2)Y`m=q(`?m+1)(`+m)Y`m?1(3.103) (L1+iL2)Y`m=q(`+m+1)(`?m)Y`m+1(3.102)<br />

Manerkennt:EshandeltsichhierumeinenSpezialfall<strong>der</strong>Relationen (L21+L2+L23)Y`m=`(`+1)Y`m L3Y`m=mY`m (3.105) (3.104)<br />

(3.94-97)furganzzahligesj.DieKenntnisvonY``genugt,umY`mfur


allgemeinesmzukonstruieren(Gleichung(3.98)): 3.6.HARMONISCHEPOLYNOME 83<br />

Y``(;)=(?1)`=(?1)`<br />

2``!s(2`+1)!<br />

4 ei`sin` x1+ix2 r ` (3.106)<br />

Y`m(;)=vut(`+m)! (2`)!(`?m)!(L1?iL2)`?mY``(;)(3.108) (3.107)<br />

DamiterhaltenwirdiefolgendeDarstellungfurdieharmonischenPolynome:<br />

AndieserDarstellungwirduberhaupterstdeutlich,daessichum H`m(x)=(?1)` 2``!"2`+1 4(`+m)!<br />

Polynomehandelt9. (`?m)!#1=2(L1?iL2)`?m(x1+ix2)`(3.109)<br />

FurdenLaplace-Operatorkannmanschreiben: =1r2ddrr2ddr?L2<br />

alle`<strong>und</strong>m. Benutzenwirnun(3.99)<strong>und</strong>(3.104),sofolgtin<strong>der</strong>TatH`m=0fur<br />

(3.110)<br />

giltinsbeson<strong>der</strong>eH`m(?x)=(?1)`H`m(x).Dieswirdgewohnlichso ausgedruckt10:DieKugelfunktionenY`mhabendieParitat(?1)`. DadieharmonischenPolynomeH`mhomogenvomGrade`sind,<br />

istbequemfurdiesesWinkelpaarzuschreiben.DasOberachenma istdurch WirfassendieWinkel<strong>und</strong>alsKoordinaten<strong>der</strong>SphareS2auf.Es<br />

L2(S2)verknupft: gegeben.Mit<strong>der</strong>SphareS2istinnaturlicherWeiseeinHilbertraum d=sindd<br />

Polynom,wennk=1;2;o<strong>der</strong>3.IstPhomogenvomGrade`,soauchLkP. 10EntsprichtxdenWinkeln;,so?xdenWinkeln?;2?.Deshalbgilt 9Beachte:IstP(x)einPolynominx1;x2;x3,soistLkP(x)wie<strong>der</strong>einsolches L2(S2)=ff:S2!C:Rdjf()j2


84 te)Basis.Diesbedeutetkonkretzweierlei: IndiesemHilbertraumbildendieKugelfunktioneneine(orthonormier-<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

1.Orthogonalitat<strong>und</strong>Normierung,d.h.<br />

2.Vollstandigkeit,d.h.jedeFunktionf2L2(S2)kannnachKugelfunktionenentwickeltwerden:<br />

=ZdY`m()Y`0m0()=``0mm0 (3.111) (Y`m;Y`0m0)def<br />

f()=1X` c`m=ZdY`m()f() m=?`c`mY`m() `X (3.113) (3.112)<br />

DieersteEigenschaftwirdindenVorlesungenuber<strong>Quantenmechanik</strong> behandelt,diezweiteEigenschafterfor<strong>der</strong>tetwasAufwand(insbeson<strong>der</strong>eMethodenaus<strong>der</strong>Funktionalanalysis).<br />

3.7 In<strong>der</strong>ElektrostatikbegegnetmandenharmonischenPolynomenbei <strong>der</strong>MultipolentwicklungdesPotentials.DerWegzueinersolchenEntwicklungfuhrtuberdieLegendre-PolynomeP`().Gewohnlichwerden<br />

dieLegendre-PolynomedurchihreerzeugendeFunktiondeniert:<br />

Multipole<br />

(?11;0ur0=jx0j).Einean<strong>der</strong>eWeise,Legendre-Polynomeein-<br />

r!`P`(cos#) (3.114)<br />

P`(cos#)=q4 2`+1Y`0(#;0) (3.115)


3.7.MULTIPOLE Nochinteressanterwird<strong>der</strong>ZusammenhangmitdenKugelfunktionen durchdasfolgendeResultat. 85<br />

Satz20(AdditionstheoremfurKugelfunktionen)Esseien(;)<strong>und</strong> mitee0=cos#.Danngilt (0;0)diePolarkoordinatenzweierEinheitsvektorene<strong>und</strong>e0imR3<br />

Beweis.WirschreibenY`m(e)furY`m(;),Y`m(e0)furY`m(0;0)<strong>und</strong> setzen P`(cos#)=4 2`+1P`m=?`Y`m(;)Y`m(0;0) (3.116)<br />

Aus<strong>der</strong>Unitaritat<strong>der</strong>DarstellungD`<strong>der</strong>GruppeSO(3)folgtdieRotationsinvarianzdiesesAusdruckes,d.h.8R2SO(3):S`(Re;Re0)=<br />

S`(e;e0)=XmY`m(e)Y`m(e0) (3.117)<br />

S`(e;e0),mitdemResultat,daS`nureineFunktionvonee0=cos# ist.Wirberechnensie,indemwirdieWahle0=f0;0;1gtreen.In<br />

Somit diesemFallgilt#=<strong>und</strong>q4 2`+1S`(e;e0)=q4<br />

2`+1Y`m(e0)=m0<br />

unterAusnutzungvon(3.114).2 DieGleichungen(3.113),(3.115)<strong>und</strong>H`m(x0)=r0`Y`m(0;0)fuhren 2`+1Y`0(;0)=P`(cos)<br />

Satz21(Multipolentwicklung)Sei(x)eineLadungsverteilungmit (x)=0furjxj>R.DannexistierteineEntwicklung unsdirektzudemnachstenResultat.<br />

wobei(r;;)diePolarkoordinatenvonxsind<strong>und</strong> Zd3x0(x0) jx?x0j=1X`=0f`(;) r`+1 (r=jxj>R) (3.118)<br />

Dieq`msindIntegrale<strong>der</strong>harmonischenPolynomeuberdieLadungsverteilung:<br />

f`(;)=q4 2`+1P`m=?`q`mY`m(;) (3.119)<br />

q`m=q4 2`+1Rd3x(x)H`m(x) (3.120)


86 tipolmomente<strong>der</strong>Ladungsverteilung: DiedurchdasIntegral(3.119)eingefuhrtenGroennenntmandieMul-<br />

KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)<br />

`=0q00=Gesamtladung `=1q1m=Dipolmoment<br />

DieUbertragungdieserFormelnaus<strong>der</strong>ElektrostatikindieQuantenphysikistnunsehrleicht.InverschiedenenSituationen(spharisch<br />

`=3q3m=Oktupolmomentetc. `=2q2m=Quadrupolmoment<br />

unsallgemeinvor,einsolchesSystembesteheausnTeilchenmitden asymmetrischeAtomkerne,Ionen,Molekuleusw.)mochtemandieMul-<br />

Ladungenqi(i=1;:::;n).DienormierteWellenfunktionsei(x(1);:::;x(n)). tipolmomente<strong>der</strong>Ladungsverteilungbestimmen,wenndieWellenfunk-<br />

tiondesVielkorperproblemsalsbekanntvorausgesetztwird.Wirstellen DannhatmaninallenFormeln<strong>der</strong>ElektrostatiknurdieLadungsdichte11<br />

einzusetzen.Ergebnis:DieMultipolmomentesindErwartungswerte,d.h. esexistierenOperatorenQ`m,soda (x)=Zd3x(1):::Zd3x(n)nXi=1qi(x(i)?x)j(x(1);:::;x(n))j2(3.121)<br />

teOperatoren,<strong>der</strong>enErwartungswertemitden(statischen)Megroen An<strong>der</strong>sausgedruckt:In<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>sinddieMultipolmomen-<br />

q`m=(;Q`m) (3.122)<br />

denFormeln(3.119)<strong>und</strong>(3.120): ubereinstimmen.DieGestaltdieserOperatorenfolgtunmittelbaraus [Q`m](x(1);:::;x(n))=q4<br />

halten: UnterDrehungen(s.(1.48))zeigendieseOperatorendasfolgendeVer-<br />

2`+1Pni=1qiH`m(x(i))(x(1);:::;x(n))<br />

U(R)Q`m0U(R?1)=XmQ`mD`mm0(R) (3.124) (3.123)<br />

nischenPolynome.Furfestes`transformierensichdieOperatoren DiesisteineKonsequenzdesTransformationsverhaltens<strong>der</strong>harmo-<br />

11Hierbezeichnet(x)die3-dimensionaleDiracscheDeltafunktion.


3.7.MULTIPOLE fQ`m;?`m`gwiedieBasisvektoreneinerirreduziblenDarstellung<strong>der</strong>GruppeSO(3).WirnennensolcheOperatorenin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>deshalbirreduzibleTensoroperatoren.Wirkommenaufdiesen<br />

87<br />

BegriimnachstenKapitelnocheinmalzuruck.


88 KAPITEL3.DIETHEORIEDERSU(2)


Kapitel4<br />

KopplungvonDrehimpulsen<br />

Vektorenaddieren.DieanalogeAussagefurdie<strong>Quantenmechanik</strong>eines 4.1 Aus<strong>der</strong>klassischenMechanikwissenwir,daDrehimpulsesichwie Motivation<strong>und</strong>Problemstellung<br />

n-KorperproblemswurdeindemAbschnitt1.5.5diskutiert1:Esgiltdie gleicheRegel,diesmalfurdieOperatoren:<br />

WelcheDrehimpulsoperatorensindnunErhaltungsgroen?Aus<strong>der</strong>angenommenenSO(3)-Invarianz2folgt,danur<strong>der</strong>GesamtdrehimpulsL<br />

L=L(1)+L(2)+:::+L(n)<br />

eineErhaltungsgroeist,<strong>und</strong>selbstdieseAussagebleibtkorrektnur<br />

pulsLnochseinSpinSseparaterhalten,son<strong>der</strong>nlediglichdieSumme ElektronimrotationssymmetrischenPotentialwe<strong>der</strong>seinBahndrehim-<br />

<strong>der</strong>Spin-Bahn-Kopplung(s.Abschnitt1.4)istselbstfureineinzelnes solange,wiewirdenSpinvernachlassigendurfen.Wegen<strong>der</strong>Existenz<br />

J=L+S.InFormeln:Esgiltwe<strong>der</strong>[L;LS]=0noch[S;LS]=0, wohlaber[L+S;LS]=0. selwirkungmiteinan<strong>der</strong>stehen.IneinemsolchenFallistdieSU(2)eine J=J(1)+:::+J(n)eineErhaltungsgroe,weildieElektroneninWech-<br />

1Vergleichehierzuinsbeson<strong>der</strong>edieFormeln(1.48)<strong>und</strong>(1.49).<br />

FureinSystemvonnElektronenware,unterUmstanden,nurnoch<br />

simultanenDrehungenallerinihmauftretendenVektorenist. 2DieAnnahmebestehtkonkretdarin,da<strong>der</strong>Hamilton-Operatorinvariantunter 89


90 Symmetriegruppe,<strong>und</strong>dieKomponentendesGesamtdrehimpulsesJ sinddieErzeugereinerunitarenDarstellung<strong>der</strong>SU(2)aufdemHilbertraum<strong>der</strong>n-Teilchenzustande:Furjedesu2SU(2)existiertalsoein<br />

KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

funktionhat,munochimDetailstudiertwerden. unitarerOperatorU(u),<strong>der</strong>mitdemHamilton-Operatorkommutiert zungengehort).WelcheWirkung<strong>der</strong>OperatorU(u)aufeineWellen-<br />

(washierimmerangenommenwerdensoll<strong>und</strong>zuunserenVorausset-<br />

einesAlkaliatomeshandeln.Derzugr<strong>und</strong>eliegendeHilbertraumistH= ElektronineinemPotentialV(r)unterdemEinu<strong>der</strong>Spin-Bahn- Wechselwirkung.HierbeikonnteessichetwaumdasValenzelektron WirbeginnenmitdemeinfachstenphysikalischenSystem,einem<br />

L2(R3;C2)<strong>und</strong>dieWirkung<strong>der</strong>SU(2)wirddurch<br />

ist.DerHamilton-Operator beschrieben,wobeif:SU(2)!SO(3)dieUberlagerungsabbildung [U(u)](x)=u(R?1x) u2SU(2) R=f(u) (4.1)<br />

wurdeschonimAbschnitt1.3vorgestellt.Esempehltsich,H=H0+ H1mitH1=LSzuschreiben.DerSinndieserAufspaltungliegt H=?=2m+V+LS<br />

gilt,d.h.unterVernachlassigung<strong>der</strong>Spin-Bahn-Wechselwirkungsind darin,danun<br />

sowohl<strong>der</strong>SpinSalsauch<strong>der</strong>BahndrehimpulsLErhaltungsgroen. [H0;L]=[H0;S]=0<br />

unabhangigvoneinan<strong>der</strong>gedrehtwerdenkonnen4: SU(2),alsoeinerProduktgruppe3,dieesermoglicht,daSpin<strong>und</strong>Ort DiesbedeutetdieExistenzeinerSymmetriegruppevon<strong>der</strong>ArtSU(2)<br />

MengeallerPaare(g;h)mitg2<strong>und</strong>h2H.DurchdieVerknupfungsvorschrift (g;h)(g0;h0)=(gg0;hh0)wirdGHzueinerGruppe. 3SindG<strong>und</strong>HGruppen,soverstehtmanunter<strong>der</strong>ProduktgruppeGHdie [U(u;v)](x)=u(R?1x) u;v2SU(2) R=f(v)<br />

Darstellung<strong>der</strong>SU(2)verstandenwerdenkann. werdenkann.Diesdurfenwirtun,weiljedeDarstellung<strong>der</strong>SO(3)auchalseine dengewohnlichenDrehungeneinesOrtvektorsx,durchdieGruppeSO(3)ersetzt 4WirbenutzenuberalldieGruppeSU(2),selbstdann,wennsieeinmal,wiebei


4.1.MOTIVATIONUNDPROBLEMSTELLUNG Wirbetrachtennurgeb<strong>und</strong>eneZustandedesElektrons.IhnenentsprechenEigenwerte<strong>der</strong>Energie.AufjedemEigenwertraumistdie<br />

91<br />

vonSU(2)SU(2)verknupft<strong>und</strong>istausdiesemGr<strong>und</strong>2(2`+1)-fach JedesEnergieniveauistdahermiteinerirreduziblenDarstellungDs;` SU(2)durcheine<strong>der</strong>DarstellungenD`(`=0;1;2;:::)vertreten. Spin-SU(2)durchdiezweidimensionaleDarstellungD1=2,dieBahnentartet(vonweiterenzufalligenEntartungeneinmalabgesehen).Die<br />

2(2`+1)Basiszustande,diedenEigenraumLs;`aufspannen,sind Y`m() 10! ; Y`m() 01!<br />

NunstudierenwirdenvollenHamilton-OperatorH=H0+H1<strong>und</strong>bemerkeneineReduktion<strong>der</strong>Symmetrie:nichtdieSU(2)SU(2),son<strong>der</strong>n<br />

dieDiagonalgruppeSU(2)beschreibtnunmehrdieSymmetrie5.Die (4.2) (?`m`)<br />

L+SeineErhaltungsgroeist.Damitsindwiraufgefor<strong>der</strong>t,dieDarstellungDs;`<strong>der</strong>ProduktgruppeaufdieDiagonalgruppeeinzuschranken,<br />

diejaeineUntergruppedarstellt,<strong>und</strong>diesobestimmteDarstellung vermin<strong>der</strong>teSymmetriehatzurFolge,danurnochdieKombination<br />

Ls;`:EristeinTensorproduktLsL`,gebildetausdenvertrauten auszureduzieren;dennnursoerhaltenwirdieneuenEigenwertraume,<br />

DarstellungsraumenLj<strong>der</strong>GruppeSU(2)(siehedieAbschnitte3.4- wennauchnichtautomatischdieneuenEnergie-Eigenwerte.<br />

5).IneinerabstraktenNotationkonntenwirdieBasisvektoren(4.2) DieListe(4.2)<strong>der</strong>BasisvektorenzeigtdieStrukturdesRaumes<br />

ProjektiondesSpinsaufdie3-Richtungbeschreibt.Diehiergemachte Beobachtunglatsichnaturlichverallgemeinern: auchsymbolischdurchjsij`mikennzeichnen,wobei=12die<br />

