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Eine starke Stimme für die Interessen der ganzen Branche ...

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Lobbyarbeit. Europapolitik.<br />

Nach Ansicht <strong>der</strong> EU-Kommission sollten <strong>die</strong><br />

von den Mitgliedstaaten im Wohnungssektor<br />

anwendbaren ermäßigten Mehrwertsteuersätze<br />

auf Lieferungen und Dienstleistungen<br />

begrenzt werden, <strong>die</strong> dem Aspekt <strong>der</strong> Ressourceneffizienz<br />

Rechnung tragen.<br />

Der ZDB betonte in seiner Stellungnahme,<br />

dass energiesparende Materialien, Produkte<br />

o<strong>der</strong> Einrichtungen allenfalls dann von einem<br />

reduzierten Mehrwertsteuersatz profitieren<br />

sollten, wenn ihre Anschaffung mit einem<br />

fachmännischen Einbau durch Personen, o<strong>der</strong><br />

welche <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Befähigungen und<br />

Nachweise vorweisen könnten, ausgeführt<br />

wird..<br />

Der ZDB sprach sich auch da<strong>für</strong> aus, dass<br />

Mitgliedstaaten weiterhin <strong>die</strong> Option haben<br />

sollten, <strong>die</strong> gegenwärtig geltenden reduzierten<br />

Mehrwertsteuersätze anzuwenden,<br />

denn <strong>die</strong>se enthielten bereits jetzt ressourceneffiziente<br />

Elemente. Die Besteuerung<br />

müsste <strong>der</strong>art erfolgen, dass Eigentümer nicht<br />

von <strong>der</strong> Umsetzung geplanter Maßnehmen<br />

abgehalten würden o<strong>der</strong> Vorhaben schwarz<br />

ausführen ließen. Die <strong>der</strong>zeitigen reduzierten<br />

Mehrwertsteuersätze auf <strong>die</strong> Renovierung von<br />

Privatwohnungen sowie den Bau und <strong>die</strong> Renovierung<br />

von sozialem Wohnungsbau sollten<br />

deshalb beibehalten werden.<br />

ICT-Richtlinie<br />

Im Juli 2010 veröffentlichte <strong>die</strong> Europäische<br />

Kommission ihren Richtlinienentwurf über <strong>die</strong><br />

Bedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einreise und den Aufenthalt<br />

von Drittstaatsangehörigen im Rahmen<br />

einer konzerninternen Entsendung. Die ICT-<br />

Richtlinie soll den konzerninternen Transfer<br />

von Wissen in und innerhalb <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union erleichtern und <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> europäischen Wirtschaft stärken.<br />

Dazu plant <strong>die</strong> Europäische Kommission <strong>die</strong><br />

Einführung eines vereinfachten Zulassungsverfahrens,<br />

um konzernintern entsandten<br />

Drittstaatsangehörigen Trainees, Führungsund<br />

Fachkräften <strong>die</strong> befristete Aufnahme<br />

einer Tätigkeit in einem europäischen Mitgliedsstaat<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Tarifvertragsparteien des Baugewerbes<br />

haben bereits zu Beginn des Gesetzgebungsverfahrens<br />

darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong>ser<br />

Vorschlag erhebliche nicht hinnehmbare Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> das Baugewerbe habe. Insbe-<br />

son<strong>der</strong>e wurden <strong>der</strong> sehr weit gefasste Fachkräftebegriff<br />

sowie <strong>die</strong> Gefahr <strong>der</strong> Aushöhlung<br />

<strong>der</strong> Entsen<strong>der</strong>ichtlinie kritisiert. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grunde for<strong>der</strong>ten <strong>die</strong> Tarifvertragsparteien<br />

auch <strong>die</strong> Herausnahme des Baugewerbes aus<br />

dem Anwendungsbereich <strong>der</strong> Richtlinie. Diese<br />

For<strong>der</strong>ung ließ sich lei<strong>der</strong> nicht – trotz zahlreicher<br />

Lobbyaktivitäten – im europäischen<br />

Gesetzgebungsverfahren durchsetzen.<br />

Die Kritik <strong>der</strong> Tarifvertragsparteien hat jedoch<br />

dazu geführt, dass Vertreter des Europäischen<br />

Parlaments sowie des Ministerrats <strong>für</strong> <strong>die</strong> sich<br />

aus dem Richtlinienentwurf ergebenden Gefahren<br />

sensibilisiert werden konnten. Daher<br />

wird <strong>der</strong>zeit in Brüssel darüber diskutiert, in<br />

<strong>der</strong> Richtlinie klarzustellen, dass im Falle <strong>der</strong><br />

Entsendung <strong>die</strong> Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen<br />

des Arbeitsortes gelten müssen.<br />

Daneben wird darüber nachgedacht, den<br />

Mitgliedsstaaten explizit <strong>die</strong> Möglichkeit einzuräumen,<br />

<strong>für</strong> den Zugang in ihren Hoheitsbereich<br />

Kontingentenregelungen festzulegen, <strong>die</strong><br />

auch auf Null herabgesetzt werden können.<br />

Ob sich <strong>die</strong>se Än<strong>der</strong>ungsvorschläge letztlich<br />

in <strong>der</strong> endgültigen Fassung <strong>der</strong> Richtlinie wie<strong>der</strong>finden<br />

werden, ist dem Ergebnis <strong>der</strong> Trilogverhandlungen<br />

zwischen dem Europäischen<br />

Parlament, <strong>der</strong> Europäischen Kommission sowie<br />

dem Ministerrat vorbehalten. Die Trilogverhandlungen<br />

haben im November 2012<br />

begonnen und sind <strong>der</strong>zeit noch nicht abgeschlossen.<br />

Durchsetzungsrichtlinie<br />

Im März 2012 hat <strong>die</strong> Europäische Kommission<br />

einen „Richtlinienvorschlag zur Durchsetzung<br />

<strong>der</strong> Richtlinie 96/71/EG über <strong>die</strong> Entsendung<br />

von Arbeitnehmern im Rahmen <strong>der</strong><br />

Erbringung von Dienstleistungen“ veröffentlicht.<br />

Darin verfolgt sie das Ziel, Missbrauch<br />

und Umgehung von Rechtsvorschriften zu<br />

verhin<strong>der</strong>n sowie <strong>die</strong> Durchsetzung <strong>der</strong> Entsen<strong>der</strong>ichtlinie<br />

in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

und <strong>die</strong> grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Kontrollbehörden zu verbessern.<br />

Zwar wird <strong>die</strong>ses Anliegen durch uns<br />

ausdrücklich begrüßt. Lei<strong>der</strong> verfehlt <strong>der</strong> vorgelegte<br />

Entwurf <strong>die</strong>ses angestrebte Ziel. Vielmehr<br />

ist zu be<strong>für</strong>chten, dass <strong>der</strong> Vorschlag <strong>die</strong><br />

Durchsetzung <strong>der</strong> Entsen<strong>der</strong>ichtlinie in den<br />

europäischen Mitgliedsstaaten erschweren<br />

und <strong>die</strong> bestehende Rechtslage verschlechtern<br />

wird.<br />

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