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Pfahlbemessung nach SIA 267 – Erfahrungen aus der ... - Gruner AG

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Die Bestimmung des äusseren Tragwi<strong>der</strong>stands sowie die Aufteilung in Mantelreibung und Spitzendruck<br />

stellen <strong>nach</strong> wie vor eine Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung für den Bauingenieur dar. Informationen über den Baugrund,<br />

regionale <strong>Erfahrungen</strong> und das angestrebte Pfahlherstellverfahren stellen die nötigen Grundlagen, um den<br />

äusseren Tragwi<strong>der</strong>stand zu ermitteln.<br />

Die Bestimmung des Verformungsverhaltens von Pfahlfundationen ist eng verbunden mit <strong>der</strong> Ermittlung des<br />

äusseren Pfahltragwi<strong>der</strong>stands. Einfache Formeln zur Pfahlsetzungsberechnung liegen zwar vor, jedoch<br />

sind für eine zuversichtliche Prognose des Last-Setzungsverhaltens von Pfählen umfangreichere<br />

Untersuchungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

In den nächsten Abschnitten werden einige Hinweise zur Bemessung von Pfählen <strong>nach</strong> <strong>SIA</strong> <strong>267</strong><br />

zusammengetragen. Das Hauptaugenmerk wird auf die Bestimmung des äusseren Tragwi<strong>der</strong>stands und die<br />

Abschätzung des Verformungsverhaltens gerichtet, da unsere Praxis immer wie<strong>der</strong> zeigt, dass bei diesem<br />

Schritt sowohl die grössten Chancen wie auch die grössten Risiken bestehen.<br />

2 Bestimmung des äusseren Pfahltragwi<strong>der</strong>stands<br />

2.1 Statischer Pfahlversuch<br />

Im statischen Pfahlversuch wird die Versuchslast ruhend, in ca. 7 Stufen bis zu einem vordefinierten Wert<br />

P pv auf dem Pfahl aufgebracht. Bei Grossbohrpfählen - je <strong>nach</strong> Baugrundtypen und Pfahlabmessungen <strong>–</strong><br />

werden im Pfahlversuch Lasten von z.B. 10 bis 30 MN aufgebracht. Das Einbringen von solchen hohen<br />

Lasten führt zu aufwendigen Konstruktionen (Bild 2).<br />

Der statische Pfahlversuch ist <strong>der</strong> kostenintensivste Weg, um die Pfahltragfähigkeit zu ermitteln. Aus diesem<br />

Grund kommt diese Versuchsart in <strong>der</strong> Schweiz wenig zum Einsatz. Eine Ausnahme bildet die Prüfung <strong>der</strong><br />

Mikropfähle, da infolge <strong>der</strong> geringen Pfahllasten nur geringe Aufwendungen anfallen. Den hohen Kosten<br />

steht natürlich ein hoher Gegenwert entgegen: <strong>aus</strong>sagekräftige und eindeutige Ergebnisse zum Trag- und<br />

Verformungsverhalten <strong>der</strong> geprüften Pfähle. Falls die Ergebnisse besser <strong>aus</strong>fallen als prognostiziert, ergibt<br />

sich die Möglichkeit, die Fundation zu optimieren. Sind die Versuchsergebnisse schlechter als prognostiziert,<br />

kann die Fehleinschätzung <strong>der</strong> Prognose korrigiert werden, was zwar zu höheren Pfahlkosten führt, jedoch<br />

eine sichere Fundation gewährleistet.<br />

Statische Pfahlversuche lohnen sich schon allein durch die Erhöhung des Faktors η in <strong>der</strong><br />

Formel zur Ermittlung des äusseren Tragwi<strong>der</strong>stands eines Pfahls R a,d (<strong>SIA</strong> <strong>267</strong> 9.5.2.2.1):<br />

Bild 2 Ausführung von statischen Pfahlbelastungsversuchen in Basel (links: klassische Methode mit<br />

Ankern als Wi<strong>der</strong>lager für die Nordtangente, rechts: Osterberg-Methode für Roche Bau 1)

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