Satz22SindG<strong>und</strong>HzweiGruppen,sohatjedeirreduzibleDarstellungD:GH!Aut(L)dieGestalteinesTensorproduktes,d.h.es<br />

existierenirreduzibleDarstellungenD1:G!Aut(L1)<strong>und</strong>D2:H! g2G<strong>und</strong>h2Hgilt. Aut(L2),sodaL=L1L2<strong>und</strong>D(g;h)=D1(g)D2(h)furalle<br />

alleElemente<strong>der</strong>DiagonalgruppedieForm(u;u). 5ZurErinnerung:Ist(u;v)dasallgemeineElementinSU(2)SU(2),sohaben


92 Kurz,kenntmandieirreduziblenDarstellungenvonG<strong>und</strong>H,sokennt mansievonGH.DerformaleBeweisdieserTatsachebleibtdemLeser KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

istdieIrreduzibilitat<strong>der</strong>Darstellung<strong>der</strong>Produktgruppe. uberlassen.DiewesentlicheVoraussetzungfurdieGultigkeitdesSatzes<br />

stimmteAnteiledesHamilton-Operators.DemVerlustanSymmetrie korrespondierteinsehrallgemeinerBegri<strong>der</strong>Darstellungstheorie: spielsgemachthaben,wardieReduktion<strong>der</strong>Symmetriedurchbe-<br />

Diean<strong>der</strong>eBeobachtung,diewirbei<strong>der</strong>DiskussionunseresBei-<br />

Aut(L)einesubduzierteDarstellungvonH. Denition13SeiD:G!Aut(L)eineDarstellung<strong>und</strong>HGeine Untergruppe,sobezeichnetmandieEinschrankungdesHomomorphismusDaufdieUntergruppeHalsSubduktion<strong>und</strong>nenntD:H!<br />

WirwerdensubduzierteDarstellungen,soweitIrrtumerausgeschlossen stellungen,diesichausDarstellungeneinergroerenGruppeergeben. sind,mitdemgleichenBuchstaben(etwaD)kennzeichnen.Grobgesprochen:SubduzierteDarstellungeneinerGruppeHsindsolcheDar-<br />

BeiunseremBeispielgingenwirvon<br />

aus,umschlielichdurchdieEinschrankungu=veinesubduzierte Darstellung<strong>der</strong>SU(2)zuerhalten.Wirstoensomitaufeinenbeson<strong>der</strong>enTypvonDarstellungen,aufdiedirektenProdukte.<br />

Ds;`(u;v)=Ds(u)D`(v) u;v2SU(2)<br />

nerGruppeG,soheitdiedurchD(g)=D1(g)D2(g)bestimmte Denition14SeienDi!Aut(Li)(i=1;2)zweiDarstellungenei-<br />

DarstellungD:G!Aut(L1L2)dasdirekteProdukt<strong>der</strong>DarstellungenD1<strong>und</strong>D2.EswirdmitD=D1D2bezeichnet.<br />

Anmerkung:Istdim(Li)=ni0istdieDarstellungDsD`


4.1.MOTIVATIONUNDPROBLEMSTELLUNG umzudemonstrieren,da<strong>der</strong>VerlustanSymmetriesichimmernach WirwolleneinweiteresBespielaus<strong>der</strong>Atomphysikheranziehen, 93<br />

aufdemHilbertraumL2(R6)gegeben,d.h.wirvernachlassigenden demgleichenMustervollzieht.EsseiH=H0+H1<strong>der</strong>Hamilton- OperatoreinesZweielektronenatoms,wieinGleichung(1.11)deniert,<br />

SU(2),weildieOrtsvektorenx(1)<strong>und</strong>x(2)unabhangigvoneinan<strong>der</strong>ge-<br />

Spin,berucksichtigenaberdieCoulombabstoungH1<strong>der</strong>beidenElektronen.OhneH1ndenwirndenwirdieSymmetriegruppeSU(2)drehtwerdenkonnen.Konsequenz:sowohlL(1)alsauchL(2)sindErhaltungsgroen.DenirreduziblenDarstellungenD`;`0<strong>der</strong>ProduktgruppgenraumL`L`0aufspannen,sind<br />

entsprechen(2`+1)(2`0+1)-fachentarteteEnergienieveausE`;`0des ungestortenHamilton-OperatorsH0.DieBasiszustande,diedenEi-<br />

(i=Winkelkoordinatenvonx(i)).WirwerdendieseZustandeauch Y`m(1)Y`0m0(2) ?`0m0`0 ?`m`<br />

H=H0+H1besitzteinevermin<strong>der</strong>teSymmetrie,entsprechenddem symbolischdurchj`mij`0m0ibeschreiben.DervolleHamilton-Operator<br />

SU(2)vomTypD`D`0,<strong>und</strong>je<strong>der</strong>darinenthaltenenTeildarstellungDj tungsgroe.DurchdieSubduktionentstehenProduktdarstellungen<strong>der</strong> nurnoch<strong>der</strong>GesamtbahndrehimpulsL(1)+L(2)istjetzteineErhal-<br />

Ubergangvon<strong>der</strong>ProduktgruppezurDiagonalgruppe.Konsequenz:<br />

allgemeinzuformulieren: entsprichteinEigenwertE``0jvonH;diesistdurchdenSatz12garantiert.DieBeispielemotivierenuns,denzugr<strong>und</strong>eliegendenGedanken<br />

Denition15IstfDa:a=1;2;:::geinevollstandigeListevon inaquivalenten,unitaren<strong>und</strong>irreduziblenDarstellungeneinerkompaktenGruppeG,soheitdiefurjedesWertepaara;bexistierendeZerlegung<br />

eineClebsch-Gordan-Reihe<strong>der</strong>GruppeG. DaDb=McmabcDc mabc2f0;1;2;:::g (4.3)<br />

WirhabensomitindenMultiplizitatenmabcweiterecharakteristische Zahlen<strong>der</strong>GruppeGgef<strong>und</strong>en.SowiewirdieClebsch-Gordan-Reihe


94 eingefuhrthaben,istsienurfurkompakteGruppensinnvoll.Dennwir benutztenhierbeidasPeter-Weyl-Theorem(Satz7aufSeite34).Mituntergeschiehtes,wiebei<strong>der</strong>SU(2),daalleProduktdarstellungen<br />

KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

(4.3)auf.Diesistnichtimmerso:SchonimFalle<strong>der</strong>SU(3)ndetman Multiplizitatenmabc2. Werte0o<strong>der</strong>1fahig,d.h.eineDarstellungDctritto<strong>der</strong>trittnichtin multiplizitatsfrei6sind.IneinemsolchenFallistmabcnur<strong>der</strong>beiden<br />

dannnn-Matrizenmitn=nanb.DieGleichung(4.3)sagtkonkret, nana-Matrizenaufzufassen.DieTensorprodukteDa(g)Db(g)sind Daendlichdimensional.Damitistesmoglich,dieDarstellerDa(g)als DawirGalskompaktvorausgesetzthaben,istjedeDarstellung<br />

daeineunitarenn-MatrixC(abhangigvona<strong>und</strong>b)existiert,<strong>der</strong>art<br />

furalleg2Ggilt. Da(g)Db(g)=C McmabcDc(g)!C?1 (4.4)<br />

trixelementeClebsch-Gordan-Koezienten. Denition16DieMatrixCheitClebsch-Gordan-Matrix,ihreMa-<br />

DieMatrixCistlei<strong>der</strong>nichteindeutig,<strong>und</strong>esbedarfeinigerKonventionen,umdenWert<strong>der</strong>Clebsch-Gordan-Koezientenfestzulegen.<br />

Satz23SeiD=DaDb<strong>und</strong>C<strong>und</strong>C0zweiCG-Matrizen,diedas Problem(4.4)losen,sogiltC0=AC,wobeiAeineunitareMatrix inR(D;D)ist.IstumgekehrtA2R(D;D)unitar<strong>und</strong>CeineCG- unitareA2R(D;D)dieForm frei<strong>und</strong>sindPcdieminimalenProjektoreninR(D;D),sohatjedes Matrix,sobeschreibtACebenfallseineCG-Matrix.IstDmultiplizitats-<br />

PhysikalischeAussagenbleibenvonsolchenKonventionenunberuhrt.<br />

DerBeweisfolgtunmittelbaraus<strong>der</strong>Tatsache,dadieMatrixC0C?1 A= c:mabc=1eicPc X (c2R) (4.5)<br />

mitallenDarstellernD(g)vertauscht,somitinR(D;D)liegt,<strong>und</strong> aus<strong>der</strong>Tatsache,daR(D;D)abelschist,wennDmultiplizitatsfrei 6SiehedieAusfuhrungenimAbschnitt2.5.


ist(vergleichedieallgemeineDiskussioninAbschnitt2.5).Wirsehen, 4.2.DIECLEBSCH-GORDAN-REIHENDERSU(2) daesnotigist,allePhasencinAbhangigkeitvona<strong>und</strong>bfestzulegen.FurdieGruppeSU(2)wurdedieserstmaligvonE.U.Condon<strong>und</strong><br />

G.H.Shortley1935inihremMonumentalwerkTheTheoryofAtomic meinakzeptiert. Spectradurchgefuhrt.DiehiergetroeneKonventionistheuteallge-<br />

95<br />

Koezientenauf<strong>der</strong>Basis<strong>der</strong>Condon-Shortley-Konvention. Bestimmung<strong>der</strong>CG-ReihenfurdieSU(2),(2)Bestimmung<strong>der</strong>CG- EssindzweiProbleme,denenwirunsjetztzuwendenwollen:(1)<br />

Aud<strong>der</strong>VektorrechnungistdieDreiecksungleichungbekannt: 4.2 DieClebsch-Gordan-Reihen<strong>der</strong>SU(2)<br />

In<strong>der</strong>TheoriedesDrehimpulsesndetmaninteressanteParallelen, <strong>und</strong>wirwollendeshalbdenfolgendenSprachgebraucheinfuhren:Drei jjaj?jbjjja+bjjaj+jbj<br />

Quantenzahlenj1;j2;j32f0;1=2;1;3=2;:::gerfullendieDreiecksbeziehung,wenngilt(1)<br />

Esistublich,diesenSachverhaltdurcheinbeson<strong>der</strong>esSymbolzum (2) j1+j2+j3=0(mod1)<br />

Ausdruckzubringen: jj1?j2jj3j1+j2<br />

DiesodenierteFunktionistsymmetrischunterPermutationenihrer (j1j2j3)=(1;falls(1)<strong>und</strong>(2)gilt;<br />

Argumente,<strong>und</strong>esgilt 0 sonst (4.6)<br />

Xj(2j+1)(j1j2j)=(2j1+1)(2j2+1) Xj(j1j2j)=min(2j1+1;2j2+1) (4.7)<br />

Wirzeigennun,dadieZahlen(j1j2j)mitdenMultiplizitaten<strong>der</strong> CG-Reihenubereinstimmen. (4.8)


96 alleCG-ReihendieGestalt Satz24FurdieDarstellungenDj(j=0;12;1:::)<strong>der</strong>SU(2)haben KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

Insbeson<strong>der</strong>esindalleProduktdarstellungenmultiplizitatsfrei. Dj1Dj2=Xj(j1j2j)Dj (4.9)<br />

Spuru: <strong>und</strong>berechnendenCharakter<strong>der</strong>Produktdarstellung,wobei2cos(!=2)= Beweis.WirfassendieDarstellerDj(u),u2SU(2),alsMatrizenauf<br />

SpurDj1(u)Dj2(u)=SpurDj1(u)SpurDj2(u) =j1(!)j2(!)<br />

m1=?j1j2X j1X<br />

= j=jj1?j2jjX j1+j2 Xm2=?j2e?i(m1+m2)!<br />

DabeihabenwiraufdieFormel(3.79)zuruckgegrien.DieMultiplizitat m=?je?im!=Xj(j1j2j)j(!)<br />

ausnutzen: indemwirdenCharakter=j1j2aufjprojizieren<strong>und</strong>dabei(3.81) <strong>der</strong>DarstellungDjinDj1Dj2berechnenwirgema<strong>der</strong>Formel(2.51),<br />

Damitist<strong>der</strong>Satzbewiesen.2 WirkonnenjetztdieDiskussionunseressehreinfachenBeispiels M[j1j2j]=(j1j2j) (4.10)<br />

ausdemvorigenAbschnittzuEndefuhren<strong>und</strong>erinnerndaran,da dieSpin-Bahn-KopplungbeidenAlkaliatomen(einElektronauf<strong>der</strong> auerenSchale)o<strong>der</strong>auchbeidemWasserstoatomzurFeinstruktur fuhrt.DiesewirdnuncharakterisiertdurchdieZerlegung<br />

SieerklartaufeinfacheWeisedieDublettstruktur<strong>der</strong>Spektrallinien, soweitessichumUbergangeindenGr<strong>und</strong>zustand(`=0)handelt.DieseSituationndenwiretwabeidenberuhmtenNatrium-D-Linienmit<br />

DsD`=D`+sD`?s s=12;`1<br />

5890bzw.5896Angstrom.DerSpin-Bahn-TermhatkeinenEinuauf


denGr<strong>und</strong>zustand;dieangeregtenNiveaus(`1)spalteninjezwei benachbarteNiveausauf,diedurchdenGesamtdrehimpulsj=`12<br />

4.2.DIECLEBSCH-GORDAN-REIHENDERSU(2) 97<br />

charakterisiertsind: `=1 A j=3=2<br />

`=0 ?? j=1=2<br />

DieAufspaltungisterfahrungsgemaklein,sodamandieSchrodingerscheStorungstheoriein1.Ordnunganwendendarf.Furfestes`seiEdie<br />

ungestorteEnergie.DiebeidendurchdieSpin-Bahn-Wechselwirkung<br />

Spin-Bahn-Wechselwirkung Feinstrukturdurch<br />

darausentstehendenEnergienEjergebensichals unterBenutzungvon(1.21-23).DieMittelwertevon<strong>und</strong>LSsind bezuglich<strong>der</strong>RadialwellenfunktiondesungestortenProblems(abhangig Ej=E+hihLSi<br />

`<strong>und</strong>j)zubilden.DerzweiteMittelwertlatsichohneAufwandbestimmen:<br />

2hLSi=hJ2?L2?S2i =j(j+1)?`(`+1)?s(s+1)<br />

von`)<strong>und</strong><strong>der</strong>EigenfunktiondesGesamtdrehimpulses(abhangigvon<br />

DerersteMittelwertistschwierigerzubestimmen.IstdasPotential =(`?`?1j=`?s j=`+s<br />

V(r)jedochnegativ<strong>und</strong>strebtesstrengmonotongegen0furr!1, (s=12)<br />

inUbereinstimmungmit<strong>der</strong>Beobachtung.UberdieGroenordnung sogiltV0(r)>0,alsohi>0<strong>und</strong>damit<br />

desEektes,inEinheitenmc2,latsichebenfallseineallgemeineAussagemachen.Esgilt<br />

mc2=O(4) hi =e2<br />

E`+s?E`?s=(`+12)hi>0<br />

hc=(137;036:::)?1


macht,heitdarumauchdieFeinstrukturkonstante.Sieerweistsichals 98 DieKonstante,diesichaufdieseWeisein<strong>der</strong>Atomphysikbemerkbar KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

FurdasH-AtomkonnenalleRechnungenselbstverstandlichexplizit dief<strong>und</strong>amentaleKonstantefurdieQuantenelektrodynamik(QED). durchgefuhrtwerdenmitdemErgebnis:<br />

VergleichtmandiesesErgebnismitstrengenRechnung(Sommerfeld, hi= n3`(`+1)(2`+1) mc24 n1:Hauptquantenzahl<br />

Jordan<strong>und</strong>Pauli)furdasH-Atomauf<strong>der</strong>Basis<strong>der</strong>Dirac-Gleichung, Enj=mc22641+0@ n?(j+12)+q(j+12)2?21A2375?1=2 <br />

schenRechnungbiszurOrdnung4.Abweichungenstellensicherst bei<strong>der</strong>Ordnung6ein.Wiemansieht,fuhrtdieDirac-Theorieauf EntwicklungnachvolligeUbereinstimmungmit<strong>der</strong>nichtrelativisti-<br />

(j+12=1;2;:::;n;n=Hauptquantenzahl),sondetmandurcheine<br />

wir<strong>der</strong>stdurchdieWechselwirkungdesElektronsmitdenVakuum- desNiveauEnjist2(2j+1)-fachentartet.DieEntartungbezuglich` Niveaus,dieunabhangigvon<strong>der</strong>Drehimpulsquantenzahl`sind.Je-<br />

uktuationendesStrahlungsfeldesaufgehoben(Lambshift)<strong>und</strong>kann<br />

