Das Magazin des DOMICIL-Seniorenpflegeheims in Berlin Pankow
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Der Bote vor Ort<br />
Durch die Arbeit beim Eulenspiegel ergaben<br />
sich natürlich bald weitere Kontakte zu anderen<br />
namhaften Zeitungen. So häufte sich bald<br />
Bote: Kam es schon e<strong>in</strong>mal vor, dass Sie zu e<strong>in</strong>em<br />
vorgegebenen Thema ke<strong>in</strong>e Idee für die<br />
künstlerische Umsetzung hatten?<br />
H.S.: Noch nie. Ich habe pausenlos Ideen. Noch<br />
heute, hier im <strong>DOMICIL</strong>. Ich stehe früh auf und<br />
arbeite den Tag über. Jetzt habe ich ja diesen<br />
Zeitdruck nicht mehr. Ich kann es mir erlauben,<br />
die D<strong>in</strong>ge zu karikieren, die mich <strong>in</strong>teressieren<br />
und das ist so e<strong>in</strong>iges: Die Euro- Krise, die Jugendkrim<strong>in</strong>alität,<br />
Luxussanierungen an jeder<br />
Ecke oder die Übergriffe auf BVG Busfahrer.<br />
Auftrag an Auftrag. Horst Schrade war e<strong>in</strong>er<br />
der gefragtesten und viel beschäftigtsten<br />
Zeichner <strong>in</strong> der damaligen DDR. Er zeichnete<br />
und karikierte unter anderem für die Berl<strong>in</strong>er<br />
Zeitung, das Neue Deutschland, die Junge<br />
Welt, die Wahrheit, die Bauernzeitung und<br />
zahlreiche andere Presseorgane, sowie für das<br />
Fernsehen der DDR. Daneben entwarf er Plakate<br />
für das Kabarett Die Distel.<br />
Bote: Wie viele Karikaturen haben Sie <strong>in</strong> Ihrem<br />
bisherigen Leben gemacht?<br />
„Ich weiß es nicht, ich konnte sie irgendwann<br />
nicht mehr zählen. Der Keller me<strong>in</strong>es Wohnhauses<br />
<strong>in</strong> Buchholz war voll mit Papieren, e<strong>in</strong><br />
Freund vom Museum half mir, me<strong>in</strong>e Werke zu<br />
sichten, zu ordnen und zu archivieren. Ich b<strong>in</strong><br />
froh und stolz, dass heute e<strong>in</strong> Großteil me<strong>in</strong>er<br />
Zeitgeist<br />
In der Praxis sah das dann so aus, das der<br />
Zeichner täglich <strong>in</strong> die Verlagshäuser mehrerer<br />
Zeitungen fuhr und vor Ort den Auftrag<br />
bekam, ganz aktuell zu e<strong>in</strong>em bestimmten Artikel<br />
e<strong>in</strong>e Karikatur zu fertigen. Hierfür hatte<br />
er etwa zwei Stunden Zeit, dann musste jeder<br />
Strich stimmen.<br />
<strong>DOMICIL</strong>-ZEITUNG Seite 11