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MENSCHEN<br />

«Was man gerne macht, kann man auch geniessen»<br />

Ein Kaffeehaus und verführerische Spezialitäten gibt es «am Plätzli» in <strong>Thun</strong> seit fast hundert Jahren. Heute führt Daniel Bieri die<br />

Confiserie und das Café-Restaurant Reber mit Hilfe seiner Eltern. Und mit Freude am Entwickeln süsser Köstlichkeiten.<br />

Daniel Bieri instruiert die gelernte Köchin Julia Schertenleib, die im Sommer<br />

die Zweitlehre als Bäcker-Konditor-Confiseur begonnen hat.<br />

Hinten die Klassiker, die Reber- und die Champagner-Torte, im Vordergrund<br />

die neuste Kreation, eine Schokorange-Torte.<br />

Daniel Bieri, die Confiserie Reber mit Café-Restaurant hat eine<br />

lange Geschichte.<br />

Die Geschichte ist nicht nur lang, das «Kaffeehaus» hat auch eine<br />

bewegte Vergangenheit. Vor bald 300 Jahren fielen in der Stadt<br />

acht Wohnhäuser einem Grossbrand zum Opfer. Nach dieser Katastrophe<br />

wurden diese Häuser nicht wieder aufgebaut. Der freie<br />

Platz daneben wurde zum «Plätzli», das sogar zeitweise als Marktplatz<br />

genutzt wurde. 1918, nach dem Ersten Weltkrieg, richtete der<br />

damalige Besitzer Jakob Schläpfer das Tea Room «Splendid» ein.<br />

Der Name «Reber» tauchte erstmals 1931 auf, als der weitgereis -<br />

te und bekannte Confiseur Alfred Reber sen. den Betrieb kaufte.<br />

Seit wann schreiben Sie die Geschichte mit?<br />

1989 wurde aus der Einzelfirma eine Aktiengesellschaft mit drei<br />

Familien aus dem Goldiwil, darunter meine Eltern. 1990 begann ich<br />

die Lehre und sechs Jahre später, nach Lehr- und Wanderjahren,<br />

trat ich definitiv ins Geschäft ein. Seit 1999 ist der Betrieb in Familien-Besitz.<br />

Als ehemaliger Lehrling bin ich heute Verwaltungsratspräsident<br />

und verantwortlich für die Produktion und den Verkauf<br />

sowie für die Ausbildung der Lernenden. Meine Eltern helfen<br />

aber immer noch mit, vor allem im administrativen Bereich.<br />

Was werten Sie höher, den traditionsreichen Standort oder den<br />

traditionellen Namen?<br />

Der Name zählt sicher mehr, da der Standort mittlerweile nicht<br />

mehr so glücklich ist. Wir sind etwas «abgelegen», der Passantenstrom<br />

ist im Bälliz und am Bahnhof. Früher war das ganz anders,<br />

als das Lauitor als Eingangstor zur Stadt diente. Zum Glück bietet<br />

im Sommer die Terrasse einen grossen Anziehungspunkt.<br />

Fühlen Sie sich mehr als Bäcker, als Confiseur oder als<br />

Restaurateur?<br />

Rund 90% unseres Warenangebotes sind Konditorei- und Confiserieprodukte,<br />

die wir selber herstellen. Deshalb fühle ich mich<br />

als Confiseur. Wir produzieren aber auch Brote und andere Backwaren,<br />

als Ergänzung zu unserem Sortiment. Im Restaurant arbeite<br />

ich meist im Hintergrund, was mir aber auch Freude macht.<br />

Mein Herz schlägt aber mehr für das Süsse.<br />

War für Sie der Berufsentscheid früh klar?<br />

Die Idee kam mir erst, als die Familie Reber die Nachfolge zu<br />

regeln versuchte und meine Eltern Teilhaber am Betrieb wurden.<br />

Nach der Schnupperlehre habe ich mich definitiv zur Lehre als<br />

Konditor-Confiseur entschieden. Im Anschluss ging ich auf Lehrund<br />

Wanderjahre, um Erfahrungen zu sammeln und Ideen zu erhalten.<br />

Wie lange ist Ihr Arbeitstag, mit wie wenig Schlaf kommen Sie<br />

aus?<br />

Meine Arbeitszeit beträgt immer zehn bis zwölf Stunden, je nach<br />

Arbeitsanfall auch mehr. Ich bin ein Morgenmensch, es kommt<br />

oft vor, dass ich vor dem Antritt in der Backstube zuerst im Büro<br />

Arbeiten erledige. Ideal wäre für mich sieben bis acht Stunden<br />

Schlaf, meistens ist es aber weniger.

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