4.3 imRahmen<strong>der</strong>Quantenelektrodynamikberechnetwerden.<br />

lungDj,wieimAbschnitt3.5geschehen,symbolischmitjjmizube-<br />

zeichnen<strong>und</strong>furdieBasisvektorendesProduktraumesLj1Lj2 jj1m1j2m2idef<br />

Esistbequem,dieBasisvektoreninLj,demVektorraumzurDarstel-<br />

DieClebsch-Gordon-Koezienten<br />

gewahlt<strong>und</strong>setzenn=(2j1+1)(2j2+1).AusdemSatz24folgt, zuschreiben.WirbetrachtendieQuantenzahlenj1<strong>und</strong>j2alsfest =jj1m1ijj2m2i


Koezientennennen<strong>und</strong>mitj1<br />

4.3.DIECLEBSCH-GORDON-KOEFFIZIENTEN daeineunitarenn-MatrixCexistiert,<strong>der</strong>enElementewirdieCG- 99<br />

bezeichnen,soda<strong>der</strong>durchm1m2m! j2 j<br />

beschriebeneBasiswechseldieProduktdarstellunginirreduzibleBestandteilezerlegt.Aus<strong>der</strong>Denitionfolgtunmittelbar:<br />

jjmi=X m1m2 m1m2m!jj1m1j2m2i j1 j2 j (4.11)<br />

DurchAnwendung<strong>der</strong>OperatorenJ3=J(1) (j1j2j)=0 ) m1m2m!=0 j13+J(2)<br />

j2 3auf(4.11)unter j<br />

Ausnutzungvon(3.96)gewinnenwirdieAussage<br />

Lassenwiran<strong>der</strong>erseitsdieOperatorenJ1iJ2=(J(1) (m1+m2?m) m1m2m!=0 j1 j2 j<br />

(J(2) 1iJ(2) 1iJ(1) 2)+ (4.12)<br />

dieRekursionsformeln: 2)auf(4.11)wirken<strong>und</strong>benutzen(3.94-95),soerhaltenwir q(jm+1)(jm) m1m2m1!<br />

=q(j1m1+1)(j1m1) j1m11m2m!<br />

j2 j<br />

+q(j2m2+1)(j2m2) m1m21m! j1 j2 j2 j<br />

eineszweidimensionalenGittersZ2zuordnen,alsdessenKoordinaten AllenCG-Koezientenmitgegebenenj1;j2;j3konnenwirPunkte (4.13)<br />

wirx=j1?m1<strong>und</strong>y=j2?m2wahlen.DennichtverschwindendenCG-KoezientenentsprechenPunkte(x;y)2Z2,dieentwe<strong>der</strong>auf


100 Seitensindparallel<strong>und</strong>gleichlang.DurchRekursionsindallePunkte demRandeo<strong>der</strong>imInnereneinesSechsecksliegen;gegenuberliegende KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

m2=j?j1<strong>und</strong>m=jgilt(siehedieAbbildung:diePfeilegeben einenEckpunktauszusuchen.Wirwahlendenjenigen,furdenm1=j1, leauseinemKoezientenableitenkonnen.Esistzweckmaig,hierfur miteinan<strong>der</strong>verknupft.Diesbedeutet,dawirdieCG-Koezientenal-<br />

dieRichtungan,indiedieRekursionverlauft).Ist<strong>der</strong>zugehorigeKoezientreell,sosindalleKoezientenreell,<strong>und</strong>dieCG-Matrixist<br />

orthogonal:CTC=1. 2j2 "y @@@@@@@@@ Start@@@@@@@@@ p666<br />

@@R@@R<br />

--<br />

j x=j1?m1<br />

p y=j2?m2<br />

p 1+j2?jx+yj1+j2+j 0x2j1 0y2j2<br />

WirkonnennochuberdasVorzeichendesausgewahltenKoezienten b<br />

verfugen-alsozwischenC<strong>und</strong>?Cwahlen-<strong>und</strong>verlangen x! 2j1<br />

j1j?j1j!0 j2 j<br />

(=0nurdann,wenndieDreiecksbedingungverletztist).Diesist<strong>der</strong> (4.14)<br />

hungCTC=1zurNormierung<strong>der</strong>CG-Koezienten,sokommtman Inhalt<strong>der</strong>KonventionvonCondon&Shortley.NutztmandieBezie-


nacheinerlangerenRechnungaufdenAusdruck 4.3.DIECLEBSCH-GORDON-KOEFFIZIENTEN 101<br />

ausdemmannunalleCG-KoezientendurchRekursionberechnen<br />

j1j?j1j!=vut j2 j (j1?j2+j)!(j1+j2+j+1)!(j1j2j)(4.15) (2j1)!(2j+1)!<br />

kann.MitdemWissen,daalleCG-Koezientenreellsind,konnen wirdieUmkehrungvon(4.11)in<strong>der</strong>folgendenFormangeben:<br />

DieCG-KoezientenbesitzeneineReihevonSymmetrien,die-wie jj1m1j2m2i=Xjm m1m2m!jjmi j1 j2 j (4.16)<br />

E.Wignererkannte,sichbesseroenbaren,wennmanzudensog.3j- Symbolenubergeht: m1m2m!def j1 j2 j =(?1)j1?j2+m p2j+1 m1m2?m!<br />

MankanndenSinn<strong>der</strong>Wigerschen3j-Symboleauchdarinsehen,da j1 j2 j (4.17)<br />

Drehimpuls0gekoppeltwerden: mitihrerHilfedreiDrehimpulsemitdenQuantenzahlenj1;j2;j3zum<br />

SiebeschreibensomitdieProjektion<strong>der</strong>DarstellungDj1Dj2Dj3auf j00i=X m1m2m3 m1m2m3!jj1m1ijj2m2ijj3m3i j1 j2 j3 (4.18)<br />

diedarinenthalteneTeildarstellungD0. gen: Einean<strong>der</strong>eSchreibweisedes3j-SymbolshatT.Reggevorgeschla-<br />

264?j1+j2+jj1?j2+jj1+j2?j<br />

DasRegge-SymbolhatuberraschendeEigenschaften: j1?m1 j1+m1 j2?m2 j2+m2 j?m j+m 3 75 (4.19)<br />

1.AlleneunElementedesRegge-Symbolssindnichtnegativeganze Zahlen(d.h.an<strong>der</strong>enfallsistestrivialerweiseNull).


1022.EsisteinmagischesQuadrat:JedeZeile<strong>und</strong>jedeSpaltehatdie<br />

gleicheSummej1+j2+j. KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

3.Esan<strong>der</strong>tnichtseinenWertbeizyklischerVertauschungvonZeileno<strong>der</strong>Spalten.<br />

4.Esan<strong>der</strong>tnichtseinenWertbeiSpiegelungan<strong>der</strong>Hauptdiagonalen.(Diesist<strong>der</strong>Inhalt<strong>der</strong>sog.Regge-Symmetrie.)<br />

5.BeiVertauschungvonzweiZeileno<strong>der</strong>zweiSpaltenerhaltdas Regge-SymboleinenFaktor(?1)j1+j2+j.EineFolgedavonist,da esverschwindet,wennj1+j2+jungeradeist<strong>und</strong>zweiZeilen<br />

DurchAusnutzung<strong>der</strong>SymmetriendesRegge-Symbolsistesmoglich 6.DasquadrierteRegge-SymbolistimmereinerationaleZahl. o<strong>der</strong>zweiSpaltengleichsind.<br />

daskleinsteElementindielinkeobereEckezubringen.Dieshilftdie CG-KoezienteninmoglichstokonomischerWeisezuberechnen.Man beginntdieBerechnungmit<strong>der</strong>Formel 2640n12n13 n21n22n23 n31n32n33 3 75=(?1)n23+n32"n12!n21!n13!n31! n!n22!n33!n23!n32!#1=2<br />

(n=j1+j2+j+1)<strong>und</strong>fuhrtdurchRekursionalleRegge-Symbole (4.20)<br />

daraufzuruck: pn11n264n11n12n13 n21n22n23 n31n32n33 3 75=pn23n32264n11?1 n21 n31 n32?1 n12 n22 n23?1 n33 n13 375 ?pn22n33264n11?1 n21 n31 n22?1 n12 n32 n33?1 n23 n13<br />

CG-Koezientenwerdenhaugbenotigt,<strong>und</strong>manchedavonhaben (4.21) 3 75<br />

sehreinfacheWerte: j1j2m!=j;j1+j2jm j1j2j (4.22)


4.4.DASWIGNER-ECKART-THEOREM m00m!= j00j 0j0 0m0m!=jj0mm0 j (4.23) 103<br />

m12m12!=sjm+1<br />

m?m00!=(?1)j?m j j+120<br />

p2j+1jj0mm0 (4.25) (4.24)<br />

Insbeson<strong>der</strong>ekannmanaus(4.24)ablesen,wiemanausDrehimpulszustandenjjmieinenSU(2)-invariantenZustandkonstruiert:<br />

m12m12!=sjm j j?12 2j+1 (4.26)<br />

Aus(4.25-26)folgt,wiewirangesichts<strong>der</strong>Spin-Bahn-Wechselwirkung j00i=Xm(?1)j?m p2j+1jjmijj?mi (4.27)<br />

furdasH-Atomo<strong>der</strong>furdieAlkali-AtomedenElektronenzustandmit denQuantenzahlenj;mdesGesamtdrehimpulseskonstruieren:<br />

jjmi= 8 >: ?r`+12?m r`+12+m 2`+1Y`m?1=210+r`+12?m 2`+1Y`m?1=210+r`+12+m 2`+1Y`m+1=201j=`+12<br />

EineoftbenutzteSymmetrierelation<strong>der</strong>CG-KoezientenimZusammenhangmitdemPauli-Prinzipist<br />

2`+1Y`m+1=201j=`?12 (4.28)<br />

m1m2m!=(?1)j1+j2?j j2 j m2m1m! j2 j1 j<br />

4.4 DasWigner-Eckart-Theorem (4.29)<br />

bleDarstellungDjkommtoftmithoherMultiplizitatdarinvor.Wir EsseiUeineunitareDarstellung<strong>der</strong>SU(2)aufeinemHilbertraumH. ImallgemeinenisteinesolcheDarstellungreduzibel,<strong>und</strong>dieirreduzi-<br />

konnendeshalbdavonausgehen,daesaufvielfacheWeisemoglichist,


104 Vektorenjm2HfurgewisseWertevonj<strong>und</strong>fur?jmjso anzugeben,daKAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

furalleu2SU(2)erfulltist.Wennwirauchnochzulassen,dajm gelegentlich<strong>der</strong>Nullvektorist,sokonnenwiro.B.d.A.annehmen,die U(u)jm0=XmDjmm0(u)jm (4.30)<br />

Vektorenjmseienfurallej<strong>und</strong>mdeniert.Angesichts<strong>der</strong>Eigenschaft(4.30)hatsichfolgen<strong>der</strong>Sprachgebraucheingeburgert:Mansagtzunehmen,dieVektorenjmbildenselbsteineBasisinH:Wirhaben<br />

kanonischeBasis<strong>der</strong>DarstellungDj.Dasdarfnichtdazuverleitenan-<br />

dasSystem<strong>der</strong>Vektorenjmmitfestemjtransformiertsichwiedie nichteinmalvorausgesetzt,daessichumnormierteVektorenhandelt.IndenAnwendungenbegegnetmansolchenVektorenaufvielfache<br />

wennwiretwaeinenzweitenSatzvonVektoren Weise,<strong>und</strong>esbleibtdieStrukturvonSkalarproduktenzuuntersuchen, gleichenEigenschaften-ausgedrucktin(4.30)-besitzt,vorunshaben. Satz25UnterdengenanntenBedingungengiltjm2H,<strong>der</strong>genaudie<br />

furgewissekomplexeZahlencjunabhangigvonm. Beweis.1.Fall:j6=j0.jm<strong>und</strong> ( j0m0;jm)=cjjj0mm0<br />

j0m0gehorenorthogonalenTeilraumen (4.31)<br />

lungen<strong>der</strong>SU(2)inaquivalentsind. Hj<strong>und</strong>Hj0an,weildieaufdiesenTeilraumenoperierendenDarstel-<br />

2.Fall:j=j0,m6=m0.jm<strong>und</strong> Hjm<strong>und</strong>Hj0m0an,weildieaufdiesenTeilraumenoperierendenDarstellungen<strong>der</strong>U(1)inaquivalentsind7.<br />

j0m0gehorenorthogonalenTeilraumen 3.Fall:j=j0,m=m0.WennJ1;J2;J3dieErzeuger<strong>der</strong>DarstellungU sind,sogiltfur?jm


( DadieWurzelausdruckeungleichNullsind,mussendieZahlencj= 4.4.DASWIGNER-ECKART-THEOREM jm;jm)unabhangigvonmsein.2 105<br />

reduziblenDarstellungtransformieren,auchOperatorenkonnendiese Eigenschaftbesitzen. NichtnurVektorenkonnensichwiediekanonischeBasiseinerir-<br />

Denition17ExistiertfurfestesjeinSatzvonOperatorenfTjm: ?jmjgaufdemHilbertraumH,sodafuralleu2SU(2)<br />

roperatorvomTypjunter<strong>der</strong>DarstellungU. erfulltist,soheitTeinirreduziblerTensoroperatoro<strong>der</strong>kurzTenso-<br />

U(u)Tjm0U(u?1)=XmDjmm0(u)Tjm (4.32)<br />

Bemerkung:ObwohldieDenitionfurdieSU(2)vorgenommenwurde,istes,wiemanleichtsieht,ohneweiteresmoglicheineahnliche<br />

DenitionfurjedekompakteGruppezugeben.ZugleichistdieseDe- OperatorenA1;A2;A3aufHbildeneinenVektoroperator,wenn nitioneineVerallgemeinerungdesKonzeptes"Vektoroperator":Drei<br />

mitR=f(u)gilt,wobeiSU(2)f!SO(3)dieUberlagerungsabbildung U(u)AkU(u?1)=XiRikAi (4.33)<br />

soerhaltenwirdieaquivalenteFormulierung bezeichnet.GehenwirhierzuinnitesimalenTransformationenuber,<br />

AufdieseWeisekonnenvielebekannteOperatoren,wie<strong>der</strong>OrtsoperatorQ,<strong>der</strong>ImpulsoperatorP<strong>und</strong>alleDrehimpulsoperatorenL,S,<br />

0 j=k (4.34) [Aj;Jk]=[Jj;Ak]=(iA`j;k;`=1;2;3zyklisch<br />

Jetc.alsVektoroperatorenerklartwerden.Esistnunleicht,ausden KomponentenA1;A2;A3einesbeliebigenVektoroperatorsdiekanonischenKomponentenA1m(m=?1;0;1)einesTensoroperatorsvom<br />

Typ1imSinne<strong>der</strong>Denition13zuformen: A1m=8>:?1 p2(A1?iA2)m=?1 1p2(A1+iA2)m=1<br />

A3 m=0 (4.35)


106 ZurVerizierungkannmanetwa(3.100)fur`=1heranziehen. Wirstudierenn<strong>und</strong>ieAnwendungeinesTensoroperatorsvomTyp KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

j1aufVektorenj2m2(j2fest):Tj1m1j2m2 DieGleichungen(4.30)<strong>und</strong>(4.32)zusammenergeben,dadiesogewonnenenVektoreneineninvariantenTeilraumvonHaufspannen,auf<br />

demUdurchdieDarstellungDj1Dj2vertretenist.DieseDarstel-<br />

KoezentendenierenwirVektoren lungkanninirreduzibleBestandteilezerlegtwerden:MitHilfe<strong>der</strong>CG-<br />

die,fallssienichtverschwinden,diegewunschtenTeilraumeaufspan-<br />

jm=X m1m2 m1m2m!Tj1m1j2m2<br />

j2 j<br />

nen.DieRelationlatsichumkehren<strong>und</strong>wirerhalten<br />

DieseDarstellungerlaubtesnun,dieallgemeineGestaltvonMatrixelementeneinesTensoroperatorszubestimmen.<br />

Satz26(Wigner-Eckart-Theorem)Seienfj2m2g<strong>und</strong>f vonVektorenmitdemdurch(4.30)beschriebenenTransformationsverhalten<strong>und</strong>TeinTensoroperatorvomTypj1.Dannexistierenkomplexe<br />

Zahlen,unabhangigvonm1;m2;m,diewirmit jmgzweiSatze<br />

Tj1m1j2m2=Xjm m1m2m!jm j1 j2 j<br />

bezeichnen<strong>und</strong>reduzierteMatrixelementenennen,soda ( jkTj1kj2)<br />

gilt. ( jm;Tj1m1j2m2)= m1m2m!( j1 j2 j jkTj1kj2) (4.36)<br />

Beweis.DieBehauptungfolgtdirektaus<strong>der</strong>Gleichung(4.4)<strong>und</strong>Satz 25.2


4.4.DASWIGNER-ECKART-THEOREM tenmechanikkonnenkeineTensoroperatorenvomhalbzahligenTyp EineKonsequenzdiesesSatzes:UnterdenObservablen<strong>der</strong>Quan-<br />

107<br />

vorkommen,alsokeinevomTyp1/2,3/2usw.;dennalleErwartungswerteeinessolchenOperatorsinZustandenmitfestemDrehimpulgen<strong>und</strong>ganzzahligenDrehimpulsenhervorgehen.AbersolcheZustanddet.WirmutenschonErwartungswertevonsolchenZustandenbetrachten,dieausSuperpositionenvonWellenfunktionenmithalbzahli-<br />

wurdenverschwinden,weil<strong>der</strong>zugehorigeCG-Koezientverschwin-<br />

gibtesnichtin<strong>der</strong>Natur8.In<strong>der</strong>Quantenfeldtheorietretendagegen tungsoperatoreinesElektronsmit`=0isteinsolcherOperator. TensoroperatorenvomTyp1/2auf:Je<strong>der</strong>Erzeugungs-o<strong>der</strong>Vernich-<br />

auchSkalare.IstalsoTeinskalarerOperator,soreduziertsichdas Wigner-Eckart-TheoremaufdieAussage: ren,dieimherkommlichenSinneinvariantgenanntwerden.Sieheien TensoroperatorenvomTyp0sindnaturlichallediejenigenOperato-<br />

Abschnitt3.7kennengelernt.EshandeltsichdabeiumdieMultipoloperatorenQ`m.Aufgr<strong>und</strong>ihrerDenitionhabendieseOperatorennoch<br />

eineweitereentscheidendeEigenschaft:siebesitzeneinedenierteParitat.SeinamlichP<strong>der</strong>Paritatsoperator,sogilt<br />

TensoroperatorenvomTyp`(`=0;1;2;:::)habenwirbereitsim ( jm;Tj0m0)=( jkTkj)jj0mm0<br />

meeinedenierteParitatbesitzen.Damitistnunklar,daErwartungs-<br />

wertevonQ`minZustandendenierterParitatgleichNullsind,wenn` Diesfolgtganzeinfachaus<strong>der</strong>Tatsache,dadieharmonischenPolyno-<br />

PQ`mP=(?1)`Q`m (4.37)<br />

denKernen,nochbeidenElementarteilchenstatischeelektrischeDipolmomente(o<strong>der</strong>Oktupolmomenteetc.).WelchenGesamtdrehimpuls<br />

ungeradeist.Wirbeobachtendeshalbwe<strong>der</strong>beidenAtomen,nochbei jmu<strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>zustandeinesAtoms(einesKerns,einesElementarteilchensimRuhsystem)mindestensbesitzen,damiteinelektrisches<br />

verbietet,alsnichtrealisierbarerklart. gung(j2j)=1folgtj1.FurdenErwartungswerterhaltenwir Quadrupolmomentbeobachtetwerdenkann?Aus<strong>der</strong>Dreiecksbedin-<br />

8Diesist<strong>der</strong>Inhalteinersog.Superauswahlregel,diesolcheSuperpositionen


108 danndenAusdruck KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

hj0jQ2mjji= 0m!(jkQ2kj) j2j<br />

alsdiewirdasreduzierteMatrixelementwahlen,wobeiwirdieNormierunghj0jji=0voraussetzen.<br />

d.h.dasQuadrupolmomentistdurcheineZahlvollkommenbestimmt, (4.38)<br />

4.5 Beieinemn-KorperproblemvonidentischenTeilchentrittdurchdie Statistik9ofteineReduktion<strong>der</strong>Symmetrieein,geradeso,alsob WirkungendesPauli-Prinzips<br />

eineantisymmetrischeOrtsfunktionbeschrieben: WirbetrachteneineinfachesBeispiel. einsymmetriebrechen<strong>der</strong>TermimHamilton-Operatorvorhandenware. ZweiElektronenohneBerucksichtigungihrerSpinswerdendurch<br />

BewegendieElektronensichineinemZentralpotential<strong>und</strong>bleibtdie gegenseitigeCoulomb-Abstoungunberucksichtigt,sokonntemanSymmetrietransformationen<strong>der</strong>Art<br />

(x(1);x(2))=?(x(2);x(1))<br />

vermuten,daman,ohnedieEnergiezubeeinussen,diebeidenOrtsvektorenunabhangigvoneinan<strong>der</strong>drehenkann.Dadiesdennochnicht<br />

0(x(1);x(2))=(R?1 1x(1);R?1 2x(2)) R1;R22SO(3)<br />

dasPauli-Prinzipverletzt:0istnichtmehrantisymmetrisch,essei richtigist,erkenntmandaran,dadiesoerhalteneWellenfunktion0<br />

erwartet,dieEinzeldrehimpulseErhaltungsgroensind,son<strong>der</strong>nnur nereDiagonalgruppeubrig.Diesauertsichso,danicht,wiezuvor dennR1=R2.Mitan<strong>der</strong>enWorten,dasPauli-Prinzipvermin<strong>der</strong>tdie Symmetrie;von<strong>der</strong>groerenGruppeSO(3)SO(3)bleibtnurdieklei-<br />

dieWellenfunktionensymmetrischeimzweitenFallantisymmetrischeFunktionen Bose-Einstein-Statistiko<strong>der</strong><strong>der</strong>Fermi-Dirac-Statistikgenugen.ImerstenFallsind <strong>der</strong>Teilchenkoordinaten. 9ManunterscheidetBosonen<strong>und</strong>Fermionen,jenachdem,obdieTeilchen<strong>der</strong>


4.5.WIRKUNGENDESPAULI-PRINZIPS noch<strong>der</strong>enSummeL=L(1)+L(2):DasPauli-Prinzipbewirkteine Kopplung<strong>der</strong>Drehimpulse,soalsobdieElektronenmiteinan<strong>der</strong>in 109<br />

tronenspins.FurdenRaumC4=C2C2<strong>der</strong>Spinzustandezweier ElektronenbildendiefolgendenVektoreneineBasis: Wechselwirkungst<strong>und</strong>en. Wirerweiternn<strong>und</strong>ieBetrachtungdurchEinbeziehungdesElek-<br />

sm= 8 >< p21001?0110s=0m=0 > : 1 1p21001+0110s=1m=0 1010<br />

0101 s=1m=1<br />

CG-Koefzientenbestimmt.AlsErgebniserhaltenwirantisymmetrischeSpinfunktionenfurdenGesamtspins=0,dagegensymmetrische<br />

furs=1.WirdnuneinebestimmteSymmetrieerzwungen,z.B.durch dasPauli-PrinzipfurdieGesamtwellenfunktion,trittdamitzugleich eineKopplung<strong>der</strong>Elektronenspinsein<strong>und</strong>wirerhaltenZustandemit deniertemGesamtspins.DiesenEektsehenwirbeidemHeliumatom.Denn,insoweitwirdieSpin-Bahn-Wechselwirkungvernachlassigen<strong>und</strong>zufalligeEntartungenausschlieendurfen,isthierje<strong>der</strong>stationareZustandeinProduktauseinerOrts-<strong>und</strong>einerSpinfunktion.<br />

bzw.Symmetrie<strong>der</strong>Spinfunktion,<strong>und</strong>wirhabenesmitGesamtwel-<br />

<strong>der</strong>Vertauschung10vonx(1)<strong>und</strong>x(2).DieserzwingtdieAntisymmetrie DieOrtsfunktionistentwe<strong>der</strong>symmetrischo<strong>der</strong>antisymmetrischunter lenfunktionen<strong>der</strong>folgendenArtzutun:<br />

DiehierbeiauftretendenLinearkombinationenwurdenmitHilfe<strong>der</strong> s=1m=?1<br />

wobei s(x(1);x(2))=(?1)ss(x(2);x(1)) s(x(1);x(2))sm<br />

gruppe,namlichdiesymmetrischeGruppeS2.JedemEigenwert<strong>der</strong>Energieent-<br />

sprichteineirreduzibleDarstellungdieserGruppe,sofernkeinezufalligeEntartung vorliegt.DiebeidenirreduziblenDarstellungensind=1<strong>und</strong>=?1. 10Formalentspricht<strong>der</strong>Vertauschung<strong>der</strong>OrtskoordinateneineSymmetrie-


110 gilt.DasTermschemadesHeliumatomsbestehtauseinemSingulett- Termsystem(s=0)<strong>und</strong>einemTriplett-Termsystem(s=1),dienicht KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

ArtenvonHelium-Atomen,<strong>und</strong>hatdieseParhelium<strong>und</strong>Orthoheliumgenannt.DerGr<strong>und</strong>zustanddesHeliumsisteinSingulett-Zustanobachtetwerden11.Manhatdeshalbzunachstgeglaubt,esgabezwei<br />

<strong>und</strong>wirdmit11Sbezeichnet.DasZerfallendesSpektrumsinSingulett<strong>und</strong>TriplettserienndetmanauchbeidenErdalkalien,beiQuecksil-<br />

istalsoeinefuralleZweielektronensystemetypischeErscheinung. ber,Cadmium<strong>und</strong>ZinksowieallenIonenmitzweiauerenElektronen, tuationalsotypischfurdieElemente<strong>der</strong>drittenHauptgruppedesPeri-<br />

odensystems.Wirbeginnenmit<strong>der</strong>Konstruktion<strong>der</strong>Spinfunktionen, dieeinem8-dimensionalenRaumangehoren,aufdemdieDarstellung AlsnachstesBeispielstudierenwirein3-Elektronensystem,eineSi-<br />

interkombinieren,zwischendenenalsokeineStrahlungsubergangebe-<br />

<strong>der</strong>SU(2)wirkt.DemTeilraummits=3=2gehorennursymmetrischeSpinfunktionenan;erist4-dimensional<strong>und</strong>besitztdiekanonische<br />

D1=2D1=2D1=2=2D1=2D3=2<br />

Basis:<br />

sm= 8 >< 1p3101001+100110 101010 m=3=2<br />

1p3100101+011001 +011010 m=1=2 > : +010110 010101 m=?1=2<br />

HieristdemPauli-PrinzipRechnunggetragen,wenndieOrtsfunktion totalantisymmetrischist.DieEnergieniveaus,diezus=3=2gehoren, m=?3=2<br />

liegendenNiveausbestehen,wasdurchdieSpin-Bahn-Kopplungerklartwerden kann.StrahlungsubergangezwischenZustandenmitgleichgerichtetenSpins("") Zustandeeinfach,dieTriplett-Zustandedagegenausausdreidichtbeieinan<strong>der</strong>-<br />

11EineUntersuchung<strong>der</strong>SpektrenbeihoherAuosungergibt,dadieSingulett- <strong>und</strong>ZustandenmitentgegengerichtetenSpins("#)sindextremunwahrscheinlich.


4.5.WIRKUNGENDESPAULI-PRINZIPS machensichdadurchbemerkbar,dasiebeigenugen<strong>der</strong>Auosungeine Feinstrukturvonvierdichtbeieinan<strong>der</strong>liegendenNiveauszeigen.Man 111<br />

demGesamtspins=1=2.DieSymmetrie<strong>der</strong>zugehorigenSpinfunktionenisteinwenigverwickelter.Furden4-dimensionalenVektorraumL4<br />

sprichtdannvoneinemQuartett-Termsystem.<br />

<strong>der</strong>DarstellungD1=2D1=2wahlenwireinubervollstandigesSystem AuerdembeobachtetmaneinDublett-Termsystementsprechend<br />

1sm=8>:1 vonsechsBasisvektoren: p2101001?100110m=1=2<br />

2sm=8>:1 p2011001?010110m=?1=2 p2011010?101001m=1=2<br />

3sm=8>:1 p2010110?100101m=?1=2 p2100110?011010m=1=2<br />

DieverknupfendeRelationlautet p2100101?011001m=?1=2 1<br />

durchdieesimPrinzipmoglichwarezwei<strong>der</strong>Basisvektorenzueliminieren.DieWillkur,dieineinersolchenProzedursteckt,hatihre<br />

1sm+2sm+3sm=0 (m=12) (4.39)<br />

ndetfurdieSkalarproduktediefolgendenWerte: Ursachedarin,dadieDarstellungDs(s=12)zweifachauftritt.Man<br />

Esistnunmoglich,dieBeschreibung<strong>der</strong>genanntenSituationubersichtlicherzugestalten,indemmandenRaumC2C2C2zum<br />

(4.40) (ism0;ksm)=(mm0 ?12mm0i6=k i=k<br />

Darstellungsraum<strong>der</strong>GruppeG=SU(2)S3erklart,<strong>und</strong>zwardurch diefolgendeWirkung<strong>der</strong>symmetrischenGruppeS3: v1v2v37!v(1)v(2)v(3)


112 wobei KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

formation AufdieVektorenismangewandt,bewirkteinePermutationdieTrans-<br />

vi=10o<strong>der</strong>01;2S3<br />

ism7!det(i)<br />

Wirkung<strong>der</strong>GruppeGist.WirschreibendiesenRaumalsTensorprodukt,L4=C2C2,indemwirdenBasisvektorendiefolgendeGestalt<br />

geben: wobeidieVektorensmmits=12einekanonischeBasisfurdieidentischeDarstellung<strong>der</strong>SU(2)bilden;insbeson<strong>der</strong>egilt(sm0;sm)=<br />

mm0.DieVektoreneidagegenerfullendieBeziehungen ism=smei (i=1;2;3)<br />

sewirddeutlich,da<strong>der</strong>RaumL4eininvarianterTeilraumunter<strong>der</strong> Hierbeiistdet=1dieSignatur<strong>der</strong>Permutation.AufdieseWei-<br />

(ei;ek)=(1i=k e1+e2+e3=0<br />

fuhren.EinePermutation2S3bewirktn<strong>und</strong>iefolgendeTransformation:<br />

werden,dievomZentrumeinesgleichseitigenDreieckszudessenEcken <strong>und</strong>konnensomitgeometrisch-anschaulichalsVektoreninterpretiert ?12i6=k<br />

dadieGruppeGaufL4irreduzibel<strong>und</strong>treudargestelltist,alsDs(u) EinVergleichmitdenAusfuhrungenAbschnitt2.2(Beispiel4)lehrt, detD0()mit(u;)2G,wobeiD0diezweidimensionaleirreduzible ei7!dete(i)<br />

funktionenzukonstruieren: dreiElektronenmitdemGesamtspins=12alsSummenuberProdukt-<br />

Darstellung12<strong>der</strong>GruppeS3bezeichnet(sieheS.29). DernachsteSchrittbestehtn<strong>und</strong>arin,Gesamtwellenfunktionenfur 3Xi=1i(x)smei macht.DieseTatsachebenotigenwirjedochnicht. 12SetzenwirD00()=detD0(),sogiltD00=D0,wiemansichleichtklar x=fx(1);x(2);x(3)g2R9 (4.41)


EineaufdieseWeisekonstruierteGesamtwellenfunktionistnormiert, wenngilt12k1?2k2+12k2?3k2+12k3?1k2=1<br />

4.6.DIEELEKTRONENKONFIGURATION 113<br />

wobeik:kdieNorminL2(R9)bezeichnet.EineVerschiebungi7! i+ veran<strong>der</strong>tdieGesamtwellenfunktionnicht,sodawirdieFreiheit (4.42)<br />

haben,diedreiOrtsfunktionendurchdieRelation<br />

genausdemPauli-Prinzip.EinePermutation<strong>der</strong>Ortskoordinatenkann miteinan<strong>der</strong>zuverknupfen.WeitereeinschrankendeBedingungenfol-<br />

1+2+3=0<br />

sobeschriebenwerden: x=fx(a);x(b);x(c)g a=(1)<br />

<strong>und</strong>eineunitareDarstellung<strong>der</strong>S3durchdieVorschrift,alleTeilchenkoordinatenzupermutieren:<br />

"U()Xiismei#(x)=Xii(?1x)smdete(i) DieentscheidendeSymmetriebedingungfurdiedreiOrtsfunktionenist (4.43)<br />

c=(3) b=(2)<br />

Rechnunggetragen. DennnursofolgtU()=det1,d.h.nursoistdemPauli-Prinzip 82S3 i(x)=(i)(x) (4.44)<br />

nenmiteinan<strong>der</strong>.AlsZustandeeinessolchenSystemskommenstreng 4.6 IneinemAtommitmehralseinemElektronwechselwirkenalleElektro-<br />

DieElektronenkonguration<br />

genommennurWellenfunktioneninBetracht,indenenalleTeilchenkoordinatenmiteinan<strong>der</strong>korreliertwerden:VomZustandeineseinzelnen<br />

Elektronskanndabeinichtgesprochenwerden,erbleibt<strong>und</strong>eniert.


114 denZustanden<strong>der</strong>einzelnenElektronensprechenkann.DieNaherung, Dennochzeigtessich,damanbeieinemAtominNaherungvon KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

ximation(s.Abschnitt1.3).Eshandeltsichdabeiumdiestationaren vondemKern<strong>und</strong>allenubrigenElektronenimMittelerzeugtwird. ZustandejedeseinzelnenElektronsineinemeektivenPotential,das dieeinesolcheBeschreibungmoglichmacht,istdieZentralfeldapprolenfunktionwirddannausProdukten<strong>der</strong>Einteilchenwellenfunktionen<br />

fur2s-Elektronenan<strong>der</strong>saussiehtalsfur4f-Elektronen.DieGesamtwel-<br />

Imallgemeinenmumansogardavonausgehen,dadiesesPotential aufgebautunterBerucksichtigungdesPauli-Prinzips. WertdesBahndrehimpulses`charakterisiert.DieZustandefurfestes ist.Deshalbwirdje<strong>der</strong>Einteilchenzustanddurcheinenbestimmten `werden-in<strong>der</strong>Reihenfolgewachsen<strong>der</strong>Energie-durchdieZahln ZudenAnnahmengehort,dadasPotentialrotationssymmetrisch<br />

numeriert,diemandieHauptquantenzahlnennt.WiebeimH-AtombeginntmandieZahlungstetsbein=`+1.JedochistdieReihenfolge<strong>der</strong><br />

nichtmehr<strong>der</strong>Fall.BeimGangdurchdasPeriodensystemkommtes Energieniveausmitverschiedenemn<strong>und</strong>`imallgemeinenan<strong>der</strong>salsbei Atomenuberhauptnichtvon`ab:diesistbeikompliziertenAtomen demH-Atom.ZumBeispielhangtdieEnergiebeiwasserstoahnlichen<br />

n=4,`=2.Esgibtaberimmer2(2`+1)verschiedeneZustandemit drehimpulses<strong>und</strong>desSpins.DieseZustandewerdenaquivalentgenannt. gleichemn<strong>und</strong>`entsprechenddenmoglichenEinstellungendesBahn-<br />

vor,dadasNiveaumitn=5,`=0tieferliegtalsdasNiveaumit<br />

DieVerteilung<strong>der</strong>ElektronenuberdieZustandemitverschiedenenn benenn<strong>und</strong>`besetzt,sosprichtmanvoneinerabgeschlossenenSchale. dieselbenWertevonn<strong>und</strong>`haben.SinddaheralleZustandemitgege-<br />

DasPauli-Prinzipgestattetnicht,damehrals2(2`+1)Elektronen<br />

<strong>und</strong>`nenntmandieElektronenkonguration.Sohat<strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>zustand desAluminiumsdieKonguration <strong>und</strong>esistersichtlich,dahierdieK-Schale(n=1,`=0),diebeidenL-Unterschalen(n=2,`=0<strong>und</strong>n=2,`=1)sowiedie<br />

1s22s22p63s23p<br />

terstellt,<strong>der</strong>Gesamtspinvondem3p-Elektronalleinbestimmtwird: M-Unterschalemitn=3,`=0abgeschlossenist.Dabeiwirdun-<br />

DerGr<strong>und</strong>zustandhatalsos=12.ZugleichbietetdasAluminiumein


Beispielfurein3-Elektronensystem,wennwiralleValenzelektronenauf 4.6.DIEELEKTRONENKONFIGURATION <strong>der</strong>M-SchaleindieRechnungeinbeziehen.DieallgemeineAnalyseeinessolchenSystems,diewirindemvorigenAbschnittdurchgefuhrt<br />

zufolgeProduktwellenfunktionengebildetaus<strong>der</strong>3s-Ortsfunktionu0 haben<strong>und</strong>diedieZentralfeldapproximationnichtbenutzte,latauch <strong>und</strong><strong>der</strong>3p-Ortsfunktionu1auftreten13: 1=u0(1)fu0(2)u1(3)?u1(2)u0(3)g 2=u0(2)fu0(3)u1(1)?u1(3)u0(1)g<br />

115<br />

eineBeschreibungdes3s23p-Zustandeszu,wobei<strong>der</strong>Approximation<br />

Approximationzuerfassen.Zuberucksichtigensindimwesentlichen Wirdiskutierenn<strong>und</strong>asallgemeineProblem,KorrekturenzurZF- 3=u0(3)fu0(1)u1(2)?u1(1)u0(2)g<br />

zweiAnteiledesHamilton-OperatorsH=H0+H1+H2: 1.DieDierenzH1zwischen<strong>der</strong>Coulomb-Wechselwirkung<strong>der</strong>Elek-<br />

2.DieSpin-Bahn-WechselwirkungH2. tronenuntereinan<strong>der</strong><strong>und</strong><strong>der</strong>mittlerenWechselwirkung,diebe-<br />

reitsdurchdasZentralfeldberucksichtwurde.<br />

DasLS-Kopplungsschema.Hiernimmtmanan,da<strong>der</strong>zuerwartendeEektvonH1denvonH2uberwiegt.IndieserSituationistvohaltungsgroe<strong>und</strong>damitauchJ?L=S=PiS(i).DasPauli-Prinzip<br />

allenBahndrehimpulsennurnoch<strong>der</strong>enSummeL=PiL(i)eineEr-<br />

EigenfunktionenwerdennaherungsweisealsLinearkombinationenvon verhin<strong>der</strong>t,dadieindividuellenSpinoperatorenS(i)Erhaltungsgroen sind.DieGrobstruktur<strong>der</strong>beobachtetenNiveauskannalsodurchdie EigenwertevonL2<strong>und</strong>S2gutbeschriebenwerden.Diezugehorigen ZustandeneinesEnergieniveausvonH0berechnet(keineKongurationsmischung).DiessindendlichvieleZustande(namlich2,6,1014<br />

o<strong>der</strong>18),<strong>und</strong>dasProblemreduziertsichdarauf,dieEigenwerteeiner Drehimpulses`=1.Ebensobenutzenwirianstellevonx(i)alsArgumentinden Einteilchenfunktionen.DieentstehendenFunktionensindunnormiert. Matrixzubestimmen.IneinemzweitenSchrittberucksichtigtmanH2. 13WirunterdruckenhierdieAbhangigkeitvon<strong>der</strong>Richtungsquantenzahlmdes


116 JetztistnurnochJeineErhaltungsgroe,<strong>und</strong>manbeobachteteine KopplungvonL<strong>und</strong>SinForm<strong>der</strong>Feinstruktur,<strong>der</strong>enNiveausdurch KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

dieEigenwertevonL2,S2<strong>und</strong>J2,alsodurchQuantenzahlen`;s;j EnergieniveausvonH0+H1konstruiertwerden,<strong>und</strong>diesistwie<strong>der</strong>umeinMatrixproblem.DerAnwendungsbereichdieserNaherungisgeregtenleichtenAtomenistdieNaherungnichtmehranwendbar.<br />

Dasjj-Kopplungsschema.Hiernimmtmanan,da<strong>der</strong>zuerwar-<br />

bestimmtwerden.Mitzunehmen<strong>der</strong>Ordnungszahlo<strong>der</strong>beistarkan-<br />

beschrankt.AufdieseWeisekonnendieNiveaus<strong>der</strong>leichtenAtome EigenfunktionenalsLinearkombinationenvonWellenfunktioneneines charakterisiertwerden.DieNaherungbestehtdarin,dadiewahren<br />

<strong>der</strong>enSummeJ(i)=L(i)+S(i).AuchhiererlaubtmankeineKongurationsmischung,umdennumerischenAufwandinGrenzenzuhaltentendeEektuberwiegendvonH2bestimmtwird.Dieindividuellen<br />

BerucksichtigtmandannnochH1,sobleibtnurJ=PiJ(i)alsErhaltungsgroeubrig.Bei<strong>der</strong>imletztenSchrittbenutztenNaherung<br />

Bahndrehimpulse<strong>und</strong>SpinssindkeineErhaltungsgroen,wohlaber<br />

WellenfunktioneneinesEnergieniveausvonH0+H2konstruiert.In werdendieNiveausdurchdieEigenwertevonJ(i)2<strong>und</strong>J2charakterisiert<strong>und</strong>diewahrenEigenfunktionenalsLinearkombinationenvon<br />

auf.BeisehrschwerenAtomenbeobachtetmanZwischenstufenzwischen<strong>der</strong>LS-<strong>und</strong><strong>der</strong>jj-Kopplung.FurvieleAtomeistwe<strong>der</strong>dieeine<br />

WirklichkeittrittdieserKopplungstypinreinerFormuberhauptnicht<br />

zusatzlicheWechselwirkungsenergie nochdiean<strong>der</strong>eNaherungbrauchbar. IneinkonstantesMagnetfeldBgebracht,besitzteinAtomeine<br />

wobeiBdasBohrscheMagnetonbezeichnet.DieAbweichungvon g=2(<strong>der</strong>Vorhersage<strong>der</strong>Dirac-Theorie)wirdeinemanomalenma-<br />

H3=BB(L+gS) g?2=0;00231928:::<br />

<strong>und</strong>mitHilfe<strong>der</strong>Quantenelektrodynamikberechnenbarist. selwirkungdesElektronsmitdemStrahlungsfeldhervorgerufenwird gnetischenMomentdesElektronszugeschrieben,dasdurchdieWech-<br />

tergruppe<strong>der</strong>SU(2)beschrieben,diedenDrehungenumdieAchse chen,<strong>und</strong>dieverbleibendeU(1)-SymmetriewirddurchdiejenigeUn-<br />

DieSU(2)-SymmetriewirddurchdieAnwesenheitvonH3gebro-


3-Achse,sohandeltessichoenbarumdieGruppe desMagnetfeldesentspricht.GebenwirdemB-FelddieRichtung<strong>der</strong> 4.6.DIEELEKTRONENKONFIGURATION 117<br />

G=(<br />

DaGeineabelscheGruppeist,sinddieirreduziblenDarstellungenvon ei 0e?i!:0


118 nungerreichtmandiesdurchden(nuralsNaherunggedachten)Ansatz verschiedenemjvernachlassigbarsind.In<strong>der</strong>Praxis<strong>der</strong>Storungsrech-<br />

KAPITEL4.KOPPLUNGVONDREHIMPULSEN<br />

ist,diemanleichtbestimmenkann: S=rJ,wobeireinefurjedes(`sj)-NiveaucharakteristischereelleZahl<br />

=J2+S2?L2=j(j+1)+s(s+1)?`(`+1) 2rj(j+1)=2rJ2=2JS=J2+S2?(J?S)2<br />

DerOperatorH3erhalt(mitg=2)dieFormBjBj(J3+S3)= BjBj(1+r)J3.BezeichnenwirdieEigenwertevonJ3mitm,soergebensichdieEnergieniveauszu<br />

E`sjm=E`sj+BjBjg`sjm g`sj=1+j(j+1)+s(s+1)?`(`+1) 2j(j+1) (4.49) (4.48)<br />

DieKonstanteg`sjwirdLande-Faktorgenannt. beobachtetenNiveauseherdenEigenwertenvonH0+H3miteiner DerPaschen-Back-Eekt.InstarkenMagnetfel<strong>der</strong>nentsprechendie<br />

Alkali-AtomenerhieltenwirsoEnergieniveaus durchH2verursachtenFeinstruktur.DasMagnetfeldhebtdieEntarzahlenm2f?`;:::;`g<strong>und</strong>=12<strong>der</strong>Valenzelektronen)auf.Beidetung<strong>der</strong>NiveausvonH0(ausgedrucktindenmagnetischenQuanten-<br />

In<strong>der</strong>Naherungg=2sindhierimallgemeinen(d.h.wennjm+2j


Kapitel5<br />

SpeziellePotentiale<br />

Punktteilchen,dassichgemdenGesetzen<strong>der</strong>klassischenMechanikin tionVdreimalstetigdierentierbarist,angenommenwerdensoll,so einemrotationssymmetrischenPotentialV(r)bewegt,wobeidieFunk-<br />

ImJahre1873bewiesJ.BertranddenfolgendenSatz:Gegebenein<br />

wohlwirkeinehnlicheBedingungin<strong>der</strong><strong>Quantenmechanik</strong>formulieren knnen,sinddennochdiesePotentialeauchhierinbeson<strong>der</strong>erWeise Bedingung,dajedebeschrnkteBahndesTeilchensgeschlossenist1.Ob-<br />

erlennurdiebeidenPotentialfunktionenar2<strong>und</strong>?a=r(a>0)die<br />

hohenGradanSymmetriebesitzen. ausgezeichnet:SiefhrenzuHamilton-Operatoren,dieeinenunerwartet<br />

5.1.1 Das1/r-Potential<br />

AlsGr<strong>und</strong>lagefrdieDiskussionwhlenwirdasModelldesH-Atoms. Hierbeiistesbequem,gr<strong>und</strong>stzlichalleEnergien<strong>und</strong>LngeninsogenanntenatomarenEinheitenanzugeben:<br />

hmc?1=a0=0;52917710?8cm(BohrscherRadius) mc22=e2=a0=27;21165eV(2Rydberg)<br />

Bindungszustnde<br />

heitgeschlossen,o<strong>der</strong>periodisch,wennx(t+T)=x(t)freinT<strong>und</strong>alletgilt. 1EineBahnx(t)heitbeschrnkt,wennjx(t)j


120 BeidieserWahl<strong>der</strong>Einheitenvereinfachtsich<strong>der</strong>Ausdruckfrden Hamilton-Operator: KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE<br />

schriebenwerden,soda DerHilbertraumL2(R3)kannalseinedirekteSummeH?H+ge-<br />

H^=?=2?1=r (5.1)<br />

gilt.ZugleichistH?<strong>der</strong>kleinsteabgeschlosseneTeilraumvonH,<strong>der</strong> 2H+ 2H? ) (;H)>0 (;H)


n,dieunterdemNamenzugeordneteLaguerreschePolynomebekannt EshandeltsichbeidenFunktionenLn(y)umPolynomevomGrad 5.1.DAS1/R-POTENTIAL 121<br />

sind: Ln(y)=1n!eyy?dn<br />

= nXk=0n+ n?k(?y)k dyn(e?yyn+) k! (5.7) (5.6)<br />

5.1.2 nierenwirihrantisymmetrischesProduktals FrzweiVektoroperatoren2A<strong>und</strong>BmitKomponentenAi<strong>und</strong>Bide- DerLenz-Runge-Vektor<br />

EshatdieEigenschaften: 1.A^Bistwie<strong>der</strong>einVektoroperator,istalsoinsbeson<strong>der</strong>eselbstadjungiert.<br />

A^B=12(AB?BA) (5.8)<br />

2.A^B=?B^A,insbeson<strong>der</strong>egiltA^A=0. 3.KommutierenAi<strong>und</strong>Bkfri6=k,sofolgtA^B=AB. ImZusammenhangmitdem1/r-Potentialsindfrunsdiefolgenden VektoroperatorenvonInteresse:<br />

Frdendurch(5.1)deniertenHamilton-Operatorergebensichdie P^=?ir L^=x(?ir) G^=x=r F^=?x=r3<br />

Kommutatoren<br />

i[H;G]=F^L i[H;P]=F i[H;L]=0<br />

vonnunanvorausetzen,dadieKomponenteneinesVektoroperatorsselbstadjungierteOperatorensind.<br />

2DerBegridesVektoroperatorswurdeimAbschnitt4.4diskutiert.Wirwerden


122 Unteran<strong>der</strong>emfolgtnuni[H;P^L]=F^L<br />

KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE<br />

soda<strong>der</strong>VektoroperatorR=P^L?G mitHkommutiert<strong>und</strong>somiteineErhaltungsgredarstellt.Mannennt RdenLenz-Runge-Vektor.ErgehtindenklassischenAusdruckfrden (5.9)<br />

PL).An<strong>der</strong>erseitsgiltLP=LG=0,soda LR-Vektorber,wennmanP<strong>und</strong>LdurchihreklassischenAusdrcke ersetzt.AusdenDenitionenfolgtdieBeziehungL(P^L)=12i(LP?<br />

erflltist(gleichbedeutendmitRL=0). NachdemwirdasantisymmetrischeProduktzweierVektoroperatorenkennengelernthaben,wollenwirn<strong>und</strong>assymmetrischeProdukt<br />

LR=0 (5.10)<br />

einfhren.EsistdurchAB=12i(AB+BA) deniert<strong>und</strong>hatdiefolgendenEigenschaften: (5.11)<br />

1.ABistwie<strong>der</strong>einVektoroperator(insbeson<strong>der</strong>eselbstadjungiert).<br />

2.AB=BA 3.AA=?iAA 4.KommutierenAi<strong>und</strong>Bkfri6=k,soistdiesgleichbedeutendmit 5.DieGleichungAB=CistquivalentdenRelationen AB=0.<br />

[Aj;Bk]+[Bj;Ak]=2iC` j;k;`=1;2;3zyklisch


himpulsLsichdurchLL=Lausdrckenlassen.Darberhinausgilt:Ist Esistnunbemerkenswert,dadieKommutatorrelationenfrdenDre-<br />

5.1.DAS1/R-POTENTIAL 123<br />

AeinVektoroperator,soistdieBeziehungLA=Aerlt.Insgesamt stellenwirfest,da<strong>der</strong>Drehimpuls<strong>und</strong><strong>der</strong>Lenz-Runge-Vektordrei wichtigealgebraischeRelationenbefriedigen, dienahelegen,aufdemHilbertraumH?denVektoroperator LL=L LR=R M=(?2H)?1=2R RR=?2HL; (5.12)<br />

einzufhren,umdieRelationensymmetrischerzugestalten: LL=L LM=M MM=L (5.14) (5.13)<br />

erhaltenwirschlielichJJ=J<br />

DurchEinfhrung<strong>der</strong>Linearkombinationen J=12(L+M) KK=K K=12(L?M)<br />

KomponentenvonJalsauchdieKomponentenvonKdenVertau-<br />

<strong>und</strong>[Ji;K`]=0fri;`=1;2;3.Darausistersichtlich,dasowohldie (5.15)<br />

tenweisekommutieren,sinddiesobestimmtensechsOperatorendie schungsrelationenvonDrehimpulsengengen.DaJ<strong>und</strong>Kkomponen-<br />

ErzeugereinerunitrenDarstellung<strong>der</strong>GruppeG=SU(2)SU(2)auf H?.DieGruppeGisteineSymmetriegruppefrdenTeildesHamilton- Operators,<strong>der</strong>durchEinschrnkungvonHaufdenTeilraumH?entstellungvonGist.ImPrinzipknntenalleirreduziblenDarstellungen<br />

zugehrigeEigenraumTrgereinern2-dimensionalenirreduziblenDartungeinesjedenNiveausEndadurch,da,wienochzubeweisenist,desteht.DieExistenzdieserSymmetriegruppeerklrtdien2-facheEntar-<br />

(j;k)mitj;k=0;12;1;:::<strong>und</strong>Darstellern<br />

beidiesemProblemeineRollespielen,<strong>und</strong>(2j+1)(2k+1)wredie DimensiondesDarstellungsraumes.WegenLR=LM=0giltjedoch Dj(u)Dk(v) u;v2SU(2)


124 J2=K2,alsoj=k,<strong>und</strong>nurDarstellungenvomTyp(j;j)knnen auftreten.WirhabenjetztnurnochdieDimension(2j+1)2dieser KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE<br />

Darstellungmitn2gleichzusetzen,umdieBeziehungzwischenj<strong>und</strong> <strong>der</strong>Hauptquantenzahlnzubekommen:<br />

nalgruppedesProduktesSU(2)SU(2)beschrieben.DieEinschrnkung DaL=J+Kist,werdendiegewhnlichenDrehungendurchdieDiago-<br />

n=2j+1 (5.16)<br />

reduzibleProduktdarstellung (Subduktion)<strong>der</strong>Darstellung(j;j)aufdieDiagonal-SU(2)ergibtdie<br />

DjDj=2j<br />

d.h.beigegebenemndurchluftdieDrehimpulsquantenzahl`alleWerte M`=0D`<br />

zwischen0<strong>und</strong>n?1inbereinstimmungmitdemErgebnis<strong>der</strong>elementarenAnalysedesWasserstoproblems.DadieOperatoren(?2H)?men,mssensiebereinstimmen.DiehierfrverantwortlicheRelation<br />

<strong>und</strong>4J2+1berallinH?dengleichenEigenwert(nmlichn2)anneh-<br />

giltberallinH<strong>und</strong>ltsichauchdurcheinedirekteRechnungausden Denitionenherausbesttigen.Wiein<strong>der</strong>klassischenMechanikgilt: R2=1+2H(L2+1) (5.17)<br />

Ekzentrizittbezeichnet. KlassischgiltR2=2frelliptischeBahnen,wobeidienumerische R2


mssendamitrechnen,daeinediskreteinvarianteUntergruppeKvonG 5.1.DAS1/R-POTENTIAL existiert,dietrivialdargestelltwird,sodainWahrheitH=G=Kdie 125<br />

ist.Wirbekommenleichteinenberblick,wennwiralleMglichkeiten auisten3: gesuchteSymmetriegruppeist,weilnurH<strong>und</strong>nichtGtreudargestellt<br />

(1,1),(1,-1) (1,1),(-1,1) K SO(3)SU(2) SU(2)SO(3) SU(2)SU(2) G=K<br />

ZurEntscheidungdieserFrageistesnotwendig,einesymmetriegerechte (1,1),(-1,1),(1,-1),(-1,-1)SO(3)SO(3) (1,1),(-1,-1) SO(4)<br />

BasisinH?einzufhren.Wirgehendabeivon<strong>der</strong>Basis(5.2)aus<strong>und</strong> konstruierenmitHilfe<strong>der</strong>CG-KoezientendieneueBasisals<br />

EineunitreDarstellungU:G!Aut(H?)kanndanndurch jm1m2=X`m m1m2m!2j+1 j j ` `m j=0;12;1;:::(5.18)<br />

deniertwerden.DadieEigenrumevonHzugleichdieinvariantenTeilrumedieserDarstellungsind,istGtatschlicheineSymmetriegruppe.<br />

DaGaufjedemdieserTeilrumeirreduzibeldargestelltist,istdieWir-<br />

(5.19) U(u;v) jm01m02=X m1m2 jm1m2Djm1m01(u)Djm2m02(v) u;v2SU(2)<br />

wirfor<strong>der</strong>n,daTransformationenU(u;u)mitgewhnlichenDrehungen kungvonGbisaufeinenIsomorphismuseindeutigfestgelegt.Wenn zuidentizierensind,sokanneinsolcherIsomorphismusI:H?!H? (unterHeranziehungdes2.SchurschenLemmas)nurvon<strong>der</strong>Form<br />

DenitiondesVektorsMin(5.13):anstellevonMhttenwireben- sein.DiegleicheFreiheit<strong>der</strong>Phasenwahlhattenwirbereitsbei<strong>der</strong> Iǹm=cn`ǹm jcn`j=1<br />

Gruppen,diezu<strong>der</strong>gleichenLie-Algebra,d.h.zurLie-Algebra<strong>der</strong>SU(2)SU(2) fhren. 3Hierbezeichnet12SU(2)die22-Einheitsmatrix.DieListeenthltalleLie-


126 sogutIMI?1einfhrenknnen.AusdiesemGr<strong>und</strong>istkeinePhasenwahlinirgendeinerWeiseausgezeichnet.Die(5.4)eingefhrtePhase<br />

KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE<br />

sistentsind. cn`=(?1)n?`?1hatdenZweck,da(5.13)<strong>und</strong>(5.18)miteinan<strong>der</strong>kon-<br />

DieDarstellungUhatdiefolgendenEigenschaften:<br />

Diesbedeutet,daessichinWahrheitumeinetreueDarstellung<strong>der</strong> U(?1;1)=U(1;?1)=(?1)2j U(1;1)=U(?1;?1)=1<br />

wurden,beruhtentscheidendauf<strong>der</strong>UngleichungH


5.2.DASR2-POTENTIAL entsprechen.ZurBehandlungdesEigenwertproblemssetztman 127<br />

erhltdieadjungiertenOperatorenals ai^=rm! 2xi+s1 2m!@ @xi (i=1;2;3); (5.21)<br />

<strong>und</strong>ndetso ayi^=rm! 2xi?s1 2m!@<br />

H=!Xi(ayiai+12) @xi (5.23) (5.22)<br />

zusammenmitdenkanonischenVertauschungsrelationen(abgekrztCCR<br />

DernichtentarteteGr<strong>und</strong>zustandwirddurcheineGau-Funktionbeschrieben:<br />

[ai;ak]=[ayi;ayk]=0 vomenglischencanonicalcommutationrelations)<br />

(x)=Ne?m!r2=2 [ai;ayk]=ik (5.24)<br />

HierbeiistNeinegeigneteNormierungskonstante.DieseFunktionlst simultandiedreiDierentialgleichungen <strong>und</strong>minimiertausdiesemGr<strong>und</strong>dieEnergie;dennfreineallgemeine normierteWellenfunktiongilt(;H)=!Pi(kaik2+12). ai=0 (i=1;2;3) (5.25)<br />

Frbeliebigesc=fc1;c2;c3g2C3setzenwir<br />

DenHilbertraum,<strong>der</strong>vonallenVektoren<strong>der</strong>Form ay(c)=Xiayici<br />

aufgespanntwird,wollenwirmitHnbezeichnen.AufjedemdieserRumenimmtHeinenEigenwertEnan,<strong>und</strong>zwaristEn=(n+3=2)!.<br />

ay(c(1))ay(c(n)) c(i)2C3<br />

DieszeigtmandurchbloeAnwendung<strong>der</strong>CCR.Manndetleicht dimHn=12(n+1)(n+2);


128 <strong>und</strong>somitwchstdieEntartunghnlichschnellanwiebeidemCoulomb- Potential.In<strong>der</strong>hiergewhltenDarstellungwurdendieEigenfunktionen KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE<br />

abstrakteingefhrt.SielassensichnatrlichauchalskonkreteFunktionen,d.h.alsBessel-Hermite-Funktionenberechnen.DasSystemdieser<br />

FunktionenistvollstndiginH,<strong>und</strong>somitgilt<br />

nochistdieUrsache<strong>der</strong>Entartungschnellgef<strong>und</strong>en:Sieliegtineiner RotationsinvarianzalleinkanndieEntartungnichterklren.Den-<br />

H=1Mn=0Hn<br />

Transformationunterwirft: U(3)-InvarianzdesModells.Eszeigtsichnmlich,dasowohlHalsauch dieCCRerhaltenbleiben,wennmandieOperatorenaieinerunitren<br />

Dennesfolgt a0i=Xk(u?1)ikak a0yk=Xiayiuik<br />

u2U(3) (5.26)<br />

DamitdieGruppeU(3)zurSymmetriegruppedes3-dimensionalenOszillatorswird,istnotwendig,dawireineunitreDarstellungUaufH<br />

<strong>und</strong>damitbeweistmanaufdirektemWegediegewnschteInvarianz. angebenknnen,sodaU(u)aykU(u)?1=Xiayiuik fralleu2U(3)gilt.DieseFor<strong>der</strong>ungistgleichbedeutendmit (5.27)<br />

wobeiwirdienatrlicheWirkungvonuaufC3benutzen.Aufdem Gr<strong>und</strong>zustandsolldieGruppetrivialdargestelltsein: U(u)ay(c)=ay(uc)U(u)<br />

DamitistaberdieWirkungvonU(u)aufHbereitseindeutigfestgelegt: U(u)= (5.28)<br />

U(u)ay(c(1))ay(c(n))=ay(uc(1))ay(uc(n)) (5.29)


5.2.DASR2-POTENTIAL reduziert.MitetwasmehrAufwandkannmansogarbeweisen:dieTeil-<br />

Zugleichwirddeutlich,dafrjedesn<strong>der</strong>RaumHndieDarstellungU 129<br />

sindnichtalleirreduziblenDarstellungen<strong>der</strong>U(3)o<strong>der</strong><strong>der</strong>SU(3)in reduzibel<strong>und</strong>stimmtmitdemn-fachensymmetrischenTensorprodukt <strong>der</strong>identischenDarstellungberein.ImGegensatzzurGruppeSU(2) darstellungUn<strong>der</strong>U(3)aufHnmit<strong>der</strong>Dimension12(n+1)(n+2)istir-<br />

dieserWeiseerhltlich.WiebeidemCoulomb-Potentialistesauchhier 3-dimensionaleneuklidischenRaumeszudeuten.An<strong>der</strong>erseitsistdie nichtmglich,dieU(3)geometrisch,d.h.alsTransformationsgruppedes<br />

DieParittermittelnwirohneProbleme: lassensichdahernachihremDrehimpuls<strong>und</strong>ihrerParittklassizieren. cherWeisein<strong>der</strong>U(3)alsUntergruppevorhanden.DieZustndeinHn GruppeO(3),dieeinegeometrischeInterpretationbesitzt,innatrlitergruppeSO(3)ndetmandieZerlegung:<br />

DurchEinschrnkung<strong>der</strong>DarstellungUn<strong>der</strong>GruppeU(3)aufdieUn-<br />

Un(?1)=(?1)n<br />

wobeiberalle`mit0`n<strong>und</strong>n=`mod2zusummierenist. DiesltsichzumBeispieldadurchbeweisen,damandenCharakter<strong>der</strong> UnjSO(3)=MD`<br />

reduziblenDarstellungermittelt<strong>und</strong>ihnnachprimitivenCharakteren<br />

<strong>und</strong>Lsen<strong>der</strong>RadialwellengleichungdieBasisermitteln,die<strong>der</strong>SymmetriegruppeSO(3)angepatist.Manndet<br />

Separationsansatz ǹm(x)=Rn`(r)Y`m() zerlegt.MankannallerdingsauchaufdirektemWege,nmlichdurchden<br />

mit Rn`(r)=(m!)3=4"2(n?`<br />

Kn`(y)=e?y=2y`=2L`+1=2 ?(n+`+3 2)!<br />

(n?`)=2(y) 2)#1=2Kn`(m!r2)<br />

wobeiwie<strong>der</strong>umdiezugeordnetenLaguerreschenPolynomeauftreten, diein(5.6)deniertwurden.AuchbeiWahldieserBasissindnursolche Quantenzahlenn<strong>und</strong>`zugelassen,frdie0`n<strong>und</strong>n=`mod2 (y0)<br />

gilt.


130 KAPITEL5.SPEZIELLEPOTENTIALE


Kapitel6<br />

Strahlungsubergange<br />

o<strong>der</strong>AbsorptionvonPhotonen.WillmandieStrahlungsubergangein Strengebeschreiben,somutenalleUberlegungenauf<strong>der</strong>Basis<strong>der</strong> In<strong>der</strong>Atom-,Molekul-<strong>und</strong>KernphysikerhaltenwirwichtigeInformationenuberdieinnereStrukturdurchBeobachtung<strong>der</strong>Emission<br />

Quantenelektrodynamikdurchgefuhrtwerden.In<strong>der</strong>semiklassischen<br />

WellemitdemWellenvektork<strong>und</strong><strong>der</strong>Frequenz!zuordnet.Unser daseinemPhotonmitdemImpulshk<strong>und</strong><strong>der</strong>Energieh!eineebene behandeltwird,machtmanGebrauchvondemKorrespondenzprinzip, Approximation,bei<strong>der</strong>dasStrahlungsfeldalsklassischesMaxwell-Feld<br />

erstesZielistdieEntwicklungvoneikxnachKugelwellen.<br />

SpharischeBessel-FunktionenwerdendurchihreerzeugendeFunktion eingefuhrt: 6.1 DieRayleigh-Entwicklung<br />

denneineReihenachsteigendenPotenzencosn#geordnetkanndurch EinesolcheEntwicklung<strong>der</strong>Exponentialfunktionistimmermoglich; eizcos#=1X`=0i`(2`+1)j`(z)P`(cos#) (6.1)<br />

bloeUmordnungalseineReiheindenLegendre-PolynomenP`(cos#) existierenfurdiespharischenBessel-Funktionensehreinfachegeschlos- geschriebenwerden.ImGegensatzzudengewohnlichenBessel-Funktionen 131


132 seneAusdrucke: KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

z2j1(z)=sinz?zcosz z3j2(z)=(3?z2)sinz?3zcosz zj0(z)=sinz<br />

In<strong>der</strong>Nahevonz=0besitzendieseFunktionendasfolgendeVerhalten1: usw:<br />

DerfolgendeSatzbeschreibtdieEntwicklungeinerebenenWellenach j`(z)= (2`+1)!!+O(z`+2) spharischenBessel-Funktionen<strong>und</strong>harmonischenPolynomenH`m. (6.2)<br />

R3<strong>und</strong>x2R3.Danngilt Satz27(Rayleigh-Entwicklung)Esseien<strong>und</strong>rdieBetragevonk2<br />

ZumBeweisschreibtmank=e,x=re0,z=r<strong>und</strong>ee0=cos#. eikx=41X`=0i`(r)?`j`(r)`X<br />

Aus(6.1),demAdditionstheoremfurKugelfunktionen(Satz20)sowie m=?`H`m(k)H`m(x) (6.3)<br />

aus(3.99)folgtdanndasResultat. Sind(;0)<strong>und</strong>(r;)diePolarkoordinatenvonkbzw.x,sokonnen wir(6.3)auchin<strong>der</strong>folgendenWeiseschreiben: 2<br />

Darausfolgtdannunmittelbar eikx=41X`=0i`j`(r)`X m=?`Y`m(0)Y`m() (6.4)<br />

NunseicdieLichtgeschwindigkeit<strong>und</strong>!=cdieFrequenz.Daei(kx?!t) j`(r)Y`m()=i?`<br />

eineLosung<strong>der</strong>Wellengleichungist,folgtaus(6.5) 4Zd0eikxY`m(0) (6.5)<br />

1Mansetzt(2`+1)!!=135(2`+1) c2@t2?!j`(r)Y`m()e?i!t=0 @2 c=! (6.6)


6.2.DIEWECHSELWIRKUNGMITEBENENWELLEN DiehierdurchkonstruiertenLosungen<strong>der</strong>Wellengleichungbezeichnet manalsKugelwellen.EliminierenwirdiezeitabhangigeFunktione?i!t, 133<br />

o<strong>der</strong>auch,indemwirvon(3.109)Gebrauchmachen, soerhaltenwir<br />

1r2ddrr2ddr?`(`+1) (+2)j`(r)Y`m()=0 (6.7)<br />

6.2 DieWechselwirkungmitebenenWel-<br />

+2!j`(r)=0 (6.8)<br />

ternwirdieBeschreibung<strong>der</strong>ebenenWelleso,dasiealsLosungen<strong>der</strong> UmauchdieSpinfreiheitsgradedesPhotonszuberucksichtigen,erweilen<br />

<strong>und</strong>rA=0gilt.EineebeneWellewurdedanndieGestalt Maxwell-GleichungenimVakuumerscheinen.Hierfuristnotwendig,ein genugt.WirkonnendurchWahl<strong>der</strong>Eichungerreichen,daA0=0 ViererpotentialA=(A0;?cA)anzugeben,das<strong>der</strong>Wellengleichung<br />

annehmen,wobeik2R3,a2C3<strong>und</strong> A(x;t)=


gefuhrt, 134 HierbeiwurdenwiraufdieFourier-Transformierte<strong>der</strong>Stromdichte KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

dienunihrerseitseineRayleigh-Entwicklunggestattet: ~j(k;t)=Zd3xeikxj(x;t); (6.11)<br />

~j`(k;t)=4i``X ~j(k;t)=1X`=0~j`(k;t)<br />

BeiAnwendungen,diewirimAugehaben,werdendieelektrischen m=?`H`m(k)Zd3x(r)?`j`(r)H`m(x)j(x;t)(6.12)<br />

StromeausschlielichdurchdieBewegung<strong>der</strong>Ladungstragerinnerhalb Wellenlange<strong>der</strong>StrahlunggrogegenuberdenLineardimensionen<strong>der</strong> Stromverteilung2.Wennaberr1uberallimIntegrationsgebietgilt, einesMolekuls,einesAtomso<strong>der</strong>Kernesverursacht.Gewohnlichistdie konnenwirvon(6.2)Gebrauchmachen<strong>und</strong>erhaltensonaherungsweise:<br />

IndieserNaherungwerdenwiraufdieMultipolmomente<strong>der</strong>Stromverteilunggefuhrt:g`m(t)=q4<br />

~j`(k;t)= (2`+1)!!`X 4i` m=?`H`m(k)Zd3xH`m(x)j(x;t) (6.13)<br />

vontwollenwirfurdenAugenblickunterdrucken)nichtirreduzibel Furfestes`sinddieMomenteg`m;?`m`,(dieAbhangigkeit 2`+1Zd3xH`m(x)j(x;t) (6.14)<br />

unter<strong>der</strong>SO(3),wasmandaranerkennt,dag`meinerseitseinVektor,an<strong>der</strong>erseitsaberaucheinTensorvomTyp`ist.DieserCharakter<br />

<strong>der</strong>Momentewirddeutlicher,wennwireineBasistransformationvornehmen.Allgemeingesprochen,konnenwirjedemVektora2C3seine<br />

10?13cm.O<strong>der</strong>dieAtomphysik:allecharakteristischenLiniendesWasserstospektrumserfullendieBedingung>4?1a0mit?1137,wobeia0<strong>der</strong><br />

2NehmenwirdieKernphysik:dieKernesenden-StrahlenimMeV-Bereichaus, entsprechendeinerWellenlangevon10?10cm.DerKernradiusistdagegennur BohrscheRadiusist.


6.2.DIEWECHSELWIRKUNGMITEBENENWELLEN "spharischen"Komponenten[a]m(m=+1;0;?1)zuordnen3,indem wirsetzen: 135<br />

[a]mdef =q43H1m(a)=8>:?1 p2(a1+ia2)m=+1<br />

AufdieSituationa=g`mangewandt,liefertdieseinenTensor[g`m1]m2, 1p2(a1?ia2)m=?1 a3 m=0 (6.15)<br />

D1<strong>der</strong>SO(3)bestimmtsind:ImTeilchenbildstehen`<strong>und</strong>1furden dessenTransformationseigenschaftendurchdieProduktdarstellungD` wir,sobaldwirdieProduktdarstellungnachdembekanntenVerfahren ausreduzieren: Bahndrehimpulsbzw.SpindesPhotons.IrreduzibleTensorenerhalten<br />

Konkretheitdies,dawirmitHilfe<strong>der</strong>CG-KoezientenzudenKomponenten<br />

`1 D`D1=M j=`1Dj<br />

g`jm=X m1m2 m1m2m![g`m1]m2 ` 1 j<br />

sind.An<strong>der</strong>erseitsistnung`einirreduziblerTensorvomTypj.Die ubergehen,dieebenfallsalsMomente<strong>der</strong>Stromdichteinterpretierbar (6.16)<br />

UmkehrungdieserTransformationlautet:<br />

IstadiekomplexeAmplitude<strong>der</strong>ebenenWellemit<strong>der</strong>Information [g`m1]m2=Xjm m1m2m!g`jm ` 1 j<br />

uberdiePolarisation,sosindwiraufgefor<strong>der</strong>tdasProduktag`mzu (6.17)<br />

berechnen.Wirstellenzunachstfest,dafurbeliebigeVektorena;b2<br />

Folglich, C3gilt:<br />

ag`m1=Xab=Xm(?1)m[a]?m[b]m<br />

jmm2(?1)m2[a]?m2Xjm m1m2m!g`jm ` 1 j<br />

Basisubergehen,wobeiSO(2)SO(3)alleDrehungenumdie3-Achseenthalt. 3Gruppentheoretischbedeutetdiesnaturlich,dawirzueinerSO(2)-angepaten (6.18)


136 weist:k=f0;0;g.Aus<strong>der</strong>Transversalitatsbedingungka=0folgt Wirvereinbarennun,da<strong>der</strong>ImpulsdesPhotonsindie3-Richtung KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

danna3=[a]0=0,<strong>und</strong>[a]+1istdieAmplitudeeinerrechtszirkularen Welle(Spin<strong>und</strong>ImpulsdesPhotonsstehenparallel),wahrend[a]?1die AmplitudeeinerlinkszirkularenWelleist(Spin<strong>und</strong>ImpulsdesPhotons<br />

te<strong>der</strong>Stromdichtean: stehenantiparallel).ManbezeichnetdieQuantenzahlmin[a]mauch alsdieHelizitatdesPhotons. Wirgebenn<strong>und</strong>ieexplizitenAusdruckefurdieeinfachstenMomen-<br />

g01m(t)=Zd3x[j(x;t)]m g100(t)=?1 p3Rd3xxj(x;t) (6.20) (6.19)<br />

HierbeimachtenwirvondenallgemeinenFormeln<br />

g1m(t)=iZd3x[xj(x;t)]m (6.21)<br />

m1m2 X m1m20![a]m1[b]m2=?1<br />

10 p3ab<br />

Gebrauch. m1m2 m1m2m![a]m1[b]m2=i[ab]m 1 1 1<br />

Stromdichtealszeitlichkonstant<strong>und</strong>divergenzfreivorausgesetztwerdendarf("stationareStrome").SoferndiestationareStromdichtej(x)<br />

In<strong>der</strong>klassischenElektrodynamikistdieStromdichtegr<strong>und</strong>satzlichreell.FernerkenntmaneinTeilgebiet<strong>der</strong>Elektrodynamik,wodie<br />

Momenteg`jmidentischalsFolgedesSatzesvonGau,z.B.gilt furgroejxjhinreichendschnellgegenNullstrebt,verschwindenviele<br />

DieerstenichttrivialeGroeistdanndasmagnetischeMomentm,das durch g01m=g100=g12m=0<br />

eingefuhrtwird<strong>und</strong>mitdemvonunsdeniertenMomentfur`=j=1 ineinemeinfachenZusammenhangsteht:g1m=2i[m]m. m=12Rd3xxj(x)


6.3.UBERGANGSSTROME Ubergangsstrome 137<br />

oneinesPhotonsnureineinzigesgeladenesTeilchen(Elektron,Proton OftistdieAnnahmezutreend,daan<strong>der</strong>Emissiono<strong>der</strong>Absorpti-<br />

usw.)beteiligtist.Dennochkonnenwirwe<strong>der</strong>in<strong>der</strong>Atomhullenochim KerneinsolchesTeilchenisoliertbetrachten,weilesTeileinesgroerenVerbandesist,dessenmoglicheZustandedurchMehrteilchenwellenfunktionenbeschriebenwerden.Wirwollenannehmen,daessich<br />

hierbeiumgleichartigeTeilchen<strong>der</strong>MasseM<strong>und</strong><strong>der</strong>Ladungqhandelt,<strong>der</strong>enWellenfunktionen;0usw.entwe<strong>der</strong>symmetrischo<strong>der</strong><br />

DerLadungsoperatorQ(x;t)istdurchseineMatrixelementeauffolgendeWeisebestimmt:<br />

antisymmetrischunter<strong>der</strong>Vertauschung<strong>der</strong>Teilchenkoordinatensind.<br />

HierhabenwirdieBezeichnungen(~x)=(~x;0),0(~x)=0(~x;0)<strong>und</strong> (0;Q(x;t))=qZd~xnXk=1(x(k)?x)0(~x;t)(~x;t)<br />

d~x=d3x(1)d3x(n)<br />

eingefuhrt.SuchtmannunnacheinemVektorfeldJ(x;t),dasmitQ(x;t) zusammendieKontinuitatsgleichung ~x=fx(1);:::;x(n)g<br />

erfullt,sobietetsichdieDenitionan: rJ(x;t)+@@tQ(x;t)=0<br />

2iMZd~xnXk=1(x(k)?x)n0(~x;t)r(k)(~x;t)?(~x;t)r(k)0(~x;t)o q (0;J(x;t))=<br />

DieserAnsatzberucksichtigtnichteinenetwavorhandenenSpin<strong>der</strong> Teilchen<strong>und</strong>latModikationenaueracht,dieaus<strong>der</strong>Dirac-Theorie furSpin-1/2-Teilchenfolgen. (6.22)


138 benwirinAnlehnungandenklassischenAusdruck: FurdieWechselwirkungsenergieeinerebenenWelleA(x;t)schrei-<br />

KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

inersterOrdnungberucksichtigtwerden.ManbeginntalsomitLosungen<strong>der</strong>Schrodinger-GleichungfurdasungestorteProblem;wirwollen<br />

DieseEnergie,alsTeildesHamilton-Operators,sollstorungstheoretisch H1(t)=?Zd3xA(x;t)J(x;t) (6.23)<br />

insbeson<strong>der</strong>eannehmen,da<strong>und</strong>0stationareLosungensind: 0(~x;t)=0(~x)e?iE0t (~x;t)=(~x)e?iEt<br />

mochte.DerersteSchritt4inRichtungaufdiesesZielistdieBestimmungdesZeitintegrals<br />

H1(t)Ubergange!0,furdiemandieUbergangsrateberechnen ZwischenzweiZustandendieserArtvermitteltdieWechselwirkung<br />

I=Z1<br />

=?Z1 ?1dt(0;H1(t))<br />

HierdurcherhaltdasMatrixelement ?1dtZd3x


6.3.UBERGANGSSTROME 1.E0>E:AbsorptionvonPhotonenausdemumgebendenStrahlungsfeld.IndiesemFallgilt<br />

139<br />

2.E0E,diebeidenProzesse<br />

2.0!(induzierteEmission) 1.!0(optischesPumpen)<br />

dengleichenWirkungsquerschnittbesitzen. <strong>und</strong>diePolarisationahaben. 6SieheL.I.Schi,QuantumMechanics,Chap.X.Sec.35. 5Hierbeiwirdangenommen,daallePhotonendenImpulshk,dieEnergieh!


140 6.4 ElektrischeDipolubergange KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

EineinvielenSituationenbrauchbaredrastischeNaherungbestehtdarin,in(6.11)dieExponentialfunktioneikxdurch1zuersetzen,wenn<br />

Entwicklungbedeutetdies,dawirnurdenerstenTerm,alsodenmit j(x;t)<strong>der</strong>(komplexe)Ubergangsstromist.ImRahmen<strong>der</strong>Rayleigh- `=0,berucksichtigen.IndieserNaherungmussenwirlediglichdas Integral<br />

EinBlickaufdieDenition(6.22)desStromoperatorslehrt,daessich bestimmen.WirbemuhenunsumeineVereinfachungdiesesAusdruckes. g00=Zd3x(0;J(x;0)) (6.29)<br />

hieroenbar-bisaufdenFaktorq=M-umeinMatrixelementdesGesamtimpulsesPhandelt:g00=(q=M)(0;P)<br />

FurdenungestortenHamilton-OperatorH,<strong>der</strong>auer<strong>der</strong>kinetischen EnergienurPotentialtermeenthalt,triteinwichtigerSachverhaltzu, (6.30)<br />

soda P=M=i[H;Q] Q^=x(1)++x(n); (6.31)<br />

g00=i(E0?E)(0;qQ) (6.33) (6.32)<br />

Wirerinnernunsnunandiein(3.122)eingefuhrtenMultipoloperatoren Q`m<strong>und</strong>schreiben(furE0>E)mitihrerHilfedasErgebnis(6.33)um:<br />

proportionalist. Wirsehenso,dag01einemelektrischen(Ubergangs-)Dipolmoment g01=i!(0;Q1) =?1;0;+1 (6.34)<br />

Drehimpulsaufgr<strong>und</strong><strong>der</strong>SO(3)-InvarianzvonH.Wirschreibendaher jjmianstellevon<strong>und</strong>jj0m0ianstellevon0.DasWigner-Eckart- TheoremerlaubtnuneineDarstellungdurchreduzierteMatrixelemente:<br />

hj0m0jQ1jjmi= mm0!hj0kQ1kji 1j Anfangs-<strong>und</strong>Endzustandhabenimallgemeineneinendenierten<br />

(6.35)


Diesbegr<strong>und</strong>etdie 6.5.SPONTANEEMISSION 141<br />

fursolcheUbergange. Anfangs-<strong>und</strong>EndzustandhabenimallgemeineneinedenierteParitataufgr<strong>und</strong><strong>der</strong>O(3)-InvarianzvonH.Da<strong>der</strong>DipoloperatorQ1<br />

ndenwirdie dieParitat-1besitzt<strong>und</strong>damitdieParitateinesZustandesumkehrt,<br />

1.Auswahlregel: (1jj0)=1<br />

DieexperimentelleSituationistoftdadurchcharakterisiert,daim 2.Auswahlregel:Anfang-<strong>und</strong>EndzustandhabenentgegengesetzteParitat(RegelvonLaporte).<br />

AnfangszustandjjmialleWerte<strong>der</strong>Richtungsquantenzahlmgleichwahrscheinlichsind,fernerauchdadurch,daimEndzustandjj0m0idequerschnitt,<strong>der</strong>imPrinzipvonm<strong>und</strong>m0abhangt,ubermmitteln<strong>und</strong><br />

Wertvonm0nichtfestgestelltwird.WirwerdendeshalbdenWirkungs-<br />

uberm0summieren<strong>und</strong>erreichensoeineVereinfachung;denn Xmm0 mm0!<br />

<strong>und</strong><strong>der</strong>sobestimmtetotaleWirkungsquerschnittwirdunabhangigvon 1j j0 0mm0!=2j0+1 1jj0 3 0 (6.36)<br />

<strong>der</strong>Polarisation<strong>der</strong>elektromagnetischenStrahlung: tot=42 3c2j0+1<br />

6.5 SpontaneEmission 2j+1jhj0kQ1kjij2 (6.37)<br />

Neben<strong>der</strong>induziertenEmissionbeobachtetmandenVorgang<strong>der</strong>spontanenEmission,beidemdasSystemunterAussendungeinesPhotons<br />

einenUbergangE0!Evollzieht,unabhangigdavon,obeinauereselektromagnetischesFeldvorhandenisto<strong>der</strong>nicht.AufdieseWeise<br />

erhaltje<strong>der</strong>angeregteZustandeineendlicheLebensdauer.DieQuantenelektrodynamikgibteineBeschreibungauchdiesesVorganges,indem<br />

sieihn,wieallean<strong>der</strong>enProzesse,aufdieWechselwirkungmitdem


142 quantisiertenPhotonfeldzuruckfuhrt.EshatnichtanVersuchengefehlt,diehierzunotwendigeRechnungaufsemiklassischenBodennach-<br />

KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

zuvollziehen,jedochmitzweifelhaftenErfolg:DieAbleitungensindne-<br />

belhaft<strong>und</strong>keineswegsuberzeugend. furAbsorption,induzierte<strong>und</strong>spontaneEmissionineinerfestenRelationzueinan<strong>der</strong>stehenmussen,wenndiePlanckscheStrahlungsformelrichtigist.WirwollendiesenGedankenhierkurzerlautern<strong>und</strong><br />

Bereits1917hatA.Einsteingezeigt,dadieWahrscheinlichkeiten<br />

an,dadieWandedesHohlraumesTeilchen<strong>der</strong>MasseM<strong>und</strong><strong>der</strong>Lagewichtmit<strong>der</strong>StrahlungimHohlraumbenden.WirnehmenweitelicheTemperaturTbesitzen<strong>und</strong>sichimthermodynamischenGleich-<br />

stellenunsvor,wirhatteneinenHohlraum,dessenWandedieeinheitdungqenthalten,diesichinverschiedenenBindungszustandendenierterEnergie,Paritat<strong>und</strong>deniertemDrehimpulsaufhalten.Vondiesen<br />

TeilchenwerdenimGleichgewichtproZeiteinheitgleichvielPhotonen<br />

I(!)<strong>der</strong>Photonenmit<strong>der</strong>Energieh!,dieproZeit<strong>und</strong>Flacheaufdie E0?EvonBindungsenergienentsprechen.Wirfragennach<strong>der</strong>Zahl naturlichnursolcheFrequenzenauftreten,dieeinermoglichenDierenz <strong>der</strong>Frequenz!emittiertwieabsorbiert.EskonneninunseremModell<br />

Wandtreen<strong>und</strong>erhaltenaus<strong>der</strong>PlanckschenTheoriedieAntwort<br />

mit=(kBT)?1<strong>und</strong>h=1.IstN(E)dieAnzahl<strong>der</strong>Teilchenin I(!)=!3<br />

<strong>der</strong>Wand,diedieEnergieEbesitzen,soergibtsichdieRate(=Zahl 2c2e!?1?1 (6.38)<br />

<strong>der</strong>EreignisseE!E0proZeit)furdieAbsorptioneinesPhotons<strong>der</strong> Energieh!alsdasProdukt wobeitot<strong>der</strong>furdenUbergangverantwortlichetotaleWirkungsquerschnittist,dessenDimension(Flache)?1ist.DergleicheWirkungsquerschnittbeschreibtauchdeninduziertenAnteil<strong>der</strong>Emission:totI(!)N(E0).<br />

wobeidieLebensdauerdesangeregtenNiveausE0bezeichnet7.Die HinzukommtallerdingsdieRatefurdenspontanenProze,?1N(E0), GesamtratefurdieEmissioneinesPhotons<strong>der</strong>Energieh!istdeshalb 7Genauer:?1istdiepartielleBreite,diedemUbergangE0!Eentspricht.<br />

Ra=totI(!)N(E)<br />

Re=[totI(!)+?1]N(E0)


Aus<strong>der</strong>BedingungRa=Refolgtdann 6.5.SPONTANEEMISSION 143<br />

?1=totI(!) N(E0)?1! N(E)<br />

zen<strong>der</strong>klassischenstatistischenMechanikgenugen.Wirnehmenalso, Wirwollennunannehmen,dadieTeilchenin<strong>der</strong>WanddenGeset-<br />

!=E0?E (6.39)<br />

wieesdieBoltzmann-Verteilungvorschreibt: konkretgesprochen,an,dieeinzelnenEnergieniveausseiensobesetzt,<br />

Aus(6.38)<strong>und</strong>(6.39)folgtdanndieBeziehungzwischenLebensdauer N(E0)=e?E N(E)<br />

<strong>und</strong>totalemWirkungsquerschnitt: e?E0<br />

DieeinfacheAbleitung<strong>und</strong>dasErgebnisistverbluend,weildieTemperaturhierbeinureineHilfsrollespielt<strong>und</strong>in<strong>der</strong>Endformelnicht<br />

2c2tot (6.40) ?1=!3<br />

totdieDipolnaherung(6.37),sogelangenwirzu<strong>der</strong>Aussage mehrvorkommt8.DawirauchkeinespeziellenAnnahmenubertot gemachthaben,giltdieFormelsogarallgemein.Benutzenwirnunfur<br />

Esbleibtzuerwahnen,dah=mit<strong>der</strong>naturlichenLinienbreitedes UbergangesE0!Eidentiziertwerdenkann. ?1=43!c32j0+1 2j+1jhj0kQ1kjij2 (6.41)<br />

Gesamtbreite.Da?1mit<strong>der</strong>RatefurdiespontaneEmissionubereinstimmt,folgt GesamtbreitealsSumme<strong>der</strong>partiellenBreiten<strong>und</strong>dieLebensdaueralsdieinverse ausdemexponentiellenZerfallsgesetz. StehennamlichverschiedeneZerfallskanaleE0!Eioen,soerrechnetsichdie<br />

dagegenmiteinementartetenElektronengaszutun,sotrittinunsererRechnungdie FermiverteilungandieStelle<strong>der</strong>Boltzmann-Verteilung.Hierdurchwirdneben<strong>der</strong> wirmitklassischerStatistik<strong>der</strong>Teilchenin<strong>der</strong>Wandrechnendurfen.Habenwires 8DieTemperaturunabhangigkeit<strong>der</strong>Lebensdaueristnursolangerichtig,als<br />

weildasPauli-PrinzipdenUbergangE0!Ebehin<strong>der</strong>t,<strong>und</strong>zwarumsostarker,je vollstandigerdasNiveauEbesetztist.InsolchenSituationenistdieLebensdauer TemperaturnocheinweitererParameter,namlichdieFermi-EnergieEFeingefuhrt. zusatzlichenFaktor[exp(EF?E)+1]?1vermin<strong>der</strong>tist,wasplausibelerscheint, temperaturabhangig. DasErgebnis<strong>der</strong>neuenRechnungzeigt,dadiepartielleBreite(6.40)durcheinen


144 6.6 VerboteneUbergange KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

Esistdenkbar,dafurgewissestationareZustande<strong>und</strong>0dasMatrixelement(0;Q1m)verschwindet,zumBeispieldann,wenndiefur<br />

nichtauf,<strong>und</strong>eswaredannzuprufen,ob<strong>der</strong><strong>der</strong>Folgetermmit`=1 nemsolchenFalltritt<strong>der</strong>Termmit`=0in<strong>der</strong>Entwicklung(6.13) einenendlichenBeitragliefert.DannwaredieserBeitragzwardominant,aberdennochumeineFaktorakleiner9alsBeitragemit`=0<br />

elektrischeDipolubergangegultigenAuswahlregelnverletztsind.Inei-<br />

Allgemein:Hatdasemittierteo<strong>der</strong>absorbiertePhotoneinenBahndre-<br />

Faktor(a)2kleiner,<strong>und</strong><strong>der</strong>Ubergangwareweitgehendunterdruckt. himpuls`>0,soenthaltdieUbergangsrateeinenUnterdruckungsfak-<br />

normalerweiseseinwurden.DieUbergangsratewaresomitumeinen<br />

tor(a)2`("Drehimpulsbarriere"),<strong>und</strong>mansprichtvoneinemverbote-<br />

nenUbergang. torsberechnetwerden.AllehierfurnotwendigenTensoroperatorenlei-<br />

tensichvondemStromoperatorab.DieKonstruktionvollziehenwirin UmeinenverbotenenUbergangnaherzuanalysieren,mussenMatrixelementeeinesfurdenUbergangcharakteristischenTensoropera-<br />

Schritt: zweiSchritten,diedenFormeln(6.14)<strong>und</strong>(6.16)entsprechen.Erster<br />

ZweiterSchritt: G`m=q4 G`jm=X 2`+1Zd3xH`m(x)J(x;0) (6.42)<br />

WirwollendieStruktur<strong>der</strong>hiereingefuhrtenOperatorennaherunter-<br />

m1m2 m1m2m![G`m1]m2 ` 1 j (6.43)<br />

wollenwireinigeDenitionentreen. hen.DamitdieentstehendenAusdruckenichtunubersichtlichwerden, suchen,indemwirvon<strong>der</strong>Formel(6.22)furdenStromoperatorausge-<br />

fP1;P2;P3gmitsichselbstisteinTensoroperatorvomTyp`mitden Denition18Das`-facheTensorprodukteinesVektoroperatorsP=<br />

deniert,wobei(x)durch(3.120)gegebenist. 9Hierist=!=c<strong>und</strong>a<strong>der</strong>Ladungsradius,denmandurchnqa2=Rd3x(x)jxj2


Komponenten 6.6.VERBOTENEUBERGANGE [P]`m=q4 2`+1H`m(P) (6.44) 145<br />

istdassymmetrischeTensorprodukt(Aj1Aj2)jvomTypjeinTensoroperatormitdenKomponenten<br />

j2mitdenKomponentenAj1m1<strong>und</strong>Bj2m2.Furjedesjmit(j1j2j)=1 Denition19EsseienAj1<strong>und</strong>Bj2TensoroperatorenvomTypj1bzw.<br />

wobeifA;Bg=AB+BAdenAntikommutatorbezeichnet. (Aj1Aj2)jm=X m1m2 m1m2m!12fAj1m1;Bj2m2g j2 j (6.45)<br />

Denitionenbenutzend,konnenwireinemsolchenTeilcheneineReihe DieSchrodinger-TheorieeineseinzelnenTeilchensbenotigtnurden<br />

vonTensoroperatorenzuordnen, HilfealleObservablenvonInteressekonstruiertwerdenkonnen.Unsere OrtsoperatorQ<strong>und</strong>denImpulsoperatorPalsBausteine,mit<strong>der</strong>en<br />

vondeneneinigephysikalischeBedeutungbesitzen,z.B.erhaltenwir dieDrehimpulskomponentenals ([Q]`1[P]`2)`m;<br />

WirerinnernandieimAbschnitt6.3beschriebeneSituationvonn gleichartigenTeilchen<strong>der</strong>MasseM<strong>und</strong><strong>der</strong>Ladungq,mitOrtsoperatorenQ(k)<strong>und</strong>ImpulsoperatorenP(k),k=1;:::;n.Aus(6.22)<strong>und</strong><br />

(6.42)folgtzunachst<br />

([Q]1[P]1)1m=i[QP]1m<br />

<strong>und</strong>somit G`m=q 2MnXk=1[Q(k)]`mP(k)+P(k)[Q(k)]`m (6.46)<br />

[G`m1]m2=q 2MnXk=1n[Q(k)]`m1;[P(k)]1m2o (6.47)


146 Schlielichfolgtaus(6.43)<strong>und</strong>(6.45) KAPITEL6.STRAHLUNGSUBERGANGE<br />

Insbeson<strong>der</strong>eerkennenwirin G`jm=qMnXk=1[Q(k)]`[P(k)]1jm (6.48)<br />

denOperator,<strong>der</strong>furdieelektrischenDipolubergangeverantwortlich ist.UnterdenOperatoren(6.47)bendensichauch-voneinemFaktor2iabgesehen-diespharischenKomponentendesOperatorsMdes<br />

G1m=2i[M]1m M= 2MnXk=1L(k) q L(k)=Q(k)P(k) (6.49)<br />

G01m=(q=M)[P(1)+:::+P(n)]1m<br />

magnetischenMomentes:<br />

Strahlungsubergange!0,diedurch(0;G1m)dominiertwerden, (6.50)<br />

gnetischeUbergange,allean<strong>der</strong>enalselektrischeUbergangebezeichnet. werdenUbergange,diedurchG`jmmit`=jvermitteltwerden,alsma-<br />

bezeichnetmandaherauchalsmagnetischeDipolubergange.Allgemein<br />

gibtkeineStrahlungsubergange,diedurchdenOperatorG100vermitteltwerden,selbstdannnicht,wenn(0;G100)6=0gilt.WirerhaltennamlicheinenGradientenalsBeitragdiesesMatrixelementeszum<br />

Einegeson<strong>der</strong>teBetrachtungerfor<strong>der</strong>t<strong>der</strong>Fall`=1;j=0:Es<br />

Photons<strong>und</strong>kseinImpuls,sogiltak=0(Transversalitatsbedingung), Transformierten~j(k)hatdieFormck.Ista<strong>der</strong>Polarisationsvektordes sodawiraufdieseWeisekeinenBeitragzua~j(k)bekommen,<strong>und</strong> Ubergangsstromj(x).An<strong>der</strong>sausgedruckt,<strong>der</strong>Beitrag10zurFourier-<br />

28)liefern.DieseUberlegunghatgezeigt,dakeinePhotonzustande damitkannG100keinenBeitragzudenWirkungsquerschnitten(6.27- 10EineeinfacheRechnungzeigt,dadieserBeitragzu~j(k)sichexplizitals<br />

schreibenlat. (i=3)kZd3x(0;xJ(x))=?(i=p3)k(0;G100)


`=1,gleichzeitigaberdenGesamtdrehimpulsj=0besitzt(antiparalleleStellungvonSpin<strong>und</strong>Bahndrehimpuls).<br />

DasWigner-Eckart-TheoremerlaubtdieDarstellung produziertwerdenkonnen,beidenendasPhotondenBahndrehimpuls 6.6.VERBOTENEUBERGANGE 147<br />

sobaldAnfangs-<strong>und</strong>EndzustandeinendeniertenDrehimpulsbesit-<br />

hjfmfjG`jmjjimii= mmimf!hjfkG`jkjii j ji zen.BeachtenwirdaruberhinausnochdieParitat<strong>der</strong>durch(6.47)ein-<br />

gefuhrtenOperatoren,PG`jmP=(?1)`+1G`jm; soerhaltenwirdieAuswahlregeln,dieauchdieverbotenenUbergange miteinschlieen. (6.51)<br />

MagnetischeUbergange:ji!jfmit(jjijf)=1<strong>und</strong>j1. ElektrischeUbergange:ji!jfmit(jjijf)=1<strong>und</strong>j1. DierelativeParitatvonAnfangs-<strong>und</strong>Endzustandist(?1)j+1.<br />

EinUbergangheitstriktverboten,wennerdieallgemeingultigenAuswahlregelnverletzt.DiesistfurjedenUbergangji=0!jf=0<strong>der</strong><br />

DierelativeParitatvonAnfangs-<strong>und</strong>Endzustandist(?1)j.<br />

Fall,ungeachtetobAnfangs-<strong>und</strong>EndzustanddiegleicheParitatbesitzeno<strong>der</strong>nicht.Ubergange<strong>der</strong>Art0!0werdenerstinhoheren<br />

Ordnungen<strong>der</strong>Storungstheoriemoglich.AneinemsolchenProzesind dann(mindestens)zweiPhotonenbeteiligt,wobeidreiFalleunterschiedenwerdenkonnen:<br />

1.ZweiPhotonenwerdenineinemElementarprozeabsorbiert. 2.EinPhotonwirdabsorbiertuntergleichzeitigerAussendungeines 3.ZweiPhotonenwerdenineinemElementarprozeemittiert. an<strong>der</strong>enPhotons(inelastischeStreuung).

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